Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

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Claire
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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Claire am 22.09.2020 10:36

Mit der Hoffnung, dass sie Nina mit ihren Worten ein wenig beruhigen konnte, taten die beiden das Thema mit einem gegenseitigen Schweigen ab. Für sie war das nun wirklich kein großes Ding, es war schon okay und vor allem auch ganz allein ihre Sache. Genau so wie die Probleme, die Nina heute hierher gebracht hatten die ihre waren. Verständnisvoll nickte sie zu den Worten und lächelte schwach. ''Das kann ich verstehen. Über manche Dinge sollte man nicht sprechen.'' Ihre zarten Schultern fanden ihren Weg nach oben, ehe sie einmal tief ein- und wieder ausatmete. Wie gut sie dieses Gefühl kannte, obgleich sie nicht wissen konnte, welche Sorgen sich hinter dem Gesicht der jungen Frau verbargen. ''Aber es war ernst gemeint, nicht nur beiläufig erwähnt.'' Das wollte sie einfach loswerden. Es gab viel zu viele Menschen, die nur Interesse vortäuschten. Claire gehörte nicht zu diesen. Ganz und gar nicht. ''Aber wenn es dir hilft, können wir auch einfach nur hier sitzen. Oder aber ich lasse dir deine Ruhe, wenn dir das lieber ist. Wobei ich mir dann sicher Sorgen machen werde.'' Erneut huschte ein Lächeln über ihre Lippen. Das ruhige, entspannte Gefühl machte sich immer mehr in ihr breit und eigentlich könnte sie sich gerade einfach nur auf die Bank legen und über das Leben philosophieren. Bei diesem Gedanken nahm sie einen erneuten Schluck aus der Flasche. Wie hatte sie dieses Gefühl vermisst. Es war fast wie echtes Glück, warm, kuschelig. Ja, sie konnte verstehen, wieso man sich lieber den Drogen hingab als zu reden. Es war weniger schmerzvoll. Für einen Moment. ''Was würdest du denn jetzt tun, wenn ich nicht da wäre?'' Claire rutschte immer mal wieder ein wenig mehr in eine gemütliche Pose, wobei sie sicher irgendwann doch wieder ungemütlich werden würde. Umso weiter sie sich hineinfallen ließ. 

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Nina

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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Nina am 22.09.2020 14:15

Gedankenverloren und zustimmend nickte Nina leicht. Sie dachte kurz an all die Gründe, weswegen sie gerade hier kiffend auf der Parkbank saß. An ihre Manager, den Film, die Paparazzos, die Berühmtheit, ihre Sexualität und ihr Gender, ihr Dad... doch das Koks in Verbindung mit dem Ott tat seine Wirkung, verpackte all die Gedanken ohne Bilder in eine betäubende angenehme Wolke und ließ es einfach hinfort schweben. Nicht mehr kurze Worte in ihrem Kopf, die schon wieder weg waren. Nicht wert, sich mit diesem Schmerz zu beschäftigten, nciht wert, allzu lange über sie nachzudenken.
Claires Stimme riss sie wieder in die Gegenwart. Sie blickte sie an, lächelte leicht. "Danke", sagte sie ehrlich. Sie wusste das Angebot für ein offenes Ohr wirklich zu schäten. Und könnte sie sichersein, dass die Fremde neben ihr sie nicht kannte, keinen film mit ihr gesehen hatte, so würde sie das Angebot vielleicht sogar annehmen. Einfach, um alles loszuwerden. Doch so war ihr das Risiko zu groß. Das Risiko zugroß, nur wieder neben irgendeinem Fan zu sitzen, oder auch nur jemanden, der sie eben kannte, die Gefahr zu groß, dass irgendwie, durch irgendwelche belanglosen Nebengespräche, rigendetwas von ihren Worten an die Presse gelangen könnte und das galt es unter allen Umständen zu verhindern.
Sie konnte es nicht erzählen. Nicht weil sie nicht wollte, sondern weil sie einfach nicht konnte. Weil es tatsächlich nur alles schlimmer machen würde.
Auch Nina trank noch einen großzügigen Schluck Bier. Dann schüttelte Nina den Kopf. "Nein, du kannst gerne bleiben. Ich freue mich über die Gesellschaft." Insbesondere wenn es eine solch ungezwungene Gesellschaft war. Ohne Fotos, ohne Autogramme, ohne Fanfrage. Ganz normal.
Gott, wann hatte sie bloß das letzte Mal mit irgendeinem Fremden ein so normales Gespräch geführt?
Ein leichtes Grinsen legte sich auf Ninas Lippe bei Claires Nachfrage. Sollte sie die Wahrheit sagen? Das Koks gab ihr einen euphorischen Stups nach vorne und sie entschied sich dafür. Scheiß drauf, was sollte denn schon passieren? "Ich hätte mich endgültig zugedröhnt und dann auf die Schaukel gesetzt.", grinste sie und nickte zu eben dieser. Was nicht hieß, dass sie das diese Nacht nicht vielleicht doch noch tun würde. "Und vielleicht je nachdem noch feiern gehen." Je nachdem, wie die Drogen wirkten und in welcher körperlichen und geistigen Verfassung sie dann war und wie egal oder nicht egal ihr ein mögliches Erkannt-werden dann wäre.

