Sonstige alimentäre Mangelzustände
Ein Vitamin-A-Mangel kann entstehen, wenn dem Körper zu wenig Vitamin A zugeführt wird oder die Aufnahme des Vitamins im Darm gestört ist. Als Frühsymptom eines Vitamin-A-Mangels kön-nen sich sogenannte Bitot-Flecken ausbilden. Das sind weißliche, eingetrocknet erscheinende Flecken im Lidspaltenbereich der Bindehaut.
Ein Vitamin-B1-Mangel kann entstehen, wenn man sich vitamin-arm ernährt, einen erhöhten Bedarf hat (z.B. in der Schwanger-schaft) oder das Vitamin im Darm nur vermindert aufnehmen kann. Hoher Alkoholkonsum, Essstörungen, langfristige Ernährung über Infusionen und Erkrankungen der Niere können ebenfalls zu Vitamin B1-Mangel führen.
Ein diätetischer Niacinmangel (der zu Pellagra führt) tritt v.a. in Ländern mit gesicherter Ernährung auf. Klinisch manifestiert er sich folgendermaßen: lokalisierter pigmentierter Ausschlag, Ma-gen-Darm-Entzündung/Durchfall und breitgefächerte neurologi-sche Defizite einschließlich des Rückgangs kognitiver Fähigkeiten (Demenz). Die Diagnose wird meist klinisch gestellt, eine diäte-tische Ergänzung des Nährstoffs (oral oder falls nötig intramusku-lär) beseitigt in der Regel den Mangel.
Vitamin B umfasst eine Gruppe von acht B-Vitaminen. Diese sind unter anderem wichtig für den Stoffwechsel, die Blutbildung und die Nerven. Der Körper stellt die B-Vitamine nicht selbst her, son-dern muss sie über die Nahrung aufnehmen. Eine ausgewogene Ernährung genügt meist, um einem Mangel vorzubeugen. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und davon abhängig, welches B-Vitamin fehlt.
Ein Vitamin-C-Mangel ist bei gesunden Menschen, die sich ausge-wogen ernähren, nicht bekannt. Ein solches Defizit kommt prak-tisch nur noch in einigen Entwicklungsländern vor. Vom 16. bis 19. Jahrhundert war Vitamin-C-Mangel vor allem unter Seefahrern verbreitet - in Form der Krankheit Skorbut.
Vitamin-D-Mangel entsteht meist dadurch, dass die Haut zu selten der Sonne ausgesetzt ist. Der Körper braucht nämlich UV-Licht für die körpereigene Produktion von Vitamin D3. Ein Mangel kann aber auch durch Krankheiten entstehen.
Ein Vitaminmangel kommt bei gesunden Menschen in Deutsch-land nur selten vor. Meist sind es Krankheiten, eine einseitige Er-nährung oder eine Schwangerschaft, die zu einer Unterversorgung führen. Hier sind alle Vitaminmangelzustände aufgeführt, die bis-her noch nicht genannt wurden.
Ein Kalziummangel kann lebensbedrohlich sein. Er entsteht durch eine verminderte Kalziumaufnahme aus der Nahrung, Nieren-krankheiten oder Hormonstörungen, seltener durch einen erhöh-ten Kalziumverlust oder Bedarf. Ein typisches Symptom ist ein Muskelkrampf an den Händen.
Ein Selenmangel kommt hierzulande selten vor. Gefährdet sind bei uns eigentlich nur Menschen mit einer gestörten Selenaufnahme, zum Beispiel aufgrund einer chronisch-entzündlichen Darmerkran-kung. Mögliche Anzeichen für Selenmangel sind etwa weiße Flec-ken auf den Nägeln und Haarausfall.
Zinkmangel ist in Europa sehr selten - wer sich einigermaßen aus-gewogen ernährt, nimmt über die Nahrung meist genügend Zink zu sich. Ein Mangel kann aber beispielsweise bei chronischen Darmerkrankungen auftreten. Er äußert sich etwa durch entzünd-liche Hautveränderungen, Haarausfall und erhöhter Infektanfällig-keit.
Hier sind Mangelzustände von Spurenelementen aufgeführt, die bisher noch nicht genannt wurden.
Weitere bisher nicht genannte Mangelzustände, die mit dem Essen verbunden sind, sind hier aufgeführt.
Sonstige alimentäre Mangelzustände
E63
Folgen v. Man-gelernährung o. sonst. alim. Mangelzust.
E64
Hier sind Folgen von Mangelernährung oder anderer bisher nicht genannter Mangelzustände, die durch das Essen bedingt sind, aufgeführt.
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