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Joanna

44, Weiblich

FSK 18 Mensch neutral bisexuell biromantisch Geübter erfunden

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 25.07.2021 13:56

Sie nickte, als er ihr recht kurz auf ihre Frage antwortete, wie es liebt. "Also so wie immer. Ganz der Cop." Sie bemühte sich. Überredete ihre Wundwinkel erneut, sich wenigstens kurz ein wenig nach oben zu ziehen. Dann sah sie wieder hinunter auf ihre Lasagne, und aß einen weiteren Bissen, als schon seine Gegenfrage kam. Sie zuckte mit den Schultern. "Wie immer. Etwas ungewohnt weil ich nicht im Studio sondern nur vom Laptop aus arbeite. Aber an für sich läufts. Haben da nen vielversprechenden Anwärter, der bei uns unter Vertrag kommen könnte und sind grad dabei das Grundgerüst für nen neues Album zu erstelln von wem anders. Einige Songs haben wir schon."
Die Stille kehrte zurück. Ansonsten schweigend aß Joanna die Lasagne auf und spülte den letzten Bissen erneut mit einem Schluck Wein hinunter. Ihr Blick fiel auf ihre Handtasche. James hatte ebenfalls aufgegessen. Kurz entschlossen stand sie auf, nahm ihren und seinen Teller um diese in die Küche zu bringen und in die Spülmaschine zu stellen, ehe sie dann zu James zurück ging und ihre Hantasche nahm. Sie öffnete sie und zog das Fotoalbum heraus.
"Schau mal. Das hab ich gefunden.", sagte sie mit ihrer üblichen Gleichgültigkeit (auch wenn es ihr nicht gleichgültig war) und schob es ihm hin. In ihren Fingern kribbelte es, eine Kippe zu rauchen, doch das hatte sie nie in ihrer Wohnung getan, also ignorierte sie den Drang und beobachtete stattdessen James Reaktion.
Dieses Album war ein Flashback in eine andere Zeit. Glücklichere Zeiten. Damals war sie wirklich noch ein anderer Mensch gewesen.

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Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)

von Joanna am 25.07.2021 13:27

Erneut lachte sie bei seinem Wort und tippte ihn dann mit einem Finger kurz an die Nasenspitze. "Tja, musst dich eben vorsehen bei mir. Sei ja brav", grinste sie und lachte dann erneut, während sie weitergingen.

Von Brav konnte später am Abend aber definitiv nicht mehr die Rede sein. Triumphierend schrie sie auf als sein Körper das Gleichgewicht unter ihrem Anspringen verlor und er laut ins Wasser platschte, mit ihr noch immer auf sich. Breit grinsend beobachtete sie, wie er hastig Abstand suchte und sie gewährte es ihm, ehe sie dann mit Wucht ihren Arm durch das Wasser drückte, und so eine Fontäne des kühlen Nasses in seine Richtung schickte.
"Rache ist süß!!", rief sie zurück und lachte bei seinem gesichtsausdruck. Ihre Haut prickelte angenehm von der Kälte, die Shilouette des Mondes brach sich nun in endlichen kleinen Wellen auf dem See und ließ sie nahezu funkeln und ihre Wangen waren gerötet. "Komm doch, wenn du dich traust!, rief sie erneut, fast schon provozierend grinsend, während sie etwas weiter rückwärts hinausschwamm, um ihn im Blick behalten zu können.
Sicher war sicher.

