Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast [Zwangscut]
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Nick
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Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast [Zwangscut]
von Nick am 18.09.2020 16:20Eine Liebesgeschichte wie in einem Märchen.
Belle opfert sich, um ihren Vater vor dem Beast von Montreal zu beschützen. Ein Beast, dass in Wirklichkeit nur ein harmloser Werwolf zu schein scheint und einfach seine Ruhe will. Ein Fluch, der es an einen Ort bindet und eine Liebe, die es beenden soll. Wird es so weit kommen oder müssen die Beiden auf Ewig zusammen in dem Haus verbringen?
Liebe kann alles wieder gut machen oder?
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Re: Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast
von Nick am 18.09.2020 17:20Bellevie
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Re: Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast
von Bellevie am 11.10.2020 19:25Erst waren es Stunden, die ohne das kleinste Lebenszeichen verstrichen waren. Aus diesen Stunden waren Tage geworden, die langsam und schleichend ins Land zogen. Jede weitere Minute verlangte mir eine riesige Menge an Beherrschung ab, denn ich war kein Mensch, der seine Hände in den Schoß legen und tatenlos darauf warten konnte, dass die Dinge sich ganz von selbst fügten. Das taten sie meistens nicht und wenn doch, dann war das blindem Glück geschuldet - etwas, worauf es sich nicht zu setzen lohnte; besonders aber, wenn es um einen geliebten Menschen ging. Vor seiner Abreise hatte ich meinem Vater Argumente vor die Füße geworfen, versucht ihm durch eindringliche Warnungen Zweifel einzureden, doch nichts hatte ihn von seinem Vorhaben abbringen wollen. Ich konnte nicht genau sagen, ob in diesem Moment die Sorge oder doch eher die Wut darüber überwog, dass er sich tatsächlich zu so etwas Dämlichen hatte hinreißen lassen, doch diese Frage musste ich mir für einen passenderen Zeitpunkt aufheben. Ich war gerade dabei, meine sieben Sachen zu packen und mich auf den Weg zu dem Grundstück zu machen, auf dem er mit allergrößter Wahrscheinlichkeit gerade festsaß - soweit er überhaupt noch unter den Lebenden weilte.
Selbst dieser Weg fühlte sich endlos an, wurde man von einer so beklemmenden Sorge begleitet. Man hätte meinen können, dass es mit der Zeit einfacher wurde; ich kannte schließlich nichts anderes, als dieses Leben. Ein Leben als Tochter eines Jägers, ein Leben in dem auch ich mich in die Jagd stürzte. Doch es spielte keine Rolle, wie viele Jahre vergingen und wie viele größere und kleinere Katastrophen man in dieser Zeit bewältigte: Es wurde nicht einfacher. Die Angst blieb, man wurde verrückt vor lauter Sorge. Schlussendlich lief es dann doch immer wieder darauf hinaus, dass man einander aus der Klemme half - selbst wenn das bedeutete, dass man sich vollkommen bewusst in eine ausweglose Situation begab, so wie ich es gerade tat. Ich konnte nicht einmal genau sagen, ob mein Plan aufgehen würde; meine Kenntnisse über dieses Grundstück und dessen Bewohner beschränkten sich auf Aussagen anderer Jäger und Bewohner der Stadt, die in der Vergangenheit bereits die Möglichkeit dazu gehabt hatten, einen kurzen Blick zu erhaschen. Ich musste zugeben, dass das Biest von Montreal keinen Reiz für mich als Jägerin hatte; es ließ sich unschwer ein Muster erkennen, aus dem sich ableiten ließ, dass es bloß dann zu einer Gefahr wurde, wenn man ihm zu nahe kam. Es war nicht so, als würde kein Weg an diesem Grundstück vorbeiführen - man musste bloß über eine bestimmte Menge an funktionierenden Gehirnzellen verfügen und sich von diesem Biest fernhalten.
Dass ich genau das Gegenteil von dem tat, was ich als einfachen Lösungsvorschlag zu verkaufen versuchte, blendete ich in diesem Moment einfach aus. Etwas anderes blieb mir auch nicht übrig, als ich mich dem Grundstück näherte und begann, es durch das schwache Licht meiner kleinen Taschenlampe ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Ich blieb mit meinem Blick unerwartet bei einem Gesicht hängen und konnte im ersten Moment nicht wirklich verhindern, vielleicht ein wenig dumm aus der Wäsche zu schauen. Wenn mich nicht alles täuschte, war das ein gewöhnlicher, menschlich aussehender Mann. Natürlich wusste ich als Jägerin auch, dass der erste Eindruck schnell täuschen konnte und nicht jedes umherwandelnde Monster scharfe Klauen und spitze Zähne zur Schau stellte, doch ich konnte in diesem Augenblick trotzdem nicht anders als mich zu fragen, wie er zu dem Titel als Biest gekommen war.
