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Re: ♥ Hermine Granger-Weasley ♥
von Selena am 18.09.2020 21:09Die Tochter von Bellatrix und Ziehtochter von Fenrir Greyback hätte hier gerne ein paar Plätze
Wenn sich das erübrigen würde
(Und btw: mega Stecki. Ich bewundere alle, die sowas können *-* )
The predator wants your silence. It feeds their power, entitlement, and they want it to feed your shame.
Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)
von Sharon am 18.09.2020 20:30Gedankenverloren nickte Sharon, als Rachel ihr das Du anbot, als man ihr auch schon von der Begegnung mit Tommy erzählte. Okay. Sie wusste es. Sie wusste es tatsächlich.
Das machte es einerseits einfacher. Andererseits aber auch um vieles Schlimmer.
"Okay. Tut mir leid, wegen...wegen..." Sie deutete auf den Legohaufen vor sich, was als Erklärung sicher reichen musste. Sie nahm ihre Tasche und stand zögernd auf, blickte Rachel an. "Also, wenn du es weißt..." Sie atmete tief durch. Normalerweise übernahm Simon diesen Part, doch diesmal war ihr das wohl nicht vergönnt. Sie blickte sich um. So viele Leute. Also senkte sie die Stimme ganz leise, damit niemand anderes zuhören würde - es war so schon schwer genug. "Nur um es klar zu stellen: wir... also ich... bin nicht verrückt. Und auch nicht gefährlich, okay?" Das musste sie einfach loswerden, im Vorhinein. Denn schon zu viele ihrer Freunde hatten sich von ihnen abgewandt oder Angst vor ihnen gehabt, weil sie dachten, ein 'böser' Alter könne herauskommen und sie umbringen. Das tat weh.
Rachel
Rachel konnte sich wohl nicht einmal ansatzweise vorstellen wie es sein musste, mit mehreren Persönlichkeiten durch das Leben gehen zu müssen. Dauerhaft mit der Sorge im Nacken herumzulaufen, dass man gleich nicht mehr man selbst war. Wenn sie so darüber nachdachte, war Rachel froh, nicht davon betroffen zu sein. Jedoch musste sie zugeben, dass Tommy doch recht liebenswert gewesen war. Wie Sharon wohl nun damit umgehen würde? ''Gut, dann Sharon.'', nickte sie und erhob sich ebenso langsam wieder. Langsam wanderte ihr Blick zu dem Haufen von Legosteinen, auf welchen sie zeigte und wieder zurück in Sharons Gesicht. ''Das muss dir nicht leid tun. Wirklich. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich gut mit Kindern umgehen kann, aber ich denke Tommy war recht zufrieden mit mit meiner Anwesenheit.'', schmunzelte Rachel.
Noch immer aufmerksam hörte sie ihr dabei zu, wie sie sich versuchte zu erklären und klarzustellen, dass sie keine Gefahr darstellte. Daran hatte Rachel bisher auch gar nicht gedacht, weshalb ihr diese Worte ein wenig merkwürdig vorkamen. Nur, weil sie etwas anders war, musste das nicht heißen, dass das etwas schlechtes ist. ''Okay, dann werde ich klarstellen, dass ich mit diesem Wissen keine Probleme habe. Ich halte dich auch nicht für verrückt oder böse. Wieso sollte ich das auch? Ich weiß nicht ... ob ich dir das erzählt habe, aber ich bin auch Ärztin und deshalb sehr interessiert an Menschen. Natürlich definiere ich dich jetzt nicht nur damit oder möchte das irgendwie ausnutzen, um irgendwelche Wissenlust zu sättigen.'' Das konnte man sicher auch von einem Wissenschaftler denken, besonders, wenn man Quincy kannte. ''Und es erklärt natürlich das Geschehen während dem Interview. Daher nehme ich an, dass danach nicht mehr Sharon mit mir sprach. Ich habe kurz einen Blick auf dein Buch geworfen, nicht wirklich absichtlich, aber ich habe gesehen, dass du oder ihr viele Notizen macht. Passiert das denn öfter?'' Irgendwie war es ja schon besorgniserregend. Es hätte ja auch sein können, dass Tommy einfach über eine Straße läuft und dabei etwas passiert wäre. So gesehen hatte er ja so keine Aufsicht. Sie musste diese Gedanken schnell wieder von sich schieben.
Sharon
Ein unsicheres kleines Lächeln erschien auf Sharons Lippen. Sie wusste nicht, damit umzugehen. Sie hatte noch nie erlebt, dass jemand Fremdes es...einfach so annahm. Dass jemand Fremdes sie dann nicht als gestörte Erwachsene wahrnahm, sondern als das, was tatsächlich war: ein kleines Kind, welches einfach nur spielen wollte. Es war ungewohnt und ... und Sharon wusste wirklich nicht, wie sie sich verhalten sollte. War es ernst gemeint? Oder tat die Frau nur so? Sie konnte es nicht einschätzen. Sie, als System, hatten bisher nur wenige gute Erfahrungen mit Fremden gemacht, die ihre Switches mitbekamen und nicht darüber Bescheid wussten. Oder denen sie ihre Erkrankung erklärten.
Dann entschied sie sich - da Rachel es sich wirklich schon selbst hergeleitet zu haben schien - direkt die mögliche Angst zu nehmen, die (laut Simon) viele der anderen gehabt hatten, die sie von ihrer Erkrankung erzählten: dass sie nicht gefährlich waren. Und die Antwort der Biologin darauf war...unglaublich wohltuend.
Sharon spürte, wie sie sich begann, minimal zu entspannen. "Ich...dankeschön", sagte sie ehrlich. Nervös spielte sie an dem Reißverschluss ihrer Tasche. "Viele haben Angst vor uns, weil sie denken, dass einer von uns ein Mörder sein könnte oder so etwas, aber...ich versichere, dass wir nicht gefährlich sind." Sie sprach immer noch mit gedämpfter leiser Stimme, dass niemand von den umstehenden Menschen etwas mitbekam.
Wieder erfüllte sie ein kurzes Fallgefühl, als Rachel ihr offenbarte, dass sie einen Blick in ihr Buch geworfen habe. Ihr Buch? Ihr Buch?? Oh, sie konnte nur ihr Tagebuch meinen, über das sie mit den anderen in Kontakt stand. Vorsichtig nickte sie dann jedoch auf Rachels Vermutung. "Ich...ja. Ja, das war Simon. Mein..." Sie blickte sich um und brach ab. Es war ihr unwohl, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen.
Auf die Frage, die folgte, zuckte sie mit den Schultern. "Immer wieder, ja. Manchmal durch irgendwelche Auslöser, wie diesmal der LEGO-Tiger." Sie dürfte ihn nicht anschauen, wenn sie den Laden verließ. Nicht, dass Tommy dann schon wieder erschien. "Manchmal auch ganz ohne Grund, ich...wir können es nicht kontrollieren." Sie zuckte erneut mit den Schultern und lächelte schwach. Kurz entschlossen entschied sie sich.
"Können wir vielleicht woanders hingehen? Ich...möchte nicht so gerne in Öffentlichkeit darüber sprechen...", gestand Sharon dann. Dafür war die Menschheit ihrer Krankeheit gegenüber viel zu feindselig und intolerant. Und viel zu schnell bezeichnete man sie als 'verrückt', was wiederum James triggern konnte, was...nie eine gute Idee war.
Rachel
An Sharons Reaktion merkte Rachel, dass sie verwundert darüber war, wie sich Rachel ihr gegenüber verhielt. Scheinbar hatte sie schon viele, negative Erfahrungen gemacht und das wunderte die Biologin nicht einmal. Viele Menschen waren nun einmal voller Vorurteile und gewiss hatte auch Rachel diese, jedoch wusste sie, dass Vorurteile so gut wie nie zutrafen, weshalb sie über diesen Schatten sprang und die Menschen viel lieber einmal kennenlernte, als gleich zu glauben bereits alles zu wissen. ''Naja, ich kann schon verstehen, dass man sich darüber Sorgen macht. Allerdings kann auch jemand in diesem Raum ihr ein Mörder sein und da fragt niemand nach oder hat Angst. Demnach sollte man darüber stehen. Das können nur nicht alle Menschen.'', zuckte Rachel mit ihren Schultern, schenkte Sharon aber ein sanftes Lächeln.
Sie hatte natürlich nicht überhört, dass Sharon eigentlich etwas ausführlicher über Simon sprechen wollte, dies jedoch schnell wieder unterließ und stattdessen von Tommy erzählte. Zumindest erklärte sie die Situation mit dem Tiger. ''Wenn ich ehrlich bin, ist mir dieser Tiger nicht einmal aufgefallen. Aber das zeigt, dass wir auch unterbewusst viel mitbekommen und sich jeder einfach unterscheidet. Tommy war ganz begeistert davon.''
Für Rachel stellte es kein Problem dar aus dem Geschäft zu gehen, sie wollte ursprünglich ja nicht einmal hineingehen. Daher nickte sie augenblicklich und drehte sich in Richtung des Ausgangs. ''Wohin möchtest du denn gehen? Ich würde es auch verstehen, wenn du gar nicht darüber reden möchtest und es dir lieber ist, dass ich dir deinen Frieden lasse. Nun bist du ja kein Kind um das ich mir Sorgen machen muss.'' Rachel versuchte das ganze etwas lockerer zu verpacken. Irgendwie musste sie Sharon ja ihre Zweifel an sich nehmen. ''Aber hast du denn keine Therapie? Hilfe? Ich meine, es gibt sicher einiges, dass man versuchen könnte. Oder hast du das bereits?'' Es gab so viele Fragen die Rachel gerne stellen würde, doch unterließ sie das lieber. Sie wollte nun nicht unhöflich wirken.
Sharon
Gedankenverloren und nicht wirklich bei der Sache nickte Sharon. Es tat einfach weh. All solche Filme wie 'Split' oder all die Krimiserien, die DID mal behandelten (oder dann immer als 'multiple Persönlichkeitsstörung' bezeichnet) zeigten stets, wie ein Alter der 'böse' Alter war, der Killer, der 'Mörder'. Und das war einfach nicht wahr. Niemand aus ihrem System tat anderen weh. Sie hatten Persecutor, ja. Aber die verletzten nur den eigenen Körper, nicht andere. Und das auch aus ihren eigenen guten Gründen, wie Sharon gelernt hatte. Was den Schmerz zwar nicht verminderte, aber naja...
"Danke, dass du es kannst", sagte Sharon ehrlich und lächelte leicht. Es bedeutete ihr wirklich viel, dass die Biologin keine Angst zeigte oder Reißaus nahm.
Schwach musste Sharon lächeln, als sie hörte wie Rachel sagte, wie begeistert Tommy vom Tiger gewesen war. "Ja. Sie sind seine Lieblingstiere. Er liebt Tiger." Normalerweise würde sie niemals solch persönliche Infos über ihre Littles erzählen. Das konnte gefährlich sein. Damit könnte man einen Switch zu Tommy provozieren, um ihn zu entführen oder wehzutun. Es war gefährlich. Aber Rachel hatte diese Begeisterung Tommys ohnehin schon bemerkt. Es jetzt noch zu verschweigen machte keinen Sinn mehr.
Sharon war froh, dass Rachel einem Ortswechsel zustimmte und gemeinsam verließen sie den Laden. "Ich weiß es nicht", sagte Sharon, als sie gefragt wurde, wohin sie den wollten. "An einen Ort wo es ruhiger ist." Sie dachte an ein Café, aber...auch dort konnte man belauscht werden. "Ich weiß nicht...wenn Sie wollen, können wir zu mir. Dort sind wir ungestört. Ich müsste nur vorher noch kurz ins Schreibwarengeschäft." Das war immerhin ihre eigentliche Intention gewesen, weswegen sie hier auf dieser Einkaufsstraße war.