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 25.07.2021 10:48

"Tut mir leid." Ihr hätte klar sein müssen, dass sie mit ihren Worten im Café eine mögliche Hoffnung die er noch gehegt hatte, zerstören könnte. Doch tatsächlich... war es das nicht. Sie war so oft so leer... sie konnte es selbst nicht genau beschreiben. Einerseits war alles in ihr 24/7 dumpf, abgeschottet, taub. Aber gleichzeitig ballte sich alles tief in ihr drin, all die negativen Emotionen, die sich verklumpten, die schmerzten, weh taten, als würden all die Scherben die in ihr existierten sie von innen aufschneiden. Ihr war es nicht klar gewesen, der Gedanke an Hoffnung war ihr einfach nur so fern gewesen und.. naja, fuck. Es war geschehen und jetzt war sie hier.
Bei seinen Worten zuckte erneut ein kurzes schwaches Lächeln über ihre Lippen. "Genau", stimmte sie ihm zu. Sie selbst mochte sich verändert haben, doch ihre grundlegenden Prinzipien waren noch immer die gleichen. Nämlich seine Träume und das was man wollte wirklich zu verfolgen. Scheiß egal wie schwer der Weg sein mochte. Sie hatte nur jemanden gebraucht, der sie daran erinnerte und das hatte James gemacht. In guten wie in schlechten Zeiten. Fuck. Sie hoffte nur, dass sie das auch hinkriegen würden. Sie beide.
"Vielleicht", meinte sie mit einem Schulterzucken bei seinem halben Scherz. "Wobei unser Treffen im Café auch wichtig gewesen ist." Sie wusste nicht, ob sie sich sonst an ihr Gelübde erinnert hätte. Sie wusste es wirklich nicht.
"Danke", sagte sie ehrlich, als er meinte, sie könnte sich beim Trinken bedienen. Ganz automatisch öffnete sie den Kühlschrank, und entdeckte eine angebrochene Flasche Weißwein. Perfekt! Sie holte sich ein Weinglas heraus, füllte es sich - widerstand dem Impuls einen kurzen ankurbelnden Schluck aus der Flasche zu nehmen - stellte diese weg und gesellte sich mit ihrem Glas zu James an den Küchentisch.
"Guten Appetit", erwiderte auch sie und begann zu essen. Es schmeckte gut. Es schmeckte echt gut und sie spürte wie ihr Körper nach dem Essen nahezu schrie, nachdem er nun so lange leer gewesen war. Es war ungewohnt neben James zu essen und nicht allein. Und die ungewohne Stille wurde in ihren Ohren unangenehm, fast schon dröhnend. Sie nahm einen Schluck Wein. "Wie... läufts beim Job?", fragte sie dann, während sie sich ein weiteres Stück von der Lasagne auf den Löffel schob. Es fühlte sich so unpassend an, aber etwas besseres war ihr grade einfach nicht eingefallen, verdammt..

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 24.07.2021 23:55

Die Küche war bereits erfüllt vom Duft einer Lasagne. Seit dem Unfall hatte Joanna nur selten Hunger und seit der Gewöhnung ans Gefängnisessen noch weniger. Sie aß. Morgens eine Kleinigkeit, mittags richtig und abends -wenn überhaupt - auch nur eine Kleinigkeit, Der einzige Grund, weshalb sie (abgesehen von ihrer Zeit im Knast) nicht mehr abgenommen hatte, war ihr Alkoholkonsum. Ziemlich sicher zumindest. Das hatte ja auch Kalorien, ne?
Als er ihr bestätigte, dass ihr Geruch nun nach der Dusche besser war, nickte sie nur kurz. "Gut." Wie sie gesagt hatte... falls es noch möglich war, wollte sie das hier hinkriegen. Und schon sagte er was von der Lasagne. Es war Mittag. Und sie hatte tatsächlich Hunger, Das fiel ihr erst jetzt auf. Wann hatte sie eigentlich das letzte Mal etwas gegessen? Das musste... oh shit. Vor zwei Tagen gewesen sein. Denn gestern hatte sie ganz sicher nichts gegessen und heute auch noch nicht. "Ja, danke.", sagte sie also tonlos zu, mir den Gedanken schon weiter, Sie könnte den Tisch gleich decken. So wie früher. Wow, fuck. Das fühlte sich so merkwürdig an. So weird. Als würde sie sich jetzt in James Leben stürzen, in das sie gar nicht mehr reingehörte...
 Und dann kam die Frage. Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Ich hab nicht gesagt, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Ich hab gesagt, dass ich es nicht weiß." Sie schwieg kurz. Sie musste ernsthaft nachdenken. Warum der Sinneswandel? Wie sollte sie es erklären. Wie sollte sie ihm etwas erklären, was sie sie selbst noch nichtmal verstand? "Die..." Das Wort über ihre Lippen zu kriegen war schwer. "Die Scheidungspapiere haben es so real werden lassen. Ich hab fünf Jahre in dem Glauben gelebt, dass du mich hasst. Dann hab ich festgestellt, dass du es nicht tust und dann kam der Brief und... keine Ahnung." Sie zuckte mit den Schultern. "Es hätte bedeutet dich endgültig zu verlieren... aufzugeben." Kurz zierte ein ganz, ganz schwaches Lächeln ihre Lippen. "Und du weißt, ich war noch nie der Typ fürs Aufgeben." Sie hatte sich 3 Jahre durch eine ihr unbekannte Großstadt gekämpft, bis sie endlich ihren Traum von der Musik erfüllte, hatte zwischenzeitlich sogar auf der Straße gesessen. Nein, aufgegeben hatte sie wirklich noch nie, wenn sie etwas wollte. Und die Hochzeit hatte sie gewollt. Sie hatte mit James immer zusammen sein wollen. Bei allem was geschehen war hatte sie es nur vergessen, hatte gedacht dass er es nicht mehr wollte. Aber sie hatte sich geirrt und jetzt...
...jetzt konnte man ja vielleicht noch irgendwas retten... 

