Vivians Wohnung

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Mia.
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Mia. am 22.05.2021 18:36

"Also die nächsten zwei Tage kannst du ins Schlafzimmer nebenan. Wenn die Ferienwohnung nicht besetzt ist, dann darf ich den Raum mitbenutzen. Am Mittwoch kommt allerdings eine Familie. Davor müssten wir nur einmal durch saugen und das Bett frisch beziehen." Vivian hielt kurz inne und überlegte, was sie Adeodata schon alles gesagthatte. "Habe ich schon erwähnt wo wir hier sind?" Und ohne eine Antwort abzuwarten begann sie mit einer schnellen Zusammenfassung. "Wir sind hier in Leixlip. Vorort von Dublin. Irland", fügte sie sicherheitshalber mal hinzu. "Und das Haus hier besteht aus meiner kleinen Wohnung hier und aus einer Ferienwohnung im Erdgeschoss. Zu der gehört auch noch ein Schlafzimmer hier im 1. Stock."
Ein kleiner Teil in Vivian bereute die gesagten Worte bereits. Dieser Teil von ihr hätte Adeodata nur zu gerne bei sich im Bett gehabt. Auf der anderen Seite hatten die beiden Frauen ja ab Mittwoch auch keine andere Möglichkeit. Bzw. eigentlich ach schon ab Dienstag Abend nicht. Die Gäste hatten sich für Mittwoch Morgen um 9 Uhr angekündigt. Also würden sie das Zimmer bereits am Abend zuvor herrichten müssen. Wenn Adeodata nicht gerade auf dem Boden schlafen wollen würde, dann müsste sie wohl zu Vivian ins Bett kommen. Um Adeodata allerdings nicht zu verschrecken, behielt Vivian dieses Detail mal lieber für sich. Abgesehen davon, sobald Adeodata den Rest ihrer Wohnung gesehen hatte, würde sie sich denken können, dass es hier ausser dem einen Bett keinen anderen Schlafplatz gab.
Das Laute Summen ihres Handys vertrieb den Gedanken von Adeodata in ihrem Bett. Salathiel hatte wieder geschrieben.
Kommst du jetzt heute Abend?
Ach Ja, da war ja noch was. Doch Vivian hatte da eine Idee. Ob diese allerdings so gut war, war sie sich nicht ganz sicher.
"Du? Hättest du vielleicht Lust heute Abend ein paar Leute zu treffen?", fragte sie die Dschinnie. "Wir hatten gestern überlegt, ob wir uns nicht heute gleich nochmal treffen. Liam und sein Mann fahren morgen wieder. Wir müssen auch nicht lange bleiben. Ich muss eh morgen früh raus." Heute Abend hätte sie es so oder so nicht so übertrieben wie gestern. Sie schaute auf die Uhr in ihrem Handy. Inzwischen war es viertel vor elf. Morgen um die Zeit würde sie schon 2 dreiviertel Stunden in der Backstube stehen. Nein, so einen Abend wie gestern würde sie sich nicht erlauben können.
Ihre Antwort an Salathiel würde sie von Adeodatas Antwort abhängig machen.
"Ich könnte dir dabei auch den Phoenix Park zeigen. Ähm und was das Phönix-Sein angeht: das ist ja cool. Heißt das, dass du dir nicht die Fingerverbrennen kannst?" In ihren Geschichten kamen auch Phönixe vor, aber das waren Vögel. Keine Menschen. Und Adeodata war ein Mensch. Und was für einer. Und schon wieder waren diese Gedanken von gerade da.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.05.2021 18:37.

Adeodata
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Adeodata am 14.06.2021 14:50

