Athlone [Irland]
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Athlone [Irland]
von Selena am 16.03.2022 18:13The predator wants your silence. It feeds their power, entitlement, and they want it to feed your shame.
Re: Athlone [Irland]
von Davin am 16.03.2022 18:18----> Davon & Selma IN von Davins & Selmas Haus
Schließlich fuhr er ab, dem Ortsschild 'Athlone' folgend. Seine Schwester war zu klein gewesen. Sie würde sich nicht daran erinnern können. Als sie des Dorf erreichten fuhr er langsamer, besah sich durch die Windschutz- und Seitenscheiben die Häuser und Straßennamen und bemühte sich, sich irgendwie zu orientieren. In den 28 Jahren seit er nicht mehr hier gewesen war, hatte sich doch ein wenig verändert. Aber dann - als er seine frühere Schule sah, wusste er genau wo er war. Er fuhr in Schrittgeschwindigkeit und deutete auf das Gebäude. "Look. Hier bin ich früher zur Schule gegangen.", erzählte er Selma mit einem leichten Lächeln. Jetzt war es nicht mehr weit. Er fuhr zum Rand des Dorfes, wo einige Bauernhöfe vereinzelt voneinander standen. Davin parkte in einer Lücke am Straßenrand.
"Okay, wir sind da.", sagte er. Plötzlich angespannt. Er schnallte sich ab, ging nach hinten um Bella zu holen die offenbar während der Fahrt ebenfalls wieder eingeschlafen war (erklärte wohl, warum sie sich so wenig beschwert hatte) und hielt Selma dann die Hand hin. Gemeinsam näherten sie sich dem einen Bauernhof. Es war ähnlich und doch ganz anders als in Davins Erinnerung. Neuer. Aber des sollte ihn nicht wundern, right?
Er blieb stehen, ein Kloß erschien in seinem Hals, seine Hand verkrampfte sich um den Henkel von Bellas Tragegerüst. Er sollte etwas sagen, etwas erklären, doch er konnte nicht, denn hinter seinen Augenlidern flackerten die Momente auf. Die Augenblicke, als er das letzte Mal hier gestanden und dieses Haus angeblickt hatte. Flammen waren herausgeschlagen, überall. Aus den Fenstern und Türen, das Dach hatte gebrannt. Und unten - dort - da war das Schlafzimmerfenster. Das Schlafzimmerfenster ihrer Eltern und er hörte wieder ihre Schreie, sah ihre verbrannten zuckenden Leiber in dem rotglühenden Zimmer hinter den zerberstenden Scheiben, er spürte die Hitze wieder...
Er war wieder da, an jenem Tag, da alles endete, was er bis dahin gekannt hatte..
Selma
Gelöschter Benutzer
Re: Athlone [Irland]
von Selma am 16.03.2022 18:30Lächelnd hörte sie der Stimme ihres Bruders zu, Einer Stimme bei der sie sich manchmal fragte warum er nicht versuchte damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen... Allerdings konnte sie sich vorstellen das dass Leben im Rampenlicht, Im Business der Sänger, Nicht sonderlich einfach war, Und dennoch freute sie sich jedes mal wenn sie dem Gesang Davin´s zuhören konnte den dies war eine der Dinge die Selma am meisten liebte.
