Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ] [ZWANGSCUT]

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Ciri
Gelöschter Benutzer

Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ] [ZWANGSCUT]

von Ciri am 20.12.2021 22:55


[ Emanuelle Jourdain & Cirilla Riannon ]

  

Nach einem ihrer unkontrollierten Magieausbrüche, ist es gekommen, wie es kommen musste. Cirilla von Cintra teleportiert sich auf magische Weise in ein anderes Universum. Die Frage ist nur, wie kommt sie dort wieder heraus? Denn ehrlich gesagt hat sie davon niicht viel Ahnung. Gott sei Dank trifft sie auf die Hexe Emanuelle Jourdain, die jedoch nicht gerade gewillt scheint, zu helfen. Jedenfalls nicht, ohne selbst etwas dafür zu bekommen. Und was könnte ein Mädchen aus einem anderen Universum ihr schon geben?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.07.2022 22:17.

Ciri
Gelöschter Benutzer

Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Ciri am 21.12.2021 10:10

"Ich möchte aber endlich weiterlernen! Ich hab genug Pause gemacht - sag das Yennefer!", fuhr ein aschblondes Mädchen den großen Mann vor sich an. Er war in eine schwarze Rüstung gepackt und um einiges größer, doch das schien sie eher wenig zu stören.
"Ich will endlich lernen, wie ich das Chaos in mir kontrolliere, Geralt...", die Stimme der Kleinen war leiser geworden und sie trat einen Schritt auf ihn zu. Langsam streckte sie die Hand aus und auf ihrem Gesicht bildeten sich kleine Sorgenfalten. "Ich hab Angst, das ich einen von euch verletzen könnte, Geralt.. und diese Angst kann ich eben nur besiegen, wenn ich lerne, das Chaos in mir zu kontrollieren." Der weißhaarige Mann, Geralt, schloss die Augen und seufzte tief auf. Natürlich wusste er, das sie recht hatte. Aber auch sie musste sich mal eine Pause gönnen. "Ciri... du hast heute schon so viel gemacht. Hast mit Yennefer trainiert, deine Schwertkunst verbessert. Du brauchst mal eine Pause. Du kannst nachher weiterüben." Und dann ging er einfach, ließ die Blonde zurück.
Wütend biss sich die Prinzessin auf die Lippen. Sie war mindestens genauso stur, wie ihr Beschützer, weshalb sie sicher nicht so einfach aufgeben würde. Wenn sie eben nicht mit der Magierin trainieren durfte, dann trainierte sie eben für sich allein. Geralt sollte wissen, das sie nichts aufhalten konnte. Auch als sie das erste Mal in Kaer Morhen gewesen waren, hatte ihr der Hexer untersagt weiter zu trainieren. Doch sie hatte nicht aufgeben wollen und war sogar auf den alten Trainingspfad gegangen. Auch wenn sie immer wieder gescheitert war, hatte sie die alten Hexer doch beeindruckt, wie ihr Vesemir später versichert hatte. Und genau das würde sie jetzt auch tun. Sie würde sich einfach ein wenig selber ausbilden. Irgendwelche einfachen Zauber, die sie mit Yennefer schon oft genug durchgegangen war.
Ihr weißes Kleid schliff über den Boden, während sie sich eine zurückgezogene Stelle suchte. Vermutlich war dieser Zauber mit den Blumen und dem Stein der einfachste, den sie zur Zeit üben konnte. Cirilla wusste, das sie eine extrem große Macht besaß und das sie viel zu schnell Dinge zerstören konnte, von denen man gar nicht annahm, das sie zerstörbar seien. Also musste vorerst etwas ungefährliches her. 
Wenig später hatte sie sich ein paar Blumen und einen Stein geschnappt, den sie nun zum schweben bringen würde. Genauso wie Yennefer es ihr gezeigt hatte, nahm sie die Blumen in die eine Hand, die andere breitete sie über dem Stein aus und sprach die elfischen Worte, die ihr dieses Mal sogar recht leicht über die Lippen gingen. Die Blumen begannen langsam zu verwelken, als sich der Stein zögerlich in die Luft erhob. Sobald er sicher in der Luft hing, breitete sich auf ihrem Lächeln ein zufriedenes Lächeln aus und sie dachte an die Chance, das sie ihr Chaos wirklich irgendwann kontrollieren könnte. Doch in dem Moment stieß Yennefer die Tür auf, Ciri verspürte ein Ziehen in ihrer Magengegend, die Gedanken vermischten sich und auf einmal war sie weg.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie jedoch nicht Kaer Morhen vor sich. Auch kein anderes Gebäude, das sie vielleicht gekannt hätte. Kein Berg, kein Schnee. Nur unendlich viele Gebäude, die so fremd und modern aussahen. Wo zum Teufel war sie hier gelandet? Auch die Kleidung der anderen sah nun wirklich gar nicht danach aus, wie sie sie kannte. Cirilla fühlte sich schrecklich fehl am Platz. "Fuck!", flüsterte sie leise und begann nun planlos umher zu irren. Wo sollte sie jetzt nur hin? Sie kannte hier niemanden, war vielleicht sogar in einem ganz anderen Universum. Hatte keine Ahnung, wie sie hier her gekommen war. Und wem konnte man hier trauen? Gab es überhaupt jemandem? Verstanden sie sie überhaupt?
Es wirkte alles so geschäftig und so fremd, das sich ihre Kehle zusammenschnürte. Plötzlich entdeckte sie eine junge Frau, die gar nicht so.. aussah wie die anderen Menschen. Ihre Haare waren schwarz und weiß.. über einen Scheitel getrennt. Wusste sie vielleicht, was hier los war? Wie sie wieder zurückkam? Langsam schritt das Löwenjunge von Cintra auf sie zu, ihr weißes Kleid ließ sie wirken, als sei sie aus einem anderen Jahrhundert. "Verzeihung?", Ciri räusperte sich, als sie nah genug an der Fremden stand, "Wo bin ich hier? Ich.. ich kenne hier niemanden und weiß nicht wie ich hier her gekommen bin und.." Ihre Stimme brach weg. Entspann dich, Cirilla. Versuche die Angst zu kontrollieren, lass sie nicht dich kontrollieren. "Ich bin auf der Suche nach Geralt von Riva... kennt Ihr ihn vielleicht?" Vielleicht hatten sie hier ja auch schon mal von dem berühmten Hexer gehört. Wenn nicht.. ja, dann hatte sie sicherlich ein ziemlich, ziemlich großes Problem.

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Apollo

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Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Apollo am 21.12.2021 16:55