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Claire
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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Claire am 11.10.2020 18:09

Ein wenig müder als zuvor stützte sie ihr Gesicht mit ihrer Hand ab, während diese auf der Lehnte der Bank ruhte. Ihr Atem war unglaublich ruhig, sie fühlte sich als würde sie gleich einschlafen und das würde sie sicher auch, wenn sie sich nicht aus dem Moment reißen würde. Einfach reden, denken, nicht eins mit dieser Wolke in ihrem Kopf werden, die alles immer mehr zu einem Brei werden ließ. Ja, das war schon ein geiles Gefühl, besonders, wenn man einfach mal loslassen wollte. Wenn einem wenigstens für den Moment alles egal sein sollte. Doch dann richtete sie sich ruckartig wieder auf, das Blut schien durch ihren Körper zu schießen und für einen Moment war sie wieder vollkommen da. Ihre Augen waren schwer und gerne würde sie gerade in ihrem Bett liegen und einfach schlafen ... tief und fest. Die Träume genießen. Aber sie saß draußen. Nein. Das war nicht gut. ''Bitte ...'', nickte sie, als das Danke nun endlich auch von ihrem Ohr hin zu ihrem Gehirn gewandert war.
Es gab einige Dinge, über die Menschen nicht reden wollten oder aus irgendeinem Grund nicht konnten und das konnte Claire verstehen. Das war okay. Zwingen konnte sie niemanden, sie konnte es nur anbieten. Daher nahm sie es ihr auch gar nicht übel, dass sie nicht über die Gründe, wieso sie nun hier saß, sprechen wollte und viel lieber alles durch Alkohol und andere Drogen vergaß. Soweit das möglich war. ''Gut, dann bleibe ich noch ein wenig hier.'', nickte sie und ließ ihren Körper wieder ein wenig mehr in sich sinken. Zugedröhnt. Fuck. Das kannte sie. Sie vermisste es. Aber sie konnte es sich nicht leisten, oder? Wäre es verwerflich? Würde sie alles riskieren? Hm, wahrscheinlich schon. Also nein. Sie schob den Gedanken wieder zur Seite Nina den Vorschlag zu machen, es doch einfach zu tun. Mit ihr, als Gesellschaft. Nein. Das würde nicht gut enden. Nein. ''Kenne ich.'', nickte sie daher nur nachdenklich und starrte weiterhin in die dunkle Leere vor sich. ''Manchmal fehlt es mir wirklich, einfach mal alles aufs Spiel zu setzen und eine Line zu ziehen, eine Pille zu werfen, zu kiffen, zu trinken.'', fügte sie noch ein wenig wehmütig hinzu.

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Nina

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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Nina am 12.10.2020 14:57

Es war schön, dass Claire bleiben wollte. Es wäre schön, nicht allein zu sein, obgleich Nina mittlerweile meist die Einsamkeit suchte. Und zugleich auch nicht. es war verwirrend. Sie war schon als Kind nicht unbedingt der einzelgängerische Typ gewesen - sonst hätte sie wohl ja auch niemals bei diesem Casting mitgemacht. Aber dann war sie mit fremden Leuten jahrelang einfach nur überflutet worden, bis sie nicht mehr im Geringsten wusste, wo ihr der Kopf stand, bis einfach alles nur noch zu viel, zu erdrückend geworden war und dann - wie aus dem Nichts - war Terence dagewesen. Terence - mit dem rettenden weißen Pulver namens Kokain. und das... das wurde ihr Rettungsreifen, obwohl es gleichzeitig es alles nur noch schlimmer gemacht hatte.
Aber das war nichts, worüber sie jetzt, high, hier auf der Bank sitzend, gemeinsam mit Claire, nachdenken wollte. Worüber sie überhaupt nachdenken wollte.
Nicht im Geringsten.
Wie auch immer. Nina wollte Interaktionen. Sie wollte auch eine Liebe finden (wäre da nicht ihre beschissene Lithromantik), sie wollte Freunde haben, wollte feiern gehen, ungezwungen, Spaß haben, gemeinsam mit anderen. Und gleichzeitig konnte sie Menschen einfach nicht mehr ertragen, konnte es nicht ertragen, im Rampenlicht zu stehen, konnte es nicht ertragen, fotografiert und angesprochen, bejubelt und gehasst zu werden...
Nina nahm noch einen tiefen Zug des beruhigenden Otts und blies den Rauch langsam durch einen Lippenspalt in die kühle Nachtluft hinaus, während sie Claire von der Seite ansah. Wie wahrscheinlich war es eigentlich, ausgerechnet jemanden zu treffen, der zufällig selbst Drogenerfahrungen hatte? Nina hielt es für verdammt unwahrscheinlich, aber es war ihr egal. eigentlich...war sie sogar fast froh drum. War froh, dass die Andere es nachvollziehen konnte, auch ihre Erfahrungen hatte und sie so nicht die verständnislosen, angewiderten und verächtlichen Blicke bekam, mit welchen sie sonst gerne tagtäglich zu tun hatte und die sie jedes Mal nur innerlich zum Kotzen brachten.
"Respekt, dass du davon weggekommen bist", sagte Nina, ruhig und ehrlich. Sie stellte es sich unvorstellbar schwer vor. Sie selbst...sie hatte es noch nie versucht. Also einen Entzug. Aber das wollte sie auch gar nicht. Sie brauchte das Zeug. Sie brauchte es dringend. "Ich glaub nicht, dass ich das könnte", fügte sie hinzu, nahm wieder einen kleinen Zug um die Wolken in ihrem Kopf sich weiter verdichten zu lassen, alles forttragen zu lassen und spürte alles dann noch mit einem weiteren Schluck Bier hinunter.
Es war eine kühle ruhige Nacht und sie liebte es. Vielleicht würde sie auch einfach die ganze Nacht hier verbringen und Boston in dieser Einfachheit und mit vernebelten Sinnen einfach genießen...

