Hedvigs altes Familienhaus

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Hedvig
Gelöschter Benutzer

Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 27.12.2021 15:13

Couventcelestins.jpg

Etwas abseits der kleinen Stadt Hraefna zwischen Bäumen war es einst ein blühender Ort voller Leben, der den Bewohnern des Städtchen immer ein Lächeln auf die Lippen gezeichnet hatte...
Doch seit dem Tod von Hedvigs Mutter steht es leer und so sehr sich die Stadt auch darum zu kümmern versucht hatte, der Ort war nicht mehr dasselbe - erst recht, weil Hedvig ewig nicht mehr hier war...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.12.2021 15:13.

Hedvig
Gelöschter Benutzer

Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 27.12.2021 16:28

----->Von: Wanderweg; Sharon und Hedvig!

Ich konnte ihr ansehen, wie sehr es ihr zu schaffen machte, was sie ich ihr eben hatte mitteilen müssen. Natürlich konnte ihr das niemand verdenken – im Gegenteil, es ging mir nicht anders, und ich war nur Zeuge gewesen bzw. jemand, der erst später zu Hilfe geeilt war, nicht alles hatte miterleben müssen.
Ich konnte sie nicht direkt ansehen und wandte mich wieder ab. Es war mir unmöglich, mir vorzustellen, wie sie sich dabei gefühlt haben musste. Immerhin konnte sie sich offenbar nicht mehr so lebhaft daran erinnern. Das war in dieser Situation womöglich mehr ein Segen als ein Fluch, für den man dankbar sein konnte, auf die eine oder andere Weise. Doch all diese Menschen zu sehen, die auf diesem Ausflug kennengelernt hatte – wie es hier eben schon so viele Reisegruppen gegeben hatte –, wie sie um einen herum umkamen und hinterher zu erfahren, dass man der einzige war, der überlebt hatte...
Ich schluckte kurz und ballte meine Hände zu Fäusten, um sie ruhig zu halten. Was hatte diese Nacht nur alles gebracht. Was auch immer das Universum damit bezweckt hatte, entzog sich an dieser Stelle vermutlich auch der besten Hexe...Ein Gedanken, bei dem mein Blick zu den Bildern an der Wand neben dem Kamin fiel...Meine Mutter, immer der Sonnenschein der Stadt, wie sie allen immer etwas mehr im Leben schenken konnte, war nun auch nicht mehr. Und sie war immer so weise gewesen, hatte so viel gewusst – viel gewusst, von dem ich nichts mehr hatte lernen wollen, weil ich sie und ihr all ihren Lebensstil über gehabt hatte –, doch auch sie hatte an solchen Tagen manchmal da gestanden, hatte nachdenklich ins Feuer geschaut, geschwiegen und mit sich selbst gesprochen, hatte ihren Weltblick und ihre Erkenntnisse niemals angezweifelt, aber an dem gezweifelt, was eben geschehen war, und mit sich gehadert, wie sie das nun zu verstehen und zu verarbeiten hatte.
Ich hatte aus meinen eigenen Gedanken heraus zu ihr gesprochen und ihr geantwortet, die Lage erklärt – und dabei gesprochen wie ich dachte. Zu spät hatte ich bemerkt, um was für einen Fehler es sich dabei handelte. Doch nun waren meine Augen leicht geweitet, meine Muskeln angespannt, als ich auf eine Reaktion wartete – denn dass diese kommen würde, konnte ich in ihren Augen lesen. Ihre Nachfrage sollte nicht lange auf sich warten – auch wenn sie anders ausfiel, als ich es erwartet hatte.
So runzelte ich zunächst die Stirn, flüsterte die drei Buchstaben, das Wort, die Abkürzung noch einmal vor mir her, ohne sie dabei anzusehen. Ganz sicher konnte ich ihr damit schon verraten, dass ich etwas damit anfangen konnte. Aus dem Gefühl heraus vermutete ich, dass es sich dabei um einen Umstand handelte, dem sie nicht oft begegnete. Immerhin wussten die meisten Menschen nichts von den tieferen psychischen Störungen, die einem im Laufe des Leben erhaschen konnte, warfen Dinge durcheinander, verbanden sie falsch, bildeten sich etwas ein, aber verfehlten dabei eindeutig das Ziel.
Es dauerte noch etwas, bis ich wieder aus meinen eigenen Gedanken auftauchte. Er war dabei vollkommen still in meinem Hinterkopf, als könnte er, sollte er sich jetzt melden, etwas an meiner Antwort ändern. Dabei kannten wir sie beide doch schon seit frühster Kindheit. Nein. Und auch eine Gegenfrage. Denn diese Erkenntnis, das Beachten solcher Feinheiten, konnte doch nur bedeuten, dass...
Und ich bemerkte, wie sie wieder angespannter wurde – und sichtbar unsicherer. Ich bereute die Frage fast...aber nur fast, denn meine Neugier überwog. Nun wollte ich es wissen...Hatte sie denn DID? Doch ich hakte nicht noch einmal nach und vermied es, ihr direkt in die Augen zu sehen, um sie nicht noch nervöser zu machen. Es war schon sicher nicht leicht, mit einer solchen Krankheit zu leben. Wer war man denn jetzt gerade eigentlich und all die Dinge, an die man sich sicher nicht erinnern konnte, weil sie einem nicht selbst wiederfahren waren. Das Leben musste einem einzigen Flickenteppich gleichen. Immerhin war meins nicht unbedingt viel anders verlaufen – doch ich tauschte nicht die Positionen, stattdessen hatte ich immer jemanden im Ohr, der es besser wusste. Schizophrenie? Halluzinationen? Wahn? Das konnte für vieles sprechen – und doch war nichts davon eine Lösung für mein Problem, eine Antwort auf die falsche Frage.
Ich richtete mich allerdings etwas gerader auf, als vorsichtig nachfragte... Ich hob leicht die Brauen, korrigierte diese Reaktion aber gleich wieder. Sie sollte es nicht falsch interpretieren. Ich wollte nicht, dass sie dachte, dass es mir negativ aufstoßen würde. „Vielleicht...könnte ich auch dann auch etwas dazu sagen...", erklärte ich leise, auch wenn sie schon wieder etwas anderes gesagt hatte. Nein, sie hatte es nicht. Aber wieso dann diese andere Frage? Was hatte sie erwartet? Dass ich sie vollkommen aufgelöst und verstört des Hauses verwies, zu dem ich keine emotionale Bindung mehr hatte, es mir also egal war, was hier geschah? Und das während mir jemand im Ohr, im Nacken und Hinterkopf gleichzeitig saß, der sich selbst nach dem Gott des Unfugs Loki nannte? Aber ich... ‚Darum geht es jetzt gar nicht', verbat ich ihm sofort wieder den Mund.
Ich sah ihr dabei zu, wie sie durch den Raum an ihre Sachen ging, die nun hoffentlich nicht mehr komplett nass waren, auch wenn sie noch immer sehr demoliert aussahen. Und wie zu erwarten war auch das Handy nicht mehr heil. Ich verzog leicht das Gesicht. „Äh, ja", erwiderte ich. Der Telefonanschluss war leider tot, aber ich zog mein eigenes Handy hervor, das sofort ansprang, als ich mit dem Finger drauf tippte und mich mit meiner besten Freundin vor einem Baum auf dem Unicampus zeigte. Ich hielt es ihr hin, aber ehe sie es in den Fingern hatte, zog ich es zurück. Ich hatte einen Moment überlegt, wie ich es anstellen sollte, ihr mit ihrem Schicksal – so sehr sie es auch geheim zu halten versuchte – etwas leichter zu machen. Aber am Ende hatte ich mich für das Offensichtlichste entschieden: Augen zu und durch! „Ich bin auch nicht allein in meinem Kopf!", platzte ich also heraus und spürte seine Überraschung – und seine Wut in mir, doch ich ignorierte das. Du kannst doch nicht... ‚Oh doch, das habe ich gerade!', war ich ihm da schon wieder über den Mund gefahren. Ich duldete heute keine seiner Zetereien mehr.