Die Tür schwang auf und mit wehendem Mantel stöckelte sie die steinernen Stufen hinunter. „Das wird Ihnen noch leidtun!", spuckte sie der Person entgegen, die ihr halb gefolgt war und hilflos die Arme erhoben hatte, nachdem sich die wütende Frau ihr nun noch einmal zugewandt hatte. „Das letzte Mal haben Sie meine Familie so behandelt!" „Aber, Mademoiselle, ich kann doch nicht..." Doch der eingeschüchterte junge Mann mit Sommersprossen kam nicht dazu, den Satz zu beenden, weil die junge Frau vor ihm bereits die letzten Stufen hinunter gestürmt und über den Gehweg davon gerauscht war.
Unverschämt!, dachte sie. Haltlos! Frech! Arrogant, dieses ganze Pack! Sie konnte es nicht glauben, hatte ihr Vater das wirklich getan? Hatte ihre Familie nichts mehr, kein Geld mehr?...gar nicht? Das konnte sie nicht glauben. Wo sollte es hin sein? Er sollte es verspielt haben, der olle Trunkenbold, ganz sicher hatte er alles verzockt und seine einzige Tochter damit vollkommen mittellos zurückgelassen, in einem immer weiter verfallenden Familiensitz, ohne Angestellte, ohne Hauselfen, allein und nur für sich. Die Möbel abgedeckt und eingestaubt. Was hatte er dieser Familie nur angetan, dieser Lappen eines Mannes, der mit einstiger Größe aus dieser Frau das Wrack gemacht hatte, das sie heute war, und auf einmal in sich zusammengebrochen war, die Familie verraten und den Namen hatte verkommen lassen...
„Hey!", rief ihr ein Mann auf der Straße zu, als sie an ihm vorbei gerauscht war – und ihn damit beinahe vom Gehweg auf die Straße gestoßen hatte. Doch als er den Blick sah, den sie ihm zuwarf, wich er irritiert zurück, wandte sich ab und bemühte sich darum, schnell das Weite zu suchen. Und er tat gut daran...In ihren grünen Augen loderten die Flammen des Hasses – für ihren Vater, ihn, Seinesgleichen und die ganze Welt. Dabei hatte sie im Prinzip weder etwas gegen Muggel noch gegen Muggelstämmige oder all die anderen, jeder Hass richtete sich lediglich gegen ihre Familie und ihre Wurzeln. Und wer auch immer sie schief anging oder ihr gerade im Weg war, wurde mehr oder weniger zu einem einfachen Kollateralschaden. Oh der Zorn dieser Frau kannte genauso wenig Grenzen wie er ein Ende kannte – er war immer da, denn auch wenn er ruhte, befeuerte er sie, mit ihren Zielen und ihrem Plan weiterzumachen.
Einen Moment noch hatte sie den Mann von herab angesehen, eher sie ihren schwarzen Mantel mit weißen Ornamenten um sich schwang und wehenden Saums davon stob. Immer weiter die Straße entlang. Sie brauchte jetzt etwas, irgendetwas. Sie musste in eine Bar – eine für Zauberer war nur etwas die Straße herunter.
Der Schritt in ihren hochhackigen Stiefeln machte dabei immerzu ein eindrucksvolles Klack-Klacl-Klack. Unaufhörlich und dauerhaft. Ein Geräusch, das sich einem einbrannte, so feurig war ihr Gang. Doch auf einmal...da glaubte sie, etwas aus dem Augenwinkel wahrgenommen zu haben. Die Muggel um sie herum gingen dabei immer noch ihrem Alltag nach. Nichts hatten sie bemerkt, was für sie sonderlich außergewöhnlich erschien. Doch hatte sie nicht eben etwas aufleuchten sehen. Mit gerunzelter Stirn wandte sie den Kopf in die Richtung, doch sie konnte nichts mehr erkennen. Hexen und Zauberer, die zwischen den Muggeln ihr Spielchen trieben, waren nichts allzu ungewöhnliches. Eventuell hatte sich jemand einen Scherz erlaubt oder war einfach disappariert und sie hatte es aus ihrer Position sehen können. Sie kniff kurz die Augen zusammen, ehe sie wieder den Mantel um sich schwang und auf dem Absatz knirschend kehrt machte, um wieder ihrem eigentlichen Vorhaben nachzukommen. Klackernd hatte sie sich bereits wieder in Bewegung gesetzt. Sie hatte gerade eine Straße überquert, als ihr wieder etwas auffiel. Doch sie wollte es ignorieren. Sie brauchte jetzt nur ein Glas Feuerwhiskey und würde dann wieder in ihre Villa zurückkehren. Sie hatte auch noch andere Dinge zu tun und war ihr nicht vorhin wieder die Idee für ein Kleid gekommen – so etwas wie ein Hobby musste man wohl auch an ihrer Stelle haben.
Aber dann brachte sie eine Stimme aus dem Konzept und sie wandte sich dem Mädchen zu, das sie scheinbar angesprochen hatte. Die Stirn gerunzelt, nicht sicher, ob sie sich nicht doch verhört hatte. Noch immer schweigend lauschte sie jedoch auch dem Rest, als sich rausgestellt hatte, dass das Mädchen doch wirklich mit ihr gesprochen hatte. Und es blieb auch noch einen Augenblick länger still, als sich die Hexe im schwarzen Mantel das Gehörte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. „Hast du dich verlaufen, Kleine?", sagte sie schließlich und wirkte dabei alles andere als einfühlsam – im Gegenteil, sie spuckte auch ihr die Worte geradezu entgegen und klang dabei vollkommen unterkühlt. Sie hatte weder Zeit noch Nerv einem verloren kleinen Kind zu helfen, seine Eltern wiederzufinden. Einmal davon abgesehen, dass es sich bei ihr um einen Teenager handelte – sie würde ihren Weg schon allein finden. Allerdings kam sie nicht mehr dazu, die letzten Gedanken in Worte zu fassen. Stattdessen musterte sie die Jüngere mit gerunzelter Stirn, ehe sie leicht die Augen zusammenkniff. Sie beugte sich leicht nach vorn und zu ihr herunter. „Ich glaube, du hast dich verlaufen. Zwischen den Muggeln solltest du mit solchen Namen nicht um dich werfen." Sie war sich zwar sicher, ihn noch nie gehört zu haben – und auch niemals etwas dazu gelesen zu haben, ob es einmal einen berühmten Zauberer gegeben hatte, der diesen Namen in die Welt getragen hatte, doch es klang ganz sicher wie einer der Ihren. „Aber ich kenne ihn nicht." Sie richtete sich wieder auf und musterte nun zum ersten Mal ihre Kleidung; nur ein schlichtes, langes, weißes Kleid und aschblonde Haare. Sie wirkte gleichzeitig unscheinbar und stach dennoch aus der Menge heraus. Das hatte schon Stil. Und nachdem sie noch einige Zeit geschwiegen hatte, ergriff sie wieder das Wort. „Wo sind deine Eltern, kleine Hexe." Sie konnte nur eine Hexe sein. Vielleicht war sie das erste Mal mit ihren Eltern in der magischen Welt unterwegs, war unter Muggeln aufgewaschen – woher konnte die Hexe in Schwarz das schon wissen. Doch so wie sie erschien, war das eine ausgezeichnete Möglichkeit. Doch wäre sie unter den Muggeln aufgewachsen, wäre sie wohl sehr viel integrierter in deren Alltag und würde sehr viel weniger auffallen, nicht wahr? Oh, die Geschichte fing an, interessant zu werden. „Wie wäre es, wenn wir dich erst einmal von der Straße schaffen und du erklärst mir, wer dieser Geralt von..." Sie drehte leicht die Hand in der Luft, weil sie nach dem richtigen Wort suchte, es lag ihr auf der Zunge. Ach ja! „...Riva ist." Sie legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und führte sie in die Richtung, in die sie selbst gerade hatte gehen wollten: Zur Zaubererbar. Beide schwiegen sie dabei. Die eine, weil sie nichts zu der Jüngeren sagen wollte und konnte, die andere wohl aus Angst. Nun, man konnte nicht behaupten, dass sie bei der Hexe im Mantel auch besonders sicher wäre, doch solange die Geschichte für eben jene interessant genug wäre, hatte sie rein gar nichts zu befürchten – von niemandem!
Etwa zehn Minuten später standen sie schließlich vor dem heruntergekommenen kleinen Gebäude mit eingeworfenen Fenstern und einer Tür, die aus den Angeln hing. Ein verblichenes Schild trug die Aufschrift La mauvaise pomme. „Erschrick nicht vor dem, was du gleich siehst", sagte die ältere der beiden Frauen kühl, wandte sich um, ohne eine Antwort zu erwarten und tippte mit der Spitze ihres Zauberstabs, den sie aus der Tasche in ihrem Ärmel gezogen hatte, leicht gegen die zerschlagene Tür. Es knackte leicht und wie von selbst richtete sie sich auf und hing sich wieder in die Angeln ein. Sie schwang sofort auf – und gab den Blick auf einen eleganten Schankraum aus Schwarz und Gold frei. Verschnörkelte Kerzenleuchter schmückten die Wände und die Tische waren umschlungen von Ranken aus schwarzen Metall, an der Decke ein schillernder Leuchter. Bei der Bar handelte es sich um eine elegantere Ausführung – oder sie sah nur so aus, weil sich die beiden Frauen im Untergrund von Paris befanden. So oder so, mit einem leichten Stoß gegen die Schulter nötigte die Hexe das Mädchen dazu, schnell durch die Tür zu treten, ehe sie ihr nachfolgte. Sofort schloss sich die Tür wieder und ein weiteres Knarzen verriet, das sie von außen wieder genauso zerstört aussah wie es sie eben noch getan hatte. „Such dir einen Platz, ich bin gleich bei dir", befahl die Hexe in schwarz und trat an die Bar, um sich einen Feuerwhiskey zu bestellen, ehe sie zurück an den Tisch trat, an den sich das Mädchen schüchtern niedergelassen hatte. Auch die Hexe nahm daran Platz und nahm gleich einen großen Schluck aus dem Glas, in das ihr eingeschenkt worden war. Es brannte prickelnd in ihrer Kehle und sie seufzte erleichtert auf – schon viel entspannter. Sie faltete schließlich die Hände vor ihrem Gesicht. „So...", begann sie und deutete mit der flachen Hand in ihre Richtung. „Wie heißt du?" Noch immer hatten ihre Worte nur von ihrer Bedeutung her etwas freundliches, etwas, das Ton und Melodie sofort wieder zunichtemachten. „Erzähl mir von deinem...Geralt."

