Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung [ZWANGSCUT]

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Davin

45, Männlich

FSK 18 Mensch flexibel bisexuell demiromantisch Geübter erfunden Apokalypse

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Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung [ZWANGSCUT]

von Davin am 25.06.2021 11:29

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Die Banshee Lydia Martin hat erfolgreich ihren Abschluss geschafft und beschließt nun erst einmal eine Reise nach Irland zu machen, um die grüne Insel zu erkunden. Die Hauptstadt Dublin darf dabei selbstverständlich nicht fehlen. Dort trifft sie in einem der Pubs den Kindergärtner Davin Ó Ceallaigh. Schnell bemerkt sie, dass unter der Hülle des freundlichen ruhigen Mannes viel mehr und vor allem eine gebrochene Seele zu stecken scheint...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.05.2023 10:21.

Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 25.06.2021 11:45

Die Hände in den Taschen seiner Jeansjacke versteckt ging Davin den Bürgersteig entlang. Es war Nachmittag - er hatte den Kindergarten grade mit seinen Kollegen zugemacht. Er wusste, dass Zuhause seine Schwester auf ihn wartete, doch Selma und er waren so unterschiedlich, wie zwei Menschen wohl nur sein konnten. Sie verließ ihr Haus niemals, hatte panische Angst vor der Welt hier draußen, während er selbst es kaum ertrug einen ganzen Tag lang in den eigenen vier Wänden zu stecken. Er musstse einfach raus. Menschen treffen, mit ihnen interagieren - obgleich auch er dabei eine gewisse Angst in sich trug, die er mit aller Macht auf diese Art und Weise versuchte zu bekämpfen.
Er war nicht normal. Nein, er war alles andere als normal - und in manchen Momenten (okay, den meisten Momenten), war ihm das bewusst, stieg ihm bitter wie Galle auf und er fragte sich, ob all die Menschen um ihn herum das nicht vielleicht wussten, ihn deswegen anstarrten, hinter vorgehaltenen Händen über ihn flüsterten. Ihn. Den Kerl, der Diebstähle beging, Banken ausraubte und sogar gemordet hatte. Ihn, mit seinen sexuellen Delikten, ihn der Kerl, der so verdorben war und der dennoch mit ihren kleinen Kindern arbeitete.
Shit. Er hasste diese Gedanken, und biss sich beim Gehen leicht auf die Unterlippe. Verflucht, er musste sich ablenken.
Meist war er nach der Arbeit noch im Fitnessstudio, traf sich mit den Jungs oder ging in den Pub. Auf dem Heimweg - je nachdem wie spät es war - ging er oft noch kurz einkaufen, falls sie was brauchten. Sein Handy hatte er selbstverständlich immer auf laut. Er wusste, sollte etwas sein würde sich seine Schwester melden - und er würde sofort zu ihr kommen. Egal was war.
Sie war fucking alles für ihn auf der Welt.
Noch etwas, weswegen ihn alle umstehenden Menschen ihn verteufeln könnten - und es würden, wenn sie davon wussten. Wenigstens hierin war sich Davin sicher, dass sie nichts davon wissen konnten. Selma und er achteten penibel darauf, nicht aufzufallen. Es sicherte ihr Überleben. Es sicherte, dass sie zusammenbleiben konnten. Und doch betrog er sie so oft.
Davin fluchte leise, als er merkte, dass er wieder mal drohte in seine negative Gedankenspirale zu verfallen, öffnete die Tür des Pubs und betrat diesen Rasch. Es roch nach Bier und Zigarren und altem Holz und Whiskey. Ein angenehmer, heimeliger Geruf, den Davin tief in seine Lungen sog. Er liebte diese Gegenden. Es war warm hier drin. Kurzerhand ging Davin zum Thresen, zog seine Jeansjacke aus um sie auf den Hocker zu werfen und sich anschließend auf diese zu setzen. Dies hatte zur Folge, dass man seine Arme sehen konnte. Die Narben und Krusten der Selbstverletzungen waren nicht zu übersehen, trotz der vier dicken Balken-Tätowierungen, mit denen er versucht hatte, die schlimmsten stellen zu kaschieren. Es spielte keine Rolle. Das konnte er nicht verbergen. Die meisten die ihn kannten, wussten davon. Die Kids fragten ihn im Sommer oft danach, wenn er nur Shirts trug und sie seine Arme dadurch sehen konnten.
Er nickte dem Wirt zu - sie kannten sich. Davin war oft hier.
"Whiskey, please", bestellte Davin- er nahm immer den gleichen, der Wirt wusste welchen. Einen Augenblick später stand das Glas vor ihm. "Thansk", sagte Davin mit einem kurzen ehrlichen Lächeln und nahm einen kleinen Schluck. Sogleich breitete sich der rauchiges Geschmack in seinem gesamten Mundraum und die Kehle aus. Ah fuck, das tat gut.
Die Tür ging erneut auf ein rothaariges Mädchen trat herein. Sie stellte sich neben ihn, um mit dem Wirt zu sprechen. Sie hatte einen starken amerikanischen Akzent. "Du kommst nicht von hier, nicht wahr?", stellte Davin fest und blickte sie an. Seine Finger lagen locker um das Whiskey-Glas, jetzt streckte er ihr jedoch eine Hand entgegen. "Davin", stellte er sich mit einem freundlichen Lächeln vor, was für kleine Lachfältchen an seinen Augen und das kleine einseitige Grübchen auf seiner Wange sorgte. "Was führt dich hierher?"

