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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

Er schien sich wirklich Sorgen zu machen. Was Joanna einerseite süß fand, aber andererseits auch verwunderte. Warum auf einmal? Sonst kam sie ja auch immer Zuhause an. Selbst im Dorf (gut, das konnte James nicht wissen, aber trotzdem), war sie nachts und sturzbetrunken irgendwie jedes Mal nach Hause kommen. Auch wenn sie sich an die Wege dort eher verschwommen (oder gar nicht) erinnern konnte. zur Beruhigung drückte sie leicht seine Hand. "Ich schaff das, James. Hab ich doch immer."
Sie erreichten den Übergang zum Jahrmarkt und als James sich dazu entschied, ihn jetzt bereits zu besuchen, lenkte sie ihre Schritte sogleich in diese Richtung. Langsam und beständig. Fuck, sie wünschte ihre Psyche würde auch mal solche Schritte machen. Obwohl... wollte sie das überhaupt? Denn es gab da diesen gar nicht so kleinen Teil von ihr, der sich immer dagegen stellte. Ihr sagte, dass dieser ganze Scheiß richtig so war. Dass sie es nicht anders verdient hatte. Immerhin hatte sie fünf Unschuldige umgebracht... ihnen einfach das Leben genommen... Ihre Hand verkrampfte sich ganz leicht in die von James und mühsam versuchte sie sich (natürlich erfolglos) von diesen inneren penetranten Stimmen loszureißen. Daran arbeiteten Leyna und sie gerade vor allem. Zwei Baustellen hatte sie genauer gesagt zurzeit. Einmal, mit Kleinigkeiten ihrer Umwelt und Gedanken, die sie wiederholen sollte, ihre Motivation für Dinge Stück für Stück zurückzugewinnen. und zum anderen, an diesem inneren großen Loch der Selbszweifel und des Selbshasses herumzudoktorn. Damit Joanna auch endlich Hilfe annehmen könnte (was sie im Übrigen überhaupt nicht wollte, da zumindest war sich Joanna sicher. Aber sie hatte es James versprochen und sie würde es auch nicht einfach abbrechen. Das wäre wie aufgeben. Also... fuck it. Zog sie es eben jedes Mal aufs neue durch).
"Klingt nach nem guten Plan", sagte Joanna endlich, mit zwar eher emotionslosen Stimme, was sie aber gerade auch brauchte nach dem Rückzug in sich selbst. War doch jedes Mal aufs Neue beschissen in sich selbst verloren zu gehen. Bei seinem Vorschlag nach Essen nickte Joanna. Sie hatte seit dem Mittag auf der Arbeit nichts mehr zu sich genommen. Abgesehen natürlich vom heimlich getrunkenen Wein, den Shots nach der Arbeit und gerade eben dem bisschen am Likörstand. "Crepes, klingen doch gut. Genauso wie Getränke, egal ob heiß oder kalt. Wir können ja schauen, was sie da haben." Es war nur ein ungefährer Vorschlag. Vielleicht würden die ja was Gutes da haben... etwas, was nicht so auffällig nach Alkohol schrie. Sie wollte James nicht noch mehr Sorgen als ohnehin schon bereiten - und etwaigen Schwierigkeiten ehrlich gesagt aus dem Weg gehen.

