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Rachel
Gelöschter Benutzer
Re: Rachels Wohnung
von Rachel am 07.09.2020 22:33Zwischen den beiden war es von Anfang an nicht einfach gewesen, sie hatten in der kurzen Zeit schon viel erlebt und im Grunde wussten beide um die Gefühle der anderen. Dennoch war alles anders gekommen, als man es sich hätte vorstellen können. Sie waren nicht glücklich, beide waren nun alles andere als das. Dennoch war Tessa hier, so wie Rachel für Tessa dagewesen war. Immer. So gut sie konnte. ''Tessa...'', sprach sie leise, wandte ihren Blick dabei von ihrer Hand und dem Griff und sah zu Tessa, welche zwanghaft versuchte ihren Körper zu kontrollieren. Es schmerzte sie so zu sehen. So wie es zuvor auch immer geschmerzt hatte. So gern würde sie ihr ihr Leid nehmen, den Schmerz vernichten. Doch darauf konnte sie sich gerade einfach nicht konzentrieren. Sie wollte schlafen ... einfach schlafen. Doch sie konnte nicht. Ihre Gedanken umkreisten alle Ereignisse so intensiv, dass sie Kopfscherzen bekam. Sie würde alles gerne von sich fallen lassen, vergessen, schlafen ...
Ihr Griff auf der Klinke lockerte sich wieder. Den Arm ließ sie sinken, seufzend, während sie Tessa weiterhin ansah. Es war schön sie zu sehen, ihre Stimme zu hören, aber nicht unter diesen Umständen. Sie konnte nun nicht dagegen ankämpfen, sie überreden zu gehen. Sie wollte einfach einmal egoistisch sein. Bewusst, vollkommen bewusst. Daher legte sie ihren Kopf in die Halsbeuge von Tessa, seufzte erneut und legte ihre Arme um den Körper der Frau. Es war warm, sie roch gut. Rachel vertraute ihr. Es war schön. Sie fühlte sich sicher. Sie wusste schon eine Weile, dass sie sich in Tessa verliebt hatte und hatte diese Gefühle auch zugelassen, so schwer es ihr auch gefallen war. Doch hatte das letzte Gespräch seine Spuren hinterlassen. Es hatte sie verletzt, doch hatte es Tessa sicher genau so verletzt. ''Kannst du hier bleiben? Hier ... schlafen?'', murmelte sie leise gegen die Haut von Tessa und drehte ihren Kopf zur anderen Seite, um in den Raum blicken zu können. Sie konnte und wollte diese Wohnung heute nicht mehr verlassen.
Re: Rachels Wohnung
von Tessa am 07.09.2020 22:03Tessa hatte nicht die geringste Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. 'Eine Weile', würde sie antworten, aber eine genaue Zeit? Keine Ahnung. Aber es war ihr auch wirklich völlig egal. Das einzige wichtige war, dass Rachel sich allmählich beruhigte, dass das Beben ihres Körpers nachließ, dass ihre Tränen allmählich trocknete, obgleich die Spuren des Weinens noch deutlich auf ihrem Gesicht erkennbar waren. Die getrockeneten Tränen auf ihren Wangen, die rot umrandeten, feuchten, geschwollenen Augen...
"Du bist nicht allein", widersprach Tessa sofort. Zärtlich strich sie ihr einige braune Strähnen hinter ein Ohr, lächelte sie warm an. Sie würde sie nicht allein lassen. Nicht jetzt und auch nie wieder. Sie wusste nicht, was sie sich je dabei gedacht hatte, sie von sich zu stoßen. Den Fehler würde sie ganz sicher kein zweites Mal begehen.
Und jetzt war Rachel diejenige, die sagte, sie könnte gehen. Ihr Herz machte einen kurzen schmerzhaften Sprung nach unten. Woher kam das denn jetzt? Nein, sie wollte nicht gehen!
Sie spürte, wie Rachels Körper sich unter ihren Armen bewegte, ließ zu, dass diese aufstand, das Licht anschaltete. Es war hell, zu hell. Tessa blinzelte, die Welt drehte sich um sie. Nur gut, dass sie auf dem Boden saß. Dann schaffte sie es wieder, sich auf Rachel zu fokussieren. Im Licht sah man erst recht, dass es ihr nicht gut ging.
Auch Tessa hievte sich nun vom Boden - bedeutend weniger elagant, als Rachel das getan hatte. Sich mit einer Hand an der Wand abstützend, um das Gleichgewicht zu finden in einer Welt, die den Boden unter ihr und die Wände und alles schwanken ließ. Doch nach einigen Sekunden hatte Tessa sich gefangen, stand auf beiden Beinen und das relativ stabil.
Rachel stand nicht mehr unmittelbar vor ihr. Sie stand an der Tür. Die Hand auf der Klinke.
In zwei Schritten war sie bei ihr. Blickte zu ihr hinunter, blickte ihr in die Augen. Legte ihre linke Hand ganz sanft auf die Rachels auf der Klinke, die Rechte legte sie auf Rachels Wange. Blickte ihr in die verquollenen Augen.
"Ich werde nicht gehen", versprach sie ihr. Leise. Merkte nicht, dass sich das Verruchte schon wieder in ihre Stimme geschlichen hatte. "Die Bar ist mir egal, aber du bist das nicht, okay? Ich bin für dich da." Mit ihrem Daumen strich sie ganz sanft über die weiche Haut Rachels, über die getrockneten Tränenspuren hinweg.
Verdammt, sie liebte sie.
Claire
Gelöschter Benutzer
Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung
von Claire am 07.09.2020 21:22Claire erkannte natürlich, dass es ihr nicht gut ging. Doch wie hätte sie ein Gespräch sonst anfangen sollen? Einfach weggehen war nicht ihr Ding, sie musste helfen. Wenigstens nachfragen. Es versuchen. So handelte Claire immer. Bei den Worten der jungen Frau packte sie ihre Tempopackung aus und reichte ihr kurz darauf ein Tuch. ''Ich hoffe das reicht, wenn nicht, kannst du gerne noch eins haben.'', sprach sie leise, ging gar nicht mehr auf die vorherigen Worte ein und beobachtete sie nur. Sie war doch ein wenig unsicher, auf der einen Seite konnte sie etwas Gras wirklich gebrauchen - so waren ihre letzten Wochen ziemlich anstrengend gewesen - doch hatte sie den Gedanken bisher auch immer gut zur Seite schieben können. Mit einem leisen Seufzter ließ sie sich neben der Frau nieder. Sie wirkte müde, aber gleichzeitig auch wach. Es ging ihr nicht gut - das konnte Claire sehen. Sie glaubte sie zu erkennen. War das nicht diese Schauspielerin? Wie war noch ihr Name? Egal ... Den Joint nahm sie daher an, ohne sie nach ihrem Namen zu fragen und nahm einen Zug. Füllte ihre Lungen, hielt einige Sekunden an und atmete wieder aus. Entspannter. Ja, das tat wirklich gut. Sie nahm noch einen Zug, reichte ihr jedoch den Joint daraufhin wieder. ''Ein Bier würde ich nehmen.'', nickte die Brünette, ehe sie sich nach hinten lehnte und ihren Blick gen Himmel richtete. ''Was treibst du hier so allein? Betrinken und bekiffen? Allein?'' Das tat man eigentlich nur, wenn es einem nicht gerade gut ging. Noch ein Anzeichen dafür, dass Claire die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht konnte ihre Anwesenheit ja helfen - wer wusste schon, was diese Frau noch so alles vorhatte oder auf welche Idee sie kommen würde. Wenn sie wirklich die war, für die sie sie hielt, konnte sie wohl irgendwie verstehen, wieso sie hier so saß. Das alles musste viel zu viel sein. Jeder kannte sie ...
Rachel
Gelöschter Benutzer
Re: Rachels Wohnung
von Rachel am 07.09.2020 20:31Die beruhigenden Worte von Tessa bruhigten Rachel mit der Zeit immer mehr. Niemanden hätte sie nun lieber bei sich gehabt als sie. Das Wissen, nicht allein zu sein war schön, selbst wenn sie es sich vor einigen Minuten noch so sehr gewünscht hatte. Doch der Schock verflog, die Tränen trockneten, ihr Köper beruhigte sich. Sie kam wieder an, wurde wieder zur alten Rachel. Zumindest oberflächlich betrachtet. Mit roten Augen blickte sie Tessa an und schüttelte auf ihre Frage hin ihren Kopf. ''Nein...'', räusperte sie sich und wischte noch einmal die letzten Tränen von ihren Wangen. ''Ich ... will nur nicht allein sein.'' Eigentlich wollte sie nun nicht mehr, dass Tessa ging. Dass sie bei ihr bleiben würde, dass sie sicher war... Sich sicher fühlen konnte. Aber hatte sie ihre Bar, sie musste arbeiten. Also versuchte sie den Gedanken wieder abzuschütteln. ''Ich schon okay. Es geht mir gut. Du ... kannst ruhig gehen.'' Vorsichtig suchte sie den Lichtschalter, schaltete das Licht an und schlang ihre Arme erneut um sich. Sie fühlte sich unglaublich unwohl, doch zwang sie sich zu einem Lächeln. Tessa hatte ihr geholfen, doch wusste sie auch, dass sie eigentlich Abstand von ihr wollte und wenn sie ehrlich war, wollte sie sich nun keine allzu große Hoffnungen machen. So sehr der Gedanke auch schmerzte. Eine Hand legte sie auf den Türgriff, doch öffnen konnte sie diesen nicht. Sie starrte lediglich darauf. Schweigend, erstarrt. Verdammt ...
Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ |Triggerwarnung
von Nina am 07.09.2020 18:50Nina zuckte sichtlich zusammen, als plötzlich eine Stimme ertönte.
Oh verdammt! Sie hatte gedacht, sie sei allein. Hoffentlich erkannte die Fremde sie nicht, bitte nicht. Obgleich Nina wusste, dass das beinahe vergebene Liebesmüh war. Viele der Filme, in denen sie mitgespielt hatte - vor allem ihr allererster, als sie zehn Jahre alt gewesen war, waren durch die Decke gegangen. Praktisch jeder hatte den Film gesehen. Eines ihrer hunderttausenden Probleme...
Alles okay? Die Stimme hallte in ihrem Kopf wieder. Beinahe hätte Nina verbittert aufgelacht. Nein. Es war nichts okay. Es war gar nichts okay. Es war einfach nur alles beschissen. Aber das würde sie nur verraten und sie wollte diesem Scheiß-Gefühl entfliehen, nicht ihm sich hingeben. Stattdessen nickte sie also. "Ja. Ja passt schon", antwortete sie mit einer sanften hellen Stimme darauf, die leicht rau vom Rauchen war. "Hab nur schon wieder Nasenbluten bekommen, so ne Scheiße." Natürlich hatte sie auch kein Tuch oder sowas mit. Fuck, das sollte sie sich mal angewöhnen. Und jetzt fiel ihr auch ein, dass sie vielleicht ihre Stimme hätte verstellen sollen. Tja, fuck, egal. Jetzt war eh zu spät. Mit ein bisschen Glück erkannte die Frau sie trotzdem nicht.
Mit ihrem Finger wischte sich Nina über die Oberlippe, um das Blut loszuwerden, spürte jedoch direkt, wie neues nachsickerte. Großartig, wirklich großartig. Sie nahm einen Zug von ihrem Joint, drehte den Kopf und pustete den süßlich durftenden Rauch weg von der Frau. Sie sah ihren Blick. Sag mal...
...ob sie etwas wollte? Zugegeben, gegen etwas Gesellschaft hätte Nina nichts einzuwenden und sie hatte eine sehr verlässliche Zulieferung...andererseits...hm...
Ach ganz ehrlich? Vielleicht war es das Koks, dass aus ihr sprach, aber sie hatte gerade keinen Bock allein zu sein. Vielleicht wurds ja irgendwas. Einfach scheiß drauf!
"Willst du mir Gesellschaft leisten? Hab-" Sie hielt den Joint hoch. "Und was Dosenbier." Sie tippte mit ihrer Fußspitze das neben ihr auf der Bank stehende Sixpack an.
And my wings are broken, so if you open my cage, I'll die.