Augenblicklich nickte Adeodata. "Gar kein Problem, das kriege ich hin." In Haushaltsaufgaben war sie mehr als nur geübt. Wenn ihre Meister ihre Wünsche nicht direkt verbrauchten - manche hoben sie tatsächlich eine ganze Weile auf (was auch wirklich schlau war bei dem.... was die Wünsche verursachen konnten..) gebrauchten sie Adeodata häufig als ihre hausinterne Putzfrau. Oder Köchin. Oder zum Einkaufen. Oder was auch immer eben so anstand. Das waren keine expliziten Wünsche aber dank der Magie der Lampe war sie natürlich dennoch gezwungen, dem nachzukommen. Sie musste ihren Meistern nun mal dienen, auf jegliche erdenkliche Art und Weise. Damit kannte sie sich also wirklich aus: Vermutlich bestand sie schon selbst halb aus Schmutz und Putzmitteln.
Bevor Adeodata antworten konnte auf die Frage, wo sie waren, erklärte Vivian es ihr auch schon gnädigerweise. Denn tatsächlich wusste die Rothaarige es nicht - woher auch? Sie bekam kein plötzliches Wissen von der Lampe eingesetzt, wenn es nicht unbedingt nötig. Ziemlich mies eigentlich von ihr, wenn sie grade so darüber nachdachte. "Irland, wirklich?", ging Adeodata sofort drauf ein und ein ehrliches tiefes Lächeln breitete sich für einen Moment auf ihrem Gesicht aus. "Mein Geburtsland. Wobei ich nicht glaube, dass das Dorf in dem ich geboren wurde heute noch existiert." Sie wusste es wirklich nicht. Irgendwie.. zugleich auch traurig. Auch wenn sie nicht allzu viel Zeit in ihrem Heimatdorf verbracht hatte, weil ihre Eltern und sie als Phönixe die meiste Zeit ihres Lebens auf Reisen gewesen waren, so würde es doch stets ein Teil von ihr bleiben. Wie auch nicht?
"In dem ich die nächsten beiden Tage schlafen werde", fasste Adeodata zusammen, als Vivian ihr von der Hausaufteilung erzählte. Sie verstand. Es war wirklich freundlich, dass sie dort schlafen dürfte und sie würde das Angebot definitiv nicht ausschlagen. Sie freute sich auf ein richtiges Bett, erst Recht nach der unerträglichen Enge der Lampe.
Das Handy vibrierte. Automatisch richtete sich Adeodatas Blick dorthin. Sie hatte alles mitbekommen. Wie die Welt der Technik sich so nach und nach immer weiter aufbaute. Es war faszinierend und wäre zu ihrer Zeit wirklich mehr als nur unvorstellbar gewesen. Es war unfassbar, echt. Sie fragte sich, wie ihre Mum wohl mit all der Technik zurechtkam, wie sehr sie sie beherrschte. Es war Jahrhunderte her, dass sie ihre Mum gesehen hatte. Ob sie überhaupt noch lebte?
Bei Vivians Frage zuckte Adeodata mit den Schultern. "Mir egal. Von mir aus... klar, warum nicht? Ich folge dir." Das würde sie ohnehin. Sie schenkte ihrer Meisterin ein kleines leichtes Lächeln. "Liam ist also schwul? Und ein Freund von dir?" Sie schien wirklich in dieser ganzen Sexuailtäten-Geschichte drin zu sein. Spannend. Adeodata war froh, dass sich die Gesellschaft dahin entwickelt hatte, das alles ein bisschen lockerer zu nehmen. Hatte auch wirklich lange genug gedauert. Noch etwas länger und sie wäre vermutlich selbst schon zu Staub verfallen. Okay, das doppelte Wortspiel war unbeabsichtigt gewesen.
Bei Vivians Angebot mit dem Phönix-Park trat sogleich ein deutlicheres Lächeln auf ihre Lippen. "Natürlich. Gerne. Und ja, genau. Ich bin praktisch immun gegen Feuer - dafür natürlich anfällig für Kälte - bin potentiell unsterblich, weil ich aus meiner Asche wieder auferstehe - vorausgesetzt die wird nicht zerstreut - und kann mich in einer Stichflamme in die Vogelgestalt verwandeln und so natürlich fliegen, oder auch einfach in einer Stichflamme teleportieren. Deswegen..." Sie sah sich kurz in der Wohnung um. "...demonstriere ich das hier besser nicht. Möchte deine Wohnung ja nicht in ein Osterfeuer verwandeln - außer natürlich du willst das unbedingt", fügte sie ironisch hinzu.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.07.2021 12:12.

