Café and Bar: The Green Lung {Zwingscut]

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Kai.
Gelöschter Benutzer

Café and Bar: The Green Lung {Zwingscut]

von Kai. am 19.05.2022 10:44

Im Herzen von Sheffield gelegen handelt es sich bei der Green Lung um eine kleine Bar, die gleichzeitig als Café funktioniert. Sie ist im Außenbrereich von viel Grün umgeben und auch im Innenbereichen vor allem hölzern und naturbelassen gestaltet.
Man kann hier vor allem vegan ein und ausgehen - aber für meisten ist es nicht das Ambiente oder die Dinge, die man hier kaufen kann, die sie anziehen, sondern die Tatsache, wer hier arbeitet, denn in dem Café ist nicht alles so menschlich-banal, wie es auf den ersten Blick scheint...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2022 18:07.

Kai.
Gelöschter Benutzer

Re: Café and Bar: The Green Lung

von Kai. am 19.05.2022 22:05

Beginn:
Nadja &' Kai:
~ The Idyll of an Assassination ~

Über den Sommer endlich einmal wieder zurück zu Hause, hatte sich Kai eigentlich mit einem Freund verabreden wollen - in dem Café, in dem sie früher immer gern Zeit verbracht haben...Doch heute bleibt Kai allein - sein Freund sagt in letzter Sekunde ab und nach einem kurzen Gedanken nimmt er sich einen Tisch.
Auch Nadja findet ihren Weg in Bar und Café - allerdings aus vollkommen anderen Gründen; denn immerhin hat sie ihr Job an diesen Ort geführt, an dem sie so fremdartig wie passend erscheint.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2022 22:06.

Kai.
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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Kai. am 20.05.2022 17:19