Rachel
Gelöschter Benutzer
Re: Rachel Dalton
von Rachel am 07.09.2020 18:28Rachel wurde am 28.09.1985 in Nazareth, einer nördlich gelegenen Stadt in Israel als Raquel Talia Dalton, Tochter und zweites Kind einer israelischen Mutter, Talia, und drittes Kind eines britischen Vaters, Thomas, geboren. Auch heute noch sind die lebhaften Erinnerungen an die Zeit ihrer Kindheit vorhanden. Es war besonders für die Eltern, welche beide Professoren an einer Hochschule in Jerusalem, die zwei Stunden entfernte Hauptstadt des Landes, waren, eine schwierige Zeit. Ihren ältesten Bruder Nathaniel, der streng gesehen nur ihr Halbbruder ist, kennt sie nur flüchtig. Er wuchs bei seiner Mutter auf und die Beziehung der beiden litt immer unter der Tatsache, dass der gemeinsame Vater die Familie wegen ihm verlassen hat. Aman, der mittlere Bruder, stand Rachel relativ nah. Zumindest in der Kindheit. Doch entwickelten sich die beiden Geschwister in unterschiedliche Richtungen, weshalb Rachel mittlerweile mehr wie ein Einzelkind lebt und sich auch fühlt.
Als Rachel neun Jahre alt war, erkrankte ihre Mutter überraschend an Malaria. Das junge Mädchen verstand den Ernst der Lage noch nicht, weshalb ihr kaum noch eine Möglichkeit blieb sich von ihrer Mutter zu verabschieden, ehe diese zwei Wochen nach Ausbruch der Erkrankung verstarb. Ihren fünf Jahre älteren Bruder Aman verlor die Familie nicht einmal ein Jahr nach dem Tod der Mutter and die Ahfad al-Sahaba-Aknaf Bayt al-Maqdis, eine noch heute tätige terroristische Vereinigung Israels.
Noch vor ihrem 18. Lebensjahr wanderte Rachel mit einem Stipendium allein nach Amerika aus, um dort mit ihrem Studium zu beginnen. Rachel schloss ihr erstes Studium an der Yale University ab und promovierte im Alter von 20 Jahren im Juni 2005 in Virologie und im Septembter 2007 in Gesundheitswesen. Sie besuchte die Universität Oxford und schloss diese 2009 mit Auszeichnung und einem Bachelor-Studium in Chemie ab. Anschließend besuchte sie die Universität von Cambridge und schloss die mit einem Abschluss in Medizin ab. In den Jahren 2007 bis 2015 arbeitete sie neben dem Studium für die Weltgesundheitsorganisation, 2017 bis 2019 arbeitete sie für Ärzte ohne Grenzen und seit 2019 für das Center for disease control and prevention (CDC), eine Behörde des US-Amerikansichen Gesundheitsministeriums mit Sitz in Druid Hills. Die CDC wurden 1946 als Office of national defense Malaria control activities gegründet, um die Kontrolle der Malaria zu unterstützen.
Nach dem Beenden ihres Medizinstudiums im Jahr 2015 führte sie eine Forschung zum ersten Mal zur Zusammenarbeit mit dem Militär. Zusammen mit einer Einheit der Navy, der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika und der Army, das Herr der Streitkräfte, begibt sie sich auf eine 14 Monate andauernde Reise durch verschiedene von Krieg befallenen Ländern, sowie nahezu unerforschten Gebieten auf der Suche nach einigen Heilmitteln und Impfstoffen (u.A. Malaria). Nach den vielen, unter anderem auch traumatischen Erlebnissen nahm sie eine Auszeit und praktizierte lediglich einige Forschungen in einem Krankenhaus in den USA, bis sie Ende 2018 nach Oregon City zog, um dort für das CDC zu arbeiten.
In Oregon City lernte sie eine junge Frau während einem Interview kennen, welche eine Dissoziative Identitätsstörung hat. Die beiden haben sich durch Zufall wiedergetroffen und nach und nach lernte Rachel verschiedene Alter kennen. Mittlerweile sind die Beiden Nachbarinnen und gute Freunde. Etwa zwei Jahre später, noch immer in Oregon, lernte Rachel auf einer Feier mit ihren Arbeitskollegen die Barkeeperin Tessa kennen, welche sie (für alle außer sie selbst offensichtlich) anflirtete. Bis dahin hatte Rachel noch keine Ahnung, dass sie überhaupt auch Gefühle für Frauen entwickeln 'konnte' und damit kam sie zunächst auch eher mittelmäßig zurecht. Jedoch musste Rachel relativ schnell feststellen, dass vor allem die sexuelle Anziehung unumgänglich war und öffnete der Frau ihr Herz, ohne wirklich zu wissen, auf was genau sie sich da eingelassen hatte. Kaum war es um Rachel geschehen, suchte eine Katastrophe nach der anderen das Leben der Brünetten heim und all diese Geschehnisse schienen in einer brennenden Bar zu enden. Nun, nach drei Wochen künstlichen Komas, vier Wochen Therapie, der Behandlung ihrer schweren Trommfelfellperforation mit Luxation, den Verbrennungen am Rücken und ihrer rechten Hand und der Phsysio stand sie mit Tessa vor deren Trümmern der Existens.
Rachel
Gelöschter Benutzer
Rachel Dalton
von Rachel am 07.09.2020 18:10I N F O R M A T I O N E N
Name:
Rachel Dalton, geb. Raquel Talia Dalton
Geburtsdatum &-ort:
13.08.1985, in Nazareth, Israel
Wohnort:
Oregon City, Oregon
Staatsbürgerschaft:
israelische Staatsbürgerschaft
Sternzeichen:
Löwe
Sexualität:
bisexuell
Fahrzeug:
Mercedes 300 TD (grün)
M A G I S C H E S
Wesen:
Mensch
Seit wann/Wie geworden?:
Fähigkeiten:
→ Stärken
→ Schwächen
Magst du es?:
Klar
A U S S E H E N
Größe:
1,68 cm
Gewicht:
54 Kg
C H A R A K T E R
positive Merkmale:
willensstark, intelligent, fürsorglich, ehrlich
negative Merkmale:
dickköpfig, besserwisserisch, zu selbstsicher
Vorlieben:
schwarzer Kaffe, lesen, baden, klassische Musik, Tee, Kunst
Abneigungen:
Menschenmengen, Lügen, ungesunde Nahrungsmittel, Politik, Fernsehen, laute Kinder
Hobbies:
lesen, zeichnen, spazieren, arbeiten
Lieblingsfarbe:
Grün, Orange
Lieblingstier:
Hunde
Lieblingsessen:
Couscous à la Mahdia
Lieblingsgetränk:
Camellia Sinensis Tee
L E B E N S L A U F
1985-2002: Nazareth, Israel
(Kein Kindergarten, 1991: Gan Chova (ähnlich Vorschule), 1992-2002: Privatschule)
2002-2007: New Haven, Connecticut
(Studium: Yale University [Virologie & Gesundheitswesen])
2007-2009: Oxford, England
(Studium: Universität Oxford [Chemie] / Arbeit: Weltgesundheitsorganisation)
2009-2015: Cambridge, England
(Studium: Universität von Cambridge [Medizin] / Arbeit: Weltgesundheitsorganisation)
2015-2016 militärische Stützpunkte
(Arbeit: Geheime, militärische Forschung für die Staaten / Ärzte ohne Grenzen)
2016-2018 Hamilton, Montana
(Arbeit: Rocky Mountain Laboratories of the National Institute of Allergy and Infectious Diseases / Ärzte ohne Grenzen)
2018-present Oregon City, Oregon
(Arbeit: Hal's Construction / Center for disease control and prevention)
≿━━━━━━━━༺❀༻━━━━━━━━≾
F A M I L I E
Vater:
Thomas Dalton
Mein Vater und ich hatten nie eine enge Bindung, er war selten Zuhause, arbeitete viel und ließ mich mit meinem Bruder größtenteils links liegen. Manchmal erschien es mir so, als hätte er ein schlechtes Gewissen oder bereute es, Kinder bekommen zu haben. Wirklich hinterfragt habe ich das jedoch nie. Wir haben seit meinem 18. Geurtstag keinen Kontakt mehr. Ich weiß nicht einmal ob er noch lebt und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich auch nicht.
Mutter:
Talia Dalton, geb Nejem - †
Meine Mutter war immer sehr liebevoll, leider hatte sie so wie mein Vater wenig Zeit für uns und arbeitete viel, damit wir als Familie über die Runden kamen. Doch die Zeit, die ich mit ihr verbringen konnte, habe ich stets genossen. Es war ein schrecklicher Verlust für meine Bruder und mich, als sie starb. Ihr Tod zerriss unsere Familie letztendlich vollkommen. Ich vermisse sie noch immer und denke jeden Tag an sie.
Schwester:
Brüder:
Aman Nejem, geb. Dalton
Mein Bruder wuchs gemeinsam mit mir auf, lernte viel negatives von meinem Vater. Dennoch waren wir als Kinder unzertrennlich, er war ein Vorbild für mich. Zumindest bis zum Tod unserer Mutter, denn veränderte er sich daraufhin ins Negative. Auch zu ihm habe ich seit er einer Terror-Gruppe beigetreten ist keinen Kontakt mehr. Er fehlt mir, aber mit seiner Einstellung möchte ich nichts zu tun haben.
Nathaniel Dalton (Halbbruder)
Mein Halbbruder wuchs bei seiner Mutter auf. Ich weiß nicht viel von ihm. Mein Vater sah ihn scheinbar nicht als seinen Sohn an, weil er Kleinwüchsig ist. Für mich stellt das zwar kein Problem dar, doch irgendwie kamen wir nie wirklich in Kontakt, weshalb ich auch zu ihm keinerlei Verbindung habe. Er lebt. Mehr weiß ich nicht.
Tochter:
Sohn:
F R E U N D E
Bester Freund:
ehem. Quincy Tophet
Beste Freundin:
Gute Freunde:
Sharon Hollt (& ihre Alters)
In Oregon City lernte ich eine junge Frau während einem Interview kennen, welche eine Dissoziative Identitätsstörung hat. Wir haben uns durch Zufall wiedergetroffen und nach und nach lernte ich verschiedene ''Alter'' neben Sharon kennen. Mittlerweile sind wir gute Freundinnen.
Freunde:
Lewa Kahue
Ich lernte sie über das Internet kennen. Zunächst ließ sie mich im Glauben, sie wäre würde in einem 24-Stunden-Kiosk arbeiten, jedoch stellte sich bei meinem Besuch in Salem (wo sie lebt) durch einen Zufall heraus, dass sie eine Prostituierte ist. Nun möchte ich ihr irgendwie aus der Lage helfen, da sie dort nicht freiwillig ist.
Freunde fürs Leben:
F E I N D E
Feind:
Aman Nejem, geb. Dalton
Ewiger Hass:
Kann nicht ausstehen:
Kann mich nicht ausstehen:
Geht aus dem Weg:
Quincy Tophet
Nathan Dalton
Geht mir aus dem Weg:
Nathan Dalton
Mag nicht:
Mag mich nicht:
B E Z I E H U N G
In einer Beziehung mit:
Tessa Leia
In Tessa verliebte ich mich praktisch sofort ein wenig, auch wenn ich die Gefühle nicht zuordnen konnte und alles erst einmal mehr oder weniger auf den Alkohol schob. Wir lernten uns in ihrer Bar kennen, als ich dort Abends (gezwungenermaßen) mit meinen Arbeitskollegen ein wenig ferierte. Sie rettete meinen Abend und ich das betrunkene Ich von ihr, nachdem sie an diesem Abend zu tief in die Flasche geschaut hatte. Aktuell ist es noch zuemlich kompliziert zwischen uns.
On-Off-Beziehung:
Ex-Partner:
Denny Crane
Als ich Denny kennenlernte, hatte ich mein Studium an der Yale University gerade erst begonnen. Es war meine erste richtige Beziehung, in welche ich sehr viel Hoffnung gesteckt hatte. Selbst zu einem Hochzeitsantrag sagt ich nicht nein, obwohl ich wusste, dass er mir bereits das ein oder andere Mal fremdgegangen war. Doch als er sich letztendlich kurz vor der Hochzeit erneut einen Fehltritt leistete, trennte ich mich nach fast vier Jahren Beziehung und konzentrierte mich auf meine Karriere. Fast 10 Jahre später trafen wir uns wieder und führten über einige Jahre hinweg eine gewisse Art von Freundschaft+.
Vasiliy Fet
Ihn lernte ich 2008 in England kennen und lieben. Er war gerade erst aus Russland nach Oxford gezogen. Nach einigen Monaten jedoch bemerkte ich, dass er eine kriminelle Ader hatte. Trotz dem Wissen, dass er mich aufrichtig liebte und er mir nie schaden wollen würde, trennte ich mich kurz darauf von ihm, um mich selbst zu schützen. Irgendwo aber auch ihn. Denn wollte ich mir einen Namen machen, er hingegen wollte untertauchen. Ein halbes Jahr später erfuhr ich, dass er erschossen wurde, was mir das Herz erneut brach.