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 24.07.2021 23:13

Sie war hier. Sie stand vor seiner Tür, mit ihrer gepackten Handtasche, hatte sich insgesamt über acht Stunden spontan auf den Weg gemacht, nur um jetzt hier zu sein. Nur um um die Reste ihrer Ehe zu kämpfen. Fuck, sie wusste, sie hatte sich falsch verhalten. Sie wusste es jetzt. Sie wusste, dass sie beschissen war und sie wusste verdammt nochmal auch, dass es schwierig sein würde in ihrer Nähe zu sein. Allein die Schlafstörungen die sie hatte. Die Probleme sich zu überhaupt irgendwas aufzuraffen. Die Lustlosigkeit, mit der sie einfach alles in ihrem Leben anging, was halt getan werden musste. Aber... sie war noch nie der Typ gewesen der aufgab. Deswegen hatte sie ihr Leben auch nicht aufgegeben, es nicht beendet. Irgendwo, ganz tief in ihr verschollen, waren noch die Bruchstücke der alten Joanna verblieben. Kleine Fragmende, die als Scherben bei dem Unfall zurückgeblieben waren. Aber sie waren noch da. Sie war jemand vollkommen anderes, aber... das damals war sie auch gewesen. Es war eine schöne und glückliche Zeit gewesen, James immer für sie da und... sie wollte ihn nicht verlieren. Er war so lange der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen...
Und er schwieg. Mit verschränkten Armen stand er einfach nur da und schwieg. Und Joannas Mut sank. Sie sah sich bereits in der nächsten Bar sitzen. Allein. Verbittert. Mit den Scheidungspapieren, denen ihre Unterschrift noch fehlte. Fuck, bitte nicht...
Und dann trat er beiseite. Trat beiseite um sie einzulassen. "Danke", sagte sie inständig, als sie an ihm vorbei in ihre Wohnung trat. Sie sah sich um. Es hatte sich nichts verändert. Es hatte sich tatsächlich absolut einfach nichts verändert. Als hätte es dir fünf Jahre nicht gegeben. Sie hätte gedacht...
...egal.
Bei seinen Worten nickte sie leicht. "Ja, mach. Tut mir leid.", sagte sie tonlos. Sie stellte die Handtasche mit dem Fotoalbum, den Briefen und ihren Wertsachen auf dem Küchentisch ab, ehe sie nach rechts davonging und das Bad betrat. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Als sie wieder öffnete, sie das Bad ansah, rauschten Erinnerungen durch ihren Kopf. Eine nach der anderen. So viele, an welche sie so lange nicht mehr gedacht hatte. Oh fuck. Ein Drink wär jetzt das richtige, aber sie wusste, das ging nicht.
So trat sie unter die Dusche, ließ das Wasser auf ihre Haut prasseln und wusch sich mit dem Shampoo die blonden Haare, mit dem Peeling die Haut - selbst das war das gleiche. In Valemount gab es das nicht, sie hatte anderes verwendet. Wie seltsam. Es fühlte sich so ungewohnt an, so... heimisch...
Nach der Dusche trocknete sie sich ab, tappte nackt rasch ins direkt angrenzende Schlafzimmer um sich dort aus dem Schrank frische Klamotten zu holen. Ihre alten würden sicher auch nach Alk riechen und... sie wollte wirklich nichts riskieren. sie wollte das hier irgendwie hinkriegen...wenns noch möglich war. Trotzdem vermied sie jeden Blick zum Doppelbett. Für die Erinnerungen... war sie noch nicht bereit.
Sie fand James in der Küche. "Hey...", sagte sie vorsichtig und lehnte sich an die Küchenzeile... und sah zu Boden. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fühlte sich komplett aufgeschmissen. Scheiße, wie konnte man soziale Kontakte eigentlich so verlernt haben? Das hatte sie sich schonmal gefragt.. Aber sie wollte auch keine unangenehme Stille. "Ich hoff es ist jetzt besser.", sagte sie also stattdessen tonlos. Und jetzt?