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Ciri
Gelöschter Benutzer

Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Ciri am 21.12.2021 20:04

(bevor die eigentliche Antwort kommt, muss ich eins mal ganz ganz schnell loswerden: wie hammer geil sind deine Antwort und dein Schreibstil denn bitte?! Total verliebt! )
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Als Cirilla so zu der fremden jungen Frau heraufblickte, bereute sie es fast, sie angesprochen zu haben. Dabei hatte sie es getan, da sie anders ausgesehen hatte. Nicht so.. normal wie die anderen Menschen, die hier die Straßen rauf und runter gingen, durch die Gassen wuselten und sich hin und wieder ein nicht ganz so freundliches Wort an den Kopf warfen. Doch nun hatte sie Angst, Angst vor der Frau und ihrer Reaktion. Was blieb dem Kind auch anderes übrig? Immerhin hatte sie keine Ahnung, wo sie hier gelandet war, wer oder was die Menschen waren und hatte gerade einfach eine fremde Frau angesprochen, die jetzt näher betrachtet beinahe wirklich gruselig wirkte.
Eigentlich hätte die Frage freundlich über ihre Lippen kommen sollen. So waren doch die Menschen, wenn sie Kinder herumlungern sahen, besonders wenn sie so hilflos aussahen wie Ciri gerade. Oder etwa nicht? Die Prinzessin erinnerte sich noch gut, als sie vor dem schwarzen Reiter geflüchtet war und sie eine kleine Familie aufgenommen hatte. Es war nicht für lang gewesen, doch sie hatten sich gut um sie gekümmert und freundlich waren sie auch gewesen. Genauso wie Geralt, dem sie überaus erleichtert in die Arme gefallen war, sobald sie sich endlich gefunden hatten.
Doch die Frage aus dem Mund der jungen Frau klang nur kalt und beinahe abschätzend. Fast hätte sie sich nicht getraut, sie zu antworten. "Ich weiß nicht mal, in welcher Stadt ich bin...", murmelte sie kurz darauf leise und blickte wieder zu ihr hoch. Sie war gruselig und Cirilla hatte wirklich Angst vor ihr. Doch nun hatte sie sie angesprochen und es ging kein Weg mehr daran vorbei, auch weiter mit ihr zu kommunizieren. Kontrolliere deine Angst, Cirilla. Sie rief sich die tiefe und  beruhigende Stimme von Geralt von Riva immer wieder ins Gedächtnis - sonst wäre sie vermutlich schon lange wieder auf und davon, einfach weggelaufen. Lass die Angst dich nicht kontrollieren. Kontrolliere sie.
Tief atmete die verlorene Prinzessin ein. Ein und aus. Ein und aus. Konzentriere dich. Kontrolliere deine Angst. Erst nach ein paar langen Sekunden, war sie in der Lage, das gesagte zu verarbeiten. Was waren diese.. Muggel? Waren es die Menschen, die hier herumliefen? Und wenn das Muggel waren.. was war dann die Frau vor ihr? Wieder drohte die Angst sie zu übermannen, doch dieses Mal war Cirilla stärker. Kontrollierter. Natürlich spürte sie das Ziehen, diese vertraute Hand auf der Schulter, die sie dorthin führen wollte, wo sie nicht hinwollte. Aber dieses Mal kontrollierte sie die Angst. Sie war endlich im Spiel. "Was sind.. Muggel?", fragte sie einen Moment später und legte leicht den Kopf schief. Jetzt im Moment wirkte sie um einiges selbstsicherer, auch wenn ihr die Enttäuschung vermutlich anzusehen war, als die Fremde erwähnte, das Geralt ihr kein Begriff war. "Und.. wenn das..", unauffällig nickte sie in die Richtung der Menschen, die an ihnen vorbei stolperten, "Muggel sind.. was seid dann Ihr?"
Die Stille, die entstand als die Fremde sie musterte, ließ Ciri unruhig werden. Ihr war selbst schon aufgefallen, das sich andere hier viel.. mehr anders kleideten, als sie es zuhause gewohnt war. Ihr Ziehvater lief meist in einer Rüstung herum, mit silbernen Nieten. Und wenn nicht, dann reichte ein einfaches Hemd und eine simple Hose. Die Menschen.. oder die Muggel.. die hier herumliefen hatten alle so etwas ähnliches wie ein Hemd an.. einen Strick um ihren Hals.. eine Jacke, die viel feiner aussah, als die, die sie gewohnt war. Einige Frauen liefen in Kleidern herum, doch noch immer entsprachen sie nicht denen, die sie selber kannte. Das Löwenjunge von Cintra war froh, als die Unbekannte wieder das Wort ergriff und erschrak doch zur gleichen Zeit, als sie sie 'kleine Hexe' nannte. Trotzdem antwortete sie wahrheitsgemäß. "Meine Eltern sind tot. Sie starben, da war ich noch ganz klein. Ein Schiffsunglück." Nachdenklich legte sie kurz den Kopf schief, reckte dann stolz und beinahe trotzig den Kopf. "Und woher wollt Ihr wissen, ob ich die Hexerausbildung habe?"
Und auch, wenn die Fremde zum Anfang nicht gerade sehr hilfsbereit zu sein schien, schien sie nun doch zumindest ansatzweise helfen zu wollen. Unsicher hatte Cirilla genickt und ein Lächeln über die Lächeln gebracht. "Das ist sehr nett von Euch, vielen Dank. Und ich werde Euch so viel über Geralt erzählen, wie es in meiner Macht liegt." Und dann gingen die beiden. Die Prinzessin schwieg, immer noch, da sie ziemlich viel Respekt vor der Fremden hatte. Jedoch ging sie aufrecht neben ihr her, erinnerte sich immer wieder daran, das sie die Thronfolgerin, die rechtmäßige Thronerbin, von Cintra war. Sie war Situation gewohnt, in denen sie sich unwohl fühlte, auch wenn das etwas ganz anderes war. Immerhin war sie hier vollkommen fremd, kannte nichts und niemanden. Und so hing sie ihren Gedanken nach, rief in ihnen immer wieder nach Geralt, doch es schien vergeblich. Dieses Mal konnte er sie nicht hören, wie es schien.
Als sie vor dem ziemlichen rampunierten Eingangsbereich standen, hob Ciri fragend eine Augenbraue. Warum sollte sie sich vor dem fürchten, was sie jetzt sehen würde? Dann holte die Fremde einen Stab hervor, tippte gegen die Tür. Zugegeben, es war schon merkwürdig, das jetzt zu sehen. Ein Stab um Chaos zu nutzen? Sie wusste von Yennefer, das es durchaus die ein oder andere Möglichkeit gab, um das Chaos in einem zu kontrollieren.. allerdings hatte sie noch nie gesehen oder gehört, das man auch Stäbe nutzen konnte. Aus Neugier wollte die Blonde schon eine Frage stellen, doch der Stoß ließ sie verstummen und sie trat schnell durch die Tür. Ihre Augen weiteten sich, als sie in der Bar stand und sie musste sich mehrfach im Kreis drehen, um all die Informationen verarbeiten zu können. Das alles sah so anders aus, als sie es kannte... . Nicht nur aus diesem Grund nahm sie hin, was die Ältere von ihr forderte. Allerdings war sie hier eindeutig im Vorteil, schien auch schon in der Lage sein zu können, ihr Chaos vollständig zu kontrollieren. Als sich ihre Begleitung wieder zu ihr setzte und sie abwartend ansah, beschloss Ciri zumindest großteils wahrheitsgemäß zu antworten. Zuerst die Frage nach dem Namen. Sie würde sicher nicht ihren richtigen Namen verraten, aber ganz gelogen würde die Antwort auch nicht sein, denn immerhin war es ihr Zweitname. "Ich bin Fiona.", stellte sie sich also vor und lächelte leicht. "Und Geralt ist.. er ist der engste Vergleich, den ich zu einem Vater je hatte. Nach dem ich.. geflohen bin, habe ich Geralt gesucht. Meine Großmutter hatte gesagt, das er mich beschützen kann. Nach der... Schlacht, habe ich Ihn gefunden. Er hat mich aufgenommen und sich wie versprochen um mich gekümmert." Einen Moment schwieg die Kleine. "Er hat mich trainiert. Mich seiner Familie vorgestellt. Mir versucht zu helfen, das Chaos zu kontrollieren. Es für mich zu nutzen." Das musste an Informationen wohl zunächst genügen. Immerhin kannte sie ihr Gegenüber gar nicht. "Wie heißt Ihr?", fragte sie deshalb nach und lächelte wieder leicht. "Könnt Ihr mir helfen, ihn zu finden?"