Ich blinzelte gegen das Sonnenlicht, als ich aus dem Fenster auf die Straße blickte. Es war am frühen Nachmittag und um mich herum herrschte reger Betrieb – das Stimmengewirr von Gästen, Angestellten und Musik, die sanft aus den Boxen überall an den Säulen klang. Doch ich hörte davon kaum etwas genauer. Ich hielt mein Handy umklammert und schaute immer wieder auf die Uhr – und überprüfte, ob ich nicht doch wieder eine Nachricht bekommen hatte. Doch nichts. Meine Timeline blieb leer.
Ich wippte mit dem Fuß und tippte mit dem Fingernagel auf die hölzerne Tischplatte, was ein unterschwelliges und nerviges Klicken verursachte. Ich hatte Bauchschmerzen. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr hier sein – mir war die Lust auf einen Kaffee und vielleicht etwas Kuchen vergangen; und je länger ich wartete, umso weniger freute ich mich noch auf die Zeit, die ich hier eigentlich hatte verbringen wollen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Doch dann gab mein Handy ein sanftes Plink von sich und vibrierte leicht in meiner Hand. Meine Augen weiteten sich leicht und aufgeregt richtete mich auf. Doch die ersten Worte der Nachricht ließen mich auch schon wieder in mich zusammenbrechen: „Hey, sorry, heute wird es leider nichts mehr. Muss noch etwas erledigen..." Und das war's. Ich runzelte die Stirn. Keine Erklärung, gar nichts, nur eine Absage. Schließlich kniff ich die Lippen zusammen. Damit war der Tag wohl vorbei...Jedenfalls dachte ich das, bis ich meinen Namen hörte. Jaaaa, ich Idiot hatte mir auch schon etwas bestellt. Sitzen gelassen, ich! Ich seufzte und stand dann auf, um zur Theke zu gehen, damit ich mir meinen Kaffee abholen konnte.
So hatte ich mir wenige Augenblicke später meinen Weg durch den rustikalen Gastraum gebahnt und war die große, helle Theke getreten, an der Menschen in langer Schlange standen und sich dahinter Angestellte geschäftig bewegten. Sie trugen ozeanblaue Schürzen über weißem Hemd und schwarzer Hose. Doch ich konnte ihre Gesichter kaum erkennen, sie verschwammen seltsam vor meinen Augen. Sie zeigten mitunter seltsame Züge – spitze Ohren oder schwarze Augen. Ein Anblick, an den ich mich bereits gewöhnt hatte. Doch es bereitete mir immer noch Kopfschmerzen, Dinge zu sehen, während andere krampfhaft versuchten, sie zu verstecken. Das verstand sich in meinem Kopf nicht – und ich musste mich abwenden. Auf Nachfrage nannte ich meinen Namen. Es schien doch noch zu dauern. Welch ein Chaos...
Also lehnte ich mich an die Theke und warf wieder einen Blick auf mein Handy, doch es zeigte keine neuen Nachrichten mehr an – einmal mehr.
Ein weitere Seufzen und ich ließ meinen Blick schweifen. Ich schien ja nichts besseres mehr zu tun zu haben an diesem Nachmittag. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich dabei eine der Angestellten, die ich hier noch nie gesehen hatte. Sie kam mir nicht bekannt vor – allerdings musste das nichts bedeuten. Immerhin war ich mehrere Monate nicht mehr hier gewesen, hatte nicht einmal der Stadt einen Besuch abstatten können. Doch irgendetwas an ihr gefiel mir nicht. Ihr Anblick bereitete mir Bauchschmerzen – nicht, weil sie hässlich war oder so, nein, sie sah wirklich gut aus – es war etwas an ihrem Auftreten. Auch wenn das auch nicht schlecht war. Ach, ich konnte es nicht beschreiben – nicht einmal in Gedanken! Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich sie scheinbar beiläufig, wie sie das Getränk zubereitete – einen Kaffee Latte. Eigentlich absolut nichts ungewöhnliches, oder? Doch ich hatte wieder dieses seltsame Gefühl – die Ränder meines Blickfeldes flimmerten und wurden seltsam schwarz, mir war, als huschte ihr Schatten weiter, als ihr ihr Körper folgen konnte. Ihre Hände huschten zu ihrer Tasche und flogen über den Tassenrand. Für den Bruchteil einer Sekunde rieselte feier Staub herunter und fiel wie feiner Schnee auf den Schaum in der Tasse. Doch ich musste mich abwenden. Meine Augen schmerzten und in meinem Kopf drehte es sich.
Doch dann schnaubte ich leicht. „Ich habe ja schon vieles gesehen, was die Leute hier im Kaffee haben – und das ist nicht nur Alkohol...", sagte ich leise, aber laut genug, dass sie mich über das Treiben hinweg und durch das Rattern der Maschinen hören konnte. Mein Blick huschte dabei zu einer Frau mit pinken Haaren hinter ihr mit feengleichen Gesichtszügen und einem frechen Lächeln, blinzelte sie einer Frau zu, deren Pupillen jetzt schon geweitet waren. „Aber ich wette dein Zeug gehört nicht zum guten Stoff." Ich grinste sie frech an und konnte selbst nicht ganz unterschieden, ob sie es bereits getan hatte oder nur kurz davor gestanden hatte. Manchmal verschwammen Vergangen, Gegenwart und Zukunft in meinem Kopf zu dunklen Schatten, die sich gegenseitig umspielten und tanzten und umkreisten und die Grenzen undeutlich wurden. Doch was daran nicht zu leugnen war: Die Schatten erzählten mir eine Wahrheit, die die meisten nicht sehen konnten. „Von der Dunkelheit berührt" nannte man solche Leute. Andere Beschreibungen waren allerdings auch „verdorben" oder „verdüstert". Keine davon gefiel mir – denn so oder so kam ich mir nur wie ein Aussätziger vor. Deshalb dachte ich selten darüber nach.
Nach einem Moment stützte ich mein Kopf auf meine Hand, um mein Gesicht etwas näher zu ihr zu bringen und betrachtete sie forschend. „Ist das wenigstens krasses Zeugs, das du da jemandem unterschieben willst? Ich frage natürlich für einen Freund." Ich zwinkerte ihr zu. Vielleicht sollte man es nicht unbedingt zugeben, aber als ich noch... „ahnungsloser" war, hatte ich hier auch mal etwas probiert. Es hatte mir zwei Wochen Bauchschmerzen und einen Tag Erbrechen eingehandelt, aber es waren wunderbare sechs Stunden in den buntesten und verrücktesten Welten.

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Nadja

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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Nadja am 26.05.2022 17:29