Mia.
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Mia. am 11.07.2021 17:16

"Na dann, willkommen in der Heimat... mehr oder weniger", lachte Vivian. Welch eine Ironie.
Und schon tippte sie die Antwort an Salathiel.
Ja, ich komme. Ich bringe aber noch jemanden mit. Und bevor du fragst: nein, du kennst sie nicht. Lass dich überraschen.
Kaum hatte Vivian auf senden gedrückt, kam auch schon ein Smilie von Salathiel. Ein anzüglicher.
"Ich hätte da noch eine Idee für heute Abend", sagte Vivian mit einem Gesichtsausdruck aus dem man lesen konnte, dass sie eine ihrer genialen und gleichzeitig sehr dummen Ideen hatte. Im prinzip hatte Adeodata ihr die Idee geliefert.
"Lust auf Muffins backen?" Sie hatte eh vorgehabt, dass wenn sie heute abend kommen sollte, sie etwas zum knabbern mitbringt. Nun würden es wohl Muffins werden. Mini-Muffins, um genau zu sein. Die hatten einen Durchmesser von vielleicht 2 cm. Sie waren schnell gemacht und danach hätten Vivian und Adeodata noch genug Zeit um sie zu verzieheren. Zum Beispiel mit Pride Flags. Innerlich lobte sich Vivian selber für diese Idee. So würde sie ganz einfach erfahren, auf wen Adeodata stand. In Gedanken plante Vivian aber gleichzeitig auch, wie man einen Phönix auf einen Muffin malen konnte. Vielleicht würde das doch zu viel werden. Dafür wären diese Muffins vermutlich zu klein, aber auf einer Torte müsste das zu realisieren sien.
Das wäre es! Ihre Arbeit für die Berufsschule.
"Kleinen Moment", sagte sie zu Adeodata gerichtet und tippte etwas in die Notizen auf ihrem Handy.
Berufsschule Torte Phönix
Das sollte als Erinnerung reichen.
"Gut, dann wollen wir uns mal ans Backen machen." Damit stand Vivian auf und trat an ihren Küchenschrank um alle Utensielien herauszuholen.

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Adeodata
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Adeodata am 13.07.2021 12:20

"Dankeschön!", erwiderte Adeodata grinsend. Zurück in Irland - das war wirklich schön. Sie war schon sehr lange nicht mehr hier gewesen. Um die zweihundert Jahre vielleicht? Sie war sehr gespannt darauf, die Außenwelt zu betreten und zu sehen, wie sehr sich auch hier alles verändert hatte. Dass die Städte und Straßen modern sein würden war ihr klar - aber was war mit den hellgrünen Wiesen und den Klippen und einfach der... Atmosphäre? Diesem ganz besonderen Gefühl?
Adeodata schwieg geflissentlich, während Vivian erneut kurz auf ihrem Handy tippte und sah sich um. Ihr gefiel die Wohnung wirklich - und war auch schon gespannt auf den Abend. Für gewöhnlich ging sie selten weg, aber immerhin wurde sie auch selten von ihren Meistern dazu eingeladen. Dementsprechend... nun. Sie würde es einfach mal auf sich zukommen lassen.
Adeodata horchte auf als Vivian eine Idee verkündete und bei dem was dann kam, erschien erneut das leicht schräge Grinsen auf ihren Lippen. "Klar, warum nicht? Mehr als anbrennen können sie ja nicht." Der Zynismus gehörte einfach zu ihr - sie meinte es nicht böse, sondern humorvoll und trat so zur Seite, damit Vivian die kleine Küche betreten konnte Dann folgte sie ihr dicht dahinter.
Sie beobachtete wie Vivan alles nötige zusammensuchte. "Backen wir nach Rezept oder einfach so?", fragte Adeodata. Es war nicht so, dass sie noch nie gebacken hatte (wie gesagt, man verwendete sie gerne als Hausfrau, auch in der Küche), aber meist war es tatsächlich nach Rezept gewesen. Ohne Rezept... das war noch vor ihrer Zeit als Dschinnie gewesen und die Speisen die sie damals gekocht und gebacken hatten, aß man heute bestimmt nicht mehr. Außerdem wusste sie gar nicht, ob sie das überhaupt noch konnte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.07.2021 18:04.

Mia.
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Mia. am 14.07.2021 16:22

"Ja und nein", beantwortete Vivian die Frage nach dem Rezept. "Ich habe hier ein Grundrezept." Sie trat an den Kühlschrank, an dem mehrere Zettel mit Magneten befestigt waren. Den Magneten mit dem Zeichen der grauen Wächter aus DragonAge schob sie beiseite, nahm den quadratischen Zettel und legte ihn auf den Tisch.
3 Stk Eier

140 g Puderzucker
1 Pk Vanillezucker
80 g Butter
100 ml Milch
200 g Mehl
0.5 Pk Backpulver

 

"Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zur Zeit gar keine Waage habe, also schätze ich die Mengen eher ab. Beziehungsweise..." Vivian wuselte schon wieder durch die Küche und holte zwei Gläser aus dem Schrank. Eines war ein rundliches Whiskey Glas; das andere war hoch und schmal.
"Meistens nehme ich die für Puderzucker..." Vivian deutete auf das Whiskey Glas "...und fürs Mehl." Nun deutete sie auf das andere.
"Ach und noch was: ich bin Konditorin, ich weiß also was ich hier tue." Auch wenn es nicht so aussieht, ergänzte sie in Gedanken. Was musste Adeodata nur von ihr denken.
Mit ihren kleinen ironischen Ausdrücken, hatte sie Vivian erwischt. Und dazu noch die roten Haare. Wer würde roten Haaren schon wiederstehen können? Und sie war verdammt nochmal eine Dschinnie und eine Phönix. Sie beherrschte MAGIE. Wie sollte Vivian dann nicht vollkommen hin und weg von ihr sein?!
Sie hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Auch wenn das hier definitiv keine Liebe war. Oder zumindest noch nicht. In diesem Moment fragte sich Vivian, wie sich Adeodata wohl anfühlen würde? Sie hatte doch selber gesagt, dass ihr Hitze und Wärme nichts tun konnten. Würde Adeodatas Haut Wärme ausstrahlen. Und wieder erschien dieses Bild in Vivians Gedanken: Adeodata in ihrem Bett.
Halt. Stopp. Nein. Vivian musste sich jetzt konzentrieren. Und zwar auf die Muffins, sonst würde der Teig nichts werden und die anderen würden nur nachfragen, was mit ihr los wäre. Gerade noch rechtzeitig sah sie, dass sie gerade das Salz aus dem Schrank nehmen wollte. Jetzt reiß dich mal zusammen!, schrie sie sich selbst in Gedanken an. Das konnte doch gar nicht wahr sein. Obwohl... während Vivian die Butter aus dem Kühlschrank nahm, ließ sie ihren morgen Revue passieren.
Sie war mit einem riesen Kater aufgewacht; hat in ihrer Tasche die Lampe gefunden; und dann war Adeodata erschienen. Sie hatte erfahren, dass es tatsächlich Magie gibt. Ihr größter Wunsch ist quasi in Erfüllung gegangen. Da durfte man doch wohl etwas neben sich stehen, oder?!
Vivian war so in Gedanken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie sie nur stumm die Zutaten auf den kleinen Küchentisch gestellt hatte.
"Ähm, ja der Teig... also, zu erst müssen die Eier schaumig geschlagen werden. Dann kommt der ganze Zucker dazu und dann die Butter. Mist." Die Butter kam frisch aus dem Kühlschrank. Mit einer nicht ganz ernst gemeinten Absicht Wand sie suc an Adeodata. "Du kannst als Phönix nicht zufällig dafür sorgen, dass die Butter weich wird, oder?!"

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Adeodata
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Adeodata am 19.07.2021 18:13

Interessiert trat Adeodata zu Vivian und stellte sich neben sie, um das Grundrezept lesen zu können. Die Zutaten sagten ihr alle etwas - das erschiend och auf jeden Fall machbar...
...bis zu dem Augenblick, als Vivian gestand, dass sie keine Waage besaß.
Eine spitze (ebenfalls nicht bös gemeinte) Bemerkung lag ihr bereits auf der Zunge, wurde jedoch in dem Moment zunichte gemacht, als Vivian ihr erzählte, dass sie Konditorin war. Adeodata zog die Augenbrauen hoch und nickte dann beeindruckt mit dem Kopf. "Okay, das ist nicht schlecht. Und beruhigt mich. Ansonsten wäre das hier definitiv zum Desaster geworden." Sie bezweifelte ernsthaft, dass sie mit diesen Gästerna uch nur halbwegs die richtige Menge für den Teig hätte abschätzen können. Gut, dass sie da eine erfahrene Meisterin besaß - damit die Muffins auch zu etwas wurden.
Mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen und halb auf die Küchentheke gelehnt beobachtete Adeodata, wie Vivian in Eile und doch gekonnt und vollkommen euphorisch eins nach dem anderen hervorzauberte. Sie schien wirklich in ihrem Element zu sein. Und war eine hübsch, keine Frage. Sie hatte so eine besondere Energie einfach um sich.. Die erlebte man nicht allzu oft. Erst recht wenn sie daran dachte, dass Vivian eine Therapie besuchte, Trans war und sicher schon vieles hatte durchmachen müssen. Sich dann noch diese Art zu behalten - sie hatte ihren größten Respekt, ehrlich.
Sie wurde von Vivian aus ihren Gedanken gerissen, als diese begann über den Teig zu reden. Adeodata nickte und griff bereits nach dem Rührgerät, als sie - ungelogen - nach dem einfachsten der Welt gefragt wurde.
"Genauso gut könntest du mich fragen, ob ich atmen kann.", erwiderte sie zynisch (selbstverständlich nicht böse gemeint), streckte ihre Hand über die Butter aus und ließ ihre innere Hitze in sie hineinfließen. Man konnte sehen wie die Luft um ihre Hand begann zu flimmern und jeder, welcher nun so dumm wäre sie zu berühren, würde sich prompt die Finger verbrennen. Schon wurde die Butter schimmernd, verlor an ihrer Mattigkeit und schien nach und nach in sich zusammen zu sacken, während sie immer weicher wurde. Sie musste aufpassen, dass sie nicht davonlief.
"So?", fragte sie und blickte zu Vivian auf.

