Rachels Wohnung

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Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 14.11.2020 21:11

Rachel wusste wirklich nicht, wieso sie nicht einfach geschwiegen hatte. Es hatte sie belastet, sehr sogar. Aber nun hatte sie alles nur noch schlimmer gemacht und wahrscheinlich noch Tessas Zorn auf sich gezogen. Doch daran konnte sie nun nichts mehr ändern und diese Erkenntnis schien sie gerade zu erstechen. ''Ein kleiner Teil von dir wäre sicher enttäuscht gewesen, egal wie leise.'', entgegnete sie, um Tessa auf ihre Art und Weise zu verteidigen. Obwohl sie sie selbst schon veurteilt hatte, wollte sie nicht, dass jemand Anderes das auch nur ansatzeweise ebenfalls tat. ''Ich werde es ihr so oder so sagen.'', winkte Rachel schwach ab und seufzte abermal, während sie nun endlich wieder zum stehen kam. Sie konnte ihr das nicht verheimlichen, so tun, als hätte sie Harry nichts gesagt. Es würde ihr niemals gelingen, vielleicht ein paar Stunden, aber mehr nicht. Sie kannte sich. Tessa hatte die Wahrheit verdient. Dennoch würde sie ihr das gerne selbst sagen. ''Ich will nur, dass es ihr gut geht. Aber habe ich keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.''
Er wollte mit ihr reden, wahrscheinlich schon direkt jetzt. Sicher würde er sie sofort auf alles ansprechen, so wie er es bei ihr gemacht hatte. Der Gedanke daran brachte ihren Magen dazu, sich füzig Mal zu verdrehen. Sie hatte Angst. Angst vor dem, was das alles nun bedeuten würde. Angst vor dem, wie Tessa reagieren würde, was sie zu ihm sagen würde, was sie zu ihr sagen würde ... ''Sie wird sicher nicht darüber reden. Ich habe es auch nur zufällig erfahren. Und das mit dem Alkohol sieht sie selbst nicht ein.'' Rachel glaubte nicht wirklich, dass er etwas aus ihr herausbekommen würde. Zumal sie wahrscheinlich ohnehin wieder ein gewisses Level erreicht hatte und ihre Sorgen gut runterspielen konnte. Am liebsten wäre sie nun bei ihr. Doch sie unterdürckte diesen Drang schnell wieder. Nicht jetzt. ''Es tut mir leid, Harry. Ich kann dir wirklich nicht helfen und ... ich wäre froh, wenn ich noch ein wenig Ruhe hätte.'' Sie hatte zwar kein Alkoholproblem, aber dennoch andere Dinge im Kopf und sie fühlte sich schon schlecht genug. Sie wollte einfach ihre Ruhe. Einfach nur Ruhe.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 15.11.2020 11:16