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 26.06.2021 13:43

Die Schulzeit endlich hinter sich zu lassen war ein gutes Gefühl. Natürlich hatte ich nicht nur beschissene Erfahrungen gemacht, was vielmehr daran lag, dass ich immer das It-Girl gewesen war und ziemlich viele zu mir aufgesehen hatten, aber lange Zeit hatte ich mich nur verstellt, weil ich Angst hatte als Streber angesehen zu werden, was nun einmal schlecht fürs Image war. Das alles hatte sich jedoch ziemlich gewandelt, seitdem ich von der übernatürlichen Welt erfahren hatte und plötzlich zu einem Teil davon geworden war. Auf einmal war die Schule nicht mehr so wichtig, da es teilweise um Leben und Tod ging, vor allem bei mir. Manche stellten es sich vielleicht cool vor eine Banshee zu sein, doch die Schattenseiten nahmen die wenigsten wirklich ernst. Ich hatte so oft an mir selbst gezweifelt, mich gefragt, ob ich den Tod von anderen nicht vielleicht hätte verhindern können, wenn ich die Stimmen nur früh genug verstanden und gewusst hätte was ich tun sollte. Mit der Zeit wurde es leichter, ich lernte meine Fähigkeiten bewusst zu steuern und kontrollieren, was alles eine große Last von meinen Schultern nahm.
Inzwischen war ich meinem Rudel schon eine große Hilfe geworden, weil ich die Stimmen schnell verstand und reagieren konnte, auch wenn es noch immer nicht schön war mit Sterbenden oder Toten zu reden und mich um sie zu kümmern, doch ich tat es dennoch gern, um etwas Gutes zu tun.
Heute sollte es darum jedoch nicht gehen, da ich meine Aufmerksamkeit der Reise widmete, auf der ich mich nun seit zwei Tagen befand. Ich wollte endlich mehr von der Welt sehen, bevor ich mich meinem Studium zuwandte. So richtig sicher war ich mir noch nicht welches Fach es werden würde, aber vielleicht schaffte die Reise auch Klarheit, zumindest war das zu hoffen. Ich war sie allein angetreten, da ich selbstständig genug war um für ein paar Wochen ohne Begleitung unterwegs zu sein. Natürlich schrieb ich mit meinen Freunden abends, aber den Tag über verbrachte ich lieber unter den Einheimischen, um mir ein besseres Bild von dem fremden Land zu machen, da ich dafür schließlich auch hergekommen war.
Gerade machte ich einen kleinen Zwischenhalt in einem Pub, war froh darüber, dass ich ein luftiges Sommerkleid gewählt hatte, in welchem ich nicht zu sehr schwitzte. Als ich mir ein Bier bestellt hatte wurde ich angesprochen, wogegen ich logischerweise nichts einzuwenden hatte.
„Das stimmt, ich bin hier quasi nur auf Durchreise, vor mir liegen noch ein paar Städte, die ich erkunden möchte. Ursprünglich komme ich aus Beacon Hills, eine Kleinstadt in Kalifornien", erwiderte ich auf die Frage des Unbekannten, ebenfalls ein Lächeln auf den Lippen.
„Ich bin Lydia, freut mich", ich schüttelte seine Hand, wobei mir nicht entging, dass er eine gewisse Ausstrahlung hatte, die ich wohl durch mein Wesen besonders gut wahrnahm. „Vor ein paar Wochen habe ich meinen Abschluss gemacht und möchte jetzt noch etwas von der Welt sehen, bevor ich mich wieder ans Lernen setze und studiere", fügte ich noch hinzu, da ich nicht mit der Tür ins Haus fallen würde und ihn deshalb auch nicht darauf ansprach, dass er Probleme hatte, die ich spüren konnte. Allgemein war das eine schlechte Idee, zumindest es auf diese Art zu machen, da das die meisten Menschen abschreckte, gerade wenn es in die übernatürliche Richtung ging, was ich gar nicht im Sinn hatte.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 28.06.2021 17:51