Seit einer Woche war Nadja in Sheffield angekommen - natürlich wegen eines Auftrags. Tatsächlich reiste Nadja viel. Sehr viel. Aber niemals aus Urlaubsgründen, sondern immer nur für den Job. Das Gute war, dass ihr ihr Job in der Regel viel Freiraum darin ließ, wie sie ihren Aufenthalt im Ausland gestalten wollte (natürlich abhängig von ihren Klienten). Dieses Mal war leider sehr viel Observierungsarbeit Teil gewesen, sodass sie gar nicht viel Zeit gehabt ahtte das Sheffield selbst kennenzulernen.
Normalerweise waren ihre Aufträge nicht so langweilig. Manchmal musste sie ihre Zielperson erst finden, was sich über Wochen, manchmal sogar Monate erstreckten konnte (wenn sie ehrlich war, machten ihr diese Aufträge sogar am meisten Spaß: nicht zuletzt, weil sie dank diesen so wunderbar lange Zeit mit gutem Grund von Zuhause fern sein konnte). Manchmal gingen ihre Aufträge schnell: es hieß einfach Ziel ausschalten, ganz egal wie. Es konnte ein Autounfall sein, ein stiller Mord im Wald, oder einfach mit dem Schafschützengewehr vom Dach gegenüber. Nadja liebte diese Art von Nervenkitzel - und es machte ihr nicht das geringste aus. Sie packte ihre Spuren wieder ein und wenn die Polizei da war und mit Ermittlungen begann, war sie schon wieder über alle Berge, die Tatwaffen losgeworden (oder wenn sie Lust hatte jemand anderen untergejubelt) und byee.
Aber diesmal war es anders. Ihr Klient hatte laut und deutlich gesagt: es sollte wie ein natürlicher Tod aussehen. Nicht wie Mord. Und das machte die ganze Sache so tricky. Natürliche Tode waren nicht so leicht zu faken. Dank eines Freundes hatte sie die ärztlichen Unterlagen des hiesigen Staatsanwaltes bekommen - ja, dieser Typ den sie umlegen sollte war ein Staatsanwalt - und offensichtlich besaß er eine Herzschwäche. Also würde Nadja ihm einen Herzinfarkt verpassen. Ganz natürlich. Ganz unauffällig. Natürlich würde die Leiche untersucht werden, doch es würde wohl niemanden wundern, sollten sie Substanzen in seinem Blut finden, die dort nicht hingehörten. Nicht wenn es hier geschah... in dieser Bar.
Nadja hatte die Bar gleich an ihrem ersten Tag entdeckt - udn gleich am ersten Tag herausgefunden, was hier anders war als in anderen Cafés und Bars. Hier wurde nicht nur Kaffee, Kucheno der mal ein Whiskey ausgeschenkt... nein, hier bekam man auch gewisse Extras. Die Bullen hier mussten fürchterlich korrupt sein, dass sie den Laden nicht dicht machen, doch das interessierte Nadja nicht weiter. Nach einer Woche Beobachtung hatte sie herausgefunden, dass ihre Zielperson jeden Morgen um Punkt 15 Uhr hier einkehrte, einen Kaffee trank, einen Kuchen aß und sich dann auf den Weg nach Hause zu seiner Frau und seinen zwei Teenager-Kindern machte.
Also hatte Nadja gestern die Gelegenheit gepackt und in dieser Bar mit dem passendem Namen The Green Lung nach einem Probetag zum Arbeiten gefragt. Sie hatte eine herzzereißende Geschichte aufgetischt dass sie Fernstudentin war und Erfahrung sammeln wollte, indem sie durch die Welt reiste - das Geld musste sie sich allerdings vor Ort immer selbst verdienen, ob es hier nicht eine Möglichkeit gebe. Und tatsächlich: sie hatten ihr heute den Probetag gegeben.
Und es war 15 Uhr. Die Zielperson: Edward Tyson betrat das Café, nickte einigen zu und setzte sich an seinen Stammtisch. Nadja ging auf Nummer sicher dass das kleine Fläschchen mit dem viel zu hochdosierten kleinen Drogenmix sich noch immer in ihrer Tasche befand. Ihre Fingerabdrücke würde niemand darauf sicherstellen können. Dafür würde sie im Anschluss noch sorgen - und wenn sie das Fläschchen geschickt in die Schütze einer der anderen Arbeiterinnen fallen ließ.
Sie ging zu Edward hinüber, läcehlte, begrüßte ihn und fragte was sie ihm bringen durfte (auch wenn sie das natürlich schon lange wusste). Sie nickte, kehrte zurück und schmiss die Kaffeemaschine an. Als sie sich umdrehte hatte sich ein junger Mann an die Theke bewegt. Eben hatte er woanders gesessen und sie beoabchtet - das wusste sie. Sie war aufmerksam, ihre Sinne immer auf ihre Umgebung geschärft. Das ging nicht anders in ihrem Job.
Bei seinen leisen Worten, die durch das Laute Geräsuch der Kaffeemaschine gerade noch so zu vernehmen waren, erstarrte sie. Fuck. Ein Zeuge war das letzte was sie gebrauchen konnte. Na gut! Dannw ürde sie sich eben früher oder später seiner auch erledigen müssen. Aber eins nach dem andern. "Entschuldigung - ich habe leider keine Ahnung, was Sie meinen", lächelte sie ihn warm an. Der Kaffee war fertig. Sie nahm ihn und mit einer so raschen und geschickt versteckten Bewegung dass man es kaum merkte, war ihr Herzinfarkt-Mittelchen bereits in den Kaffee gerieselt. Ohne dem jungen Mann hinter der Theke noch einen Blick zuzuwengen (das wäre viel zu verdächtig gewesen) brachte sie den Kaffee mit Extra zu Edward Tyson lächelnd an den Tisch, der sich ebenfalls mit einem Lächeln und einem Nicken bedankte. Kurz unterhielten sie sich - sie erzählte ihm von ihrem Probetag und dem angeblichen Grund. Dann kehrte sie hinter die Theke zurück. Sie musste nur noch das Fläschchen säubern (das würde auf Toilette geschehen) und loswerden. Kein Problem. Der Junge war immer noch da.
"Kann ich etwas für dich tun, mein Lieber?", fragte sie ihn, legte ihre Arme auf die Theke und sah ihm direkt uns unerschrocken ins Gesicht.