Sie gingen los, an den Strömen der Menschen entlang. "Doch. Doch, ich geh zur Therapie", antwortete Sharon rasch. "Regelmäßig, einmal die Woche. Also...naja, nicht immer ich - du weißt schon. Es hilft uns. Durch die Therapie habe ich gelernt, wie ich mit den Anderen kommunizieren kann, und wir alle haben gelernt, als System zu funktionieren und jeden zu schätzen." Selbst James. An ihm arbeiteten sie vor allem. Nur war er sehr unkooperativ, was es...nicht unbedingt leichter machte. "Naja, es ist sehr viel, aber... wie geben unser Bestes", nickte Sharon und blickte sich unbehaglich um, ob irgendeiner der Passanten zugehörte. Nein, niemand.
Sie musste das Thema wechseln. Wenigstens, bis sie an einem ruhigeren Ort waren. "Ist die Zeitschrift mit deinem Interview denn bei dir angekommen?", fragte Sharon und blickte Rachel leicht lächelnd an. Es war schön gewesen, das Interview mit der Paläomikrobiologin niederzuschreiben. Es war mal etwas anderes gewesen und sehr spannend. Und Simon hatte das Interview wirklich souverän zu Ende gebracht, dafür war sie ihm sehr dankbar.
Rachel
Natürlich konnte es sein, dass eine andere Persönlichkeit böse Züge hervorbringt und wenn man darüber nachdachte, wieso eine solche Krankheit entstehen konnte, war es auch nicht so abwegig. Allerdings war Rachel kein Mensch, der so dachte. Sie lernte die Person lieber kennen, bevor sie sich ein Urteil machte und bisher war ihr an Sharon nichts aufgefallen, was ihr hätte Sorgen bereiten können. Egal ob sie nun sie selbst oder jemand anders war. ''Ich denke das weiß jeder, der mit ihm spricht. Soweit ich mich erinnere war Tiger eins der ersten Worte, die ich wirklich verstanden hatte.'', schmunzelte Rachel. Ihre Worte waren nicht abwertend gemeint, eher wollte sie diese Anspannung etwas aus dem Weg räumen. Sharon brauchte sich bei ihr nicht unwohl fühlen. Das würde sie jedoch sicher relativ schnell merken.
''Also, mir würde das nichts ausmachen. Aber ich möchte mich auch nicht aufdrängen und sollten wir vielleicht vorher mit einem 'du' anfangen?'' Schließlich lag der Altersunterschied vielleicht bei zehn Jahren und gerade unter Erwachsenen war das nicht gerade sehr viel. ''Das ist kein Problem. Ich habe nichts vor.'', stimmte Rachel erneut zu und folgte der Brünetten durch die Menschenmenge. Es war viel los, aber das war nicht weiter überraschend. Rachel vermied es nur gern. Aufmerksam hörte sie Sharon weiterhin zu, nickte jedoch nur. Es schien ihr gerade doch nicht der richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch zu sein und daher beließ sie es erst einmal dabei. ''Die Zeitschrift kam an, ja. Es ist wirklich sehr gut geworden, ich war begeistert. Ganz davon abgesehen wie toll ich es gefunden habe, mal so ein Thema in einer Zeitschrit zu sehen.'' Ja, sie hatte sich wirklich gefreut. Mit Sicherheit hatte der ein oder andere den Text gelesen und vielleicht, ja vielleicht, hatte sie jemanden begeistern können. ''Außerdem erkannte man direkt das Talent des Autors.''
Es dauerte nicht lang, da waren die beiden am besagten Schreibwarengeschäft angekommen. Rachel wartete draußen, sah sich die Menschen an, die eilig durch die Straße liefen. Die Geschäfte waren voll, es war laut. Sie mochte diese Menschenmengen nicht. Ab und an bekam sie sogar leichte Kopfschmerzen davon, doch war Sharon zum Glück relativ schnell fertig mit ihrem Einkauf. Sofort stieß sich Rachel wieder mit ihrem Rücken von der Scheibe ab und folgte Sharon.
Sharon
Sharon musste unwillkürlich leicht lächeln. Ja, Tommy liebte Tiger wirklich. Aber Tommy liebte viele Dinge und konnte sich für viele Dinge begeistertn. Aber das war auch das wundervolle an ihm, welches sie ihm niemals nehmen wollen würde. Er sollte seine Kindheit, seine kindliche Neugierde und Naivität und Freude haben. All das, welches sie selbst - oder der Körper - ins einer Kindheit offensichtlich nicht gehabt hatte. Sie selbst konnte sich ani hre Kindheit nicht erinnern und sie wusste, dass das ein Segen war. Manchmal taten ihr nur die anderen ihrer Alters leicht, die sich - zumindest bruchstückhaft - an diese Zeit erinnern konnten. Die wussten, was geschehen war. Es mussten wirklich grausige Dinge sein.
Rachel und sie traten gemeinsam aus dem Laden. "Oh ja - natürlich", stimmte Sharon zu, als Rachel ihr das Du anbot. Es war Gewohnheit gewesen, weil sie Rachel zuerst im Zuge ihres Jobs getroffen hatte und sie immer veruschte proffessionell zu sein. Das war ihr wichtig.
Auch Sharon nickte, als Rachel zustimmte zu ihr zu gehen. Es war zwar auch ein leichter bitterer Beigeschmack dabei - aber den hatte sie immer, wenn sie jemanden Neues zu ihrer Wohnung führte. Jemanden verriet, wo sie wohnte, jemanden, de rihren Rückzugsort dann kannte. Aber mittlerweile sollte sie sich doch daran gewöhnt haben - immerhin wussten auch ein paar ihrer Kommilitonen, wo sie wohnte, mal ganz davon abgesehen, dass sie es für die Immatrikulation hatte ins Internet schreiben müssen. Sie wusste ihre Ängste zu kontrollieren, so wie sie gelernt hatte und das tat sie auch.
Sharon war froh, dass Rachel das Thema der Theorie erst einmal auf sich beruhen ließ und auch dem eingeleiteten Themawechsel folgte. "Das freut mich sehr", lächelte Sharon breit - sie freute sich immer, wenn die Zeitschrift, und natürlich insbesondere ihr geschriebener Artikel, gut ankam. Als dann aber auch noch ihr 'Talent' gelobt wurde, spürte Sharon nahezu, wie ihre Wangen heiß wurden und sie starrte auf den Boden. "Ach, so viel war es doch auch nicht."
Sie kamen am Schreibwarengeschäft an und Sharon entschuldigte sich. Hier drinnen war es nicht ganz so voll, wie auf der Einkaufsstraße selbst und das Sharon wusste, was sie suchte, hatte sie die nötigen Notizblöcke (und ein paar schöne Stifte, die ihr ins Auge sprangen) schnell gefunden. Sie stellte sich an die Kasse, war bereits als dritte dran, bezahlte und kehrte mit den Heften im Arm (und den Stiften in ihrer Hosentasche) zu Rachel zurück.
"Alles klar, bin fertig", nickte sie und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
Eine 10-minütige Bahnfahrt und einen ebenso langen Fußmarsch später, waren sie dann vor dem Haus angekommen, in dem Sharon lebte. Nicht groß - ähnlich eines Studenwohnheims. Sharon schloss die untere Tür auf, führte Rachel durch das Treppenhaus in den 3. Stock und schloss dort nun die Tür zu ihrer Wohnung auf.
"Willkommen", lächelte sie leicht, als sie beiseitetrat, um Rachel hineinzulassen. Ohne große Umschweige zog sie ihre Schuhe im kleinen Flur aus und ging nach rechts in die Esszimmer und gleihzeitig die Küche. Auf dem Esstisch ließ sie die Blöcke fallen und wandte sich dann gleich zu Rachel um. "Kann ich dir irgendetwas zu trinken anbieten?", fragte sie sie dann. 'Bist du verrückt?!', hörte sie die meckernde raue Stimme James. Sie ignorierte sie. James hasste es immer, wenn sie neue Bekanntschaften machte - erst recht, wenn sie sie mitbrachte. Aber sie hatte keine gute Nähe zu ihm - sie konnte nicht einfach so mit ihm kommunizieren. Und sie spürte, wie er sich auch schon wieder wütend verzog. Zum Glück. Sie wollte Rachel schließlich keine Angst machen..
Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018) [ZWANGSCUT]
von Sharon am 18.09.2020 20:27Sharon
"Dankesehr", lächelte Sharon und folgte der Biologin. Bei jedem ihrer Schritte glänzten die langen braunen Haare in dem Licht der Decken lampe. Sharon bemüthe sich, ruhig und professionell hinter ihr herzugehen. Sie würde das ganz bestimmt schon hinkriegen. Ganz sicher.
Beinahe hätte sie sich durch das innerliche Mut zu reden die Frage verpasst, welche man ihr stellte. "Ähm...ja", beeilte sie sie sich zu sagen und nickte. "Ich habe mir ein Taxi genommen und es hat mich gleich vor dem Eingang rausgelassen." Zugegeben, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre es wirklich kompliziert geworden doch Sharon sagte nichts in die Richtung. Sie wollte das gane hier irgendwie professionell halten, dass es nicht ins merkwürdige oder unangenehme abdriftete. Wo diese Gefahr doch ohnehin immer bestand. Sie wollte es einfach nur vermeiden.
Nach einem Haufen Glastüren waren sie dann tatsächlich an einer völlig anders aussehenden Tür angekommen. Sie hielten inne. Sharon schaute zu Ms. Dalton, die auch gleich darauf erklärte. Sharon lächelte leicht und winkte ab. Sie hatte schon mit etwas viel schlimmerem gerechnet. "Alles gut, keine Sorge. Das Problem kennt bestimmt jeder."
Die Tür wurde für sie offen gehalten und dankend trat Sharon ein. Sie blickte sich um. Es sah aus wie ein Labor, mit hellen weißen Deckenlichtern, einem Abzug, dessen Lüfter geöffnet war und wo ein Mann gerade noch mit Papiertüchern die letzten Reste irgendeiner Füssigkeit aufzusaugen schien. Pipettenhalter standen herum, ebenso wie Pipettenspitzen, kleine Werkzeuge unr kleine Gefäße mit Erde und anderen mikroskopischen Dingen, die Sharon nicht mal im Ansatz erkennen konnte. Und natürlich Mikroskope standen hier.
"Guten Tag", lächelte Sharon den Mann freundlich an, ehe sie sich dann auf einem ihr dargebotenen Platz hinsetzte, mir geradem Rücken, ihre tasche nahm sie auf ihren Schoß. Geordnet holte sie zunächst ihren Collegeblock heraus und dann aus der Seite der Tasche das Diktiergerät. "Stört es Sie, wenn ich das mitlaufen lasse?" Erkundigte sie sich bei der Biologin und hielt das Diktiergerät hoch. "Das wird es mir später leichter machen, alles ins Reine zu schreiben." Sharon hatte sich schon oft an der Stenografie versucht, aber es war einfach nicht so ihres. Sie schrieb lieber langsam als ordentlich, als schnell und völlig unverständlich.
Sie legte das Diktiergeärt zwischen sie und lächelte die Biologin dann freundlich an.
"Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, Ms. Dalton", begann sie dann und führte damit das eigentliche Interveiw ein. Sie warf einen Blick auf ihre vorbereiteten Fragen. "Also... zunächst haben sie sich ja wirklich auf einen sehr kleinen Teilbereich der Biologie spezialisiert, als Paläomikrobiologin." Sie war heilfroh über dieses Wort nicht gestolpert zu sein. Sie hatte es gestern extra etliche Male geübt. "Kaum jemand wird etwas damit anzufangen wissen. Könnten Sie den Lesern erklären, was genau man unter der Paläomikrobiologie versteht?"