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Claire
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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Claire am 16.10.2020 23:11

Claire kannte den inneren Konflikt mit sich selst. Sie war schon immer sehr gesellig gewesen, hatte Menschen und Tiere mit offenem Herzen empfangen, doch gleichzeitig wollte sie auch oft allein sein. Nicht verletzt werden. Ihre Gefühle waren schon immer so empfindlich, Claire schien zu empathisch für diese Welt zu sein. Was sich hier gerade erneut zeigte, denn hatte sie einfach so jemand fremdes angesprochen, mit der Person Gras geraucht und das ohne Nina wirklich zu kennen. Aber sie wollte die neue Bekanntschaft nicht einfach allein lassen. Also blieb sie hier. Etwas, das für sie einfach selbstverständlich war. ''Ich würde nicht sagen, dass es eine Sucht war. Noch nicht. Aber ich war nah dran.'', entgegnete die Brünette ehrlich und lächelte dabei sanft. ''Aber ich habe es eine Zeit lang ohne nicht wirklich ausgehalten. Es war alles was ich wollte, woran ich denken konnte. Ich wollte einfach in diese Welt fliehen.'' Manchmal wollte sie das immer noch. Doch so in diese Welt eintauchen konnte sie nicht mehr. Allein wegen Yelva. Sie brauchte ihre Mutter ... So wie Claire Yelva brauchte.
''Wenn du einen Grund hast und es wirklich willst, könntest du es sicher auch. Aber solange die Welt der Drogen schöner als die Realität ist ... naja, sagen wir es mal so. Ich kann verstehen, wieso du so denkst.'' Ihre Stimme war ruhig, ihr Blick ruhte auf Nina und beobachtete sie. Jedoch mehr unbewusst, so waren ihre Gedanken ein wenig vernebelt. Erneut fragte sie sich, wie es ihr wirklich ging. Was los war und ob sie Hilfe brauchte. Doch ... wollte sie diese sicher nicht. Oder? ''Hey...'', setzte sie an und richtete sich ein wenig auf. ''Wenn du möchtest, kann ich dir meine Nummer geben. Falls du ... doch einmal reden möchtest oder einfach irgendwo sitzen und schweigen. Falls du einfach Gesellschaft brauchst.'' Ihr Angebot kam von Herzen. ''Und wenn nicht, ist das auch okay.''

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Nina

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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Nina am 16.10.2020 23:34

Gedankenverloren nickte Nina. Sie wusste genau, was Claire meinte. Es ohen nicht mehr auszuhalten. Einfach nur in diese Welt enfliehen zu wollen. Sie tat nichts andere mehr, wenn sie konnte. Natürlich dröhnte sie sich auf dem Set nicht komplett zu - das machte sie eher nachts in solchen ruhepausen wie jetzt, doch selbst auf dem Set konnte man sie nicht mehr antreffen, ohne dass sie Koks intus hatte. Es ging einfach nicht.
Und Nina machte sich auch nichts vor. Sie wusste, dass sie abhängig war. Es war ihr bewusst. Aber es war ihr schlichtweg scheißegal. Es war ein großartiges, ein berauschendes, ein unbeschreibliches Gefühl. Das einzig Positive, was noch existierte in ihrem Scheiß-Leben. Mochte man es als Abhängigkeit bezeichnen, als krank, zerstörerisch, selbst-hassend und was nicht alles...sie brauchte es. Und sie konnte und wollte nicht ohne.
Abgesehen davon hielt es sie vom Schlafen ab. Ein angenehmer Nebeneffekt, denn der Schlaf war zu ihrem absoluten Alptraum geworden. Sie hasste es zu schlafen und tat es so selten wir nur irgend möglich.
Einen Grund? Nina lächelte schwach, zog erneut am Joint. Ein Grund. Der Nebel in ihrem Kopf verbarg angenehm jegliche Gefühle zu den Gedanken, welche sie sonst heimgesucht hätten, blockte die Bilder ab und es war ein gutes Gefühl. Ihr Dad war tot, die ganze Welt hasste sie und allen Menschen um sie herum ging es nur darum, aus ihr so viel Kapital wie möglich zu schlagen. Was für einen beschissenen Grund sollte sie schon haben oder finden? Nein.
Ninas gedankenverlorener Blick wandte sich von der Schaukel Claire zu, als diese erneut anfing zu sprechen und ihr ein Angebot unterbreitete. Einen Moment zögerte Nina...aber dann zuckte sie mit den Schultern. "Ja, klar. Warum nicht", nickte sie und fuhr sich mit ihren Fingern über ihre juckende Nase. Die Frau hatte bisher mit keinem einzigen Wort die Schauspielerei oder irgendeinen Film erwähnt. Eine wunderbare, herrliche Abwechslung. Noch darüber hinaus schien sie sie verstehen zu können - oder zumindest ihren Drogenkonsum. Selbst wenn Nina sich ihr aus besagten Gründen ihrer Berühmtheit nicht anvertrauen konnte, so wusste sie das Angebot der Frau doch zus chätzen und hatte große Lust, das ein oder andere doch mal wieder Zeit mit ihr zu verbringen.
Es war sehr lange her, seit Nina jemanden gehabt hatte, den sie wirklich als Freund bezeichnen konnte. Natürlich war Claire noch weit davon entfernt, dass Nina sie als Freundin bezeichnete, aber...wer weiß. Vielleicht würde es mit der Zeit ja werden. Nina würde sich überraschen lassen. Sie hob das Bier an ihre Lippen und nahm einen großen Schluck.
"Du musst übrigens nicht die ganze Nacht mit mir hier sitzen", sagte sie mit einem leichen Lächeln und sah seitlich zu Claire. "Ich komme klar." Die motivierende Wirkung des Koks trat wieder zu ihr durch, es kribbelte ihr in den Fingern den Plan von zuvor mit der Schaukel umzusetzen und sicher würde sie das gleich auch noch tun.