Re: Athlone [Irland]
von Davin am 16.03.2022 18:30Davin war gelähmt. Seine Augen starr, jegliche Verbindung zur Realität war abgekapselt worden, weit fern. Er war wieder 15 Jahre alt, er hielt die 3-jährige Selma in seinen Armen, während die Flammen, welche den Bauernhof verschlangen, sich rasend schnell immer weiter asubreiteten und nun auch das offene Fenster im 1. Stock erfassten, aus welchem Davin über das kleine Vordach gemeinsam mit seiner Schwester geflohen war. Sie hatte das Kinderzimmer neben seinem Jugendzimmer gheabt. Als er den Rauch bemerkt hatte, der stechedne Gestank ihn aus dem Halbschlaf gerissen und er wahrgenommen hatte, was geschah, war er sofort aufgesprungen, hatte das KLeinkind geholt und sich seinen Weg nach draußen gesucht. Nach unten zur Tür raus ging es nicht, er sah am Fuße der Treppe die Flammen schlagen und so war er durch dieses Fenster gestürmt. Fast schon rational, als wäre sein Körper in diesem Augenblick ferngesteuert, als wäre jeder Schritt ganz klar. Er war von diesem Vordach gesprungen, die schier unglaubliche Hitze in seinem Rücken spürend, die ihn ohne Umschweife Schweiß treiben ließ. Die Hilfeschreie seiner Eltern vermischten sich mit dem Weinen Selmas in seinen Armen. Und Davin? Er stand da, wie angewurzelt, in mittlerweile halbwegs sicherer Entfernung zum Bauernhaus, unfähig sich zu bewegen. Er wusste, er sollte etwas tun, hinstürmen, versuchen seine Eltern da raus zu holen, doch er konnte und wollte seine Schwester nicht alleine lassen - was, wenn sie in die Flammen krabbeln würde? Was wenn...? Und dann sah er auch schon die schrecklichen, schwarzen, menschenähnlichen Leiber, menschliche Fackeln, der Gestank nach verbranntem Fleisch gesellte sich zu dem von brennendem Holz und ihm wurde klar, dass jegliche Rettung zu spät war, dass nichts und niemand mehr seine Eltern oder sein Heimatshaus würde retten können. Keinerlei Spucke befand sich mehr in seinem Rachen, Tränen rannen ihm über die damals noch jugendlichen, heutzutage bärtigen Wangen und er spürte einen Druck auf seiner Brust. Einen Druck, welchen er erst nicht zuzuordnen wusste, doch dann wurde ihm gewahr, dass es selbstverständlich Selma war. Selma, welche er mit ihren 3 Jahren an sich drückte, Selma, die... die... ausgesprochen groß war für ihr.. Alter...
Davins Atmung war schwer, als würde er sich unter Wasser befinden und der Sauerstoff in seiner Flasche zur Neige gehen. Aber allmählich tauchte er aus den Untiefen seines Gedächtnisses, des Traumas, des Flashbacks an die vergangene Zeit wieder auf - und ihm wurde gewahr, dass es tatsächlich Selmas Kopf war, welcher ihm auf der Brust ruhte, dass sie die Arme um ihn geschlungen hatte, ihn hielt... sanft, aber bestimmt hielt sie ihn davon ab, unterzugehen - und fuck, er hätte ihr nicht dankbarer sein können.
Er räusperte sich leise, kam noch etwas mehr in der Realität an als er eine Windböe in seinem Gesicht spürte und legte nun seinen freien Arm ebenfalls um sie, wobei er ihr gleichzeitig einen sanften Kuss auf ihren Scheitel gab. Wir seltsam surreal und überempfindlich er nun diese realen Eindrücke wahrnahm. Das Gefühl ihrer einzelnen Haare an ihren Lippen, ihr Geruch in seiner Nase, ihre Kleidung an seiner Hand, das Tragegerüst Bellas in der anderen (God sei Dank hatte er sie nicht losgelassen!)
Er schluckte schwer. "I'm so sorry...", murmelte Davin leise. Ihm war bewusst, dass Selma wusste, was mit ihm geschehen war, auch wenn sie natürlich nicht in seinen Kopf sehen konnte. "I'm okay. Wirklich, I'm... I'm okay." Irgendwie schaffte er ein leichtes, wenn auch zittriges Lächeln. In seinem Hinterkopf tobten noch immer die gerade wiedererlebten Bilder, eins nach dem anderen, doch er bemühte sich inständig, sie nicht wieder an die Oberfläche zurückkehren zu lassen. Er wollte es Selma doch erklären, nicht wieder in der Vergangenheit ertrinken, shit!