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 24.07.2021 21:53

Es war ein Horror der Ewigkeit, bis der Summer endlich erklang und sie nach oben gelassen wurde. Sie kam rein, ging die Treppe nach oben und sah ihn bereits in der offenen Wohnungstür stehen. So, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Langsam ging sie auf ihn zu. Ihr Herz schlug schnell, ihre Hände waren leicht schiwtzig. Fuck, bitte... betete sie in Gedanken. Doch noch bevor sie die Lippen öffnen konnte, begann er auch schon. Verzweiflung erfasste sie. Einen Moment lang glaubte sie, jetzt wars das endgültig. Ihr Herz hatte seinen Platz von der Brust in ihren Hals verlagert. Sie rollte ihre Lippen, biss sich kurz von innen auf beide gleichzeitig. Sie konnte nicht lügen. Scheiße, sie konnte das hier nicht mit einer Lüge beginnen.
"Ich hab getrunken, ja. Aber ich schwöre dir, ich bin nicht betrunken!" Sie trat noch einen Schritt auf ihn zu. Sie schluckte, atmete nochmal tief durch. Sie erinnerte sich an ihr Gespräch im Café. Bitte bitte bitte...
"Du... hast mir im Café etwas in Erinnerung gerufen, was wir uns geschworen haben und an was wir geglaubt haben. Dass wir uns lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten." Sie sah ihn an. Fuck, sie liebte ihn noch. Trotz der ganzen so langen Jahre Funkstille. Trotz all dem Scheiß den sie fabriziert hatte. Ihn hatte nie Schuld getroffen, nur sie. "Du bist einer der wenigen Menschen noch, die mich aus welchem Grund auch immer nicht hassen. Ich will dich nicht verliern. Ich..." Sie schluckte wieder, lehnte ihre Faust an die Flurwand neben dem Türrahmen. Atmen, erinnerte sie sich und sog die Luft ein. "Ich kann diese Mauer nicht einfach loswerden. Mir..." Sie stockte einen kurzen Moment. Es war das allererste Mal seit über fünf Jahren, dass sie diese Worte aussprach, das erste Mal, dass sie es jemandem sagte. Wie es wirklich war. "Mir geht es nicht gut, James. Mir geht es beschissen. Es...würde scheiße anstrengend mit mir werden, ich weiß. Aber ich würd versuchen mich zu bessern. Ich will versuchen mich zu bessern. Aber allein schaff ich das nicht." Sie sah ihm in die Augen. Sie hatte die ganze Zeit ruhig gesprochen. Aber fuck, sie meinte jedes Wort genauso. Sie hatte gesagt, was sie sagen wollte, was seit gestern kreuz und quer in ihr herumgeisterte und jetz war da nur noch die brennende Angst in ihr. Die Angst, dass das, was sie getan hatte, nicht mehr rückgängig zu machen war.
Dass es wirklich vorbei war.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.07.2021 22:18.

