Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung [ZWANGSCUT]

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Lydia
Gelöschter Benutzer

Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 22.10.2021 22:06

Überrascht hob ich die Augenbrauen, als ich seinen Tonfall erkannte und merkte, dass ich wohl ungewollt etwas getroffen hatte, was ich nicht hätte treffen sollen.
„Nein, weil du dich mir gegenüber sehr angenehm verhältst", klärte ich ihn auf und nickte auf seine nächsten Worte hin. „Mehr als alles zu geben, was man kann, geht auch schlecht. Du versuchst es und das sollte man dir auch anrechnen", fügte ich deshalb auch noch hinzu. Keiner von uns war perfekt und man konnte die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, weshalb man nur seine Schlüsse daraus ziehen konnte und etwas anständiges draus machen sollte. Alles andere war nichts, was noch in den eigenen Händen lag. Aber er wirkte auf mich wie jemand, der es wirklich versuchte und für mich war das schon genug, auch wenn ich logischerweise nichts davon wusste, was er bereits alles getan hatte, aber das war in Ordnung.
Sobald wir den Friedhof erreicht hatten ließ ich meinen Blick direkt schweifen und nahm auch schon die ersten Präsenzen wahr, die mich jetzt nicht mehr erschreckten, sondern ich mit ihnen meinen Frieden geschlossen hatte. Auf die erneuten Worte von Davin hin musste ich wieder lächeln.
„Es ist wirklich schön hier, so beruhigend", gab ich von mir und sah mich genau um. Ein Flüstern schien mich förmlich anzuziehen, weshalb ich den Drang nicht widerstehen konnte etwas näher zu einem der Grabsteine zu gehen und mich vor diesen zu knien. Dabei hatte ich für einen Moment vergessen, dass ich in Begleitung hier war, zudem noch von jemandem, der nichts von meinen Fähigkeiten wusste. Denn ich hörte in erster Linie dem Flüstern des Toten zu, der mir etwas zu berichten hatte. Aufmerksam lauschte ich und nahm mir fest vor direkt beim Ankommen in meinem Hotelzimmer in Erfahrung zu bringen wo die Person lebte, der ich eine Botschaft überbringen musste, auch wenn ich mir noch lange nicht sicher war wie ich das genau anstellen sollte. Aber das spielte gerade keine Rolle, da ich im Hier und Jetzt war und nur das interessant war.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 23.10.2021 17:50

Davin winkte locker ab, als sich seine neue Bekanntschaft so positiv über sein Verhalten ihr gegenüber ausdrückte. "Ach, des ist doch selbstverständlich!", lächete er freundlich. Und bemühte sich angestrengt an all die Male zu denken, wo er sich neuen Bekanntschaften gegenüber das Gegenteil von angenehm präsentiert hatte. Das waren viele. Zu viele. Zu schlimme Situationen. Fuck it. Eigentlich grenzte es fast an ein Wunder, dess er es bisher noch nicht verhauen hatte. Fuck, er hoffte echt, das würde auch nicht mehr passieren.
"Thanks", sagte er abschließend aber nochmal ehrlich. Es bedeutete ihm tatsächlich viel, dass sie sich (zumindest noch) in seiner Gegenwart wohl fühlte. Hey, vielleicht bekam er es ja mittlerweile doch hin! Vielleicht würde er doch mal eine normale Beziehung aufbauen können - außerhalb von seinem Job und seiner Gang. Fuck, in welche Richtung dachte er eigentlich grade? Sie waren doc fucking nur Bekannte, nichts weiter!
Verwirrt über sich selbst schüttelte Davin beim Rausgehen leicht den Kopf, ehe sie sie ihren ersten Stopp auch schon auserkoren hatten und sich so auf den Weg zum Friedhof machten. "Yeah. Des ist es wohl", lächelte Davin leicht und genoss das leichte Rauschen der Blätter der Bäume, welche um den Friedhof herum wuchsen. Einerseits fhlte er sich hier immer wohl, andererseits auch unwohl. Toten konnte er nichts tun. Und es war hier immer ruhig und friedlich. Gut um Mal Luft zu holen und aufzutanken. Aber... mittlerweile erinnerte es ihn auch immer daran, dass mindestens einer dieser Menschen seinetwegen unter der Erde lag. Obwohl er ugegebenermaßen nicht einmal wusste, ob der Cop, welchen er erschossen hatte, wirklich auf diesem Friedhof hier begraben war. Aber möglich wäre es... und allein das machte ihm ein wenig zu schaffen.
Überrascht bemerkte Davin plötzlich, dass Lydia nicht mehr neben ihm ging. Er drehte sich um und sah sie einige Meter entfernt vor einem Grabstein hocken. Er schlenderte zu ihr hinüber. "Hey", sagte er freundlich und kniete sich kurzerhand neben sie, um den Namen auf dem Grabstein und die Inschrift lesen zu können. "Alles okay?", fragte er sie dann. Es konnte immer mal passieren, dass man auf einem Friedhof bekannte Namen entdeckte oder dergleichen. Was ihn daran erinnerte, dass er schon viel zu lange nicht mehr am Grab seiner Eltern gewesen war. Ob es überhaupt noch existierte?
Fast beweifelte er es. Vielleicht sollte er da mal nachhören..