Aufmerksam nickte Sharon, lauschte und schrieb einige wichtige Stichpunkte neben den fragen auf. Sie fragte sie, wie sie auf diesen Bereich der Biologie gekommen war, warum sie sich ausgerechnet den ausgesucht hatte und was für Voraussetzungen vonnöten waren bzw. welche Tipps sie jenen mit auf den Weg geben wollte, welche sich ebenfalls für diesen Teilbereich interessierten. Sie fragte sie, was ihr an ihrem Beruf besonders gefiele und ob es bestimmte Ziele gab, welche sie unbedingtmit ihrer Forschung noch zu erreichen hoffte. Sie waren fast durch, es fehlte nur noch eine einzige Frage, als es passierte:
Sharon verlor den Faden. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er von beiden Seiten zusammengedrückt, ihre Sicht verschwamm, ihre Augen waren unfokussiert. Sharon schluckte, versuchte gegen die Dissoaziation anzukämpfen, mühsam blickte sie auf ihr Blatt, mit aller Konzentration, den Kopf gesenkt. "Tschuldigung", murmelte sie, bemühte sich, das Interview zu beenden, es fehlte doch nur noch eine Frage. "Zu guter Letzt, haben...haben..." Sie senkte ihren kopf vollends, bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen ohne zur Notiz zu nehmen, dass ihr dabei ihr Stift aus den Fingern glitt und zu Boden fiel. hr ganzer Kopf schien nur noch zu dröhnen, es war wie ein innerer gewaltiger Sog... und sie war weg.
Simon
Simon öffnete die Augen. Blickte sich um, Kopfschmerzen pochten hinter seinen Schläfen. Sein Herz pochte schnell. Und dann realisierte er, wo er war. Eine Fremde vor ihm, ein Mann im Hintergrund mit Kittel, die Gerätschaften hier... sie waren in einem Labor. Shit, sie waren mitten im Interview, von dem Sharon berichtet hatte!
Rasch lächelte Simon, ahmte Sharons Bewegungen und auch Sharons Stimme fast perfekt nach. "Entschuldigung, ich hab kurz den Faden verloren.", sagte er und warf einen Blick auf den Collegeblock mit den Fragen und Sharons Notizen zu allen vorigen. Sharon hatte tatsächlich an jede fertige Frage einen Haken dran gemacht, wie er erleichtert feststellte. Alles war abgehakt, bis auf die letzte Frage. Er las sie vor: "Was war der einprägsamste oder besonderste Moment, den sie bisher in ihrem Berufsleben erlebt haben?", fragte er und schaute dann zu der Biologin auf. Aus den Augenwinkeln nahm er zur Notiz, das zwischen ihnen ein Diktiergerät lag. Puh, das war gut. Er hatte keine Ahnung, wo der Stift war, den Sharon eben noch verwendet hatte.
Rachel
Rachel war erleichtert, dass die Sharon das ganze Thema mit der Unordnung und ihrem tollpatschigen Kollegen so einfach abtat. Sie hatte mit einer anderen Art von Reporter gerechnet. Deutlich älter, vielleicht sogar eher männlich und nur halb so klug wie er sich gab. Nicht ohne Grund hatte sie vorsichtshalber ihre Bluse bis ganz nach oben zugeknöpft. Quincy hingegen benahm sich ausnahmsweise vollkommen normal, worüber Rachel in diesem Augenblick mehr als nur froh war. Er hatte oft so seine Momente. ''Nein, das stört mich nicht.'', entgegnete sie nun voll auf Sharon konzentriert und setzte sich auf ihren Stuhl. Die Brille, die noch immer dort lag, legte sie nun zusammen und zur Seite. So hatte ihr heutiger Gast genug Platz um sich ganz ihrem Papierkram zu widmen. ''Ich würde auch lieber auf Nummer Sicher gehen.''
Tatsächlich war Rachel ein wenig begeistert davon, wie gut die Frau ihren Beruf doch aussprach. Viele waren sehr unsicher, da man das Wort auch meist vorher nie gehört hatte. Zumindest nicht, wenn man sich nicht für dieses Fachgebiet interessierte. Jedoch nickte sie nur leicht und überlegte einen Moment, wie sie das am einfachsten beschreiben konnte. Es sollte ja schließlich für alle halbwegs verständlich sein. ''Nun, es handelt sich um einen Forschungszweig, der sich mit vorzeitlichen tierischen und pflanzlichen Organismen, ihrer Lebensweise und ihrer gesamten Beziehungen zur Umwelt beschäftigt.'', antwortete Rachel daher ruhig und mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Für sie waren diese Thema unglaublich interessant, doch wusste sie auch, dass es den meisten anderen Menschen da nicht so ging. Weshalb sie gar nicht erst versuchte alles ein wenig auszuschmücken. Kurze, knackige Antworten. So sollte es laufen.
Genau nach diesem Schema ging Rachel auch bei den weiteren Fragen vor. Sie versuchte sich ganz auf die Fakten zu konzentrieren und nicht zu sehr um den eigentlichen Punkt zu reden. Jedoch schien nicht sie den Fokus zu verlieren, sondern die Frau ihr gegenüber. Selbst ihrem Kollegen fiel auf, dass plötzlich etwas anders war und so blickte beide ein wenig verwundern, wie auch skeptisch zu Sharon, welche dann letztendlich wohl doch wieder zu der Frage, die sie stellen wollte fand. Doch der Stift blieb unentdeckt. So bückte sich Rachel und hob den Stift wieder auf, welchen sie ihr mit einem Lächeln entgegen hielt. Die Frage ging dabei vollkommen unter, da sie sich nun doch ein wenig Sorgen machte. ''Geht es Ihnen gut?'', war daher ihre Gegenfrage. Rachel wusste schließlich überhaupt nichts über die Person, die ihr gerade gegenüber saß. Es könnte demnach wirklich alles mögliche sein. ''Wir können das hier gerne beenden oder aber ich bringe Ihnen etwas Wasser?''
Simon
Es war Simon unangenehm. Es war immer im ersten Moment verwirrend, immer musste man sich erstmal zurechtfinden, wo man jetzt war, in welcher Situation man sich gerade befand, worum es ging. Aber mitten in einem Interview zu sich kommen, das war schon...verdammt, das war echt ein bisschen mies. Aber er würde sich bemühen, es bestmöglich zu Ende zu bringen, für Sharon. Die geschickterweise tatsächlich notiert hatte, bei welcher Frage sie sich momentan befanden. Der letzten. Und so fiel es Simon zumindest nicht schwer, an alles, was vorher anscheinend besprochen worden war, anzuknüpfen.
Er las die letzte Frage vor, doch anstelle einer Antwort bückte die Frau sich - verdammt, er hatte ihren Namen vergessen! - und reichte ihm seinen Stift zurück.
"Oh. Danke", lächelte Simon ganz in Sharons Art und nahm den Stift wieder entgegen. Es fiel ihm nicht leicht so zu tun, als wäre er jemand anderes, auch wenn es es fast perfekt beherrschte. Dennoch...er war immer lieber er selbst, anstelle Sharons Stimme und Körperbewegungen zu imitieren, damit bloß niemandem auffiel, dass sie nun wer anders war.
Simon lächelte die Biologin dankend an, als sie sich nach seinem Wohlbefinden erkundigte. Rasch nickte er. "Ja, es ist alles in Ordnung. Wirklich", lächelte er und versuchte dabei so überzeugend wie möglich zu sein. Verdammt, die beiden hier mussten das Switchen direkt verfolgt haben...kein Wunder, dass sie sich jetzt Gedanken machten, oder? Er würde sich irgendeine elegante Lüge einfallen lassen müssen.
Was beenden? Simon schüttelte den Kopf, spürte wie sich der lange Pferdeschwanz an seinem Hinterkopf bewegte. Ungewohnt, aber besser als offene Haare, viel besser. "Nein, es geht schon, danke. Manchmal...hab ich einfach nur diese kurzen Aussetzer, das passt schon." Simon lächelte beruhigend. "Abgesehen davon ist es auch nur noch eine Frage." Wieder fiel sein Blick auf das Diktiergerät auf dem Tisch. Alles war mit aufgezeichnet worden. Gut, dass sie in der Gewalt hatten, später alles zu löschen und das hier nicht an die Presse gehen würde oder sowas.
"Also...wollen wir die letzte Frage noch in Angriff nehmen?", fragte Simon nochmal sicherheitshalber nach, richtete sich mit geradem Rücken wieder auf, so wie Sharon es tun würde. Bals läge das hier hinter ihm, er konnte in ihre eigenen vier Wände zurückkehren und er konnte wieder ganz er selbst sein. Alles in Butter.
Rachel
Hätte Rachel nun die Wahrheit hinter dem Gesicht der jungen Frau gekannt, wäre sie zwar überrascht, dennoch auf keinster Weise in irgendeiner Form abweisend. Die Brünette verstand zwar nicht unbedingt etwas von den vielen psychischen Erkrankungen, die ein Mensch haben konnte, doch brachte sie sehr viel Verständnis auf und gerade für Menschen, die es schwierig im Leben hatten, war sie gerne eine kleine Stütze. Ihr Herz war rein. Auch wenn sie es nicht immer zeigen konnte. Das zwischenmenschliche lag ihr schlichtweg nicht, sie bemühte sich jedoch meist nicht allzu sehr aus der Reihe zu tanzen und sich so zu benehmen, wie sie es sollte. Ganz im Gegenteil zu manch anderen in diesem Raum, womit jedoch nicht Sharon gemeint war. ''Okay, dann ...'' Rachel blickte kurz zu Quincy, der den Blick darauf von Sharon abwandte und sich einem Ordner widmete und dann wieder zu der ihr gegenüber. Sie mochte es nicht, wenn man jemanden so anstarrte, als sei er total verrückt. Ganz gleich was gerade geschehen war. Ihr musste das schließlich unangenehm sein, ebenso wie Rachel. ''... ist ja alles gut.'', fügte sie letztendlich noch hinzu. Allerdings waren ihre Sorgen so nicht einfach verschwunden. Im Gegenteil. Aufdringlich wollte sie dennoch nicht sein, weshalb sie sich ihre Fragen verkniff und sich wieder richtig hinsetzte. ''Wie lautete die letzte Frage noch gleich?'' Auch sie war froh, dass das Interview bald ein Ende finden würde, selbst wenn sie die junge Frau sehr sympathisch fand.
Als schließlich auch die letzte Frage beantwortet war und scheinbar alle zufrieden mit der getanen Arbeit waren, erhob sich Rachel von ihrem Stuhl und deutete zur Tür. ''Ich bringe Sie gerne noch einmal nach unten. Man verläuft sich hier gerne und die nette Dame am Empfang ist keine große Hilfe, selbst wenn sie Sie dabei sieht, wie sie umherirren.'' Denn hatte sie auch die Überwachungskameras der Flure vor sich, warum wusste Rachel selbst nicht so genau, doch konnten sie diese Frau ohnehin nicht wirklich leiden. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit.
Simon
Simons Blick fiel auf den Mann, welcher noch mit im Raum stand und welchen er bisher nicht bemerkt hatte. Sein Herz verpasste ihm einen schnellen schmerzahften Stich, als er sah, mit welchem Blick dieser Typ ihn musterte. Simon kannte diesen Blick zur Genüge. Jeder im System kannte diesen Blick zur Genüge. Dieser Blick, der aussagte, dass jemand einen für völlig verrückt hielt. Manchmal sogar gefährlich. Das schmerzte einfach nur. Es schmerzte richtig. Erst recht Simon. Schon mehrmals hatte er erleben müssen, wie da System Freunde verlor, als diese von ihrer Erkrankung erfuhren. Ihre Reaktionen waren...waren alles andere als einfach gewesen. Und auch wenn der Kerl kein Freund von ihnen war... es verletzte dennoch. Das würde sich wohl nie ändern.