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Apollo

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Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Apollo am 30.01.2022 23:42

Mit hochgezogener Augenbraue sah die schwarz-blonde Hexe das junge Mädchen an, kühl und abschätzig musterte sie sie. Sie wusste nicht einmal, in welcher Stadt sie sich befand? Wie sollte sie ihr da denn helfen, einmal angenommen, sie wollte das tun?
Und doch traf sie schlussendlich die Entscheidung, dem Mädel in ihrer Misere zu helfen. Steckte es ihr ein wenig in den Knochen, wie ähnlich sie ihr sah und sie wie verlassen sich als Kind selbst gefühlt hatte? Oder hatte sie andere Beweggründe? Nicht einmal wenn sie ehrlich war, würde sie dies allerdings zugeben. Doch wer sollte sie auch danach fragen?
Und gerade als sie die Blonde mit sich genommen hatte, stellte sie eine Frage, die die hoch aufgeschossene Hexe aus dem Konzept brachte. Etwas irritiert wandte sie sich um. Was Muggel waren? Fast hatten sie die Bar erreicht und nun stellte sie sich doch als eine von ihnen heraus – denn wer sonst wusste nicht, wie die Zaubererwelt ihresgleichen nannte als die Muggel? „Was Muggel sind...?", wiederholte sie mit kühler und gleichsam verwirrter Stimme, was daraus eine fast zornige Reaktion machte. Die Hexe folgte dem Blick der Jüngeren und betrachtete kurz die Muggel, die an den beiden vorbei gingen, ihrem Alltag folgten, ehe sie wieder auf das Mädchen hinabsah. „Eine Hexe", entgegnete sie kurz angebunden und kniff kurz die Augen zusammen, nicht sicher, wie klug die Entscheidung gewesen war, ihr das so direkt auf die Nase zu binden, ohne überhaupt zu wissen, was es mit ihr auf sich hatte. Doch selbst wenn es eine schlechte Idee gewesen sein sollte, so ließe diese sich doch schnell wieder beheben, nicht wahr? Mit einem einzigen Schwung ihres Zauberstabes in ihrem Ärmel konnte sie das Ganze wieder null und nichtig machen. Doch bis dahin hatte es ihr die so verwirrte und aufgeschmissene junge Dame angetan und sie wollte mehr herausfinden – auch Umstand, den sie niemals offen zugeben würde.
„Und Muggel sind solche, die nicht zaubern können, die nicht das Zeug dazu haben, Großartiges zu vollbringen", klärte sie schließlich auf, nachdem sie sich wieder etwas gefangen und die Gedanken beiseiteschieben konnte. „So wie die meisten auf dieser Straße. Einfach Menschen mit einem einfachen Leben, ohne die Gabe, Magisches zu bewirken und sich über die Banalität hinaus zu entwickeln." Eventuell hatte sie ein wenig dick aufgetragen, doch wer war sie schon, dass es sie interessierte, wie man über Muggel angemessen sprach und wie man es zu unterlassen hatte. Dafür gab es schließlich keine Gesetze – und solange sie ihnen nichts zu leide tat...
Und wieder wurde sie rausgebracht, als sie ihren Weg über die Straße fortsetzte und ihr mit nichts als Schweigen begegnete. „Hm", machte sie nur. Die Eltern waren tot? Wie traurig...Dann schien sie wohl doch ganz allein. Aber das erklärte immer noch nicht, weshalb sie so herumlief und nichts von dieser Welt kannte – sei es solches aus der Muggelwelt als auch dieses aus der Zauberwelt. Sollten Kinder, die auf der Straße lebten – wie es ihre Kleidung nahelegen könnte, wenn man sie anhand ihrer Einfachheit definierte –, nicht sehr viel schlauer und cleverer sein? Wie sonst sollten sie überleben? „Und wie soll ich...?", wiederholte sie kurz ungläubig und hielt wieder inne, um ihr einen entsprechenden Blick zuzuwerfen. „Das kann ich natürlich nicht vorwerfen, aber zu deinem eigenen Besten wäre es im Umgang mit mir und meinesgleichen besser, es jedenfalls vorzuspielen." Es handelte sich dabei nicht direkt um einen Befehl, aber auch nicht mehr nur um eine Bitte. Es war wohl eher ein sehr ernst gemeinter Ratschlag. Und immerhin hatte sie nun endlich etwas sinnvolles aus ihr herauskitzeln können – sie würde der Hexe aus gutem Hause etwas über Geralt erzählen, den sie ja so sehnlichst zu vermissen schien, den jedoch niemand kannte, wie es aussah. Vielleicht könnte sie ja wenigstens etwas in dieser Art für sie tun – oder die Junge könnte auch etwas für sie tun, wenn sie ihr von ihm erzählte, das blieb wohl noch abzuwarten. Und vermutlich war eine Hexe immer noch die beste Wahl, um ihr bei einem Problem dieser Art zu helfen – mit welcher Intention auch immer.
So betraten sie am Ende doch die Zaubererbar, die sich so gut versteckt hatte, und die auf die Jüngere womöglich einen sehr wundersamen Eindruck machten musste. Doch Emanuelle interessierte sich nicht dafür. Stattdessen besorgte diese sich erst einmal etwas zu trinken und bat das Mädchen, das ihr noch immer unbekannt war, sich einen Platz zu suchen und dort zu warten, bis die Hexe wieder zurückgekehrt war.
Als sie an den Tisch zurückgekehrt war, konnte die Befragung der besonderen Art ja losgehen. Sie verzichtete zunächst darauf, ihren Namen mit der Fremden zu teilen – was würde dieser ihr auch bringen, dachte sie sich. Stattdessen hörte sie ihr erst einmal zu und neigte dabei den Kopf etwas zur Seite. Fiona. Immerhin etwas, das man sich leicht merken konnte. Wie auch Geralt. Und doch hob sie eine Augenbraue. „Schlacht?", wiederholte sie und ließ das Wort zwischen den beiden über dem Tisch schweben wie eine regungslose Rauchschwade aus den Kerzen in den Halterungen an den Wänden. „Und...wer oder was ist Geralt, das er dich so sehr beschützen kann?" Jemand, der ein einfaches Mädchen beschützen sollte, musste doch etwas besonderes an sich haben – so besonders wie sie dann wohl auch sein musste, rätselte sie weiter. Doch vorerst sagte sie nichts dazu und behielt den Gedanken erst einmal für sich. Nachdenklich lehnte sie sich dabei in ihrem Stuhl zurück und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Kurz überlegte sie, ob sie ehrlich sein oder ihre Frage übergehen sollte. Doch was brachte es ihr schon, ihren Namen zu verschleiern als das Misstrauen ihres Gegenübers?
„Emanuelle", erklärte sie deshalb und machte dabei eine ausladende Handgeste, um sich im vollen Glanze zu präsentieren. „Die Leibhaftige."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2022 23:42.