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 26.10.2021 09:45

Nicht für jeden war es normal, dass er sich freundlich einer fremden Person gegenüber verhielt. Ich hatte zwar durchaus viele positive Erfahrungen gesammelt, doch das hieß nicht, dass das ausschließlich gute Erinnerungen waren. Man begab sich nun einmal immer in die Gefahr, dass ein Zusammentreffen nicht wirklich gut funktionierte und das war in Ordnung. Ich war ein positiver Mensch und konnte mit negativen Eindrücken gut umgehen, weshalb ich mir darüber eher weniger Gedanken machte und das Hier und Jetzt beachtete, anstatt in der Vergangenheit oder der Zukunft zu leben. Noch hatte ich keinen blassen Schimmer wie genau das Leben von Davin aussah und ob er wirklich ein netter Mensch war, aber in meinen Augen konnte sich jeder ändern und normalerweise wurde man nicht grundlos zynisch oder egoistisch. Das Umfeld konnte einen viel zu stark prägen, was viele vergaßen. Zudem wollte ich nicht vorschnell urteilen, dass war in der Vergangenheit oft schief gelaufen und diesen Fehler beging ich jetzt nicht mehr, sondern ließ eine Menge auf mich zukommen.
„Ich hab noch nie verstanden weshalb Menschen Angst vor dem Friedhof haben", gab ich nachdenklich von mir. Hier konnte man perfekt seinen Gedanken nachhängen, oder sogar Gefühle und Emotionen verarbeiten, da man an diesem Ort nicht schräg angesehen wurde.
Doch kurz darauf war die Außenwelt auch schon verdrängt und ich hörte nur dem Flüstern zu, versuchte mir alles zu merken, was mir der Tote erzählte und schreckte etwas zusammen, als ich Davins Stimme neben mir hörte. Erst dadurch kam ich wieder zurück in diese Welt und wandte den Blick vom Grabstein ab.
„Ja, es ist alles okay. Tut mir leid, manchmal versinke ich zu sehr in Gedanken, wenn ich mir vorstelle wie ein Toter wohl gelebt hat, als er noch gelebt hatte", schob ich eine Erklärung vor, die so zwar nicht stimmte, aber wenigstens hoffentlich plausibel klang. Ein entschuldigendes Lächeln folgte und ich richtete mich wieder auf, während ich in Gedanken nochmal alles wiederholte, was ich gerade erfahren hatte.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 27.10.2021 13:59

