Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place [ZWANGSCUT]

Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place [ZWANGSCUT]

  

Die Verfolgung von Dr. Skylar Moore durch ihren Ex-Mann wird immer schlimmer und nimmt allmählich nicht mehr aushaltbare Ausmaße an. Daher beschließt die Psychologin, das Angebot ihrer Internet-Bekannten Joanna Officer bezüglich eines Unterschlupfes in Kanada anzunehmen und reist nach Valemount. Dort trifft sie auf Joanna, welche sie zu ihrem Elternhaus führt. Nur dass dieses Haus nicht mehr in so gutem Zustand ist wie ursprünglich und dass Syklar dort Geheimnisse über Joanna ausgräbt, welche sie nicht erwartet hätte...

Re: Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place

Müde und fertig mit der Welt stieg Joanna aus dem Zug aus. Über sechzehn Stunden lang war sie mit diesem Zug von Vancouver aus unterwegs gewesen. Natürlich hätte sie auch gemeinsam mit James hierherfahren können - oder sich von ihm fahren lassen können, besser gesagt. Aber das hätte nicht nur eine Autofahrt bedeutet, sondern mindestens  7 1/2 Stunden Autofahrt. Jo bekam bereits Panikattacken wenn sie nur daran dachte als Beifahrer in ein Auto einzusteigen. Falls es nicht anders ging hatte sie dafür Tabletten gegen ihre Panikattachen verschrieben bekommen. Aber bei einer so langen Fahrt.. nein. Nein, definitiv nein. Dann nahm sie lieber den Zug (und verzichtete sogar auf den Flug, denn nach dem Flug hätte sie mit dem Bus fahren müssen. Das war zwar besser als Auto, aber... auch das vermied sie lieber..).
So war sie nun angekommen. Nicht nur komplett unausgeschlafen, sondern auch noch nüchtern. Im Zug hatte sie nicht so viel zu trinken bekommen wie sie wollte und das was sie sich selbst mitgenommen hatte, hatte sie schon lange vernichtet. Und es hatte nicht für einen kurzzeitigen ruhigen Schlaf ausgereicht. Und war wahrscheinlich noch nichtmal genug für etwas Restalkohol gewesen. Tatsächlich fühlte sich Joanna so nüchtern wie schon seit langem nicht mehr.
Sie hasste es. Es war ein bisschen, als würde man in seiner einzigen riesigen dunklen Traurigkeit ertrinken gehen. Es war alles beschissen. Es war wirklich alles nur beschissen. Ihre zitternden Hände waren kalt - obgleich es eigentlich ein recht warmer Herbstmorgen war.
Die Bar machte natürlich erst am Nachmittag auf. Also ging Jo los zu dem einen Spirituosengeschäft, welches sie in diesem Dorf besaßen. Gemeinsam mit so einigen anderen Sachen - eigentlich war es fast mehr ein Tante Emma Laden, aber Jo interessierte nur der Alk. Konsequent und mit absolut versteinerter Miene sämtliche Blicke und Getuschel aller Leute ignorierend, an welchen sie vorbeikam, betrat sie das Geschäft.
"Was willst du denn hier schon wieder??", wurde sie sogleich von dem Ladeninhaber - Gerrett - unfreundlich begrüßt. Nein... unfreundlich traf es nicht. Es war blanker Hass. "Hau wieder dahin ab wo du hergekommen bist! Wir sind hier besser dran ohne dich!!"