"Kalifornien", wiederholte Davin mit einem Lächeln und nickte. "Des soll ja auch wunderschön sein, soweit ich gehört habe. Gefällt es dir hier denn auch soweit? Was steht noch so auf deiner Liste?" Zu seinem Leidwesen war Davin selbst bisher nie wirklich dazu gekomen, die grüne Insel zu verlassen. Vielleicht mal ein kleiner Trip rüber nach Großbritannien, aber das wars auch schon. In seinem Leben war so ziemlich jeder einzelne Aspekt verdammt kompliziert und auchw enne r andere Kulturen und Menschen und Länder durchaus spannend fand, so... war dafür in seinem Leben bisher einfach kein Platz gewesen. Er fragte sich, ob er eines Tages wohl eine lange Reise antreten könnte, um verschiedene Kulturen zu erforschen, doch grade im Hinblick auf Selma... nope. Wahrscheinlich würde das eher nichts werden. Das tat ihm leid, aber es war okay. Seine Schwester würde immer an seiner obersten Stelle stehen, ganz egal, was das für ihn bedeutete, was er dafür tun müsste und in Kauf nehmen müsste, ganz egal was es für Konsequenzen haben könnte. Er würde immer alles für sie tun.
"Oh, deinen Abschluss, really?", fragte Davon nochmal nach, mit diesem leichten Lächeln und trank einen Schluck Whiskey. "Herzlichen Glückwunsch! Was hast du denn dann für einen Abschluss, schlaues Mädchen?", fragte er sie interessiert. Ihm selbst war so etwas wie ein Abschluss auch nie vergönnt gewesen. Die Schule hatte er nie geschafft abzuschließen und er hatte froh sein können, die Ausbildungsmöglichkeit im Kindergarten erhalten zu haben - und nicht nur das, sondern dazu noch, dass es ein Job und eine Ausbildung gewesen war, welche ihm gefallen hatte, welche ihm Freude bereitet hatte. Vermutlich so ziemlich das einzige in seinem Leben, was nicht auf irgendeine Art und Weise völlig verkorkst war. Auch wenn wohl die meisten Menschen, würden sie alles ber ihn wissen, ihn noch nichtmal in die Nähe von den Kids lassen würden, aber... well. Er würde Kindern niemals etwas antun. Sie waren noch so voller unschuldiger Lebensfreude... es war es einfach wert, sich um sie zu kümmern, sich mit ihnen zu beschäftigen und ihren kindlichen Weisheiten zu lauschen. Sie waren noch so unglaublich unberührt. Vielleicht war das der Grund, weswegen er seinen Job so liebte. Um dieses Gefühl, dieser einfachen kindlichen Lebensfreude nicht gänzlich zu vergessen.