"I guess es ist die einfache Tatsache, des auf dem Friedhof der Tod überall spürbar is. Also dess der eben früher oder später kommen wird. Und die meisten Menschen haben eben Angst vor dem Tod." Er zuckte mit den Schultern und lächelte Lydia dann leicht an. "Bei dir scheint des wohl aber nicht der Fall zu sein, oder?" Er selbst hatte keine Angst vor dem Tod. Nicht direkt zumindest. Sollte er einmal abtreten - und fuck, es gab genügend Gründe dafür, auch durch andere - dann war seine größte Angst nicht der Tod an sich, sondern Selma alleine in dieser abgefuckten Welt zurückzulassen. Er liebte seine Schwester mehr als alles andere. Aber Selma hatte fast noch größere Schwierigkeiten mti der Welt als er. Sie traute sich ja kaum aus dem Haus zu gehen. Und wenn in der Regel nur, wenn er bei ihr war. Was würde aus ihr werden, wenn er nicht mehr da war? Erst recht jetzt mit dem Kind dass in ihr wuchs?
Nein. Nein, er würde sie nicht auf der Erde alleine lassen. Des war wirklich seine größte Angst, wenn er an den Tod dachte. Aber der Tod selbst - des erschreckte ihn nicht.
Sie waren noch nicht lange durch die Reihen aus Steinen geschlendert, da hatte sich Lydia bereits von einer Seite entfernt und nach dem Augenblick den Davin brauchte, um das zu registrieren hatte er sich auch schon zugegeben ein wenig bosorgt neben sie gehockt. Ihrem Zusammenzucken nach zu schließen als er sie ansprach, war sie auch ausgesprochen in Gedanken gewesen und jäh tat es ihm leid, sie so erschreckt zu haben. "Sorry", sagte er also sofort und lächelte sie erneut an. Bei ihrer Erklärung nickte er dann. "Yeah, des verstehe ich. Jeder hier hat seine eigene Geschichte erlebt und geschrieben, wenn man so will." Er ließ seinen Blick über die ganzen hohen Gräber schweifen. "Irgendwie schön und traurig zugleich." Jeder von ihnen hatte Schmerzen und Liebe erfahren. Freunde und vielleciht auch Feinde gehabt. Hatte sich irgendwie durch diesen Dschungel des Lebens geschalgen bis die Reise beendet war.
Manchmal fragte er sich wirklich, wie es bei ihm wohl enden würde. Er konnte sich nur schwer vorstellen eines Tages alt und grau zu sein und als Senior sein Dasein zu fristen..

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 15.11.2021 09:05

„Stimmt, das kann echt gut sein. Aber der Tod gehört einfach dazu und das ist auch gut so, ansonsten würden wir das Leben sowieso viel weniger schätzen und die Chancen, die wir bekommen", ließ ich ihn an meinen Gedanken teilhaben. „Nein, ich möchte zwar noch nicht sterben, aber es wird in Ordnung sein, wenn es irgendwann so weit ist. Du hast vermutlich auch keine Angst?", fügte ich noch hinzu. Einen Menschen allein zu lassen war in der Tat nicht der schönste Gedanke, doch manchmal konnten uns andere sehr überraschen. Früher hatte ich noch etwas anders über den Tod gedacht, doch jetzt gehörte er noch viel mehr zu meinem Leben dazu. Immerhin kommunizierte ich mit den Toten und versuchte auch den einen oder anderen Tod zu verhindern, was mir in der Vergangenheit zwar nicht sonderlich gut gelungen war, weil ich immer zu spät dran gewesen war, aber wenigstens hatte sich das jetzt verbessert und ich verstand viel genauer was mir die Toten zuflüsterten, wovor sie mich warnten und was ich im Ernstfall tun sollte. Trotzdem hoffte ich logischerweise darauf, dass mir eine solche ernste Situation auf meiner Reise nicht begegnen würde, aber davor flüchten würde ich auch nicht, sollte es doch passieren.
Noch während ich mit den Worten des Toten beschäftigt war bemerkte ich Davin viel zu spät, weshalb ich mich ihm aber wieder zuwandte. Ich war froh darüber, dass ich inzwischen in Ausreden relativ gut war, sodass es nur noch selten auffiel, wenn ich log. Außerdem war es auch nicht ganz gelogen.
„Ganz genau. Du scheinst mich in diesem Gebiet ja wunderbar zu verstehen!", ein Lächeln tauchte auch auf meinen Lippen wieder auf und ich richtete mich auf, damit wir weitergehen konnten. Immerhin hatte ich jetzt die wichtigsten Informationen, weshalb es nicht schlimm war mich loszureißen.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 18.11.2021 15:06

