Salazar, Raleigh und Jessamine - Jedem Ende wohnt ein Anfang inne [Zwangscut]

Re: Salazar, Raleigh und Jessamine - Jedem Ende wohnt ein Anfang inne

Salazar ließ sich wieder auf den Sofa sinken und verzog missbillig das Gesicht. Doch als er Raleighs Gesicht vor sich schweben sah und Jessamines Worte hörte, konnte er nicht anders als Lächeln. "Aber er sieht gut aus, Jess." Seine Stimme war schwerfällig und zittrig. "Danke, Bruder." Weiter kam er nicht, da er würgte und drehte sich zu dem Eimer neben dem Sofa und übergab sich. Geschwächt ließ er sich wieder auf den Sofa nieder und zitterte, als wäre ihm unsagbar kalt. Aber ansonsten waren die Kopfschmerzen zumindest wieder weggegangen. Der Zischton war verhallt, es würde alles wieder gut werden. Wenn sich die Übelkeit gelegt hatte und die Kälte. "So kalt", murmelte er. "Mir ist so kalt." Er rieb sich mit seinen Händen die Schultern und Arme, und zitterte, als wäre er im Winter in T-Shirt vor die Tür gegangen. "Ich will nicht allein sterben...lasst mich nicht allein sterben."

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"Fühlt sich aber genauso scheiße an wie damals", murmelte er zitternd und schloss die Augen. Dunkle Augenringe, er war unheimlich blass und ihm war heiß und kalt zugleich. Salazar hasste es krank zu sein. Er war nie krank - eigentlich konnte er gar nicht krank werden, deswegen war das für ihn selbst auch ziemlich neu sich so schwach und krank zu fühlen. Dass Raleigh und lieb und hilfsbereit war, war ein Segen wie Salazar fand. Weil Jess ihn wohl am Liebsten vor die Tür setzen würde, so wie sie es auch damals am Liebsten getan hatte. Jess musste ihn hassen, dachte er und verkrampfte sich schmerzend. "Ich will nicht mehr kämpfen, Jess. Ich will nicht mehr - gib mir Gift, ich würde es freiwillig schlucken. Stech mich ab, ich würde mich in die Klinge fallen lassen. Schieß auf mich, und ich stell mich auch brav an die Wand...ich will dass die verdammte Show endlich aufhört. Reggie ist noch jung...soviel jünger, er fühlt diese Qual noch nicht. Er hatte nie eine eigene Familie, keine Kinder - ich...habe soviele Sterben sehen. Es wird Zeit, dass ich...meinen Platz an ihrer Seite wieder aufnehme. Reg wird es irgendwann verstehen...er muss es verstehen. Bitte...beendet mein Leben. Ich will nicht mehr...ich will nicht mehr ewig sein." Der Wahnsinn wehte noch immer durch seinen Verstand. Er sah Gesichter, von all jene, die er einst geliebt hatte. Gesichter, die er vermisste. Er tastete nach sienem Handy und reichte es zittrig Jessamine. 

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"Bisschen müde,"; antwortete Salazar stirnrunzelnd. Er erinnerte sich nicht mehr warum er klarer Denken konnte und die Übelkeit verschwunden war. Er sah auch deutlich besser aus, zwar war er noch blass, aber er sah deutlich besser aus als zuvor. Er konnte sich zwar nicht Erklären, wie und was genau Raleigh getan hatte. Es war vermutlich auch nicht wichtig. "Wer soll gezaubert haben?" nuschelte er verwirrt und  blieb ruhig liegen. Ihm war weder kalt noch warm, seine Gedanken waren so glasklar, dass er sich fragte, wohin die Zweifel an der Ewigkeit gegangen waren. Hatte er sich die Sehnsucht nach seiner Familie und Freunde, die er verloren hatte in all den Jahrhunderten nur eingebildet? Müde schloss er die Augen und schlief ruhig und friedlich ein. Endlich herrschte wieder Ruhe in seinen Geist. Woher das kam wusste Salazar nicht, aber er genoss den erholsamen Schlaf, der sich auf ihn niederlegte. Zwar war es nur soetwas wie ein Halbschlaf, seine antrainierten Sinne waren hochkonzentiert. Als Soldat lernte man, seine Umgebung immer im Auge zu behalten. Es war stets ein leichter Schlaf. Sein Handgelenk war natürlich immer noch gebrochen, aber er konnte es auch nicht einfach so heilen. Dafür benötigte er Heiltränke und einen Zauberstab, den er seit Ewigkeiten nicht mehr benutzte. Er durfte sich keinen Neuen Zauberstab bei einem Zauberstabmacher besorgen, und Unsterbliche Zauberstabmacher gab es nicht. Seinen alten war ebenfalls an seine Nachkommen weitergegeben worden. Das Einzige, was er mit in die Familiengruft genommen hatte, und noch immer besaß, war sein Schwert.  Cerberus lag ruhig neben dem Sofa und döste dann auch vor sich hin. Lauschte aber aufmerksam in die Wohnung hinein. 

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Salazar schlief seelenruhig und friedlich und bekam von den aufkommenden Drama des Paares nichts mit. Ihm ging es von Minute zu Minute besser. Und er schlief zum ersten Mal ohne Schlaftrank oder Reggies beruhigende Präsenz neben sich - vollkommen ruhig und ohne Albträume. Und auch zum ersten Mal träumte er einfach nur von Reggie. Er sah seinen Freund lächeln. An einem Strand. Die Wellen rauschten, während Reggie da stand, barfuß, die Zehen in den Nassen Sand. Sein Lachen wie er sich zu ihm umdrehte. Salazars Lippen zierten ein leichtes Lächeln, als er von einen Tag träumte, den es so nie gegeben hatte. Vielleicht sollte er Regulus mal fragen, ob sie zusammen zum Strand fahren sollten.