Das schmerzte. Aber Joanna ließ sich nicht das Geringste anmerken, verschloss die Worte in ihrem ohnehin zerstückelten Herz, ließ alles andere an ihrer Mauer abprallen und ging schweigens die Alkoholregale entlang. Kurz entschlossen packte sie sich eine Rum-, eine Gin-, zwei Vodka-, eine Whiskey- und eine Tequila-Flasche. Ein bisschen Vorrat für die Rückfahrt konnte ja nicht schaden.
"Besäufst dich also immer noch wie so ne Hirnlose, ja?", knurrte Gerrett, während er die Flaschen missmutig einscannte. "Warst du das eigentlich auch, als du unsere Leute umbgebracht hast? Besoffen?" Er traf wunde Nerven, doch alles was Joanna sich anmerken ließ war ein leichtes Zusammenpressen ihrer Kiefer. Nein, sie war nicht betrunken gewesen. Dann hätte sie wenigstens irgendeine Art von Ausrede gehabt. Aber nein. Nein, sie war nüchtern gewesen. Nüchtern wie jetzt.
Ohne auch nur im Geringsten auf seine Hiebe einzugehen, ja ohne auch nur die geringste Emotion in ihrer Stimme fragte Joanna: "Wie viel macht das?"
Gerrett nannte ihr den Preis und lachte höhnisch. "Du bist echt so eine Hure, Joanna Officer." Er spottete über ihren Namen. "Verzieh dich wieder von hier. Je eher desto besser."
Die Musikproduzentin nahm ihre Tasche mit den Flaschen, hing sie sich über die Schulter, nahm in die andere Hand ihren Rollkoffer und verließ das Geschäft wieder. Innerlich war sie am Schreien. Am Bluten. Würde am liebsten einfach nur heulen, einfach es beenden. Doch äußerlich ließ sie sich noch immer nicht das geringste anmerken. Sie ging ein paar Schritte bis man sie vom Laden aus nicht mehr sehen konnte. Dann blieb sie stehen, zog die erstbeste Flasche aus ihrer Tüte, öffnete sie und nahm ohne zu schauen worum es sich handelte mehrere große Schlucke. Es war der Vodka. Er brannte sich heiß ihre Kehle hinunter, ließ ihre zitternden Finger und Glieder kribbeln. Erfüllte sie wieder mit Leben. Kurz hielt sie inne, starrte vor sich hin. Wir sind hier besser dran ohne dich. Ihre Mundwinkel zuckten verbittert und erneut nahm sie mehrere große Schlucke. Scheiße, sie wollte nicht darüber nachdenken.
Sie hasste es hier.
Sie hängte sich ihre Alk-Tasche wieder um, behielt die Vodkaflasche aber in der Hand und machte sich wieder auf den Weg. Zu Fuß in Richtung ihres Elternhauses. Es war kein langer Weg - etwa zehn Minuten ungefähr. Hin und wieder nahm sie einen Schluck und spürte ebenso allmählich, wie der erste Alk ganz ganz seicht in ihrem Kopf ankam. Ganz leicht nur aber fuck - genau das brauchte sie. An ihrem Haus angekommen war noch niemand zu sehen. Sie wollte sich hier mit Skylar treffen. Kurz überlegte Jo, schonmal ins Haus zu gehen, entschied sich dann aber dagegen. Es behagte ihr nicht. Sie würde auf Sky warten, ihr drinnen kurz alles zeigen und dann wieder verschwinden (falls heute noch ein Zug ging. Natürlich hatte sie das nicht nachgeschaut). Sie wollte hier nicht länger als nötig verweilen. Wir sind hier besser dran ohne dich.
So saß sie auf dem Boden vor ihrem Haus, trank immer wieder etwas Vodka und wartete auf das Erscheinen Skylars. Dabei die Blicke und unverhohlen lauten Kommentare vorbeikommender ignorierend. Ebenso ihre Fragen und Beleidigungen. Nein, sie saß einfach nur da, trank und wartete...