Kenneth 'Tex' Nolan
2015 lernte ich Tex auf der militärischen Mission an Deck der U.S.S. Nathan James kennen. Er war Soldat und warf sofort ein Auge auf mich. Für mich war es jedoch keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf den zweiten Kuss. Viele Jahre hatte ich bereits jegliche Annäherungen andere Menschen von mir gewiesen, einfach um nicht erneut mein Herz in Scherben liegen zu sehen. Er jedoch zeigte mir unglaublich liebevoll (was man von ihm zunächst gar nicht denken würde), wie schön eine Liebe wirklich sein kann und schenkte mir neue Hoffnung für die Zukunft. Selbst, wenn unsere Wege sich nach der gemeinsamen Reise trennten. Ab und an telefonieren wir noch. Ich hoffe, ihm wird es weiterhin gut gehen.
Mike Fergusen
Mike lernte ich 2017 kennen. Er war Arzt in einem Krankenhaus in Hamilton. Jedoch hielt die Beziehung kaum ein halbes Jahr an, da wir beide viel zu wenig Zeit füreinander hatten und so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm. Doch er hat mir lang gefehlt.
Verliebt in:
Tessa Leia
Verliebt in mich:
Tessa Leia
Quincy Tophet
Verlobt mit:
Verheiratet mit:
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Aktuell:
Rachel & Tessa | Hauptplay
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/krankenhaus-72901865-t.html#72901865
Rachel & Sharon | Past-Play
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/re_rachel__sharon__friend_to_you_all_2018-72284093-t.html#72284093
Beendet:
Rachel & Lewa | AU
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/show_thread.html?id=72217229&p=1
Rachel & Beth | AU
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/re_18__beth__rachel__the_last_of_us__au-72179381-t.html#72179381
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Rachels Wohnung
von Serenity am 07.09.2020 17:35Was bisher geschah ...
(http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/tessa_und_rachel__was_bisher_geschah-71794961-t.html#71794961)
Quincy:
Diesmal wollte Quincy alles richtig machen.
Das letzte Mal war irgendwie...schief gelaufen. Rachel hatte ja gesagt zu einem Date und es war wundervoll gewesen...bis sie auf Toilette verschwunden und nicht mehr aufgetaucht war. Gerne hätte er sich um sie gekümmert, doch es war ein falsches Gefühl gewesen. Als würde daran...irgendetwas nicht stimmen. Erst hatte er sich selbst die Schuld gegeben, dann rachel,d och er hatte sie ein wenig beobachtet. Ihre Arbeit und wohin sie danach fuhr. Immer wieder zur Everybody's Joy war. Sie wirkte glücklich. Und dnan war das plötzlich weg. düster war sie, verschlossen, verbissen. Er arbeitete wie immer mit ihr, sie war immer noch wunderschön. was immer in der Bar gwesen sein mochte, was immer sie abgehalten hatte...es war jetzt egal. Diesmal würde es besser werden. Viel besser.
Er sammelte all seinen Mut - Woche für Woche, bis er sie schließlich erneut einlud. Diesmal richtig. Nicht einfach nur zu einem Cocktail, sondern in ein Restaurant. Es war nicht allzu weit von Rachels Wohnung entfernt und hatte einen guten Ruf - das hatte er natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken ausgewählt.
Er holte sie bei ihr Zuhause ab und führte sie aus ins das Restaurant. Es war ein wundervoller Abend. Das Essen war lecker, Rachel sah einfach nur umwerfend aus und auch der Wein passte. Es passte einfach alles an diesem Abend. Noch nie hatte Quincy sich glücklicher gefühlt.
Nachdem er bezahlt hatte (teuer, aber kein Preis der Welt würde Rachel nahekommen), führte er sie hinaus. Es war angenehm kühl draußen mit einem leichten Wind. Sie wollten noch eine Runde gehen - also...er wollte das...und dann (er merkte noch nicht einmal, dass sie sich genau gegenüber der verhängnisvollen Bar befanden), wagte er es. Er konnte einfach nicht mehr warten.
Noch im Gehen drückte er Rachel plötzlich gegen die Wand, all seinen Mut zusammengekratzt und küsste sie auf ihre vollen wunderbaren Lippen. Genoss das Gefühl, liebte es, liebte sie - bis sie sich losriss. "Nein", keuchte er, griff fest nach ihren Handgelenken, drückte sie fester gegen die Wand, wollte sie nicht loslassen, nicht gehen lassen auf keinen Fall, nein, nicht jetzt, nicht wo er endlich...
Es war spät abends, nur noch vereinzelt saßen Gäste in ihrer Bar und sie würde schon sehr bald zumachen. Dementsprechend betrunken war Tessa bereits. Die letzten drei Wochen waren...eine einzige Tortur gewesen. In ihren nüchternen Zeiten vermisste sie Ricky, sah ihren Tod, ihr Herz blutete und brach, in Scherben, schnitten sie auf von innen, immer weiter, mit all den gemeinsamen Erinnerungen, die nur noch ihre alleinigen waren, für immer. Und wenn sie betrunken war, vermisste sie Rachel. Sie dachte an sie, oft, ständig eigentlich. Sie wollte sie bei sich haben, wollte sie fühlen, ihr nah sein. Doch Rachel hatte unmissverständlich klar gemacht, was sie von ihrem Alkoholkonsum hielt und so tat Tessa nichts, außer weiter zu trinken, in der irrigen Hoffnung, so vielleicht auch diesen ganz anderen Schmerz einfach zu betäuben.
Tessa:
Tessa war gerade, ein wenig schwankend, dabei, Tische abzuputzen von den Gästen, welche gegangen waren, als ihr Blick zufällig aus dem Fenster fiel. Im ersten Moment glaubte sie, es müsse eine Sinnestäuschung sein. Hervorgerufen durch ihren verschwommenen, leicht zweigeteilten Blick, den der Alkohol ihr bereits verschaffte, hervorgerufen durch die Dunkelheit und durch ihre Sehnsucht nach Rachel.
Doch dann bewegte sich der Kerl, sie hörte die Rufe gedämpft sogar durch die geschlossene Tür. Der Typ verletzte sie. Sie erkannte ihn, es war der Kerl, der mit ihr hier gewesen war und ihr an die Wäsche wollte. Seine Hände hatten Rachels Handgelenke so fest umpackt, dass sie da sicher noch einige Zeit was von haben würde.
Nein!
Augenblicklich ließ Tessa alles stehen liegen und rannte, so schnell es ihr möglich war in dieser schwankenden Welt, auf die Straße. "Lass sie in Ruhe!", brüllte sie den Typen an, dabei war es ihr völlig egal, dass sie lallte und wie sie dabei wirken musste. Sie kam bei ihm an und funkelte ihn bestmöglich aus ihren glänzenden Augen an, der Blick leicht über deine Augen gerichtet. "Ich sagte, lass sie in Ruhe."
"Verzieh dich, du Suchtie", warf er ihr an den Kopf. In einer einzigen, kravtvollen Bewegung ihres Armes, hieb sie auf die Verschließung von seinen Händen an Rachel. Die Kraft reichte aus, dass er sie losließ. Er wandte sich ihr zu, wollte sie schlagen, doch trotz ihres Alkoholspiegels konnte Tessa ausweichen, seinen ausgestreckten Arm packen, seinen Schwung zu ihren Gunsten nutzen und ihn gegen die Wand schmettern. Sie stolperte zurück, suchte einen Moment ihr Gleichgewicht, ehe sie wieder bei ihm war, seinen Arm packte und ihn diesem hart auf seinen Rücken verdrehte und so gegen die Wand drückte. "Ich sagte, lass sie in Ruhe", zischte sie ihm lallend ins Ohr, ehe sie ihn endlich losließ, hoffend, dass die Botschaft angekommen war. Sie musste sich an der Wand festhalten, damit der Schwindel sie nicht zu Boden gehen ließ.
Rachel:
In den darauf folgenden Wochen dachte Rachel noch oft an Tessa, über das, was alles passiert war und was gesagt wurde. Rachel bereute einige ihrer Worte, doch im Endeffekt war ihr bewusst, dass sie Tessa nur helfen wollte und Tessa auf ihre eigene Art versucht hatte, Rachel vor sich zu beschützen - selbst, wenn die Brünette ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Zu allem Leid kam jedoch noch Quincy hinzu, welcher ihr deutlich gemacht hatte, dass er mehr als nur Freundscchaft wollte. Dass er mehr fühlte ... was Rachel jedoch nicht erwiderte. Er war ihr bester Freund, oft auch nur ihr einziger Freund. Die beiden hatte so viel gemeinsam, sahen sich fast täglich und diese Gefühle von ihm machten alles kaputt und Rachel Leben nur noch komplizierter. Sie hasste es. Sie hasste das alles so sehr, doch war Quincy immer für sie da gewesen, auf seine ganz eigene, merkwürdige Art eben. Sie dachte viel darüber nach, sehr viel. Ab und an erwischte sie sich sogar bei den Gedanken es nicht einfach zu versuchen, zu sehen, ob Gefühle wachsen würden. Doch wäre das auf der anderen Seite einfach nicht richtig. Da war nichts, keine Liebe, kein kribbeln, nur Schmerzen im Magenbereich, wenn sie an die Zusammenarbeit mit ihm dachte. Nicht einmal der Arbeitsplatz war noch ein Zufluchtsort.
Als er sie letztlich um ein zweites Date bat, stimmte sie dem zu (mit dem Hintergedanken, dass vielleicht ja doch Gefühle kommen würden). Doch der Abend zeigte ihr erneut, dass er einfach nur ein Freund für sie war. Sie musste immer wieder an Tessa denken, merkte nicht einmal wie sehr sie ihre Gedanken eingenommen hatte - doch war da kein Platz mehr für ihn, für irgendjemand anders. Nein. So war sie doch ganz froh, dass der Weg zu ihr nach Hause nicht allzu weit weg war und sie so wenigstens nicht lange mit ihm noch durch die Gegend laufen musste. Gerade als sie ihm all diese Gedanken mitteilen wollte, sich herzlich entschuldigen wollte ... da wurde sie an eine kalte, harte Mauer gedrückt und geküsst. Okay, nein! Ohne zu zögern, total perplex und absolut sicher, das hier nicht zu wollen drückte sie sich von ihm weg (was schlecht möglich war, da hinter ihr eine Wand war), drückte ihn von sich. Doch schien er in einem vollkommenen Rausch der Gefühle (oder so) zu sein, er zerstörte wirklich alles was die beiden hatten mit diesem einen Moment, in dem er ihr nein, mit einem nein beantwortete und mit festen Griff gegen die Wand drückte. Panik stieg in ihr auf, ihr Herz raste wie verrückt und ohne darüber nachzudenken, versuchte sie irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollte das hier nicht, nichts von dem, was er da vielleicht gerade im Kopf hatte. Doch kam jemand, sie hörte die Schritte und dann die Worte. Eine bekannte Stimme - Tessa. Alles geschah so schnell, dass sie erst wieder klar bei sich war, als Quincy sie bereits losgelassen hatte, Tessa an einer Wand lehnte (wahrscheinlich um nicht umzufallen) und sie frei von allen Griffen und Blicken war. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihr bereits Tränen über die Wangen gelaufen waren. Sie hielt eines ihrer Handgelenke, wusste gar nicht was sie tun sollte ... sie dreht sich einfach um und ging. Sie wollte einfach nur weg, weit weg. Ganz weit weg. Immer weiter und weiter, bis sie Zuhause war. Sie sperrte alles ab, kontrollierte mehrmals, ob sie es auch wirklich getan hatte, schaltete die Lichter aus und setzte sich in eine Ecke ihres Wohnzimmers. Sie war gar nicht da. Sie wollte gerade nicht einmal existieren.
Tessa:
Tessa lehnte da, ließ Quirinn nicht aus den Augen. Er tat das gleiche. Er atmete heftig, in seinem Blick - soweit Tessa das im Moment beurteilen konnte - nichts weiter als Hass.
Und plötzlich bewegte sich jemand zwischen ihnen. Rachel bewegte sich. Als sie geradewegs an Rachel vorbeilief - wohlgemerkt ohne sie eines Blickes zu würdigen, konnte Tessa Tränenspuren auf ihrem Gesicht erkennen. "Rachel!", rief sie, zeitgleich mit Quirinn. Der Kerl machte Anstalten, Rachel folgen zu wollen. Ohne großartig nachzudenken, streckte Tessa ihre Faust aus und ließ sie in Quirinns Bauch krachen. Nach Luft schnappend sank er auf die Knie.
