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Sharon

28, Weiblich

FSK 18 Mensch flexibel novosexuell Genderqueer homoromantisch Geübter erfunden

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Re: Lizzie & Sharon ~ I'm more than you think

von Sharon am 28.12.2021 15:11

Interessiert und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lauschte Sharon Lizzies bisherigem Wissen über DID, ohne dabei den Blick von ihr zu lassen. Als Lizzie schließlich fast schon verlegen und peinlich berührt endete, nickte Sharon noch immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Hey, das ist doch alles in Großem und Ganzem richtig. Du hast Recht, es..." Ihr Blick schweifte ab. "...es ist sehr schwer nicht zu wissen, was los ist. Ich hatte diese Stimmen im Kopf aber ich war überzeugt dafür, dass das einfach nur meine innere Stimme ist - so wie es jeder Mensch hat. Ich hatte immer diese Lücken. Du musst die vorstellen es ist wie... wie... du stehst unter der Dusche, blinzelst und dann sitzt zu plötzlich am Schreibtisch, mit einem Stift in der Hand und die Sonne ist untergegangen. Du hast nicht den Hauch einer Ahnung was geschehen ist. Besonders in der Schule war das schwierig. Natürlich hab ich versucht das zu ignorieren, hatte immer Ausreden parat und hab versucht das was in meinen Heften stand - nicht in meiner Handschrift zu entziffern. Es war... schwer. Neben allem andern." Sharon lächelte schwach und fokussierte isch wieder zurück auf Lizzie. "Es wurde bei mir diagnostiziert nachdem ich im Krankenhaus aufwachte. Nach einem Suizidversuch, wie man mir sagte. An den ich mich - so nebenbei gesagt - nicht erinnern konnte. Daraufhin wurde ich befragt und man stellte zum ersten Mal die Vermutung auf dass ich DID haben könnte. Und naja. Dann begann das alles." Leicht schüttelte Sharon den Kopf und richtete sich wieder auf, ließ ihren Blick kurz schweifen. "Wie auch immer. DID entsteht in sehr jungen Jahren - du musst unter 7-9 Jahren sein und in dieser Zeit immer und immer wieder schwere Traumata sein. Das kann alles sein. Naturkatastrophen, Entführungen oder auch einfach..." Sie stockte kurz. Denn dieser letzte Punkt war bei ihr der Auslöser gewesen, auch wenn sie keinerlei Erinnerungen daran hatte. "...Familie. Und wenn du dazu noch eine Veranlagung dafür zu dissoziieren - also dich gedanklich von der Realität loszulösen, dann kann etwas passieren. Im Alter von 7-9 Jahren vereinen sich normal alle Grundbedürfnisse von einem Kind - Spielen, Wunsch nach Liebe, Austesten und so weiter - zu einer einzigen komplexen Persönlichkeit. Aber wenn man diese ganzen Traumata und fürchterlichen Erfahrungen gemacht hat funktioniert das nicht. Die Fragmente bleiben sozusagen für sich, entwickeln sich unabhängig. Als Kind erfundene Retter oder Haltefiguren werden real, immer das was dir am meisten hilft mit dem erlebten umzugehen. Der Kopf errichtet Amnesiebarrieren, er verteilt das erlebte auf verschiedene Personen, damit der Körper lebensfähig bleibt, weil ein einerziger Mensch mit all den schrecklichen Erfahrungen schlichtweg... nicht leben könnte. Verstehst du?" Sie sah Lizzie an und lächelte leicht. "Es ist ein Schutzmechanismus des Körpers, damit wir... überhaupt leben können. Mit allem." Und seitdem sie das wusste und gelernt hatte war sie unglaublich dankbar dafür. Und es tat ihr unglaublich leid. Was ihre Alters alles für Erinnerungen mit sich tragen mussten... es tat ihr so leid. Sie hatte nichts dergleichen, daher war sie auch der Host. Sie war am besten im System dazu geeignet, das Leben hier außen irgendwie zu leiten. Auch wenn das auch alles andere als einfach war, aber... so war es nun einmal.
Jetzt ging es aber um Lizzie. Selbst der absolut nicht so gefühlsaffinen Sharon war es, als wäre da irgendetwas. Und wenn es ihr möglich war, dann würde sie gerne auch mit ihr darüber sprechen, denn aus Erfahrung wusste sie, dass es manchmal wirklich... wirklich gut tat, einfach darüber zu sprechen. Einfach jemanden zum reden zu haben. Als sie also Lizzies wenn auch sehr zögerliches Einwilligen hatte atmete Sharon nochmal durch und blickte dann erneut zu ihr. "Hast du auch mit etwas zu kämpfen? Etwas in deinem Kopf meine ich, was kaum wer versteht?" Rasch hob Sharon eine Hand. "Wie gesagt, du... musst nicht darauf antworten, wenn du nicht willst."
Für Sharon zumindest was es klar, dass sie den Kontakt mit Lizzie halten wolte. Sie war interessiert, sie hatte keine Angst, hatte keine Vorurteile. Die anderen kannten sie auch schon, waren größtenteils gut auf sie zu sprechen - also warum nicht? Sie würde wirklich gerne, wenn das denn möglich war, eine Freundschaft mit dem blonden Mädchen aufbauen. Denn... Freunde hatte das System wirklich nicht allzu viele.
Ein entschuldigender Ausdruck trat auf Sharons Gesicht. "Oh... es tut mir leid, dass ich dich vom Feiern abgehalten habe. Das wollte ich nicht, wirklich nicht!" Sie stand auf. "Ich hoffe, du wirst dann noch... wirst noch..." Ihre Kopfschmerzen nahmen wieder zu, sie verlor den Faden. "Ah...", machte sie leise, schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. "Ich..." Wieder Stille... der unendliche Druck in ihrem Kopf nahm zu, ins Unermessliche, drückte sie weg und...