Mit aller Willenskraft widmete er sich wieder dem Collegeblock vor sich, versuchte den Mann auszublenden und sich stattdessen auf das Interviewa mit der Biologin zu konzentrieren, welche ihm weit sympathsicher war als der Andere. Sie bedrängte ihn nicht, sie hatte auch nicht diesen verurteilenden Blick, als hätte er all seine Geisteskräfte verloren. Und so setzte er ein leichtes Lächelnau und wiederholte die letzte Frage, welche Sharon aufgeschrieben hatte. Gut, dass dieses Diktiergerät noch mtilief. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Sharon später daraus einen wirklich guten Text verfassen würde. Er selbst sollte sich sicher nicht daran setzen. Sie konnte deutlich besser schreiben als er.
Das Interview war beendet. Simon nahm das Diktiergerät an sich, schaltete es aus und steckte es ein, ebenso wie die restlichen Unterlagen ind er Tasche verschwanden. Was ihn daran erinnerte, gleich unbedingt ins Buch zu schreiben, dass er das Interview beendet hatte. Wobei ihm einfiel... wie war Sharon eigentlich hergekommen? Mit der Bahn? Mit einem Taxi? Hoffentlich hatte sie was aufgeschrieben, damit er wusste, wie er am geschicktesten zurückkam. Er wusste noch nichtmal, wo genau er gerade war, wo sich das biologische Institut befand.
Er stand auf. "Vielen Dank!", sagte Simon ehrlich erleichtert, als die Biologin anbot, ihn wieder nach unten zum Empfang zu bringen. Er ging diesen Weg das erste Mal und hätte so den richtigen Pfad zum Ausgang so oder so wohl niemals gefunden. Obwohl er sonst eine ziemlich gute Orientierung besaß.
Gemeinsam verließen sie das Labor und Simon dachte an den Mann, den sie dort zurückließen. Einerseits wollte er gerne nachfragen, doch er beschloss, es bleiben zu lassen. Eigentlich...wollte er es gar nicht so genau wissen. Es würde nur weh tun, das wusste er.
Sie gelangten an den Empfang zur Ausgangstür und reichte ihr die Hand zum Abschied. "Vielen Dank für das Interview. Wenn die Ausgabe fertig ist, senden wir Ihnen gerne ein kostenloses Exemplar zu", sagte Stimon, ganz in Sharons Art (fast hätte er es vergessen!). "Einen schönen Tag, wünsche ich Ihnen noch", verbaschiedete er sich, ehe er sich umdrehte und hinaus in die Sonne trat.
Er war vielleicht fünf Meter weit gekommen - in den Gedanken immer noch bei dem Mann oben im Labor - als er plötlich eine wütend brüllende Stimme, das wilde Klingen einer Fahrradglocke hörte und dann einen heftigen Schmerz in der Seite verspürte. Adrenalin schoss durch seinen körper, als er zu Boden ging,s ich gerade noch rechtzeitig abstützten konnte, und sich dabe nur Hände und Knie aufschrammte,w as ihm ejdoch gar nicht auffiel. Viel schlimmer war der Schmerz in seinem rechten Fuß, welcher sich in dem Pedal des Fahrrads verhakt hatte, es mit sich anch unten gezogen hatte und der Fahrradfahrer schwer gestürzt war.
Simon keuchte, entsetzt, das Blut rauschte ihm in den Ohren. "Oh verdammt, es tut mir so leid! Geht es Ihnen gut?", fragte Simon, nun nicht mehr Sharon nachahmend, sondern in Anbetracht der Situation ganz er selbst. Seine Stimme war etwas tiefer als die Sharons und wies einen leichten Texas-Akzent auf. Er ignorierte das Stechen in seinem Fuß und kroch zu dem Mann herüber, der Gott sei Dank einen Helm getragen hat und dessen schlimmste Verletzungen offenbar auch nur in Hautverletzungen bestanden.
Rachel
Es passte Rachel eigentlich gar nicht, dass Quincy die Frau so ansah, denn könnte sie ihm diesen Blick ebenso öfter mal zuwerfen. Allein seine heute Aktion mit dem Schnürsenkel war schon wieder ein Beispiel dafür, wie wenig Talent er eigentlich manchmal besaß. Demnach würde er auch sicher noch etwas zu hören bekommen, sobald Sharon auf dem Weg nach Hause war. Zum Glück jedoch gab es darauf keine weiteren Zwichenfälle und so konnte das ganze Interview noch halbwegs angenehm beendet werden. Auf dem Weg zum Ausgang schwiegen beide, ganz anders als bei dem Hinweg. Dass dies daran liegen könnte, dass Rachel es gerade mit einer anderen Person zu tun hatte, konnte sie nicht wissen, weshalb sie davon ausging, dass ihr das Gespräch und viel mehr dieser Blick doch ziemlich unangenehm gewesen war. Aber wollte sie das alles auch nicht ansprechen und es gleich noch schlimmer machen.
''Ich danke Ihnen.'', nickte sie mit einem leichgten Lächeln auf ihren Lippen, während sie ihr zum Abschied ebenso die Hand schüttelte. Nur einen Moment noch blickte sie der jungen Frau nach, ehe sie sich abwandte und sich auf den Rückweg machte. Dabei warf sie noch einen kurzen Blick auf die Uhr, das Interview hatte gar nicht mal so lange gedauert und darüber waren wohl alle Beteiligten froh. Gerade als sie die erste Tür öffnete, hörte sie draußen eine unglaublich wütend klingende Stimme herumschreien und kurz darauf mehrere Geräuche, die sie nicht sofort einordnen konnte. Doch als sie in die Richtung sah, aus welchem der Lärm kam, erkannte sie die Situation recht schnell und ohne groß nachzudenken eilte sie auf ihren halbhohen Schuhen nach draußen. Dabei fiel ihr auf, dass die nette Dame am Empfang nur einen kurzen Blick gewagt und sich dann wieder ihrer 'Arbeit' gewidmet hatte. Also wirklich, manche Leute musste man nicht verstehen.
Auch nach dem Unfall ging das Geschei des Mannes weiter, welcher wohl schon vorher einen gewissen Stresspegel aufgebaut hatte. Es kamen Sätze wie ''Kann man denn nicht aufpassen wohin man läuft?!'' oder ''Die jungen Leute von heute!''. Erneut etwas, dass Rachel nicht so ganz nachvollziehen konnte. Schließlich hatte sich Sharon, oder viel mehr Simon - wovon sie nichts wusste - bei ihm entschuldigt und verletzte war der absolut nette Herr nun auch nicht wirklich. ''Man kann sich auch ein wenig anstellen, nicht?'', überkam es sie daher fast schon schroff. ''Alles okay?'', wandte sie sich nur wenige Sekunden später an die junge Frau. In der ganzen Eile war ihr nicht einmal aufgefallen, dass sich die Stimme von Sharon verändert hatte.
Der etwas ältere Herr hatte sich in dieser Zeit bereits wieder aufgesetzt. Er lehnte es ab, von den beiden Hilfe zu bekommen und war schon nach wenigen Sekunden im Anbegriff sein Fahrrad den Rest des Weges zu schieben. Rachel konnte nur ihren Kopf schütteln. ''Ich werde Sie ins Krankenhaus bringen. Sicher ist sicher.'' Ihr Bein sah doch ein wenig so aus, als würde es schmerzen und wusste Rachel, dass man sich manchmal zu leichtfetig mit Schmerzen abgab. ''Aber ich hole vorher noch etwas zum kühlen, dann dürfte es nicht zu sehr anschwellen.''
Sharon
Kaum hatte Simon das Gebäude des biologischen Instituts verlassen, noch ganz in Gedanken versunken, als ihm geradewegs ein Radfahrer in die Quere kam. Simon ging zu Boden. Schock und Adrenalin stömten in Wellen durch seinen Körper. Noch verstärkt durch die Schmerzen in seinem Fuß, aber auch die wüsten Beschimpfungen durch den Radfahrer an sich.
"Es tut mir leid, ich war in Gedanken", versuchte Simon nochmal, den Mann zu beruhigen - er war immer dafür, es lieber freundlich und kompromissbereit zu versuchen, als zurückzuschreien - als er auch eine andere Stimme wahrnahm. Er blickte auf und sah die Biologin von eben, die offenbar den Unfall mitbekommen hatte und extra hinausgekommen war, um ihm zu helfen.
Rasch besann er sich und ahmte wieder Rachel nach.
"Ich...ähm...ja, es geht schon", nickte Simon, schmerzlich lächelnd und schaffte es sich aufzurappeln...wobei er fast sofort erneut einknickte, als er versuchte, seinen linken Fuß etwas mehr zu belasten und von einem stechenden Schmerz durchzuckt wurde. Verdammt, das fühlte sich verstaucht an.
Überrascht starrte Simon die Biologin an, die direkt anbot, ihn zum Krankenhaus zu bringen. Simon winkte ab. "Das wird nur eine leichte Verstauchung sein, alles gut. Sollten wir nicht..." Er wandte sich zu dem Fahrradfahrer um, der jedoch gerade mit einem wutentbrannten Blick und dem Ausruf, sie werde noch von ihm zu hören bekommen, weiter radelte. "...Okay. Hat sich wohl erledigt", lächelte Simon leicht und versuchte seine leicht brennenden Hände an seiner Hose abzuwischen, was nur noch mehr wehtat. Also ließ er es bleiben.
Er versuchte einen Schritt zu machen, sein Fuß protestierte schreiend und er hielt sich reflexartig an der Schulter der Biologin fest. "Vielleicht doch keine so gute Idee", grinste er leicht und zögerte. Er wollte nicht zum Krankenhaus. Etwas kühlen und Ruhe würde dem Fuß schon gut tun...eine Verstauchung war jetzt wirklich nichts allzu schlimmes.
Rachel
Nur einen Moment noch sah Rachel dem wirklich ziemlich unfreundlichen Mann hinteher, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder zu Sharon lenkte. Wahrscheinlich wollte diese einfach nur nach Hause in die eigenen vier Wände, was die Biologin tatsächlich gut verstehen konnte. Ganz offensichtlich lief ihr Tag schon von Anfang an nicht ganz so wie geplant und solche Tage trat jeder gerne in die Mülltonne. Sie hatte sich das Treffen mit der jungen Frau nun auch etwas anders vorgestellt, doch war ja bekanntlich nichts wirklich vorhersehbar.
''Ich wäre mir da nicht so sicher, es sieht nach einer Distorsion aus.'', meinte die Brünette nachdenklich. Rachel hielt es nicht gerade für gut, dass Sharon versuchte ihr Bein weiterhin zu belasten, so sollte sie das im Falle einer Verstauchung unterlassen. Daher griff sie fast schon automatisch nach ihrem Arm, an dessen Schulter sich die junge Frau wenige Sekunden später schon abstützte. Langsam half sie ihr daraufhin dabei wieder zur Tür zu gelangen. Dort konnte sie sich wenigstens für einen Moment festhalten, während Rachel einige Dinge vom Boden aufsammelte, die ihr bei dem Unfall aus der Tasche gefallen waren. Diese Dinge packte sie ihr wieder in die Tasche hinein und umgriff die junge Frau erneut, um sie nach drinnen zu bringen. Dort konnte sie sich erneut in den Wartebereich setzen. ''Ich werde etwas zum kühlen holen. Sie sollten den Fuß hochlegen, machen Sie es sich einfach gemütlich. Es stört niemanden.'' Rachel hatte noch immer im Hinterkopf, wie unwohl sich Sharon vor wenigen Minuten noch in dem Labor gefühlt hatte, weshalb sie ihr einfach noch einmal versuchern wollte, dass wirklich alles okay war und sie niemanden störte.