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Sharon

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Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Sharon am 28.12.2021 12:39

Eigentlich hätte Simon es wissen müssen. Von Anfang an hätte er wissen müssen, dass dieses Gespräch auf genau das hier hinauslaufen würde.  Es war ein Unglück geschehen. Ein schweres Unglück, an welches er sich nicht im Mindesten erinnern konnte. Dieses Schicksal musste eine andere Seele aus dem System ertragen und wenn Simon ganz ehrlich war wollte er fast nicht herausfinden, bei wem es sich wohl darum handelte. Aber darum ging es jetzt nicht. Ein Unglück, keine Erinnerung, eine Fremde vor ihm, mit welcher sie sich anscheinend von vor seinem Fronten unterhalten hatten. Es war doch klar gewesen, dass das Gespräch sie früher oder später auf das Thema DID führen würde. Simon hätte etliche Ausreden parat gehabt. Er hätte es auf das Trauma schieben können, auf Gedächtnisverlust oder auch eine neurodegenerative Erkrankung. Irgendwas. Jedes System mit DID war geübt darin, Ausreden für etwaiges Unwissen oder seltsames Verhalten zu finden, denn das war ihr Überlebenprinzip. Diese Amnesiebarrieren waren da, damit der Körper als System lebensfähig blieb, die Last verteilt wurde. Es war nichts, was jeder wissen sollte, selbst viele Alters wussten es nicht. Er hatte es immer gewusst. Genauso wie Jes, Heather, Ziva und James. Bei Juliet war das anders. Bei Sharon war das anders. Bei Tommy und Lilly.
Es war unausweichlich gewesen. Doch was tat er, anstelle es einfach zu leugnen? Eine seiner Ausreden aus dem Ärmel zu zaubern? Er stellte eine Nachfrage, welche die Wahrheit ja geradezu herausschrie. Sofort ruderte er zurück, doch das Unheil war natürlich schon angerichtet. Auf die leisen Worte seiner Gastgeberin antwortete er nichts. Einfach ignorieren. Das war auch oft ein gutes Mittel der Wahl. Einfach ignorieren bis das Thema wieder unter den Tisch gefallen war. Und genau das tat er, stand auf und ging zu dem noch feuchten Rucksack, der hier und da doch zerstört aussah. Ihr Handy fand er darin - aber natürlich war es kalt und tot. Noch eine Sache, die ihn nicht hätte wundern sollen. Verdammt! Diese ganze Situation schien ihn doch auch mehr mitzunehmen, als es eigentlich sollte. Er musste einen kühlen Kopf bewahren! Für das System!
Also wandte er sich an Hedvig, welche tatsächlich ein aufleuchtendes Handy hervorzog, um es ihm zu überreichen. Simon erhob sich und trat auf sie zu. "Danke", sagte er bereits und wollte ihr Handy an sich nehmen, als diese zurückzog. Simon zog die Augenbrauen zusammen, was zum...
Und dann kamen die Worte mit denen er jetzt schon gar nicht mehr gerechnet hatte. Er starrte die Andere an, sprachlos und wusste einen Moment nicht, was er sagen sollte. Sein Atem beschleunigte sich und er spürte, wie Heather sich näherte. Er spürte ihre Präsenz. Sie war nah, aber noch nicht co-consciouness. Er hörte sie. Ganz ruhig. Es ist okay., sagte sie in ihrer wunderbar mütterlichen Art und Weise. Simon schluckte und öffnete die Lippen. Er glaubte nicht, dass er das tat. Aber das war er ihr jetzt schuldig. Und er spürte, dass Heather einverstanden war, dass sie es guthieß, wenn er... "Ich auch nicht. Wir sind... viele." Er schluckte schwer, atmete nochmal tief durch um sich zu beruhigen. Nicht mehr verstellen. Sofort fielen seine Schultern runter, wurde seine ganze Körperhaltung von dem bewusst hoch aufgerichteten, fast schon eleganten irgendwie plumper, und als er sprach war seine Stimme tiefer und wies einen leichten Texas-Akzent auf. Er hielt ihr die Hand hin zur richtigen Vorstellung und Begrüßung. Sein Herz raste vor Nervosität. Vor... Angst. "Ich bin Simon."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.02.2022 12:23.