Ciri
Gelöschter Benutzer

Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Ciri am 06.03.2022 15:43

Die kleine Prinzessin wusste bei bestem Wissen und Gewissen wirklich nicht, wie sie sich gegenüber der Fremden verhalten sollte. Auf eine Art und Weise machte sie ihr schreckliche Angst, doch auf der anderen Seite hatte sie etwas furchtbar faszinierendes an sich, etwas, das sie nicht beschreiben konnte, was sie aber doch sehr, sehr neugierig gemacht hatte.
Engagiert rief sie in ihren Gedanken nach dem Mann, der sie vermutlich am ehesten aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Anders als sonst, schien sie jedoch niemanden zu erreichen und sie hatte auch nicht das Gefühl, das Geralt irgendwie in der Nähe war. Es war ein anderes Gefühl, als sie es bisher gekannt hatte. Nach ihrer Flucht aus Cintra und während ihrer Flucht hatte sie immer das Gefühl zu wissen, in welche Richtung sie hätte gehen müssen. Jetzt fühlte sich Ciri einfach nur leer. Leer und ängstlich. Sie wusste nicht, ob sie in der Nähe von der anderen sicher war. Sie wusste gar nichts. Nur, dass sie eine unbändige Angst kontrollierte. Eine Angst vor der in schwarz gekleideten Frau, die so sonderbar aussah, genau wie alles um sie herum. Eine Angst, das sie nicht mehr zurückkommen würde, dorthin wo sie herkam. Nach Kaer Morhen, zu Geralt und zu ihrer Familie. Sie musste sich immer wieder in Erinnerung rufen, das sie sich nicht von der Angst kontrollieren lassen dürfte.
Das Löwenjunge bereute ihre Frage sofort, nach dem sie sie gestellt hatte. Dabei... war sie doch ganz höflich geblieben. Und woher hätte sie auch wissen sollen, was Muggel sind? Sie wusste nicht mal, in welcher Stadt sie sich befand. Woher sollte sie dann wissen, was Muggel waren? Erschüttert schreckte sie vor der harschen Antwort zurück. „Ich.. es.. es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass..." Tja.. was wusste sie eigentlich nicht genau? Sie wusste so vieles nicht. Und doch durchfuhr sie ein gewisses Maß an Erleichterung, als sie erfuhr, das es sich bei ihrer Begleitung um eine Hexe handelte.
Und dann lauschte sie den Ausführungen. Was waren nun also Muggel? Menschen, die nicht zaubern konnten. Und ihre Begleitung schien schrecklich stolz darauf zu sein, nicht dazu zu gehören. Stolz darauf zu sein, das sie eine Hexe war. Eine Hexe, die eben nicht davon abhängig war, was andere taten. Die für sich auswählen konnte, was sie tun wollte und was nicht. Dann jedoch musste sie an die Menschen aus ihrem Land und aus ihrer Stadt. „In meiner Heimatstadt sind auch nicht nur Hexer und Magier oder Magierinnen.", überlegte sie dann laut und neigte etwas den Kopf. „Und doch haben wir sie noch nie Muggel genannt. Es waren ganz einfache Menschen. Wieso nennt Ihr sie so?"
Und dann schwieg sie, nach dem sie ihr zugehört und von ihren Eltern erzählt hatte. Sie schwieg, ehe sie beschloss, ihrem Rat einfach nur zuzustimmen. „Ich werde es mir zu Herzen nehmen, ich danke Euch.", murmelte sie dann leise und setzte stumm ihren Weg fort. Zwar minderte sich mit jedem ihrer Schritte die Angst die sie verspürte.. allerdings war sie trotzdem noch nicht sicher, wie sie mit ihr umgehen sollte. Aber gut, sie würde es jedem anderen vorspielen. Vorspielen, zu wissen was Sache war.
Und irgendwann waren sie dann in der Bar, sie wurde dazu aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen und zu warten, bis ihre Begleitung zu ihr zurückgekehrt war. Währenddessen blickte sie sich um, analysierte den Ort an dem sie sich befanden. Im Vergleich zu Kaer Morhen sah alles so modern, so anders aus. Auch die Menschen. Sie sahen nicht mehr aus, als würden sie in den Krieg ziehen, bei jeder Möglichkeit. Und auch die Frauen, sah nicht mehr so extravagant aus. Teilweise trugen sie sogar Hosen – etwas wofür Ciri selber von den Hexern verspottet worden war. Das sie im nächsten Moment ein Kleid getragen hatte, war ihnen allerdings auch nicht recht gewesen.
„Ja, Schlacht. Wir hatten einen Krieg.. um mein Heimatland. Die Soldaten haben die Menschen brutal ermordert. Meine Großmutter und ihr Mann sind ebenfalls in den Krieg gezogen. Nur sie kam zurück, nur um mir zu sagen, das man mich aus der Stadt bringen müsste. Sie ist gestorben." Bei den Gedanken an ihre Großmutter lief es Ciri kalt den Rücken hinunter. Sie vermisste sie schrecklich. Zwar hatte sie immer wieder Dinge getan, die sie nicht für möglich gehalten hätte und auf ihrer Flucht waren ihr Dinge zu Ohren gekommen, die sie immer noch nicht für möglich hielt.. aber zu ihr war sie immer eine gute Frau gewesen. Sie hatte sie aufgezogen. „Und Geralt.. Geralt ist ein Hexer. Er kann zaubern, bekämpft Monster, die den Menschen Angst machen. Er rettet die Welt, kann man beinahe sagen. Und irgendwie hat er auch mich gerettet. Und jetzt ist er das einzige, was mir an Familie geblieben ist."
Als sich ihr Gegenüber vorstellte, lächelte Ciri. „Freut mich Euch kennenzulernen, Emanuelle. Ich bin froh, Eure Bekanntschaft gemacht zu haben."

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Apollo

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Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Apollo am 07.03.2022 22:29