Re: Holly Springs

Joanna nickte. "Hätte nicht gedacht, dich wiederzutreffen. Oder überhaupt jemanden, den ich kenne." Wieder der Gedanke an James. "Und der kein Zombie is." Der nächste kleine Schwindel ließ sie sich doch kurz an der Straßenlaterne neben ihnen, die schon lange kein Licht mehr von sich gab, anlehnen. Sie spürte den Whiskey doch heftiger, als erwartet. Aber das mchte ihr nichts aus. Im Gegenteil. So sollte es sein. So brauchte sie das. So kam sie - völlig paradoxerweise - klar.
Als Sienna auf die Leichen der Zombies zutrat - hoffentlich wirklich tot, folgte Joanna ihr, das blutige Katane nach wie vor in ihrer nun zgleich klebrigen wie auch rutschigen Hand, die voller Blut war. Wie eigentlich das meiste an ihr. Wiederlich. Wieder juckte die Stelle infizierter Haut an ihrem Handgelenk, doch sie hatte gerade keine freie Hand zum Kratzen. Also ließ sie es einfach bleiben.
"Kann gut sein. War immer schon ne Kämpferin. Obwohl ich nicht gedacht hätte, es auch auf so ne Weise zu sein.", gab Joanna zu und zuckte mti den Schultern. Aber Sienna hatte Recht. Extremsituationen, wenn sie denn einmal da waren, brachten es dann wohl ganz klar und deutlich hervor. Joanna wusste allerdings nicht, ob sie glücklich darüber wäre. Wäre sie keine Kämpferin, wäre dieser ganze Scheiß schon lange zu Ende. Vielleicht hätte sie ihn noch nicht einmal mehr miterlebt. Wäre im Knast schon draufgegangen, oder hätte sich danach selbst in den Garaus gemacht. Es wäre alles vorbei gewesen. Aber nein, sie musste sich ja durchbeißen. Wie dumm einfach eigentlich.
Erneut nickte Joanna. New York. Machte Sinn. Bei der Gegenfrage zuckte Joanna mit den Schultern. "Ziemlich genau nur das. Überlebn. Hab sonst nirgendwo wo ich hin könnt oder den ich suchn könnt oder sonst was. Ich überleb einfach nur." Kurz schwieg sie, ehe sie dann hinzufügte: "Und hoffe dabei auf andere Überlebende zu treffen. Bist die erste wieder. Nach meinem Mann." Den sie hatte umbringen müssen. der Gedanke schmerzte nach wie vor, als würe man mit einem Messer auf sie einstechen. Immer und immer wieder.
Ein Wunder, dass sie solch psychischen Schmerz nach allem was geschehen war, überhaupt noch spüren konnte.
"Essen such ich auch grad", stimme Joanna zu. "Ich hab mich innem Laden verbarrikadiert. Da wirste einige Vorräte finden. Wasser ist da auch noch viel." Sie selbst hatte sich eher am Alkohol gütlich getan und diesen Bestand doch ziemlich dezimiert. "Muni und Essen is da aber nicht. Das müssn wir also woanders irgendwie finden." Oder sich jagen. Wobei man in heutiger Zeit nei wusste, was vielleicht verseucht war, was wirklich gut war zum Essen. Es war echt einfach nur eine beschissne Welt.


~ Thread frei

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

Joanna lächelte leicht, während sie beobachtete, wie eine Flasche von dem Walderdbeerlikör für sie beiseite gestellt wurde. Sie freute sich wirklich darauf, ihn Daheim zu trinken. Vielleicht ja sogar heute Abend. Mmmh, ja, das würde sehr elcker werden! Und definitiv mal was anderes als was sie sonst trank. Und jaaa, natürlich würde sie mit James teilen! Das gehörte sich, alleine schon weil er sie jetzt letztendlich ja sogar gekauft hatte. Vielleicht trank sie viel Alkohol, ja. Aber deswegen war sie noch lange nicht unfair oder so etwas. Zumindest... hoffte sie das.
"Sehr schön", erwiderte Joanna leicht und bestellte bei dem Standverkäufer auch noch eine Flasche von dem Rumtopf, nachdem James dem zugestimmt hatte. Auch wenn sie an seinem Ton erkannte, dass er nicht völlig begeistert davon war, aber... tja. Sie schob das Gefühl beiseite und ergriff wieder seine Hand, als sie sich vom Stand entfernten und weiterschlenderten. Wobei sie nun vorsichtig das Thema Rückfahrt ansprach.
Sie nickte erleichtert, als er ihrem Plan zustimmte. Bei seinem Zusatz blickte sie ihn dann aber an. "Hey - ich bin ich. Natürlich komm ich klar. Was glaubst du denn?" Sie war kein junges Mädchen mehr. Und selbst als junge Frau hatte sie sich zeitweise erfolgreich auf der Straße durchgeschlagen. Sie war durch den Knast gekommen - irgendwie - und hatte die Tortur in ihrem Dorf überstanden. Jeden einzelnen Messerstich tief in ihr Herz bei jedem Wort und Blick, der ihr dort zugeworfen worfen. Die Zeit zwischen ihrer Entlassung und jetzt wieder ihr Zusammenziehen mit James.
"Wollen wir uns noch was umsehn, ob du noch irgendwas findest? Oder willste aufn Jahrmarkt?", fragte Joanna, als sie an dem Übergang zwischen den beiden Veranstaltungen ankamen. Ihr war es echt vollkommen gleichgültig. Sie war noch nicht betrunken genug, um völlig von dieser inneren schwarzen Schwere loslassen zu können, die sie kontinuierlich nach unten zu ziehen wollen schien. Von daher war es ihr echt völlig egal.