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Claire
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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Claire am 14.11.2020 01:29

Es erinnerte sie alles an diese Zeit, in welcher ihr alles so sinnlos vorkam. Als sie auf die Idee kam, Drogen zu nehmen und fast nicht mehr aufhören konnte. Als die Drogen alles irgendwie besser gemacht haben. Es erinnerte sie an die Gedanken, gegen welche sie noch immer ankämpfen musste, das dunkle Loch, welches sie immer wieder einziehen wollte. ''Wozu das alles? Wieso soll ich aufstehen und mich wieder mal durch meinen Alltag quälen? Aber es ist nicht nur die Angst vor dem Bevorstehenden, die mir die Kraft nimmt, aufzustehen. Kraft ist tendenziell ohnehin nicht vorhanden. Duschen, Zähne putzen, ankleiden – ein einziger Kampf, gegen den sich Körper und Geist sträuben. Alles ist anstrengend, sinnlos. Es fühlt sich an als würde dieses Leben mich bekämpfen und in die Knie zwingen wollen. Es ist ein Kampf zwischen Funktionieren-wollen und Nicht-mehr-funktionieren-können. Etwas anderes scheint dieses Leben nicht mehr darzustellen.'', gab sie leise von sich und blickte dabei ins Leere. ''Ich kann verstehen, wieso du immer drauf sein willst.'', fügte sie hinzu.
Zu Ninas Zustimmung nickte sie mit einem Lächeln. Es war schön, dass sie ihr irgendwie ein wenig Vertrauen entlocken konnte. Vielleicht würde sie ihr irgendwie eine Stütze sein können, vielleicht konnte sie ihr ab und an ein wenig helfen, ein Lächeln auf die Lippen zaubern. So etwas. Ihr eine Freundin sein. Ohne Gegenleistung. ''Ich muss ohnehin bald gehen. Meine Tochter ist Zuhause, sie sollte nicht zu lange allein sein. Nicht, dass sie sich noch Sorgen macht oder ... dass noch etwas passiert.'' Yelva war das Wichtigste in ihrem Leben. Sie bedeutete ihr alles. Sie war die Luft, die brauchte zum Leben, sie war der Grund, wieso ihr Herz noch schlug. Alles würde sie für dieses kleine Wesen tun. Alles. ''Aber sollte etwas sein, dann sag mir einfach bescheid. Wirklich. Selbst, wenn du dich einfach mal auskotzen willst. Wenn du mal raus musst oder so. Lass es mich wissen.'', entgegnete sie ehrlich.

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Nina

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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Nina am 14.11.2020 13:31

