Steve & Joanna ~ What Did You Saw? (Zwangscut)

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Steve
Gelöschter Benutzer

Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 16.01.2022 12:55

"Denkst du, das tut irgendjemand gern?" Abwartend sah Steve Joanna an. Für diesen Moment konnte er nur von sich ausgehen. Die Zeit, in der er regelmäßig in Prügeleien verwickelt worden war, weil er anders war - einen Glauben an Menschheit und sein Land hatte, wie es kaum einer getan hatte. Er war ein ganz klarer Patriot gewesen, immer noch stand er hinter Amerika und war bereit, für das Land und die Menschen darin sein Leben zu geben. Hatte er mit seinem besten Freund darüber gesprochen, wie sehr es ihn jedes Mal gekränkt hatte, als dieser ihn aus diesen Prügeleien befreien musste, weil er sonst (nicht nur einmal) im Krankenhaus gelandet wäre? Nein, natürlich nicht. Hatte er darüber gesprochen, wie sehr es ihn kränkte, jedesmal abgewiesen zu werden? Ob bei den Frauen oder beim Militär? Nein, warum auch. Auch er sprach nicht gern über seine Gefühle, obwohl diese hier deutlich anders waren, als bei Joanna. Zwar hatte auch er das Gefühl, seinen besten Freund ermordet zu haben, doch bei Joanna.. war es immer noch etwas anderes. Und er wagte es nicht, das zu vergleichen und doch konnte er ihren Schmerz nachvollziehen. "Niemand spricht gerne über seine Gefühle. Niemand gibt gern zu, schwach zu sein. Es wäre heute noch das gleiche Selbstmordkommando wie vor hundert Jahren. Und trotzdem muss man es tun, um nicht unterzugehen." Nachdenklich legte der Soldat den Kopf schief, blickte Joanna aus seinen blauen Augen nachdenklich, fast mitleidig an. "Du bist gerade auf einem Selbstmordtrip, wenn man so will. Und ohne Hilfe wirst du da nicht wieder rauskommen."
Sobald sie allerdings diese leisen, fast unvernehmbaren Worte gesagt hatte, war ihm vermutlich alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Und gerade jetzt verfluchte er dieses gute Gehör, das er neben seinen körperlichen Vorteilen bekommen hatte. Eigentlich wäre es ihm am liebsten gewesen, wenn er genau diese Worte nicht gehört hätte. Jedoch sagte er sich auch immer wieder, das es vielleicht ganz gut war, das er eben diese gehört hatte. Für Joanna. Sie konnte nicht so weitermachen, oder? Er musste sie doch irgendwie aufhalten können. "Verdammte Scheiße, Jo!" Steve tat alles, um nicht vollends aus der Haut zu fahren. "Es war ein verdammter Unfall! Du konntest nichts dafür! JA, du bist zu schnell gefahren. JA, du hast die rote Ampel überfahren. JA, vor dem Gesetz bist du verdammt nochmal zu hundert Prozent Schuld. Aber es hätte auch JEDER andere am Steuer sitzen können und genau das gleiche wär passiert. Und du kannst es verdammt nochmal nicht mehr ändern!" Langsam löste er seine Finger von ihrem Arm, fuhr sich mit der anderen Hand über die Schläfe, schloss kurz die Augen und holte mehrfach tief Luft. "Ich frage dich eins, Jo. Oder.. ich behaupte etwas. Wenn deine Schwester dich jetzt so sehen könnte. So kaputt, so unfassbar stur und so versessen darauf, den Rest deines Lebens auch noch zu zerstören. Glaubst du, sie würde das befürworten? Ich kenne deine Schwester nicht, werde sie auch nicht mehr kennenlernen. Aber ich bin mir sehr sicher, wie die Antwort lauten würde. Nein, sie würde nicht gut finden, was du hier tust. Und sie würde alles dafür tun, um dich von dieser Bahn wegzuholen." Als er zuende gesprochen hatte, hatte er seine Finger endgültig gelöst. "Du kannst gehen.", sagte er noch, ehe er sich umdrehte und in Richtung Tür davonmarschierte. Ehe er sie allerdings durchschritten hatte, drehte er sich nochmal um. "Aber ich rate dir, mal darüber nachzudenken."
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Steve war sich sicher, das Joanna genauso sauer auf ihn sein musste, wie er auf sie war. Und auch wenn die beiden unterschiedliche Beweggründe hatten, war klar, das es vielleicht auch genau so sein musste. Wer wusste denn schon, was geschehen würde, wenn Steve sie vielleicht doch noch irgendwann zu gern hatte und nachlässig in seiner Aufgabe wurde, nur, weil sie ihm leid tat? Das würde mit mindestens einer Leiche enden, was vermutlich Joanna war, und einem Haufen Schwierigkeiten für ihn. Und irgendwas sagte ihm, das weder sie noch er das haben wollte.
Der Weg durch den Gebäudekomplex, der ursprünglich mal der Stark-Tower gewesen war, ging dann doch recht schnell. Sie fuhren mit dem Fahrstuhl hinunter und gingen dann zielstrebig zum Hinterausgang. Dort wartete dann der versprochene SUV, schwarz mit verdunkelten Scheiben - vor ihm ein Agent in schwarzem Anzug und einem Knopf im Ohr, wie es schien, denn er sprach, als die beiden aus der Tür traten. Er verstummte sofort, öffnete eine hintere Tür und Steve schob Joanna dort hin. "Setz dich hin, schnall dich an.", kommentierte er dann. Und auch, wenn seine Stimme wieder ruhiger geworden war, war sie doch unfassbar bestimmt. Wenn man so wollte, ließ er auch keine gegenteiligen Kommentare zu. Sobald Jo eingestiegen war, schloss der Agent die Tür und ging auf die andere Seite, er setzte sich neben sie, während Steve auf dem Fahrersitz platz nahm. "Joanna, das ist Agent Beth, er wird uns begleiten.", klärte er seinen Schützling auf, sobald die Türen geschlossen waren. "Unsere Fahrt wird eine Weile dauern, dort", Steve klopfte auf eine Art Behälter zwischen den beiden vorderen Sitzen, der nach hinten ragte, "ist etwas Proviant und auch etwas.. zu trinken drin. Trink nicht zu viel, Toilettenpausen sind ungünstig, wir wollen nicht öfter als nötig anhalten müssen. Dein Gepäck und alles nötige ist bereits im Kofferraum verstaut." Mit seinen blauen Augen suchte er im Rückspiegel Joannas Blick. "Bist du bereit?"