Der Körper der Frau kippte zur Seite. Auf allen vieren zunächst, dann rollte sie auf den Rücken. Aus großen Augen starrte sie nach oben, wandte den Kopf und fasste die fremde Frau im Kopf. "Baba?", machte sie mit unglaublich hoher Stimme und schob sich zwei, dann drei Finger in den Mund, nur um sie dann - speichelbedeckt - wieder herauszuziehen und auf Lizzie zu deuten. Die hohe Stimme, die der eines Baby glichs klang fast fröhlich. "Ba-Ba!"

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Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Sharon am 28.12.2021 12:39

Eigentlich hätte Simon es wissen müssen. Von Anfang an hätte er wissen müssen, dass dieses Gespräch auf genau das hier hinauslaufen würde.  Es war ein Unglück geschehen. Ein schweres Unglück, an welches er sich nicht im Mindesten erinnern konnte. Dieses Schicksal musste eine andere Seele aus dem System ertragen und wenn Simon ganz ehrlich war wollte er fast nicht herausfinden, bei wem es sich wohl darum handelte. Aber darum ging es jetzt nicht. Ein Unglück, keine Erinnerung, eine Fremde vor ihm, mit welcher sie sich anscheinend von vor seinem Fronten unterhalten hatten. Es war doch klar gewesen, dass das Gespräch sie früher oder später auf das Thema DID führen würde. Simon hätte etliche Ausreden parat gehabt. Er hätte es auf das Trauma schieben können, auf Gedächtnisverlust oder auch eine neurodegenerative Erkrankung. Irgendwas. Jedes System mit DID war geübt darin, Ausreden für etwaiges Unwissen oder seltsames Verhalten zu finden, denn das war ihr Überlebenprinzip. Diese Amnesiebarrieren waren da, damit der Körper als System lebensfähig blieb, die Last verteilt wurde. Es war nichts, was jeder wissen sollte, selbst viele Alters wussten es nicht. Er hatte es immer gewusst. Genauso wie Jes, Heather, Ziva und James. Bei Juliet war das anders. Bei Sharon war das anders. Bei Tommy und Lilly.
Es war unausweichlich gewesen. Doch was tat er, anstelle es einfach zu leugnen? Eine seiner Ausreden aus dem Ärmel zu zaubern? Er stellte eine Nachfrage, welche die Wahrheit ja geradezu herausschrie. Sofort ruderte er zurück, doch das Unheil war natürlich schon angerichtet. Auf die leisen Worte seiner Gastgeberin antwortete er nichts. Einfach ignorieren. Das war auch oft ein gutes Mittel der Wahl. Einfach ignorieren bis das Thema wieder unter den Tisch gefallen war. Und genau das tat er, stand auf und ging zu dem noch feuchten Rucksack, der hier und da doch zerstört aussah. Ihr Handy fand er darin - aber natürlich war es kalt und tot. Noch eine Sache, die ihn nicht hätte wundern sollen. Verdammt! Diese ganze Situation schien ihn doch auch mehr mitzunehmen, als es eigentlich sollte. Er musste einen kühlen Kopf bewahren! Für das System!
Also wandte er sich an Hedvig, welche tatsächlich ein aufleuchtendes Handy hervorzog, um es ihm zu überreichen. Simon erhob sich und trat auf sie zu. "Danke", sagte er bereits und wollte ihr Handy an sich nehmen, als diese zurückzog. Simon zog die Augenbrauen zusammen, was zum...
Und dann kamen die Worte mit denen er jetzt schon gar nicht mehr gerechnet hatte. Er starrte die Andere an, sprachlos und wusste einen Moment nicht, was er sagen sollte. Sein Atem beschleunigte sich und er spürte, wie Heather sich näherte. Er spürte ihre Präsenz. Sie war nah, aber noch nicht co-consciouness. Er hörte sie. Ganz ruhig. Es ist okay., sagte sie in ihrer wunderbar mütterlichen Art und Weise. Simon schluckte und öffnete die Lippen. Er glaubte nicht, dass er das tat. Aber das war er ihr jetzt schuldig. Und er spürte, dass Heather einverstanden war, dass sie es guthieß, wenn er... "Ich auch nicht. Wir sind... viele." Er schluckte schwer, atmete nochmal tief durch um sich zu beruhigen. Nicht mehr verstellen. Sofort fielen seine Schultern runter, wurde seine ganze Körperhaltung von dem bewusst hoch aufgerichteten, fast schon eleganten irgendwie plumper, und als er sprach war seine Stimme tiefer und wies einen leichten Texas-Akzent auf. Er hielt ihr die Hand hin zur richtigen Vorstellung und Begrüßung. Sein Herz raste vor Nervosität. Vor... Angst. "Ich bin Simon."