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Kai.
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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Kai. am 23.07.2022 14:04

Als sie leicht aufgrund meiner Worte erschrak, grinste ich frech. Ja, das war jetzt genau das, was ich brauchte – etwas Durcheinander und eine kleine Stänkerei, um mich aufzuheitern. Doch der Moment sollte nur von kurzer Dauer sein...
Die Schatten zuckten wieder und ich hatte ein schlechtes Gefühl bei dem Anblick, den sie mir boten – auch wenn ich diesen gar nicht so genau einordnen konnte. Sie hatte etwas in die Tasse gegeben, die sie auch gleich an den Tisch brachte und natürlich hatte sie – wie sie vorgab – keine Ahnung, was ich meinte. Aber aus irgendeinem Grund verkrampfte sich beim Klang ihrer Worte und dem Schattenspiel mein Magen. Ich runzelte die Stirn. Doch einen Reim konnte ich mir dennoch nicht darauf machen...Was nutzte es einem, Dinge zu sehen und zu spüren, wenn man am Ende nicht wusste, was es damit auf sich hatte? Allerdings war es nicht das erste Mal, dass ich mir diese Frage stellte – und bei keinem Mal war ich schlauer daraus geworden. Aber ich wollte mir meine Stimmung nicht schon wieder vermiesen lassen, indem ich solch düsteren Gedanken zuließ. Immerhin hatte ich gerade abgeschüttelt, dass mein bester Freund mich versetzt hatte, da wollte ich nicht schon wieder über solche Dinge nachdenken.
Stattdessen drehte ich mich um und beobachtete sie, wie sie mit der Tasse an den Tisch trat und sich noch einen Moment mit dem Gast unterhielt. Sie tauschten einige Freundlichkeiten aus, lächelten. Doch ihr Schatten war seltsam verzerrt, so voller Dunkelheit, als würde sie so viel mehr verfolgen als nur ihr zweidimensionales Abbild auf den Wänden und dem Boden. Wieder runzelte ich die Stirn und musterte sie, als sie wieder zur Theke kam und nun schließlich nachfragte, ob sie mir helfen könnte. Ich konnte ihr nicht sofort eine Antwort darauf geben – ich blinzelte kurz und schüttelte ganz leicht den Kopf, um aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit zu kommen.
Ich zuckte nur mit den Schultern. „Nein, ich warte nur auf meine Bestellung...", erklärte ich, während ich sie weiterhin nachdenklich betrachtete. Und schließlich sprach ich meinen Gedanken einfach aus: „Du scheinst nicht von hier zu sein. Also nicht aus England, aber auch nicht...aus dieser Szene..." Doch meine Worte bereute ich eine Sekunde später auch schon wieder, denn es fühlte sich an, als hätte ich einen Tritt in die Magengrube bekommen, solche Bauchschmerzen hatte ich auf einmal... Mir war, als hätte ich mit dieser offenen Vorstellung einen großen Fehler gemacht, der mir nur noch nicht bewusst war – sich aber sehr bald offen zeigen würde. Was auch immer es war, diese Frau bereitete mir Unbehagen. Und doch...
Hinter mir brach hinter mir einiger Tumult aus. Aus irgendeinem Grund musste ich mich nicht sofort umdrehen, um zu wissen, wer es war und was geschehen mochte. Ich drehte mich nur halb und sah aus dem Augenwinkel herüber. Mit einer Hand klammerte er sich am Tisch fest, die Finger der anderen krallten sich in die Haut direkt über seinem Herzen. Das Gesicht war schmerzverzerrt und er schien kaum zu atmen. Ich sah ihren Schatten vor mir, mit der Kaffeetasse, die sie an seinen Tisch gebracht hatte. Zwei Mitarbeiterinnen sprangen dazwischen und die Schatten verrauchten – sie waren schnell an den Tisch geeilt und versuchten, ihm zu helfen. Um genau zu sein hatte sich die eine über ihn gebeugt und die andere stand davor. Die knallpinken Haare der versteckten Fee glühten leicht auf, doch niemand schien es im Schock über den plötzlich aufgetretenen Notfall bemerkt zu haben. In den Schatten sah ich, dass sie ihm die Hand auf die Brust gelegt hatte und ein sanftes, goldenes Licht schien. Die andere Mitarbeiterin versuchte dabei – scheinbar – fieberhaft, einen Notarzt zu rufen und die anderen Gäste aus der „Gefahrenzone" zu bringen. Ich kannte mich mit der Welt der Schatten nicht so genau aus, um zu wissen, welche Magie Feen vollbringen mochten, um einem Menschen das Leben zu retten – oder jedenfalls sein Leid zu lindern -, doch ich hoffte das Beste, auch wenn ich nichts Gutes für ihn sah; an der neuen Angestellten klebte der Hauch des Todes, den ich jetzt erst erkannt hatte.
„Uhhh, das war krasses Zeug", flüsterte ich und nickte anerkennend, ehe ich mich wieder zu ihr umwandte und erkannte, dass sie noch ungerührt an der Theke stand – sicher wartete sie nur auf den richtigen Moment. Ich ließ es offen im Raum stehen, was ich überhaupt wusste, was eben geschehen war, aber vermutlich war es sehr deutlich. Und mit Sicherheit würde es mich teuer zu Stehen kommen zu begreifen, was auch immer es zu begreifen gab – und das wohl keinesfalls finanziell. Aber doch...hatte das Gespräch noch immer einen gewissen Reiz.