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Mia.
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Mia. am 22.07.2021 16:11

"Ernsthaft?!", entfuhr es Vivian. "Das war jetzt nicht wirklich ernst gemeint gewesen." Aber umso besser. Während Adeodata also die Butter zum schmelzen brachte (und Vivian musste insgeheim auch zugeben, dass sie dahin schmolz) mischte Vivian den Puder- und Vanillezucker in die aufgeschäumten Eier.

"So, jetzt kann die Butter dazu", sagte sie und hielt Adeodata die Teigschüssel entgegen.
Vivian war sich nicht ganz sicher, warum ihr plötzlich so warm wurde. Nur eines wusste sie: das verursachte Adeodata. War es ihre Magie? Ihre Ausstrahlung? Oder beides? Was es auch war, Vivian wünsche sich nur, dass es nicht aufhören würde. Sie band sich ihre Haare zu einem Zopf zusammen und wie immer dabei, strich sie über die drei Drachen hinter ihrem Ohr. Saphira, Dorn und Fírnen.
"Ach du?", fragte Vivian möglichst beiläufig, während ihr Puls jedoch in die Höhe schnellte. "Gibt es eigentlich auch Drachen und Elfen und so?" Diese Frage hatte ihr schon die ganze Zeit auf den Lippen gebrannt. Was, wenn ihre Bücher, Filme und Spiele Wirklichkeit sein könnten? Nein, könnten sie nicht, ermahnte sich Vivian selbst. Die Geschichten, die sie so sehr liebte, spielten alle in Fantasiewelt. Eragon, Herr der Ringe, Dragon Age. Irgendwie hatten Fantasiegeschichten, die in der Realen Welt spielten, sie nie so wirklich gepackt. Fantasie brauchte ihre eigene Welt. Oder? Aber Adeodata war hier. Sie stand hier neben ihr in ihrer kleinen Küche. Sie backen gemeinsam. Das war real. Sie war real. Und sie war Magie. Das hatte alles in Vivian auf den Kopf gestellt. Was würde es noch alles geben? Es gab so vieles, wonach sie Adeodata fragen wollte. Und nicht alles hatte mit Magie zu tun. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.
Nachdem auch die letzte Zutat in der Schüssel war und das ganze zu einem schönen Teig geworden war, stellte sich Vivian auf einen Stuhl um im obersten Fach des Schrankes die Backformen zu holen. Sie legte die Form neben die Schüssel, gab Adeodata einen Ess- und einen Teelöffel in die Hand und nahm sich dann selbst noch zwei Löffel.
"Ich würde vorschlagen, dass wir erst ein paar helle Muffins machen und nachher noch ein paar mit Schokolade. Ein Muffin braucht etwa einen Esslöffel voll Teig." Und schon begann Vivian mit dem Verteilen. Da sie kleine Papierförmchen hatten, konnten sie sich das einfetten sparen.
Als etwa ein Drittel des Teiges verteilt war, kippte Vivian noch was Backkakao in die Schüssel und füllte solange mit kleinen Mengen Milch auf, bis die Konsistenz wieder stimmte. Danach ging es wieder ans verteilen. Für das letzte Drittel hatte Vivian schon eine Idee. Sie hatten verschieden farbige Förmchen benutzt, sodass man die verschiedenen Sorten später gut auseinander halten könnte.
"Du? Magst Du eigentlich Kirschen?", fragte Vivian. Ohne Adeodatas Antwort abzuwarten holte sie schon ihren Kirschlikör hervor, goss einen guten Schuss in den Teig und sorgte mit etwas Mehl wieder für die richtige Konsistenz. 