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Re: Skylar & Sharon ~ New Psychotherapist | Triggerwarnung

von Sharon am 05.12.2021 17:23

Die Hände flach in ihrem Schoß gefaltet und nach wie vor auf der Stuhlkante dasitzend, als hätte sie einen Stock verschluckt, lauschte Sharon den Worten ihrer Psychotherapeutin und ihrer Klärung, wie sie die Therapie nicht nur von ihr, sondern vom gesamten System angehen würde. Hin und wieder nickte Sharon langsam und bedacht. Für sie hörte es sich nach einem ganz guten Plan an, auf jeden erst einmal individuell einzugehen und kennenzulernen. Aus Erfahrung mit Mailine wusste sie, dass das ziemlich kompliziert sein konnte. Immerhin wusste man nie, welcher Alter gerade fronten würde, wenn sie bei der Therapie saßen. Und es war ziemlich kompliziert, mit ihnen zu arbeiten. Juliet zum Beispiel oder auch Lily waren Alters, von denen Sharon wusste, dass sie eigentlich sehr, sehr viel Hilfe benötigten. Aber wenn sie einmal fronteten bei der Therapie, konnte es gut sein, dass ihr nächtes Erscheinen bei der Therapie vier Monate oder ein halbes Jahr später war, wenn überhaupt. Man konnte es nicht sagen oder steuern. Man konnte versuchen es mit positiven Triggern zu beeinflussen, wenn es wichtig war oder sie zu rufen, falls gerade jemand in der Nähe war der einen guten Kontakt hatte, aber es war... es war eben kompliziert, selbst für Psychologen. Das wusste Sharon. Sie hatte ja auch lange gebraucht überhaupt Mailine zu finden, mit der sie so gut zurecht gekommen war und am System hatte arbeiten können.
Als Dr. Moore (oder Skylar? Sie hatte gar nicht gefragt, ob sie sie beim Vornamen nennen durfte, so wie Mailine, aber jetzt kam es ihr auch zu spät dafür vor) eine kurze Pause machte, nutzte Sharon das, um selbst noch einmal kurz etwas zu sagen. "Ja, genau. Wir haben am gegenseitigen Verständnis gearbeitet um miteinander zu kommunizieren. Gemeinsame Lebensbewältigung und... das funktioniert mittlerweile auch recht gut. Wir können uns organisieren. Natürlich kommt es dennoch immer wieder zu schwierigen Situationen, aber das bleibt ja nicht aus." Sie zuckte ein wenig die Schultern und lächelte dann leicht. "Und ich mag die Idee, dass wir dann immer an den individuellen Problemen arbeiten. Aber... sollte irgendetwas sein, mit dem wir unabhängig von den vergangenen Traumata oder dergleichen Probleme haben - es Schwierigkeiten in unserer inneren Kommunikation gibt oder wir einen Streit haben oder einfach sehr aufgewühlt sind... dann können wir das hier auch behandeln oder besprechen?" Die grundlegenden Fertigkeiten hatte Sharon und sie kam soweit mit ihren Alters gut durchs Leben - mehr oder weniger zumindest - aber irgendwelche Probleme konnte es immer geben. Man wusste bei so vielen Alters schließlich nie, was einen erwartete...
Bei der ersten konkreten therapeutisch-bezogenen Frage, die Dr. Moore ihr stellte, schüttelte Sharon dann konstaniert den Kopf. "Nein, bisher nicht. Bei vielen der anderen sieht das sicherlich anders aus..." Oh ja... hörte sie Simon in ihrem Kopf murmeln, was sie kurz aus dem Konzept brachte und sie mitten im Satz inne halten ließ. Sie fokussierte ihren Blick wieder und sammelte sich kurz. "...aber...", fuhr sie langsam fort. "... aber ich hatte bislang noch nicht so etwas. Ich hab... mich bisher einfach nicht getraut. Oder einfach die Vermeidungsstrategie angewandt." Mit einem schwachen, fast schon ein wenig beschämten Lächeln zuckte sie die Schultern.

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Re: Lizzie & Sharon ~ I'm more than you think