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 01.02.2022 21:22

Joannas einzige Reaktion war ein Schulterzucken. Dann war sie eben auf einem Selbstmordtrip. Und? Wen kümmerte es. Mit ihrem Mann hatte sie schon seit über fünf Jahren nicht mehr gesprochen, ihre Familie war tot. Der Alk half ihr im Moment, und sollte er sie irgendwann ins Grab bringen, fuck it. Dann war es halt so. Der Tod schreckte sie nicht ab.
Kurz darauf geriet es endgültig aus dem Ruder. Beide Seiten, er wie sie, von Wut und Zorn erfüllt. Warum konnte er es nicht sein lassen??! Er sollte seinen beschissenen Job machen und nicht immer und immer wieder in ihren Gefühlen und Wunden herumstochern, als wäre es irgendein verficktes Essen auf seinem Teller! Das war nicht sein verdammter Job und er sollte damit aufhören. Es waren ihre Gefühle, ihre Vergangenheit und fuck, das ging auch nur sie etwas an!!!
Fest presste Jo die Kiefer aufeinander und wandte den Blick ab. Sie würde zu dem ganzen Scheiß nichts mehr sagen. Es ging ihn nichts an. Nein, es hätte nicht jeder am Steuer sitzen können. Andere hätten sich vermutlich an die Verkehrregeln gehalten. Andere hätten diesen verfickten Unfall nicht gebaut. Aber sie hatte es getan. Und als er es dann auch noch wagte, ihre Schwester zu nennen, schloss sie die Augen, schaffte es gerade noch so den Impuls zu unterdrücken, ihre Faust gegen seinen Kiefer fliegen zu lassen. Ich kenne deine Schwester nicht, werde sie auch nicht mehr kennenlernen. Fuck, tat das weh. Genauso gut hätte er ihr ein Schwert durch den Brustkorb rammen können, es wäre das gleiche Ergebnis rausgekommen. Tränen begannen unkontrolliert über ihre Wangen zu rinnen. Als sie sprach, war ihre Stimme leise. Leise und so voller Zorn, so voller Schmerz, dass sie zitterte, dass sie mehrmals im Satz sogar einfach wegbrach. "Wage es ja nicht über meine Schwester zu reden." Sie sah ihn an, voller Hass, aus vor Tränen glänzenden, rot umrandeten Augen. Er war zu weit gegangen. Er hatte die endgültige Grenze überschritten. "Wage es nie mehr über Lis zu sprechen."
Ein dicker Kloß in ihrem Hals, der unglaubliche Schmerz in ihrer Brust machte jedes weitere Wort unmöglich. Sobald er seinen Griff auch nur ein wenig gelockert hatte riss sie sich los und stürmte davon. Sie würde jetzt was trinken und es war ihr Scheiß-egal, was dieser Kerl davon hielt.

Noch immer schweigend folgte sie Steven durch das Gebäude, in den Fahrstuhl hinein und zu dem großen schwarzen Auto. Komplett schwarz, selbst die Scheiben, als wäre er geradewegs einem Agentenfilm entsprungen. Joanna sagte nichts, stieg noch immer schweigend an und tat wie ihr geheißen: sie setzte sich und schnallte sich an. Dem Agenten der sie begleiten würde, nickte sie nur mit unbewegter Miene zu. Obgleich ihr Herz ihr bei seinem Namen einen kurzen Stich versetzt hatte. Beth. Es erinnerte sie an ihre Schwester. Auch wenn sie sie immer Lis genannt hatte, so war ihr ganzer Name doch Lisbeth gewesen...
Sie sah kaum hin, als er erklärte, wo was war. Es interessierte sie nicht. Nur als er kurz etwas zu trinken erwähnte, folgte ihr Blick seiner Hand. Kurz beugtet sie sich vor um reinzuschauen. Wasser und Saft. Kein Alk. War ja klar, was hatte sie erwartet? Sie schloss die Klappe wieder, wich seinem Blick aus, antwortete nicht auf seine Frage ob sie bereit war und starrte aus dem Fenster. Sie sollten losfahren, wenn sie es doch so verdammt eilig hatten..

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.02.2022 12:27.