Erneut lief sie den Weg mit den vielen Glastüren zurück zu ihrem Labor, wo sie allerdings eine Tür weiterging und dort in wenigen Minuten nach einer Kaltkompresse und etwas zum umwickeln suchte. So dauerte es nicht allzu lange, bis sie den Weg abermals zuückgelaufen war und sich zu Sharon setzte. Lächelnd reichte sie der Brünetten die mit einem Tuch umwickelte Kompresse und warf einen erneuten Blick auf den Knöchel, der doch immer mehr anzuschwellen schien. ''Sie wollen wirklich keinen Arzt aufsuchen? Es mag vielen übertrieben vorkommen. Aber manchmal ist Vorsicht besser als Nachsicht.''
Simon
"Distorsion?", wiederholte Simon fragend, das Stechen in seinem Knöchel ignorierend. Hatte er noch nie von gehört. Er versuchte sich an ein einem leichten Grinsen. "Sie sind auch noch Expertin in Medizin?"
Simon wollteihr wirklich nicht weitere Schwierigkeiten bereiten. Nur nach Hause und den Fuß schonen, das würde bestimmt reichen. Hoffte er zumindest inständig. Sie konnten es sich nich gerade leisten, mit ihrem Geld allzu verschwenderisch zu sein.
Aber gleich beim ersten Schritt musste Simon einsehen, dass es so nichts werden würde. Er konnte seinen Fuß karum richtig belasten.
"Na gut", knirchte er mit einem leichten Lächeln, brav wie immer Sharon nachahmend und ließ es zu, dass die Biologin ihn zurück in Richtung des Gebäudes stützte. "Ich habe ein sehr schlechtes Gedächtnis", keuchte Simon, als sie an der Tür angekommen waren. "Wie heißen sie nochmal?" Er schaute sie von der Seite an. Es war die Standardlüge, die sie alle fast ständig anbrachten in neuen Umgebungen. Aber wie anders sollte man es auch erklären?
Simon wartete an der Tür und beobachtete, wie die Biologin nochmal zurücklief, ums eine Tasche zu holen. "Vielen Dank", sagte er ehrlich und nahm die Tasche an sich. Er musste gleich unbedingt hineinschreiben, was passiert war, damit die Anderen über die Knöchelverletzung Bescheid wusten und nichts unbedachtes tun würden.
Während er sich im Wartebereich auf die Bank setzte, ging die Biologin davon, um etwas zum Kühlen zu holen. Kaum war sie verschwunden, kramte Simon das Notizbuch hervor, öffnete es und schlug die letzte Seite auf. Rasch überflog er Sharons Eintrag (deren handschrift, viel ordentlicher und klarer war als seine eigene... sie war tatsächlich mti einem atxi gekommen), ehe er den Stift darunter ansetzte und schrieb: Hab das Interview beendest. Der Assistent der Biologin hat uns angestarrt, als wären wir verrückt. Wurde vor dem Gebäude von einem Fahrradfahrer angefahren. Knöchel tut echt weh, nicht, dass ihr euch wundert. Ich kühls jetzt erstmal, aber wenns nicht besser wird, sollten wir es vielleicht doch mal untersuchen lassen. ~ Simon
Er setzte Datum und Uhrzeit noch über den Text und sein Herz machte einen kurzen fürchterlichen Satz, als er bemerkte, das die Biologin schon wieder vor ihm stand, tatsächlich mit Kühlpacks in der Hand. Wie lange hatte sie dort nur gestanden?? Rasch klappte Simon das Buch zu und lächelte sie an. Hfofentlich hatte sie nichts gelesen.
"Danke", sagte er, nahm die KOmpresse entgegen und wickelte sie isch vorsichtig um seinen Knöchel. Die Kälte tat unwahrscheinlich gut. Bei ihrer erneuten Nachfrage bezüglich des Arztes zuckte er mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Es ist..." Er seufzte. Wem wollte er denn was vormachen? Sein Knöchel hatte eben ausgesehen wie eine aufgedunsene hautfarbene Honigmelone. "...ich werde später einen aufsuchen, ja?", sagte er dann mit einem leichten Lächeln. Denn ein Krankenwagen kam ihm gerade wirklich viel zu übertrieben vor, das wollte er nicht.
Rachel
Auch Rachel grinste leicht, wenn auch nur kurz. Sie hatte eine Gewisse Begabung, wenn es um die Wissenschaft ging. Alles was damit zu tun hatte und war sie natürlich auch auf eine Gewisse Art und Weise stolz auf das, was sie bisher erreicht hatte. "Tatsächlich habe ich mehrere Abschlüsse, ja." Angeben? Nein, das wollte sie trotz allem nicht. Viele hätten nun ausführlich erzählt was sie alles konnten, wussten und erreicht hatten. Doch Rachel was sehr bescheiden. Selbst wenn sie schon immer eine kleine (eigentlich eher große) Besserwisserin war.
Hier und jetzt jedoch galt es, Sharon zu helfen. "Sie können mich Rachel nennen.", schmunzelte sie. Es störte sie überhaupt nicht. Nun war jegliche Professionalität abhanden gekommen, was die Biologin allerdings gar nicht einmal so schlecht fand. Sie fühlte sich wohler, wenn nicht alles so genormt war, vorgesetzt. Voller Erwartungen. Und noch immer dachte sie sich bei der Frage nichts. Sie schon den Verlust ihres Namens in ihrem Gedächtnis auf den Schock.
Erst als die den langen Weg hin zu dem Labor und wieder zurück hinter sich gebracht hatte und wieder vor Sharon stand, wurde sie doch ein wenig neugierig. Denn schrieb diese ganz gebannt in eines ihrer Bücher. Sollte Rachel sie ansprechen? Dann würde sie sich sicher erschrecken. Doch wenn sie einfach stehen blieb auch. Nur wenige Sekunden huschte ihr Blick über das, was die junge Frau niederschrieb. Doch waren die Worte ein wenig befremdlich. Für wen schrieb sie das auf?
Bevor sie ihren Gednakenhan fortführen konnte, hatte Sharon sie bemerkt und das Buch sofort zugeschlagen. Dabei erschrak sogar sie selbst ein wenig. Doch huschte sofort wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. Es war unhöflich von der Biologin gewesen, überhaupt einen Blick in dieses Buch zu werfen. "Äh- Gerne doch!", antwortete Rachel, während sie ihr die Kompressere reichte und sich neben Sharon niederließ. Sie wollte sie nicht mit ihrem Drängen nerven, weshalb sie zu ihrer letzten Aussage leicht nickte. Hauptsache sie würde etwas auf ihren Knöchel achten. Der eigene Körper war schließlich der wichtigste Besitz. "Soll ich Sie denn wenigstens nach Hause fahren?" Rachel wollte helfen, ihr waren andere Menschen nicht egal, selbst wenn sie nicht sonderlich begabt im Umgang mit ihnen war. Jedoch hatte sie Anstand, der einige Grund wieso sie ihrer Neugierde gerade keinen freien Lauf ließ und nach dem, was sie gelesen hatte, gefragt hatte.
Kurz warf sie einen Blick auf die Uhr an der Wand, sie konnte es gerade so lesen, denn lag ihre Brille noch immer auf dem Tisch, an welchem sie vor einigen Minuten noch ein Interview gegeben hatte. "Ich habe Zeit, demnach wäre das kein Problem. Aber ich kann natürlich auch ein Taxi rufen, wenn Ihnen das lieber ist?" Einen Bus würde sie nun wirklich nicht empfehlen, nacher würde sie nur erneut einen falschen Schritt machen. Das müsste wirklich nicht sein.
Simon
"Nicht übel", grinste Simon leicht. Die Frau schien wirklich bewandert in naturwissenschaftlichen Fächern zu sein: Biologie, Medizin,... das freute ihn, wirklich. Er selsbt interessierte sich ja mehr für Astronomie - er könnte sich ewig in die Unendlichkeit des Universums erstrecken, an die er allerdings nicht glaubte - aufgrund verschiedener Theorien, doch das war vielleicht nichts, was jetzt hierhin gehörte.
Er nahm die Hilfe der Biologin an, die ihn zurück zum Gebäude stützte (Rachel, wie er erfuhr - "Ein schöner Name", wie er auch seine Gedankenaussprach) und ließ sich anschließend von ihr weiter zur Bank geleiten,w o er sich niederließ. Während die Biologin ihm freundlichweise ein Icepack holen wollte, tat Simon das Allerwichtigste zuerst: er berichtete den Anderen, was passiert war, indem er in ihr Notizbuch schrieb. Insbesondere bei Verletzungen war es immer wichtig, sich gegenseitig auf dem Neuesten Stand zu halten, damit man sie nicht aus Verstehen aus Unwissen noch weiter verschlimmerte.
Als Simon am Ende seines Textes angekommen war, musste er jedoch zus einem Entsetzen feststellen, dass Rachel schon wieder vor ihm stand. Hatte sie in das Buch geschaut? Hatte er was gelesen? Gott, bitte, hoffentlich nicht. Sie würde ihn für verrückt halten...wie schon so viele vor ihr...
Doch die Frau sagte nichts, sondern reichte ihm stattdessen die Kompressen. Vorsichtig beugte er sich nach vorne, um vorsichtig seinen dick gewordenen Fuß in die kühlende Wohltat einzuwickeln. Ohne es wirklich zu wollen, stieß er ein erleichtertes Seufzen aus. "Ah, das tut gut", murmelte er, darauf achtend Sharon nachzuahmen. Wie immer in Gegenwart von Fremden. Nur der Sicherheit halber.
Überrascht blickte Simon auf. Nach Hause fahren?? "Müssen Sie nicht arbeiten?", fragte er, doch noche he er die Frage ganz hatte zu Ende stellen können, antwortete sie ihm auch schon darauf. Ein leichtes, wirklich dankbares Lächeln erschien auf Simons Gesicht. "Das wäre wirklich sehr freundlich. wenn ich eine kostenlose und eine teuere Variante habe, dann nehme ich doch die kostenlose." Mit einem Lächeln setzte er sich vorsichtig wieder gerade auf und bewegte sein Bein in die Senkrechte. "Es wird schon gehen", ließ er Rachel wissen und stand auf, wobei er fast nur sein unverletztes Bein belastete.
"Nur mal so aus Interesse, Frau Doktorin", sagte Simon und blickte mit einem leichten Lächeln zu der Frau. "Was darf ich unter einer Distorsion verstehen?"
Rachel
Rachel konnte sich schon in jungen Jahren sehr lange mit Naturwissenschaften auseinandersetzen. Daher war schnell klar, dass sie auch etwas in dieser Richtung mal in der Zukunft machen wollte. Einen Beruf in ihrem Gebiet. Dieser Wunsch wurde durch den Tod ihrer Mutter nur bestärkt, so erlag diese den Folgen der Malaria als Rachel gerade einmal neun Jahre alt war. Damals hatte sie sich zu hundert Prozent festgesetzt und auch alles getan was sie konnte, um nun so weit zu sein. Sie wollte Menschen helfen, auch wenn sie das in ihrem Labor aktuell eher passiv tat. Doch war auch ihre Arbeit unglaublich wichtig und auch nicht unbedingt einfach.
''Wenigstens wird diese Hilfe nicht abgelehnt.'', merkte sie lächelnd an, als Sharon ihr Angebot annahm. Es würde sie wohl nicht zur Ruhe kommen lassen, wenn sich Rachel nun den ganzen Tag Sorgen um diese Frau machen müsste. Dazu war sie einfach zu hilfsbereit und sprach ja auch wirklich absolut nichts dagegen. So konnte sie schlichtweg sichergehen, dass der restliche Weg der jungen Frau ohne Probleme überwunden worden war - solange denn nichts in ihrer Anwesenheit passieren würde -. ''Distorsion ist in der Medizin ein anderer Begriff für Verstauchung. Man kennt es doch von den Ärzten; sie müssen immer Fachchinesisch sprechen.'', meinte sie selbstironisch und half vor allem mit ihrem aufmerksamen Blick dabei, dass Sharon nicht gleich erneut umknicken würde. ''Den Sinn dahinter habe auch nie so richtig verstanden.''