"Du bist ein solcher Vollidiot, du Spast", lallte Tessa mit einer dieser herablassenden Stimmen, die einen geradewegs wie ein Pfeil durchbohrten. "Verzieh sich, bevor es noch schlimmer wird", knurrte sie. Sie ging sicher, dass er in die andere Richtung stolperte, nachdem er wieder stand, dann machte sie sich selbst auf, Rachel zu folgen.
Sie war nie bei ihr Zuhause gewesen. Aber natürlich hatte Rachel ihr dennoch einst erklärt, wo sie wohnte. Gott sei Dank! Mit einer Hand immer an der Häuserwand entlangfahrend, schlingerte Tessa über die Bürgersteige. Sie missachtete die verächtlichen Blicke anderer, ignorierte irgendwelche idiotischen Zurufe. Alles woran sie denken konnte, war Rachel. Sie brauchte jetzt jemanden. Und scheiß auf alles, was passiert war, scheiß drauf, dass sie selbst gerade völlig besoffen war: sie wollte dieser jemand sein.
Da! Sie sah das Haus, welches Rachel ihr beschrieben hatte. Die Buchstaben auf den Klingeln tanzten vor ihren Augen. Sie musste mit ihrem Gesicht ganz nah an die kleinen Schildchen gehen, damit sie endlich ruhig und klar genug dalagen und sie sie entziffern konnten.
Für einen Moment glaubte sie, es sei das falsche Haus.
Dann sah sie es. Da! Dr. R. Dalton.
Mit einem Finger drückte Tessa auf die Klingel. "Komm schon", murmelte sie leise. "Komm schon, Rachel, bitte, komm schon." Sie hörte das Klicken der Sprechanlage.
"Rachel, ich bins. Tessa. Dein Freund ist weg." Ihre Stimme war schwer, sie selbst fühlte sich ebenso. Bitte, Rachel dürfte sie nicht hier draußen stehen lassen, nur weil sie besoffen war. Sie wollte Rachel helfen. So unbedingt. Mit jeder Faser ihres Körpers. Der Ausdruck auf Rachels Gesicht, als sie fort gerannt war... die Tränenspuren auf ihren Augen...
Sie lehnte ihre Stirn auf das kalte Glas der Tür. "Bitte", murmelte sie nochmal leise. Flehte, dass die Tür sich öffnen sollte...
Rachel:
Erst als sie in diesem dunklen Ecken ihres Wohnzimmers saß, verließ die Panik sie langsam. Sie beruhigte sich, erkannte, dass sie nun allein war, sicher. Niemals hätte sie so etwas von Quincy erwartet, niemals. Nicht einmal im Traum. Tief erschüttert spielten sich die wenigen Sekunden vor ihrem Auge wieder, immer und immer wieder - bis es klingelte. Sie zuckte auf, schmiss dabei die Vase neben sich um und zuckte durch das laute zerscheppern erneut auf. Wer war das? Sie wollte nicht ... nein, sie wollte niemanden hören oder gar sehen. Nein.
Einen ganzen Moment starrte sie zu der Tür, der Klingel ... bie sie sich letztlich doch mit dem letzten Mut, den sie gerade noch übrig hatte aufrichtete und den Hörer der Innenstation abhob. Sie sagte nichts, doch das war auch nicht nötig, da Tessa sofort anfing in den Lautsprecher zu reden. Es hörte sich so an, als würde sie gleich mit der Tür ins Haus stürzen, als würde sie jeden Augenblick einfach einschlafen oder das Bewusstsein verlieren. Doch nahm sie das nur als Nebensache mit. Gerade konnte sie sich damit nicht befassen. Ohne Worte legte sie den Hörer wieder auf, wandte sich ab und wollte zu Bett gehen, ohne Tessa hinein zu bitten. Doch ... sie konnte nicht. Sie konnte sie nicht dort stehen lassen, nicht sie, nicht Tessa. Weshalb sie nach einigen Sekunden doch den Knopf drückte, damit die Haustür sich öffnen würde.
Sie blieb an ihrer Tür stehen, hielt sie verschlossen und lauschte. Sie erkannte an den Schritten, dass es wohl wirklich Tessa war (sie musste einfach sicher gehen) und das erleichterte sie erneut ein wenig. Leicht öffnete sie die Tür und blickte zu der Barkeeperin, die genau so fertig mit ihrem Leben aussah, wie Rachel sich gerade fühlte. Gerne wäre sie nun auch so betrunken, betäubt. Doch dank ihr war nichts weiter schlimmes passiert. Dank Tessa ging es ihr noch halbwegs gut, wer wusste schon, wohin das alles geführt hätte. Also ließ Rachel sie hinein in ihre dunkle Wohnung.
Tessa:
Tessas Herz raste. Das Klicken war ertönt. Rachel hatte wieder aufgelegt. Aber kein Summen ertönte. Die Tür gab unter ihren bebenden,f lehenden Händen nicht nach. Und doch weigerte sich Tessa aufzugeben, weigerte sich, zu gehen. Sie blieb. Sie betete. Und dann, auf einmal, war es erhört worden.
Die Tür gab unter ihrem Gewicht nach und ging nach innen - und fast hätte Tessa komplett den Halt verloren und wäre zu Boden gegangen. Am Treppengeländer konnte sie sich noch fangen, stieg allmählich auf, bis sie endlich vor Rachels Wohnung ankam - die Tür einen Spaltbreit offen. Und in diesem Spalt konnte sie Rachels Gesicht sehen.
Ihre Welt drehte sic. Sie starrte auf Rachels Gesicht. Sie wirkte so eledigt, so...gebrochen. Nein, das durfte sie nicht zulassen! Was hätte Tessa nicht dafür gegeben, gerade nüchterner zu sein...
Einen Moment standen sie da, dann öffnete Rachel die Tür. Tessa trat an ihr vorbei. Rachel hatte kein Licht angemacht. Es war alles dunkel. Es war ohnehin nicht wichtig. Sie streckte einen Arm aus, an Rachel vorbei und shloss die Tür wieder mit einem Drücken.
"Komm her", murmelte Tessa leise, zog sie in ihre Arme und saugte ihren Duft in sich auf. "Komm her. Ist schon gut, ist alles gut." Sie hielt sie. Eine Hand auf ihren Hinterkopf gelegt, die andere auf ihrem Rücken.
Sie würde nicht zulassen, dass irgendjemand Rachel etwas antat.
Das würde sie nicht zulassen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.
Niemals.
Rachel:
Es war befremdlich Tessa zu sehen, besonders nachdem was gerade passiert war. Rachel hatte zwar schon vergessen, wie sie nach Hause gelaufen war, doch nicht, dass Tessa wie ein tollwütiger Hund (positiv gesehen) aus der Bar gestürmt (fast gestürzt) war um ihr - Rachel - zu helfen. Sie zu beschtützen. Sie war ihr dankbar dafür, selbst, wenn sie das nicht sagen konnte oder überhaupt auch nur einen Blick zu ihr gewandt hatte. Erst jetzt sah sie Tessa an. Rachel wusste gar nicht, was sie tun sollte. Kein Wort schien angemessen zu sein. Tessa schien wohl die einzige, große Ausnahme zu sein. Es tat gut, sie zu sehen. Teilweise.
Zögernd ließ sie es zu, dass die Frau sie in ihre Arme zog. Sie war gerade erst im Vertrauen erschüttert worden, da wollte sie nicht sofort wieder den gleichen Fehler machen. Doch Tessa würde ihr nie etwas tun, niemals. Allerdings ... hatte sie das auch von Quincy gedacht. Noch immer verstummt lehnte sie ihren Kopf irgendwo an Tessa ab, es war ihr egal, dass es nicht einmal gemütlich war. Sie wollte gehalten werden, selbst wenn sie das von sich aus niemals gesagt oder angedeutet hätte. Auch jetzt wollte sie das nicht allzu sehr zeigen. Sie konnte den Alkohol riechen, doch es war ihr egal. Es war ihr egal, dass Tessa noch immer so viel trank ... nicht auf sie gehört hatte ... dass sie sie von sich gestoßen hatte. Das war alles nicht mehr wichtig.
''Du musst doch ... sicher zurück.'', murmelte Rachel in ihr Oberteil, welches sie scheinbar mit erneuten, unbewussten Tränen genässt hatte. Es würde sicher gehen, sie würde sicher klarkommen. Allein, im Dunkeln. Sie musste, würde es müssen. Ja und Morgen ... Morgen müsste sie zur Arbeit. Sie würde ihn sehen. Was sollte sie nur tun? ... Bei diesem Gedanken brach sie dann schließlich doch entgültig in Tränen aus, es fühlte sich übertrieben an. Doch es schien eine Mauer gebrochen zu sein, die schon viel zu lange, viel zu viel zurückgehalten hatte.
Tessa:
Im ersten Moment spürte Tessa Rachels Anspannung. Ihre Angst. Doch sie legte sich. Erst kamen ihre Arme, dann schließlich ihr Kopf auf ihrer Brust, dann ihr ganzer Körper. Und Tessa hielt sie. Hielt sie einfach nur. Hier im Flur, hier in völliger Dunkelheit. Atmete und hielt sie, roch ihren wundervollen Duft. Sie würde immer für sie da sein.
"Das ist gerade nicht wichtig. Mach dir darum keine Sorgen", flüsterte Tessa nur, strich ihr sanft über die Haare, über ihren Hinterkopf. Ihr war bewusst, dass die BAr nach wie vor offen war. es waren zwar nur noch zwei Tische besetzt oder so, aber dennoch. Es war ihr bewusst, dass diese nicht bezahlen würden, dass sie wütend werden würden. Es war ihr bewusst, dass man sie vielleicht ihres Geldes beraubenw ürde, dass man sie vielleicht einigen Flaschen Alkohols berauben würde.
Aber es war ihr egal.
Rachel brauchte sie gerade. Und das war wichtiver. Viel wichtiger. Unendlich viel wichtiger.
Sie lauschte Rachels zitternden Atem - und plötzlich krallten sich Finger in ihre Haut, der dünne Körper verkrampfte sich unter ihren Armen. Und Tessa wusste, dass sie genau an dem Ort war, an dem sie sein sollte. Hier und nirgendwo anders.
"Sch. Ist schon gut. Ist schon gut", murmelte Tessa. Sie spürte, wie Rachels Körper zusammenzusacken drohte, hielt sie fest in ihren Armen und ließ sich gemeinsam mit ihr - ohne sie loszulassen - ungalant zu Boden sinken. Einfach auf den Boden des Flures. Sie streichelte ihren Arm, hielt sie bei sich udn zeigte ihr einfach nur, dass sie nicht allein war.
Dass sie nicht allein hier durch musste.
Sie war für sie da. Und sie würde nicht zulassen, dass Rachel zerbrach, wie sie selbst zerbrochen war. Unter keinen Umständen.
Rachel:
Sie wusste gar nicht, wie lange die beiden dort in dem dunklen Raum waren, schweigend, irgendwie auf dem Boden sitzend - aber es tat gut. Es tat verdammt gut. Am liebtsen hätte sie Tessa nie wieder losgelassen, hätte sie nie wieder gehen lassen ... Doch das musste sie, genau so wie sie diesen Raum wieder verlassen musste. Doch war sie froh, dass sie sich immer mehr beruhigte, wieder zu sich fand und wirklich realisierte, was eigentlich passiert war. Irgendwann starrte sie nur noch nachdenklich, mit Kopfschmerzen geplagt und müde in die dunkle Leere des Raumes, den Kopf noch immer an Tessa gelehnt. Sie hatte ihr geholfen, war nun für sie da und dieser Gedanke hätte ihr sogar fast ein kleines Lächeln auf die Lippen gezaubert. Sie wollte nicht mehr an Quincy denken, an den nächsten Morgen, an die Arbeit, an den Streit mit Tessa. Mit einem tiefen Atemzug löste sich die Biologin somit von dem warmen, gut riechenden, gemütlichen Körper, wischte sich noch einmal über ihr Gesicht, die Augen, die Wangen ... doch es war alles bereits getrocknet. Es fühlte sich eklig an, sie fühlte sich eklig. Schwach. Ja, sie hatte sich nicht einmal wehren können. Ihre Stärke war stets in ihrem Kopf gewesen, aber körperlich ... ''Danke.'', murmelte sie leise in Tessas Richtung, traute aber gar nicht sie anzusehen (selbst, wenn die beiden kaum etwas erkennen konnten). Sie schämte sich für diese ganze Situation, für das was passiert war, dafür, dass sie so schwach gewesen war. Sie überkam sofort ein Schauer, der warme Körper von Tessa fehlte ihrem sofort. So legte sie ihre Arme um sich und strich sich mit dem Händen über die Oberarme. Es war zum Glück noch dunkel, sie hatte sicher schon einmal besser ausgesehen. ''Danke ... dass du mir geholfen hast. Ich ...'', sie verstummte wieder. Würde sie jetzt anfangen darüber zu reden, würde sie wohl wieder mit ihren Tränen kämpfen müssen und das wollte sie nicht. Nein, absolut nicht.