"Ich bin auf der Suche nach meinem Vater", entgegnete ich, nachdem ich mich dem Zaun weit genug genähert hatte, darauf bedacht, immer noch einen gewissen Sicherheitsabstand einzuhalten. Da ich ihn nicht unnötig provozieren wollte, immerhin war von meinem Vater noch keine Spur zu erkennen, richtete ich die Taschenlampe nicht stur auf sein Gesicht und sah davon ab, ihn zu blenden. Ich überlegte kurz, beschloss dann aber, gleich auf den Punkt zu kommen. Er wusste, wie das hier lief und ich wusste es auch. "Ich möchte seinen Platz einnehmen." Ehrlich gesagt konnte ich nicht ganz glauben, dass diese Worte mir tatsächlich über die Lippen gekommen waren, doch sie ersparten uns wahrscheinlich ein unnötig langes Hin und Her.
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Re: Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast
von Nick am 11.10.2020 21:13Bellevie
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Re: Bellevie & Nick | The Beauty and the Beast
von Bellevie am 14.11.2020 22:20Womöglich ruhte mein Blick ein wenig zu lange auf dem jungen Mann, der auf der anderen Seite der mir Sicherheit bietenden Grenze stand, doch wie hätte ich ihn einfach abwenden sollen? Es lag in meiner Natur, die aufmerksame Beobachterin zu spielen. Schwachstellen zu ermitteln, sie gezielt einzusetzen und möglichst ohne Verluste an mein Ziel zu gelangen. So war ich auch heute mit einem Ziel an dieses Grundstück getreten, nämlich dem Ziel, meinen Vater aus den Fängen des Biestes von Montreal zu befreien - ein realistisches Vorhaben, wie ich bis vor wenige Sekunden noch zu glauben wagte. Dementsprechend überrascht war ich darüber, dass mein Gegenüber die Anwesenheit meines vom Alter gezeichneten Vaters mir vorzog. Das war untypisch für ein Monster, denn würde es ihm hierbei darum gehen, möglichst viel Schmerz zu verursachen, so wäre es die taktisch klügere Entscheidung gewesen, sich meiner anzunehmen und den ihm fremden Jäger seiner Tochter zu berauben.
Ich konnte nicht verhindern, dass die Verwirrung sich in meinem Gesichtsausdruck sichtbar machte, doch den Kopf zerbrach ich mir deshalb nicht. Spätestens als mein Vater aus der Dunkelheit hervortrat und ich die Taschenlampe auf ihn richten konnte, um ihn nach oberflächlichen Verletzungen abzusuchen, dachte ich ohnehin nicht mehr daran.
"Geht es dir gut?", fragte ich ihn gleich besorgt, woraufhin wir ein paar Sätze auf Französisch wechselten; dabei war mir selbstverständlich bewusst, dass eine große Chance bestand, dass auch der Fremde uns verstand. Wirklich viel Wichtiges kam dabei aber ohnehin nicht zustande, denn mein Vater versuchte prompt mich vom Gehen zu überzeugen und mir einzureden, dass ich darauf vertrauen musste, dass es ihm gut ging und es ihm auch weiterhin gut gehen würde. Etwas, das ich schlicht und ergreifend nicht konnte. Ich würde nicht einfach gehen.
"Er ist krank", wandte ich mich schließlich an das Biest und wagte damit einen riskanten Schritt, denn selbst wenn er sich nicht wie das klassische Beispiel aus irgendeinem Handbuch für Jäger verhielt, so musste das nicht gleich bedeuten, dass er das komplette Gegenteil dessen war. Vielleicht interessierte ihn nicht, was ich zu sagen hatte. "Ohne seine Medikamente wird es ihm schnell schlecht gehen. Wenn er dann keine medizinische Versorgung kriegt, weil er das Grundstück nicht einfach verlassen kann, dann...", fuhr ich fort, verzichtete jedoch darauf, den Satz fortzuführen. Ich war nicht naiv und mir war bewusst, dass ich mir wohl mehr als eine tragische Geschichte, die wohlgemerkt nicht einmal aus der Luft gegriffen war, einfallen lassen musste. Doch für den Moment beschloss ich, es bei diesen Worten zu belassen und seine Reaktion abzuwarten.
"Ich habe keine schlechten Absichten. Ich möchte ihn nur in Sicherheit wissen." Aus irgendeinem Grund fühlte sich dieser kleine Zusatz wichtig an. Ich hatte keine Angst davor, was mir auf diesem Grundstück zustoßen könnte, wusste aber nicht, ob es auch ihm so ging. Denn als deutlich jüngere Jägerin könnte ich durchaus ein Risiko darstellen - selbst wenn ich nicht behaupten wollte, dass ich es vollkommen unvorbereitet mit ihm aufnehmen könnte. Es hatte sicher einen Grund, dass jeder andere Jäger bisher kläglich an diesem Vorhaben gescheitert war.
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