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Nadja

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FSK 18 Cyborg flexibel abrosexuell cupioromantisch Geübter erfunden Apokalypse

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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Nadja am 31.07.2022 20:38

Nadja neigte den Kopf und betrachtete den Gast, welcher nicht nur ein Gast, sondern auch ein potentieller Zeuge für die Polizei sein könnte. Und das war das letzte, was sie gebrauchen konnte. Ihr Plan sah vor, dass bei der Autopsie ihrer Zielperson herauskommen würde, dass er einen Herzinfarkt erlitten und der Herzschrittmacher seinen Dienst versagt hatte. Niemand würde es bei einer so vorerkrankten Person hinterfragen. Es würde als tragisch abgestempelt werden und der Fall würde zu den Akten wandern. Doch wenn es auch nur einen Zeugen gab, er habe gesehen wie die neue Kellnerin etwas in den Tee des Kunden gegeben hätte... nun, dann würde aus der einfachen routine-mäßigen Obduktion eine Mordermittlung werden und das war wirklich das letzte was Nadja gebrauchen konnte. Auch wenn sie gut im Untertauchen war, so gut wahrscheinlich auch wieder nicht. Außerdem wäre der Auftragsgeber dann angepisst, genauso wie ihr Vater. Und wenn ihr Vater angepisst war...
Nadja drehte sich der Magen um. Nein, sie wollte lieber nicht daran denken.
"Auf was für eine Bestellung wartest du denn mein Lieber?", stellte sie die Gegenfrage, während sie in Gedanken noch immer ihre Optionen durchging, was sie mit ihm anfangen sollte. Doch jetzt ging der Gast in die Offensive. Scheiße ey! Das war echt das Letzte was sie gebrauchen konnte! Gerade hatte sie ihren Mund geöffnet für eine Erwiderung die sie sich während des Sprechens hätte einfallen lassen, als hinter ihr auch schon der Tumult ausbrach. Ein Tumult, den Nadja nur zu gut kannte und der Musik in ihren Ohren war. Auch wenn sie zugeben musste, dass irgendetwas an diesem 'Tumult' anders war. Sie drehte sich um und tat in perfekter schauspielerischer Manier, die ihr von der Jugend an antrainiert worden war wie das Kämpfen, als wäre sie vollkommen schockiert. Rasch holte sie das Telefon um es einer der untätigen Mitarbeiterinnen in die Hand zu drücken mit den Worten "Hier, ruf den Krankenwagen!". Sofort begann diese den Notruf zu wählen. Nadja verengte leicht die Augen. Etwas war seltsam und einen Moment später wusste sie auch warum. Genau wie sie selbst schauspielerte die Dame die Panik nur. Für einen winzigen Moment lang war die Auftragskillerin vollkommen irritiert - doch dann hatte sie es auch schon wieder beiseite geschoben und fokussierte sich auf ihr eigentliches Problem: den Zeugen. Scheiß doch drauf wenn an diesem Laden was nicht stimmte, konnte nur gut sein für ihren Auftrag. Der Zeuge war grad wirklich ihr vordringlicheres Problem.
In genau diesem Moment ertönte auch wieder seine Stimme hinter ihr. Fuck. Schön! Dann eben die unschöne Variante. In Sekundenschnelle stand ihr Plan, auch wenn das beduetete, noch ein paar Tage länger in der Stadt bleiben zu müssen, für etwaige Fragen. Sie stand auf und war in Handumdrehen zu dem jungen Mann vor die Bar getreten. Ein Blick durch den Raum zeigte ihr, dass niemand auf sie achtete. Alle waren mit dem Toten oder - im Fall der Gäste - ihren eigenen Schockzuständen beschäftigt. Nadja nutzte die Chance hob beide Hände und schlug mit ihren Handkanten kräftig zu beiden Seiten seines Halses - genauer gesagt den Halsschlagadern. Nur wenige Augenblicke später kippte ihr der Körper des jungen Mannes entgegen und gekonnt fing die Assasinnin ihn auf.
"Der Gast ist ohnmächtig geworden!", rief sie den andere zu und hatte ihn bereits auf beide Arme genommen. Sie musste hier weg ehe er gleich wieder zu sich kommen würde. "Ich bring ihn raus und kümmer mich um ihn!" Kaum jemand achtete auf sie - immerhin hatten sie einen Toten im Laden - und so verließ Nadja mit ihrem schweren Gepäck die Bar. Sie beeilte sich, trug ihn rasch durch die Straßen (endlich zahlte sich auch ihr Krafttraining mal aus), dann in eine Gasse und weiter, bis sie schließlich in einem Grüngürtel angekommen war. Er regte sich schon wieder. Verdammt!
Kurzerhand lehnte sie ihn gegen einen Baum - Seil hatte sie natürlich nicht dabei. Aber hoffentlich würde er es schon nicht wagen zu fliehen. Sie setze sich auf einen Baumstumpf ihn gegenüber - vermutlich war der von irgendeinem Käfer befallen gewesen oder so ein Scheiß - und beobachtete, wie ihr Zeuge wieder zu sich kam.
"Ah. Sehr schön. Wir zwei-" sie hatte eines ihrer versteckten Messer gezogen und deutete erst auf ihn, und dann auf sich selbst. "-unterhalten uns jetzt mal schön. Einverstanden?" Ihr leichtes, halb grausames, halb angepisstes Lächeln ließ keinen Widerspruch zu. Im schlimmsten aller Fälle würde sie ihn eben auch umbringen und hier liegen lassen müssen - natürlich ohne DNA-Spuren und ihre Kontakte nutzen um notfalls mögliche Überwachsungsvideos von irh verschwinden zu lassen. Und schön würde man es einfach nur als Zufallsmord abtun. Sie könnte auch seine Brieftasche klauen, dann wäre es ein ganz einfacher Raubmord. Da hatte sie ihre Möglichkeiten.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.09.2022 17:09.