Tessa:
Ewigkeiten saßen sie da. Anfangs gab es nicht als Rachel. Ihr Schluchzen, ihre Tränen, ihre bendenen schulter, welche sie fest hielt, an sich gezogen, ihr Halt gab. Dann, nach einer Weile, war Tessa einfach nur absout schwindelig. Sie legte ihren Kopf nun selbst mit geschlossenen Augen nach hinten, Rachel weiter haltend. Ihre Gedanken flossen träge und unzusammenhängend dahin. Sie fragte sich, wie ihre Bar wohl aussehen mochte. Sie machte scih Sorgen um Rachel. Ob sie vielleicht ein Eis haben wollte? Was geklaut sein würde?
Und dann nachher, war da nur noch vollkommene Erschöpfung - genauso wie bei Rachel offenbar. Das Beben und Zittern war weniger geworden, das Schluchzen verklungen. Immer noch hielt Tessa sie, war für sie da und bereute es keine Sekunde lang.
"Sch", machte Tessa, als Rachel sprechen wollte. Sie konnte den Kloß in ihrem Hals nahezu entstehen hören. "Sch, ist schon okay. Du musst nichts sagen", murmelte sie leise und gab ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel.
Sie war vielleicht betrunken, aber sie war nicht dumm. Sie wusste, dass Rachel für eine Weile bezogen auf alles Sexuelle schreckhaft sein würde. Und das war okay. Das war es wirklich.
Wieder saßen sie da. Es war erschreckend, wie egal ihr ihre Bar anscheinend geworden war. Wie wenig es sie kümmerte was man ihr stehlen würde, ob ihre Bar überhaupt noch stehen würde. Es war ihr tatsächlich einfach egal.
"Möchtest du irgendwas?", fragte Tessa schließlich leise. Strich Rachel leicht über die Schulter, streichelte sie. "Ein Eis, ein Kaffee, ein Cocktail? Irgendwas anderes?" Sie würde ihr alles holen. Denn Rachel bedeutete ihr viel. Sie bedeutete ihr wirklich viel.
Warum nur hatte sie sie jemals von sich weggestoßen?
Serenity
Gelöschter Benutzer
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 17:299. Tag
Tessa:
Tessas Augen klebten. Mühsam versuchte sie zu blinzeln. Ohne Erfolg. Sie versuchte es nochmal. Diesmal öffneten sich ihre Lider langsam, ihre verfangenen Wimpern lösten sich. Sie lag in einem abgedunkelten, ihr völlig fremden Zimmer, blikte an eine ihr völlig fremde Decke. Ihre Augen fühlten sich geschwollen und erschöpft an. Ihr Magen dumpf, ebenso wie ihr Kopf. Sie war sogar zu erschöpft für einen Kater, was? Sie dachte an den vergangenen Tag. An Rickys Grab. An ihr Bild. Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. "Shit", flüsterte sie müde und erledigt, fuhr sich mit einer Hand über die Augen. Sie wusste nicht, wo sie war, sie wusste nicht, was geschehen war. Sie hatte bereits geschwankt, als sie mit einer vollen Flasche Vodka zum Friedhof gegangen war und dort hatte sie noch weitergetrunken. Es schmerzte. Es schmerzte so sehr.
Sie schluckte und richtete sich auf. Sie war angezogen. Immerhin etwas. Sie schwang ihre Beine vom Bett und ging vorsichtig zur Tür. Sie fühlte sich, als hätte man sie wie ein Auto gegen eine Mauer geschmettert. Einfach nur am Ende. Zwei Monate. Zwei Monate... Wo sie wohl wahr?
Sie öffnete die Tür. An einem kleinen runden Esstisch saß eine ihr nur zu bekannte Frau, eine schwarze Brille auf. Dennoch konnte sie sie direkt erkennen, wie auch nicht. "Oh shit", flüsterte Tessa erneut, fuhr sich mit einer Hand durch ihre Haare. Rachel. Rachel hatte sie gefunden. Das bedeutete, sie musste es herausgefunden haben. Musste das mit Ricky herausgefunden haben, mit ihrer Tochter. Wusste jetzt, wie kaputt sie tatsächlich war. Schließlich hatte sie gestern ihr Innerstes schamlos offengelegt, nicht wahr? Sie konnte sich vielleicht nicht dran erinnern, aber sie erinnerte sich an das gesamte Gefühl gestern. Und Rachel hatte sie gesehen. Fuck, Rachel hatte sie gesehen...
Langsam ging sie auf den Tisch zu, an dem Rachel saß. "Du weißt es, hm?" Eine lkitzekleine Hoffnung in ihr existierte noch, dass es irgendeinen anderen Grund geben mochte. Irgendeinen, warum sie hier war. "Wie spät es ist?" Sie konnte nicht mal ansatzweise einschätzen, wie lange sie wohl geschlafen hatte. Sie wusste ja noch nichtmal ansatzweise, um welche Zeit sie üebrhaupt eingeschlafen war.
Rachel:
Es war eine Tortur Tessa zu sich nach Hause zu bringen und dort ins Bett zu verfrachten. Die meiste Zeit über hatte sie das Gefühl sie zu tragen, ohne Tessas Hilfe - denn war sie praktisch im Auto total zusammengesackt. Aber das war okay, sie konnte damit umgehen. Sie war Ärztin. Sie würde das schaffen. Rachel legte Tessa vorsichtig in ihr Bett, umwickelte sie förmlich mit ihrer Decke und legte noch zwei Kissen an die Seite des Bettes, falls sie aus dem Bett fallen sollte. Ihren Nachttisch schob sie ein wenig zur Seite und auch die Tür verschloss sie nicht ganz. Es war für sie noch mitten am Tag, doch würde Tessa sicher sehr lange schlafen und während diese das auch tat, kümmerte sie sich darum, dass sie erst einmal frei bekam. Darum wollte sie sich keine Sorgen machen müssen.
Sie kontrollierte den ganzen Tag und auch die ganze Nacht wie es Tessa ging, ob noch atmete, ob sie zu warm oder zu kalt hatte. Vor allem in der Nacht konnte es zu supraventrikulären Tachykardien oder einem Schockzustand kommen. Manchmal stand sie aber auch nur da und beobachtete die Frau nachdenklich, ein wenig verzweifelt und traurig. Sie würde ihr so gern den Schmerz nehmen. Und als endlich der Morgen anbrach und sie noch immer kein Auge zugemacht hatte, machte sie sich erst einmal einen starken Kaffee. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass der Tag anstrengend werden würde. Für beide Frauen.
Tessa wurde erst gegen Mittag wach, sie hatte unglaublich viel geschlafen, fast 20 Stunden. Ihr Körper hatte das aber gebraucht, dringend. Hier gab es keinen Wecker, nichts, das störte. Ihre Wohnung war ruhig, sie hatte das Zimmer extra abgedunkelt. Mit müden Augen blickte sie zu Tessa, die wenig Begeisterung aufbringen konnte hier zu sein. ''Ja, ich weiß es.'' Es war wohl unnötig tiefer auf das Thema einzugehen, denn war absolut klar, was oder wer gemeint war. ''Es ist fast 13 Uhr.'', antwortete Rachel ruhig, ehe sie aufstand, ein Glas aus ihrem Schrank in der Küche holte, es mit Wasser füllte und eine Tablette zum auflösen hineinschmiss. ''Hier, trink das und setz dich.'' Sie reichte es Tessa als sie wieder zu dem Tisch kam und ihr noch eine Schmerztablette auf den Tisch legte.
Tessa:
Es war eine bedrückende, angespannte Stimmung. Was Stress verschwiegen hatte - obwohl sie schon mehrmals miteinander geschlafen hatten - hing wie eine Gewitterwolke in der Luft. Rachel wusste es, sie sagte es ihr. Verdammt.
Nur langsam folgte sie Rachels Aufforderung sich zu setzen. Sie nahm die Schmerztablette und drehte sie zwischen ihren Fingern, betrachtete sie dabei. Ihr Kopf war riesig, lochte, stechend, schmerzhaft, brummend, ließ kaum einen Gedanken zu. „Danne", sagte Tessa nur, warf sie sich in den Mund und schluckte es mit ein wenig Wasser hinunter. Sie fühlte sich dumpf, zerschlagen. Erschöpft, es war Mittag. Es musste der nächste Tag sein. Verdammt, wie lange hatte sie nur geschlafen? Sie war völlig fertig. Einfach komplett.
Sie hielt die Spannung nicht aus. Selbst über den Kater hinweg. Sie musste es jetzt tun.
„Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.", begann sie und blickte auf. Sie schmeckte Tränen in ihrer Kehle, einen Druck in Hals und Brust. Sie wollte Rachel alles erzählen. Alles. Keine Geheimnisse. Vielleicht würde sie dann auch verstehen, warum eine Beziehung keine gute Idee war. Sie musste es ihr sagen. So schrecklich und furchtbar es auch würde. Sie holte tief Luft. Wünschte sich einen Irish Coffee her, aber darauf konnte sie nicht warten. Je eher sie es hinter sich hatte, desto eher konnte sie sich in ihrer Bar einschließen und...tja. Keine Ahnung was tun. Vermutlich betrinken. „Ich hab Ricky durch eine Vergewaltigung bekommen. Ich erinnere mich nicht daran. Ich war 21 und man hat mir KO-Tropfen untergejubelt. Ich...erinnere mich an den Vorfall selbst nicht." Sie schüttelte den Kopf. Ihr Zeigefinger folgte der Holzmaserung des Tisches. „Ricky war...war alles für mich. Sie..." Der Druck in ihrem Hals wurde stärker. Tränen glänzten schon wieder in ihren Augen. „Sie war schon immer sehr wild. Fröhlich. Begeisterungsfähig. Hat mir jeden Freundschaft geschlossen. Sie hätte dich gemocht." Tessa lächelte und das Lächeln war von Trauer durchzogen. „Sie hatte keinen Vater, ist in einer Bar aufgewachsen und war dennoch..." Sie fand kein Wort. Eine kleine Träne löste sich, welche sie sofort beiseite wischte. Der Schmerz in ihrem Kopf wollte sie umbringen. Ihre Hände zitterten. Sie zitterten heftig. „Es war ein Zugunglück. Sie waren auf Klassenfahrt in Salem. Ich hab noch..." Ihre Stimme begann unwillkürlich zu zittern, aber im Vergleich zum Vortag hatte sie sich viel besser unter Kontrolle. „Ich hab noch am letzten Tag vorher mit ihr telefoniert. Sie hat mir von Hexen erzählt und von so vielen Fotos die sie gemacht habe, die sie mir zeigen wolle sie... shit." sie hielt es nicht aus. Ihr Herz zerbrach. Es zerbrach einfach, zum tausendsten Mal. „Es war das Schlimmste, als die Polizei in der Bar stand. Ich wusste es. Ich weiß nicht woher, aber..." Sie presste ihre Kiefer fest aufeinander und schüttelte den Kopf.
„Es tut mir leid.", wiederholte sie. Sie hatte Rachel da nicht mit reinziehen wollen.
Rachel:
Rachel wusste selbst nicht so recht, wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollte. Das alles war so gewiss nicht geplant, weder von ihr noch von Tessa. Nicht einmal jetzt hätte sie gedacht, dass Tessa ihr wirklich etwas erzählen würde, doch als sie anfing zu sprechen, setzte sich Rachel wieder an den Tisch. Ihre Aufmerksamkeit galt nur ihr und ihren Worten und das was sie erzählte erschütterte sie zutiefst, sodass sie noch während Tessa sprach nach einer ihrer zitternden Hände griff. Fast schon instinktiv. ''Es muss dir nicht leid tun, Tessa ...'', war das erste, was sie klarstellen wollte.