Nina blinzelte und blickte seitlich zu Claire, als die plötzlich begann leise zu murmeln. Automatisch machten ihre wolkigen, losgelösten Gedanken sich selbstständig, folgten den Worten, welche Claire von sich gab - und hatte das Gefühl, als würde sie geradewegs in ihr Inneres Blicken und vorlesen.
Es war so schwierig, es zu beschreiben. Nina hatte kaum noch nüchterne Momente. Und wenn, dann änderte sie es so schnell es ihr möglich war. Sie kannte diesen Abgrund, dieses schwarze Nichts, befand sich geradewegs darüber, über ihm schwebend auf ihrer wolke aus Koks, aus all den Drogen, fernab. Und wenn sie irgendwann, nach tagelander schlaflosigkeit, danns chlief und nüchtern erwachte, dann fiel sie, fiel hinein in dieses schwarze , immer dunklere, immer finsterer werdende Loch, das drohte nichts mehr übrig zu lassen. Bis sie wieder das weiße Pulver durchi hre Nase zog, bis sie sich wieder eine wolke schaffte, die sie schweben ließ, sie aus der Gravitation dieses schwarzen Lochs für kurze Zeit losriss, die forttrug - bis sich die Wolken erneut auflösten...
Nina wusste nichts auf Claires zu sagen. Zog nur ein weiteres Mal an dem Joint, um sich ihre Gedanken - passend zu dem Bild in ihrem Kopf - noch weiter verdichten zu lassen, sich noch mehr darin einzulullen. Wollte mit der Realität, mit all den Artikeln, der Filmbranche, ihrem Dad, einfach der ganzen scheiße nicht mehr das geringste zu tun haben. Nein.
Zu ihrer Überraschung hatte die Fremde ihr ihre Telefonnummer überlassen. nina würde sie sich auf jeden fal im Hitnerkopf behalten. Es wäre schön, mal einen Kontakt außerhalb der Filmbranche zu besitzen, was scheinbar unmöglich geworden war.
"Deine Tochter?", wiederholte Nina überrascht. Damit hatte sie jetzt irgendwie so gar nicht gerechnet. Aber sogleich nickte sie. "Ja, nein, klar, natürlich", gab sie unzusammenhängend von sich. Ihre Gedanken waren gerade so herrlich Träge, das Denken so wunderbar mühsam, eingepack. "Geh ruhig zu deiner Tochter", fügte sie hinzu. Ihre finger fanden das eiskalte Metall der Dose und leerten das Bier endgültig. Könnte sie sich gleich eine neue nehmen. "Danke. Ich werds mir merken", lächelte Nina ehrlich, den Zettel mit Claires Telefonnummer in ihrer Hand. Umsichtig - um es nicht zu verlieren - steckte sie es sich in ihre Hosentasche. Sie wusste nicht, ob und wanns ie sich wirklich melden würde. Doch die Möglichkeit verstand. und immerhin hatte sie gerade - unglaublicherweise - tatsächlich ein Gespräch mit einer fremden Person hinter sich gebracht, ohne dass auch nur ein einzgies Mal die Schauspielerei erwähnt worden war.
Das war doch schonmal was.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ sie Claire einen lezten Zug nehm, dann nahm sie noch einen und machte den Glimmstängel an dem Metall der Bank einfach aus. "Danke für die Gesellschaft", nickte sie der Frau ehrlich zu, als diese aufstand und lächelte sie an.
Sie beobachtete noch, wie Claira aus dem dunklen Park von dannen ging, dann erst beugte sie sich - verpackt in diese wundersamen losgelösten Wolken, die alles einfach leichter machten, ihre ganze Sinneswahrnehmung veränderten - zu ihrer Tasche, um sie zu durchwühlen. Sie hatte doch sicher noch irgendwo, irgendwas...
Ha!
Sie zog ein kleines Tütchen Speed hervor. Ihre Augen glitten zu der Schaukel...
...und ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Na dann mal los.


~~~ ca. 1 Woche später ~~~ 
Trigger-Warnung!



Ihre Augen brannten. Sie waren müde, rot umrandet, erschöpft.
Sie hatte schon wieder keine Ahnung, wann sie das letzte Mal geschlafen oder etwas gegessen hatte.
Heute hatten sie die meiste Zeit des Tages diese eine große Kampfszene gedreht. Wieder und wieder und wieder und noch ein Take und noch ein Take und...
Nina war endlos erschöpft. Immerhin sollte ihre Drehphase hier in Boston bald vorbei sein, falls sie das noch richtig auf dem Schirm hatte. Vielleicht auch nicht. Sie hatte seltenst die Termine wirklich passend im Kopf. Sie war froh, dass sie sich wenigstens die Texte noch wie eh und je in den Kopf hauen konnte, die sie zu sagen hatte, dass sie nach wie vor erfolgreich irgendwelche anderen erfundenen Personen nachspielen konnten, obgleich die Drogen in ihrem Blut unablässig zirkulierten.
Apropos Drogen...
Sie war so scheiße müde. Sie hievte sich auf, holte sich ihr Zeug und legte sich eine Line, als es plötzlich an der Tür ihres Wohnwagens klopfte. Nina zuckte zusammen.
Oh scheiße...!
Ehe sie noch irgendetwas tun konnte - Beweise verschwinden lassen oder sonst was - öffnete sich bereits die Tür und der Regisseur vom Film, Ferry Deagenhoff, betrat ihren Wohnwagen. Nina starrte ihn an. "Du bist wach. Gut." Er trat herein, lächelte sie an und schloss die Tür hinter sich. Sein Blick ruhte kurz auf der verräterischen Line hinter ihr, ehe seine Augen in ihr Gesicht wanderten.
Augen, die einen Ausdruck hatten, der ihr gar nicht gefiel.
Unwillkürlich wollte sie einen Schritt zurückmachen, doch sie stand bereits an ihrem Schreibtisch, hatte keine Möglichkeit vor dem Regisseur zurück zu weichen.