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 24.07.2021 20:44

Es war knapp eine Woche später. Es war Dienstag.
Joanna lag in ihrem Bett, bereits seit fünf Uhr wach, nachdem sie die Nacht mal wieder viel zu kurz und absolut beschissen geschlafen hatte. Hinter ihren Schläfen pochte es unangenehm, aber es ging noch. Wenn sie aufstand würde es schlimmer werden, das wusste sie. Aber sie war noch immer nicht aufgestanden. Es war mittlerweile acht Uhr. Drei Stunden in denen sie effektiv im Bett gelegen und an die Decke gestarrt hatte. Vielleicht mal jede halbe Stunde einen Blick auf ihr Handy werfen, ob sie irgendwo ne Nachricht bekommen hatte, aber natürlich schliefen um die Zeit alle noch. Sie fühlte sich leer. Sie fühlte sich tot. Sie fühlte sich absolut ausgelaugt. Sie hatte keinen Bock auf Nichts. Konnte nicht aufstehen.
Schließlich, nachdem eine weitere halbe Stunde im Schneckentempo verstricken war, ohne dass sie sich wirklich bewegt hatte, seufzte sie. Sie musste arbeiten. Es ging nicht anders. Mühsam streckte sie erst das eine Bein aus dem Bett. Dann das andere. Und hievte sich in eine sitzende Position. In ihrem Schädel hämmerte es dumpf. Sie schluckte, atmete tief durch, dann erhob sie sich nach ein oder zwei Minuten in die Senkrechte. Absolut mechanisch zog sie sich um und ging dann die Treppe hinunter in die Küche. Sie war mal wieder erst gegen zwei oder drei Uhr von der Couch in ihr Zimmer gewandert. Sie schlief meistens auf der Couch ein. Im besoffnen Zustand die Treppe hoch war einfach... naja. Sie machte die Kaffeemaschine an und legte sich eine Tablette raus, die sie sogleich mit einem Glas stillen Wasser hinunterspülte. Während der Kaffee lief ging sie wie immer nach draußen, um die Post zu holen. Es waren mehr Briefe als sonst. Ihre Laune sank - wenn das möglich war - noch weiter. Ohne sich groß umzublicken betrat sie wieder ihre vier sicheren Wände und setzte sich an den Küchentisch. Der erste anonyme Brief war: Wenn du nicht endlich aus diesem Dorf verschwindest, dann werde ich schon dafür sorgen!! Du solltest drauf achten, was du tust... Der zweite: Officer. Ich habe noch nie jemanden gekannt deren Name so schlecht passt. Du bist ne Schande für deinen Kerl, für deine Familie und für das ganze verdammte Dorf!! Und der dritte...
Joanna erstarrte. Es war ein offizieller Brief. James Name verschwamm vor ihren Augen, als diese sich urplötzlich und ungewollt mit Tränen füllten. "Scheiße...", flüsterte sie. Der Kaffee war durchgelaufen und noch immer starrte sie mit zitternden Händen einfach nur auf seinen Namen. Bis sie den Mut fand, ihn umzudrehen, und ihn zu öffnen. Sie brauchte mehrere Versuche. Jeder Herzschlag schmerzte. Sie wollte nicht, sie wollte... Es war doch klar gewesen, Joanna 'Officer'. Tu nicht so als würde es dich wundern. Sie konnte sich nicht erinnern den Brief wirklich geöffnet zu haben oder gelesen zu haben, aber da lag er in ihren Händen. Und dort unten war seine Unterschrift. Sie kannte sie. Hatte so ofrt gesehen wie er sie unter Papiere setzte, unter Glückwunschskarten oder Weihnachtskarten, auf Rechnungen und auch mal mit Kulie auf ihre Haut.
Sie wusste nicht, wie lange sie so da saß. Plötzlich stand sie an der Theke, anstelle vom Irish Kaffee mit der Whiskeyflasche in der Hand, aus der sie etliche Schlucke trank. Sie trank sonst nie so früh. Zumindest nicht so stark. Sie blickte wieder auf die Scheidungspapiere. Das nächste woran sie sich erinnerte, war, dass sie auf dem Boden im Wohnzimmer hockte. Nur düster erinnerte sie sich, wie sie hierhin gekommen war. In Trance durch die Wohnung gelaufen war, auf der Suche nach irgendetwas, einfach irgendetwas. Und hier hatte sie es. Es war ein Fotoalbum von James und ihr. Gemeinsame Erinnerungen. Sie hatte es mal mit hierhergenommen um es mit ihrer Schwester durchzusehen und James natürlich. Bei einem Besuch. Sie hatte es bei der Abreise hier vergessen und es war noch immer da. Sie betrachtete ihn, lachend, wie er sich kaum verändert hatte. Und sich selbst, wie sie in die Kamera strahle, glücklich war, jubelte. Ihr Hochzeitsbild. Joanna legte den Kopf in den Nacken, griff nach dem Whiskey.. nein, Tequila? und trank ein um den anderen Schluck. Es tat weh. Es tat so fucking weh. Es tat... scheiße. Hatte sie ihren Kollegen überhaupt Bescheid gegeben, dass sie heute nicht arbeitete? Sie wusste es nicht mehr.
Es war 16 Uhr, als Joanna dort, an dieser Stelle auf dem Wohnzimmerboden im absoluten Vollrausch einschlief.