"Yeah... da sagst du wohl was Wahres", stimmte Davin Lydia zugleich zu. Der Tod gehörte zum Leben dazu. Mit dem Tod seiner Eltern hatte alles angefangen und schon damals - als puvertierender Teenager - hatte er diese harte Wahrheit lernen müssen. Der Tod gehörte zum Leben dazu. Und dass man dadurch das Leben mehr zu schätzen wusste... Davin dachte an Selma und wie klein sie damals noch gewesen war, wie sehr sie ihn gebraucht hatte und musste unwillkürlich lächeln... ja, des hatte er dann auch gewusst. Er hatte gewusst, wie sehr er Selma beschützen und ihr im Leben alles ermöglichen wollte. Sein gesamtes Leben hatte er danach ausgerichtet, dass es ihr gut ging. Und er würde es jedes Mal wieder machen. Trotz all dem Scheiß, der passiert war.
Bei ihrer Vermutung, dass er ebenfalls keine Angst vor dem Tod hatte, schüttelte Davin zustimmend den Kopf. "Yeah... nein, ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe nur Angst davor, denn meine Schwester allein zurückzulassen, des..." Er zuckte mit den Schultern. "...des könnte ich mir nicht verzeihen. Sie bedeutet alles für mich und sie braucht mich auch." Es war keine Option für ihn, ohne sie zu leben. Und er wusste, umgekehrt wäre das genauso. Yes, der Tod war ununmgänglich. Irgendwann würde er kommen, aber wenn, dann würden sie gemeinsam gehen. Das wusste er. Und diesen Moment, diesen... kurzzeitig damit verbundenen Schmerz... denn wollte er derfinitiv so weit wie es nur irgend möglich war herausschieben.
Lydia blieb an einem Grabstein hängen. Bei dessem Bewohner und der Inschrift und schien vollständig in ihren Gedanken versunken. Die Geschichten, wie sie meinte - und Davin konnte ihr nur zustimmen. Die Geschichten, welche jeder hier erlebt haben musste, all diese erlebten Leben... sicherlich waren sie unglaublich. Jede vollkommen individuell. Schön und traurig. So beautiful and sad...
"Anscheinend", lächelte Davin, wartete auf Lydia bis sie bereit war und langsam weitergingen. Seine Hände vergrub er in den Händen seiner Jacke. Der Kies knirschte leise unter ihren Schuhen. "Was glaubst du, wes für eine Geschichte er gehabt hatte? Vor dessem Stein du eben saßt?", fragte Davin und lächelte sie leicht an. Er für seinen Teil mochte es immer sich vorzustellen, wie die Menschen wohl gelebt hatten. Auch wenn man im Grunde genommen natürlich nichts wissen konnte, aber dennoch...

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 21.11.2021 12:08

Natürlich würde es immer traurig sein, wenn man einen geliebten Menschen verlor, aber wir mussten alle akzeptieren, dass unsere Zeit auf der Erde begrenzt war. Früher hatte ich angenommen, dass wir nach dem Tod einfach weg wären, doch inzwischen war mir klar, dass das nicht ganz so einfach war. Nur weil man Geister so nicht sehen konnte, hieß das nicht automatisch, dass wir plötzlich aufhören würden zu existieren. Trotzdem war das nichts, was ich einfach mit anderen Menschen besprechen konnte. Selbst für mich und mein Rudel war es längere Zeit schwierig gewesen zu akzeptieren, dass ich mit den Toten reden und sogar vorhersehen konnte, dass etwas passierte. Die Verwandlung zum Werwolf konnte man immerhin sehen und spüren, und zwar jeder, nicht nur der Werwolf selbst, was also etwas anderes war als eine Banshee, der man glauben musste, wenn sie einem etwas erzählte.
„Das kann ich absolut verstehen. Ich hoffe für euch beide, dass es noch lange bis zu euren Tod hin ist", ein aufmunterndes Lächeln machte sich wieder auf meinen Lippen breit, obwohl ich spürte, dass er definitiv etwas mit dem Tod zu tun hatte. Doch das konnte auch daran liegen, dass er für einige den Tod gebracht hatte, wobei ich so weit noch nicht gehen würde das wirklich zu vermuten. Dafür kannte ich ihn einfach zu schlecht und konnte mir in dem Moment noch kein richtiges Bild von ihm machen. Es wäre unfair ihm gegenüber Vermutungen aufzustellen ohne nur einen kleinen Teil seiner Geschichte zu kennen.
Nachdem ich mir sicher war, dass der Tote mir alles erzählt hatte löste ich mich wieder vom Grabstein und wir setzten unseren Weg fort. Auf die Frage von Davin hin dachte ich einen Moment lang nach.
„Auf dem Grabstein ist zu sehen, dass er grade mal 40 Jahre alt geworden ist. Ich nehme an, dass er durch einen Unfall gestorben ist, sich dadurch nicht von allen hatte richtig verabschieden können. Er wollte so früh überhaupt nicht gehen und hat Frau und Kinder hinterlassen, die ihn jetzt sehr vermissen", dass ich meinem Gegenüber gerade die pure Wahrheit erzählt hatte verschwieg ich jedoch. Mein Auftrag bestand darin etwas auszugraben und seiner Ehefrau zu geben, etwas was für die Familie sehr wichtig war, aber der Verstorbene hatte es nicht schnell genug zurückbringen können. „Sorry, ich hab manchmal ein wenig viel Fantasie", schob ich wenig später noch grinsend nach, damit Davin nicht auf die Idee kam, dass das nicht alles ausgedacht war.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 21.11.2021 18:10