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 03.07.2021 14:07

„Das stimmt. Beacon Hills ist zusätzlich auch eigentlich eine tolle Stadt, weshalb ich eher weniger mit dem Gedanken spiele wirklich wegzuziehen", stimmte ich ihm zu. Vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun, dass ich mein Rudel dort hatte und nicht glaubte, dass wir es alle schaffen würden an einen gemeinsamen Ort zu ziehen, doch das war etwas, was ich vor meiner neuen Bekanntschaft lieber nicht erwähnte. „Ja, ich muss zugeben die Insel hat ihren ganz eigenen Charme, weshalb ich bisher richtig zufrieden mit der Reise bin. Ich hab auch einige sehr offene Menschen kennengelernt. Und als nächstes kommt Galway, worauf ich mich auch schon sehr freue. Bist du dort mal gewesen?", da Davin ebenfalls offen und interessiert wirkte, hatte ich absolut kein Problem damit dieses Gespräch weiterhin zu führen. Es war nun einmal immer schön mit Einheimischen zu reden, da sie meist Tipps hatten und auch ganz eigene Geschichten erzählen konnten, worüber ich mich logischerweise freute.
Meine Mutter hatte anfangs Sorge gehabt, dass mir etwas auf dieser Reise passieren könnte, doch da ich mich regelmäßig bei ihr meldete schien sie sich etwas beruhigt zu haben. In meiner Kindheit hatte sie oft zu viel zu tun gehabt, sodass ich mehr mit meinen Freunden Zeit verbracht hatte als mit ihr, doch das nahm ich ihr nicht übel, denn als es mir besonders schlecht ging war sie da gewesen, hatte sogar regelrecht Angst um mich gehabt, was nur bedeutete, dass ich ihr wichtig war und das war alles, was ich hatte wissen müssen.
Ausgrenzung schien bei den Menschen sehr beliebt zu sein, obwohl ich es nicht wirklich verstehen konnte. Natürlich musste man nicht jeden mögen, aber ihn mit nötigem Respekt zu behandeln war nun wirklich nie verkehrt. Leider gab es ziemlich viele Idioten und Arschlöcher, die es mochten anderen das Leben zu erschweren, was super beschissen war, aber man oft nichts dagegen ausrichten konnte.
„Vielen Dank! Sagen wir mal, es war ein sehr guter Schnitt", auf meinen Lippen bildete sich ein Schmunzeln, da ich zwar stolz auf mich war, aber mich nicht für unglaublich toll hielt. Es war zwar eine Leistung bei all dem Drama in Beacon Hills noch einen super Schnitt hinzubekommen, aber ich war nun einmal nicht dumm, auch wenn ich das vor allem vor ein paar Jahren allen weismachen wollte. „Und welchen Job machst du?", wollte ich wenig später noch von ihm wissen, da es nun einmal klar war, dass er einige Jahre älter war als ich und die meisten Leute hatten bereits einen Beruf, in welchem sie fast jeden Tag tätig waren.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 05.07.2021 11:29

"Des verstehe ich", sagte Davin mit einem Lächeln und nickte. "Die Wurzeln woher man kommt können ziemlich stark sein." atsächlich reizte es ihn selbst auch mal, auf Reisen zu gehen. LLänder zu sehen, nicht nur im Fernsehen oder Filmen oder Büchern. Bisher war er maximal mal in England gewesen - noch mit der Schule ein ausflug rüber oder auch, wenn sie mit der Gang eine Weile untertauchen mussten, um kein Aufsehen zu erregen, während das Geld gewaschen wurde oder dergleichen. Aber abgesehen? Fehlanzeige. Doch selbst wenn er einmal auf Reisen gehen würde (und Selma selbstverständlich mit könnte), wüsste er nicht, ob er in ein anderes Land umziehen wollte. Er mochte Ireland, seine Heimat. Trotz allem Shit. Es würde etwas fehlen.
"Es freut mich, des es dir hier gefällt!", sagte Davin und trank einen Schluck seines Whiskeys. Es war das letzte starke Getränk für heute, danach würde er aufs Ale umsteigen. Zustimmend nickte er. "Generell sind wir ziemlich offen. In Galway war ich tatsächlich schon einmal. Ist aber lange her, da war ich... I don't know. Zwölf? Or something like that." Er war mit seinen Eltern dort gewesen und die Erinnerungen waren schwach. Oh fuck, das waren damals echt noch andere Zeiten gewesen. Da war alles noch normal gewesen. Obwohl... war es jemals richtig normal gewesen? der dichtete er das nur der Vergangenheit an? Fuck, er konnte es echt nicht sagen.
"Definitiv!", stimmte davin ihr zu. Seinen Abschluss zu schaffen machte nicht jeder. Er selbst hatte zugegebenermaßen die Schule abgebrochen. Er war nicht grade eine Vorbildsfunktion, egal in welcher Hinsicht. Ironisch, dass ausgerechnet er Kindergärtner war, but.. hey. Er gab sich alle Mühe. Er liebte die Kids. Und da wusste immerhin niemand was er sonst so tat.
"Ich bin Kindergärtner", beantwortete er jetzt auch die Frage seiner neuen Bekanntschaft mit einem freundlichen Lächeln.  "Weißt du, was du einmal machen möchtest?", fragte er dann - auch wenn ihm bewusst war, dass viele das nach ihrem Abschluss eben noch nicht wussten. Aber es gab ja immer Ausnahmen.