Hedvig
Gelöschter Benutzer

Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 31.01.2022 00:59

Sie schien sehr durcheinander geraten zu sein und ich ließ ihr ihre Zeit – aus welchen Gründen auch immer sie diese auch benötigen mochte. Stattdessen saß ich da und ließ den Moment auf mich wirken. Ich hatte es also scheinbar mit einem Menschen zu tun, der nicht nur mit einer Identität lebte, sondern mit mehreren Gesichtern durch die Welt ging. Ich...konnte es nicht so recht beschreiben, aber auf einmal...fühlte ich mich sehr viel sicherer in meiner Haut und in diesem Haus. Jetzt, da ich wusste, dass es sich bei der Frau vor mir immer noch um sie handelte, sie nicht verrückt war, nur immer mal wieder von einer anderen Identität geführt, konnte ich die Situation in meinem Kopf und in meinem Herzen auf einmal sehr viel sicherer beeinflussen...Und das erste Mal, seit ich dieses Gespräch mit ihr begonnen hatte, fühlte ich mich ruhiger und ein Stein fiel mir vom Herzen...
Ich atmete auf, achtete allerdings darauf, dass ich es nicht allzu auffällig tat. Immerhin hatte dieser Moment noch immer etwas sehr Ernstes – es waren Menschen gestorben und wir befanden uns in gewisser Weise noch immer in einer schweren Notlage. Es beruhigte mich ja auch nur was unser Gespräch und das Soziale, Zwischenschliche anging...
Doch so schnell wie die Erleichterung und Freude gekommen waren, so schnell verflogen sie nun auch wieder, als ich bemerkte, wie sie wieder zurückruderte. Ich konnte es mir nicht erklären, auf der anderen Seite allerdings doch – sie hatte Angst und fürchtete sich vor der Reaktion anderer auf ihre Krankheit, das konnte ich nachvollziehe, aber das brauchte sie doch mir gegenüber nicht. Doch...wie konnte ich ihr das klarmachen?
zögerlich stimmte ich zu, sie mein Handy benutzen zu lassen, da ihres nicht mehr zu funktionieren schien, doch ich wollte nicht, dass dieser Teil des Gespräches so endete...also nahm ich es ihr wieder weg, ehe sie es in den Händen hatte und gestand etwas, das ich bisher in meinem Leben noch niemanden anvertraut hatte – sehr zu seinem Leidwesen. Doch um ihn scherte ich mich in diesem Moment nicht. Ich sah nur sie an und schenkte ihr ein leichtes, schüchternes Lächeln dabei...
Und auf einmal brach sie in sich zusammen, veränderte sich beinahe vollkommen. Es war schon fast ein amüsanter Anblick, der sie ich mir da bot. Wie aus einem Menschen auf einmal ein anderer wurde, weil er die Scharade endlich lassen und er so sein konnte, wie er wirklich war. Ich lächelte bei ihren Worten. „Dann sind wir in diesem Raum nun wohl sehr viele", scherzte ich halb und wusste gar nicht, wo dieser schlechte Humor herkommen mochte, doch ich hoffte inständig, dass sie es mir nicht allzu übel nahm. Ich war noch nie in einer solchen Situation, deshalb wusste ich gar nicht, wie ich agieren und handeln sollte, weshalb ich aus dem Bauch heraus entschied. ‚Furchtbare Entscheidung', gab er in meinem Hinterkopf zu bedenken, doch ich überging das wieder. Er hatte an dieser Stelle bei diesem Gespräch nichts zu melden und deshalb würde ich ihn auch nicht zu Wort kommen lassen – nicht in meinem Kopf und schon gar nicht noch weiter draußen.
Noch immer lächelnd nahm ich schließlich die Hand in meinem und schüttelte sie sanft. „Freut mich, dich kennenzulernen, Simon", sagte ich und nickte bekräftigend. „Wie lange bist du denn schon hier, wenn ich fragen darf?" Der Gedanke war mir spontan gekommen, ich wollte gern wissen, wie lange ich schon in meinen Gedanken das falsche Pronomen verwendet hatte – nur aus Interesse und um es nun zu verbessern, wenn ich über ihn nachdachte. „Ich bin allerdings immer noch Hedvig. Mein Mitbewohner hält sich vor allem zwischen meinen Gedanken und Erinnerungen auf und flüstert mir das ins Ohr..." ‚Ich kann auch anders als nur flüstern...' Seine Worte fühlen sich bedrohlich an, doch ich konnte ihn in diesem Moment nicht ernst nehmen. Was konnte er schon tun? Und ich sollte recht behalten, er verkroch sich wieder und gab nichts mehr von sich. Wie lange dieser Zustand auch anhalten würde, ich würde es vorerst genießen.

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Sharon

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Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Sharon am 16.02.2022 12:49

Simon konnte nicht glauben, was gerade geschah. Es war einfach alles zu viel. Das Fronten, die Unwissenheit wer vor ihm da gewesen war, was für ein Unglück geschehen sein mochte, die Fremde - einfach die gesamte verdammte Situation! Als hätten sie nicht so schon oft genug mit sich zu kämpfen, als würde hir gemeinsamer Heilungsprozess nicht langsam genug voranschreiten. Und jetzt offenbarte Hedvig ihm, dass sie auch nicht alleine in ihrem Kopf war. Natürlich hatte Simon damit keinerlei Problem, jedoch... wie wahrscheintlich war es, ausgerechnet in dem Haus von jemandem aufzuwachen, welcher diese Erkrankung mit ihm teilte? Oder besser gewsagt: in dem Haus von welchen, die die Erkrankung mit ihnen teilten?
Aber im Augenblick war das wirklich das geringste, worüber er sich Gedanken machen musste. Obwohl er sich nicht vollends wohl dabei fühlte, ihr nun ebenfalls die Wahrehit zu gestehen, stellte es auf einer anderen Seite docha cuh eine Erleichterung da. Die erleichterung sich nicht länger als Sharon verstellen zu müssen. Die Erleichterung, dass Hedvig wusste wie das war - und vielleicht könnte sie ihm dann im hinblick auf was geschehen war, noch besser helfen.
Erst ihre scherzhaft gemeinter leiser WItz - wenn auch unpassend in der Situation - beschwichtigte auch seine Angst noch etwas weiter. Er grinste leicht und er spürte, wie Heather sich offenbar zufrieden wieder ein wenig zurückzog.
"Ähm...", begann Simon - und fast im gleichen Augenblick (vielleicht auch aufgrund ihres Händedrucks) begann die Schntitwunde einmal quer über seine vier Finger wieder unangenehm zu pochen und leicht zu schmerzen. Das war vermutlich das naheliegendste, oder? "Ziemlich genau als ich mir die hier zugezogen habe, schätze ich", meinte er mit einem Schulterzucken und zeigte Hedvig die Wunden, welche er bisher versteckt gehalten hatte. Da war das Messer auf dem Boden gewesen - er erinnerte sich. Und es lag noch immer dort. Kurzerhand bückte sich Simon danach, betrachtete es kurz und legte es beiseite. Einen Moment blieb sein Blick darauf ruhen, ehe er sich wieder zurück zu Hedvig umwandte.
"Okay, zwei Dringe: 1. Hast du vielleicht einen Hut oder eine Kappe oder... keine Ahnung, irgendwie sowas für mich? Die Sachen um Ricksack sind in dem Zustand gerade zu nichts nutze." Und ganz offensichtlich hasste er es nach wie vor in diesem Frauenkörper gefangen zu sein. Alleine das Gefühl der langen Haare in seinem Nacken und wie sie seine Schultern oder Wangen streiften... ugh. "Und 2. Weißt du zufällig warum ich ein Messer in der Hand hatte? Oder warum... naja." Er hielt seine verletzten Finger hoch. Er schloss die Möglichkeit nämlich nicht aus, dass Juliet oder Lily gefrontet waren oder die Erinnerungen trugen und sich die Wunden in ihrer Verzweiflung selbst zugefügt hatten. Das hatten sie zwar noch nie im Bereich der Finger getan, aber man wusste ja nie. Oder vielleicht war es auch James gewesen, in seiner nervigen Eigenart, das System immer wieder zu verletzen und Rückschläge zu verursachen!

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.02.2022 12:49.