Harry seufzte.
Er war nicht enttäuscht von Tessa! Es tat ihm...es tat ihm nur so unendlich Leid, dass sie anscheinend gerade eine so schwere Zeit durchmachen musste. Und es tat ihm so sehr Leid, dass sie sich nicht bei ihm gemeldet hatte, ihm in gewisser Weise nicht genug vertraut hatte, die Warhehit zu sagen. Er kannte ihre Dickköpfigkeit, er wusste, dass sie immer alles alleine Handhaben und schaffen wollte - und er hätte ihr auch gerne passiv beigestanden, von hinten - einfach ein offenes Ohr gehabt.
Aber dass sie ihn sogar anlog? Das schmerzte ihn. Das schmerzte ihnw irkllich. Sie sollte doch wissen, dass sie ihm immer die Wahrheit sagen konnte.
Mitleidsvoll lächelte Rachel an. "Das will ich auch", sagte er ehrlich. Er wollte auch, dass es Tessa gut ging. "Ich werde sehen, was ich tun kann. Mit ihr reden." Er war irh Freund - und immer für sie da. Womöglich wurde es Zeit, ihr das allmählich wieder zu zeigen, es ihr zurück ins Gedächtnis zu rufen...
Harry erhob sich. "Ich muss es wenigstens veruschen, nicht wahr?", sagte er mite inems chwachen Lächeln. Es ließ sich doch immer alles wieder irgendwie einrenken. Sie würden das schon schaffen. Er war ein leidenschaftlicher Optimist - er wollte nicht vom Schlimmsten ausgehen. Sie würden es schon irgendwie schaffen.
"Natürlich, meine Liebe. Tut mir leid, dass ich so mit der Tür ins Haus gefallen bin und danke für deine Offenheit, ehrlich." Er stand auf, nahm ihre Hände in die Seine und lächelte sie an. "Wir schaffen das schon. Tessa und du - ihr seid nicht allein."
Er lächelte sie an, tippte sich zum Abschied nochmal an die Stirn und ging dann durchs reppenhaus wieder hinutner auf dei Straße und zu seinem Auto.
er würde jetzt direkt zur Bar fahren (war ja nicht weit weg) und mit Tessa sprechen. Was er hier erfahren ahtte, hatte ihn nciht beruhigt, nein, es hatte ihn tief erschüttert, Entsetzen und nur noch größere Sorgen hinterlassen.
Jetzt musste er nur noch hören, was Tessa dazu zu sagen hatte


-------- Harry (Tessa) OUT zu Bar 'Everybody's Joy' ------>

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2020 11:18.

Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 20.03.2021 15:04

------> Tessa & Rachel IN aus Krankenhaus

Die Tür öffnete sich.
Und gemeinsam mit ihren Sachen betraten Rachel und Tessa Rachels Wohnung.
Es roch staubig, muffig - wie es nun mal in einer Wohnung roch, in der seit über zwei Monaten kein einziges Mal gelüftet worden waren. Ob irgendjemand zumindest das Essen aus dem Kühlschrank geholt haben würde? Oder... irgendwas?
Es war ein seltsames Gefühl, nach dem Reha-Aufenthalt hierhin zu kommen. Nicht.... zu ihrer Bar.
Aber sie war zerstört. Tessa wusste das. Sie hatte es in den Berichten gelesen. Hatte es gesagt bekommen. Von ihrer Bar war nichts mehr übrig. Harrys Bar. Die man ihr vererbt hatte. Von ihrem Job. Von ihrem Leben. Rickys Zimmer. Rickys Sachen.
Es war nichts mehr übrig.
Nichts.
Tessa schluckte und trat einfach ein, brachte die wenigen Sachen, welche sie noch besßa ins Schlafzimmer. Dann öffnete sie erstmal die Fenster, um Luft hinein zu lassen. Es war ein seltsames Gefühl. Sie fühlte sich wie ferngesteuert. Als wäre es nicht sie, die hier durch die Wohnung ging und Alltagssachen erledigte.
Rachel und sie hatten noch nicht wirklich darüber gesprochen. Eigentlich... hatten sie fast gar nicht mehr gesprochen. Immer mal wieder Worte. Waren füreinander dagewesen, hatten sich Nähe geschenkt, wenn sie selbst oder der Andere sie ganz dringend brauchten, wenn sie das spürten. Doch abgesehen davon... waren sie beide zu tief in ihrem Loch gefangen.
Aber jetzt.. jetzt, wo sie ins Leben zurückkehren sollten, einfach so, als wäre nie was gewesen...
da musste sie es ansprechen.
Also ging Tessa zu Rachel in die Küche zurück.
"Ich werde dann wohl erstmal hierbleiben, schätz ich", sagte sie mit ihrer tiefen Stimme, die trotz allem noch immer diesen leicht verruchten Klang in sich aufwies - so ganz charakteristisch. "Wenn es für dich in Ordnung ist." Sie hatte keinen Ort, wo sie sonst hinkönnte. Zu ihren (Adoptiv-)Eltern vielleicht, aber... nein. Sie hatte wegen zu viel gelogen. Sie wäre dort nicht willkommen. Und Harry...
...wollte sie nicht unter die Augen treten. Wirklich nicht.
"Gleich morgen werde ich mich auch nach einem Job umhören. Irgendwas. Um weiterzumachen." Irgendwo würde doch sicher eine Kellnerin gesucht. Das konnte sie. Sie würde sich einarbeiten, kein Problem.
Aber zuallererst würde sie sich gleich etwas zu trinken holen. Als Vorwarnd um einkaufen zu gehen oder so. Einfach irgendwas.
Sie hatte so lange nichts mehr getrunken... und sie hatte es gerade wirklich, wirklich bitter nötig...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2021 11:26.

Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 12.06.2021 15:23

Das erste was Rachel in die Nase stieg war der staubige, muffige Geruch ihrer Wohnung. Ein seltsames Gefühl überkam sie, als sie all die Dinge sah, die natürlich noch in ihrer Wohnung standen. Sie fühlte sich nicht bereit für diesen Schritt durch die Tür, aber hatte sie auch nicht wirklich eine andere Wahl. Sie musste irgendwie weitermachen, gemeinsam mit Tessa. Für sie musste alles immerhin noch bedeutend schlimmer sein. Sie hatte nichts mehr, nichts bis auf Rachel und das ... nein, sie wollte gar nicht zu genau über all das nachdenken. Lieber ging sie schweigend in die Küche und warf einige Blicke in die Schränke, begann nach und nach alles wegzuwerfen, was nicht mehr gut war und somit halbwegs Ordnung zu schaffen. Vieles war nicht verdorben, doch gerade im Kühlschrank war das meiste nicht mehr frisch.
Als Tessa in den Raum trat richtete sich Rachels Blick in deren Richtung. Sie war müde, genau so wie sie selbst. Für Sie war es eigentlich selbstverständlich gewesen, dass Tessa nun erst einmal bei ihr unterkommen würde. Wo sollte sie auch sonst hin? Zumindest kannte Rachel keine Orte, wo Tessa sich sonst aufgehalten hatte - sie wusste vieles nicht. Daher nickte sie zu den Worten der Brünetten, kaum bemerkend, dass das verruchte noch in ihrer Stimme lag. Gerade war sie dafür einfach nicht empfänglich. ''Mach dir keinen Stress, noch habe ich genug Geld um die Wohnung zu halten und auch ein wenig mehr zu kaufen macht nichts weiter aus.'' Rachel versuchte ihr ein ehrliches Lächeln zu schenken und trat auf sie zu, ehe sie ihre Hand nahm. 
''Irgendwie wird das schon wieder werden, Tessa.'' Es war schwierig das zu sagen und vor allem auch zu meinen. Ihr Loch war tief und dunkel, aber durften die beiden nicht aufgeben ...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2021 20:04.

Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 11.07.2021 11:41

Tessa erwiderte Rachels Lächeln schwach, aber sie erwiderte es. Sie hätte nie gedacht, dass alles mal so kommen würde. Angefangen mit ihrem ersten Blickkontakt in der Bar, als Rachel mit ihren Kollegen dort die Feier oder was auch immer gehabt hatte. All das, was sie gemeinsam erlebt und getan hatten. Tessa hatte sich in Rachel verliebt, früher - oder vielmehr später - war ihr das klar geworden. Klar geworden, wie innig diese Gefühle waren. Und hätte sie darüber nachgedacht (was sie nicht hatte), hätte sie sich ein Zusammenleben mit Rachel durchaus vorstellen können. Ja, womöglich hätte es sie sogar glücklicher gemacht.
Aber doch nicht so. Nicht mit diesem Preis. Dem Preis der Bar, dem Preis aller Sachen von Ricky, dem Preis von Rachels Glücklich sein und Gesundheit und... einfach allem. Tessa seufzte leise, trat auf Rachel zu - entzog dabei ihre Hände sanft denen Rachels um ihre Arme um diesen schlanken und so wundervollen warmen Körper zu legen. Sie zwang sich dazu ruhig zu atmen. Am liebsten würde sie einfach hier und jetzt zusammenbrechen und sich nicht mehr regen. Wie einfach es das alles machen würde.
Wie einfach.
"Ich möchte dich unterstützen. Du sollst nicht alles allein tragen müssen", flüsterte Tessa, an Rachels Ohr, ehe sie sich ganz leicht wieder entfernte, um Rachel in die Augen sehen und eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht streichen zu können. Es bewahrte sie, Rachel anzusehen. Es bewahrte sie ein ganz klein wenig von diesem tiefen fallenden Gefühl in ihr, diesem schwarzen Loch, dass doch eigentlich schon lange den Grund hätte ereichen sollen, was sich aber noch weiter ausgedehnt hatte, eine neue untere Ebene nach der anderen präsentiert hatte. Viel konnte da nun wirklich nicht mehr kommen. Oder? Außer...
Ein Kloß entstand in Tessas Hals und instinktiv verkrampften sich ihre Finger ein wenig um Rachels Rücken. Nein, Rachel durfte man ihr nicht auch noch nehmen. Nein, niemals. Diese letzte Falltür wollte sie nicht auch noch öffnen. Unter keinen Umständen. Nein.
Das Atmen fiel ihr schwer bei diesen schwarzen Gedanken die sich nun wie ein düsterer Nebel in ihrem Kopf ausbreiteten, obwohl sie das doch gar nicht wollte. Es fiel ihr schwer, unendlich schwer Rachels Worten zuzustimmen. Zu nicken. Ein Lächeln bekam sie nicht hin, das war zu viel. Sie musste... einen Schritt machen. Etwas tun. Irgendetwas tun.
Etwas trinken.
Mühsam zwang sie sich Rachel wieder loszulassen und fuhr sich mit einer Hand einmal nach hinten über die Haare, blieb einen Augenblick so stehen, versuchend sich zu sammeln. "Hast du etwas Geld? Dann gehe ich einkaufen, was auch immer wir brauchen." Es tat ihr leid. Es tat ihr so leid, Rachel damit zu verraten, in dem sie ihr Geld nahm und dann auch noch im Kopf hatte... aber verdammt. Es ging grad nicht anders. Wirklich nicht. Wirklich nicht.
Sie musste nur an Rickys Zimmer denken, an all die Erinnerungen und der Damm drohte zu brechen und... das wollte sie nicht...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2021 15:47.

Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 09.08.2021 21:19

Auch wenn die ehemalige Barfrau das sicher anders sah, so war sie stark. Sie hatte so viel irgendwie überstanden, war noch immer hier, stand vor ihr und hatte nicht einfach vollkommen aufgegeben. Es war so verlockend, für Tessa sicher mehr als für Rachel und das wusste die Biologin. Sie wusste zu gut, wie groß der Schmerz in Tessas Brust war, mit welchem Verlust sie zu kämpfen hatte und ein wenig fühlte sie sich auch schuldig. Ohne sie würde die Bar sicher noch stehen, es wäre alles noch halbwegs okay - Tessa hatte ein richtiges Dach über dem Kopf. Nun war sie auf Rachel angewiesen, ersteinmal. Und so sehr sie diese Frau auch liebte, umso mehr tat es ihr weh, sie so zu sehen. Zu wissen, dass Rachel alles irgendwie komplizierter gemacht hatte. Aber was sollte sie tun? Sie nun deshalb verlassen? Alles noch schlimmer machen? Für beide? Nein, Tessas Gefühle waren echt, so wie die von Rachel. Das wusste sie. Also würden sie gemeinsam einen Weg finden, das alles irgendwie zu überstehen.
Das Leben musste doch noch einige schöne Dinge für die Beiden bereit halten, oder? Irgendwas.
''Tessa, du hilst mir indem du da bist. Indem du genau so kämpfst wie ich und alles versuchst zu verarbeiten. Es ist viel verlangt. Eigentlich zu viel.'' Rachel strich der Brünetten über die Wange, ihre Haut war nach allem noch immer so weich. Es gab ihr ein gutes Gefühl, Tessa bei sich zu wissen. ''Klar, ich kann dir etwas geben.'', nickte sie schließlich und wandte sich von Tessa ab und somit auch von deren schützenden Arme. ''Viel habe ich auch nicht mehr. Aber sobald ich wieder arbeite wird sich das wieder bessern.'' So etwas wie eine Krankenversicherung gab es hier immerhin nicht, viel Geld bekam sie daher nicht, wenn sie nicht arbeiten ging. Aber es würde schon reichen. ''Hier. Ich denke wir brauchen das wesentliche. Brot, etwas für drauf, vielleicht ein paar Nudeln oder so, Soße ... keine Ahnung. Such dir einfach etwas aus, ich bin da nicht so wählerisch. Allerdings würde ich mich über etwas Obst und Gemüse freuen.'' Rachel wollte ihrem Körper etwas gutes tun, sich richtig ernähren und wieder Kraft tanken. Mit einem sanften Lächeln reichte sie ihr ein paar Scheine. Gleichzeitig hoffte sie, dass sie Tessa vertrauen konnte ... dass sie sich keinen Alkohol kaufen würde, heimlich. Sie hoffte es wirklich sehr. Aber sie würde ihr einen Vertrauenvorschuss geben. Tessa konnte das schaffen. ''Bis später.'' So gab Rachel der Frau vor sich einen sanften Kuss zum Abschied.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 02.09.2021 16:04

Das Atmen fiel Tessa schwer. Was hätte sie sonst tun sollen? Was hätte sie sonst tun sollen, außer irgendwie weiterzumachen? Selbst nach Rickys Tod... nach Rickys Tod, welcher ihr wortwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Sie hatte ihre Bar, welche ihr gehörte, welche geführt werden musste, all die Kunden, die Lieferungen, das Essen, die Bestellungen, all das. Die Verpflichtung hatte sie immer weiter gezogen. Von einem Tag in den nächsten hinein. Durch jeden Tag. Und innerhalb der Tage hatte ihr.... hatte ihr der Alk geholfen...
All die Verpflichteungen waren jetzt nicht mehr. Jetzt war da nur noch Rachel. Rachel, die ihr so viel bedeutete. Die nicht wollte, dass Tessa sich einen suchte, die wollte, dass Tessa heilte und kämpfte - doch wie? Wie sollte sie das anstellen? "Ich such mir was", versprach sie und gab Rachel einen leichten Kuss auf die Lippen. Etwas, was sie wieder von Tag zu Tag ziehen würde. Sie würden sparen, gemeinsam Geld verdienen und womöglich ja tatsächlich in ihre Heilung investieren können. Ob Ricky das gefallen würde?
Der Gedanke an sie war wie ein scharfer heißer Schmerz quer durch ihre Brust und nur der Zeit und Erfahrung war es zu verdanken, dass die Tränen nicht in ihre Augen traten. Sie wusste nicht, was Ricky dazu sagen würde, denn Ricky war tot. Sie war tot, im Himmel obwohl sie hier sein sollte. Hier bei ihnen, Rachel kennenlernen und lachen und sie aufziehen sollte.. und dann kam schon der zweite flammende Stich, als ihr wieder einmal bewusst wurde, das selbst die letzten Andenken an Ricky zerstört waren. Unwiderbringlich.
Ihre Luftröhre schien sich zu verengen. Sie brauchte... sie brauchte... sie musste es ertränken. Das einzige, was ihr neben Rachel noch geblieben und jetzt endlich gestattet war.
Tessa wartete, während Rachel ihr Geld herauskramte. Das leise schlechte Gewissen verstärkte sich ein wenig. Sie hatten nicht viel Geld und dennoch... aber der Durst, die Verzweiflung war größer. Größer als jedes schlechte Gewissen. Sie würde schon aufpassen mit dem Geld. Aber wenigstens ein bisschen was brauchte sie.
"Okay. Ich werde alles besorgen.", versprach Tessa. Und sie würde sich auch direkt zusätzlich umhören ob irgendwo eine Kellnerin gesucht würde.. der Plan in ihrem Kopf nahm sogleich genauere Gestalt an. "Bis später", verabschiedete sich auch Tessa mit ihrer verruchten Stimme, erwiderte Rachels Kuss - und verschwand durch die Tür.