Steve
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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 06.02.2022 17:35

Sobald Steve das Zeichen für die Abfahrt von dem Mann neben Joanna erhalten hatte, trat er aufs Gas. Das Auto gab einen brummenden Ton von sich, ehe es sich schließlich vom Fleck bewegte und die Räder sich drehten. Langsam schlugen sie sich durch den New Yorker Stadtverkehr, hielten sich vorbildlich an alle geltenden Regeln - schließlich wollte keiner die Gefahr eingehen, das sie noch geblitzt wurden und die städtische Verwaltung wusste, in welchem Auto sie sich aufhielten. Zwar war sich Steve auch in dem Moment relativ sicher, das irgendwer sie sicher auf dem Radar hatte, jedoch blieb den dreien nichts anderes übrig, als sich einfach ganz normal durch den Verkehr zu schlagen. Wie jeder andere normale Mensch auch.
Es dauerte etwas mehr als eine Stunde, bis sie schließlich die Stadt hinter sich gelassen hatten und auf den Highway gekommen waren. Heute war es mal wieder besonders voll gewesen. Während der bisherigen Fahrt schien jeder seinen eigenen Gedanken hinterher gehangen zu haben, denn keiner äußerte sich in einem äußerst bewegenden Maße verbal über die Situation. Zwischenzeitlich klärte Steve Joanna immer mal wieder auf, wenn sie wichtige Punkte passierten. Irgendwelche Grenzen. Aber sonst hielt er sich genauso zurück, wie die junge Frau. Und auch der Agent hielt sich mit seinen Äußerungen zurück. Er sprach gar nicht, solange er nicht angesprochen wurde, sondern saß einfach nur stumm neben Joanna. Doch irgendetwas an ihm machte Steve nachdenklich. Er schien nervös zu sein, so als ob er etwas erwartete und blickte immer mal wieder auf sein Handy. Doch viele weitere Gedanken verschwendete der Soldat nicht daran, er musste sich auf den Verkehr konzentrieren. Und unter Anbetracht der Tatsache, das die beiden das erste Mal zusammen arbeiteten, war er vielleicht auch einfach nur nervös, weil er mit Captain America zusammen arbeitete.
Sie machten nur wenige Zwischenstopps und dieser Tatsache und der Tatsache, das es sich um eine recht zügige Fahrweise handelte, erreichten sie ihr Ziel bereits am frühen Morgen des nächsten Tages. Es war gerade die Sonne aufgegangen, was den Himmel in ein sanftes rosa-rot tauchte. Das Holzhaus stand an nicht weit von einem See entfernt und wenn man die Tatsache ignorierte, das es sich um ein Safehouse handelte, war es doch recht anziehend. Im See spiegelten sich die Farben, die am Himmel gezeichnet wurden und Steve stieg schwerfällig aus dem Auto aus. Einige seiner Knochen knackten unangenehm, als er sich aufrichtete - auch, wenn er ein Supersoldat war, ganz einfach war es auch für ihn nicht stundenlang zu fahren und zu sitzen. Irgendwann spürte auch er die allgemeine Müdigkeit.
Leise öffnete er die Hintertür und sah zu Joanna, die mit geschlossenen Augen auf dem Sitz saß. Er war sich nicht sicher, ob sie wirklich schlief oder ihn einfach nur ignorierte. Trotzdem stupste er sie sanft am Oberarm an. Die Wut in seiner Stimme war während der Fahrt verflogen und klang nun wieder eher nach ihm. "Joanna..", weckte er seinen Schützling sanft, "Joanna, wir sind da. Du musst aussteigen. Du kannst im Haus weiterschlafen." Beth hatte sich bereits am Kofferraum zu schaffen gemacht und trug die paar Koffer in das Haus hinein. "Wir sind jetzt sicher.. du musst aussteigen."