Er wartete einige Sekunden, in denen er tief atmete und versuchte sich zu sammeln, ehe er erneut begann zu sprechen. "Des hier...", begann er dann endlich, mit immer noch eindeutig belegter Stimme. "...des ist unser Elternhaus. Hier wurdest du geboren, hier bin ich aufgewachsen." Er lächelte - doch es war ein gequältes Lächeln. "Es war wonderful. Unsere Eltern waren wonderful. sie waren Bauern, but... sehr arm. Really. Unser Dad hatte ordentliche Schulden, so... well, ich fand später heraus, des diese Typen denen er Geld schuldete... dass des eher illegal war. Und Dad konnte es ihnen nicht zurückzahlen, also legten sie des Feuer. Direkt vor des Schlafzimmer unserer Eltern." Sofort waren die Bilder wieder da. Ungebeten, ungewollt, so unglaublich fucking verflucht klar, dass es beängstigend war. Davin wagte es nicht, die Augen zu schließen, aus Angst, wieder in den Erinnerungen zu ertrinken und starrte stattdessen auf den entfernten Wald, konzentrierte sich ganz und gar auf die Bäume, irgendwie, während er versuchte weiter zu erzählen. "Unsere Schlafzimmer waren oben. Nebeneinander. Als ich aufwachte und des Feuer roch nahm ich dich und floh über des Vordach, sprang auf die Wiese und so entkamen wir. Wir verloren unsere Eltern-" Er brauchte, konnte und wollte die genauen grausamen Details nicht erwähnen. Das wollte er ihr ersparen. Er war fucking froh, dess sie sich wenigstens daran nicht erinnern konnte. "Ab diesem Tag, war ich für dich verantwortlich. Ich hab mir geschworen, dich zu beschützen Selma. Dich großzuziehen, dir alles zu ermöglichen, was uns an diesem Tag genommen werden sollte." Er lächelte erneut dieses halb gequälte Lächeln, wandte seinen Blick mühsam vom Wald ab um stattdessen Selma ins Gesicht sehen zu können. Die Böen hatten ihr einige Strähnen ins Gesicht geweht und sanft strich er sie beiseite. "Du wirst immer meine oberste Priorität sein, Selma, okay? Egal was ist und egal was kommt.. ich will es nicht anders haben. Also denke bitte niemals, des ich des bereuen würde, okay? Ich bin immer für dich da. Always."
Selma
Gelöschter Benutzer
Re: Athlone [Irland]
von Selma am 16.03.2022 18:31"Entschuldige dich nicht für eine menschliche Reaktion Davin..." Murmelte Selma mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, Allerdings verschwand dieses als sie die Tränen ihres Bruders bemerkte, Etwas was ihr immer wieder das Herz brach wenn sie diese sah. Als er dann jedoch meinte das er okay sei, Schüttelte sie langsam den Kopf und biss sich auf ihrer Unterlippe herum, Darüber nachdenkend was sie antworten sollte, Doch sie entschied sich dafür ehrlich zu sein.
Re: Athlone [Irland]
von Davin am 16.03.2022 18:31Er lächete leicht bei ihen leisen und so fucking süßen Worten. Er liebte sie. Er liebte sie mehr als alles und jeden anderen. Und gerade deswegen wollte er seine Schwäche nicht zeigen. Er war für sie verantwortlich, er wollte sie nicht mit seinem Scheiß noch mehr zusätzlich belasten als er es ohnehin schon tat. Deswegen verletzte er sich doch auch nur wenn er alleine im Bad oder in der Küche war. Deswegen übergab er sich nach einem zu reichhaltigen Essen nur, wenn er alleine war. Deswegen... fuck, versuchte er stark zu sein. Für sie. Auch wenn es so oft so fucking schwer war, bei allem was er tat. Und dennoch glaubte er zu wissen, worauf Selma jetzt hinaus wollte. Aber er wollte darauf nicht eingehen. Nicht darüber nachdenken. Nicht hier, nicht jetzt. "Ich liebe dich.", sagte er also nur leise, voller Ehrlichkeit, und man konnte die Wahrheit, die ganze Liebe aus seiner leisen rauen Stimme heraushören. Erneut küsste er sie. Sie sollte sich nicht solche Sorgen um ihn zu machen brauchen. Irgendwie müsste er des auch noch irgendwann in den Griff bekommen. Fuck, wenn er nur wüsste wie.
Tief und leicht zittrig atmete er wieder durch. Versuchte sich zu sammeln und... das hinter sich zu bringen, wofür er hergekommen war, wofür er mit ihr diesen ganzen Weg auf sich und sogar den fast schon zu erwartenden Flashback in Kauf genommen hatte: um ihr die Geschichte zu erzählen. Mehr als nur die wenigen Fakten. Ihr zu erzählen, was genau damals passiert war, wie sie ihre Eltern verloren hatten. Und fucking warum sie immer seine Nummer eins sein würde, sie immer seine oberste Priorität sein würde und sie niemals - wirklich niemals - daran zweifeln sollte. Egal was war. Des war ihm... so fucking wichtig.