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

Joanna musste noch nicht einmal nachdenken, da spürte sie sich bereits nicken, auf seine Frage, ob sie sich eine Flasche von dem Walderdbeerlikör holen wollten. "Klar, sehr gern! Der ist richtig gut!" Und sie würde ihn auch brav in James Schrank stellen und nicht in ihrem Zimmer verstecken. Das war nur fair, dass sie beide was davon hatten. Vielleicht mal abends gemeinsam vor dem Fernseher oder so etwas.
Auch Joanna nahm einen großen Schluck von dem Rumtopf, um dann mit dem Stäbchen gleich noch die enthaltenden Früchte aufzupieken und in ihrem Mund verschwinden zu lassen. Diese kleinen Früchtchen hatten es wirklich in sich.Sie schmeckte den Alkohol aber fuck, es gefiel ihr. Das war genau das richtige! "Schmeckt mir sehr gut. Davon auch eine Flasche?" Fragend sah sie James an und hoffte, dass er zustimmen würde. Wieder wandte sie sich dem Standbesitzer zu. "Hey, wir schauen uns hier noch ein bisschen um - wäre es in Ordnung, wenn Sie die Flaschen für uns zurückstellen und wir holen Sie uns wenn wir gehen wieder ab?"
Nachdem der Standbesitzer lächelnd bejaht und ihre ausgewählten Flaschen zur Seite gestellt hatte, machten sie sich wieder auf dem Weg. Joanna schob dabei ihre Hand wieder in die von James, der Blick auf den Jahrmarkt gerichtet der hinter dem Flohmarkt war, ohne ihn wirklich zu sehen. "Hey, wegen der Rückfahrt", begann sie dann vorsichtig und blickte zu James auf. "Wärs für dich okay, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückfahre?" Denn der Gedanke ins Auto zu steigen, das.... nein. Das wollte sie einfach nicht. Wenn es irgendwie möglich war, dann wollte sie es einfach nur vermeiden..

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

Nachdenklich nickte Joanna, während sie sich versuchte genau vorzustellen, wo in der Wohnung sie das Aqurium (bzw. bei James Idee die Aquarien, was ihr wirklich gefiel!) hinstellen könnten. "Je nachdem was für ein Aquirum wir uns holen könnte das nachträglich irgendwohinstellen schwierig werden. Obwohl... wenn es wirklich nur ein kleines ist, müsste das gehen." Dann konnte man die Pumpe sicher mittragen. Sciher wusste Joanna das allerdings nicht. In ihrem Elternhaus hatten sie immer nur ziemlich große Aquarien gehabt. Plötzlich kam ihr ein Gedanke der sie zugegeben ein wenig begeisterte. "Hey! Wenn wir wirklich zwei holen, wie wäre es, wenn wir ein Süßwasser und ein Salzwasseraquarium machen? dann haben wir noch mehr Fischvielfalt!" Das stellte sie sich richtig schön vor. Auch für Gäste, die sie vielleicht haben könnten. Sobald... naja. Alles wieder ein wenig normaler lief.

Eine ganze Weile später - also nach ihrem musikalischen Einkauf, der tatsächlich überraschend viel Zeit gefressen hatte - trennten sie sich kurz, währenddessen James die Sachen zum Auto brachte und Joanna einen Likörstand fand. Der perfekte Ort um ein wenig verschiedene Getränke zu probieren und auf James zu warten. Der tatsächlich nicht lange auf sich warten ließ und rasch zu ihr stieß. Sie lächetle als sie sah, dass er sich tatsächlich nun ebenfalls die selbstgemachten Likörflaschen ansah, die hier standen.
"Bisher hab ich nur diese drei probiert", sagte sie und deutete auf einen Brombeerlikör, einen Sauerkischlikör und einen Walderdbeerlikör. "Die waren alle drei extrem gut, wobei der Walderdbeer glaub ich am besten war. Oder der Sauerkisch. Schwierig. Wie gesagt, waren beide geil." Sie grinste und wandte sich an den Standbesitzer. "Was ist das?", fragte sie den Standverkäufer, der gerade für ein anderes Pärchen etwas aus einer Flasche mit allerlei Inhalt in ein Glas goss. "Rumtopf. Dafür muss ich dann aber wenigens 1$ Probierpreis berechnen."
"Dann geben Sie und bitte zwei", bat Joanna und reichte dem Mann 2$, während ihr und James nun ebenfalls zwei Gläser gefüllt wurden. Sie hob ihr eigenes an die Augen. "Cheers", sagte sie mit einem leichten Lächeln und trank einen Schluck.