Hedvig
Gelöschter Benutzer

Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 17.03.2022 21:50

Mit gerunzelter Stirn musterte ich sie vorsichtig. Ich wollte ihr keine Angst machen, indem ich sie zu offensichtlich ansah - ich kannte es von mir selbst, wie ich mich fühlte, wenn mich jemand zu lange zu eindringlich ansah. Ich überlegte, ob ich etwas sagen sollte, doch wenn ich es recht bedachte, fiel mir nichts ein, das ich ihr hätte sagen können, um es ihr leichter zu machen; immerhin war das hier noch immer eine Ausnahmesituation - die Tatsache, dass ich ihr eben gestanden hatte, dass ich in meinem Kopf und meinem Körper nicht allein war, war an sich schwierig genug...ganz zu schweigen von der besonderen Lage, in der sie sich an sich noch befand...immerhin hatte sie als Einzige ein schweres Unglück überlebt, bei dem alle anderen gestorben waren...und such sie war nur knapp entronnen, wenn er noch gewesen wäre...so ungern ich das auch zugab und es wohl niemals jemandem offen gestehen würde.
Doch ich schwieg und wartete ab, sah sie immer nur kurz an, ehe ich mich wieder auf einen Punkt neben ihr an der fahlen Wand konzentrierte, um sie nicht zu nervös zu machen, ihr aber auch das nicht Gefühl zu geben, dass ich nicht für sie da sein könnte, wenn es denn nötig wäre...Der Gedanke, dass sie mich bis vor nicht einmal 20 Minuten noch hatte umbringen wollen...oder es jedenfalls gedroht hatte, war unvorstellbar - sie hatte sich so vollkommen gewandelt und es hatte etwas mit unserem nun doch sehr eigenartigen Gespräch zu tun. Und kurz darauf hatten wir es auch...es handelte sich weder um die Frau, die ich vor mir stehen hatte und auch nicht um meinem Angreifer, denn der Unbekannte war nicht allein mit sich...und drohte, sich ohne Umschweife zu verabschieden...ich konnte nicht anders, ich musste es ihr auch sagen...Und...es fühlte sich sogar besser an als ich es erwartet hätte - niemals hatte ich es jemandem gesagt, meine Mutter hatte nur meinem fiktiven Freund gekannt und ich war mir nicht sicher, wie viel sie tatsächlich gewusst hatte, doch ich hatte mich niemals jemandem offenbart - bis jetzt. Ein seltsames Gefühl machte sich in meinem Bauch bemerkbar...es war euphorisch und fühlte sich leicht an, als würde ich schweben; als hätte ich mir eben etwas von der Seele geredet, das mich schon sehr lange belastet hatte. Und so konnte ich in diesem Moment nicht anders - ich musste einen Witz machen. Ich hoffte, die Stimmung damit zum einen zu lockern, zum anderen aber auch dir nun aufkommende Nervosität im Bezug auf seine Reaktion zu reduzieren und abzuschütteln.
Als er schließlich das Wort ergriff, sah ich auf und betrachtete ihn vorsichtig. Ähm? Ich beobachtete ihn, als der Messer aufhob und beiseite legte - die Wunde hatte ich bisher noch nicht gesehen und meine Augen weiteten sich ein wenig, ehe ich von der Couch erhob. Es schien keine Gefahr bestehen, dass er in den nächsten Minuten ausblutete, aber dennoch wollte ich ihn nicht so stehen lassen. Mit langen Schritten ging ich zu einem Schrank und hoffte, dass ich darin noch finden konnte, was sich dort schon immer befunden hatte: Verbandsmaterialien, Kräuter und Tinkturen, dir die Heilung beschleunigten und Körper und Geist beruhigen konnten. Und tatsächlich! Ich wurde fündig. Einen Verband und eine Salbe konnte ich auftreiben. Die Salben meiner Mutter hielten dich ewig - also sollte man diese noch ohne Bedenken benutzen können, so hoffte ich. Langsam trat ich zu ihr...ihm. „Hier", begann ich und griff nach seiner Hand, um sie umzudrehen und mit die Verletzung anzusehen. So ungern ich mit meiner Mutter Heilkunde und andere magische Arbeiten damals durchgenommen hatte, ich konnte nicht leugnen, dass das Wissen nicht immer noch da war. Und so konnte ich den Schnitt ganz gut einschätzen. Vorsichtig nahm ich einen erbsengroßen Klecks Salbe und setzte ihn auf eine Kompresse, die ich sachte auf den Schnitt legte, ohne ihn dabei zu berühren. „Das sollte das Ganze etwas beruhigen und die Heilung schnell anstoßen", erklärte ich und lächelte dabei wohlwollend.
Dann trat ich wieder etwas zurück, setzte mich allerdings nicht wieder auf das Sofa, sondern bleib einige Schritte entfernt stehen. Doch seine Worte verwirrten mich und ich runzelte die Stirn. Dann schüttelte ich leicht den Kopf, um meine Gedanken wieder zu ordnen. „Äh, ja, natürlich", antwortete ich und lächelte jetzt wieder. Es müsste noch einiges da sein. Niemand hatte diesen Haushalt auflösen wollen, von den netten Menschen in der Kleinstadt; immerhin war meine Mutter für sie teilweise eine Heilige gewesen, weshalb sich niemand von ihnen anmaßte, in ihren Sachen zu wühlen. Kurzerhand machte ich mich auf den Weg in den Flur zu der Garderobe und öffnete den hohen Schrank. Ich fand tatsächlich einen Hut und eine Mütze und einen Mantel. Was auch immer haben mochte, es ließ sich sicher etwas finden; ich für meinen Teil hing derweil nicht sonderlich an diesen Stücken. Ich hatte meine Mutter lang nicht mehr gesehen gehabt und auch an sich war es schwierig zwischen uns gewesen...Ich wusste, dass es anders sein könnte, dass ich etwas spüren könnte und vielleicht sogar spüren sollte, wenn ich mir ihre Kleidung nun besah. Mit diesem Hut hatte ich sie so oft gesehen...und diese Jacke, dieser Schal, der war ihr der Liebste gewesen. Doch nun, wenn ich mit den bunten Stoff ansah, fühlte ich mich leer und ich konnte das nicht, nicht jetzt! Ich schlug dir Holztüren wieder zu und ergriff den Hut, den ich auf das Schränkchen gelegt hatte. „Reicht das?", fragte ich, als ich wieder ins Wohnzimmer getreten war und hielt den schwarzen Hut mit weiter Krempe leicht nach oben.
Doch als ich schließlich Simons zweiten Satz hörte, sein zweitens, mit dem er nun fortsetzte, als ich den Raum wieder betreten hatte, blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich schluckte und wusste nicht, wie ich das anfangen sollte. „Ist...ist es wirklich wichtig, das wissen?", fragte ich vorsichtig und lächelte nervös. Ich wusste nicht, wie ich mich bei dem Gedanken an diese Erzählung fühlen sollte. Am liebsten wollte ich das alles vergessen und es nun nicht wieder hochbringen müssen. Aber...dieses Glück schien mir nicht vergönnt zu sein. Und so seufzte ich, als ich mich jetzt nun doch wieder auf die Couch fallen ließ. „Als...du...also nicht du - da dachte ich noch, dass du du wärst, obwohl du ja jetzt auch nicht, na ja...du weißt was ich meine..." Das hoffte ich zumindest. Ich wusste wirklich nicht, wie ich es ausdrücken sollte. Ich holte wieder tief Luft. „Als, wer auch immer in diesem Moment am Zug war, aufgewacht ist, war er - oder sie - sehr verwirrt. Es sah so aus, als wüsste dieser Jemand nicht, wo er sich befindet...aber nicht...im Bezug darauf, dass er sich nun in einem fremden Haus befindet, sondern...als wäre einfach alles, na ja, fremd. Er hat sehr durcheinander gesprochen und...diese Dinge können einfach nicht von der Tour gewesen sein, aber vielleicht ja doch, ich kann das ja nicht wissen..." Ich dachte an die diffusen Aussagen über Ort und Situation und die Sachen, von denen dieser Fremde gesprochen hatte. „Und ich konnte ihn nicht beruhigen. Er ist auf mich losgegangen, hat sich dann das Messer geschnappt und hat mich bedroht. Ich...habe es nicht genau mitbekommen. Er hat sich geschnitten und auf einmal hat sich alles verändert und du warst hier." Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern. Ich konnte nicht mehr dazu sagen. Ich wusste, dass ich dabei gewesen war - logisch! -, aber ich schien viel verdrängt zu haben. Zu durcheinander war das alles gewesen und zu absonderlich und erschreckend. Ich seufzte wieder und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, ehe ich wieder zu ihm sah. „Mehr weiß ich nicht mehr. Aber dass er sich geschnitten hat, muss wohl dich wach gerüttelt haben." Wo wir gerade davon sprachen, jemanden wachzurufen...ich hatte da jemanden schon länger nicht mehr gehört, allerdings konnte ich genau spüren, dass er uns beobachtete und studierte. Ich wusste nicht, was er vorhatte, doch ich hoffte, dass er nicht zu bald mit irgendwelchen Spinnerein loslegen würde.