Die fahl geschminkte hob eine schwarze Augenbraue. Was wusste sie denn nicht? Nun, sie würde es definitiv nicht aus ihr heraus kitzeln – wenn sie den Mund nicht aufsperren konnte, sollte sie eben schweigen. Und doch...auf der anderen Seite schien es hier einigen Aufklärungsbedarf zu geben, woher der auch immer kommen mochte. Im einen Moment erzählte sie von Hexen und Magiern und im nächsten wusste sie nicht, was es mit Muggeln auf sich hatte. Nun, da wollte sie mal doch nicht so sein und sie erbarmte sich, es ihr im harschen Ton herunterzubeten. Doch diese Heldentat brachte leider noch mehr Probleme mit sich...
Irritiert reckte Emanuelle den Hals und musterte das Mädchen stutzend. Es war nicht unbedingt die Frage, über die die Hexe gestolpert war, sondern wohl eher ihre Wortwahl; Hexen und Magier und Magierinnen. Diese Worte hatte gewiss jeder schon einmal gehört, aber niemand bezeichnete sich wirklich so. Es gab Hexen und es gab Zauberer, aber Magier und Zaubeinnen, Magierinnen und Hexer, solche Begriffe waren doch den Muggeln in ihrem Unwissen über diese Welt vorbehalten – und Hexen und Zaubereren, wenn sie einmal mit einem besonderen Titel hervorstechen wollten, eventuell. Für die Geschichtsbücher, wenn man so wollte. Doch die Bezeichnung ihrer Art, das waren doch zwei sehr feststehende Begriffe.
Und so runzelte die Lockige kurz darauf die Stirn und neigte den Kopf zur Seite. „Wieso wir sie so nennen?", hakte sie noch einmal nach, auch wenn sie sie ganz deutlich und sehr genau verstanden hatte. Es war mehr, um ihrem Unmut in diesem Gespräch Ausdruck zu verleihen. Doch sie würde ganz sicher Antworten – wenn sie wusste, wie sie ihre Gedanken auf das Mindeste herunter zu brechen, ohne noch mehr von sich preisgeben zu müssen als nur irgend nötig. Und so verging ein Moment, in dem sie schwieg, ehe sie seufzte und dann das Wort ergriff: „Wir nennen sie so, weil sie anders sind als wir. Sie keine Hexen und Zauberer, sie gehören nicht in unsere Welt und wissen nichts von uns. Natürlich sind wir alle Menschen, auf die eine oder andere Weise und wie man es eben nehmen mag, aber sie sind nicht magisch und haben nicht das Zeug, um zu zaubern – und dem wollen wir mit diesem Begriff Ausdruck verleihen..." Grundsätzlich handelte es sich dabei wohl um ein althergebrachtes Wir-und-die-anderen-Denken, doch es hatte sich über die Jahrhunderte so entwickelt – und es hatte eben schon immer irgendwie die Zauberer und die Menschen gegeben, die keine magischen Kräfte besaßen, die Muggel. Und beide Seiten waren sicher alle Menschen, irgendwie, doch die Psychologie hinter den Begriffen war nebensächlich, wenn es doch auch rein gesellschaftlich darum ging, sich voneinander abzugrenzen. Doch schließlich schüttelte die Hexe leicht den Kopf. Dies war nicht der Moment – und schon gar nicht nach ihrem Sinn – über Gesellschaftspsychologie und Lebenswelten zu fachsimpeln. Stattdessen nahm sie die Fremde mit sich in ein Lokal. Denn auch wenn sie es niemals zugeben würde, sie interessierte sich doch ein wenig für ihre Geschichte. „Gut", sagte sie dann. „Ich will mich nicht wiederholen müssen." Niemand hatte es bisher überlebt, wenn er sie dazu gebracht hatte, sich noch einmal wiederholen zu müssen – natürlich handelte es sich dabei um eine maßlose Übertreibung, doch wenn man es auf Streit anlegte, dann handelte es sich dabei um den besten Weg, doch niemand wollte Emanuelle gegen sich wissen. „Und um das noch einmal klarzustellen: In dieser Welt gibt es nur Hexen und Zauberer – und die Muggel auf der anderen Seite."
Mit diesem Wort hatten sie die Bar betreten und einige Zeit später saß auch die Erwachsene an ihrem Platz, der Jüngeren gegenüber, die irritiert von dieser Lokalität zu sein schien – doch sie würde sich hüten, sie darauf anzusprechen. Sollte sie sich umsehen und den Blick schweifen lassen, irgendwann würde sie sich satt gesehen haben.
Dann lauschte sie ihr – Emanuelle lehnte sich etwas zurück und betrachtete sie dabei nachdenklich und spürte die Blicke der anderen auf sich. Doch daran war sie gewöhnt – legte sie es zeitweise doch sogar darauf an. Nur zu schade, dass viele sie nicht unbedingt ansahen, weil sie so außergewöhnlich auftrat – denn im Grunde taten das viele Hexen und Zauberer –, sondern eher, weil sie die Geschichten über ihren Vater gehört hatten und wie er seine einzige Tochter mittellos zurückgelassen hatte. Oh, sie hatten kein Mitleid, aber solche Dinge sprachen sie herum, als wären sie das schlimmste Sakrileg. Zauberer tratschten gern – und Nachrichten reisten schnell, wenn sie von Magie getragen wurden.
Sie nickte schließlich nachdenklich und langsam. Eine Schlacht, ein Krieg, und viele waren gefallen. Nun, der letzte große Krieg der magischen Welt lag schon einige Zeit zurück, allerdings...klang es nicht so, als ginge es nur darum; es klang für ihre Ohren eher nach einem Krieg wie ihn die Muggel führten, wenn auch sehr altmodisch und...nun ja, mit magischen Elementen. Aber es wurde schnell sehr viel interessanter: Geralt. Emanuelle reckte das Kinn und ihre Augen weiteten sich ein wenig. Aha! Und dieses Wort schon wieder...Hexer. Schließlich kniff sie die Augen leicht zusammen. „Er ist...also ein Zauberer?", hakte sie nach und legte den Kopf dabei schief und musterte die Fremde. „Wenn er doch...zaubern kann." Doch die Monster? Von diesem Tripp war die magische Welt doch schon längere Zeit runter – Newt Scamander sei Dank! Monster wurden nicht mehr gejagt, nein, man wollte jetzt mit ihnen befreundet sein und sie pflegen und sich um sie kümmern, weil die Zauberer und Hexen als die im Grunde obersten magischen Wesen eine Verantwortung gegenüber der Welt hatten...oder so. Nicht dass sie sich dafür interessierte, sie war alles andere als eine Magiezoologin. Nichts war ihr ferner. „Monster jagen wir nicht mehr." Es handelte sich dabei um eine Feststellung. Diese Welt war seit etwa einem Jahrhundert nicht mehr unbedingt in diese Richtung gesinnt – viele jedenfalls nicht.
„Ganz...meinerseits", gab sie schließlich zurück, doch ihre Stimme war unterkühlt und wenig einladend.

(Erst einmal...entschuldige, dass ich nicht reagiert hatte - ich hatte deine kleine Botschaft dann beim Schreiben übersehen Danke auf jeden Fall, aber ich liebe deine Antworten auch )

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.03.2022 22:32.