Die beiden brauchten doch schon einige Minuten, bis sie an Rachels Auto angekommen waren. So parkte dieser auf einem Parkplatz nur für Mitarbeiter und das auch nicht gerade nah am Ausgang des Gebäudes. Aber hatte sie auch nicht mit so einer Situation gerechnet. ''Ich nehme mal an, dass Sie mir sagen können, wolang ich fahren muss?'', fragte Rachel während sie der Brünetten half sich auf die Beifahrerseite zu setzen. Straßennamen brachten bei ihr nämlich nicht viel. Sie konnte sich daran nie orientieren.
Simon
„Natürlich nicht", lächelte Simon leicht. Er nahm gerne ihre Hilfe an, solange es nicht bedeutete, gleich ins Krankenhaus zu fahren. Aber Geld zu sparen war immer eine gute Idee. Natürlich hatten sie die Unterstützung ihrer Tante Judith und natürlich verdiente Sharon mit ihrer Schreiberei auch etwas, aber viel Geld hatten sie wirklich nicht. Ihre Finanzen waren ganz typische Studenten-Finanzen, dementsprechend war es unentbehrlich, etwas zu sparen.
Ein triumphierendes kleines Lächeln legte sich auf Simons Lippen, als Rachel ihr Fachchinesisch für ihn auf verständliches Englisch übersetzte. „Ah. Na also, das hab ich mir auch schon gedacht", grinste er leicht. Dann lachte er leicht und nickte. „Ja, so wie man es kennt. Aber ich kenn das auch – wenn ich anfange von meiner Leidenschaft zu reden, der Astronomie, kommen die meisten auch ganz schnell nicht mehr mit." Erst Recht wenn er anfing von Equinox, Librationen und dem Zeemann-Effekt, konnte er durchaus Ärzten mit ihren tausenden lateinischen Fachbegriffen ähnlich sein.
Dankend nahm er die Hilfe Rachels an und ließ sich von ihr zu ihrem Auto führen. Es war ein etwas beschwerlicher Weg, aber sie meisterten ihn.
„Ja, natürlich. Notfalls auch hiermit", grinste Simon leicht und zog aus der Tasche ihr Handy mit dem er herumwirbelte. Als er im Auto saß, hatte er bald darauf auch schon die Navi-App offen und auf ‚Nach Hause' eingestellt, sodass er Rachel ohne Probleme führen konnte.
„Vielen Dank fürs Fahren!", bedankte er sich, als sie bei ihm zuhause angekommen waren. „Ich werde mich vermutlich gleich ans Schreiben setzen, ich schätze, der Artikel kommt dann nächste Woche. Ich bin sicher, wir schicken Ihnen ein kostenloses Exemplar", bedankte er sich lächelnd ehe er zum Abschied noch einmal die Hand hob. „Auf Wiedersehen!"
Er humpelte zur Tür, hoffte, dass seine Worte in Sharons Sinne gestimmt hatten und betrat die Wohnung.
Sharon
Es war ungefähr eine oder zwei Wochen später. Sharon war in der Stadt unterwegs. Der Artikel über die Biologin war vor ein paar Tagen in der Zeitung erschienen – Sharon war unheimlich froh, gesehen und gehört zu haben, dass Simon das ganze problemlos zu Ende geführt hatte. Auf ihn war wirklich Verlass. Ihr Knöchel war gut verheilt und verursachte mittlerweile beim Gehen auch keine Schmerzen mehr.
Konzentriert richtete Sharon ihren Blick auf die Läden um sich her. Das Schreibwarengeschäft, in welchem sie sonst immer ihre Blöcke und Stifte gekauft hatte, was direkt bei ihr um die Ecke war, war insolvent gegangen und hatte zugemacht, sodass sie heute zum ersten Mal gezwungen war, einen anderen Laden aufzusuchen – hier, auf der recht belebten Einkaufsstraße. Eigentlich müsste er jetzt gleich hier auftauchen...
...und plötzlich blickte sie geradewegs in die Augen eines Tigers. Eines großen, lebensgroß gebauten LEGO-Tigers. Ihr Kopf dröhnte, wurde zu beiden Seiten eingeengt, Kopfschmerzen bahnten sich an. Ihre Brust wurde eng und immer enger, ihre Augen starrten geradeaus ins Nirgenwo und noch ehe sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, war sie weg.
Tommy
„Wow!!" Begeistert, völlig euphorisch und mit großen Augen starrte Tommy den riesigen Lego-Tiger on. „Wie cool!", jauchzte er und schon rannte er in den Laden.
Tiger waren seine absoluten Lieblingstiere! Mal ganz davon abgesehen, dass LEGO einfach cool war! Der Laden war ganz gut gefüllt und begeistert drängte sich Tommy zwischen die anderen Kinder, um die Nase an eine Scheibe zu pressen, wohinter das neuste LEGO-Technik-Auto stand. Ein Ferrari, das erkannte er auf einen Blick. „Wow!", hauchte Tommy, immer noch begeistert und sagte – zu niemand bestimmtem – in seiner hohen und kindlichen Stimme. „Das ist ein Ferrari!"
Rachel
Für Rachel war es einfach immer eine schöne Sache anderen Menschen zu helfen. Zwar wirkte sie oft distanziert, manch einer würde sogar sagen kühl oder arrogant, doch war sie alles andere als das. Sie hatte ein großes Herz, aber auch eine große Klappe, die sie nicht immer zurückhalten konnte. Zu gerne wieß sie jemanden in die Schranken, wenn er falsch lag und rieb Personen ihr Wissen unter die Nase. Besonders wenn diese Menschen sich für etwas besseres hielten, andere Menschen schlecht behandelten oder sie ihr anders negativ auffielen. So war sie sogar fast schon fröhlich gewesen, als sie Sharon Zuhause abgesetzt hatte und diese in dem Haus verschwunden war. Heil, gesund und halbwegs aufgemuntert. Zumindest hoffte sie das letztere.
Die nächsten Tage vergingen jedoch wieder ruhig und normal. Ihr Alltag hatte sie schnell wieder eingeholt und ließen die Erinnerung fast schon ein wenig verblassen. Erst als die den Artikel vor den Augen hatte und sich diesen zufrieden durchlaß, ging sie die Ereignisse an diesem Tag noch einmal durch. Sharon war irgendwie in ihrem Kopf geblieben und das gewiss nicht wegen dem Unfall. Das wäre auch ohne diesen Zwischenfall so gewesen. Da war sich Rachel wirklich sicher. Die Worte waren gut gewählt, sie erkannte das Engagement, welches hinter den Sätzen steckte. Die junge Frau hatte sich wirklich mit dem Thema beschäftigt und nicht nur das Interview geführt. Das gefiel ihr. Sie würde es sicher noch weit bringen.
Nur wenige Tage später erkannte sie die Brünette in der Stadt. Überrascht darüber drehte sich die Biologin in deren Richtung, doch bevor sie auch nur etwas sagen konnte, rannte sie in einen Laden hinein. Voller Begeisterung und fast kindlischer Lust. Sofort zog sie ihre Augenbrauen an, denn hatte sie die Frau doch anders in Erinnerung. Nicht, dass das etwas schlechtes wäre. Es war schön, wenn jemand so offen Freude empfinden konnte, doch wirkte Sharon vor einigen Tagen eher nicht so extrovertiert.
Irgendetwas brachte sie dazu, dass sie der jungen Frau folgte und sofort wurde ihr eine erneute Überraschung geboten. So hörte sie die laute, aufdringliche Aussprache. Die Freude über den Ferrari war nicht zu verkennen. Ihr Verhalten glich das eines Kindes. Sofort huschte ein Lächeln über ihre Lippen. War sie etwa wirklich doch so anders, als Rachel sie eingeschätzt hatte? Sollte sie sie nun ansprechen oder sie lieber in Ruhe lassen? Einen Moment stand sie schweigend dort, zwei weitere Menschen hatten ihren Blick auf die Frau gerichtet, doch sahen diese nicht wie Rachel fast schon fasziniert zu Sharon, sondern eher genervt. Schließlich sahen sie eine erwachsene Frau, kein Kind. ''Ich hätte nicht gedacht, dass sie so schnell zu begeistern sind, Sharon.'', meinte sie schließlich und ging zwei Schritte auf die Brünette zu.
Tommy
Dieser Laden war ja genau seins! Okay, zugegeben, er liebte auch Fußball-Läden – Fußball war toll! Vor allem die Bälle, aber auch die Trikots liebte er! Aber Spielzeuge waren auch toll, erst Recht Autos und LEGO! Und dieser Laden war ja mal der Wahnsinn!
Überrascht blickte Tommy sich um, als er jemandem zu sich sprechen hörte. Im ersten Moment war er versucht, nach oben zu schauen, doch natürlich war das unsinnig. Er vergaß nur immer, dass er hier draußen so viel größer war, als er eigentlich war! Das war verwirrend! Wobei es zugegeben manchmal auch witzig war, zu wissen, wie die Großen die Welt sehen mussten.
Er strahlte die ihm völlig fremde Frau fröhlich an. Sharon? Damit war er schon oft angesprochen worden! Seine Mama hatte ihm gesagt, er solle sich darüber nicht wundern, aber es war doch merkwürdig, mit einem Mädchennamen angesprochen zu werden! Immerhin war er ja kein Mädchen!
„Das...das ist ein Ferrari", wiederholte Tommy begeistert, wobei er ganz unpassend zwischen den Wörtern atmete und mit seiner üblichen hohen Kinderstimme sprach. Er packte begeistert die Frau am Arm und zog sie mit sich zu dem großen Tiger, der am Schaufenster stand. „Und daaas ... das ist ein ... ein Tiger!", erklärte Tommy strahlend und mit der naiven, wunschlos Glücklichen Freude eines Kindes.
Nur zu gerne hätte er der Erwachsenen auch gesagt, dass er Tommy und nicht Sharon hieß, aber seine Mama hatte ihm oft erklärt, dass andere Menschen das nicht verstehen könnten und böse werden könnten – und Tommy wollte niemanden böse machen! Also biss er sich auf die Zunge, entschlossen nichts zu sagen.
Eine Lücke tat sich zwischen den Menschen auf und gaben den Blick frei auf eine kleinen Tisch mit Legoplatten, auf denen man seine eigenen Kunstwerke bauen konnte. Tommys Augen wurden groß. Aufgeregt atmete er laut so tief ein wie er konnte und wieder packte er die Frau am Arm. Er deutete auf die Spielestation.
„Schau mal, schau mal! Wollen wir ... Wollen wir zusammen was spielen? Ich will... ich will auch einen Tiger bauen!!" Und schon war er zu dem Tisch gestürzt, wo er sich auf die Knie warf und begeistert nach die bunten Steine durchwühlte, um sich orangefarbene rauszusuchen. Tiger waren schließlich orange!
Rachel
Es war schon ein klein wenig faszinierend zu sehen, wie Sharon sich verhielt. Sie wirkte gerade wie ein Kind, nicht wie die Frau, die sich ihr vor einigen Wochen vorgestellt hatte. Es war, als wäre sie ausgewechselt. Konnte man sich so verstellen? Nein. Sofort ging ihr ein Licht auf. Es war wie ein Schalter, der sich umlegte und sie konnte sehen, was die meisten übersahen. Es war fast logisch, wie konnte sie das nur jetzt erst erkennen? Dieser Anfall, den Sharon hatte. Die Veränderung, die stattgefunden hatte. Es gab nicht nur sie in diesem Körper. Es war nicht nur Sharon. Das gerade war jemand anders. Natürlich wäre es gelogen, wenn sie sagen würde, dass sie der Gedanke nicht faszinierte. Doch war ihr gerade der menschliche Aspekt wichtig, nicht der psychologische.