von Sharon am 07.11.2021 17:50

Fast schon ein wenig gedankenverloren nickte Sharon als Lizzie erklärte, dass sie ihre Zurückhaltung wirklich nachvollziehen konnte - und wie schwer es gewesen sein musste, mit einer solchen Erkrankung wie DID klarzukommen. Niemanden davon zu erzählen, zu versuchen, es irgendwie allein zu bewältigen, ohne wirklich zu wissen, was an einem eigentlich falsch war.
Unwillkürlich musste Sharon lächeln als Lizzie davon begann, wie interessant ihre Ausführungen klangen. "Ja, interessant ist es tatsächlich", stimmte Sharon zu und nickte. "Es ist beeindruckend was der Körper oder besser gesagt die Psyche alles schaffen kann, um sich am Leben zu erhalten." Wieder zögerte sie. Wie viel sollte sie erzählen? Sie selbst hatte ja keine Probleme, aber... hm. "Weißt du, wie DID entsteht? Also wodurch man es bekommt?", fragte Sharon die Andere. Vielleicht wäre das ein guter Startpunkt. Denn interessant und spannend war es wirklich allemal. Gerade für Sharon, welche gerne Dinge analysierte und aufschrieb.
Und da war schon wieder eine Andeutung. Dass Lizzie wusste wie es war, ein Außenseiter zu sein, vermeintlich anders zu sein. "Das stimmt", stimmte Sharon ihr zunächst einmal zu. Niemand mochte wohl das Gefühl, nicht dazuzu zu gehören. Oder dass irgendetwas an einem 'falsch' war. Aber... diese Andeutungen von eigenen Erfahrungen hatte Lizzie nun schon öfters gemacht. Zugegeben, Sharon war alles andere als gut darin, die Beweggründe oder Emotionen von Menschen zu lesesen. Manchmal erschien es ihr einfach wie ein Buch mit sieben Siegeln. Aber diese Andeutungen hatte selbst sie jetzt immer und immer wieder nicht überhören können. Lizzie schien ebenfalls irgendein psychisches "Problem" zu haben. Irgendetwas, womit sie kämpfen musste, womit sie in der Vergangenheit und vielleicht ja immer noch Probleme mit hatte. Was Sharon wirklich leid tat, so verständnisvoll wie Lizzie war.
Einige Momente zögerte Sharon, sich fragend, ob sie die Frage stellen sollte oder nicht. Ob es vielleicht doch zu privat war, zu schnell ging. Sie wollte die andere nicht überfordern. Am besten, sie überließ diese Entscheidung dem Mädchen. "Lizzie?", fragte sie also sanft und sah die Blondine neben sich sanft und interessiert zugleich an. "Darf ich dir eine... vielleicht etwas persönliche Frage stellen? Es ist okay, wenn du nicht drauf antworten möchtest, das verstehe ich dann", fügte sie direkt noch dahinter hinzu, nur um das von Vorneherein klarzustellen. Wenn jemand verstehen konnte, wenn man nicht über seine Psyche reden wollte oder diese lieber vor Fremden geheim hielt, dann war es wohl sie.
"Danke", sagte Sharon ehrlich, als Lizzie ihr verzieh, dass sie die zuvorigen Worte und Nachfrage zum Switchen ihrer ALters falsch aufgefasst hatte. Was natürlich die Frage nach sich brachte, ob Lizzie weiter Fragen zu DID hatte. Sie schien wirklich interessiert und offen dem Gegenüber zu sein, ohne Vorurteile (womit Sharon wirklich nicht gerechnet hatte, als sie zu diesem Treffen gekommen war). Aber jetzt wo sie Lizzie selbst kennengelernt hatte und ihre Einstellung kannte... beantwortete sie ihr gerne alle Fragen. Sie mochte es, etwaige Vorurteile bezüglich der Krankheit oder was auch immer aus dem Weg zu räumen.
Doch offenbar schien Lizzie momentan keine Fragen zu haben - dafür umso begeisterter über die Idee des Austauschs der Hanynummern zu sein. "Sehr gut", lächelte Sharon, holte ihr eigenes HAndy heraus um ihre Nummer nachzuschauen. Ja - sie kannte es nicht auswendig. Sie wartete, bis Lizzie bereit war und gab ihr dann ihre Nummer. Dann reichte sie ihr Handy Lizzie, damit die sich auch bei ihr eintragen konnte. "Also, du bist dann jetzt noch was feiern?", fragte Sharon, ihre Handy wieder zwischen ihren Beinen versteckt, nachdem sie ihr Handy wieder weggepackt hatte. Es war eine naheliegende Vermutung, wo sie doch gerade auf der Bank neben dem Club saßen und man Lizzies Aufzug betrachtete.

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Re: Lizzie & Sharon ~ I'm more than you think