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 05.07.2021 13:31

„Definitiv, vor allem, wenn auch noch die Familie und alle Freunde dort sind und man weiß, dass man diese zurücklassen müsste", pflichtete ich ihm sofort ebenfalls lächelnd bei. Ich würde diese Menschen niemals vermissen wollen, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum nicht, da sie einfach mein Leben waren. Natürlich war das nicht immer so gewesen und es sogar nicht gerade selten, dass sich Schulfreunde auseinanderlebten, doch wir waren schon längst über diese Schwelle hinaus, weshalb ich nicht daran zweifelte, dass wir noch eine lange Zeit miteinander verbrachten. Schließlich sahen wir uns außerhalb des Schulgebäudes ziemlich oft und das änderte auch nicht unsere neuen Lebenswege.
„Das heißt du kannst mir nichts mehr von dem Ausflug nach Galway erzählen?", fragte ich nach, da ich natürlich nicht wusste wie viele Erinnerungen er noch an dieses Erlebnis hatte. Oft hing das auch davon ab, welche Erfahrungen man dort gemacht hatte, denn manches blieb einem länger und anderes etwas kürzer im Gedächtnis, jedoch hätte ich nun wirklich nichts gegen eine Erzählung, da ich mich ganz gerne auf meine Mitmenschen einließ und auch erfuhr was sie so ausmachte, wie ihr Leben verlaufen war. All das interessierte mich brennend, vielleicht auch wenig zu sehr, gerade im Bezug auf meine neue Bekanntschaft. Doch auch jetzt hielt ich mich zurück nachzuhaken, da nicht jeder darüber reden wollte was ihm passiert war, was ich auch vollkommen verstehen konnte.
„Wow, das stelle ich mir echt spannend vor. Liebst du deinen Job?", ich fand es großartig auf Menschen zu treffen, die sich um die jüngsten Generationen kümmerten und ihnen hoffentlich auch ein gutes Beispiel waren. Allein der Versuch sollte einem hoch angerechnet werden, da manche Leute sich überhaupt nicht ändern wollten. „Bisher bin ich immer noch am Schwanken, aber deshalb tut mir diese Auszeit wohl echt gut, erstmal weg vom ganzen Lernen und raus in die Welt, um etwas anderes zu erleben", fügte ich noch hinzu, ehe ich an meinem Drink nippte, welcher recht wenig Alkohol beinhielt, da ich mich hier nicht besaufen wollte.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 06.07.2021 17:35