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Sharon

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Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Sharon am 20.03.2022 17:43

Überrascht blickte Simon auf, als sich Hedvig plötzlich von ihm entfernte. Während Hedvig verschwand und wer-weiß-was-machte, legte er das Messer vorsichtig zurück auf die Theke. Er wusste nicht, wo es ursprünglich gewesen oder deponiert war (immerhin fehlte ihm das Gedächtnis), also hoffte er, dass es auch so in Ordnung wäre. Mit einem unangenehmen Gesichtsausdruck fuhr er sich kurz mit der Hand über den Nacken, um die langen Haare da kurz weg zu halten - dabei seine eine Hand ein wenig was beiseite haltend, immerhin sollten sich die feinen langen Haare nicht in der Wunde verfangen. Lange Haare!, dachte er genervt. Schon mehr als einmal hatte er veruscht das System zu überzeugen, ob sie sich nicht eine Kurzhaarfrisur anlegen könnten, doch die meisten des Systems mochten diese Idee nicht. Heather war natürlich auf seiner Seite, aber die Mädchen im System hingen an den langen Haaren, Nick frontete so selten, dass es für ihn keinen großen Unterschied machte (da er sie sich dann ohnehin eben hochsteckte, wenn sie das nicht schon waren) und James störte sich nicht daran. Zumindest nach dem, was er immer schrieb. Simon hatte von allen wirklich die meisten Proleme in diesem verdammten weiblichen Körper. Was echt ein wenig uncool war, da er als Protector doch relativ häufig frontete.
Mit einem weiteren Kopfschütteln versuchte er diese immer gleichen Gedanken zu vertreiben und war dankbar als er an den Schritten hörte, dass Hedvig bereits zu ihm zurückkehrte - inklusive Verbandsmaterial und Salben. "Das wär doch nicht nötig gewesen.", lächelte Simon leicht, aber war dennoch dankbar als sie begann, seine Hand zu verbinden. Es war selten, dass sich so gut um Schnittwunden gekümmert wurde. Sie hatten oft genug welche, vor allem an den Armen (und vor allem dank James, Juliet oder Lily) aber auch anderen Körperstellen, und sich selbst zu verarzten war häufig nicht derart effektiv wie duch jemand anderen. Zumal je nachdem wann der nächste Switch war, die Verarztung auch auf sich warten lassen konnte.
"Danke", meinte Simon nochmal ehrlich, als seine Retterin fertig war mit der Verarztung und lächelte sie an, wobei ihm schon wieder einige nervige Strähnen ins Gesicht fieleb und er sie fast schon ein wenig wütend beiseite schlug - was natürlich nicht viel brachte. Grrhgh. Warum??! fragte er sich zum wiederholten mal. Es war ja nicht so, dass es nicht auch Kurzhaarfrisuren für Frauen gäbe!!
Höchste Zeit es anzusprechen, was er auch direkt tat und wieder machte Hedvig sich auf den Weg. Während sie unterwegs war suchte sich Simon einen Spiegel über der Spüle, löste das Haarband aus dem Haargewirr (der Zopf hatte sich eh schon halb aufgelöst gehabt), fuhr einige Male provisorisch mit den Fingern hindurch (was ihn bei all den nervigen ziependen Knoten nur noch wütender werden ließ), bis er es mit einem zornigen Fluch einfach sein ließ und die Haare in einem Lockeren Dutt ganz oben auf dem Kopf zusammenband - was so zwar noch bescheuert aussah, aber nicht mehr lange. Fürs erste war Simon schon froh diese beschissenen Dinger aus seinem Nacken zu haben und nicht ständig bei jeder Bewegung spüren zu müssen.
In diesem Augenblick kehrte Hedvig auch bereits mit einem schwarzen Hut zurück. "Perfekt! Danke dir!", sagte er und man hörte die ehrliche Erleichterung deutlich aus seiner Stimme heraus. Ohne zu zögern setzte er sich das Kleidungsstück auf dem Kopf und der Dutt ging unter dem Hut verloren. Kurz besah er sich im Spiegel - und begann zufrieden zu lächeln. Durch die Bergtour trugen sie momentan ohnehin keine Schminke. Hätte er jetzt noch ein weißes Hemd oder eine Krawatte oder so, würde er sich sogar glatt wohlfühlen. So müsste er sich später einfach mit einem weiten Kapuzenpulli oder so zufriedengeben (sobald ihre Sachen getrocknet waren - vielleicht sollte er die gleich erstmal aus dem Rucksack holen!)
Aber vorher interessierte ihn noch die Sache mit der Hand, die unter dem Verband leicht pochte. Er sah, wie Hedvig sich bei seiner zweiten Frage ziemte und seufzte innerlich. Was hatten sie nur schon wieder getan??
"Ja.", antwortete er dann jedoch leise auf seine Frage, ob es wirklich nötig sei. "Es... wär gut zu wissen, was wie passiert ist und wer. Nicht jedem gegenüber, natürlich! Aber ich bin der Protector. Es ist meine Aufgabe das System zu beschützen und das kann ich am Besten, wenn ich weiß, was los ist." Natürlich wusste er nicht alles. Dafür sorgte Jes. Aber das hatte dann auch seine Gründe. In der Regel waren Verständnis und Kommunikation sehr gut und sehr wichtig zur Heilung.
Tatsächlich begann Hedcig dann auch zu antworten. Simon nahm nicht den Blick von ihr, während sie sprach, sondern lauschte gespannt und interessiert. Er überlegte, auf wen aus ihrem System diese verworrene Beschreibung zutreffen mochte. Da sie von 'er' und 'aggressivem Verhalten' sprach, konnte es sich eigentlich nur um James handeln. Da... konnte er verstehen, warum sie einen so verwirrten Eindruck gemacht hatte.
"Das... tut mir leid.", murmelte Simon ehrlich und sah sie offen an. "Ich verspreche dir, normal sind wir nicht gefährlich. Keiner von uns, höchstens uns selbst gegenüber. Aber niemals zu anderen. Das hier war eine Ausnahmesituation, ich... hoffe du nimmst uns das nicht übel." Er wusste, dass es nicht seine Schuld war. Jeder Alter war für seine eigenen Taten verantwortlich. Dennoch... fühlte man sich oft mitschuldig, alleine aus dem Grund, dass man den gleichen Körper verwendete. Auch wenn ihm klar war (und sie auch oft genug in Therapie besprochen hatten), dass das unsinnig war.
Nach einem Moment der Stille räupserte sich Simon leicht. "Okay, ich denke, wir sollten jetzt mal Hilfe rufen mit deinem Handy. Die Polizei und vielleicht die Bergrettung. Einfach informieren, was geschehen ist. Ich häng solange mal meine nassen Sachen auf, wenn ich darf. Würdest du anrufen? Du... weißt immerhin wo genau das war, wo es passiert ist." Er selbst konnte sich nicht daran erinnern.
So ging er hinüber zu dem Rucksack. Ihr Notizbuch war auch vollkommen nass. Vorsichtig stellte er es auf eine alte Heizung die noch kalt war (doch er suchte jetzt ob er sie nicht anbekam), damit die Seiten schneller trockneten und er alles was geschehen war, hineinschreiben könnte (vor allem um zukünftige Verwirrungen bei den anderen zu vermeiden). Dann begann er nach und nach die Klamotten herauszuholen, um sie ebenfalls aufzuhängen und zu trocknen. Eine seltsam monotone Hausarbeit, bei welcher er auch immer wieder einhalten musste, weil er zu dissoziieren begann. Er kämpfte mühsam dagegen an. Die anderen wussten noch nicht was geschehen war... selbst wenn Sharon jetzt frontete, wollte er... er wollte es Hedvig nicht antun dieses ganze Gespräch schon wieder führen zu müssen...