Als er geendet hatte kehrte erst einmal Schweigen an. Selma musste die Informationen erst verdauen, des glaubte er ihr und er gab ihr die Zeit - so wie sie ihm die Zeit gegeben hatte, langsam die Geschichte zu erzählten - und ihm vorher die Zeit gegeben hatte, aus dem Flashback wieder zu erwachen. Als sie dann allmählich begann zu sprechen, legte sich ein ehrliches, liebevolles Lächeln auf seine Lippen. Er legte seinen freien Arm um sie und drückte sie leicht an sich. "Frag mich mal, wie froh ich bin dich in meinem Leben zu haben!", erwiderte er ehrlich. Ein Leben ohne Selma wäre für ihn nicht lebenswert. Abso-fucking-lut nicht. Für ihn selbst war des mehr als klar, auch wenn es eine der wenigen Dinge war, welche er gegenüber Selma nie erwähnen würde. Er wollte ihr keine Angst machen.
"I know..", sagte er leise, als sie versprach auch immer für ihn da zu sein. Er streichelte sie leicht, genoss mit geschlossenen Augen den Wind in seinen Haaren und besann sich einzig und allein darauf, langsam und ruhig ein und auszuatmen. Ein und aus. Ein und aus. Er wollte diese fucking im Hinterkopf tobenden Bilder wieder aus seinem Kopf haben. Wenigstens für den Moment.
Ist Vin damals auch...? Überrascht blickte er zu seiner Schwester hinunter. Einen Augenblick brauchte er um 'Vin' einzuordnen doch einen Augenblick später wusste er wovon sie sprach. Daran erinnerte sie sich noch? "No", antwortete er ihr dann, lächelte leicht und schüttelte den Kopf. "No, die Ställe standen etwas abseits vom Haus, also hat des Feuer sie glaub ich nicht erfasst - bzw. die Feuerwehr war schnell genug da, um den Stall noch zu retten. Ich weiß aber nicht, was mit den Tieren denn geschehen ist. Wir beide wurden zur Polizeiwache gebracht, ich musste Aussagen und so machen und denn kamen wir ins Waisenhaus.." An die Aussagen auf der Wache konnte er sich fast gar nicht mehr erinnern. Hier und da mal ein Eindruck, aber mehr nicht. Sein Körper war damals im Schockzustand gelaufen, traumatisiert. Vermutlich zu einfach nichts mehr aufnahmefähig, nach dem, was sich in seine Netzhaut für immer eingebrannt hatte.
Sanft nahm er Selmas Hand. "Möchtest du dir des Haus noch ansehen?", fragte er sie leise. Es wäre okay für ihn, er könnte es verstehen. Irgendwie würde er schon damit klarkommen.
Selma
Gelöschter Benutzer
Re: Athlone [Irland]
von Selma am 16.03.2022 18:34"Ich liebe dich auch..." Wie aufs Stichwort vernahm sie aus der Richtung ihrer Tochter Geräusche, Fast so als würde diese auch einen Teil der Aufmerksamkeit ihrer Eltern wollen, Allerdings schien diese noch zu schlafen wie Selma mit einem kurzen Blick zu ihr feststellte. Bevor sie etwas dazu sagen konnte, Spürte sie auch die Lippen Davin´s auf ihren was die Aufmerksamkeit der Brünetten wieder auf ihn zurücklenkte während sie den Kuss selbstverständlich erwiderte.
Re: Athlone [Irland]
von Davin am 16.03.2022 18:35Davin gab seiner Schwester selbstverständlich die Zeit, die sie noch brauchte. Die Gedanken gerade selbst bei Vin. Er hatte seit Ewigkeiten nicht mehr an das kleine Lieblingskalb seiner Schwester gedacht, aber jetzt erinnerte er sich. Als sie im Waidenhaus gewesen war, hatte Selma oft nach ihm gefragt. Sie war noch zu klein, zu jung gewesen um zu verstehen, was geschehen war und irgendwann hatte sie es ienfach hingenommen, die Fragen waren verebbt. Sein Herz wurde schwer. Heutzutage würde man diesbezüglich wahrscheinlich nicht mehr das Geringste herausfinden. Aber zumindest eine Sache konnte er seiner Schwester noch ermöglichen, so sie das denn auch wollte. Wie das für ihn selbst war stellte Davin - wie immer, wenn es um seine wundervolle Schwester ging - hinten an. Wenn sie des Haus sehenw ollte, denn würden sie es sich anschauen. Irgendwie würde er mit seinem verfickten Kopf und seinen verfickten Erinnerungen schon klarkommen. Und es war damals praktisch komplett abgefackelt, hatte sicher gänzlich neu aufgebaut werden müssen. Wahrscheinlich gab es nur noch wenig dort drinnen, was ihn an frühere Zeiten erinner könnte. Yes, er würde es schon schaffen, wenn des ihr Wunsch war.