"Was tust du hier?", fragte sie unwohl. Er kam immer näher zu ihr. War nur noch einen Schritt enfernt. Jetzt stand er direkt vor ihr, blickte ihr in die Augen. Ihr Herz raste (ausnahmsweise mal nicht wegen des Koks) und sie starrte ihn an. Eine düstere bittere Vorahnung bahnte sich an.
Er hatte seine Hände in seinen Manteltaschen vergraben. "Ich bitte dich, Nina... es gibt doch andere Möglichkeiten", sagte er leise, und sein Blick flog erneut zu dem weißen Pulver, was in einer Linie auf ihrem Tisch lag. Sie schluckte. Doch noch ehe sie darauf etwas antworten konnte, hatte Ferry bereits seine Hand aus seiner Manteltasche gezogen, in welchen er eine Spritze hielt, diese in ihren Oberarm gepiekt und den Inhalt in ihren Blutkreislauf entleert.
"Was...?", brachte Nina noch raus. Ein taubes prickelndes Gefühl, beginnend an der Einstichstelle, breitete sich durch ihren gesamten Körper aus - über den Arm, ihren Oberkörper und als es in kurzer Zeit ihre Beine erreichte, knickten diese einfach unter ihr weg. Kraftlos sackte ihr Körper gegen den Ferrys, welcher sie mit beiden Armen oben hielt. "Schh. Schon gut", sagte Ferry leise, hob ihren leblosen Körper hoch und legte sie auf ihrem Bett ab.
Ninas Gedanken rasten, ihre Augen verfolgten panisch, wie der Regisseur auf sie zukam, während sich das Taubheitsgefühl nun durch ihren kompletten Körper ausgebreitet hatte. Sie konnte sich nicht rühren. Sie konnte sich noch nicht einmal einen Millimeter bewegen. Sie konnte nur daliegen, ihn anstarren und ... gar nichts tun.
Ganz sanft begann er, sie auszuziehen, während sie einfach wie eine leblose Puppe war. Alles in ihr schrie. Schrie. Schrie. Sie wusste ganz genau, was kommen würde, sie wusste ganz genau, was ihr blühen wurde, und sie schrie, schrie um Hilfe, schrie, weil sie es nicht mehr würde ertragen können, nicht das auch noch, bitte nicht das auch noch, nein...
Sie war nackt, Ferry hatte sich seiner Hose entledigt. Stieg nun über sie. Strich über ihr taubes Gesicht, glitt hinunter zu einer ebenso tauben Brust, die er begann zu kneten. Sie spürte nur den Druck dieser Hände, nicht mehr und nicht weniger. Sie schloss die Augen. Wollte weinen, doch fehlte ihr Kraft dafür. Vielleicht konnte sie es gerade auch schlichtweg nicht.
Ihr inneres Geschrei war zu einem verzweifelten Wimmern abgebrochen, dass nur in ihren eigenen Ohren klang. Sie konnte nicht auf sich aufmerksam machen, konnte nicht schreien, war komplett hilflos, war komplett...
Zunächst spürte sie nicht, wie er in sie eindrang. Doch dann begann er sich zu bewegen, ihr schlaffer, lebloser Körper bewegte sich mit und das spürte sie jetzt. Sie spürte diesen Druck, spürte die Bewegung, kein Gefühl, keinen Schmerz, einfach nur ein Drücken, das durch ihren gesamten Körper zog und sie wollte weinen, weinen, schreien, einfach nur bewusstlos werden, bitte bewusstlos werden. Wollte blind sein und vor allem Dingen taub, als das Keuchen des Regisseur immer schneller und heftiger wurde, der regelmäßige Druck immer schneller, ihr Körper immer extremer gedrückt wurde, das Keuchen schließlich zum Stöhnen wurde.
Ihr war so schlecht. Ihr war so schlecht. So schlecht. Und was tat sie?
Sie lag da. Einfach so.
Sie spürte nicht, wie er in ihr kam. Sie betete, es möge vorbei sein, betete, er möge sie in Ruhe lassen - doch das tat er nicht. Noch nicht. Nachdem er ihr ihr Oberteil wieder irgendwie angezogen hatte, schien er sich der Lust nicht erwehren zu können, drang schon wieder in sie ein und Nina schloss diesmal einfach nur die Augen und dachte an Sarah, dachte an ihren Dad, an die Paparazzis, an Sarah, an ihren Dad, die Paparazzis, an Sarah, an ihren Dad, an...

Es war dunkel. Ihr Kopf dröhnte. Sie schmeckte scheiße im Hals. Ihr Körper kribbelte, als wäre er von tausenden Ameisten befallen. Ihr Unterleib schmerzte wie die Hölle.
Sie weinte.
Schluchzer schüttelten ihren Körper. Sich zu bewegen war immer noch schwer, die Hälfte ihres Körpers immer noch komplett taub, aber ein wenig ging es wieder. Sie krümmte sich rollte sich zusammen und weinte, weinte einfach, wollte nicht, sie konnte nicht, sie wollte nicht...
Sie fühlte sich geschändet, befleckt, wie ein Ding, wie irgendeine Puppe, mit der Leute spielten, um sie dann weg zu werfen, scheiße und genau das war sie. Genau das war sie. Sie sah wieder Ferrys Blick in den Augen und ein neuerlicher tiefer Schluchzer erfüllte ihren Körper. Seine Stimme erfüllte ihren Kopf: Denk dran, der ganze Film hängt an mir, kleine süße Nina. Alles was du hast, hängt an mir.
"...hil...fe..." brachte sie tonlos, leise, hauchend heraus, weinte erneut. Sie wusste nicht, wie lange es brauchte, bis sie sich endlich wieder richtig rühren konnte. Sie griff nach ihrem Handy. Hatte nur noch einen Gedanken im Kopf, sah nur eine Möglichkeit, die sie tun könnte, eine einzige. Denn sie brach, da waren keine Wolken mehr, da war nichts mehr gar nichts mehr, nur noch das unten, noch die Schwärze, sie fiel so schnell, sie fiel...