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

"Nein, nein", rasch schüttelte sie den Kopf. "Ich war nur überrascht, dass du das sogar so schnell in die Tat umsetzen willst, das ist alles." Sie hätte gedacht dass er vielleicht noch etwas Gedenkzeit bräuchte. Gedenkzeit über den Aufwand, das Finanzielle. Was auch immer. Aber... sie war angetan davon, dass er schon so schnell beginnen wollte. Überrascht, aber es störte sie nicht. Es war nur im ersten Moment... etwas überrumpelnd gewesen. Hatte sie etwa auch ihre Spontanität verloren?
Bei seiner Frage wo sie das Aquarium denn am liebsten stehen haben lassen würde, dachte Joanna kurz nach. "Kommt drauf an. Entweder im Wohnzimmer, oder im Gästezimmer wo ich gerade penne. Was dir lieber ist." Sie sieht zu ihm. Im Wohnzimmer wäre es wahrscheinlich noch schöner - auch Besucher könnten dann ohne weiteres die Fische beobachten und bewundern. Aber im Gästezimmer bei ihr wäre auch schön. Wenn sie sie vom Bett aus sah, ihre Musik hören und trinken konnte...
Am Plattenstand hingen sie dann eine ganze Weile fest. Er mit der Elvis Preasley Platte und dem Plattenspieler, Joanna bei den Platten und CDs an sich. Es gab einfach zu viele Stücke. Und sie sah sich selbst jetzt schon wie sie in ihrem Zimmer sitzen und eine CD und Platte nach der anderen durchhören würde. Sie freute sich darauf. Musik - gerade Lieder und Alben die man noch nicht kannte - waren etwas wundervolles zu entdecken. Der Grund, weswegen sie ihren Job ja auch so liebte.
Zufrieden nickte sie, dass James sie diesmal tatsächlich bezahlen ließ und reichte dem Standbesitzer das Geld - um James auch seinen Plattenspieler zu schenken. Somit hatten die sie hölzerne Fischfigur schon wieder wettgemacht. Und das machte Joanna zufriedener, wirklich. "Gute Idee", nickte sie und reichte ihm die Sachen. Wobei sie angestrengt den Gedanken zu ignorieren suchte, dass sie auf dem Rückweg dann wohl mit dem Auto fahren würden. Oder sie ginge zu Fuß - oder nähme die öffentlichen Verkehrsmittel. Ja. Ja, das war ein Plan. Wenn James wieder da war, würde sie es vorsichtig ansprechen.
Während er weg war schlenderte sie weiter und traf einen Stand der allerlei selbstgemachte Liköre und Brände verkaufte - selbstverständlich mit geöffneten Flaschen zum probieren. Joanna kippte gerade den Inhalt des dritten Mini-Plastikbechers die Kehle runter, als James schon wieder auftauchte. "Hey", begrüßte sie ihn und wies mit einer Geste auf die alkoholischen Getränke. "Möchtest du auch was probiern? Sind selbst gemacht und echt gut."