Abwartend blickte er zu ihr. Erneut murmelte Bella im Schlaf. Er sah zu ihr. So viel wie das kleine Mädchen schlief konnte man jetzt schon davon ausgehen, dass sie später gehörige Mühe haben würden, sie für die Schule zuw ecken. Es war ein seltsames Gefühl diese ganze Phase, diese ganze Zeit noch einmal zuerleben. Aber dieses Mal mit seiner Schwester gemeinsam. Und auch wenn es niemals geplant gewesen war, tatsächlich Inzucht zu betreiben, so... freute er sich doch auf die bevorstehende Zeit. Fuck yeah, das tat er.
Bei Selmas leiser Stimme war er sofort wieder bei ihr. Fuck sie war so süß. Er lächelte sie an, was kleine Krähenfüßchen um seine Augen herum entstehen ließ. Dann hielt er ihr seine große Hand hin, damit sie diese ergreifen konnte. "Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bekomme des hin.", versprach er ihr, lächelte erneut und zwang seine Beine nun auf das Haus vor ihnen zuzugehen. Seine Gedanken hatten sich in einem Mantra gefangen. Ganz ruhig Davin. Des ist einfach nur ein Haus, einfach nur irgendein beschissenes neues normales Haus. Unununterbrochen wiederholte er das im Kopf. Den ganzen Weg hoch zur Haustür, welcher ihm ewig lang vorkam, obgleich es wohl kaum 15 Sekunden gewesen waren. Er klingelte. Drinnen konnte meinen einen Hund Bellen hören. Bella wachte auf, gähnte, sodass man ihr zahnloses weißes Zahnfleisch sehen konnte und ihre kleinen Fäustchen fuhren unkoordiniert über ihr Gesicht. "Guten Morgen, Prinzessin", lächelte Davin, dankabr über die wundervolle Ablenkung, als die Tür auch schon geöffnet wurde und eine fremde blonde Frau ihnen entgegenblicke.
"Ja?", fragte sie mit rauer Stimme und brachte den Geruch von Karottenkuchen mit sich.
Davin räusperte sich. Konzentrier dich., ermahnte er sich und lächelte die Fremde an. "Yeah, hey. Mein Name is Davin, des ist meine..." Kurz stockte er. Freundin? Frau? Schwester? "...Schwester Selma." Sie hatten damals hier als Geschwister gelebt, also würden sie auch als Geschwister hierhin zurückgekommen. "Wir haben früher hier gelebt, bevor der große Brand war. Ich wollte meiner Schwester unser damaliges Elternhaus zeigen, weil sie sich nicht mehr erinnert. Meinen sie, es wäre in Ordnung, wenn wir reinkommen?" Fragend blickte er die Frau an, gleichzeitig beruhigend über Selmas Handrücken streichend. Es war alles in Ordnung.
Selma
Gelöschter Benutzer
Re: Athlone [Irland]
von Selma am 16.03.2022 18:35Manchmal frage Ich mich wirklich ob die kleine Maus wirklich zu uns gehört, Sie schläft fast soviel wie wir beide Zusammen, Also kann sie die Angewohnheit von uns definitiv nicht haben..." Murmelte Selma mit einem Lächeln in Richtung ihrer Tochter, Natürlich wusste sie das sie beide die Leiblichen Eltern der kleinen Prinzessin war, Immerhin war Selma diejenige die dieses kleine Schläfrige Wesen 9 Monate im Bauch getragen hatte, Aber dennoch kam manchmal doch diese Frage auf, Fast so als könnte Selma es immernoch nicht glauben das sie wirklich Mutter einer Tochter war, Als wäre dieser Gedanke noch immer unvorstellbar.