Ciri
Gelöschter Benutzer

Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Ciri am 16.04.2022 21:52

Je mehr Zeit verging, desto sicherer fühlte sich Cirilla in ihrer eigenen Rolle und in der neuen Welt. Vor allem, in Gesellschaft dieser Fremden. Denn.. je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sich die Blondine, dass sie sich in größter Gefahr befinden könnte. Innerlich stieß sie sich mehrfach vor den Kopf. Genau genommen, verstieß sie gerade gegen sämtliche Anordnungen, die Geralt ihr verordnet hatte. Man durfte nie einem Fremden vertrauen und erst recht nicht mit ihnen mitgehen. Genau genommen vertraute sie ihrer Begleitung auch nicht, dass tat sie kaum einem Menschen. Aber zumindest die zweite Regel, die, die eigentlich viel wichtiger war, missachtete sie doch gerade mit einer Eleganz, die man kaum für möglich halten würde.
Mit leicht zusammengekniffenen Augen sah sie zu Emanuelle hoch, versuchte abzuschätzen, wie sie gerade drauf war. Und schnell wurde Ciri klar, das Emanuelle wirklich nicht all zu gut drauf war. Sie hatte immer noch diese kühle Art an sich, die hatte sie nicht abgelegt und das war auch kein Wunder. Aber ein bisschen mehr Freundlichkeit hatte sie schon erwartet. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sie mit einem Kind kommunizierte. Oder eher einem Teenager. Aber egal, wie alt sie war... sie meinte keine ihrer Aussagen in einer Art und Weise böse. Sie war einfach überfordert mit ihrer Lage, gerade im Moment. Immerhin fand sie sich in einer neuen Welt wieder, wusste nicht wo links noch rechts war, geschweige denn, wie sie wieder zurückkam - und das war das, was sie eigentlich am meisten wollte. Und so schwieg sie einfach, ließ sich ihre Gedanken durch den Kopf gehen und öffnete ab und zu mal den Mund.. gedanklich.
Die Verwirrung, die Emanuelle jedoch nach kurzer Zeit ins Gesicht geschrieben stand, verwirrte sie dann doch ziemlich. Oder eher.. weckte die Neugier. Denn worüber könnte sie jetzt gerade so verwirrt sein? "Habe ich etwas gesagt, dass Euch verwirrt hat?", fragt sie deshalb nach und blickt wieder kurz zu ihr hinüber. "Wenn ja, würdet Ihr mich darüber aufklären, was es war? Oder habe ich etwas einfach nur falsch ausgesprochen? Ich kenne mich hier nicht aus.. geschweige denn mit euren Bräuchen oder euren Manieren und dem ganzen drum herum."
Dann jedoch lauschte sie ganz gespannt ihrer Erklärung, auch, wenn sie immer mehr den Eindruck gewann, dass die Gesellschaft, in die sie offensichtlich hereingeraten war, nicht gerade freundlich zu jenen war, die nicht zu dem passten was sie kannten. Und je länger sie über diese Erkenntnis nachdachte, desto besser war es wohl, wenn sie verschwieg, dass sie vermutlich sogar von Elfen abstammte. Oder zumindest Älterenblut in ihren Adern floss, denn sie konnte es sich bei bestem Wissen und Gewissen immer noch nicht vorstellen. Sie war immer mit dem Wissen aufgewachsen, ganz normal zu sein. Menschlich eben. "Das klingt aber nicht gerade so, als ob es hier so harmonisch zugeht.", gab sie dann nachdenklich wieder und neigte im selben Moment den Kopf. "Moment.. sagtet Ihr gerade, dass die.. Muggel.. nichts von der Existenz von Zauberern und Hexern wissen? Warum?" Vermutlich war Cirilla für Emanuelle einfach nur anstrengend.. doch sie war schon immer neugierig gewesen. "Lebt ihr nicht harmonisch miteinander zusammen? Ich mein, es klingt nicht so." Dann schwieg sie wieder, nickte auf die Aussage, dass sich ihre Begleitung nicht wiederholen wollte und schwieg, als ihr gesagt wurde, das es hier eben nur Hexen und Zauberer gab, nichts anderes. Auch wenn ihr tausende Erwiederungen auf der Zunge brannten, die sie gern in die Welt herausgeschrien hätte.
Als sie das Gespräch fortführten, saßen sie bereits in der Bar und auf das Löwenjunge prasselten all die vielen Eindrücke herein. Sie musste sich stark konzentrieren, um nicht jeden Moment in eine andere Richtung zu schauen, nur, weil etwas passierte, was sie nicht erwartet hatte. Und doch verlieh ihr die Bar etwas wie... Ruhe. Denn im Grunde genommen passierten hier genau die Dinge, die sie auch aus den Gasthäusern kannte. Und so wurde sie von Sekunde zu Sekunde entspannter und ruhiger. Auch nach außen hin. Und als das Gespräch dann auch noch auf Geralt kam, stahl sich ein warmes Lächeln auf ihre Lippen. Sie und der Hexer standen sich wirklich unglaublich nahe und so verlieh ihr auch das Gespräch über ihn ein gewisses Heimatgefühl. "Geralt ist ein Hexer. Ja.", bestätigte sie dann und das Lächeln verbreiterte sich stolz. "Aber er kann nicht nur zaubern.. und erst recht nicht, mit solch einem Stab wie Ihr ihn habt. Er nutzt Tränke und all solches.. ich kann Euch aber nicht genau sagen, wie er das macht. Yennefer, eine gute Freundin, bringt mir bei, wie ich das Chaos kontrollieren kann, während Geralt mich in der Kampfkunst lehrt, er möchte nicht, dass ich die Hexerausbildung durchlaufe, sie ist zu oft tödlich geendet. Er ist sehr begabt was das angeht, auch ohne seine Tränke. Also begabt im Kämpfen" Im nächsten Moment hatte sie Angst, das sie zuviel gesagt haben könnte, doch wenn sie wieder in ihre Welt kommen wollte, müsste sie wohl ein wenig offener sein. "Genau genommen jagt er die Monster auch nur, wenn er dafür bezahlt wird oder eines seinen Weg kreuzt. Er ist nicht mutwillig gefährlich, oder tötet sie. Nur, wenn sie wirklich die Menschen töten. Wenn er es schafft, erlöst er sie auch. Manche sind nur durch einen Fluch so geworden und so kann er ihnen manchmal helfen. Auch, wenn er sich damit oftmals noch mehr in Gefahr bringt."
Milde lächelnd sah sie wieder zu ihr, auch wenn sie nicht glaubte, das ihre Worte ernst gemeint waren. Aber Emanuelle war ihre einzige Chance, wieder dorthin zurückzukommen, wo sie herkam.
(Alles gut, ganz entspannt. Bitte gern geschehen. Und natürlich auch vielen Dank. )

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Apollo

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Re: Welcome to our world [ Emanuelle & Ciri ]