Etwa zwei Stunden später kehrte Tessa zu Rachel zurück - mit zwei prall gefüllten Tüten, in denen wichtigste haltbare Nahrungsmittel waren, zwei Wasserflaschen und ein Apfelsaft, Brot, Obst und Gemüse - wie von Rachel bestellt - einige Liköre für Tessa sowie zwei Flaschen Wein und eine Flasche Vodka, und Aufstrich selbstverständlich. Nach ihrem Einkauf war Tessa in verschiedene Bars, hatte ne Kleinigkeit getrunken und gefragt ob Aushilfen gesucht würden. In der letzten - einer Cocktailbar, ironischerweise - wurde sie fündig. Sie machte dem Inhaber einen Cocktail, der davon so beeindruckt war, dass er da keine großen Schwierigkeiten sah und ihr gleich anbot, am morgigen Tag zum Probearbeiten zu kommen. Sie hatte es auf nächste Woche verschoben. Tessa trank zwei Cocktails und war jetzt wieder da. Von Rachels Geld war nicht viel übrig geblieben. Aber dafür würde Tessa bald ja auch wieder etwas verdienen.
Wobei sie zuvor noch die ganzen Ummeldungen machen musste, vom Wohnsitz und allem möglichen. Daher hatte sie den Probearbeitstag auch auf nächste Woche gelegt. Ein Schritt nach dem Anderen.
"Bin wieder da!", rief Tessa und stellte die Einkäufe in der Küche ab. Dadurch, dass sie so lange völlige Abstinenz gehabt - und auch noch nicht wirklich viel gegessen hatte - war sie durchaus schon ein wenig angeschwippst. Ein schönes Gefühl - welches sie mit der Flasche Vodka (oder vielleicht dem Wein, gemeinsam mit Rachel?) noch bedeutend intensivieren wollte. Sie sehnte sich nach dem gleichgültigen Schwanken der Welt, sehnte sich danach wenn die Seele sich vom Körper ablöste, man nur noch im Hier und Jetzt schwebte und man nichts anderes mehr wusste und alles andere egal war. "Ich hoffe ich hab nichts vergessen", sagte Tessa ruhig, während sie die Sachen auspackte. "Und übrigens suchen die in der Cocktail-Bar nach einer Aushilfe. Am Montag nächste Woche habe ich einen Probetag."

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.11.2021 14:51.

Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 20.11.2021 21:24

Nach all den Dingen, die in den letzten Monaten geschehen waren, fiel es Rachel schwer zurück in einen normalen Alltag zu finden. Allein der Gedanke schien schier ungreifbar. Zu gern hätte sie einige Dinge geändert, hätte Tessa ihre Tochter wiedergebracht, die Bar wieder aufgestellt ... und vielleicht einfach verschwunden. Es war irgendwie ihre Schuld, zumindest das mit dem Mordversuch an ihr. Sie wären beinah beide gestorben, nur wegen Rachel. Einen Moment lang blickte sie Tessa noch hinteher, ehe sie versuchte ihren Kopf zu sortieren. Sie wollte nicht immer an die Vergangenheit denken, selbst wenn sie immer an der Hinterwand kratzte. Schmerzhaft tief.
Als sie Tessa das nächste Mal hörte saß sie auf einem der Stühle und blickte verloren in den Raum. Erst ihre Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken. ''Hi.'', sie schenkte ihr ein Lächeln und erhob sich von dem Stuhl. Noch hatte sie nichts an Tessas Verhalten gemerkt, wahrscheinlich weil sie selbst gerade ein wenig neben sich stand. Irgendwie hatte sie nicht mehr wirklich eine Ahnung, was sie eigentlich in der Zeit ihrer Abwesenheit getan hatte. Doch es schien sich einiges getan zu haben, zumindest sah es nicht mehr so verlassen aus. Der Staub war weg, die Lichter an, der Lufterfrischer tat ebenfalls seine Arbeit. ''Das hast du bestimmt nicht.'' Kurz warf sie einen Blick auf den Einkauf und begann nebenbei alles einzuräumen. Auf dem ersten Blick schien alles da zu sein, weshalb sie sich wieder an die Brünette wandete.
''Deine Wangen sind so rot, ist denn alles gut?'' Ihre Haltung schien lockerer zu sein, ihr Blick nicht mehr ganz so traurig, die Verzweiflung war zur Seite getreten. Hatte sie etwa etwas getrunken? ''Hast du ...'' Sie wollte es schon gar nicht aussprechen. Sie hatten es doch gerade geschafft, waren auf einem guten Weg ... Verdammt.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 21.11.2021 15:22

Tessa hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie lange sie eigentlich aus gewesen war. Das Einkaufen selbst hatte nicht allzu lage gedauert, aber ihre Tour durch verschiedene Bars um womöglich einen Job zu finden, da hatte schon etwas mehr Zeit in Anspruch genommen. Vermutete sie. Sie war sich nicht sicher. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war ihre innere Uhr nahezu unschlagbar gewesen. Doch das war nicht mehr der Fall. Nciht seit.... sie wusste es gar nicht genau. Aber oft verging die Zeit, ohne dass sie es merkte, weil sie einfach nur in ihrer dunklen einsamen Ricky-vermissenden Blase gefangen war. Ricky fehlte einfach. In jeder einzelnen Situation ihres LEbens. Immer. Und überall.
Aber hier - Zuhause, wie sich Tessa selbst in Erinnerung rief - erwartete sie zumindest Rachel. Rachel, die wegen ihr nun auch so furchtbar viel durchgemacht hatte. Diese Fast-Vergewaltigung von diesem Scheiß-Idioten. Harry. Der Sex in aller Öffentlichkeit, der auch noch aufgenommen und ins Internet gestellt worden war. Das Feuer. Sie konnte nicht sagen wie leid es ihr tat und gleichzeitig konnte sie Rachela uch nicht allein lassen. Sie liebte Rachel zu sehr dafür. Und sie wollte, dass sie es irgendwie schatten würden. Zusammen. Irgendwie.
Und der erste Schritt war getan, oder nicht? Es fehlten die ganzen Ummeldungen noch, aber es gab zumindest einen Ort, wo sie einen Probetermin zum Arbeiten bekommen hatte und das sogar in Kürze. Das war doch etwas!
Sie half Rachel dabei die gekaufen Sachen einzuräumen - wobei ihr einfiel, wie Rachel sich eher Zombiegleich bewegte und agierte. Sie verstand sie. Sie verstand sie so gut. Aber sie konnten es schaffen, oder nicht? Gemeinsam. Sie waren doch beide irgendwo Kämpferinnen.
"Ja. Es ist alles okay", lächelte Tessa Rachel leicht an, als diese sie ansprach. Wobei die ehemalige Barbesitzerin nicht anders konnte, als eine Hand zu heben und sie sich kurz auf die heiße Wange zu legen. War sie wirklich so rot? Nach den paar Drinks (die sie zugegeben doch recht deutlich spürte)? Mein Gott, früher hatte sie doch viel mehr getrunken!
Und auch Rachel schien es aufzufallen. Rachels Blick sah dermaßen ängstlich aus, dass Tessas schlechtes Gewissen - verdrängt durch das gute Gefühl, Alkohol zu drenken - sich zurückmeldete. Ihre etwas selbstbewusstere Haltung nach dem Ausflug fiel wieder in sich zusammen. Die gute Nachricht wegen des möglichen Jobs, auf den Rachel gar nicht reagiert hatte, das alles schien plötzlich keine Rolle mehr zu spielen. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Rachel anzulügen. Aber wem wollte sie denn was vormachen? Außerdem... war Rachel ihre Freundin. Sie war das einzig wichtige in ihrem Leben, was noch gab. Sie wollte es nicht riskieren, sie wegen einer Lüge zu verlieren. "Ja, hab ich.", bestätigte sie leise, mit ihrer tiefen Stimme. "Aber nicht viel, das verspreche ich dir. Ich war in verschiedenen Bars um mich nach einer möglichen Stelle zu erkundigen und da... da hat es sich einfach angeboten." Dass sie bereits mit dem Vorhaben aus dem Haus gegangen war, etwas zu trinken, das verschwieg Tessa allerdings. Sie wollte die Reaktion darauf einfach nicht sehen..