Kai.
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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Kai. am 30.09.2022 19:32

Mit jeder Sekunde spürte ich noch mehr, dass hier etwas gewaltig nicht stimme. Nicht dass es das erste Mal war, dass in diesem Café seltsame Dinge geschahen – ich meine, immerhin wurde es von Feen und Elfen geführt, die kryptischsten Wesen, die es dort draußen gab –, aber...das hier war auf einem anderen Level. Und ich wusste nicht so recht, was ich damit anfangen sollte – oder wie ich es zu verstehen hatte. Allerdings erzählten mir die Schatten bereits ihre eigene Geschichte. Und doch konnte ich mein freches Mundwerk nicht halten. Gut, ich hätte es auch nicht anders erwartet, doch manchmal sollte man sich ja auch selbst überraschen, oder nicht? Doch heute war nicht dieser Fall, wie nun feststellen musste...
Und für einen Augenblick konnte ich ihn Augen Irritation sehen, ehe sie sich wieder verschloss und etwas anderes auf ihr Gesicht trat, bei dem sich mir der Magen leicht verkrampfte, auch wenn sich mir die Gründe dafür noch nicht ganz eröffnen wollten. Doch meine Nackenhaare stellten sich bei dem Anblick auf. Das konnte nichts gutes bedeuten, nicht? Doch noch immer hatte ich keinen Plan, was ich mit diesen Gedanken anfangen sollten, die mir da eingeflüstert wurden. Und immer wenn das passierte, wurde ich blind; ich konnte nicht mehr lesen, was die Schatten mir zu zeigen versuchten. Die vielen Informationen, die mein Kopf gleichzeitig zu verarbeiten versuchten, stumpften mich gegenüber den wichtigen Details ab – ich wusste nicht mehr, was ich sehen sollte...es war alles ein Wirbel aus Bildern und Schemen.
Kurz wandte ich mich zu der anderen Angestellten an der Theke, der sie das Telefon in die Hand drückte, um einen Krankenwagen zu holen. Doch es half mir nichts, nur wegzusehen.
Ich musste die Augen schließen – ein kleiner Augenblick, der wohl fatale Folgen für mich haben sollte, denn als ich sie wieder öffnete, stand die neue Angestellte genau vor mir und sah mir seltsam ins Gesicht. War das...Selbstgefälligkeit? Doch ehe ich noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte sie die Hände erhoben und mit einem sanften, aber deutlichen Schlag hatte sie mich rechts und links am Hals getroffen...mir wurde fast augenblicklich schwarz vor Augen und ich spürte nicht einmal, wie ich von meinem Hocker in ihre Arme glitt. Schlaff und hohl.
Für eine Weile blieb es schwarz. Nur langsam kehrte die Besinnung zurück, es dauerte bis mein Gehirn sich wieder gefunden hatte. Ich spürte etwas hartes im Rücken und weiches Gras unter mir. Da war der Autoverkehr – nicht allzu fern, aber auch nicht weit weg...und kühle Luft stieg mir in die Nase. War ich...draußen? Ich konnte mich nicht entsinnen, wie ich hier her gekommen sein sollte. Doch das würde sich wohl zeitnah klären – da hatte ich ein sehr deutliches, eindeutiges Gefühl. Allerdings dauerte es noch einen kleinen Augenblick bis ich mich richtig gefunden hatte – meine Lider flatterten, ehe ich sie öffnete. Und als allererstes musste ich feststellen: Ich war tatsächlich draußen. Nun, da war wohl nichts dabei. Das Problem war die neue Angestellte, bei der mir spätestens jetzt klar wurde, dass sie Dreck am Stecken hatte – und wenn ich mich nicht täuschte, säuselten mir die Schatten nun ein frustriertes „ENDLICH! Blitzmerker!" ins Ohr...am ehesten schrien sie es wohl...wenn ihre Sprache so funktionieren würde wie die unsere. Doch das konnte mir nun auch nicht helfen. Auf der anderen Seite allerdings...vielleicht könnte mich ausnahmsweise nun mal meine große Schnauze retten...oder jedenfalls meine Haltung, den Mund nicht zu zu kriegen und immer irgendwie das letzte Wort haben zu müssen, frech sein zu müssen...Auf der anderen Seite...Nun ihr Messer sah nicht gerade nach Spielzeug aus, weshalb die andere Option wohl der Tod wäre oder Finger, Zehen, Ohren und was weiß ich noch zu verlieren...Eine Offensive war angesichts dieser Lage wohl nicht die beste Idee, doch ich war auch nicht für meine grandiosen Ideen bekannt – sondern eher für die dummen Ideen und Gedanken...die dann allerdings funktionierten! Also...auf gut Glück...?