"Oh yes, des kann ich mir gut vorstellen", nickte Davin sogleich und sah die Rothaarige zu seiner Seite an. "Hast du denn eine große Familie?", fragte er. Er mochte es sich mit Leuten zu unterhalten, sie kennenzulernen - einer der vielen Gründe, weswegen er in den meisten Pubs hier sogar Stammkunde war. Es war immer schön altbekannte aber auch neue Gesichter zu sehen, mehr über sie zu erfahren und Erfahrungen auszutauschen. Einfach Kontakte knüpfen. Unwillkürlich dachte Davin für einen Moment an seine eigene Familie. Selma, die er über alles liebte und selbst großgezogen hatte. Seine Eltern, welche bereits lange tot waren. Kurz zuckte hinter seinen Augenlidern das Bild von dem brennenden Bauernhaus auf, wo er hinter den Scheiben die schwarz verbrannten Gestalten vollkommen in Flammen gehüllt mit zuckenden Gliedmaßen erkennen konnte. Einige Augenblicke lang war sich Davin sogar sicher, die unnatürlichen kreischenden Laute wieder zu hören, hier im Pub.
Mühsam schluckte Davin - seine Kehle war staubtrocken - und erst jetzt merkte er, dass er die Luft angehalten hatte während des Flashbacks. Rasch trank er einen Schluck Whiskey, um es zu überspielen und seine Kehle wieder etwas zu wässern.
Die junge Frau war auf Reise durch Irland nach ihrem Abschluss - was Davin echt cool fand. Eines Tages, falls das realisierbar wäre, würde er gerne auch andere Länder entdecken. Aber das würde wenn überhaupt definitiv noch dauern. In Galway - ihrem nächsten Ziel - war er allerdings wenigstens schon einmal gewesen.
"Hmm", machte Davin, während er nachdachte und rollte seine Lippen. "Nicht viel, leider. Ich erinnere mich an die Klippen, die Vögel und des Meer. Des war so fucking imposant, des kann man einfach gar nicht vergessen. Natur pur. Denn weiß ich noch dass wir in der Cathedral waren, voll vergoldet eine riesige Kuppel... des war auch krass. Und sonst..." Er dachte nach. Galway...Galway... Gott, er war damals 12 oder so gewesen. Oder nein, noch jünger. Elf? Zehn? "Ohh, of course! Und wir waren beim Galway Garden Festival an einem Tag. Mit so Ständen und den bunten Flatterbändern und so. Yeah", er grinste leicht. Er hatte ewig nicht mehr daran zurückgedacht - generell dachte er eigentlich sehr wenig an seine Kindheit. Es war eine schöne wieder aufgelebte Erinnerung. Wofür er Lydia tatsählich dankbar war.
Davin lachte leicht, als Lydia seinen Job als spannend betitelte. So wurde 'Kindergärtner' nun wirklich nicht oft bezeichnet. "Yes. Yes, ich liebe meinen Job.", antwortete er dann ehrlich nickend. "Kids sind einfach etwas großartiges." Dann lauschte er ihren weiteren Plänen, nun, da sie ihren Abschluss hatte und nickte erneut. "Des stimmt wohl. Und vielleicht findest du dann ja etwas, was dir Spaß macht. Ich hatte auch keine Ahnung, was ich werden wollte." Es war reiner Zufall gewesen, dass er zur Erziehung gekommen war - und dass ihn das auch noch dermaßen erfüllt hatte. Eigentlich war er zu der Zeit - ohne Schulabschluss - nur verzweifelt auf der Suche nach irgendeiner Anstellung oder Fortbildung oder Ausbildung gewesen. Aber zumindest einmal im Leben hatte da alles gepasst. Lydia würde ihren Weg ganz sicher auch finden, da hegte er keinen Zweifel.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.07.2021 11:44.

Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 11.07.2021 13:50

„Meine leibliche Familie besteht inzwischen nur noch aus meiner Mom und mir, aber meine Freunde zähle ich inzwischen auch zu meiner Familie. Wir haben die letzten Jahre eine ganze Menge zusammen durchgemacht, weshalb ich keine Zweifel habe, dass wir unser ganzes Leben lang miteinander verbunden bleiben", erzählte ich Davin frei heraus, da es schon in meiner Heimatstadt kein Geheimnis mehr war, dass meine Freunde und ich die ganze Zeit aufeinander hockten. Dadurch, dass wir uns nicht nur in der Schule sahen, sondern auch außerhalb ständig Zeit miteinander verbrachten, hatte sich ein ganz anderes Band zwischen uns geflochten und ich war einfach so dankbar für jeden einzelnen von ihnen, auch wenn mancher Anfang nicht leicht gewesen war, aber wann er das schon mal? „Was ist mit deiner Familie?", fragte ich wenig später nach und beobachtete meinen Nebensitzer etwas genauer. Ich konnte spüren, dass er schon etwas mit dem Tod zu tun gehabt hatte, er wirkte wie eine zerbrochene Seele, der schon vieles gesehen und erlebt hatte. Was genau passiert war konnte ich zwar so noch nicht sagen, aber nicht viel gutes, das war schon jetzt sicher.
Ich ließ ihm die Zeit, die er brauchte, um die alten Erinnerungen wieder hervorzukramen und hörte ihm anschließend gespannt und aufmerksam zu, da es nun einmal immer interessant war zu erfahren an was sich andere noch bezüglich Ausflügen erinnerten. Unser Gedächtnis war faszinierend, da man erst später sagen konnte was wirklich hängen geblieben war.
„Deine Erinnerungen hören sich auf jeden Fall sehr schön an! Dann hab ich nun noch größere Hoffnung, dass für mich dieser Halt auch toll werden wird", reagierte ich erst auf seine Worte, als er fertig war mit der Erzählung und lächelte dabei etwas breiter. Ich war wirklich froh darüber diese Reise angetreten zu sein, denn man lernte dabei so viel mehr als in der Schule oder in einem Studium.
„Dem kann ich nur zustimmen. Kinder haben etwas unglaublich faszinierendes an sich und man kann ihnen auch ein gutes Beispiel sein. Außerdem sind die meisten von ihnen mit so kleinen Dingen zufrieden und glücklich, manchmal wünschte ich, dass ich mich auch wieder über die kleinen Sachen im Leben so sehr freuen könnte", je älter man wurde, desto mehr hinterfragte man die Dinge, was einerseits natürlich gut war, aber andererseits zerstörte man damit so manche tollen Erlebnisse und Erfahrungen, weil man sich mit dem negativen aufhielt, während das bei vielen Kindern nicht der Fall war. Sie nahmen das meiste einfach so hin und erfreuten sich des Lebens.
„Manchmal muss man die Dinge einfach auf sich zukommen lassen und verschiedenes ausprobieren", stimmte ich ihm direkt zu. Außerdem konnte man sowieso nie wissen was das Leben mit sich brachte, konnte einem der Traum auch ziemlich schnell kaputt gemacht werden oder man verlor das Interesse.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 13.07.2021 11:58