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 21.02.2022 12:44

Joanna hatte alles und jeden ignoriert. Weder auf die Landschaften war sie eingegangen, noch auf kurze Gesprächsfetzen, noch auf sonst irgendetwas. Stoisch hatte sie die ganze Fahrt über aus dem Fenster gestarrt oder die Augen geschlossen gehabt, derweil das Verlangen nach Alkohol in ihr mit jederversteichenden Minute wuchs. Nur jede Stunde griff ie in ihre Tasche, um sich eine weitere der Paniksenkdenen Pillen in den Mund zu schieben, um in diesem Auto nicht völlig durchzudrehen. Um sich abzulenken versuchte sie sich auf die leise Musik im Radui zu konzentrieren. Versuchte so schnell wie möglich die Lieder zu erraten, auf die Texte und die Kompositionen zu achten, auf Dinge die man vielleicht hätte verbessern können. Als es spät, spät in der Nacht wurde spürte Joanna, wie ihre Augen zu brennen begannen. Im Sekundenschlaf nickte sie immer wieder weg, nur um durch einen imaginären lauten Knall beim Aufprall wieder hochzusckrecken. Scheisse. Die nächsten Tage und Wochen würden ne einzige Qual werden. Das wusste sie jetzt schon.
Sie schlief die Nacht kaum. Die Alpträume, die Flashbacks, hinderten sie daran. Dennoch hielt sie die Augen die meiste Zeit geschlossen, einfach weil sie sonst so höllisch brannten. Und vielleicht war ihr erschöpfter Alkdürstiger Körper tatsächlich kurz weggenickt, sie konnte es nicht sagen. Sie sah nur schon wieder die rote Ampel, spürte wie ihr Fuß das Gaspedal durckdrückte, die Kreuzung, die Autos und...
Sie schreckte aus dem Schlaf. Mit weiten Pupillen starrte sie aus dem Auto und schon spürte sie wieder die Panik in sich hoch steigen. Unendliche Panik. "Ich werd nie mehr in ein verficktes Auto steigen.", waren ihre brüsken ersten Worte zu Steve. Sie schnallte sich ab und sprang raus. Am Horizont stand die Sonne tief am Himmel, tauchte den Himmel und die Welt in rosanes Licht. Sofort entnfertne sie sich mehrere Schritte von dieser Höllenkarrte. Ihr Herz raste, ihre Hände zitterten. Mühsam atmete sie durch und kramte in ihrer Tasche nach den Pillen. Ihr war es scheiß egal wie viele man am Tag von denen nehmen durfte. Extreme Autofahrt erforderte extreme Maßnahmen. Erst nachdem sie sich erneut eine (oder waren es zwei gewesen?) eingeworfen hatte, traute sie sich ein wenig durchzuatmen. Auch wenn sie sich der Karre ganz sicher nicht nähern würde. Sie blickte sich um. "Ich muss nicht schlafen.", sagte sie etwas steif in Stevens Richtung, wenn auch ruhiger als zuvor. Sie hatte seine Worte über Lis weder vergessen, noch vergeben. "Könnte ich eh nicht.", fügte sie wahrheitsgemäßi hinzu. Einer der vielen vielen Gründe, weshalb sie Alkohol trank: Besoffen schlief es sich zumindest etwas besser.
Mit den zitternden Händen fuhr sie sich kurz übers Gesicht. Noch ehe sie sich hatte zurückhalten können, war die Frage draußen. Sie wollte einfach nur sichergehen, derweil sie das Safe-House betrachtete. "Lass mich raten: Alk gibts da drinnen wahrscheinlich nicht, oder?" Und selbst wäre es vermutlich nicht genügend, um ihren Durst zu stillen. Obwohl sie gerade wirklich alles nehmen würde.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.02.2022 14:02.

Steve
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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 14.03.2022 11:32

Irgendwann hatte Steve es aufgeben, Joanna in Gespräche verwickeln zu wollen, auf die sie ohnehin nicht einging. Er wusste nicht, ob sie einfach paranoid war - was auf Grund des Unfalls nicht zwangsläufig verwunderlich wäre - oder ihn schlussendlich abgeschrieben hatte und sich entschieden hatte nie wieder ein Wort mit ihm zu wechseln. Obwohl es ja noch eine dritte Möglichkeit gab - vielleicht mochte sie auch einfach den zusätzlichen Agenten nicht, der als Schutz mitgekommen war. Aber wer konnte schon ahnen, wie es der jungen Frau wirklich ging. Vermutlich wusste sie nicht mal selber, wie es ihr wirklich ging, da hatte in aussenstehender wirklich gar keine Chance.
Wenn er in den Rückspiegel gesehen hatte, hatte sie meist ihre Augen geschlossen. Der Soldat vermutete, das sie vielleicht endlich ein wenig Schlaf gefunden hatte, auch wenn ihr rasendes Herz dagegen sprach. Aber zumindest ein wenig Hoffnung konnte man ja haben, oder nicht? Sobald er angehalten hatte, war Joanna jedoch förmlich aus dem Auto gesprungen. Panisch, ängstlich und scheinbar unfassbar wütend. Dabei konnte er sich nicht erinnern, etwas gesagt zu haben, was nicht zu vergeben war. Gut, seine Worte waren an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas extrem gewesen.. aber so grundsätzlich erforderten extreme Situationen nun mal extreme Maßnahmen. Genauso wie diese Situation, in der sie nunmal ein Safehouse aufsuchen mussten. "Das nächste mal können wir auch einfach ein Motorrad nehmen.", brummte er deshalb auf ihre Aussage resigniert und verdrehte die Augen. "Fakt ist, sollten wir den Ort nochmal wechseln müssen wirst du dich damit abfinden müssen, das wir uns einem der beiden Verkehrsmittel widmen. Vielleicht kriege ich meinen Boss auf überzeugt, das wir einen Helikopter nehmen dürfen.. aber wenn wir weg müssen werden wir auch weg gehen. Egal, ob es dir gefällt oder nicht."
Trotz seiner harrschen Worte entging ihm ihr vollkommen in Angst versetzter Zustand nicht und so ging er ihr nach, langsam. Legte irgendwann sanft eine Hand auf ihre Schulter und seufzte auf. Seine Stimme war leise, angenehm und beruhigend. Jedenfalls für die meisten Menschen. Steve wusste nicht, wie es auf Joanna wirkte. "Atmen, okay? Atme mit mir..." Hörbar atmete er langsam aus und ein. "Ein.. aus.. ein.. aus.." Und als sie sich scheinbar wieder beruhigt hatte - er selber hatte sich mittlerweile wieder ein Stück entfernt, denn er hatte nicht den Eindruck, als ob sie seine Gesellschaft sonderlich genoss - neigte er nachdenklich den Kopf und kniff die Augen zusammen. Das war so ziemlich die mieseste Lüge, die sie seit ihrer Bekanntschaft ausgesprochen hatte. Jeder brauchte Schlaf. Auch Joanna. Gerade Joanna - denn so kaputt wie sie oftmals aussah, konnte man nicht behaupten, das sie vermutlich jemals genug Schlaf bekam. "Ich hab Schlaftabletten dabei. Du kannst also schlafen."
Steves Blick folgte Joannas zum Safehouse - in das der zusätzliche Agent mittlerweile die Koffer getragen hatte. "Nein, ich gehe nicht davon aus, das es dort Alkohol gibt. Vielleicht ist es auch ganz gut so. Ich denke, du könntest mal eine Pause davon gebrauchen." Mit gehobener Augenbraue sah er sie an, auffordernd und nachdenklich, ehe er den Arm ausstreckte und ihr bedeutete in das Haus zu gehen. "Nach dir."