Sharon_Signatur2.png

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2022 15:45.

Hedvig
Gelöschter Benutzer

Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 01.05.2022 14:43

Nachdem ich ihr...ihm die Wunde verarztet hatte, schenkte ich ihm ein freundliches Lächeln. Ich spürte, wie der anfängliche Schock und Schrecken von mir abfielen – und ich mich langsam wieder entspannte. Mein Herz schlug nicht mehr wild und auch der Puls rauschte mir nicht mehr in den Ohren...Es schien wieder so etwas wie Normalität einzukehren...soweit das an dieser Stelle jedenfalls möglich war.
Schließlich legte ich das Verbandsmaterial auf die Anrichte. Solange hatte ich es schon nicht mehr gesehen...die Salbe und die blaue Taschen mit den Rosen darauf...Wann immer ich mich verletzt hatte, vom Baum gefallen war, gestürzt war, mich etwas gestochen hatte – immer war diese Tasche auf dem Tisch gewesen, während mein verletzter Körper in den warmen Händen meiner Mutter geruht hatte und ich die kühlen Salben gespürt hatte, dicht gefolgt von den beruhigen Beschwörungen und Formeln meiner Mutter, die sie zunächst gesungen hatte, ehe sie die Verletzungen noch einmal geküsst hatte...Und immer war der Schmerz sofort vergangen gewesen – und die Verletzung meist am nächsten Tag schon fast nicht mehr zu sehen, welcher Natur sie auch gewesen war...
Bei dem Gedanken verkrampfte sich mein Magen und ich, noch immer auf die Tasche starrend, spürte, wie mein Gesicht ganz warm wurde, meine Augen feucht...Wieso waren unsere letzten Monate nur so verlaufen.
Ich zwang mich schließlich, meinen Blick abzuwenden, nicht die warmen und strahlenden Bilder vor meinem inneren Auge aufkommen zu lassen, mich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, auf den Moment, der nun zählte. Ich räusperte mich, ehe ich nickte. Einen Hut sollte er bekommen, wenn er sich damit besser fühlte – und ich mir in diesem Augenblick allerdings noch nicht vorstellen konnte, was es damit auf sich haben sollte...Doch ich sollte es bald herausfinden.
Einige Zeit später kehrte ich dann zu ihm zurück und händigte ihm den eher schlichten Hut in schwarz aus. Und schon verstand ich – bereits, als ich die hochgesteckte Frisur gesehen hatte, hatte ich etwas geahnt. Nun bedachte ich sein neues Äußeres mit einem sanften Lächeln. Ich konnte es mir nur vorstellen, wie es sich für die alle in diesem Körper anfühlen mochte – denn immerhin gehörte er ihnen allen, aber nur einer vor ihnen passte er so richtig, stand ihr wirklich. Es hatte schon ein wenig etwas davon, als müsste sich ein ganzer Haushalt dieselbe Kleidung teilen – im Grunde war sie nur für denjenigen gut, der sie sich eigentlich zugelegt hatte...und die anderen mussten das Beste daraus machen...Das war natürlich nicht immer leicht. „Er steht dir", sagte ich ehrlich. Vielleicht war es nicht perfekt – immerhin passte die Kleidung nicht dazu und so weiter. Doch vermutlich stand der Hut ihm sehr viel besser als er zu mir je gepasst hätte. „Wenn du magst, kannst du ihn behalten."
Dann kehrten wir jedoch zu unserem eher unangenehmeren Thema zurück, das uns überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte. Und ich schluckte. Wenn ich ehrlich war, dann wollte ich eigentlich nicht darüber sprechen, was geschehen war, bevor Simon zu uns gestoßen war. Nach einer Weile nickte ich dann allerdings. Er hatte ja recht – wenn sie die Dinge nicht voneinander wussten, dann mussten sie es anders hören...und ich war eben live Zeuge davon gewesen. Vor allem, wenn er – wie hatte er gesagt? – der Protector war. Also begann ich...
Während ich sprach, spürte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir. Gespannt und darauf aus, jedes Wort zu hören und genau zu verstehen. Ich versuchte, seinem Blick standzuhalten, doch stattdessen ließ ich ihn immer wieder durch den Raum schweifen, während ich das kurze Aufeinandertreffen schilderte, dass ich zuvor erlebt hatte.
„Das muss dir nicht leidtun", erklärte ich schließlich und versuchte mich wieder an einem Lächeln. „Du kannst ja nichts dafür. Das wäre, als würde ich mir die Schuld geben, dass mein Nachbar jemanden angefahren hat, nicht? Etwas, worauf man selbst eben keinen Einfluss hat..." Ich versuchte zu scherzen, aber ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich die Sache damit nicht noch schlimmer machte, weil ich mich damit anhörte, als machte ich mich darüber lustig, was er und die anderen durchmachen mussten, die noch in diesem Körper steckten. Ich wandte mich ab, mein Gesicht wurde wieder warm. Ich hatte absolut nichts gegen ihn und die anderen – und die Störung, die dazu geführt hatte. Ich vermutete, niemand konnte sie wohl besser verstehen als ich und...Doch wie immer stieß ich in meiner Nervosität, was ich jemandem sagen sollte, was ich tun sollte, in einer solchen besonderen Lage, nur an, wie ich fürchtete.
„Das ist eine Idee...", erklärte ich dann und trat wieder durch den Raum, um mir mein Handy vom Tisch zu nehmen, wo ich es zuletzt abgelegt hatte, und öffnete den Homescreen. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie er damit anfing, seine Sachen zu sortieren. Ich überlegte kurz, wen sollte ich an dieser Stelle eigentlich anrufen. Feuerwehr, Polizei? Theoretisch würde sich einer von beiden sicher um den Rest kümmern, wenn sie die Umstände kannten, oder nicht? Davon ging ich einfach aus. Dass hier etwas in den Fjorden geschah, war nicht allzu selten. Also wählte ich die Polizei. Einen Moment geschah nichts, aber dann... „Polizeistation Hraefna, Offiser Hulte am Apparat?" Eine weibliche Stimme. Marianne Hulte. Ich kannte sie sogar. Ich war mit ihr zusammen zur Schule gegangen. „Hallo, hier ist Bryhn, Hedvig..." „Hedvig, schön, wie geht es..." Doch sie unterbrach sich. „Was ist los? Weshalb rufst du an?" Und ich begann, ihr die Geschichte zu erzählen – natürlich nicht vollständig. Ich erklärte ihr, dass Sharon verwirrt und angeschlagen vor dem Haus aufgetaucht war und sich an keine weiteren Überlebenden erinnern konnte. Sie hörte mir ernst zu, ehe sie verkündete, dass man jemanden schicken würde, um den Unfallort zu untersuchen – Feuerwehr und Bergrettung würden verständigt werden. Ich bedankte mich und legte dann auf, kehrte zu Simon zurück.
„Also", verkündete ich. „Man schaut sich die Unglückstelle an, alle zuständigen Behörden sind informiert." Ich versuchte mich einmal mehr an einem Lächeln, aber in Wahrheit ging es mir wieder schlechter bei dem Gedanken, dass ich aufgrund meiner Ausführungen nicht bereits hatte erklären können, dass es keine weiteren Überlebenden zu finden geben würde, und sie sich nun mit ihrer ganzen Mannschaft aufmachen und hoffen würden, auch wenn ich genau wusste, dass die einzige überlebende Person hier vor mir stand und die Sachen durchsuchte, die wir immerhin hatten retten können. Ich schluckte und biss mir auf die Unterlippe, als ich mich auf das Sofa fallen ließ. Auf einmal raste mein Herz wieder und ich schwitzte. Was für eine furchtbare Lüge...