Re: Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place

Skylar hatte in ihrem Leben bisher wirklich schon so einiges erlebt und in ihrem Beruf sowieso schon dreimal - man sollte also meinen das die Brünette so einiges gewohnt war und auch mit so einigem klar kam. Was ja auch durchaus korrekt war und es kam nur äußerst selten vor das sie verängstigt war, allerdings gab es wohl immer diesen einen Ausnahmefall, bei dem alles anders war. Denn grundsätzlich könnte man ja auch annehmen, dass sich eine Frau vom Fach nicht unbedingt in einen Narzissten verlieben würde und es über Jahre nicht schaffte, sich von ihm zu trennen und dann im Nachgang nicht mit seinem Kontrollzwang und seinen Stalking-Attacken klar käme... Und dennoch geschah ihr nun einmal genau das gerade. Dabei schien am Anfang doch alles so gut und richtig zu sein und Henry war immer so ein Chameur gewesen. Aber das war ja gerade das hinterhältige an Menschen wie Henry: Sie konnten sich täuschend echt verstellen, bis es eben dann irgendwann zu spät war... Und natürlich war es ihm zugute gekommen, dass Skylar durch ihre Gefühle lange Zeit auch gar nicht hatte sehen wollen das etwas ganz gehörig schief lief. Denn das etwas schief gelaufen war, war spätestens dann offensichtlich gewesen als Henry ihre Kontakte zu Familie und Freunden zu kontrollieren begann - insbesondere zu denen männlichen Geschlechts - und sein Desinteresse an Kindern mit der Aussage begründet hatte, dass sie Kinder nur noch mehr Zeit kosten würde, die sie dann nicht mit ihm verbringe. Was so ziemlich die dümmste Begründung war die er ihr irgendwie nur hätte liefern können. Und da hatten ja auch alle Alarmglocken geschrillt nur... ließen die sich so leicht ignorieren wenn man sie nicht hören will. Und er war ja schließlich ihr Mann und an einer Ehe musste man ja arbeiten und... ehrlich gesagt wusste Skylar schon gar nicht mehr, welche Ausreden sie denn noch alles gefunden hatte um an dieser Ehe festzuhalten, selbst als Henry sie betrogen hatte, hatte sie ihm ja zunächst vergeben und ihm noch eine Chance gegeben. Gott wie bescheuert die Brünette gewesen war! Aber rückblickend wusste man wohl immer alles besser und konnte auch erkennen wann und wie man es hätte besser machen können, nur in der Situation selbst hatte Sky es einfach nicht besser machen können und das hatte gefühlt Millionen verschiedene und Gründe. Und das häusliche Gewalt oder Gewalt in einer Beziehung nicht immer nur physisch sein müsste um einen zu lähmen und einem die Möglichkeit und den Mut zu gehen, sich zu befreien zu nehmen, dass wusste die Brünette nur allzu gut. Weshalb es auch immer an eine Beleidigung grenzte wenn jemand fragte: "Mein Gott, enn der Typ so scheiße war, warum hat Sie ihn dann nicht einfach verlassen?!" Diese Frage tat unheimlich weh, egal wer sie stellte. Nicht umsonst sagten die Statistiken inzwischen das jede 3. Frau in ihrem Leben bereits Opfer von häuslicher Gewalt wurde oder noch werden wird und bei diesen Verbrechen gab es eine unheimlich große Dunkelziffer... einfach weil die meisten zu große Angst hatten oder sich einfach nur unheimlich schämten. Was Skylar nur allzu gut verstand, denn schließlich geschah so etwas meistens in Beziehungen und in einem Rahmen und an einem Ort an dem man sich eigentlich sicher fühlen sollte und was hinter geschlossenen Türen geschah ging ja eigentlich auch keinen etwas an - so zumindest die weit verbreitete Meinung und Einstellung. Sollte es da wirklich noch groß überraschen das man sich verwundbar und oft auch hilflos fühlte? Durchaus waren auch nicht immer nur Frauen betroffen - wenngleich diese noch immer den größeren Prozentsatz an Opfern ausmachten - sondern inzwischen wurden auch immer häufiger Männer zu Opfern von körperlicher, sexueller oder psychologischer Gewalt in Partnerschaften.
Auch wenn es letzten Endes nicht der ausschlaggebende Grund für Skylar gewesen war das Angebot ihrer Internetbekannschaft Joanna anzunehmen, so hatte ihr das Wissen das sie nicht alleine war einen gewissen Trost gespendet. Was die schlaflosen Nächte und ihre wachsende Angst natürlich noch lange nicht wieder wett gemacht hätte. Und die Kraft die es die Brünette gekostet hatte, hatte sie natürlich auch nicht auf wundersame Weise wieder zurück bekommen. Dementsprechend hatte sie dann auch ausgesehen, als sie sich auf den Weg gemacht hatte. Glücklicherweise hatte Sky den Flug nach Valemount aber nutzen können um etwas Schlaf nachzuholen, weil ihr Körper ihn sich einfach Mal genommen hatte. Sonderlich viel hatte sie dadurch natürlich nicht von der Landschaft, geschweige denn die Welt von oben gesehen aber dazu war ihr auf der Busfahrt vom Flughafen dazu noch genug Zeit geblieben - was die Landschaft betraf in jedem Fall. Und eigentlich sah dieser Ort auch ganz nett aus aber natürlich hatte das noch nichts zu sagen, denn oberflächlich betrachtet sah es immerhin fast überall nett und friedlich aus. Außerdem hoffte Skylar ja nur auf einen Platz um sich vor Henry zu verstecken, bis ihm endlich Mal das Handwerk gelegt werden konnte und sie wieder nach Hause konnte zu ihrer Familie und ihrer Arbeit. Die neugierigen Blicke der Menschen an denen sie vorbeiging entgingen ihr natürlich keineswegs, doch sie lächelte nur freundlich und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Die genannte Adresse, die sie von Joanna erhalten hatte, war auch nicht schwer zu finden und es war ungefähr gerade einmal früher Mittag. Lächelnd trat die Brünette auf die Blondine zu, ihren Koffer fest in der Hand und voller Hoffnung auf ein wenig Ruhe! Auch wenn Jo nicht wirklich einen glücklichen Eindruck auf sie machte... "Hey Jo! Vielen Dank nochmal das du mir einen Unterschlupf Angeboten hast und ich habe dich hoffentlich nicht allzu lange Warten lassen?" Wenn doch, täte es ihr wirklich ausgesprochen Leid...