Antworten

Adeodata
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Adeodata am 22.07.2021 18:16

"Klar", grinste Adeodata leicht und selbstbewusst. "Ich bin ein Phönix, schon vergessen?" Das Feuer war ein grundlegender Bestandteil ihres Seins. Es sorgte sogar für ihre Widergeburt (wenn sie nicht grade eine Phönix war). Gewissermaßen bestand  Adeodata zum Teil aus Feuer. Sie konnte sich in einer Stichflamme teleportieren, Feuer konnte ihr nichts anhaben, als Vogel knisterten ihre Flügel sogar.
Somit hatte sie die Butter wunderbar erhitzt und fügte sie bei Vivians Anweisung sogleich der Teigschlüssel hinzu. Die meiste Zeit während sie buken stand Adeodata daneben und beobachtete Vivian, wie diese völlig in ihrem Element zu sein schien. Es hatte etwas... in ihren Bann ziehendes Menschen zu beoabchten, die ihrer Leidenschaft nachgingen und das war bei Vivian hier ganz sicherlich der Fall. Und als sie ihre Haare hinten zusammenband, stockte Adeodata für einen kurzen Moment der Atem. Manche Menschen - insbesondere Frauen, selbstverständlich - sahen einfach verboten gut aus. Wirklich. Schwach belächelte Adeodata sich selbst und konzentrierte sich wieder aufs Backen, was hier definitiv oberste Priorität hatte. Vivian war immerhin ihre Meisterin und alles andere hatte hier keine große Rolle zu spielen.
Dankenswerterweise riss Vivians Frage Adeodata ohnehin aus ihren Gedanken. "Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher", gab Adeodata zu und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Ein Meister von mir hat sich vor langer langer Zeit einmal einen Drachen gewünscht. Er... hat ihn bekommen. Aber Drachen sind wild, dementsprechend... wurde es äußerst heiß für ihn." Sie lächelte zynisch und versuchte nicht daran zu denken, wie der Körper ihres Meisters in Sekundenbruchteilen zu Asche zerfallen war. Noch nicht einmal seine Knochen waren übrig geblieben. Es hatte sie ein wenig an den Tod von Phönixen erinnert. Nur das Phönixe stets in ihrer Vogelgestalt starben, denn nur aus dieser konnten sie aus ihrer Asche widerauferstehen. Es war ein Urinstinkt, gegen den sie sich gar nicht wehren konnten. Adeodata wandte sich wieder dem Teig zu. "Der Drache ist danach weggeflogen und ich hab ihn nie wieder gesehen - ich weiß nicht, was genau mit ihm ist." Dann lächelte sie. "Aber Elfen gibt es definitiv" Der Hexer, welcher sie gefangen genommen und zum Dschinn gemacht hatte, hatte ebenfalls an Elfen experimentiert, um ihnen ihre magischen Kräfte abzusaugen und für sich selbst zu verwenden - irgendwie. In dieser Sache war sich Adeodata also sicher. Allerdings hatte er sich mit der Elfe nur kurze Zeit beschäftigt - offenbar war ihm das Projekt des Dschinns bedeutend wichtiger geworden und er hatte seine sämtliche Energie nur noch auf sie fixiert.
Es war keine angenehme Zeit gewesen. Nicht im geringsten.
Sie nahm die Löffel von Vivian entgegen. "Klingt nach einem guten Plan", stimmte sie mit einem Nicken zu bei der Idee verschiedener Törtchen und begann, den Teig sorgsam auf die Förmchen zu verteilen. "Wie lange bist du bereits Konditorin?", fragte Adeodata und sah Vivian kurz an, ehe sie dann fortfuhr, den Teig ausgesprochen gleichmäßig und sorgfältig zu verteilen. Bei Vivians Frage lächelte Adeodata. "Magst du es zu backen?", stellte sie als Antwort eine Gegenfrage und ihr Lächeln wurde zu einem leichten Grinsen. Sie beobachtete, wie Vivian bereits den Teig umrührte, wo sie den Likör noch vor Adeodatas Antwort hinzugegeben hatte. "Du machst das übrigens großartig, weißt du? Von meiner Laienperspektive aus." Sie meinte es ernst.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.08.2021 16:06.