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Sharon

28, Weiblich

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Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Sharon am 04.05.2022 16:05

Nachdenklich betrachtete Simon sich in dem Spiegel, den Hut auf den Kopf. Er sah so schon definitiv etwas männlicher aus als zuvor noch. Wie viel allein lange Haare einfach schon ausmachten - bzw. der schnitt der Frisur. Auch wenn die schmalen Schultern, die Körperproportionen und die Stimme, die Handgelenke und die Behaarung natürlich dennoch keinen ZWeifel am Geschlecht aufkommen lassen konnten. Simon lächelte leicht als Hedvig sagte, der Hut würde ihm stehen. "Danke.", sagte er und sah im Spiegel noch immer in die vollkommen unpassenden grünen Augen. "In der Inner World sind meine Haare blond, kurz und zerzaust.", erzählte er und aus dem leichten Lächeln wurde ein lecihtes Grinsen. "Ich habe blaugraue Augen, bin muskulöser und... naja. Männlich halt." Er zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder zu seiner ungewollten Gastgeberin um. "Es ist beschissen in einem Körper vom anderen Geschlecht zu stecken. Zum Glück sind die meistenim System aber weiblich." Sodass wenigstens nicht noch mehr Alters mit diesem Problem zu kämpfen hatten. Mit falscher Kleidung, klar. Aber wenigstens nicht bei so.. ziemlich allem, wie er es tat.
Ihr Angebot, dass er den Hut behalten durfte überraschte ihn. Seine Augen weiteten sich kurz leicht, dann begann er auch schon den Kopf zu schütteln. "Was? Nein nein, das kann ich doch nicht annehmen! Also.. klar danke, aber...  ich möchte dir wirklich nichts wegnehmen. zuhause haben wir ja genügend Hüte." Wenn sie dort jemals wieder heil ankommen würden.
Das konnte ja mal definitiv was werden..
Kurz darauf hatte Hedvig ihm auch schon in Kurzversion erzählt, was geschehen war bevor er gefrontet war. Eigentlich durfte es ihn nicht überraschen. James frontete zwar selten, aber wenn dann waren es in der Regel immer kritische Situationen. James konnte so schwierig sein... für ein erstes Aufeinandertreffen war es wirklich alles andere als ideal..
Leicht lächelte er als Hedvig seine Entschuldigung ausschlug. "Ja, ich weiß. Hast ja recht", stimmte er zu und musste unwillkürlich ein wenig grinsen. Er zuckte mit den Schultern. "Unsere Therapeutin sagt das auch immer. Ist nur manchmal schwer umzusetzen." Aber er würde sich bemühen und dass Hedvig ihm nicht die Schuld dafür gab, das... war doch schonmal was. Und dass sie keine Angst vor ihnen hatte, trotz allem. Denn eigentlich waren sie ja überhaupt nicht gefährlich...
Und schon hatten sie das nächste Vorgehen geklärt. Während Hedvig Hilfe rief und der Polizei oder Bergrettung oder wen auch immer von dem geschehenen Unglück informierte, begann Simon so gut es ihm eben möglich war die Sachen zu trocknen und aufzuhängen. Ein Unterfang was schwieriger war als erwartet, so oft musste er sich grounden, um nicht in der Dissoziation verloren zu gehen und zu switchen. Es war anstregnend und als er schließlich hörte, wie Hedvig sich wieder näherte, hatte er heftige Kopfschmerzen. Und das obwohl gar nicht so viel Zeit hatte vergangen sein können.
Er nickte bei Hedvigs Worten. "Das ist gut, danke." Er versuchte sich zu konzentrieren und rieb sich über die Stirn. Was musste er noch tun? Was musste er noch unbedingt tun bevor er wieder siwtchte?
"Ich bin so dissoziativ gerade...", murmelte er entschuldigend und holte dann tief Luft. "Ich... bräuchte einen Stift und etwas Papier. Nicht viel. Ich möchte nur für den Fall dass ich switche aufschreiben, was geschehen ist. Das... wer immer auch kommt dann Bescheid weiß." Gott war es anstrengend. Sobald er wieder in der Inner World war würde es nur noch anstrengender werden, das wusste er. Vermutlich hatte sich die Nachricht vom Unfall von james ausgehend verbreitet (nicht zu allen, aber zu manchen), es könnte Aufruhr herrschen und vielleicht war Heather nicht in der Lage sich alleine uma lles zu kümmern. Vielleicht wollte Jes ihn deshalb zurückrufen oder...
Wieder verstärkte sich der Druck auf seinen Kopf, er spürte fast wie er zur Seite glitt, wie als würde er in eine Narkose fallen. Verzweifelt streckte er einen Arm aus, bekam deinen Holzbacken des Türrahmens zu fassen und strich wieder und wieder darüber. Die raue Struktur half ihm. Verdrängte das dröhnende Gefühl in seinem Körper, ließ die Bilder vor seinen Augen wieder klarer werden. Jetzt oder nie. Die Kopfschmerzen pochten unter seiner Schädeldecke.