Sie hatte ihr Handy in der Hand. Und den neuen, noch unbenutzten Chat von Claire - eingespeichert als 'Claire Park Boston' geöffnet.

Claire Park Boston


 

 
Mühsam, mit aller Willenskraft, die sie aufbieten konnte, schaffte sie es endlich, sich aufzurichten. Ganz langsam löste sich die Taubheit in ihren Gliedmaßen, waren nun von einem Prickeln erfüllt, welches sie komplett erfüllte, ihre Arme, ihre Beine, ihren Körper alles. Sie zog die Nase hoch, was schmerzte, hievte sich auf die Beine und stolperte zu ihrem Schrank. Fahrig, zitternd, schnell zog sie sich an, irgendwie eine breite dunkle Jungen-Cap über den Kopf (ihren roten Beanie stopfte sie in ihre Tasche), einen weiten Sweater, eine lange Jungen-Jeans. Sie schloss den Schrank und stolperte zu ihrem Schreibtisch. Mit ihrer Hüfte stieß sie gegen ihn, merkte es jedoch kaum. Mit fahrig zitternden sammelte sie ihre Tütchen zu sammeln, alles, aus ihren Schubladen, warf es in ihren Rucksack und schulterte diesen. Wieder erfüllte sie ein Schluchzen, sie zitterte am ganzen Leib. Kurz überlegte sie, jezt noch eine Line Koke zu ziehen, doch die Angst, die Panik, dass das gleiche wieder passieren könnte, dass wieder ein Klopfen ertönen und Ferry hereinkommen könnte, sie anschauen könnte, anschauen mit diesem Blick, diesem Blick...
Ein weiterer lauter Schluchzer löste sich aus ihrer Kehle. Sie wünschte ihr Dad würde noch leben, sie wünschte er wäre noch da. Sie wollte einfach nur zu ihm, zu ihm, sich in seine Arme flüchten, seine Stimme hören...
Sie stolperte nach draußen und landete mit dem Gesicht voran im kalten Gras. Sie rappelte sich wieder auf, wich mit wackeligen Knien zurück. Blickte sich um. Jederzeit in der Erwartung, einen von der Film-Crew zu sehen, Ferry zu sehen, das Funkeln in den Augne, dieser Blick....
Sie wandte sich um und rannte. Rannte so schnell sie konnte davon, runter vom Set, auf die Straße, rannte den Bürgersteig entlang und rannte, bis sie keuchend an der Haltestelle ankam, ihre Tränen vermischten sich mit ihrem Schweiß, Seitenstechen zogen sich heftig durch ihren Körper. Sie wimmerte.
Ängstlich blickte sie sich um. Am Horizont war der Himmel bereits lila, ging hinein ins pinkorangene, wo bald die Sonne aufgehen würde. Niemand war zu sehen und dennoch pochte die Angst in ihr, in jeder Faser, dass der Regisseur auftauchen könnte, oder irgendwelche Paparazzis oder... oh nein. Bitte, bitte sag nicht, dass jemand das gefilmt hatte, dass da welche gewesen waren, dass...
Wieder begann sie zu weinen, heftig, ihre Knie konnten sie kaum tragen, zitterten, sie stützte sich auf das kalte Geländer an der Haltestelle und konnte einfach nicht mehr...
Sie konnte nicht mehr...

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Claire
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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Claire am 18.11.2020 12:29

Die Begegnung mit Nina blieb Claire noch eine Weile im Kopf. Sie dachte öfter darüber nach, wie traurig und fertig diese junge Frau gewesen war (ganz gleich ob sie ihr bekannt vorgekommen war oder nicht). Sie hatte diese Worte so gut verstanden, sie kannte dieses dunkle Loch, diese schwarze Leere, die einen umklammerte und einem die Luft raubte. Sie wusste wie es war, einfach nur innerlich leer zu sein, nichts zu spüren und wenn, dann gewiss kein Glück. Es war schwierig für Claire dieses Gespräch aus ihrem Kopf zu bekommen, der Drang ihr irgendwie zu helfen war groß. Aber wusste sie, dass Nina noch nicht bereit dafür war. Sie würde es nicht annehmen, sie von sich stoßen und alles würde wahrscheinlich noch viel schlimmer enden, als es eigentlich sollte. Zum Glück hatte sie ihre Nummer, wusste, dass sie sich immer melden konnte, sollte etwas sein und irgendetwas in Claire sagte ihr, dass Nina das auch wirklich tun würde. Hoffentlich lag sie da richtig, so würde sich Claire niemals verzeihen können, sollte sie sich in dieser Tatsache irren ... Doch sie lag richtig. Ihre Tochter war gerade fertig mit dem Frühstück geworden, als sie eine Nachricht von Nina erhielt ...
Morgens stand sie oft schon früh auf, da Yelva schon immer eine kleine Frühaufsteherin war und Claire sowieso Probleme mit dem Schlaf hatte. Oft wollten ihre Gedanken sich nicht abschalten und verwandelten sich mit der Zeit in Albträume, die sie Nachts wach hielten. Es war etwas, womit sie sich abgefunden hatte. Doch mit so einer erschreckenden Konversation hatte sie an diesem Morgen nicht gerechnet. Sofort als sie nur das erste Wort Hilfe gelesen hatte, stand Claire unter Strom. Sofort packte sie die restlichen Sachen mit Yelva gemeinsam in ihre Schultasche, damit die beiden sofort zum Auto konnten. Dabei versuchte sie Yelva nicht allzu sehr in Sorge zu wiegen, weshalb sie viel lächelte, jedoch nervös alles herumfliegen ließ. Shit. Shit. Shit. Ruhig bleiben! ''Schnall dich an, mein Schatz.'', meinte sie liebevoll zu Yelva, ehe sie die Tür vom Wagen schloss und sich zur Fahrerseite begab, um letzendlich ebenfalls einzusteigen und loszufahren. Sie beeilte sich, sah immer wieder auf ihr Handy. Doch es kam keine weitere Nachricht mehr. Hoffentlich ein gutes Zeichen.