Nur deshalb ließ sie sich von ihr mitziehen, ohne irgendwie dabei merkwürdig durch die Gegend zu schauen oder irgendwie zu versuchen, sich dem Griff zu lösen. Es war immerhin auch kein starker Griff, eher ein zarter. Eben fast wie von einem Kind.
Zwar konnte sie die Faszination um die Gegenstände nicht nachvollziehen, so sah sie diese wohl auch einfach mit anderen Augen und wirklich zu Wort kam sie auch nicht, denn sprach Sharon wie am Laufband. ''Hm ... ja, klar.'', meinte sie nickend, als Sharon bereits durch das halbe Geschäft gerannt war und nach Steinen wühlte. So folgte sie der Frau und kniete sich dazu, ganz, als wäre die Situation gerade nicht ein wenig befremdlich. ''Darf ich dich etwas fragen?'' Auch sie suchte sich ein paar Steine zusammen, ganz ohne über die Farben oder den Sinn hinter dem, was sie tat, nachzudenken. ''Du bist nicht Sharon, oder?'' Sie wollte einfach wissen, wie sie sie ansprechen sollte. Wer war die Person, mit der sie sprach?
Es störte sie jedoch wie andere die beiden beobachteten. Konnte man sich denn nicht denken, dass es Menschen gab, die anders waren? Sich anders verhielten, egal aus welchem Grund? Daher warf sie dem ein oder anderen einen ernsten Blick zu und mit der Zeit wandte sich jeder wieder seinen Dingen zu, sodass sich Rachel wieder dem Gespräch widmen konnte. ''Wie darf ich dich denn nennen?'' Ihre Stimme war freundlich, ruhig und voller ehrlicher Neugier. Irgendwie mochte sie Sharon schon von Anfang an und würde sich das nicht ändern, nur weil sie vielleicht ab und an nicht so ganz präsent in ihrem Körper war.
Tommy
Begeistert nahm Tommy zur Notiz, dass sich die Frau tatsächlich auch zu ihm setzte und in den Steinen zu wühlen begann. Die Vorfreude in ihm war kurz davor, vollkommen überzusprudeln. Sie würden den besten Tiger aller Zeiten bauen, auf jeden Fall! Richtig groß! Größer als der im Schaufenster und dann würde er ihn mitnehmen und auf ihm reiten!!
Gerade wollte Tommy begeistert seiner Freude Luft machen, indem er sicher gehen wollte, dass die Frau auch wirklich den besten Tiger überhaupt mit ihm bauen wollen würde, als diese ihn etwas fragte.
Begeistert sah er sie an. Sie erkannte es?? Oh, er würde am liebsten Luftsprünge machen, doch stattdessen nickte er einfach übertrieben mit dem Kopf. "Ja...", bestätigte er erneut mit seiner kindlichen hohen, atemlosen Stimme. "Ja, ich...also, ich bin nicht Sharon...", bestätigte er es ihr dann nochmal strahlend, um ganz sicher zu gehen, dass sie es auch verstanden hatte, weil manchmal schienen Erwachsene Kinder einfach nicht richtig verstehen zu wollen!
Fröhlich begann Tommy nun herumzuwühlen, um noch ein paar schwarze Steine herauszusuchen, für die Streifen, als er schon wieder etwas gefragt wurde. Tommy hob den Kopf.
"Ich bin... ich bin Tommy", atmete zwischen den Wörtern und lächelte die Fremde breit und sorglos an. "Uuund, ich bin...bin schon... schon fünf Jahre alt!" Stolz hielt er der Frau seine flache Hand ins Gesicht, die Finger abgespreizt, weil er wusste, dass an einer Hand fünf Finger waren! So alt war er schon!!
Er bließ die Luft aus, die er ohne es zu merken angehalten hatte und machte sich weiter daran, einen Tiger zu bauen und die ersten Teile aufeinander zu setzen. "Machst du mit?", fragte er mit bettelndem Blick. "Ich...ich möchte einen...einen Tiger bauen. Den besten Tiger! Weeeiiil...Tiger...also Tiger, sind nämlich meine Lieblings-Lieblingstiere!"
Rachel
Nachdem sie deutlich Rachels Frage bejahte, schenkte diese Sharon ein Lächeln. Natürlich war es nun nicht die Entscheidung von ihr, Rachel diese Information zu beichten, doch würde sie so oder so nicht negatives mit diesem Wissen anfangen. Es war einfach eine gewisse Neugier, die nun gestillt war. Zumindest halbwegs, denn konnte sie Tommy schlecht ausfragen. Sie kannte sich mit der Psyche nicht so gut aus, wie mit anderen Dingen, aber glaubte sie doch, dass Tommy nicht auf die Informationen von Sharon oder möglichen anderen Personen in dem Körper zugreifen konnte. Sonst würde er sie erkennen, oder nicht? ''Tommy? Na dann habe ich mich wohl wirklich vertan, Verzeihung.'', antwortete Rachel und reichte ihm einen orangenen Stein, ehe sie schon etwas mit dem Kopf nach hinten zuckte. So hatte sie urplötzlich Sharons Hände vor sich, welche natürlich deutlich größer waren als die eines fünf Jährigen. Erneut schenkte sie ihm ein Lächeln. Der Gedanke daran, dass sie gerade mit einem kleinen Jungen sprach war befremdlich, wenn man den Körper einer erwachsenen Frau sah. Doch wollte sie das alles abschütteln und sich einfach darauf einlassen. ''Ich bin Rachel und ich denke, wir bekommen einen tollen Tiger hin.'' Bei Kindern fühlte sie sich immer ein wenig hilflos. Sie waren knadenlos ehrlich, laut und schnell. Wollten immer Beschäftigung, fragten Millionen von Dingen und wenn sie nur daran dachte, war sie eher abgeneigt davon sich mit einem davon zu beschäftigen. ''Ich finde Tiger auch faszinierend. Hast du denn schon einmal einen gesehen? In einem Zoo vielleicht?'' Wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht, was sie sonst tun sollte. Für Rachel war es schwierig mit Kindern ein Gespräch zu führen, weshalb sie einfach versuchen würde, alles mögliche zu erfragen oder zu loben. Das würde sicher gut ankommen ... Hoffte sie. ''Weißt du denn, wieso ich gedacht habe, dass du Sharon heißen würdest?'' Konnte ein Kind in dem Alter die Situation überhaupt verstehen, hatte man es ihm überhaupt erklärt? Sie hatte absolut keine Ahnung.
Tommy
"Nicht...nicht schlimm", lächelte Tommy fröhlich. "Ich kenn das schon, weil... Mama, Mama sagt mir auch immer, dass dass...dass das passieren kann", erklärte er und nickte unterstreichend mit dem Kopf. Er wusste, dass man ihn mit anderen Namen anreden konnte, vor allem Sharon, weil sie meist hier draußen war und die meisten nur sie kannten.
Begeistert nahm Tommy einen orangenen Stein von ihr entgegen und fügte ihn zu seiner Sammlung orangener Steine hinzu. Und als sie - also Rachel - dann auch noch sagte, dass sie gemeinsam einen tollen Tiger hinbekommen würden, begannen seine Augen zu strahlen.
Einen Moment musste er wirklich nachdenken, einen orangenen Stein in der Hand, den er an sein Kinn presste. Hatte er schonmal einen Tiger gesehen? Er holte tief Luft und schüttelte den Kopf. "Nein...ich...ich glaub nicht. Aber...aber im Fernsehen mit Mama und ganz, ganz viele Stofftiere!", erzählte er stolz.
Bei ihrer nächsten Nachfrage, veränderte sich Tommy. Fast schon schüchtern. "Ja, also, ähm...das ist nämlich, weil, weil, weil Sharon meist draußen ist...", sagte er. Gerade wollte er ihr noch mehr erzählen - sagen, dass es merkwürdig war, mit nem Mädchennamen angesprochen zu werden, auch wenn Mama es ihm erklärt hatte und so, doch dann verlor er einfach den Gedankenfaden. Seine Augen wurden glasig, sein Kopf fing an zu dröhnen. "Mhm", machte er, senkte den Kopf, sich zu schützen, kauerte sich fast schon zusammen, versteckte sein Gesicht und dann nahm dieses losgelöste, surreale Gefühl Überhand, nahm ihn komplett ein und zog ihn nach innen...
Sharon
...und Sharon blickte auf. Sie sah ich um, leichte Panik in ihrem Blick. Ihr Little hatte gefrontet, Tommy hatte gefrontet. Mitten in der Stadt, unter Leuten! Wo war sie??
Sie schaute sich um. Lauter Leute. Legosteine vor sich. Lego! Natürlich, Tommy war in den Legoladen gelaufen, der ihn auch zum Fronten gebracht hatte! Oh verdammt... besser sie würde sich einen anderen Weg zum Schreibwarenladen suchen, um nicht jedes Mal ein Fronten Tommys zu beschwören...
Gerade wollte sie ihre Tasche nehmen und aufstehen, da blickte sie geradewegs in das Gesicht der Frau, die neben ihr saß - und Sharons Herz rutschte mehrere Meile in die Tiefen. Ihre Kehle wurde trocken.
Oh nein. Oh nein, bitte, nicht, bitte nicht...
Es war die Biologin. Die Paläomikrobiologin, welche sie interviewt hatte! Die sie kannte. Und Tommy war nicht gerade unauffällig. Ihr Herz raste. Sie musste das irgendwie wieder hinbekommen, irgendwie... Wie sie es hasste nicht zu wissen, was genau passiert war...
"Ähm... Entschuldige. In LEGO-Läden fühle ich mich oft wieder wie ein kleines Kind.", erklärte sie, mit einem unsicheren Lächeln, ob die Worte zu der geradigen Situation auch nur im geringsten passten.
Sharons ganze Haltung unterschied sich beträchtlich von der Tommys. Wo Tommy sich wie ein Kind hingeworfen und hingelümmelt hatte, mit rundem Rücken, saß Sharon nun kerzengerade auf ihren Knien. Die kindliche Freude und übernatürliche Begeisterung waren verschwunden, die eher distanzierte Freundlichkeit war zurückgekehrt und ihre Stimme war nicht mehr so hoch und hell und kindlich, sondern ruhiger und viel sanfter.
Rachel
Aufmerksam lauschte sie den Worten von Tommy. Er war so begeistert und fröhlich, dass es beinah ansteckend auf Rachel wirkte. Es war interessant was er zu sagen hatte, wie präsent er war. Jedoch wurde die Unterhaltung relativ schnell unterbrochen. Rachel erkannte das plötzliche Verhalten, es ähnelte dem Geschehen im Interview und natürlich machte sie sich sofort ein wenig Sorgen. Erst als die Haltung sich deutlich veränderte, kam ihr der Gedanke, dass so der Wechsel aussehen musste. Demnach kannte sie also schon drei Personen. Zumindest waren das ihre Schlussfolgerungen. Schweigend blickte sie die Person an, nicht wissend, ob es nun Sharon oder jemand ganz anders war.
Es schien Sharon oder die zweite, andere Person zu sein. Denn erkannte sie Rachel, da war sie sich sicher. So wie sie reagierte, fast schon beschämt im Boden versankt, würde sie wahrscheinlich nicht reagieren. Nicht ganz so ennorm. ''Ich habe Tommy kennengelernt.'', meinte Rachel einfach ehrlich heraus. Was sollte sie schon groß um den heißen Brei reden, lügen oder so tun, als wäre nichts gewesen. Schließlich war diese Situation nicht schlimm für Rachel und auch Sharon (sollte es sie sein), musste das alles nicht unangenehm sein. ''Sharon? Oder ... Ich weiß nicht?'' Sie wollte auf keinen Fall unhöflich sein oder ihr zu nah treten, obwohl sie das wohl gerade tat. Sie konnte nichts dafür, sie war einfach so schrecklich neugierig, aber interessierte sie sich auch für das Wohlergehen andere Menschen.