"Danke", sagte Davin und schenkte Lydia ein kurzes, aber aufrichtiges Lächeln. "Des können wir definitiv gebrauchen." Davin rechnete immer damit, dass irgendetwas geschah. Er lebte kein gutes oder legales Leben. Er war Räuber. Nicht nur kleinkriminell - er hatte auch schon Banken ausgehoben. Und der einzige Grund, warum sie noch nie gefasst worden waren war der, dass sie den vermutlich besten Geldfälscher-Kontakt überhaupt hatten. Die Frau rettete ihnen echt den Arsch. Dann waren noch die unzähligen Vergewaltigungen von Männern - aber auch Frauen - die auf seine Kappe gingen. Von all dem Scheiß, den er ins einem Leben angerichtet hatte. Einmal hätte er deswegen fast seine Schwester verloren. Und es gab sicher genügend Leute auf der Welt - vor allem in Dublin - welche ihn hassten. Davin machte sich nichts vor, er hatte viele Feinde. Obwohl er des nicht wollte. Obwohl er Selma doch Sicherheit garantieren wollte. Bisher - seit dem großen Zwischenfall - war es irgendwie mit ständigen Umzügen und Untertauchen gut gegangen und das war die Hauptsache. Er hoffte einfach, des würde so bleiben und ein bisschen Glück konnte dabei definitiv nicht schaden.
Ihr Gespräch wandte sich den möglichen Geschichten der Toten zu. Und interessiert lauschte er der Version, welche sich Lydia für die Grabperson ausgedacht hatte, vor welcher sie gehockt hatte. "Des klingt durchaus plausibel", stimmte Davin zu und lächelte. "Du scheinst dir das ja wirklich genau ausgemalt zu haben", fügte er hinu und schon wurde ihm das von ihrer blühenden Fantasie erklärt. Wieder nickte Davin. "Des finde ich toll. Meine Schwester hat auch so viel Fantasie. Ich allerdings nicht. Ich lebe meist mehr im Hier und jetzt."
Apropos hier und jetzt. Sein Blick hatte sich in ihren roten Haaren verfangen, die vom Wind bewegt wurden, halb nach hinten, halb in ihr Gesicht - was einfach nur absolut beautiful aussah. "Shit..." murmelte Davin leise und wandte sich sofort ab, wieder zucük nach vorne. Nein, das durfte er nicht machen. Nicht heute, nicht jetzt, nicht hier. Nicht mit Lydia.  Stoisch ging Davin weiter, die Hände noch immer in seinen Jackentaschen vergraben. Darauf bedacht Lydia nicht anzusehen und sich nur auf den Weg vor sich zu konzentrieren. "Meine Nummer habe ich dir gegeben, right?", fragte er, nur der sicherheitshalber. Des hier... des ging besser nicht allzu lange...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2021 18:26.

Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 28.11.2021 14:08

Egal um wen es ging, ich wünschte mir für andere Menschen immer das beste. Natürlich konnte sich das mal ändern, wenn ich wütend auf eine Person war, aber das traf auf Davin nicht zu, da ich ihn bisher als sympathisch empfand und ihm ansehen konnte wie wichtig ihm seine Schwester war. Das konnte ich auch als Einzelkind sehr gut nachempfinden, schließlich waren viele meiner Freunde ähnlich wie Geschwister, nur, dass wir unterschiedliche Eltern hatten und uns nicht unbedingt das gesamte Leben kannten. Vermutlich würde ich es zuerst gar nicht glauben, dass mein Gegenüber einiges verbrochen hatte, zeigte er sich hier und jetzt von einer ganz anderen Seite, aber man musste einen Menschen erst richtig kennenlernen, um Schlüsse zu ziehen, was mir aber vielleicht gar nicht gelingen würde, da ich so lange auch nicht auf der Insel bleiben würde. Dennoch konnte ich es mir natürlich aussuchen wie viele Tage ich in dieser Stadt verbringen wollte, da ich keinen genauen Plan hatte und mich immer spontan in ein Hotel einbuchte, wenn ich in der entsprechenden Stadt angekommen war, was seine Vorteile hatte, denn somit konnte ich immer frei entscheiden wann ich weiterziehen wollte und ich schloss es auch nicht aus an einem Ort bis zum Ende meiner Ferien zu bleiben, man sollte nämlich vorerst nichts für ausgeschlossen halten, wenn man sowieso keine Pläne verfolgte.
Ich war froh darüber, dass es Davin nicht schlecht aufnahm, dass ich ihm all das erzählte, auch wenn er natürlich nicht wissen konnte, dass das alles der Wahrheit entsprach. Um diesen Fall würde ich mich ganz allein kümmern, meine Freunde würde ich dafür auch nicht brauchen, da es nicht wirklich gefährlich sein würde.
„Mit etwas Fantasie macht sich das Denken auch etwas leichter und manchmal ist es sogar schön der Realität für ein paar Stunden zu entfliehen, da kann ich deine Schwester also bestens verstehen", noch immer lächelte ich, bemerkte dabei seinen Blick zwar, aber sagte nichts darauf, weil ich ihn einfach nicht deuten konnte. Die Haarsträhnen strich ich mir hinters Ohr, damit sie mir nicht wieder in die Augen fielen und nickte auf seine Frage hin.
„Ja, hast du. Darf ich dich auch wirklich anrufen? Störe ich dich dann nicht?", wollte ich ihm immerhin nicht zur Last fallen. Umsehen würde ich mich auch allein können, auch wenn es natürlich einfacher war, wenn einem einiges gezeigt wurde.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 30.11.2021 18:37

Davin lächelte, wenn auch jetzt ein wenig gezwungen. Mit aller Macht versuchte er sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Auf etwas anderes als Lydias wundervolle rote Haare, ihr sanftes Gesicht, ihre schmalen Finger und samtene Stimme... "Fuck...", murmelte Davin erneut, diesmal eher zu sich selbst. Worüber hatten sie gesprochen? Verzweifelt versuchte er seine Sinne darauf zu konzentrieren, den sich aufabuenden Druck in seiner Hose zu ignorieren. Fatasie. Genau. Richtig! Das war es gewesen! "Yeah, des glaube ich dir. Selma hilft es viel, glaube ich. Sie war schon immer fucking kreativ." Bildete er sich das ein oder klang seine Stimme belegt? Sein Herzschlag beschleunigte sich ein wenig. Seine Handinnenflächen wurden leicht schwitzig. Und er ertappte sich dabei, wie seine Augen über das Friedhofsgelände huschten und die Lage auskundschafteten. Waren hier viele Menschen? Nein, die meisten waren weiter weg. Er musste sie nur packen, nur packen und dort hin zu dem Rand ziehen oder einfach direkt da, hinter dem großen Grabstein...
Davin stöhne leise.
Jetzt oder nie. "Yeah, ruf mich ruhig an, ist okay. Wann du willst!", rief Davin und ohne ihr auch nur noch einen weiteren Blick zuzuwerfen lief er los. Erst joggend, dann schneller, bis er fast rannte, die Tränen in seinen Augen brennen spürte, die einen Moment später fielen und in seinen Bart liefen. Fuck, fuck fuck. Irgendwo, an irgendeiner Straße brach er schließlich auf einer Bank zusammen, verschwitzt, schnell atmend, seine Hände zitterten und er verbarg das Gesicht in den Händen. Des war knapp gewesen. Des war fucking knapp gewesen. Und er wollte nicht daran denken, was für einen Eindruck er bei Lydia hinterlassen haben musste, er wollte nicht... er...
Lydias Bild kam ihm wieder ins Gedächtnis. Ihre wehenden roten Haare, ihr Lächeln, die faszinierenden Augen, ihre wundervolle Gestalt... Davin biss sich auf die Knöchel. Noch immer ging sein Atem schnell und dennoch spürte er, wie sich der Druck schon wieder in ihm aufbaute. Fuck, fuck fuck. Er blickte sich um. Überall Leute. Er erkannte wo er war. Er war praktisch am anderen Ende der Stadt. Er würde ewig bis nach Hause brauchen. Des würde er nie schaffen. Davin stand auf, entschlossen nach Hause zu gehen...
...und in diesem Augenblick kreuzte sein Blick den von dem junken schlaksigen Mann an der Bahnhaltestelle, dem die schwarzen Haare in die Augen fielen. Davin spürte wie der Druck in seiner Hose nahezu pulsierend zunahm... lächelte den Jungen an.. und überquerte die Straße...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.12.2021 10:20.
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