von Sharon am 07.10.2021 14:15

Sharon schüttelte den Kopf. Es war befremdlich hier mit einer ihr fremden Person in der Nacht zu sitzen und mit ihr so offen über ein so komplexes und für sie sehr persönliches Thema zu reden. Befremdlich, und doch nicht unbedingt schlecht. Sie war es einfach nur nicht gewohnt. Zu oft hatte das System schlechte Erfahrungen damit gemacht, anderen die Wahrheit zu sagen. Sogar im engeren Umkreis. Bei Freunden. Es war eine... willkommene Abwechslung. Doch, das war es wirklich. Es war schön.
"Nein, leicht ist es nicht", stimmte Sharon zu und lächelte dann leicht. Sie hob die Schultern. "Vor allem früher als ich noch nicht wusste was los war und die Gedächtnislücken einfach ignoriert hab oder versucht hab zu überspielen. Aber seit ich weiß woher es kommt und wir in Therapie sind... wird es besser. Manchmal kann ich im Kopf mit den anderen kommunizieren, wenn sie nah sind - also mit manchen. Ansonsten haben wir zwei Bücher über die wir Kontakt miteinander halten. Einmal eine Art Tagebuch wo wir uns darüber informieren, was wir gemacht haben, damit die anderen Bescheid wissen und eins in dem wir alle unsere Termine eintragen, damit wir diese nicht vergessen. Es ist... anstrengend, ja. Aber irgendwie funktioniert es." Sharon nickte bestätigend mit einem leichten Lächeln, nach wie vor kerzengrade dasitzend und ihre Hände sanft in ihrem Schoß gefaltet.
Je länger sie hier saßen und miteinander redeten, desto sympathischer wurde Lizzie ihr. Sie mochte noch jung sein, doch sie war schon so viel weiser als viele, viele Menschen die Sharon kannte. Wirklich. "Weißt du... diese Einstellung von dir ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil. Also... danke." Sharon zögerte erst kurz, legte dann aber Lizzie kurz und sanft eine Hand aufs Bein - hoffentlich erschreckte sie sie damit nicht. "Wirklich. Danke, dass du so darauf reagiert und so... verständnisvoll bist. Das kennen wir sonst eher nicht unbedingt." Eher im Gegenteil. Es gab nur wenige Menschen welche von ihrer Erkrankung wussten und bei ihnen geblieben waren. Ihre Freundin und mittlerweile Nachbarin Rachel... ihre Tante selbstverständlich. Einige der Professoren in der Uni wussten für den Fall der Fälle Bescheid und ihre Therapeutin selbstverständlich. Im Großen und Ganzen war es das schon.
Allen welchen sie es sonst erzählt hatten, waren entweder direkt oder nach und nach verschwunden.
Sharon blinzelte, als Lizzie sofort in die Verteidigungshaltung ging, dadurch, dass sie Lily und Ruby erwähnt hatte - also nach Switches gefragt hatte. Sharon schüttelte über sich selbst den Kopf. Das war ja wirklich mal wieder typisch, dass sie das falsch verstanden hatte. Sie und menschliche Gefühle manchmal, wirklich! Sie sammelte sich kurz und blickte wieder zu Lizzie. "Nein, mir tuts leid. ich hätte es nicht falsch auffassen sollen. Tut mir leid.", sagte sie also rasch und verschränkte die Finger in ihrem Schoß ein wenig. "Du kannst mich gerne alles fragen, was du wissen möchtest. Es ist zwar ungewohnt mit jemandem so offen darüber zu sprechen, aber... nicht schlecht. Oh da fällt mir ein-" Sie wandte sich mit dem Oberkörper etwas mehr zu Lizzie um. "-wollen wir vielleicht unsere Nummern tauschen, dass wir in Kontakt bleiben können? Das würde mich sehr freuen! Und Ruby und Lily und Heather sicherlich auch!" Von den anderen konnte sie es noch nicht beurteilen, immerhin kannten diese Lizzie ja nicht. Aber vielleicht würde das ja nach und nach noch ans Tageslicht kommen...

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 13.09.2021 10:27

Ziva konnte es absolut kaum erwarten. Sie hatte so viel Gutes über Rachel gehört bzw. gelesen, dass das hier einfach ein wundervolles Treffen werden würde - werden musste!! Immerhin war Ziva der Spirital Protector des Systems und war (ohne es böse zu meinen) von allen am Besten darin neue Freundschaften zu schließen. Okayyy, zugegeben, die anderen wollten größtenteils auch gar keine neue Freunde, weil sie es für zu "gefährlich" hielten - aber mal ehrlich, was war an Freunden und gemeinsamen Spaß und fröhlich sein schon gefährlich??! Die Anderen stellten sichd a einfach viel zuv iel an und wenn sie erstmal eine richtig richtig gute beste Freundin gefunden hätten (bestimmt war Rachel schon auf dem besten Weg dahin!) dannw ürden die anderen bestimmt auch endlich ihre Meinung über die Wichtigkeit Freundschaften ändern. Ganz sicher!!
"Es freut mich sooo sehr, Rachel, echt!", strahlte Ziva, während sie nach der Umarmung die Tür schloss und dann zurück hüpfte. "Sharon hat ganz viel von dir erzählt - also geschrieben mein ich - und ich wollte dich unbedingt kennenlernen! Alsoooo - komm rein!" Sie winkte Rachel mehr in die Wohnung, ging rückwärts und drehte sich dabei um.
"Also, ich muss übrigens zugeben, dass ich keine Ahnung habe, ob du und Sharon irgendwas geplant haben - sorry übrigens so fürs reinplatzen und so - aaaber wenn du auf irgendwas Lust hast oder auch irgendwelceh Fragen und so oder was auch immer, kannst du dich da gerne immer melden. Ich bin gerne immer für alles offen!" Wieder lächelte sie Rachel breit an und schon viel ihr wieder eine Frage ein. Sie wusste, dass Sharon das mal geschrieben hatte, aber Zivas Kopf war oft so voell von so vielen Dingen, dass es ihr manchmal schwer fiel, bestimmte Informationen zu merken. "Was machtest du eigentlich nochmal genau? Irgendwas mit Biologie war es, oder?"
Neugierig sah Ziva Rachel an, während sie an dem viel zu weiten und luftigen Shirt herumfummelte. Am Besten zog sie sich gleich ein enges Top an, das wärde viel bequemer! "Warte kurz!", bat sie Rachel sogleich, verschwand kurz in ihrem Schlafzimmer und hatte schon ein gelbes, ärmelloses, eng anliegendes Top herausgezogen und gegen die blumige Bluse ersetzt. Schon fühlte sich Ziva viel wohler in ihrer Haut und kehrte zu ihrem Gast zurück. "So, tschuldigung. So ists besser", entschuldige sie sich sogleich mit einem unbesorgten fröhlichen Lächeln - und hoffte, dass Rachel ihr die kurze Auszeit nicht krumm nahm. Dass sie alle sich halt gemeinsam einen Körper teilten, war nicht immer so vorm Vorteil - gerade auch was Klamotten und Aussehen und so weiter begriff (zu ihrem Glück trug Sharon genauso gern Pferdeschwanz wie sie selbst, also zumindest da kamen sie sich nicht in die Quere. Das war doch was!)