Sie war ein Mensch, sie hatte Schmerzen, sie litt an dem Verlust ihrer Tochter und da war keine Reaktion falsch. Absolut keine. ''Ich kann nicht in Worten fassen, wie schrecklich leid mir das alles tut. Auch, wenn dir das absolut nichts bringt und ich dir deinen Schmerz nicht nehmen kann.'' Sie versuchte sie nicht allzu bemitleidend anzusehen, sie wusste, dass viele das nicht wollten und sich damit unwohl fühlten und das war das letzte, was sie wollte. ''Aber das ändert alles nichts für mich. Ich bin Gestern zur Bar gekommen um mit dir zu reden, da wusste ich noch nichts von all dem. Doch selbst jetzt bin ich mir meiner Worte sicher.'', nickte sie.
Jedoch war das gerade Nebensach, Rachel wollte ihr nur klarmachen, dass sie jetzt nicht einfach die Fliege machen würde, egal wie sehr Tessa das gerade auch wollte. Egal wie lange sie sie noch von sich schieben wollte. ''Ich kann verstehen, dass du mir das alles nicht erzählt hast und du musst mir auch nicht alles erzählen, aber du kannst. Ich möchte für dich da sein. Ganz gleich wie das auch immer aussehen mag.'' Sie war froh, dass Tessa die Nacht überstanden hatte und nun vor ihr saß, auch wenn ihr Anblick und das Wissen, dass ihr Herz in Scherben zerschmettert auf dem Boden ihrer Seele lag sie zutiefst bestürzte. Sie war hier.
Tessa:
Tessas zitternde Finger umschlossen Rachels Hand, mit festem Griff. Verkrampften sich um die ihren, so fest, als wolle Sie ihr die Finger brechen, aber sie hatte sich kaum unter Kontrolle. Zumindest ihre Hände nicht.
Tessa atmete tief ein und wieder aus. Ein und aus. Ein und aus. Versuchte sich irgendwie zu beruhigen, sich wieder zu fassen. Sie selbst zu sein. Ihre Hände zitterten. Gott, hätte sie gerade gerne einen Shot. Nur einen kleinen, zur Beruhigung, nur ein bisschen. Doch Rachel würde es nicht verstehen.
Die Barkeeperin nickte nur leicht auf Rachels Mitleidsbekundungen. Es schmerzte, es schmerzte sehr. Noch dazu gesellte sich wieder das Verlangen in ihr dazu, das Verlangen nach Alkohol. Sie musste gehen. Im nächsten Kiosk könnte sie Halt machen und sich irgendwas holen. Shit, sie lechzte nahezu danach. Sie wollte es und brauchte es. Ihr Blick richtete sich auf Rachels Augen, die voller Sorgen waren und natürlich auch Mitleid aussprachen, selbstverständlicher Weise.
Sie konnte es nicht verstehen. Nicht wirklich, auch wenn ihre Worte mehr als nur lieb gemeint waren. Tessa hob eine zitternde Hand an ihre schmerzende pochende Stirn, die kaum fähig war, richtig zu denken und rief sie sich. Sie musste versuchen, sich kurz zu konzentrieren. Nicht an Alkohol zu denken. Nicht an...
Alkohol!
Verdammt. Sie schluckte, ihre Kehle war trocken, ihre Brust schmerzte, ihre Hände zitterten. „Danke, ehrlich", sagte Tessa leise mit ihrer tieferen, natürlicherweise verruchten Stimme und sah ihr in die Augen. Es war nicht gelogen, sie war ihr wirklich dankbar, dass sie ihr beistehen wollte, aber gerade hatte nur noch der Alkohol Platz in ihren Gedanken. Aber das konnte sie Rachel nicht sagen, oder? Aber sie brauchte einen Schluck. Nur um Rachel richtig zuhören zu können, mehr nicht, das war doch nicht so schlimm, oder?
Wären sie bei ihr in ihrer Bar, hätte Tessa hunderte Ideen, unbemerkt an etwas Alkohol zu kommen, aber hier... ging es einfach nicht.
Tessa stand auf. „Ich danke dir Rachel, wirklich. Und es tut mir leid, dass ich gestern...nicht wirklich in der Lage war, mit dir zu reden. Aber..." Rachel wusste es jetzt, sie hatte das Gefühl zu fallen, tief zu fallen. Sie brauchte Alkohol. „Ich muss langsam zu meiner Bar zurück."
Kein galanter Übergang, wusste sie selbst, aber besser bekam sie es nicht hin. Es tat ihr leid, Rachel so abzuwürgen, vor allem, weil sie ihr offenbar was sagen wollte, aber sie konnte sich gerade nicht konzentrieren, sie konnte nicht und ging zur Tür.
Rachel:
Ein kurzer Blick richtete sich auf die Hände der beiden, sie konnte sich denken, dass Tessa gerade nur den Alkohol im Kopf hatte und ihren Worten nicht wirklich folgen konnte oder wollte. Aber das war nun einmal so, wenn man Entzugserscheinungen hatte und Rachel konnte es ihr nicht verdenken. Niemand konnte das. Rachel hatte Gestern gesehen wie weit Tessa es kommen lassen würde, sie hatte an dem Tag an dem sie in Krankenhaus gesehen, wie egal ihr das Leben war. Ihr Leben. Doch sie war Rachel nicht egal, im Gegenteil. Tessa hatte schon jetzt einen großen Platz in ihrem Herzen ergattert und selbst, wenn diese sie weiterhin von sich stoßen würde, würde sie nicht einfach so tun können, als wäre nichts ... als wäre ihr das alle egal. ''Was Gestern passiert ist ... Das muss dir nicht leid tun. Du hast dir diesen Schmerz schließlich nicht gewünscht.'', seufzte sie, bevor Tessa aufstand.
''Warte!'' Sofort eilte sie Tessa hinterher und stellte sich zwischen sie und die noch verschlossene Tür. Wenn sie jetzt gehen würde, würde sie vielleicht genau so enden wie Gestern, oder schlimmer ... ''Bitte tu' das nicht.'' Natürlich konnte sie das Gefühl nicht nachempfinden, das Verlangen nach dem Alkohol um ihre Schmerzen zu betäuben. Sie würde gehen, trinken und immer weiter trinken. ''Ich kann nicht dabei zusehen, wie du dir das antust. Ich bin nicht gut darin, Probleme zu ignorieren.'' Ihr Herz schlug ein wenig schneller, sie war aufgeregt. Hatte Angst davor, was Tessa tun würde. Was sie sagen könnte.
Tessa:
Es stimmte. Sie hatte sich diesen Schmerz nie gewünscht. Ihn nie gewollt. Und sie würde ihm auch keinen Menschen der Welt wünschen. Es zerriss einem das Herz, riss einem alle Eingeweide heraus. Es war eine Dunkelheit, ein Schmerz, eine Pein, die mit nichts, was man kannte, vergleichbar war.
Die Erinnerungen an Ricky schmerzten. Das Wissen, dass sie niemals wiederkehren würde schmerzte. Sie brauchte etwas zu trinken, irgendwas. Das war alles, was sie sich noch in ihrem Kopf halten konnte, angefeuert von ihrer ausgetrockneten Kehle, ihren aufgesprungenen Lippenn, ihren zitternden Händen. Sie konnte nicht anders. Es tat ihr leid leid um Rachel, sie so zu verlassen, doch sie konnte nicht anders. Außerdem war es besser so. Rachel hatte jemanden verdient, der nicht so kaputt war, wie sie. Der ein Glück auch leben wollte.
Bevor Tessa jedoch die Tür ganz erreichen konnte, um hinaus zu gehen, stand Rachel auch schon zwischen ihr. Einen Moment blickte Tessa nach unten, erwiderte den Blick ihrer besorgten Augen. Sie seufzte, und wich ihm aus. Hielt ihm nicht stand. Dann jedoch sah sie doch wieder zu ihr. Hob ihre zitternden Hände und legte sie auf Rachels schmale Schultern, ließ sie langsam ihre Oberarme hinabwandern. Sah ihr direkt in die Augen. "Ich tu mir nichts an. Okay?" Sie wollte nur irgendwas trinken. Irgendwas. Irgendwas, was den Durst stillen, ihre Kehle wässern würde. Was ihre Hände ruhig und ihren Kopf ein wenig klarer werden ließ. Allles in ihr kribbelte, alles war trocken.
"Bitte, lass mich gehen", bat Tessa dann. Sie könnte zurückkommen, oder nicht? Wollte sie das? Nein, besser nicht. Besser Rachel lernte, dass das zwischen ihnen...nicht sein sollte. Langfristig würde es Rachel schützen, da war sich Tessa sicher...
Shit, sie brauchte was zu trinken.
Rachel:
Zu gerne hätte Rachel gewusst, was Tessa dachte. Was sie genau tun wollte, was sie trinken wollte, wie sehr ihr inneres Schrie. Sie wollte es wissen, am liebsten wollte sie den Schmerz mit ihr teilen, so dass die Last auf ihren Schultern nicht mehr so groß war. Was sollte sie nur tun? Rachel konnte die Frau schlecht bei sich einsperren, irgendwo festketten und sie zum Entzug zwingen. ''Doch, du wirst etwas trinken und dann kannst du nicht mehr aufhören. Du wirst immer weiter trinken, solange bis du nicht mehr du bist. Oder noch weniger, gar nicht mehr lebst.'' Sie konnte und wollte das einfach nicht zulassen, es stimmte sie traurig und wütend, wütend auf den Alkohol. Er hatte schon viel zu viele Menschen kaputt gemacht und Tessa sollte nicht dazugehören. Sie konnte wieder glücklich werden, sie durfte glücklich werden. ''Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein, Tessa. Auch du. Auch jetzt noch. Es scheint ein unerreichbares Ziel zu sein, aber du kannst es zulassen.'' Damit meinte sie nicht einmal das, was zwischen den beiden war. Selbst, wenn sie mit ihrer Hilfe Tessa letztendlich verlieren würde, hätte sie das Richtige getan.
Ihre Hände lehnten an der Tür, ihr Körper presste sich förmlich dagegen, als könnte der Alkohol jederzeit diese von außen eintreten und Tessa mit sich hinaus zerren. ''Du musst nicht so leiden.'' Was sie gestern gesehen hatte, hatte ihr fast das Herz aus der Brust gerissen. Zu sehen wie schrecklich diese Frau leidete, seit Wochen. Es war kaum auszuhalten und sie konnte sich nicht vorstellen, wie weniger auszuhalten Tessas Schmerz war. Wahrscheinlich hätte sie sich auch irgendeiner Droge hingegeben, hätte sich damit umgebracht. ''Mein Vater ist auch Alkoholiker. Nachdem er meine Mutter und einige Monate später meinen Bruder verloren hatte, wollte er nicht mehr so weiterleben. Es ist vielleicht egoistisch, aber ich will nicht dass du genau so endest. Das soll niemand. Niemand.''
Tessa:
Tessa fühlte sich angegriffen. In die Ecke getrennt. Wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Rachels hatte schließlich recht. Tessa wollte trinken. Und irgendwie trank man über den Tag dann immer weiter - hier mal ein Shot, da mal ein Wein, nur so nebenbei. Manchmal regelrecht unbewusst. Aber sie hörte den Vorwurf in ihrer Stimme, hörte es. Und sie hasste sich selbst für den kurzen Gedankenfetzen, wie wundervoll es wäre, wenn es einfach vorbei wäre, einfach... aber nein. Sie war nicht suizidgefährdet. Ihre Hände umfassten Rachels Oberarme ein wenig stärker. „Ich tu mir nichts an.", wiederholte sie dann einfach, in ihre Augen schauend. Vielleicht mochte der Alkohol ihre Leber schädigen. Schon möglich. Aber er half ihr. Er half ihr, nicht in Schmerzen zu ertrinken, er half ihr für einen einzige Moment ein Vergessen hervor zu zaubern, half ihr, sich für kurze Zeit auf anderes konzentrieren zu können.
Sie tat sich nichts an.
„Und außerdem bin ich immer ich, okay?" Der Alkohol holte andere Seiten in ihr zum Vorschein. Seiten, die vor dem Unfall existiert hatten, Seiten, die es ihr erlaubten, sich auf Rachel einzulassen. Auch wenn es sie nüchtern störte, so konnte sie es nicht verteufeln. Die Momente mit Rachel waren schön gewesen, ablenkend und Rachelnwar eine wundervolle Frau... Aber es ging nicht. Nein, es war besser so. Sie hatte Rachel ohnehin schon viel zu tief mit reingezogen.