Mia.
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Mia. am 11.08.2021 09:59

"Cool", entfuhr es Vivian, als Adeodata von dem Drachen erzählte. "Wenn auch nicht so cool für deinen Meister", scherzte sie.
Und wow. Auch wenn sich Vivians Gedanken in einer Dauerschleife zu befinden schienen: es gab wirklich Magie. Drachen. Elfen. Das alles. Und natürlich Dschinis. Adeodata. Wow.
So schnell war es bei Vivian gefühlstechnisch noch nicht gegangen. Oder? Innerlich lachte Vivian sich selber aus. Es ging immer sehr schnell bei ihr. Bei Vanessa hatte sie schon beim ersten wirklichen Treffen auf ein erneutes Treffen gehofft. (Das aller erste Treffen zählte nicht, da sie damals gar nicht miteinander gesprochen hatten.) Und Liam hatte sie nach der zweiten Gruppensitzung schon gefragt, ob sie vielleicht was trinken gehen wollen. Na ja, dass hatte jedoch nicht wirklich funktioniert, da Salathiel das mitbekommen hatte und meinte, dass es doch cool wäre, wenn sie alle gemeinsam noch was privat quatschen könnten. Nun, Vivian und Liam hatten schließlich doch noch drei Wochen später ihr Einzeldate.
Die anderen Dates, die Vivian je gehabt hatte, waren entweder vollkommen schief gelaufen oder waren in einem ONS geendet. Für mehr hat es leider nie gereicht.
Vivian hoffte wirklich, dass das hier vielleicht mal was länger halten könnte. Obwohl... Vivian war doch Adeodatas Meister, also musste sie wohl so lange bei ihr bleiben, bis sie ihre Wünsche ausgesprochen hatte, was Vivian, wenn überhaupt, nur sehr wohl mit Bedacht tun würde.
Vivian schob das Blech in den Ofen und antwortete auf Adeodatas Frage: "Ich bin jetzt seit zwei Jahren in der Ausbildung. Nächstes Jahr bin ich dann fertig. Ach und die Muffins brauchen etwa 10 Minuten." Vivian sah auf ihr Handy und stellte zur Sicherheit ihren Timer mal auf 8 Minuten ein.
"Ich könnte dir in der Zeit die Wohnung zeigen", schlug Vivian vor während sie sich am Waschbecken den Teig von den Finger wusch. Roher Teig war schon irgendwie lecker; besonders wenn auch noch Kirschlikör mit drin war.

Antworten

Adeodata
Gelöschter Benutzer

Re: Vivians Wohnung

von Adeodata am 11.08.2021 16:13

"Ach nein. Für ihn war es mit Sicherheit der absolut coolste Tag. Immerhin hat er doch seinen Wunsch erfüllt bekommen.", erwiderte Adeodata in einem einzigen großen Zynismus, was ihr wirklich leid tat, aber sie auch gar nicht ändern wollte. So war sie nun einmal. Fast hätte sie noch die Warhnung hinzugefügt, dass Vivian sich bloß gut überlegen sollte, was sie sich wünschte. Aber... natürlich konnte sie das nicht. Wie sie diese Magie der Lampe einfach nur verabscheute.
Sie konnte ja verstehen, dass die Menschen, welche größtenteils nicht mehr den geringsten Schimmer von der magischen Welt hatten, von dieser ganz und gar fasziniert waren - aber nicht jede Art der Magie war eben gut. Bei weitem nicht.
Gemeinsam schafften sie es schnell die Muffins zu backen - was vor allem Vivians Verdienst war. Adeodata selbst sah den größten Teil der Zeit nur zu und bewunderte dabei die Hingabe und Selbstverständlichkeit, mit der Vivian buk. Und ja - zugegeben auch durchaus ihre Schönheit.
"Und dann geht es wohl richtig los, hm? Das wird bestimmt großartig!", vermutte Adeodata und diesmal war ihre Aussage tatsächlich ernst gemeint. Sie wünschte ihrer Meisterin wirklich nur alles erdenklich Gute - und hoffte, selbst nicht für mögliches Unglück verantwortlich zu sein. "Klar, gerne", nickte sie sogleich bei Vivians Vorschlag und richtete sich auf. "Bequemer als meine Lampe kann es nur sein." Denn alles war bequemer als die Lampe.
Wirklich alles.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.09.2021 20:36.
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