Um 19 Uhr wachte sie wieder auf. Sie war noch immer betrunken. Ziemlich. Aber griff nicht nochmal nach der Flasche, die ohnehin halb ausgelaufen war, sondern stattdessen wieder nach dem Fotoalbum. Ohne die Bilder richtig zu sehen glitten ihre Finger über ihre Gesichter, über die Seiten. Sie nahm es in die Hand, kam schwankend und ziemlich unsicher auf die Beine und manövrierte sich auf die Treppe zu. Mühsam kam sie in ihr Zimmer und in ihr Bett, gemeinsam mit dem Fotoalbum - und legte sich früh, so viel früher als sonst, schlafen.

Die Nacht war wie immer absolut beschissen. Doch am nächsten Morgen stand ihr Entschluss fest. Sie erinnerte sich kaum an den vorherigen Tag. Nur an den Brief. An das betrinken. Das Fotoalbum. Sie schrieb in ihre Gruppe mit ihren Kollegen (sie hatte ihnen tatsächlich Bescheid gesagt - allerdings anscheind bereits gut angetrunken, wie ihre Rechtschreibung vermuten ließ) und sagte, dass sie heute erneut nicht würde arbeiten können. Sie zog sich an, buchte den nächsten Flug und Zug. Sie packte sich eine Hantasche mit dem Fotoalbum, den Briefen ihrer Nachbarn die sie gesammelt hatte und ein paar Flaschen, sowie ihren wichtigsten Wertsachen. Dann verließ sie ihr Haus ohne zurückzublicken.
Sie stieg in den Zug und fuhr die über fünf Stunden nach Prince George. Sie wartete ene halbe Stunde an ihrem Gate, stieg in den Flieger und flog zum Flughafen in Vancouver. Sie stieg in die Bahn und fuhr auf kürzestem Wege los. Sie hatte den gesamten Vorrat an Alk in ihrer Tasche bereits ausgetrunken, war leicht angetrunken, aber noch immer Herr über ihre Sinne. Und dann war sie da.
Mehrere Minuten lang stand sie einfach nur da und starrte auf das Klingelschild. 'OFFICER'. Sie schluckte. Dann streckte sie einen Finger aus und klingelte. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Was, wenn er gar nicht da war? Was dann?
Und dann meldete sich seine Stimme. Sie schloss die Augen. Als sie sprach, war ihre Stimme schon wieder tonlos und sie hasste sich dafür. "James? Ich bins, Joanna. Lässt... lässt du mich bitte rein?" Noch immer mit geschlossenen Augen betete sie einfach nur.
Sie betete einfach nur.

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Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)

von Joanna am 24.07.2021 19:56

"Oooh ja...", stimmte Joanna zu udn setzte ein gefährliches Grinsen auf. "Ich kenn ja eure Schwachstelle." Sie zwinkerte und alchte dann leicht. Das war das schöne und einfache an Männern. Wenn sie wohinpackten, wo mans ie ganz sicher nicht haben wollte, gab es nur einen Bereich den man treffen musste, um sie loszuwerden: und das war - selbstverständlich - zwischen die Beine. Einfach, aber ausgesprochen effektiv. Und ja, sie sprach aus Erfahrung.

Mittlerweile war es eine ganze Weile später. Gemeinsam saßen sie in stiller wunderschöner Eintracht am Badesee. Aber Joanna hatte den Plan schwimmen zu gehen nicht vergessen und auch wenn sie sich grade eher ein wenig zwingen musste, sich in dieser Behaglichkeit zu bewegne, so war sie doch entschlossen, gegen die aufkommende Müdigkeit anzukämpfen und ihren grandiosen Plan noch in die Tat umzusetzen.
Sie bemerkte James Blick durchaus, während sie sich auszog, was ihr ein leichtes Grinsen entlockte. Und zugegeben... sie betrachtete ihn auch, wie er sich von Shirt und Hose befreite. Er hatte schon einen verdammt geilen und muskulösen Körper. Und natürlich. "Deine Tattoos sind echt so geeeehe-" In diesem Moment hatte er sie schon hochgehoben und das Ende ihres Satzes ging in einen überraschten Schrei und Lachen über. "JAMES!!", schrie sie, schlug ihm gegen den Rücken, doch einen Augenblick später spürte sie schon kurzen freien Fall und hatte absolut keine Zeit mehr, sich auf den kommenden Kälteschock vorzubereiten, als sie in das eiskalte Wasser eintauchte. Einen Moment lang schwebten sie, ihre gesamte Haut war jählings von Gänsehaut überzogen, ehe ihre Füße auch schon den schlammigen kalten Boden striffen und sie sich nach oben abdrückte. Sie keuchte. Ihr eblonden Haare klebten ihr nun bedeutend dunkler ins Gesicht. Achtlos und zitternd strich sie sie beiseite. "JAMES!!", rief sie erneut, wartete so gut es ging zu ihm, ehe sie dann fast schon einen Hechtsprung verführte, ihn an den Schultern packte und gemeinsam mit sich mit einem lauten Platzer auf dem seichten Grund ins Wasser fallen ließ.
Rache war süß!