~ Thread frei

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.03.2022 13:19.

Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 19.06.2022 19:13

--- Start Rachel & Tessa --->

Es waren bereits einige Wochen vergangen, seit die beiden aus dem Krankenhaus entlassen wurden und vorerst gemeinsam bei Rachel unterkamen. In diesen Wochen hatte sich vieles geändert und das Meiste davon ins negative. Tessa hatte praktisch sofort erneut zur Flasche gegriffen und rutschte seither immer tiefer zurück in das Loch, aus welchem Rachel sie so verzweifelt hat retten wollen. Das und die Tatsache, dass ihre Depressionen mit Tag zu Tag mehr von ihrem Kopf einnahmen, ließen die Frau mit dunklen Gedanken zurück. Noch immer versuchte sie irgendwie zu kämpfen, weiterzumachen, für Tessa dazusein und auch mit ihren durch die Explosion entstandenen Verletzungen umzugehen. Doch das gestaltete sich schwierig ... sehr schwierig. Bevor sie Tessa kennengelernt hatte war ihr Leben vollkommen in Ordnung gewesen. Sicher nicht perfekt, aber besser als jetzt. Es war nicht so, als würde sie ihrer Partnerin direkt die Schuld daran geben, doch konnte das sicher niemand abstreiten. Alles war langsam den Bach runtergegangen und nun hatte sie nicht einmal mehr die Kraft arbeiten zu gehen. Niemals hätte sie gedacht, dass innerhalb einiger Monate das ganze Leben auf dem Kopf stehen würde. 
Wie jeden Morgen fiel es ihr schwer aus dem Bett zu kommen. Es war Samstag, etwas kurz nach 10:00 Uhr. Die Decke lag wie eine schwere Last auf ihrem Körper und sie fühlte sich, als würde sie diese in die Matratze drücken. Ihre Gefühle waren schwer, sie war ausgelaut, müde und eigentlich nicht bereit für diesen Tag. Dadurch, dass sie oft gar nicht mehr so extrem am Alltag teilnahm und ohnehin nicht mehr so hören konnte wie früher einmal, bekam sie einige Dinge nicht mit. Das Aufstehen von Tessa am Morgen, Anrufe über den Tag verteilt, die Welt außerhalb der vier Wänden, welche sie früher sehr lebendig wahrgenommen hatte. Alles war abgestumpft. Ihr Gehör, ihre Gefühle, die Farben, das Leben. Sie seufzte. ''Tessa?'', sprach sie etwas lauter, nachdem sie es geschafft hatte das Bett und auch das Schlafzimmer zu verlassen um das Badezimmer aufzusuchen. Heute war der Tag, an dem sie die Eltern ihrer Partnerin kennenlernen würde. Diese Tatsache machte ihr Angst. ''Bist du da?''

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