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

James hatte sie bereits damit überrascht, dass er ihre Frage nach einem eigenen Aquarium hinnahm und der Frage sogar zustimmte. Doch noch mehr überraschte er sie mit der Gegenfrage, die jetzt kam. Er wollte es so schnell für sie umsetzen? So schnell? Morgen schon oder sogar heute noch mit ihr in die Tierhandlung fahren um zu schauen? Einen Augenblick lang wusste Joanna nicht was sie sagen sollte und schon wieder war da dieser kurze intensive und stechende Schmerz quer durch ihren Brustkasten. Der Schmerz des Schuldgefühls. Warum überraschte es sie dermaßen? Immerhin sprachen sie hier über James. Ihren Mann. Der immer schon so rücksichtsvoll gewesen war. Und sie hatte doch mittlerweile begriffen, dass ihre Glaube, dass James sie noch immer hasste wegen dem was sie getan hatten, ein Irrglaube war. Oder hatte sie es doch nicht begriffen? Glaubte ein Teil in ihr immer noch, dass er eigentlich gegen sie war?
Mühsam verdrängte sie die - wieder einmal - düsteren Gedanken welche sich ihr aufdrängen wollten und zwang ihre Gedanken zurück zu der Tierhandlung. "Klar, gerne", antwortete sie etwas verspätet. "Wenn das für dich in Ordnung ist." Das war ihr wichtig. Sie wollte nichts ohne seine Zustimmung tun.
Dann war sie aber auch schon völlig auf andere Themen gelenkt worden - ihr Lieblingsthema schlechthin, selbstverständlich: Musik. Der Stand war der absolute Hammer. Viele auch unbekanntere Schätze, Alben oder Paltten von künstlerin, vond enen sie bisher nur gehört hatte (wenn überhaupt) und die Entscheidung, welche sie nehmen wollte, viel ihr wirklich mehr als nur schwer. Und die geile Elvis-Presley-Blues der dazu von dem Plattenspieler kam, erleichterte ihr die Auswahl auch nicht gerade. Schließlich hatte sie es aber geschafft (alleridngs immer noch zweifelnd ob sie wirklich die richtige Auswahl getroffen hatte) und fragte ihren Mann dann nach dem Plattenspieler, an welchem er offenbar großen Gefallen gefunden hatte. Sie wandte sich an den Verkäufer. "Wir würden dann bitte diese zehn Platten, diese zehn CDs und den Plattenspieler kaufen", entschloss sie kurzerhand und bevor James nach seinem Portmonee greifen konnte, fasste sie ihn auch schon am Arm, um ihn davon abzuhalten. Mit einem leichten Lächeln sah sie ihn an. "Und ich zahle." Sie sah wieder zu dem Verkäufer.
"Das macht dann bitte 95$ insgesamt". Joanna holte ihr eigenes Portmonee heraus und reichte ihm einen 100$-Schein. "Das stimmt so", sagte sie und der Verkäufer, der sich sichtlich freute, packte ihnen alles noch vorsichtig in eine Tüte, damit sie es besser transportieren konnten. "Danke", sagte Joanna und nahm die Tüte mit den Platten und CDs in ihre Hand. Der Plattenspieler war dann wohl doch für James Arme bestimmt.
"Danke", sagte Joanna erneut. Diesmal an James gerichtet.

