Krankheiten sonstiger endokriner Drüsen
Hypoparathyreoidismus ist ein Mangel an Parathormon, der oft durch eine Autoimmunerkrankung oder durch ärztliche Schädi-gung oder Entfernung der Drüsen während der Schilddrüsen- oder Nebenschilddrüsenentfernung verursacht wird. Die Symptome von Hypoparathyreoidismus sind auf einen Kalzium-Mengel zu-rückzuführen und umfassen Kribbeln in den Händen oder um den Mund und Muskelkrämpfe. In schweren Fällen tritt eine Tetanie auf. Die Behandlung umfasst Kalzium- und Vitamin-D-Versorgung.
Hyperparathyreoidismus tritt auf, wenn eine oder mehrere Neben-schilddrüsen überaktiv werden, was zu erhöhten Serumspiegeln des Parathormons und damit zu Kalzium-Überschuss führt. Die Patienten können symptomlos sein oder Symptome unterschiedli-chen Schweregrades aufweisen, darunter chronische Müdigkeit, Körperschmerzen, Schlafstörungen, Knochenschmerzen, Gedächt-nisverlust, Konzentrationsschwäche, Depressionen und Kopf-schmerzen. Die überaktive(n) Drüse(n) werden operativ entfernt.
und sonstige Krankheiten der Nebenschilddrüse
E21
Eine überaktive Hypophyse gibt übermäßige Mengen bestimmter Hypophysenhormone in den Blutkreislauf. In der Regel ist ein gut-artiger Tumor in der Drüse, ein so genanntes Hypophysenadenom, die Ursache für diesen Zustand. Eine überaktive Hypophyse kann eine Vielzahl von Störungen verursachen, die Wachstum, Stoff-wechsel, Fortpflanzung und andere lebenswichtige Körperfunktio-nen beeinträchtigen.
Bei der Hypophyseninsuffizienz werden im Vorderlappen der Hirn-anhangsdrüse nicht genügend Hormone produziert. Bei diesen Hormonen handelt es sich insbesondere um Wachstumshormone.
Ein Cushing-Syndrom entwickelt sich, wenn im Körper eine zu gro-ße Menge des Hormons Cortisol zirkuliert (Hypercortisolis-mus).Dafür kommen unterschiedliche Ursachen infrage. Die Fol-gen sind weitreichende Veränderungen im gesamten Körper: Pati-enten entwickeln unter Umständen ein "Vollmondgesicht" oder ei-nen "Büffelnacken". Außerdem steigen Infektanfälligkeit und Blut-druck, gegebenenfalls entwickeln sich Muskelschwäche und stän-diges Durstgefühl.
Das adrenogenitale Syndrom ist eine Gruppe autosomal-rezessiv vererbter Stoffwechselkrankheiten, die durch eine Störung der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet sind, wobei es zu einer Überproduktion von androgenen Nebennieren-steroiden (Sexualhormone der Nebennierenrinde) kommt. Bei Mädchen kommt es zur Vermännlichung beziehungsweise zur vor-zeitigen Geschlechtsentwicklung beim Jungen. Der Mangel an Al-dosteron führt zu Störungen im Salzhaushalt mit Flüssigkeitsver-lust. Zur Behandlung müssen die fehlenden Hormone lebenslang ersetzt werden.
Beim Hyperaldosteronismus führt eine Überproduktion des Hor-mons Aldosteron zu Flüssigkeitsstau und erhöhtem Blutdruck, Schwäche und in seltenen Fällen zu Episoden von Lähmung.
Weitere bisher nicht genante Krankheiten der Nebenniere sind hier aufgeführt.
Eine ovarielle Funktionsstörung bedeutet einen abnormen, unre-gelmäßigen oder ausbleibenden Eisprung. Die Menstruationsblu-tungen sind oft unregelmäßig oder fehlen ganz.
Erkrankungen der Hoden können die sexuelle Funktion und die Fruchtbarkeit eines Mannes beeinträchtigen. Die Hoden produzie-ren männliche Hormone, darunter Testosteron, und Spermien, die männlichen Fortpflanzungszellen. Diese können von verschiede-nen Erkrankungen betroffen sein, wie bspw. Über- oder Unter-funktion.
Testikuläre Dysfunktion
E29
Pubertäts-störungen
anderenorts nicht klassifiziert
E30
Eine vorzeitige Pubertätsentwicklung (Pubertas praecox) liegt vor, wenn erste Pubertätszeichen bei Mädchen bereits unter 8 Jahren und bei Jungs unter 9 Jahren auftreten. Analog spricht man von einer verspäteten Pubertätsentwicklung (Pubertas tarda), wenn in einem Alter von 13,5 Jahren bei Mädchen und 14,5 Jahren bei Jungen noch keine Pubertätszeichen aufgetreten sind.
Polyglanduläre Dysfunktionen sind Erbkrankheiten, bei denen mehrere endokrine (hormonbildende) Drüsen nicht mehr richtig funktionieren. Sie sind unterteilbar in drei Typen. Bei Menschen mit polyglandulärer Dysfunktion sind die Symptome davon abhän-gig, welche endokrinen Organe betroffen sind. Der Mangel an ver-schiedenen Hormonen tritt nicht immer gleichzeitig auf und kann sich über Jahre entwickeln. Die Störungen treten nicht in einer be-stimmten Folge auf und nicht jede Person hat alle Störungen, die bei einem Untertyp auftreten können.
Polyglanduläre Dysfunktion
E31
Krankheiten des Thymus
E32
Durch den komplexen Aufbau des Thymus (auch Bries ge-nannt) kann es häufiger zu Unstimmigkeiten kommen. Es gibt z.B. angeborene Störungen, bei denen der Thymus gar nicht (Thymusaplasie) oder nur teilweise ausgebildet wird. Diese Entwicklungsstörung kann zu ausgeprägten Immundefekten mit hoher Infektanfälligkeit führen. Besonders im frühen Säug-lingsalter kann es passieren, dass sich der Thymus vergrößert und auf die Luftröhre drückt, sodass es zu Atemschwierigkei-ten kommt. Der Thymus scheint ebenfalls bei einer bestimm-ten schweren autoimmunologischen Erkrankung der Skelett-muskulatur eine Rolle zu spielen – bei vielen Patienten ist hier der Thymus ebenfalls vergrößert. Im Thymus kann sich auch ein Geschwür bilden, durch eine Infektion mit Eiterbildung.
Weitere bisher nicht genannte Störungen von hormonbildenden Drüsen, sind hier aufgeführt.
Sonstige endokrine Störungen
E34
Störungen der endokrinen Drüsen
bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
E35*
Störungen von hormonbildenden Drüsen, welche bei anderenorts klassifizierten Krankheiten auftreten, sind hier aufgeführt.
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