„Okay", sagte ich dann und war erstaunt, wie selbstsicher ich doch klang. Innerlich zitterte ich und ich war froh, dass meine Arme immer noch sehr schwer neben mir hingen – dann konnten sie wenigstens nicht so sehr zittern wie sie sich anfühlten, als dass sie es wollten. Und überhaupt war ich froh, wieder klar sehen zu können, doch ich hatte noch immer ziemliche Kopfschmerzen, während sich mein Körper anfühlte, als wäre ich nicht nur einmal und auch nicht zweimal, sondern ganze dreimal gerädert worden, um mich dann in den Graben zu werfen und liegen zu lassen. Ich musste einige Male blinzeln, um die Augen richtig offen zu behalten – und dass obwohl alles in mir vor Angst aufschrie und sich mir schon wieder die Nackenhaare aufstellten. Weglaufen war in diesem Moment jedoch keine allzu sinnvolle Option – ich war nicht sicher, ob ich mich gleich auf den Beinen halten könnte...es fühlte sich jedenfalls nicht so an...
„Okay", wiederholte ich – meine Stimme immer noch das stärkste an mir, auch wenn mir das Sprechen schwer fiel, mir die Worte schwer über die Lippen kamen. „Dann fang ich mal an..." Ein freches Schulterzucken. „Da ich das mal als offensichtliches Geständnis nehme, dass du mit dem Kerl dort drinnen – viel mehr seinem mittelmäßig frühen Ableben – etwas zu tun hast, würde ich dich gern fragen, ob du überhaupt eine Ahnung hast, was das für ein Café ist und worauf das hier hinauslaufen soll?...Du musst nämlich wissen, dass das nicht das erste Rodeo für die Boys und Gals und Non-Binary-Pals dort drinnen ist." Ich schenkte ihr ein schiefes Grinsen. Ich war mir nicht sicher, ob sie überhaupt etwas wusste, doch ich war mir fast sicher, dass dem nicht so war, denn dann würde sie sich nicht so verhalten. Die Wesen der Anderswelt wussten, dass sie mit den Menschen nicht unbedingt nur zum Spaß ihren Schabernack treiben sollten, aber allen war bewusst, dass die Welt auf der anderen Seite des Spiegels sehr viel rauer war als die der einfachen Menschen...und das dazu wortwörtliche Kollateralschäden gehörten; wovon sollten sich Werwölfe, Vampire und Co denn sonst ernähren? Es war schwer zu verkraften, wenn man noch neu in dieser Welt war – und der Gedanken stieß auch mir noch teilweise auf –, doch solche Zimperlichkeiten teilten die meisten hier nicht. Erst recht nicht das Volk dort drinnen: Sie gehörten zu denjenigen, die sich am wenigsten von den Menschen beeinflussen ließen – und denen der Verlust von einem oder zwei von ihnen am wenigsten nahe ging (ich sagte nicht, dass sie kalt und böse waren, aber...sie standen den Menschen sehr neutral gegenüber – eine andere Spezies, dort draußen, die ihrer Wege ging. und wenn sich die Wege kreuzten, dann konnte halt schon mal etwas passieren). Was ich damit ausdrücken wollte und was ich nahe bringen wollte, ehe sie mir die Zunge herausschnitt – auch wenn sie aussah, als würde sie das auch mit ihrer bloßen Faust tun, wenn sie Lust dazu hatte –, war eigentlich nur, dass sie schlichtweg jemanden bezahlen konnte, nichts zu sagen...Das faire Volk würde niemals mit der Polizei sprechen und auch wenn sie nicht lügen konnten, waren sie Meister darin, die Wahrheit zu verbiegen und zu beugen bis die wahnwitzigsten Geschichten dabei herauskamen – mit denen sie dennoch alle überzeugen konnten. Vermutlich würden sie selbst nicht einmal etwas tun – oder Geld verlangen. Sie ließen es wie einen Unfall aussehen lassen, auf dass die Leiche irgendwo gefunden und nicht mehr mit dem Café in Verbindung gebracht wurde...geschweige denn mit irgendeiner Killerin, die sich eingeschlichen hatte. Dass sie die Feen allerdings getäuscht hatte – vorausgesetzt, dass sie das tatsächlich geschafft hatte und sie ihr Spiel nicht einfach von sich aus mitgespielt hatten –, könnte ihr schon eher teuer zu stehen kommen. Da machten sie keine Scherze. Doch darüber...hielt ich lieber den Mund für den Moment.