Re: Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place

Jo wusste nicht genau, wie lange sie vor ihrem Haus gesessen und getrunken hatte. Aber sie glaubte nicht, dass es wirklich lange war. Die Vodka-Flasche war erset halb gelert - okay, fast drei Viertel - und sie trank schnell. ihr Kreislauf schrie nach dieser Flüssigkeit. Ihre zitternden Hände warena uch bereits beruhigt, eine gewisse ganz seichte leichtigkeit in ihrem Schädel angekommen die nur alllzu angenehm war und die Joanna auch nicht mehr hergeben wollte.
Die vorbeieilenden Leute ignorierte sie dabei gekonnt, ebenso deren hin und wieder gerufene Beleidigungen und Aufforderungen, sie solle verschwinden. Oder die heuchlerischen Nachfragen, was sie hier tat. Joanna sagte kein Wort. Bis sie aufblickte und Skylar dort stehen sah. Sogleich stand Joanna auf. Wegen des rasch getrunkenen starken Alkohols auf nahezu nüchternen Magen, ergriff sie kurz ein Schwindel, der sich jedoch sehr schenll schon wieder gelegt hatte.
"Hey", sagte sie tonlos und hob zur Begrüßung die Hand. Nein, für Emotionen hatte sie bei weitem noch nicht getrunken. Aber dafür hatte sie sich ja genügend Vorrat besorgt. Sie winkte ab bei Skylards Dank. "Kein Ding. Das Haus steht eh leer, wird sich freuen wieder bewohnt zu sein.", meinte sie nur nüchtern, drehte sich um und schloss auf. "So lang hab ich auch nicht gewartet, also keine Sorge. Komm rein."
Sie trat beiseite um Skylar reinzulassen und folgte ihr dann hinein in den Flur. Die schützende wundervolle Tür schloss sie hinter ihnen.
Es war kalt - was Joanna bereits wunderte. Und als sie dann weiter hineintraten, blieb Joanna angewurzelt stehen. Kurz schloss sie die Augen. Das war doch nicht derne verfickter ernst!! Das Fenster in der Küche links von ihnen war offenbar mit einem großen Stein eingeworfen werden. Gleiches für das Fenster im Wohnzimmer zur rechten. Allerhand Blätter waren hereingeweht worden, etliceh Tiere würden sich sicher schon ihr Zuhause hier gesucht worden. Es war dreckig, überall lagen die Spuren Joannas vergangenen wirkens herum: leere Flaschen, die kreuz und quer über den Boden verstreut lagen und alles nur noch viel mehr verwahrloster aussehen ließe, als ohnehin schon.
"Fuck.", murmelte Jo. Sie trank einige große Schlucke aus der Vodkaflasche, ohne sich um Skylar und was sie darüber denken mochte zu kümmern. Kaum hatte sie mit leicht verzogenem Gesicht geschluckt nickte sie der Frau zu. "Nur damit du Bescheid weisst: wir kriegn das hin. Ich bleib hier solang mit dir bis das bewohnbar is, ja? Geht ja gar nich ey..."
Sie schüttelte den Kopf. "Schaun wir mal, ob wenigstens die Schlafzimmer intakt sind."
An Skylar vorbei - die Tasche mit dem Alk ließ sie einfach neben der Treppe klirrend auf den Boden sinken, kletterte sie die Stufen nach oben. "Hies is mein Zimmer", sie deutete auf die erste Tür links, das da-" Die zweite Tür links "- is das andre Einzelzimmer, das gehörte meiner Schwester und hier rechts is das Schlafzimmer meiner Eltern. Die da-" Die zweite Tür rechts. "-is das kleine Badezimmer obn. Unten is nochn weiteres größeres Badezimemr mit Badewanne auch. Im Keller is mein altes Musikstudio, was ich ne Weile genutzt hab." Die Zeit nach dem Knast. Das musste sie Skylar aber nicht auf die Nase binden. Gedankenverloren nahm sie noch einen Schluck Vodka und rieb sich mit den Knöcheln über die Stirn. "Okay, ich werd mal versuchn ob ich irgendwen wegen den Fenstern erreich, ja? Wir kriegn das schon hin, versprochn."