Re: Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place

Müde und fertig mit der Welt stieg Joanna aus dem Zug aus. Über sechzehn Stunden lang war sie mit diesem Zug von Vancouver aus unterwegs gewesen. Natürlich hätte sie auch gemeinsam mit James hierherfahren können - oder sich von ihm fahren lassen können, besser gesagt. Aber das hätte nicht nur eine Autofahrt bedeutet, sondern mindestens  7 1/2 Stunden Autofahrt. Jo bekam bereits Panikattacken wenn sie nur daran dachte als Beifahrer in ein Auto einzusteigen. Falls es nicht anders ging hatte sie dafür Tabletten gegen ihre Panikattachen verschrieben bekommen. Aber bei einer so langen Fahrt.. nein. Nein, definitiv nein. Dann nahm sie lieber den Zug (und verzichtete sogar auf den Flug, denn nach dem Flug hätte sie mit dem Bus fahren müssen. Das war zwar besser als Auto, aber... auch das vermied sie lieber..).
So war sie nun angekommen. Nicht nur komplett unausgeschlafen, sondern auch noch nüchtern. Im Zug hatte sie nicht so viel zu trinken bekommen wie sie wollte und das was sie sich selbst mitgenommen hatte, hatte sie schon lange vernichtet. Und es hatte nicht für einen kurzzeitigen ruhigen Schlaf ausgereicht. Und war wahrscheinlich noch nichtmal genug für etwas Restalkohol gewesen. Tatsächlich fühlte sich Joanna so nüchtern wie schon seit langem nicht mehr.
Sie hasste es. Es war ein bisschen, als würde man in seiner einzigen riesigen dunklen Traurigkeit ertrinken gehen. Es war alles beschissen. Es war wirklich alles nur beschissen. Ihre zitternden Hände waren kalt - obgleich es eigentlich ein recht warmer Herbstmorgen war.
Die Bar machte natürlich erst am Nachmittag auf. Also ging Jo los zu dem einen Spirituosengeschäft, welches sie in diesem Dorf besaßen. Gemeinsam mit so einigen anderen Sachen - eigentlich war es fast mehr ein Tante Emma Laden, aber Jo interessierte nur der Alk. Konsequent und mit absolut versteinerter Miene sämtliche Blicke und Getuschel aller Leute ignorierend, an welchen sie vorbeikam, betrat sie das Geschäft.
"Was willst du denn hier schon wieder??", wurde sie sogleich von dem Ladeninhaber - Gerrett - unfreundlich begrüßt. Nein... unfreundlich traf es nicht. Es war blanker Hass. "Hau wieder dahin ab wo du hergekommen bist! Wir sind hier besser dran ohne dich!!"
Das schmerzte. Aber Joanna ließ sich nicht das Geringste anmerken, verschloss die Worte in ihrem ohnehin zerstückelten Herz, ließ alles andere an ihrer Mauer abprallen und ging schweigens die Alkoholregale entlang. Kurz entschlossen packte sie sich eine Rum-, eine Gin-, zwei Vodka-, eine Whiskey- und eine Tequila-Flasche. Ein bisschen Vorrat für die Rückfahrt konnte ja nicht schaden.
"Besäufst dich also immer noch wie so ne Hirnlose, ja?", knurrte Gerrett, während er die Flaschen missmutig einscannte. "Warst du das eigentlich auch, als du unsere Leute umbgebracht hast? Besoffen?" Er traf wunde Nerven, doch alles was Joanna sich anmerken ließ war ein leichtes Zusammenpressen ihrer Kiefer. Nein, sie war nicht betrunken gewesen. Dann hätte sie wenigstens irgendeine Art von Ausrede gehabt. Aber nein. Nein, sie war nüchtern gewesen. Nüchtern wie jetzt.
Ohne auch nur im Geringsten auf seine Hiebe einzugehen, ja ohne auch nur die geringste Emotion in ihrer Stimme fragte Joanna: "Wie viel macht das?"
Gerrett nannte ihr den Preis und lachte höhnisch. "Du bist echt so eine Hure, Joanna Officer." Er spottete über ihren Namen. "Verzieh dich wieder von hier. Je eher desto besser."
Die Musikproduzentin nahm ihre Tasche mit den Flaschen, hing sie sich über die Schulter, nahm in die andere Hand ihren Rollkoffer und verließ das Geschäft wieder. Innerlich war sie am Schreien. Am Bluten. Würde am liebsten einfach nur heulen, einfach es beenden. Doch äußerlich ließ sie sich noch immer nicht das geringste anmerken. Sie ging ein paar Schritte bis man sie vom Laden aus nicht mehr sehen konnte. Dann blieb sie stehen, zog die erstbeste Flasche aus ihrer Tüte, öffnete sie und nahm ohne zu schauen worum es sich handelte mehrere große Schlucke. Es war der Vodka. Er brannte sich heiß ihre Kehle hinunter, ließ ihre zitternden Finger und Glieder kribbeln. Erfüllte sie wieder mit Leben. Kurz hielt sie inne, starrte vor sich hin. Wir sind hier besser dran ohne dich. Ihre Mundwinkel zuckten verbittert und erneut nahm sie mehrere große Schlucke. Scheiße, sie wollte nicht darüber nachdenken.
Sie hasste es hier.
Sie hängte sich ihre Alk-Tasche wieder um, behielt die Vodkaflasche aber in der Hand und machte sich wieder auf den Weg. Zu Fuß in Richtung ihres Elternhauses. Es war kein langer Weg - etwa zehn Minuten ungefähr. Hin und wieder nahm sie einen Schluck und spürte ebenso allmählich, wie der erste Alk ganz ganz seicht in ihrem Kopf ankam. Ganz leicht nur aber fuck - genau das brauchte sie. An ihrem Haus angekommen war noch niemand zu sehen. Sie wollte sich hier mit Skylar treffen. Kurz überlegte Jo, schonmal ins Haus zu gehen, entschied sich dann aber dagegen. Es behagte ihr nicht. Sie würde auf Sky warten, ihr drinnen kurz alles zeigen und dann wieder verschwinden (falls heute noch ein Zug ging. Natürlich hatte sie das nicht nachgeschaut). Sie wollte hier nicht länger als nötig verweilen. Wir sind hier besser dran ohne dich.
So saß sie auf dem Boden vor ihrem Haus, trank immer wieder etwas Vodka und wartete auf das Erscheinen Skylars. Dabei die Blicke und unverhohlen lauten Kommentare vorbeikommender ignorierend. Ebenso ihre Fragen und Beleidigungen. Nein, sie saß einfach nur da, trank und wartete...