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 15.03.2022 14:31

Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Sie nahm kaum etwas von ihrer Bewegung war, ihr Herz raste, ihre Hände zitterten. Sie hatte die Tabletten genommen, daran erinnerten sich, doch es waren Tabletten, sie brauchten immer ein wenig bis sie wirkten und da sie weggenickt gewesen war einfach aufgrund der Erschöpfung wusste sie nicht, wann sie sich das letzte Mal eine der paniksenkenden Mittelchen eingeworfen hatte. Sicher war es zu lange her. Schlucken fiel ihr schwer. Selbst ihre Knie zitterten. Sie nahm nichts wahr. Nichts. Es war als würde jamnd ihr ihre Brust zuschnüren, dunkle Punkte tanzten vor ihren Augen, der Blick war verschwommen - und dann war da plötzlich jemand. Unwillkürlich klammerten sich Joannas Finger an ihm fest, an dieses reale etwas und sie tat, was sie hörte. Atmete mühsam ein und aus, wenn auch zittrig, schnell, hastig. Es war schwer den Rhythmus des Anderen zu übernehmen, doch nach einiger Zeit schaffte sie es endlich. Ihr Puls beruhigte sich ein wenig, ihre Wahrnehmung der Umgebung kehrte zurück und auch die der Situation. Die Tabletten hatten angefangen zu wirken. Ruckartig ließ Joanna den anderen los und atmete tief durch. Nein, Autos waren gestrichen. Autos waren definitiv gestrichen. Sie wollte nie mehr in eine Karre steigen.
Erst dann wurde ihr auch gewahr, was er vorher gebrüllt hatte, als sie so panisch aus dem Auto gestolpert war, nicht Herr ihrer Sinne. Würde er sie noch einmal zwingen in ein Auto zu steigen, würde sie diesem Arschloch ganz sicher die Kehle aufschlitzen. Von sich selbst angewidert über diese kaltblütigen Gedanken schluckte sie schwer und versuchte dieses Bild aus ihrem Kopf zu verjagen. "Wär cool wenn es ein Motorrad oder irgendetwas anderes wird.", sagte sie nichtsdestotrotz distanziert, vielleicht sogar ein wenig kalt. "Ich hab mir diese beschissene Panik nicht ausgesucht." Im Notfall sollte er sie vorher zusammenschlagen, dann bekam sie wenigstens nicht mit. Da wartete er doch sicher eh nur drauf.
Als er die Schlaftabletten erwähnte, nicke Joanna nur knapp. Das war das einzig gute was sie bisher gehört hatte. Auch wenn es sofort wieder Schuldgefühle in ihr wach rief. Hatte sie es verdient? Hatte sie verdient ruhig und selig zu schlafen, nach dem, was sie getan hatte? Nein, war die laute und eindeutige Antwort in ihrem Kopf. Wahrscheinlich würde sie diese Scheiß-Pillen doch nicht nehmen, egal wie beschissen die Nacht würde. Sie hatte dieses verfickte Leiden doch verdient, oder nicht?
Ihre beiden Blicke ruhten auf dem Safehouse. Joanna lächelte bitter. "Das denke ich nicht.", antwortete sie nur, in der gleichen abweisenden Distanziertheit wie zuvor und betrat das Innere. Auch wenn sie wusste, dass Steve bezüglich des Alkohols wohl Recht haben würde, führte sie ihr erster Weg in die Küche, wo sie erst den Kühlschrank und dann sämtliche andere verbliebenen Schränke öffnete. Nichts. Was hatte sie auch erwartet? Dann kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Und jetzt? "Gibt es hier wenigstens irgendwie einen CD-Player, eine Bluetooth-Box, Internet oder sonst irgendetwas?", fragte sie. Sie brauchte Ablenkung und das einzige was ihr jetzt noch (hoffentlich) blieb, war die Musik. Ihre Hände zitterten stark, allerdings nicht aufgrund der vorherigen Panikattacke.. Fuck, hatte sie Durst..