Und dann, ohne Vorwarnung, schossen Tessa wieder Tränen in die Augen, sie presste die Lippen fest aufeinander, ihr Herz schmerzte bei jedem Schlag. Sie hatte es verdient glücklich zu sein?? Sie schüttelte den Kopf, hatte das Gefühl ein Lastwagen würde auf ihrer Brust liegen und immer weiter die Luft abschnüren. „Nein.", brachte sie heraus, mit vor Tränen glitzernden Augen. „Ricky ist tot. Meine Tochter ist tot. Ich hab es nicht verdient, glücklich zu sein. Ich darf nicht glücklich sein, meine Tochter ist tot. Es wäre nicht richtig." Ihre Stimme zitterte ein Kloß erschien in ihrem Hals. Ihre Hände zitterten nun umso stärker. Sie ließ Rachel los, um sich eine herabfallende Träne sofort weg zu streichen.
Sie brauchte etwas zu trinken.
Nicht so leiden? Wie sollte sie nicht so leiden? Wie? Sie hatte es sich nicht ausgesucht , das hatte Rachel selbst gesagt! Sie würde alles dafür geben, Ricky ins Leben zurück zu holen. Alles.
Tessa wollte nichts mehr als hier raus, sich irgendwo Alkohol besorgen, sich irgendwo in sicherere Welten flüchten. Doch Rachel stand immer noch vor der Tür, presste sich nahezu dagegen, wollte sie nicht gehen lassen. Und begann von ihrem Vater zu erzählen.
Auch Alkoholiker. Das traf tief. Sehr tief. Es machte sie wütend. Was verstand Rachel schon?! In gewisser Weise konnte sie Rachels Vater verstehen, wobei sie sich sicher war, dass sie sich an seiner Stelle um ihre verbliebene Tochter gekümmert hätte, aber wie auch immer. Es interessierte sie nicht. Sie wollte nur noch etwas zu trinken, wollte dem Gespräch hier und der Atmosphäre und den Gedanken an Ricky entfliehen.
„Geh mir aus dem Weg, Rachel", sagte Tessa. Diesmal ihre tiefere Stimme härter. Diesmal bat sie nicht. Es tat ihr leid - es tat ihr wirklich leid - aber es war ihr in diesem Moment auch einfach egal. Sie wollte einfach nur ein wenig Alkohol, nur ein bisschen, etwas anderes hatte keinen Platz mehr, allein dieses Verlangen ließ sie auf seine ganz eigene Art und Weise leiden.
Rachel:
Sie merkte den immer stärker werdenden Griff um ihre Oberarme, doch das ignorierte sie, blickte Tesa weiterhin an. Ernst, traurig, ein wenig verzweifelt. ''Doch, das tust du. Wer es mit Alkohol auf Dauer übertreibt, schadet schließlich - nach vielen anderen Organen in seinem Körper - auch seinem Gehirn. Beim Wernicke-Korsakow-Syndrom etwa, das vor allem schwere Alkoholiker betrifft, sind die Betroffenen zum Teil so verwirrt, dass sie den Ausgang aus einem Raum nicht finden.'', sprach sie fast weinend, sie wusste nicht wie sie ihr klarmachen sollte, was sie sich selbst antat. Es blieb ihr nicht anderes übrig als den Nerd auszupacken. ''Auch über eine kaputte Leber kann Alkohol dem Gehirn schaden. Wer zu oft und zu viel trinkt, provoziert eine Entzündung in der Entgiftungszentrale des Körpers. Dadurch kann es passieren, dass unter anderem zu viel Ammoniak durch die Blutbahn kreist, das den Nervenzellen im Gehirn zusetzt.'' Sie presste sich gefühlt immer mehr gegen die Tür, sie würde nicht zur Seite gehen.
Als Tessa ihre Arme losließ, umgriff sie sich selbst und legte ihre Hände auf die Stellen, auf welche die Hände der Frau wenige Sekunden zuvor gelegen hatten. Sie war unsicher, es tat ihr weh sich so gegen Tessa stellen zu müssen, ihre Wut auf sich zu ziehen. Bewusst und voller Absicht. ''Nein, ich gehe nicht aus dem Weg.'' Noch immer versuchte sie ernst zu bleiben, nicht zu weinen. Sich nicht den Gefühlen hinzugeben, die um sie herum waren, sie angriffen und in eine Ecke drängten. Sie fühlte sich wie als Teenager, wenn sie genau das mit ihrem Vater getan hatte. Als er sie zur Seite stieß, anschrie, an den Haaren aus dem Weg zerrte, nur um sich endlich Alkohol kaufen zu können.
Tessa:
Sie wollte es nicht hören. Sie wollte es nicht hören, was der Alkohol abhängigen antat, sie wollte nicht hören, was alles möglicherweise bei irgendwem irgendwie möglich wär. Es war ihr egal. Ricky war tot. Es war egal. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nicht süchtig war. Sie trank, ja. Trank, um zu vergessen, um den Schmerz zu betäuben, um es irgendwie für ein paar Stunden zu überstehen. Wenn sie wollte, könnte sie jederzeit damit aufhören, aber sie wollte nicht, denn sie brauchte es, weil der Schmerz einfach zu groß war.
Aus Rachels Stimme sprachen die Tränen, auch wenn noch keine sichtbar waren. Unbewusst hatte Tessa ihre Arme verschränkt, starrte Rachel an während all dieser Ausführungen, die ihr Kopf noch nicht einmal ansatzweise aufnahm. Es war auf Durchzug gestellt. Ihr Herz pochte heftig und mit jedem Schlag schickte es das Verlangen durch ihren Körper.
Und Rachel ging nicht zur Seite.
Sie presste sich gegen die Tür, starr, entschlossen.
Tessa konnte nicht anders. Mit starken Händen packte sie Rachel an den Oberarmen und zerrte an Rachel, um sie irgendwie zur Seite zu drängen, weg von der Tür, durch die sie nur hindurch musste, um zu ihrem flüssigen Glück zu kommen. Sie lehnte sich hinein, mit ihrem ganzen Gewicht, all ihrer Verzweiflung, ihrem Verlangen, nur dass ihre zitternden Fingern die Kraft fehlte, und Rachel stellte sich dagegen. Sie rangelten, Tessa schaffte es, Rachel von der Tür fortzuziehen, die ihrerseits sich aber an Tessa festgeklammert hatte und plötzlich gingen sie beide zu Boden.
Rückwärts rutschte Tessa von Rachel weg über den Boden, Umschlag ihre Knie mit ihren Armen, ihr Herz raste. Sie brauchte Alkohol.
Sie rappelte sich auf und stand endlich in der Tür, hielt dort inne, schaute hinunter zu Rachel, mit traurigem, entschuldigendem Blick. „Es tut mir leid."
Und dann war sie raus.
In großen Schritten rannte sie beinahe auf die Straße, sah sich um, orientierte sich, wusste, wo sie war (nicht weit von ihrer Bar) und machte sich auf den Weg. Kaum eine Minute später kam sie am ersten Kiosk vorbei, welchen sie sofort betrat, ihre zitternden Hände versteckte sie bestmöglich in ihren Taschen. Angesichts all des Alkohols verstärkte sich ihr Lechzen nur noch. Sie griff nach der erstbesten Flasche, ohne wirklich drauf zu achten, worum es sich handelte und ging zur Verkaufstheke. Sie kannte den Mann dahinter flüchtig. Kein Wunder.
„Tessa?", fragte er verwundert. Sie schaffte nicht mehr als ein flüchtiges kurzes Lächeln. Sie hatte gerade keinen Nerv für irgendeinen Smalltalk. Sie stellte ihm die Flasche hin. „Einmal das", sagte sie nur kurz und bestimmt. Er nickte, kassierte und schon war sie wieder raus. Ihre Finger verkrampften sich um die Flasche. Es war nicht weit zu ihrer Bar, vielleicht zehn Minuten zu Fuß, aber selbst das erschien ihr gerade zu lang.
Sie zog sich in die erstbeste kleinere Gasse zurück, die sie fand, ihre zitternden Hände brauchten fast eine Minute, um den Ouzo zu öffnen, den sie sich gekauft hatte und dann warf sie den Deckel auch schon beiseite, legte den Kopf in den Nacken und schluckte, schluckte, schlucke.
Sie setzte ab, betrachtete die Flasche und wünschte sich, es würde schon wirken - aber das würde noch lange dauern, sie dachte an Rachel. Ihr Herz stach, sie fühlte sich schuldig, schämte sich und trank direkt noch ein paar weitere Schlucke.
Es hätte niemals so eskalieren sollen.
Mit dem miesen Gefühl, als wäre sie nicht mehr als irgendein wertloses Stück Dreck, machte sie sich, die Flasche halb zwischen Arm und Körper verborgen, auf dem Weg zu ihrer Bar - und hoffte, dass Rachel ihr entweder verzeihen oder fernbleiben würde. Beides wäre besser.
Rachel:
Schon bevor Tessa erneut nach ihrem Armen griff, wusste Rachel was sie vorhatte. Sie sah die Enschlossenheit in den Augen, die Gier nach dem, wonach sie sich verzerrte - dem Alkohol. Demnach war sie nicht allzu überrascht, als sie letztendlich förmlich von der Tür gezerrt wurde und beide mit aller Kraft versuchten ihren Willen durchzusetzen. Stur wie beide waren. Doch letztendlich endete das Ganze nur auf dem Boden, neben einem ihrer wenigen Teppiche, welche von den Beiden bereits in die Ecke des Raumes gedrängt worden war. Es war eigentlich ein Wunder, dass die beiden Frauen nicht noch irgendetwas mit sich zu Boden gerissen hatten, es hatte nichts Schaden genommen. ''Tessa!'', rief sie ihr noch hinterher. Es war alles so schnell gegangen, dass sie gar nicht richtig nach ihr greifen konnte, als sie sich von ihr gelöst und zur Tür geeilt war. Verdammt. Rachel spürte Tessas Hände noch immer auf ihrer Haut, welche mit der Zeit einige kleine, blaue Flecken zeigen würde.
Entschlossen Erhob auch sie sich, schnappte sich ihren Schlüssel und folgte der Barkeeperin aus ihrer Wohnung. Diese hatte sich scheinbar schon aus dem Staub gemacht, doch das wunderte Rachel nicht. Sollte sie ihr nun folgen? Wäre das ein Fehler? Würde sie sie überhaupt finden? Sollte sie zur Bar gehen und dort warten? Wäre sie schon dort? Rachel seufzte. Doch sie konnte nicht anders und machte sich auf den Weg. Die Bar war zum Glück nicht weit, eigentlich musste sie doch nur den ganzen Weg lang Ausschau nach ihr halten. Spätestens in ihrer Bar würde sie sie antreffen, wo sollte sie sonst hin? Zum Friedhof? Hm, bestimmt nicht. Nicht so nüchtern ...
Tessa:
Sie hatte gut geschätzt, dass der Weg zurück zu ihrer Bar etwa zehn Minuten dauerte. Sie ging langsam, frustriert, fühlte sich unglaublich beschmutzt und dreckig. Wann immer sie das Gefühl hatte, dass niemand da war, niemand sie beobachtete, nahm sie einen weiteren Schluck Ouzo. Nur so nebenbei. Und fühlte sich dadurch fast noch mieser. Sie wollte, dass es wirkte. Wollte, dass sie locker wurde, dass ihre Gedanken von Wolken vernebelt würden, dass der Schmerz um Ricky, die Sorgen um Rachel, ihre Schuld, verdeckt würden.
Ihre Bar kam in Sicht. Tessa trat um die Ecke und konnte vor der verschlossenen Tür eine Gestalt sehen. Eine schmale Gestalt, mit langen hellbraunen Haaren, die im Wind wehten, die sich suchend umblickte. Ihr Herz verpasste ihr einen heftigen Stromschlag. Der Dreck, aus dem sie selbst bestand, den schien sie nun in ihrer Kehle zu schmecken. Die Schuldgefühle übermannten sie.
„Shit", fluchte sie leise. Sie hätte nicht gedacht, dass Rachel ihr direkt folgen würde, dass sie sofort hierher kommen würde. Für einen Moment versteckte sich Tessa wieder um die Ecke. Setzte die Flasche an ihre Lippen, trank sich ein paar Schlucke Mut an. Atmete tief durch.
Dann stellte sie Scheren Herzens die halbleere Flasche auf den Boden (sie würde sie sich später wiederholen) und richtete sich auf. Aufgerichtet, so selbstbewusst wie möglich, ging sie um die Ecke - geradewegs auf ihre Bar und Rachel zu.