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Re: Skylar & Sharon ~ New Psychotherapist | Triggerwarnung

von Sharon am 31.08.2021 22:55

Distanziert lächelte Sharon und nickte dann. "Gerne ein Wasser bitte", bat sie bei der Frage, ob man ihr etwas zu Trinken bringen könnte. Sie beobachtete, wie Dr. Skylar Moore aufstand und ihr ein Glas mit Wasser füllte, welches ihr schließlich gereicht wurde. "Danke", sagte sie, nahm einen kleinen Schluck und stellte es beiseite.
Ganz ruhig, hörte Sie Simon ganz in der Nähe und nickte sich selbst nochmal zur Bestätigung zu. Ja. Ja sie würden das hinkriegen. Als Skylar erneut das Wort ergriff, blickte Sharon wieder zu ihr auf.
"Vielen Dank. Das ist gut zu wissen", lächelte Sharon ehrlich - und das waren Worte von ihrer neuen Therapeutin, welche sie sicher auch in ihr gemeinsames Notizbuch schreiben würde. Dass wirklich jeder willkommen war. Das war eine wichtige Information, grade auch für so schüchterne und zurückhaltende Alters wie Juliet oder Lily, die sich sehr, sehr schwer damit taten, Vertrauen zu anderen zu fassen. "Ich... werde es auch den anderen mitteilen.", verbalisierte sie ihre Gedanken auch sogleich noch und fügte ein leichtes zurückhaltendes Lächeln zu ihren Worten bei.
Und dann kamen sie auch so langsam an den Beginn. Sharon atmete nochmal tief durch und nickte dann kurz. "Ich... weiß nicht wie viel Mailine Ihnen mitgeteilt hat. Wir haben DID aufgrund meiner Familie entwickelt. Ich weiß, dass meine Eltern und mein Bruder im Gefängnis sind wegen dem was sie uns angetan haben, allerdings weiß ich nichts genaueres. Ich erinnere mich absolut nicht an meine Kindheit. Lediglich an meine Tante, welche sich nach der Verhaftung meiner Familie um uns kümmerte und sie ist wirklich der großartigste Mensch den man sich vorstellen kann." Sharon lächelte leicht. Man hörte, dass sie meinte, was sie sagte. "Lange Zeit wusste ich nicht, was falsch mit mir ist. Ich hab Stimmen gehört, aber dachte es seien meine. Ich hatte Zeiten an welche ich mich nicht erinnern konnte. Ich hatte so Aussetzer, Verletzungen welche ich nicht kannte, Menschen sprachen mich an mit denen ich noch nie gesprochen hatte, wie ich glaubte. Dann lag ich weider einmal im Krankenhaus. Ein Suizidversuch sagte man mir. Auch... daran konnte ich mich nicht erinnern." Sharon seufzte. "Naja. Und dann wurde erstmalig die Vermutung aufgestellt mit DID." Sharon zuckte mit den Schultern. "Wie gesagt, ich selbst habe keinerlei Einnerung an irgendwelche traumatischen Erfahrungen. Mit Mailine haben wir vor allem in der Zusammenarbeit des Systems gearbeitet und daran, dass ich verstehe warum die anderen Alters.. naja. Zum Teil so sind wie sie sind." Sharon zögerte einen Moment, dann seufzte sie. "Was... mich selbst allerdings belastet ist..." Erneut zögerte sie. "Ich bin vor acht oder neun Jahren mit meiner Tante mal in den Urlaub geflogen und dabei hatten wir starke Turbulenzen. Seitdem habe ich eine Flugangst entwickelt die... naja. Ich noch nicht überwunden hab. Bisher hatten wir uns halt immer eher auf die dissoziative Identitätsstörung fokussiert und wie wir damit ein halbwegs funtkionierendes und normales Leben bestreiten können. Sie wissen schon." Erneut lächelte Sharon nur leicht und schwieg nun.

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Re: Lizzie & Sharon ~ I'm more than you think