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Steve
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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 12.04.2022 11:39

Es dauerte seine Zeit, bis die junge Frau vor ihm tat, was er ihr gesagt hatte. Atmen. Ein. Aus. Ein. Aus. Sie schien vollkommen von der Rolle zu sein und in diesem Moment wünschte sich Steve nichts sehnlicher, als einen Psychologen an seiner Seite zu haben. Er selbst war mit der Situation ziemlich überfordert. Wenn es ihm beschissen ging, versuchte er diese Gefühle in Alkohol und manchmal auch Selbstmitleid zu ertränken, wohl wissend, das ersteres absolut keine Wirkung bei ihm hatte. Und doch versuchte er es immer wieder. Joanna hingegen konnte er das nicht raten, immerhin war sie schon eine Alkoholikerin.. oder nicht? Der Soldat wusste nicht, ab wann man als Alkoholiker galt, doch in Anbetracht der Tatsachen, die er mittlerweile erfahren hatte, war er sich ziemlich sicher, das Joanna genau auf das Bild zutraf. Und das gefiel ihm nicht, denn auch wenn sie Schuld war an dem Unfall - sie hatte ihr ganzes, verdammtes Leben noch vor sich und es nicht verdient, sich so geißeln zu müssen. Das hatte niemand verdient, egal wie schwer die Schuld wog.
Als es ihr endlich gelungen war, seinen Rhythmus zu übernehmen, ging er ein paar Schritte zurück und beobachtete sie. Joanna sah schrecklich aus, vollkommen ausgelaugt und.. naja, beinahe hoffnungslos, hatte er zumindest den Eindruck. Steve war niemand gewesen, der Menschen gut lesen konnte, doch bei ihr war es ziemlich eindeutig. Die junge Frau war vollkommen fertig. Und das er scheinbar in gewisser Weise mit Schuld an ihrem Zustand war, war nichts, was ihn besonders erfreute. Denn auch, wenn er sie zwischendurch wirklich verflucht hatte, wollte er nicht, dass sie zusätzlich litt. Das tat sie ohnehin schon genug. "Ich weiß nicht, ob wir das realisieren können. Normaler Weise muss immer noch ein zweiter Agent dabei sein. Das geht bei einem Motorrad recht schwer, meinst du nicht? Und Flugzeuge könnte man zurückverfolgen, wir wären nicht sicher.", entgegnete er dann nachdenklich und neigte den Kopf leicht zur Seite, ehe er resignierend seufzte. "Aber ich werd sehen, was sich tun lässt. Das Drama kann man schließlich nicht mit ansehen." Und das war ein starkes Entgegenkommen, denn vermutlich würde er sich schon während der Bitte unterbrechen lassen müssen und Fury würde ihn total runtermachen. Aber Joanna tat ihm leid und so sah er es ein, wenigstens ein bisschen entgegenkommend zu wirken. "Ach und.. ich glaube, keiner hat sich diese Situation hier ausgesucht, denn für niemanden ist sie hier besonders spaßig."
Resignierend seufzte Steve auf. Natürlich sah Joanna es nicht ein, eine Pause von dem chemischen Gebräu zu machen. Warum auch? Sie war dem ganzen verfallen. Und doch war der Blonde erleichtert, als er sah, das es offensichtlich keinerlei der Sachen gab. Ein Entzug würde ihr vielleicht nicht gefallen, aber vielleicht würde er helfen. "Ich weiß nicht, ob Safehäuser mit Internet ausgestattet sind. In Anbetracht der Tatsache, das man uns über das Internet finden könnte, vermute ich es nicht. Unsere Kommunikation nach außen ist immerhin auch fast vollständig abgeschnitten. Wir werden auch mit niemandem groß kommunizieren. Wenn wer fragt, sind wir Urlauber. Ein Pärchen und ein guter Freund, sollte unser zweiter Mann auch dabei sein." Mit einem Nicken deutete Steve auf den Mann im schwarzen Anzug, der sich daraufhin still zurückzog. "Ich weiß nicht, was du erwartet hast, aber das ist definitiv kein spaßiger Ausflug. Du schwebst in Lebensgefahr." Dann sah er sich um und zuckte die Schultern. "Aber du kannst gern nachsehen gehen, ob du in einem der Zimmer etwas in der Art findest. Habe ich kein Problem mit."

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 16.04.2022 11:55

Joannas Launa sank noch weiter, wenn das überhaupt möglich war. Also würde sie früher oder später wieder eine Autofahrt erwarten. Geil. Wirklich geil. Sie wusste nämlich wirklich nicht wie er etwas anderes brauchbares organisieren sollte und wie das angenommen werden sollte. Ein Motorrad mit Beifahrer fiel schließlich auch auf und war wohl auch für eine etwaige Verfolgung alles andere als geeignet. Müde strich sich Joanna mit einer zitternden Hand über die Augen, ehe sie antwortete. "Wenn nichts geht, dann schlagt oder macht mich irgendwie voher bewusstlos. Dann krieg ich eh nichts mit." Und für jede Minute die sie nicht mitbekam, war sie so oder so dankbar. Eine der vielen Dinge, die sie auch am Alk so mochte und schätzte: er ließ sie - wenn auch nur für kurze Zeit - vergessen. Und verschaffte ihr wenigstens 3 Stunden ruhigen Schlafes.
Für einen winzigen moment zuckten Joannas Mundwinkel bitter. Sie konnte auf seinen Satz nichts antworten. Echt nicht. Geil wenn man mit einer Person in einem Haus eingepfercht war, die man mehr und mehr zu hassen begann. Das würde eine Scheiß Unendlichkeit da drinnen werden und Jo hatte keinen Bock sich anzuhören, dass es für alle schwer war. Für diese Kerle war es doch deren Scheiß-Job, oder? Sie hatte es sich am wenigsten ausgesucht.
Fuck, nein. Sie würde jetzt ganz sicher nicht mit kindischem Selbstmitleid anfangen. So tief war sie noch nicht gesunken. Wollte sie nicht gesunken sein.
Drinnen war sie auf ihrer Alk-Suche natürlich nicht fündig geworden und so zu Steve im Wohnzimmer zurückzusein. Als sie seine neue Ankündigung hörte, stieß sie ein einziges trockenes und unglaublich bitteres Lachen aus. Sie konnte nicht anders. "Was? Und wir sind das Pärchen?" Tja, zumindest hasste sie ihn schon wie man einen Ehepartner hassen konnte, oder?
Und wieder so ein Scheiß-Kommentar. Er konnte es nicht lassen, oder? "Ich habe gar nichs erwartet.", sagte sie kalt. Sie hatte Scheiße erwartet und Scheiße bekommen. Alles wie immer. "Und du bzw. ihr alle scheint euch viel mehr um mein Leben zu kümmern als ich." Wenn sie starb, starb sie und hätte endlich das bekommen was sie verdiente.
Sie hatte keine Angst vor dem Tod.
Ohne ein weiteres Wort an die beiden Männer zu verschwenden ging sie an Steve vorbei und die Treppe hoch, um die Zimmer auf der Suche nach einem CD-Player zu durchforsten. Denn irgendwo in diesem beschissnen Safe-House, musste es doch Musik geben!!