Schweigend ging sie an der Frau vorbei, öffnete die Tür und trat ein - sie hörte, wie Rachel ihr ins Innere folgte. Tessa trat hinter ihre Bar, holte kurz Luft und richtete ihren Blick auf Rachel. „Warum bist du hier?", fragte sie dann leise. Ihre Stimme, als ob nichts wäre, wie immer leicht verrucht. Es tat ihr schrecklich leid, Rachel verletzt zu haben. Aber es ging nicht anders. Es war besser so.
Rachel:
Als sie an der Bar ankam, war noch niemand da. Zumindest war niemand zu sehen, weshalb sie sich seufzend gegen die Mauer lehnte und versuchte ihre Gedanken zu sammeln. Die letzten zwei Tage waren wirklich seltsam gewesen, die Sorge um Tessa hatte ihre ganze Gedankenwelt eingenommen und sie konnte nicht behaupten, dass die Aussicht gerade besser wurde. Im Gegenteil. Doch dauerte es gar nicht allzu lang, bis Tessa auf sie zulief. Sie war verändert, das konnte Rachel sofort erkennen. Die Biologin schwieg, beobachtete Tessa und folgte ihr schließlich in die Bar. Was sie wohl gerade dachte? Wie viel sie wohl getrunken hatte? ''Was Alkohol nicht alles bewirken kann, hm?'', entgegnete sie zu der Frage der Barkeeperin und trat an den Thresen heran. ''Hast du die Flasche schon leer?'' Rachel wusste, dass sie auf sehr, sehr dünnem Eis stand und dieses bereits anfing zu knacken. Sie klang viel vorwurfsvoller als sie es wollte, doch hatte die Art, wie die beiden in ihrer Wohnung auseinandergegangen waren Erinnerungen in ihr geweckt. Erinnerungen, die nun Wut in ihr aufkochen ließen. Sie wollte, nein, sie musste Tessa irgendwie klarmachen, dass es so nicht ging. So konnte sie nicht für immer leben und wäre ihr Leben auch sicher nicht mehr lang, wenn sie genau so weitemachen würde. Seufzend wandte sie ihren Blick ab. ''Es tut mir leid. Ich mache ich mir wirklich nur Sorgen.'' Rachel musste erneut ihre Tränen unterdrücken, sie wollte nicht weinen. Tessa ging es wohl deutlich schlechter als ihr. ''Was hast du nun vor? Willst du so tun, als wäre nichts gewesen? Soll ich dir aus dem Weg gehen?''
Tessa:
Es war, als hätte jemand einen Meißel auf die Mitte ihrer Brust gesetzt und Rachels Worte waren der Hammer, der bei jeder Silbe fester draufschlug, den Meißel in ihre Brust jagte, ihre Rippen brechen ließ und tief und schmerzend in ihr Herz eindrang. Sie wich Rachels Blick aus, schaute auf einen Lappen, der auf der Theke lag, legte ihre Hand darauf, fühlte die leicht raue Struktur. Es war unsinnig zu leugnen, dass sie etwas getrunken hatte, nicht wahr?
Sie blickte wieder auf. Auf, in Rachels vorwurfsvolle Augen, in denen die Wut blitzte. Tessa spürte einen Kloß in ihrem Hals, doch sie ignorierte ihn bestmöglich. "Nein", sagte sie dann nur. Ganz nüchtern. Nicht mehr, nicht weniger. Nein, die Flasche war nicht leer. Sie war halbleer und stand draußen um die Ecke auf dem Bürgersteig der Mauer. Hoffentlich würde nicht irgendein Passant oder vielleicht obdachloser sie mitnehmen. Andererseits...was sollt es schon. Sie hatte schließlich auch genug hier, nicht wahr?
Fuck, was dachte sie da?
Und plötzlich war die ganze aufgeladene knisternde Spannung weg, gelöst mit Rachels Seufzen, dass reine Trauer ausstrahlte. Tessa schluckte, senkte erneut ihre Augenlider. "Ich weiß", sagte sie nur. Sie wusste, dass Rachel sich nur Sorgen machte. Sie wusste es. Aber auf die Fragen, die Rachel ihr stellte, wusste Tessa selbst keine Antwort. Sie wusste es einfach nicht. Sie holte tief Luft, hob ihren Blick und Rachels Anblick wollte ihr schier das Herz ein weiteres Mal zerbrechen.
Langsam ging sie um die Theke herum, legte ihre Hände - welche nicht mehr im Geringsten zitterten - ganz seicht, sogar liebevoll, auf Rachels Oberarme. Dort, wo sie vor einer Viertel Stunde noch mit all ihrer Kraft und Wut dran gezerrt hatte.
Ihr weh getan hatte.
"Ich mag dich, Rachel", sagte Tessa leise, schaute der Anderen direkt in die Augen. "Und ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber meine Tochter ist tot. Gib mir Zeit, ja?" Sanft strich sie mit ihren Händen über Tessas Oberarme, als könnte sie damit das, was sie angerichtet hatte, wieder wegwischen. Irgendwo in ihr meldete sich wieder ihr kleines verschüttetes Ich, mit flehenden großen Augen, doch dieses Mal schob Tessa es entschieden beiseite. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Das wollte ich nicht und das will ich auch in Zukunft nicht. Du hast etwas besseres verdient. Aber ich will, dass du weißt, dass du hier immer einen Platz hast." Ihre Stimme war die ganze Zeit über sanft und ruhig gewesen. Sie hatte schon genug angerichtet. Jetzt galt es nur noch zu retten, was es zu retten gab und Rachel irgendwie zu schützen...sie nicht noch mehr, als ohnehin schon zu verletzen.
Rachel:
Rachel hatte ihren Blick ruhig in Tessas gerichtet, erkannte einfach sofort die Veränderung darin. Sie verstand, wieso Tessa trank. Das tat sie wirklich und sie würde es ihr auch nicht verübeln, niemals. Doch war ihre Sorge zu groß um über diese immer stärker werdende Sucht hinwegzusehen. Das wäre nicht ihre Art zu handeln. Demnach sah sie bei ihrem verneinen nur kurz zu dem ganzen Alkohol, der um sie herumstand. Wie konnte man als Barkeeperin eigentlich nicht zur Alkoholikerin werden?
Weiterhin schweigend sah sie Tessa dabei zu, wie sie um den Thresen herum zu ihr lief. Sie fragte sich wirklich, was sie vorhatte. Genau so überrascht wirkte sie auch für einen Moment. ''Zeit dafür, dir selbst zu schaden.'' Und zu trauern, das war ihr bewusst. Jeder trauerte auf seine Weise, doch würde sie auf diesem Weg sicher alles verlieren, vielleicht sogar die Bar und dann? Dann würde sie nie wieder aus dem Kreislauf herausfinden. Doch das wollte sie alles nicht sagen. Nein. Sie hatte genug gesagt. Genug dazu.
Auf ihre weiteren Worte schüttelte sie sanft ihren Kopf. ''Es ist meine Entscheidung, wen ich in meinem Leben haben möchte. Es ist meine Entscheidung, ob ich versuche, dir zu helfen und für dich da zu sein. Warum möchtest du das nicht zulassen? Wieso willst du so leiden? Wieso willst du dir dein Leben zerstören?'' Noch immer war ihre Sorge klar in ihren Augen zu lesen, es gab kaum etwas, dass ihr gerade keine Sorgen machte.
Tessa:
Sie ließ Rachels Arme wieder los, wich genervt Rachels Blick aus. Sie schadete sich nicht selbst! Der Alkohol half ihr einfach...immer wieder einfach klar zu kommen. Mit den körperlichen Schmerzen bei den Tausenden Erinnerungen an Ricky fertig zu werden. Nicht mehr und nicht weniger. So sehr schadete sie sich damit nun auch nicht. Oder?
Und Rachel verstand es noch nichtmal. Ganz abgesehen vom Alkohol, Rachel verstand nicht, was Tessa hatte sagen wollen. Sie war nicht die Richtige für Rachel. Sie sollte sich dem Schmerz nicht aussetzen. Tessa wandte sich endgültig ab, drehte Rachel den Rücken zu, noch während Rachel sprach. Tränen glitzerten in ihren Augen. Und dann sprach sie schon wieder das Leid an.
Tessa wirbelte zu ihr herum, mit einer plötzlich hoch schießenden Wut, die sie selbst überraschte.
„Glaubst du, ich habe mir das ausgesucht?! Glaubst du ernsthaft, ich will das alles?? Meine Tochter ist tot! Ricky. Sie war dreizehn! Wie könnte ich nicht leiden??" Tränen rollten über ihre Wangen. Mit ihren dünnen langen Fingern wischte Tessa sie weg und blickte Rachel an. Ihre Gedanken waren schon wieder beim Alkohol, aber das hier musste sie jetzt klarstellen. Ihre Stimme war wieder ein wenig ruhiger geworden. „Es fühlt sich falsch an, glücklich zu sein, wenn Ricky nicht da ist." Ihre eigenen Worte stachen sie tief ins Herz. Aber sie musste es jetzt sagen. So falsch es auch war. Sie hoffte, wo immer Ricky nun auch war - sie würde ihr verzeihen. „Und in so manchem Moment hast du mich glücklich gemacht."
Es fühlte sich unverzeihlich an. Sie kehrte hinter die Theke zurück. Sie wollte nur noch, dass Rachel ging, sie wollte nur noch einfach ihre Ruhe. Ruhe und vielleicht einen Schnaps.
„Mein Leben ist schon zerstört", sagte sie leise, mehr zu sich selbst, als zu irgendwem anders.
Rachel:
Rachel seufzte. Sie wusste nicht, was sie noch sagen oder tun sollte. Sie hatte ihr geholfen, würde es noch immer gern. Sehr gern. Doch wenn Tessa dazu nicht bereit war, sich gegen sie entschied (die Gründe mal nicht beachtet), was sollte die Biologin dann noch tun? Sie ließ sich nicht gerne anschreien, auch wenn sie es ihr nicht übel nahm. Zur Zeit konnte man dieser Frau wohl alles verzeihen, man musste es. Weshalb sie nur auf eine Aussage einging. ''Du hast mich auch glücklich gemacht.'' Verwirrt, glücklich, alles mögliche hatte Tessa in ihr hervorgeholt. Doch gab es wohl einfach eine Grenze, die nicht einmal Rachel übertreten würde, weshalb sie sich nach wenigen Augenblicken von Tessa abwandte. Sie wollte ihr diese Zeit geben, vielleicht brauchte Rachel die gerade auch. ''Na gut. Wenn du diesen Weg einschreiten willst, dann kann ich dich nicht zwingen es nicht zu tun. Auch wenn es mir schwerfällt, wirklich. Du weißt, wie du mich erreichen kannst, solltest du das wollen.'' Mit diesen Worten beendete sie die Konversation der beiden, ging zur Tür und verließ die Bar ohne umsschweife. Passend zu der Stimmung zogen sich langsam Gewitterwolken auf. Man konnte schon riechen, dass es bald ordentlich losgehen würde. Aber das war in Rachels Gedanken auch nur Nebensache, mit welche sie versuchte Tessa aus diesen zu verbannen.
Tessa:
Tessa tat es unendlich leid. Es tat ihr unglaublich leid, Rachel da so tief mit reingezogen zu haben. Sie hätte sich von Anfang an von ihr fernhalten sollen, nichts tun sollen. Aber sie war ihr damals auf die Toilette gefolgt. Hatten sich immer und immer wieder zueinandergezogen, bis es zu spät war. Verdammt, das alles war ein großer Fehler gewesen, den Rachel nicht im Mindesten verdient hatte.
Besser, sie ließen es jetzt. Auch wenn Tessa wusste, wie sehr sie Rachel gerade damit wehtat, doch es war besser so.
Tessa nickte nur schweigend, mit einem Kloß im Hals und beobachtete, wie Rachel hinausging. Es schmerzte. Es schmerzte mehr als es sollte und rachels Worte hallten noch in ihrem Kopf nach. 'Wenn du diesen Weg einschreiten willst...' Sie hatte es sich nie ausgesucht. Sie hatte es nie gewollt. Nie.
Mit einem hundsmiserablen Gefühl holte Tessa den Absinth heraus. Es war ihr egal, dass es früher Nachmittag war. Es war ihr alles egal. Sie hatte eine Freundin verloren, sie weggestoßen, zu ihrem eigenen Schutz. Das wollte ertränkt werden, gemeinsam mit den anklagenden Worten Rickys, die sie fast schon in ihrem Kopf hören wollte. Sie musste einfach nur noch hier raus. Raus aus dieser Realität.
Und hoffte, dass Rachel die halbleere Flasche auf dem Bürgersteig nicht entdecken wurde. Obwohl...was würde es schon für einen Unterschied machen.