von Sharon am 03.08.2021 20:54

Freut mich dich kennenzulernen, Sharon.
Dieser eine Satz. Dieser eine kleine einfache Satz reichte bereits, um Hoffnung in Sharon zu wecken. Hoffnung darauf, dass das hier keine Katastrophe werden würde, Hoffnung darauf, dass es wirklich funktionieren könnte, das alles okay war. Denn... dieser eine Satz bewies, dass Lizzie bereits das Grundlegendste verstanden hatte. Und es war eine solch endgroße Erleichterung, dass sie es hinnahm, annahm, direkt darauf einging... da hatte Sharon keine Worte für. Vielleicht war es auch Simons Erleichterung, welche sich mit ihrer mischte. Sie spürte ihn ganz nah, doch jetzt während sie weitersprach, entfernte er sich zumindest ein bisschen. Dass eines der Horror-Szenarien eintreten würde, wurde unwahrscheinlicher.
"Es freut mich ebenso, Lizzie", lächelte Sharon förmlich, aber ehrlich und reichte der für sie Fremden ihre schmale Hand, um sie kurz zu schütteln.
Und genauso erleichtert wie über die Tatsache, dass Lizzie die Erkrankung einfach so hinnahm, war die, dass sie ihr glaubte, dass ihre Alters nicht gefährlich waren. Denn das waren sie nicht. Ja, zugegeben. James konnte sehr unwirsch sein und unsensibel, und hatte sicher einen guten rechten Haken, sollte jemand anders das System angreifen. Doch ansonsten richteten sich seine Aggressionen stets nur auf die anderen Alters, auf den... Körper. Neben Juliet oder hin und wieder Lilly, war er der Hauptgrund für all die Narben, welche durch Selbstverletzung ihren Körper zierten.
Aber das war etwas anderes. Es hatte nichts mit der Außenwelt, mit anderen Menschen zu tun. Es war ein reines internes Problem, wenn man so wollte.
Bei dem Mitleid Lizzies nickte Sharon mit einem schwachen Lächeln. "Ja. Es ist nicht leicht. Wenn wer anderes frontet, dann erinnere ich mich nicht daran. Ich wache dann auf an einem Ort den ich nicht kenne, oder habe anstatt ein Buch das Handy in der Hand oder sitze vor dem Fernseher. Trage Klamotten die nicht meine sind oder spreche..." Sie lächelte entschuldigend Lizzie an. "...mit Menschen, welche ich nicht kenne, die mich aber zu kennen scheinen. Jeder von uns hat seine eigenen Vorstellungen von der Welt, eigene Interessensbereiche. Aber ich bin der Host - die Persönlichkeit, die die meiste Zeit in der Außenwelt verbringt - und naja. Versuche uns einfach so gut wie möglich durchs Leben zu manövrieren, wenn man so möchte." Sie lächelte leicht. Das war ihre Aufgabe. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was ihnen angetan worden war in der Kindheit. Sie konnte sich absolut nicht an ihre Kindheit oder den Anfang ihrer Jugendzeit erinnern. Noch nicht einmal an ihre Familie - mit Ausnahme ihrer wunderbaren Tante, selbstverständlich. Aber sie wusste, dass es etwas mit ihrer Familie zu tun haben musste - sie saßen noch immer, selbst nach all der Zeit, hinter Gittern. Obwohl... ihr Bruder war mittlerweile draußen, glaubte sie. Aber sie hatte ihn nie getroffen, er war weit entfernt. Jedenfalls trug sie keine ernsten Traumata aus ihrer Kindheit mit sich herum, was wohl der Grund war, weswegen sie den größten Teil des Außenlebens führte. Sie konnte mit allem hier am Besten irgendwie umgehen.
Aber leicht... war es nicht. Nein. Ganz und gar nicht.
"Und danke, dass du es für dich behältst", fügte Sharon hinzu. Dafür war sie wirklich dankbar. Nicht alle Menschen reagierten so... so großartig und entspannt darauf, wie Lizzie es tat. Noch immer ein wenig nervös, aber dennoch deutlich entspannter, legte Sharon ihre Hände zwischen ihre Beine. Bei der Frage, die die Blonde ihr stellte, schüttelte Sharon den Kopf. "Nein, das können wir nicht. Meistens kommt und gehts einfach irgendwie. Trigger können einen Switch natürlich auslösen. Negative wie positive. Aber grade Positive müssen auch nicht immer funktionieren. Aber es kann. Das heißt es gibt dafür auch keine wirklichen Regeln. Es... geschieht einfach." Sie lächelte Lizzie leicht an und ignorierte das kleine angegriffene Gefühl in ihr selbst. "Also tut mir leid. Ich kann weder Lilly, noch Ruby einfach holen. Aber beide - und vor allem Heather - haben sich sehr dafür eingesetzt, dass wir dir erzählen sollten, was los war." Womit zwar noch immer nicht alle zufrieden waren, aber hey. Der schwerste Teil war geschafft und würde auch die Sorgen der anderen hoffentlich ein wenig zerstreuen. Die drei hatten zumindest Recht gehabt. Lizzie schien eine wirklich gute Seele zu sein.

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Sharon

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Re: Lizzie & Sharon ~ I'm more than you think