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Hedvig
Gelöschter Benutzer

Re: Hedvigs altes Familienhaus

von Hedvig am 17.10.2022 01:50

Vorsichtig betrachtete ich ihn vor dem Spiegel. Es war ein eigenartiges Gefühl, die Person, die dort vor mir stand, als einen Mann zu bezeichnen, war er doch trotz der Mütze so offenkundig weiblich. Aber auf der anderen Seite...Ich hatte auch kein Problem damit, nicht-binären Menschen oder Menschen, die sich nicht als das definierten, womit wie biologisch geboren worden waren, mit entsprechenden Pronomen anzusprechen. Also machte es mir auch in diesem Moment keine Schwierigkeiten. Doch wenn er sich zwischendurch wieder veränderte und jemand anderes an seine Stelle trat...? Was wäre dann? Hoffentlich würde ich es mitbekommen. Und wenn ich schon einmal mit Simon ins Gespräch gekommen war, vielleicht hatten die anderen in seinem...System auch kein Problem mit mir. Erst recht nicht, wenn sie erfuhren, das wir in nicht ganz unähnlicher Lage steckten. Nicht dass ich es ihnen direkt auf die Nase binden würde.
Mit einem sanften Lächeln bedachte ich seine Worte und war mir sehr bewusst, dass mein kleiner Begleiter damit weniger ein Problem hatte. Immerhin handelte es sich bei ihm zum einen um eine Gottheit...irgendwie, und zum anderen, wenn man der Mythologie Glauben schenken wollte – wozu ich wohl gezwungen war –, dann war es ihm nie ein Graus oder gar eine Hürde gewesen, jemand anderes zu sein...sei es in Sachen des Geschlechts oder sogar wortwörtlich in Sachen seiner Person und seiner Gestalt. „Da kann ich deine Sorgen verstehen", gestand ich mit einem entschuldigenden Lächeln. Allerdings konnte ihm da wohl niemand helfen. Nur wenn er nicht hier draußen war, konnte wahrhaft seine eigene Gestalt sein, wie mir schien. Immerhin war logisch. Menschen konnten ihr Aussehen eben nicht...einfach so verändern. Und jedenfalls auf physischer Ebene gab es Grenzen, inwieweit ein Körper verschiedene Merkmale aufweisen konnte, nicht?
Ich gab einen belustigten Laut von mir, als ich hörte, dass er doch tatsächlich leicht bestürzt schien, dass meinen Hut behalten dürfte. „Der...gehörte meiner Mutter", erklärte ich schließlich. „Wie auch dieses Haus. Ich...war schon einige Zeit nicht mehr hier und sie, nun ja, auch nicht mehr – was man vielleicht sieht." Ich zuckte mit den Schultern ehe ich einen Blick über die Unordnung gleiten ließ. „Wir hatten...wir hatten nicht unbedingt die engste Beziehung – erst recht nicht mehr, als ich dann ausgezogen war. Keiner von uns mochte diesen Hut wirklich. Mir steht er nicht, meine Mutter hatte ihn ewig in der Garderobe hängen. Wenn du ihn behalten würdest, hätte er wenigstens wieder einen Nutzen, den er schon lange nicht mehr hatte."
„Siehst du", erklärte ich schließlich. „Und auch wenn es schwer ist, solche Dinge mal so schnell umzusetzen, trifft dich direkt keine Schuld. Eigentlich trifft niemanden hier die Schuld. Am Ende war es eine Ausnahmesituation. Und wer auch immer hier bei mir aufgewacht ist...vielleicht ist er – oder sie! – immer so, vielleicht war es der Schock..." Ich zuckte wieder mit den Schultern. Ich hoffte, dass meine Worte ihn ein wenig beruhigen konnten – auch wenn in unserer Lage...oder mehr in seiner wenig von Beruhigung die Rede sein konnte. Immerhin schien er noch immer der einzige Überlebende einer Fjordwanderung zu sein, die ein Gewittersturm jäh beendet hatte.
Es dauerte ein wenig, ehe ich die entsprechenden Anrufe getätigt hatte – oder mehr den einen –, dann kam ich wieder zurück ins Wohnzimmer, wo ich ihm beim Auspacken vorfand. Das Gespräch mit Marianne war nicht das schönste gewesen, das wir in den letzten Jahren hätten führen können. Allerdings hatten wir seit dem Abschluss kein Wort miteinander gewechselt und auch in der Schule war es nicht mehr als ein „Hey, wie geht's gewesen". Wir hatten in unterschiedlichen Kreisen verkehrt...Doch das tat in diesem Moment nichts zur Sache – sie arbeitete bei der Polizei und sie würde das Ganze nun wohl oder übel in die Hand nehmen müssen...Etwas sagte mir, dass wir genau aus diesem Grund nicht das letzte Mal miteinander gesprochen hatten.
Ich seufzte leicht, als ich näher zu Simon trat.
Ich hatte ihn bereits fragen wollen, was ich für ihn tun könnte, wenn er dissoziativ wurde, doch er hatte mir meine Frage bereits beantwortet und ich sah mich nach den erbetenen Sachen um. Ein Stift fand sich schnell an, das Papier dauerte allerdings etwas länger. Doch dann...mit einem Rascheln wollte ich ihm beide reichen, da sackte er bereits leicht zusammen. „Simon?", fragte ich, nun doch wieder etwas nervös und kniete mich schnell zu ihm – den Stift und den Zettel immer noch in der Hand. „Ich nehme an, du wolltest etwas aufschreiben? Willst du es diktieren oder schaffst du es selbst?", erkundigte ich mich und hielt ihm beide vorsichtig entgegen. Ich hatte mit so etwas bisher noch nicht zu tun gehabt und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Aber ich wollte ihm gern helfen, wenn ich konnte.

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