von Apollo am 09.06.2022 12:03

Je weiter die düstere Hexe die Fremde mit sich durch die Straßen zog, umso unwahrer wurde ihr bei dem Gedanken, was sie sich da aufgebürdet hatte. Die Kleine redete scheinbar sehr gern - und hatte keinen Schimmer was es mit der Welt auf sich hatte...mit keiner der beiden, die sie hier vorgefunden hatte...Nicht die der Muggel und ebenso weniger der Zauberer. Und auch wenn es Emanuelle die Nackenhaare aufstellen ließ, störte sie sich nicht daran, ihr davon zu erzählen - sie scherte sich nicht um die Geheimhaltung und während es solch in diesem Moment wohl auch um einen sehr besonderen Fall zu handeln schien (die Kleine wirkte immerhin sehr verwirrt und nicht ganz klar), war es ihr auch ansonsten egal...Den Muggeln mit ihren Tricks und der Magie Angst einzujagen, war in der letzten Zeit so etwas wie ein süßer Beigeschmack für sie geworden, während sie durch die Welt streifte. Natürlich tat sie dies nie mit hundert Prozent und direkt, doch ein wenig erschrecken und Panik machen, das gelang einem auch, wenn man in der Grauzone des Ministeriums verblieb... „Nicht eindeutig zuzuordnen, ob es sich um einen Verstoß gegen das Geheimhaltungsabkommen handelte" hatte sie einmal in einer Verwarnung gelesen, die sie dennoch bekommen hatte. Mit einem grausigen Lachen hatte sie den Brief ins Kaminfeuer geworfen - sie hatte schon immer gewusst, welche Steine sie auslassen musste, um keine Fallen auszulösen.
Schließlich, aus ihren Gedanken wieder aufsteigend, fuhr die Frau mit den ausgefallenen Haaren zu der Blondine herum: „Verwirrung?, nahm sie das Wort nachdenklich in den Mund, ehe sie es abschüttelte. „Nein, ich bin keineswegs verwirrt." Als wäre es das dümmste auf der Welt, zu denken, dass Emanuelle Jourdain verwirrt sein könnte, spuckte sie die Worte geradezu aus. „Du bringst nur einige Dinge sehr durcheinander, die normalerweise anders laufen, Kleine." Der letzte Anhang klang dabei ausnahmsweise einmal nicht abwertend, wie es sonst der Fall war, wenn sie jemandem mit einem solchermaßen Spitznamen belegte. In diesem Fall handelte es sich dabei eher um eine neutrale Anrede. Ein Zug, der an der Hexe allerdings beinahe schon freundlich wirkte. Doch der Schein einer freundlichen Zuwendung gegenüber der Gestrandeten verschwand so schnell wie er gekommen war - nicht nur durch Emanuelle selbst, sondern auch durch die weiteren Worte, die das Mädchen einwarf. Bräuche und Manieren...Die Begriffe drehten noch einige Zeit ihre Runden im Bewusstsein der düsteren Hexe. Als hätte sie mit alle dem nichts zu tun. Doch wenn sie einmal innehielt...dann hatte sie doch genau das auf eine gewisse Weise schon sehr deutlich gemacht? Doch sogar gesagt! Diese Lage wurde immer sonderbarer!
Als sie schließlich einen Platz der Bar gefunden hatten, hatte Emanuelle der Anderen eine lange Zeit zugehört und selbst erklärt. Mit leicht zusammengekniffenen Augen musterte sie auf ihre nächste Frage hin. Und sie musste selbst einen Moment darüber nachdenken - wie sie es formulieren sollte und wie man am besten verständlich machen konnten, in welcher Lage sich in dieser Welt Magische und Nicht-Magische befanden. Sie schwieg sie selbst noch einige Zeit, ehe sie den Mund öffnete und bereit war, eine Antwort zu formulieren: „So leicht ist das nicht abzutun. Tatsächlich ist die Geschichte dieser Situation schon sehr alt..." Kurz machte Emanuelle eine Pause und dachte darüber nach, ob sie nun wirklich eine ausführliche Geschichte zum besten geben sollte (denn nur, weil sie das Thema nicht interessierte, bedeutete es nicht, dass sie nichts davon wusste - oh nein, sie war immer eine ausgezeichnete Schülerin gewesen, in jedem Fach) oder ob sie das Mädel im Dunkeln lassen sollte - denn was ging es Emanuelle an, was sie wusste und was nicht? Sie war nicht für dir verantwortlich. Und doch erbarmte sie sich ihr am Ende doch: „Die Geschichte geht zurück bis ins Mittelalter. Einst lebten Muggel und Zauberer Seite an Seite - und mit ihnen auch all die magischen Kreaturen, die wir auch zu verstecken gezwungen sind, damit die Muggel sie für nichts als Hirngespinste halten. Über Jahrtausende ging das gut - beide Seiten unterstützten sich, wenn man so will. Doch die Zeiten änderten sich schnell. Mit dem Aufkommen der großen Religionen und der Unmöglichkeit für Muggel, Magie richtig zu begreifen und zu verstehen, entwickelte sich Angst - vor dem fremdartigen Kreaturen wie Drachen, Feen und Werwölfen - bis schließlich auch hin zu den Zauberern und Hexen selbst. Menschen fürchten, was sie nicht kennen und verstehen und kontrollieren können - ein Umstand, der besonders den Muggeln immer das größtes Krux gewesen ist. Zunehmend sagten sie sich von den unseren los - und flüchteten sich in ihren Glauben, versuchten unser eins loszuwerden, indem sie uns jagten und verbrannten und auf noch anderen Wegen aus der Welt schaffen wollten. Natürlich erfolglos, doch umso brenzliger wurde die Lage. Auf der anderen Seite forderten sie mit zunehmend schlechteren Bedingungen, die das Mittelalter mit all seiner Düsternis mit sich brachte, auch immer mehr Wunder ein, die wir nicht vollbringen konnten...was noch mehr Unmut schürte. Die Verhältnisse waren irgendwann einmal so angespannt, dass beschlossen wurde, dass wir in den Untergrund gehen und uns vor ihnen verstecken sollten - unsere Welt in den Schatten und in den Nischen zwischen den Muggeln. Was blieb, waren nur Erinnerungen, die durch dir letzten Jahre, in den wir beisammen lebten, getrübt wurden - dunkel und düster...weshalb Hexen, Zauberer und magische Wesen heute immer noch vor allem als böse und gefährlich angesehen werden." Die endete und rückte wieder Kinn. Bei ihren Ausführungen war die beinahe weich geworden - sie erlaubte sich nicht oft, über solche Dinge nachzudenken...denn daraus erwuchs in ihr immer die Frage, was wohl wäre, wenn die Zauberer heute wieder aus dem Schatten treten würden...Würde man es anders aufnehmen oder würde alles wieder vom vorn beginnen...Und was ihr bei dieser hypothetischen Frage dann immer wieder einfiel...Die Zauberer hatten sich nicht nur räumlich und magisch von den Muggeln distanziert, nein, sondern auch geistig, geschichtlich und rein menschlich. Die Muggel hatten eine komplett eigenständige Kultur geschaffen - nichts war mehr abhängig von Wundern und von ihrem Glauben. Sie hatten...Wissenschaft. Ihre ganz eigene Magie - die Begabung, Dinge zu ergründen und zu verstehen und dieses Wissen schließlich auch für sich selbst zu nutzen. Die Frage, die dabei aufkam...Welche Seite wäre nun eigentlich von der anderen abhängiger? Die Muggel hatten nun mächtige Waffen - und damit dachte sie nicht nur an echte Waffen, sondern auch an den Verstand an sich -, gegen die auch Magie machtlos war. Vieles hatte sich verändert und keine Seite würde die andere so betrachten, wie sie es einst getan hatten. Um genau zu sein...keiner würde die jeweils andere Seite überhaupt noch verstehen - sie waren zu weit voneinander entfernt.
Leicht schüttelte dir Hexe den Kopf. Solche Fragen ließen sie weich werden, sie gut über dir Muggel denken...als ob man sie brauchen könnte! Nein, so etwas hatte hier und heize keinen Platz mehr. Hatte sie in der Schule noch sehr oft solche Fragen gestellt, war ihr sehr früh von ihrer Familie eingetrichterte worden, dass sie Welt eindeutig falsch verstanden hatten - und sie als Hexe sich um so etwas nicht kümmern sollte. Sie war überlegen, wann und wie man die Frage auch stellte...Und dieses Ego hatte sie sich zur Sicherheit schnell angeeignet.
„Also nein, wir leben nicht in Harmonie - diese Zeiten sich lange vorbei. Wir leben nebeneinander her und tun so, als gäbe es dem anderen nicht. Und eine Seite glaubt tatsächlich, dass es uns nicht gibt, und die meisten von UNS verachten die Muggel." Die Kühle war in ihrer Stimme zurückgekehrt. War sie vorher noch gewichen, war sie nun wieder die Alte - kühl und distanziert.
Als sie dann auf ihren Hexer zu sprechen kamen, war Emanuelle dann ganz Ohr. Sie konnte sehen, wie sich die Züge des Mädchens erweichten - und ein warmes Lächeln ihre Lippen zierte, das sogar noch breiter wurde. Ein Anblick, den sie sehr interessiert aufnahm. Geralt musste eine sehr besondere Person für sie sein. Und das schien er auch sehr objektiv zu sein - er jagte Monster und half den Menschen...nutzte simple Zaubertricks, Tränke aber auch Kampfkünste, die alles andere als magisch waren? Ein sehr eindrucksvoller Mann - doch von so jemandem hatte Emanuelle noch nie gehört. Nicht einmal aus der Geschichte in Büchern oder sonstigen Ausführungen.
„Ein sehr sonderbarer Mann", gab die Hexe dann schließlich zu, als sie geendet hatte und nickte leicht mit zusammengekniffenen Augen - nachdenklich und noch im Versuch, das eben Gehörte einzuordnen. Sie schwieg für einige Zeit, ehe sie sich noch auf etwas anderes besann... „Das Chaos...", wiederholte Emanuelle noch einmal. „Meinst du damit...Magie? Nennt man das bei dir so?" Mittlerweile sah sie keinem Sinn mehr darin, nicht daran zu glauben, dass Cirilla wirklich nicht von hier war. Und damit meinte sie keinesfalls diese Stadt und die magische Welt.

(Ich entschuldige mich für die vielen Rechtschreib- und Ausdruck-/Grammatikfehler, die sich eventuell eingeschlichen haben - seit mein Laptop kaputt ist, kann ich nur noch auf meinem Tablet schreiben...und leider hat das seinen eigenen Willen und ändert Dinge, die ich richtig geschrieben habe, dennoch um und macht Dinge daraus, die gar nicht in den Satz gehören

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.06.2022 12:07.

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