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.05.2022 19:40.

Steve
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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 03.05.2022 13:35

"Ich hab doch gesagt, dass ich schaue, was sich machen lässt, okay?", erwiderte Steve, mittlerweile klang auch seine Stimme wieder leicht genervt. Seinem Gesicht jedoch glücklicher Weise nicht ganz so genau an - seine Ausbildung zum Soldaten hatte sich also doch irgendwo gelohnt. Dort hatte er nämlich weitestgehend gelernt, seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten - auch, wenn das in der heutigen Zeit immer mehr schleifte, musste er ehrlich zugeben. Kurz darauf jedoch musste der Blonde bitter auflachen. Sie sollten sie irgendwie bewusstlos machen? "Wie stellst du dir vor, das wir dich bewusstlos machen, hm?", fragte er nach und schüttelte den Kopf. "Sollen wir dir eine reinhauen und dich dann einfach ins Auto legen? Dann sieht es so aus, als ob wir dich entführt hätten, was gleichbedeutend für noch mehr Aufmerksamkeit ist, die du ja nun wirklich nicht noch mehr gebrauchen kannst, oder irre ich mich da?" Seufzend blickte er genn Himmel auf und fuhr sich über die Augen. "Und ich hatte nicht den Eindruck, dass du so begeistert von den Schlaftabletten warst, also würden die wohl auch rausfallen." Als er sich ein weiteres mal über die Augen gerieben hatte, klang seine Stimme wieder sanfter. "Und wir kennen uns nicht mit irgendwelchen Medikamenten aus, die man dir spritzen könnte. Wir sind simple Soldaten, keine Mediziner."
Innerhalb des Hauses hatte Steve seine Begleitung mit seinen Augen verfolgt, jede ihrer Bewegungen auf der Suche nach der Flüssigkeit, die sie nun vermutlich am meisten begehrte. Immer noch war er ziemlich fest der Überzeugung, dass ein kalter Entzug jetzt auf der Stelle für sie vermutlich wirklich gut war. Außerdem bekam sie keinen neuen Alkohol, denn in ein Auto schien sie nicht nochmal freiwillig steigen zu wollen. Busse fuhren nicht hier hin und ein anderes Transportmittel gab es wohl eher weniger.
Mit hochgezogener Augenbraue musterte er Joanna und zuckte mit den Schultern. "Du darfst auch gern mit unserem Mitstreiter etwas haben, in der Theorie.", erwiderte er und deutete auf den Mann im schwarzen Anzug, der die ganze Zeit stumm in der Ecke stand. Gerade, bewegungslos - wie eine Statue. "Wenn er dir jedoch nicht beliebt, musst du wohl mit mir vorlieb nehmen. Und keine Sorge, ich werd dich nicht gleich heiraten wollen,nur, weil wir das nach außen hin ein oder zwei Mal verkörpern müssen. Und er ganz sicher auch nicht." Steve sein Blick glitt hinüber zu seinem Begleiter und dachte einen Moment nach. Er konnte sich nicht erinnern, mal gehört zu haben, dass er Familie hatte. Aber das wurde bei S.H.I.E.L.D. auch nicht gerade breit getreten - selbst von Clint seiner Familie hatten sie erst in der allergrößten Not erfahren. Naja.. jedenfalls mal abgesehen von Natasha.
Seine großen Hände fuhren durch die blonden Haare, die er dann hinter seinem Kopf verschrenkte und Joanna ansah. Ja, sie kümmerten sich vermutlich auch mehr um ihr Leben, als sie es selber tat. Schlimm genug, dass es tatsächlich so war. Aber keiner konnte daran etwas ändern. "Wir kümmern uns um dein Leben, weil es unser verdammter Job ist.", erwiderte er seufzend. So langsam strengte sie ihn an und seine Motivation, die nächsten Tage oder Wochen mit ihr in diesem Haus zu verbringen schwand immer mehr. "Und das wir uns um dein Leben mehr kümmern, als du es tust, ist schon ziemlich traurig. Aber du bist wichtig für uns, du bist wichtig für die Sache. Und wir können es nicht zulassen, dass er noch einen weiteren unschuldigen Menschen umbringt. Nicht, dass es auffallen würde, bei seiner Liste."
Und dann ging sie ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei. Suchte nach einem CD-Player oder nach was auch immer, Steve war es ehrlich gesagt ziemlich egal. Solange, wie sie weder das Gelände noch das Haus großartig verließ, konnte sie von ihm aus machen was sie wollte - sie kontrollieren konnte er ohnehin nicht, auch, wenn die Verlockung die nächsten Tage immer mehr stieg. Die beiden sprachen nur das nötigste, die Stimmung konnte sich schon an der kleinsten Kleinigkeit hochschaukeln. Doch Steve hatte immer noch Mitgefühl für die Frau in seiner Begleitung. Sie war schrecklich vom Leben gezeichnet worden - aber er gab die Hoffnung nicht auf, dass es vielleicht auch für sie Hoffnung geben würde.