Skylar & Joanna ~ Own Special Hiding Place [ZWANGSCUT]

  

Die Verfolgung von Dr. Skylar Moore durch ihren Ex-Mann wird immer schlimmer und nimmt allmählich nicht mehr aushaltbare Ausmaße an. Daher beschließt die Psychologin, das Angebot ihrer Internet-Bekannten Joanna Officer bezüglich eines Unterschlupfes in Kanada anzunehmen und reist nach Valemount. Dort trifft sie auf Joanna, welche sie zu ihrem Elternhaus führt. Nur dass dieses Haus nicht mehr in so gutem Zustand ist wie ursprünglich und dass Syklar dort Geheimnisse über Joanna ausgräbt, welche sie nicht erwartet hätte...

Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

Sie schüttelte den Kopf. "Ich hab jetzt schon was anderes vor." Das war einer der Punkte, die sich wohl in ihrer gesamten Länge der gemeinsamen Beziehung immerkonsequent durchgezogen hatte. die Tatsache, dass er für so vieles von ihr bezahlen wollte, und sie sich immer wehrte, weil sie es selbst hinkriegen wollte. Sie war ebenen nun einmal so. Sie hatte in ihrer gesamten Jugend über rpaktisch nie für irgendetwas Hilfe gehabt. Sie hatte nie Hilfe dabei bekommen, ihre Ziele zu erreichen udn ihren Traum zu verwirklichen. Sie war es gewohnt, alleine zu kämpfen unds ich um sich selbst zu kümmern. Da fiel ihr Hilfe annehmen einfach schwer - und sei es auch nru sowas,d ass jemand anderes etwas für einen kaufte. Trotz das James es mal wieder getan hatte musste Joanna sich eingestehen, dass diese Erkenntnis gerade, dass dieser kleine ihrer Beziehung sich allem zum Trotz noch immer nicht geändert hatte, ein schöner Gedanke war. Immerhin eine Sache, die noch gleich war. Und sie würde sich ja auch revanchieren, das hatte sie sichs chon fest vorgenommen.
Aber erstmal machte er ihr noch ein Geschenk. Ein richtiges Geschenk. Sie hätte nicht gedacht, dass er darauf eingehen würde. Hatte mit Einwänden gerechnet. Mit Platz, Geld. Langeweile oder im Gegenteil Anstrengung. Irgendwas. Aber es kam nicht. Es kam nicht... er stimmte einfach zu, dass sie sich ein Aquarium anschaffen könnten. Sie nickte, als er meinte, dass sie sich damit auszukennen schien. "Wir... meine... Eltern hatten immer Fische. Zwei Aquarien." Sie zuckte mit den Schultern. "Ein bisschen was scheint einfach noch von damals hängen geblieben zu sein." Der Gedanke wieder ein Aquarium zu haben und die Fische zu beobachten war... einfach schön für sie.
Und dann kam die nächste Ablenkung: der Stand mit den CDs, dem Plattenspieler und einem ganzen Haufen umfangreicher, großartiger Platten. Joanna war völlgi in ihrer Welt gefangen. Dumpf hörte sie von außen James' Vorschlag und nickte langsam. "Okay... ja. klingt gut." Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie sich für nur zehn Exemplare entscheiden sollte. Aber sie bemühte sich. Ständig ging eine Platte oder CD wieder hinein in den stapel oder wieder hinaus, bis sie alle durchhatte und endlich ihre zwanzig Stücke aufgewählt hatte. Obgleich ihr Herz ein wenig bltuete all die anderen zurückzulassen. Dann erst blickte sie endlich auf zu James. "Und du hast ein Auge auf den Plattenspieler geworfen?", fragte sie. Nicht, dass sie es ihm verübeln konnte. Sie liebte Plattenspieler.