von Sharon am 19.07.2021 15:12

Sharon war dankbar dafür, dass Lizzie nicht viel sagte. Es war schwierig genug den Fokus zu behalten, schwierig genug den Mut aufzubringen zu erklären, was es mit ihnen auf sich hatte. Noch immer fragte sich Sharon, warum zur Hölle sie es dieses Mal tun musste und nicht Simon. Vielleicht weil Lizzie nur eine Bekannte und keine Freundin war. Oder weil... ach sie wusste es auch nicht. Aber es gefiel ihr nicht. Es gefiel ihr wirklich nicht.
Vorsichtig begann sie also ihre erklärung. Erstmal ganz simpel mit der Diagnose: DID. Dissoziative Identitätsstörung. Früher einmal multiple Persönlichkeitsstörung. Mit feuchten Handinnenflächeln und schnell klopfendem Herzen, noch immer grade aufgerichtetem Rücken hockte sie auf der Kante der Bank und wartete auf eine Reaktion seitens Lizzie. Ein Zurückweichen, ein Aufflackern von Angst, Wut - irgendwas. Alles, vor dem Simon sie gewarnt hatte, was geschehen könnte.
Lizzie tat nichts von all dem. Sie fragte nach - wusste nicht genau, was sie meinte, nur das... sie das mal vielleicht geabt haben sollte??
Bei der direkten Frage nickte Sharon dann langsam und bedacht. "Ja. Im Grunde genommen ist es das." Sie atmete tief durch die Nase durch, um sich zu beruhigen, die Augen dabei nur für einen Moment geschlossen, ehe sie dann Lizzie ansah. "Mein Name ist Sharon. Und ich lebe in diesem Körper - wie du schon gesagt hast - nicht allein. Feiern warst du mit Ruby und danach hast du Lilly kennengelernt. Sie hat von dir geschrieben. Sie wurde durch das Erbrochene getriggert." Sharon lächelte schwach. Sie spürte die Unruhe und Anspannung Simons, als wär es ihre eigene. Mit zittrigen Händen wischte sie sich die schwitzigen Hände an ihrer Jeans ab. "Aber dies sind nicht die einzigen. Insgesamt sind wir soweit ich weiß dreizehn..." Vierzehn. Das Haus. hörte sie Simons Stimme. Sharons Blick war kurz glasig geworden. Sie nickte leicht. "Vierzehn", verbesserte sie sich und lächelte schwach. "Vierzehn Alters. Also Persönlichkeiten haben wir." Sie sah Lizzie an. Die Nervosität in ihr stieg ins Unendliche.
"Ich verspreche dir: niemand von uns ist gefährlich!" fügte sie noch rasch und eindringlich hinzu. Es war ihr wichtig, dass Lizzie das wusste. Wirklich wichtig. Sie waren keine Mörder oder so etwas!

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Sharon

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FSK 18 Mensch flexibel novosexuell Genderqueer homoromantisch Geübter erfunden

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Re: Skylar & Sharon ~ New Psychotherapist | Triggerwarnung

von Sharon am 18.07.2021 15:30

Noch immer vor Nervosität nahezu elektrisch aufgeladen, was man deutlich an ihrer steifen aufgerichteten und angespannten Körperhaltung erkennen konnte, betrat Sharon das Zimmer ihrer möglichen neuen Psychotherapeutin. Kurz sah sie sich um. Die hell strahlenden weißen Wände, die sogar so weiß waren (gemeinsam mit der einfallenden Sonne aus den großen Fenstern), dass sie fast in den Augen schmerzte, das sehr gemütlich wirkende Sofa, der schwarze Sessel davor, in welchem sicher Dr. Skylar Platz nehmen würde und der Schreibtisch mit den zwei Stühlen. Alles sehr steril und modern - bei Mailine war das definitiv sehr anders gewesen. Noch einmal atmete Sharon tief durch und lächelte dann die junge Psychotherapeutin an, welche bereits auf sie zukam und die erste Frage stellte - welche Sharon zugegebenermaßen ein wenig überforderte. Dennoch behielt Sharon ihr leichtes distanziert freundliches Lächeln bei.
"Ähm... mir persönlich ist das Siezen lieber, aber Sie können mich trotzdem Sharon nennen." So hatte sie es auch mit Mailine gehalten. Die Ansprache mit den Vornamen war einfach einfacher, insbesondere wenn es dann nachher um die anderen Alters ging, welche allesamt keine Nachnamen besaßen, aber natürlich nicht sie - Sharon Hollt - waren. Aber sie selbst präferierte (ebenfalls im Gegensatz zu vielen ihrer Alters) tatsächlich das eher distanzierte Siezen. Sie ließ andere nicht so gerne nah an sich heran, das... behagte ihr einfach nicht. Womöglich auch einfach ein Schutzmechanismus, nachdem viele ihrer Freunde nicht so gut auf ihre Erkrankung reagiert hatten.
Wie auch immer - noch immer mit diesem seichten unabhängigen Lächeln im Gesicht ergriff Sharon Dr. Moores Hand, schüttelte sie und setzte sich dann wider besseren Wissens, der einladenden Geste Skylars in den Raum folgend, einfach mit stockgradem Rücken auf die Kante des Sofas. Bei Mailine hatte sie auch stets auf dem Sofa gesessen - allerdings einem älteren, abgenutzten dunkelbraunen Ledersofa - ganz anders als dieses hier. Sie nickte. "Ja, danke. Ich habe gut hergefunden", sagte sie rasch und lächelte erneut leicht. "Ja.. aber ich bin froh dass Mailine uns wenigstens weiterempfehlen konnte und so. Es braucht sonst immer sehr lange von selbst jemanden zu finden - also erstmal vielen Dank für Ihr Entgegenkommen und uns zu empfangen.", sagte Sharon sogleich und tat einfach so, als wäre sie grade bei ihrem Job als Journalistin unterwegs. Ganz professionell zu sein. Wobei sie kaum bemerkte, dass sie ganz automatisch von 'uns' gesprochen hatte. In der Öffentlichkeit vermied sie dies stets, doch obgleich dieser Raum so ganz anders aussah als Mailines Büro, so schien die Wirkung doch die gleiche zu sein. Dieses gewisse Gefühl der... Sicherheit.
Hier würde sie niemand für verrückt halten.
Hoffte sie.

Sharon_Signatur2.png

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.08.2021 22:05.
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