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 09.05.2022 19:55

Joanna schwieg, obgleich sie gut hören konnte, wie genervt Steven war. Aber sie hatte keinen Bock auf diesen Streist. Sie hatte keinen Bock auf nichts. Sie wollte einfach nur von allem und jedem in Ruhe gelassen werden. War das denn wirklich zu viel verlangt? Ja?
Sie presste die Kiefer bei seiner Auflistung fest aufeinander. Sie hasste es. Sie hasste es so sehr. "Schlagt mich K.O. und verfrachtet mich unaufällig ins Auto. Oder gebt mir halt diese beschissnen Schlaftabletten, is mir egal. Is alles besser als so." Ihre Stimme war distanziert und kalt. Sie wollte nicht mehr. Würde sich jetzt hier spontan ein Grab auftun - sie würde sich spontan freiwillig reinlegen. Sofort und ohne zu zögern.
Ohne ein weiteres Wort betrat sie das Innere des Hauses und machte sie auf die bereits im Vorhinein zum Scheitern verurteilte Suche nach Alkohol. Ihr war klar gewesen, dass sie nicht fündig werden würde - aber sie hatte es dennoch versuchen müssen. Mit einem Drink würde das hier alles viel leichter von der Hand gehen. Würde ihr dieser ganze verdammte Scheiß viel leichter fallen. Ein Drink nur. Vielleicht auch zwei.
Ihre Hände zitterten.
Dann kam auch direkt der nächste Schlag. Sie und Steve also nach außen hin ein Ehepaar? Wirklich? Kurz musterte sie den Agenten der geradewegs wie aus einem Men-in-Black-Film entsprungen aussah und lächelte bitter. "Nein, ist schon okay. Hassen uns doch schon genug ohne was schauspielern zu müssen." Sie nickte zu dem Agenten hin. "Und nur mal so aus Interesse - ist der für unsere Tarnung nicht ein wenig auffällig?" Vielleicht würde sie oben noch ein wenig Alk finden. In irgendwelchen Schränken. Oder hinter Schränken. Oder unter einem Bett. Vielleicht unter Dielenbrettern wo irgendjemand vor Urzeiten etwas versteckt hatte...
Joanna lächelte ein schwaches bitteres Lächeln. Aber du bist wichtig für uns, du bist wichtig für die Sache. Das war der Knackpunkt, nicht wahr? Sie war zu irgendeiner beschissnen Schachfigur in ihrem beschissnen Spiel geworden und wurde hierhin oder dorthin gezogen, ganz so wie diese Typen es wollten. Und dabei war Joanna schon immer ein Mensch gewesen, der seine Freiheit schätzte brauchte und sie sich nahm. Wen wunderte es, dass sie das ganze hier mehr und mehr verabscheute?
"Schön.", meinte sie nur distanzeirt auf seinen kleinen Monolog. Sie hatte es ja kapiert. "Aber streich das unschuldig." Und sie ging. Sie wollte sich kein weiteres Wort mehr anhören. War doch schön, wenn der Wintersoldier sich dann ausnahmsweise einen schuldigen Menschen schnappen würde. Hätte doch auch mal was.
Als erstes klapperte sie auch die oberen Zimmer nach Alk ab. Natürlich ohne Erfolg. Auch keine Geheimfächer oder sonst was. Dabei würde ein Drink so verfickt gut tun... aber immerhin fand sie einen CD-Player in einem der Schlafzimmer, zusammen mit einer kleinen Sammlung an CDs von denen Joanna sogar ein paar nicht kannte. Sie legte die erste ein, schloss die Tür und legte sich ins Bett. Ihr ganzer Körper war schwer, fühlte sich an als wäre er mit Granit gefüllt. Vielleicht wegen ihres Verlangens, vielleicht wegen der Schuld, vielleicht auch wegen den nahezu inhalierten Paniktabletten. Wer wusste es schon. Sie schloss ihre wie so oft vor Müdigkeit brennenden Augen (da sie schon seit längerem am chronischen Schlafmangel litt), lauschte vertrauten und unvertrauten Klängen und Tönen und analysierte sie.
Nach 1 1/2 Stunden war die CD durch - und Joanna zu depressiv um aufzustehen und eine neue reinzutun. Langsam dämmerte sie in einen Schlaf weg. Einen unruhigen Schlaf, der nur eine Stunde andauern sollte. Ein Schlaf, in welchem sie wieder in einem Auto saß. Die rote Ampel aufblitzte.
Und ihr Fuß aufs Gaspedal drückte...

Joanna_Signatur.png

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2022 17:41.
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