''Es ist in Ordnung, das muss dir alles nicht unangenehm sein. Darf ich du sagen?'' Etwas unsicher fuhr sie sich mit ihrer Hand über den Nacken und lächelte leicht. ''Ich werde es auch niemandem sagen. Ich habe Tommy nur gesehen und mich gefragt, ob alles in Ordnung ist. Da wusste ich das natürlich nicht, aber wurde ich von ihm direkt in ein Gespräch verwickelt. Daher habe ich nachgefragt. Ich hoffe, das mir meine Neugier nicht übelgenommen wird.''
Sharon
Schon im Normalfall war es nie schön, mitten unter anderen Menschen zu verschwinden - oder wieder zu sich zu kommen. Nur selten wusste man wirklich, was genau geschehen sein mochte. Doch wenn in dieser Zeit auch noch ein Little frontete, war das nur umso nervenaufreibender. Bei den Anderen wusste Sharon, dass sie so tun würden, als wären sie sie - um unangenehme Situationen zu vermeiden. Wie sie würden sie versuchen, sich rauszureden oder Lügen zu erfinden und ihren Weg weiterzugehen (mit Ausnahme vielleicht von James, der seinen ganz eigenen Kopf hatte). Aber Tommy war ein Kind. Er konnte sie nicht nachahmen und sie nahm es ihm auch nicht übel, dass er das noch nichtmal wollte. Er war ein Kind, der die Kindheit lebte, die sie - bzw. der Körper - nie hatte haben können. Das sollte er sicher tun, geschützt - nicht öffentlich, in einem LEGO-Geschäft in einem Körper einer erwachsenen Frau. Leute reagierten schnell aggressiv oder mit Worten wie 'verrückt' und die verletzten sehr. Sharon wollte ihn - wie alle anderen im System - vor schlechten Erfahrungen beschützen. Das, gepaart mit der Angst und Ungewissheit, was passiert sein mochte und dass sie neben einer ihr bekannten Person saß, machte die Situation nur umso unangenehmer.
Sharon versuchte es zu retten - wie immer, mit Herausreden. Davon zeigte sich Biologin Rachel Dalton jedoch denkbar unbeeindruckt. Tommy? Sie hatte... Oh nein! Tommy hatte ihr seinen Namen gesagt - natürlich hatte er das. Hilflos suchte nach Sharon nach Worten, nach irgendwelchen Worten dir Tommys Verhalten in ihrem Körper erklären könnten, da sprach Rachel weiter. Sharon erstarrte.
"Ähm... Ja. Sharon, genau." Ein kurzes Lächeln zuckte über Sharons Gesicht, was jedoch sofort wieder verschwand. Konnte es sein...? Konnte es sein, dass sie es wusste? Wer mochte es ihr erzählt haben? Tommy? Kurz erfüllte ein fallendes Gefühl von Angst Sharon, was sie jedoch kurz darauf be
Sonja
Gelöschter Benutzer
Re: Aeryn & Sonja ~ like mother, like daughter (1422 n. Chr.)
von Sonja am 18.09.2020 19:10Übung war wichtig, besonders in Nah- und Schwertkampf. Das hatte sie Aeryn schon eh und je gesagt und genau deshalb wollte sie mit ihrer Tochter auch so oft es den beiden möglich war trainieren. Alles was Sonja wollte war, dass der junge Hybrid sich zu verteidigen wusste und falls irgendeinmal doch herauskommen sollte, dass die beiden lebten, sie nicht kampflos untergehen würden. Manchmal glaubte sie zwar, dass ihr Vater unterbewusst spürte, dass sie noch irgendwo da draußen war, doch solange es niemand anders wusste, waren die beiden sicher. Halbwegs. So gab es dennoch genug Wesen auf dieser Erde, die Vampire hassten und töten wollten. Zumal die Zeiten auch nicht gerade einfach waren. Überall traf man auf Bürgerkriege, Zerwürfnisse, Hass, Krankheiten - besonders die Menschen waren verzweifelt und töteten einander brutal und grundlos. Aber langsam schien Licht am Ende des Tunnels zu sein. Die europäischen Gesellschaften wurden immer differenzierter und wandelten sich. Die Renaissance und der Humanismus Italiens propagierten ein gewandeltes Menschenbild, bei dem der Mensch als Individuum im Zentrum stand. Die aufstrebende Geldwirtschaft und immer differenzierte Wirtschaftsstrukturen prägten die Ökonomie in den zahlreichen europäischen Reichen. Den Menschen ging es besser und damit auch den anderen Wesen.
Die beiden Frauen standen an einem Waldrand, umgeben von nichts als Natur. Es war nicht gut, in der Nähe von anderen Menschen zu trainieren. Man konnte sie beobachten, hören. Nein. Das war zu gefährlich. ''Was willst du lieber üben; Nahkampf oder die Technik mit dem Schwert?'' Sonja wirkte auf dem ersten Blick sehr unnahbar, kalt und fast schon arrogant, aber das war sie nicht. Sie hatte eine harte Schale und einen weichen Kern, was sie wohl von ihrem Vater gelernt hatte. Von ihm sprach sie nie, genau so wenig von den Dingen die vor der Geburt Aeryns geschehen waren. Sie hatte damals einen großen, sehr großen Cut gemacht. Für ihr Kind. Niemand durfte von ihr erfahren. Niemand durfte wissen, was sie war. Man würde sie jagen und töten. Doch musste das Aeryn nicht wissen, sie musste vieles nicht wissen - Sonja wollte sie einfach nur schützen. Daher sprach sie mit ihr nie über ihre Familie, die Dinge die passiert waren. Sie erwähnte keine Namen, nichts. Solange sie konnte wollte sie das alles vor ihr geheim halten.
Sonja
Gelöschter Benutzer
Nick
Gelöschter Benutzer
Re: Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast
von Nick am 18.09.2020 17:20Nick
Gelöschter Benutzer
Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast [Zwangscut]
von Nick am 18.09.2020 16:20Eine Liebesgeschichte wie in einem Märchen.
Belle opfert sich, um ihren Vater vor dem Beast von Montreal zu beschützen. Ein Beast, dass in Wirklichkeit nur ein harmloser Werwolf zu schein scheint und einfach seine Ruhe will. Ein Fluch, der es an einen Ort bindet und eine Liebe, die es beenden soll. Wird es so weit kommen oder müssen die Beiden auf Ewig zusammen in dem Haus verbringen?
Liebe kann alles wieder gut machen oder?
Hermine
Gelöschter Benutzer
♥ Hermine Granger-Weasley ♥
von Hermine am 18.09.2020 15:59Geburtsdatum &-ort:
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Schwiegervater:
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Schwiegermutter:
Molly Weasley
Schwager:
Harry Potter
Fred Weasley †
George Weasley
Percy Weasley
Charles Weasley
William Weasley
Schwägerinnen:
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Angelina Weasley geb. Johnson
Audrey Weasley
Fleur Weasley geb. Delacour
Nichten:
Lily Potter
Roxanne Weasley
Lucy Weasley
Victoire Weasley
Dominique Weasley
Neffen:
James Potter (Patensohn)
Albus Potter
Louis Weasley
Weitere Verwandte:
Alle Reinblutfamilie (entfernte bzw. verschägerte Verwandschaft)
Harry Potter
Ronald "Ron" Granger-Weasley
Beste Freundin:
Ginevra "Ginny" Potter geb. Weasley
Freunde fürs Leben:
Harry Potter
Ron Granger-Weasley
Ginny Potter
Luna Lovegood
Neville Longbottom
Draco Malfoy
Clique (ehemals):
Harry Potter
Ron Granger-Weasley
Ginny Potter geb. Weasley
Luna Lovegood
Neville Longbottom
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Gute Freunde:
Freunde:
Gute Bekannte:
Bekannte:
Fenrir Greyback
Ewiger Hass:
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Fenrir Greyback
Lord Voldemort †
Kann nicht ausstehen:
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Kann mich nicht ausstehen:
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Geht aus dem Weg:
Geht mir aus dem Weg:
Mag nicht:
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Mag mich nicht:
Selena Lestrange
Ron Granger Weasley
Hass-Liebe:
Freundschaft Plus:
On-Off-Beziehung:
Ex-Freunde:
Verliebt in:
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Verliebt in mich:
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Verlobt mit:
Verheiratet mit:
Ron Granger-Weasley
Re: Teststrecke
von Charlie am 17.09.2020 23:33Nicht mein bestes Werk, aber... Test ^^
Leute fragen mich: "Ist das dein Leben?" Ja! Das ist mein Leben! Mein Leben hat Probleme, aber möchte das nicht einsehen! Es ist ständig besoffen, dauernd schlecht gelaunt. Erst schlagen, dann reden. Mein Leben ist auf Stress aus! Also mach die Tür zu! Pyscho auf dem Pausenhof. Dein Leben geht gut voran, mein Leben geht auf mich los! Ohne irgendeinen Grund, kein Plan warum. Ich schwöre, mein Leben bringt mich irgendwann um! Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Und egal was ich tu, mein Leben bleibt ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Ich beschwer mich gar nicht mehr darüber im Regen zu stehen. Ich hab mein Leben lang versucht, meinem Leben aus dem Weg zu gehen! Ich will keinen Streß, versuch den Ärger zu vermeiden, Doch mein scheiß Leben kann mich eben nicht leiden! Ich hab zu wenig Geld (und der Monat zu viel Tage!) Die Mahnugen im Briefkasten wechseln ihre Farbe. Meine Ex wirft mich aus meiner Wohnung raus. Macht nichts. Es läuft fantastisch! Mein Leben hasst mich!
Felix
Gelöschter Benutzer
Re: Rusty & Felix ~ Road To Hell
von Felix am 17.09.2020 22:44Felix war verzweifelt und einfach nur noch am Ende seiner Kräfte. Er brauchte Nahrung, Trinken, irgendwas unm wenigstens etwas Energie zu tanken. Das einzige, was er noch dabei hatte, waren die Stimlanzien und die... die waren heikel. Er versuchte dem Drang zu widerstehen, eine zu nehmen, mit aller Macht. Denn wenne r sie nahm... er fürchtete, dann würde sein Sohn nach diesem drei Tagen nicht mehr leben... das konnte er nicht riskieren...
Aber wenigstens hatte er eine Stadt erreicht und einen Mann getroffen! Das war mehr als die letzten Tage. Doch bei der Frage des Mannes, erstarrte Felix.
Seine Kehle war rau und ausgetrocknet und als er schluckte, war dies ohne Spucke und nur ein unangenehmer Druck zwängte sich durch seine Kehle. Er öffnete seine aufgeplatzten trockenen Lippen. Lügen war eine Schande in den Augen der Engeln. Er würde die Wahrheit sagen. Die Wahrheit war etwas des Heiligsten Guts.
"Ja. Aber nicht vor der Polizei, keine Sorge. Ich habe nichts Unrechtes getan." Verzweiflung klang aus seiner Stimme, sein Herz raste. Nichts Unrechtes getan. Stimmte das denn wirklich? Schließlich hatte er sein Zuhause verlassen, jene Leute, welche ihn so lange aufgezogen hatten. Sie hatten Schreckliches getan, Furchtbares, ja. Aber nur weil sie veruschten, ihn von dem Dämon in ihm zu befreien, versuchten, dass er von den Engeln Erlösung erhalte, die Engel... er hatte sich von ihnen abgewandt, indem er sich von den Aetherianern abgewandt hatte, oder nicht?
Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln drängte Felix diese Gedanken beiseite. Die konnte er nicht gebrauchen. Er dürfte sich diese Zweifel nicht erlauben. Er musste an Max denken, an seinen Sohn...