"Oh, tut mir leid um deinen Dad", sagte Davin ehrlich, während er erneut kurz an seinem Whiskey nippte. Dann lächelte er. "Aber es freut mich sehr, dess du in deinen Freunden denn eine Familie finden konntest. Du hast nämlich Recht. Schlimme oder spannende Ereginisse können einen sehr zusammenschweißen." Er dachte an Selma und sich. Er konnte es noch immer nicht fassen, was sie gemeinsam hatten. Niemals würde er das aufgeben wollen. Niemals in seinem ganzen Leben. Er liebte sie so fucking sehr...
Bei ihrer Frage nach seiner Familie zögerte er nur kurz. Davon wussten eigentlich die meisten - er hatte es schon oft angeben müssen und es war okay. Auch wenn ihn das Feuer nach wie vor verfolgte und er... selbstverständlich nicht gerne über den Tag an sich sprach. "Meine Eltern sind schon vor langer Zeit gestorben. Da war ich fünfzehn", erzählte er also und lächelte leicht. "Aber ich habe meine kleine Schwester, die ich über alles liebe. Ansonsten hab ich keine Familie mehr, soweit ich weiß." Seine Großeltern waren noch vor seinen Eltern aus verschiedenen Gründen gestorben. Und Tanten und Onkeln exsitierten seines Wissens nach nicht - ansonsten wären er und Selma damals sicher zu ihnen anstatt ins Waisenhaus gekommen.
Im Gegensatz zu damals waren die lang vergessenen Erinnerungen an Galway wirklich bedeutend schöner. Davin lächelte, sodass sich die Lachfältchen um seine Augen herum ein wenig hervorhoben. "Da bin ich mir sicher. Like I said, die Natur dort ist einfach unglaublich! Es wird dir sicher gefallen. Kannst mir ja eine Karte schicken.", zwinkerte er spielerisch, trank dann seinen Whiskey aus und bestellte sich ein Ale. Er wollte sich ja nicht betrinken. Heute zumindest nicht.
"Yes", stimmte Davin Lydias Beschreibung von Kindern zu und nickte dabei gedankenverloren, den Blick irgendwo ins nichts gerichtet. "Yes, sie sind unschuldig.", fügte er schließlich hinzu, blinzelte und zog sich zurück ins Hier und Jetzt. Es war jedes Mal etwas besonderes die Kinder zu sehen. Ihre einfache unbesorgte und so unschuldige Freude. Nichts davon hatte er noch. Und er hoffte immer, dass die Kinder es sich lange behalten mochten.
"Genau des", nickte auch Davin nochmal. Kurz herrschte Stille. "Was hast du denn schon vom schönen Dublin gesehen?", fragte er dann neugierig.

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