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Nadja

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Re: Café and Bar: The Green Lung

von Nadja am 27.10.2022 16:35

Nadja wartete, den Blick unverwandt auf ihren unfreiwilligen Zeugen gerichtet. Es nervte sie noch immer, dass so etwas geschehen war. Normalerweise war sie gerade was diese Geheimaufträge anging ausgesprochen vorsichtig, damit niemand etwas mitbekam und niemand es zu ihr würde rückverfolgen können. Doch jetzt war da dieser junge Mann, dessen Augen offenbar genauso schnell und vorlaut wie seine spitze Zunge waren. Wenn sie es sich recht bedachte, konnte sie froh sein, dass er so arg vorwitzig gewesen war. Andernfalls - das musste sie ehrlicherweise zugeben - wusste sie nicht, ob ihr aufgefallen wäre dass ihre Tat einen Zeugen gehabt hatte. So jedoch konnte sie sich wenigstens um das Problem kümmern - so nervig das auch sein mochte.
Sie beobachtete, wie er langsam aber sicher wieder zu sich kam. Immerhin stimmte er einem Gespräch zu, doch ein Lächeln brachte ihr das gerade nicht aufs Gesicht. So hatte sie sich den Abschluss ihres Auftrags wirklich nicht vorgestellt - und ja, sie war von der Situation (und dementsprechend von ihm, diesem Einmischer) definitiv etwas angepisst. Aber hey. Noch hatte sie sich immer aus allem rauswinden können und das hier war nur ein wieterer kleienr Stein der ihr bei diesem Auftrag in den Weg geworfen wurde. Kein Thema. Den konnte sie wegkicken.
Sie ließ ihm noch die Zeit, wenigstens wieder halbwegs seine Gedanken sammeln zu können. Wenn sie mit ihm reden wollte, dann musste er sie auch verstehen können und nicht alles überhören weil er noch mit seinem Bewusstsein kämpfte. Doch als es dann soweit war und der Blick in seinen stumpfen Augen zumindest wieder ein wenig klarer zu werden und sie fokussieren zu können schienen, überraschte er sie. Denn er begann das Gespräch.
Verärgert verengten sich ihre Augen leicht. Es gefiel ihr nicht. Die Überheblichkeit, die Art und Weise wie er mit ihr sprach als wäre er dumm - und seine absolut dumme Naivität, die ihn offensichtlich glauben ließ, sie würde ihm die Zügel bei diesem Gespräch überlassen.
Schneller als er es in seinem momentanen Zustand wahrscheinlich wahrnehmen konnte, war sie von ihrem Baumstumpf zu ihm geschnellt, hockte nun vor ihm und die Spitze ihres Messert drückte sich durch sein T-Shirt in die Haut seiner Brust. "Ich glaube, ich muss hier zunächst einmal ein paar Sachen klarstellen", zischte sie, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von seinen Augen abzuwenden. "Erstens: ich bin niemand mit dem du es dir gerade verscherzen solltest." Worte die von ihren wilden, funken sprühenden Augen und ihrer Mimik, die start an die einer Raubkatze erinnerte, nur noch unterstrichen wurden. "Zweitens: schlau bemerkt Sherlock. Doch wenn du ein braver Junge bist, lasse ich dich vielleicht davon kamen." Sie hob ihr Messer und tippte mit der scharfen Schneide mehrmals leicht auf seine Brust - um ihn zwar nicht wehzutun, doch ihm die Gefahr vor Augen zu führen und jedes ihrer Worte zu unterstreichen. "Wenn. Du. Brav. Bist. Ja?" Sie lächelte, doch es war ein kaltes, fast schon verächtliches Lächeln. "Und drittens:" Jetzt neigte sie den Kopf leicht zur Seite. Sie hatte gemerkt dass mit dem Laden wo sie den Mord begangen hatte etwas nicht stimmte. Doch es wäre dumm und naiv, seine Anspielungen zu ignorieren, demnach ihr dort wohl etwas entscheidendes entgangen war. Selbst wenn sie dafür kurz ihren Stolz hinunterschlucken musste. Noch immer lächelte sie kalt. "Wie wäre es wenn du als ersten Schritt mir erzählts, was genau du bezogen auf dieses wunderbare Drogen-Café meintest." Denn ja - dass das Café dafür bekannt war, hatte sie selbstverständlich schon lange bei ihren Recherchen herausgefunden gehabt. Also wenn er darauf hinauswollte, konnte er sich das gleich wieder in den Arsch schieben.

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