An der verabredeten Stelle angekommen, konnte sie Nina erkennen. Sie sah schrecklich aus, hing halb am Boden und konnte sich kaum richtig halten. Nicht gerade die schönste Erfahrung für Yelva, doch konnte sie das nun auch nicht mehr ändern. ''Bleib einfach sitzen, es ist alles gut.'', beruhigte sie ihre Tochter und legte ihr eine Hand auf ihr Bein, ehe sie ausstieg. ''Nina?'' Das erste was Claire tat, als sie bei der Blondine ankam war sie zu stützen. ''Komm ins Auto.'' Sie zitterte am ganzen Körper, doch irgendwie erschien es ihr nicht so, als wäre ihr nur kalt. Vorsichtig verfrachtete sie die junge Frau im Auto, schnallte sie an und schloss die Tür. Sie musste erst einmal Yelva in den Kindergarten fahren, bevor die beiden wirklich reden konnten ... sie sollte das alles nicht mitbekommen. ''Ich bringe sie nur schnell in den Kindergarten, er ist um die Ecke.'', entschuldigte sie sich und fuhr erneut los.

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Nina

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Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung

von Nina am 18.11.2020 14:07

Sie musste nicht allzu lange warten, da hörte sie, wie sich ein Auto näherte. Mit panisch rasendem Herzen blickte Nina auf, war schon drauf und dran weg zu laufen, zu flüchten, egal wohin, einfach nur weg, weit weit weit weg. Die Scheinwerfer blendeten sie, dann waren sie schon vorbei und das Auto kam am Rande des Bürgersteiges zum stehen.
Nina zitterte, ihre Knie waren nicht mehr als Wackelpudding, das Gelände unter ihren Händen eisig, wohltuend eisig, wie einfach irgendetwas anderes, einfach nur irgendetwas anderes, was sie hier verankerte, hier, an dieser Stelle. Nur dieser eine Eindruck von der Kälte hielt sie hier, hinderte sie daran schon lange aufgeschlagen zu sein...
Ein dicker, viel zu großer Kloß bildete sich in ihrem Hals, als nach einem lauten Schlagen der Autotür Claires sanfte Stimme ertönte. Nina konnte nichts sagen, konnte nichts erwidern - es war schlicht unmöglich. Durch ihre Kehle kribbelte sich ein Schluchzer hinauf. Dann noch einer. Und da, als Claire bei ihr angekommen war, brach es endgültig aus ihr heraus. Ihre finger klammerten sich ind en schmalen körper Claires, während Tränen wie Sturzbäche über ihre rot umrandeten Augen liefen. Sie nahm kaum wahr, wie sehr sie mit ihrem Gewicht an Claire hing, nahm kaum wahr, wie diese sie ruhig bis zu ihrem Auto stützte und dort hineinverfrachtete.
Zitternd stieg Nina irgendwie ein - und ihre Augen entdeckten das Mädchen, welches sie mit großen unschuldigen Augen anstarrte. Oh scheiße. Scheißescheißescheiße. Nina schenkte ihr vorsichtig ein zittriges Lächeln (sie hatte wirklich keine Ahnung, wo sie die Kraft dafür hernahm in diesem Moment) und strich sich mit ebenso zittrigen Händen die Tränenspuren von den Wangen.
Sie glaubte nicht, auch nur einen einzigen Ton sagn zu können, ohne dass schon wieder der Damm der Tränen brach, und so nickte sie nur, als Claire ihr mitteilte, sie würde ihre Tochter nur eben in den Kindergarten fahren.
Kindergarten... oh Gott. Es fühlte sich so falsch an, so surreal, in dem Auto einer kleinen Familie zu sitzen, die ein normales Leben hatte. Eine Mutter, die ihre Tochter zum Kindergarten brachte, während sie selbst vor ein paar Stunden, vor ein paar Stunden....
Vollkommen schweigend wurden ihre Schultern von einem neuerlichen unterdrückten Schluchzer geschüttelt. Oh fuck, sie konnte nicht, sie konnte einfach nicht...
Stoisch und stur starrte sie aus dem Fenster, kämpfte gegen diese innere Flut in sich an, auch wenn sie keine Ahnung hatte warum, während sie an einem süßen kleinen Kindergarten hielten und Yelva aus dem Auto hüpfte. Kurz darauf waren Claire und sie selbst allein im Auto.
Selbst Ninas Lippen zitterten, Speichelfäden hingen zwischen ihnen wie Spinnweben und doch schaffte sie es tatsächlich, ein paar Worte zu sagen. "Es tut mir so leid..." Und wieder wurde sie geschüttelt, wieder kämpften sich Tränen nach oben. Es tat ihr leid, die junge Mutter so früh morgens belästigt zu haben, sie um Hilfe gebeten zu haben, sie, eine völlig Fremde, auch wenn sie es natürlich angeboten hatte, aber...
Sie wusste wirklich nicht wohin. Sie konnte nicht zurück zum Set, sie konnte nicht, sie konnte nicht wieder dorthin, wo sie die Augen Ferrys überall hin verfolgen würden, ständig und immerzu. Sie konnte nicht einfach in irgendein Hotel oder Motel gehen - man kannte sie, in Sekundenschnelle wären die Paparazzis da. Sie konnte nicht einfach nach Los Angeles fliegen und sich dort in ihrem Penthouse verbarrikadieren - man würde sie sofort finden, sie waren schließlich einen Film am Drehen.
Der Film...
"Oh scheiße..", flüsterte Nina, tonlos, kaum mehr als ein brechendes, abkackendes Hauchen.

I'm a bird in a cage. I can't fly away.


And my wings are broken, so if you open my cage, I'll die.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.11.2020 14:15.
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