Re: Athlone [Irland]
von Davin am 16.03.2022 18:37Davin lachte leise. Das tat gut, nach den Bildern, die eben erst wieder in seinem Kopf losgewütet waren. "Yeah, des stimmt. Aber ich bin sicher, sobald sie größer wird, wird ihre Verwandschaft zu uns offensichtlicher." Und wenn er ehrlich mit sich war, konnte er es kaum erwarten zu warten, bis es soweit war. Of course, er hatte seine kleine Schwester einst großgezogen. Aber des war nochmal etwas anderes. Sie hatten die gemeinsamen Eltern, aber Bella war ihre gemeinsame Tochter. Bella hatte die Hälfte ihrer Gene von ihm und die andere Hälfte von Selma und er fragte sich wirklich wie sich des wohl auf die Kleine auswirken mochte. Er konnte es ganz ehrlich nicht erwarten.
Jetzt war nur die Frage: würden sie in das Haus gehen? Davin hatte Angst davor. Er hatte große Angst davor, alles andere wäre gelogen. Aber er wollte seiner Schwester des auch nicht nehmen. Sie hatte es verdient zu wissen, wo sie ihre ersten drei Lebensjahre verbracht hatte. Sie hatte es verdient zu wissen, wo ihre Eltern gestorben und sich ihr ganzes Leben nachhaltig geändert hatte. Und er wusste, dess er sie begletien musste. Alleine würde sie des nicht schaffen. Außerdem war er derjenige der wusste, wo früher was gewesen war. Und so nickte er nur, als sie ihn bat es ihr mitzuteilen, wenn er nicht mehr konnte. Tief atmete er durch, vor allem um sich selbst zu beruhigen. Dann drückte er sanft ihre Hand. "Yeah. Versprochen.", sagte er dann, mit erneut leicht belegter Stimme, obgleich er versuchte sich das nicht anmerken zu lassen. Er würde das schon schaffen. Irgendwie würde er schaffen. Auch wenn die Angst, dass die Bilder ein zweites Mal sich wie ein wortwörtliches Inferno in seinem Verstand ausbreiten könnten, in ihm tobte.
So traten sie gemeinsam den kleinen Weg zur Haustür entlang und klingelten. Es brauchte nicht allzu lange, da öffnete ihnen eine etwas korpulentere Dame, schätzungsweise in Davins Alter. Er lächelte sie freundlich an und erklärte ihr ihr gemeinsames Vorhaben.
Mit einem dankbaren Lächeln trat Davin ein und an der Frau vorbei, in der einen Hand nach wie vor Selma, in der anderen Hand noch immer Bella in ihrem Tragekorb. Auch er schüttelte sogleich den Kopf. Nein, eine Hundehaarallargie hatte er nicht. Wenigstens das nicht. "Yeah, es war... wirklich schlimm", stimmte er ihr erneut mit etwas rauerer Stimme als sonst zu und räupserte sich dann leicht, in der Hoffnung, so seine Stimme wieder ein wenig zu normalisieren. Shit, reiß dich zusammen, Davin! ermahnte er sich selbst.
Die Frage die die fremde Frau dann stellte, ließ einen kurzen stechenden Schmerz durch seinen Brustkasten zucken. Was sollte er antworten? Fuck, wie gerne er die Wahrheit antworten wollte. Er konnte Selma als Mutter doch nicht verleugnen! Aber gerade als er den Mund geöffnet hatte, kam seine Schwester ihm zuvor, und so schloss Davin den Mund wieder und begnügte sich mit einem Lächeln. Auch wenn der Gedanke, dass Selma gerade ihre eigene Tochter ihm zugeschrieben hatte, sie sich nicht als seine Mutter vorgestellt hatte, schmerzte. Der Gedanke wie sehr es ihr weh tun musste, machte ihm zu schaffen. Leicht und hoffentlich beurhigend und bestärkend, streichelte er mit dem Daumen über ihren weichen kleinen Handrücken. Dann machten sie sich auf den Weg. "Die Zimmeraufteilung war noch die gleiche. Direkt links vom Eingang die Küche, rechts das Bad und der Flur mündete in das große geräumige Wohnzimmer. Doch die Möbel und Einrichtung war gänzlich anders - und erleichtert bemerkte Davin, dass er nicht drohte gleich einen weiteren Flashback zu kriegen. Es ging. Es war so dermaßen verändert, dass es ihm fast schwer fiel, sein eigenes Heim von damals darin wieder zu erkennen. "Die Schlafzimmer sind oben.", sagte er leise zu seiner Schwester mit einem halb erzwungenen, halb ehrlichen Lächeln, als der Hund auch schon angesprungen kam.