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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)

von Joanna am 24.07.2021 19:29

Er hatte nichts mehr gesagt. Dort war nur eine gähnende Leere. Als die Tür des Cafés hinter ihr zugegangen war, wusste sie bereits, dass sie jetzt endgültig verkackt hatte. Das hatte sie ja wieder einmal großartig hinbekommen...
Es brauchte nicht lange, bis sie die Weinflasche leer hatte und einfach in den nächsten Mülleimer warf. Sie orientierte sich (erschreckend wie gut das selbst nach all der Zeit noch funktionierte - hier in der Stadt, die eigentlich zu ihrer Heimat geworden war) und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Flughafen. Taxi kam gar nicht erst in Frage und sie hatte nicht die Ruhe, sich einfach nur in eine Bahn zu setzen. Das... fuck nein. Das konnte sie nicht. Nebenbei holte sie sich an verschiedenen Kiosks jedes Mal nochmal eine Kleinigkeit, doch im großen und ganzen brachte es nicht viel. Sie kam am Flughafen an, setzte sich dorthin und trank einen Sekt nach dem anderen, der sich dann endlich mal begann ein wenig bemerkbar zu machen, bis ihr Flug angekündigt würde. Sie ging zum Gate, setzte sich in den Flieger nach Prince George und es ging los. Fast drei Stunden ging der Flug. Sie landeten in der Abenddämmerung. Es musste nach zehn Uhr sein. Vielleicht elf. Jo war müde, genervt und hasste sich selbst. Im Flieger hatte sie natürlich auch noch was getrunken - alles viel zu überteuert, aber scheiße, konnte sie nichts machen.
Sie fuhr mit dem Zug, trank dort noch etwas und schlief - wobei sie alle halbe Stunde aufschreckte. Nicht wegen der Fahrt, sondern wegen der Alpträume. Sie schlief einfach nur beschissn. Jede einzelne Nacht. Da sie hier im Zug war und nicht Zuhause, trank sie jedes Mal etwas, wenn sie wieder aufwachte, drehte sich schließlich auf die andere seite und machte die Augen wieder zu. Es war ungemütlich.
Sie kam um 4 Uhr nachts Zuhause an. Ohne zu zögern setzte sie sich aufs Sofa und schnappte sich eine Whiskeyflasche. Normalerweise ging sie nach so einem Tag in Vancouver um ihre Bewährungshelferin zu sehen auf direktem Weg ins Bett. Aber scheiße... heute ging das nicht. Das Gespräch mit James lief in ihrem Hirn auf und ab und auf und ab. Also trank sie den Whiskey. Schluck für Schluck für Schluck. Es war ihr alles scheißegal. Und endlich wurde sie richtig drunk, die Welt drehte sich ihr war heiß und irgendwann kippte sie mit der fast leeren Flasche in der Hand auf der Couch einfach zur Seite...
...und schlief.
Sie begann ihre Arbeit an diesem Tag erst am Nachmittag. Bemüht, nicht an James zu denken.
Und an die Frage, wann die Scheidungspapiere wohl kommen würden...

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Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)

von Joanna am 24.07.2021 10:16

"Ach, wirklich?", grinste Joanna frech und hob dann eine Augenbraue. "Also, um DAS Problem würdest du dich soch sicher kümmern können, oder nicht?" Schalk sprach aus ihrer Stimme - hatte sie da etwa wirklich so etwas wie Eifersucht aus seiner Stimme herausgehört? Oder wenigstens einen Hauch möglicher Eifersucht? sie hatten sich grade mal zum dritten Mal getroffen heute, aber dennoch war es irgendwie echt süß. Sie in der Truppe der Polizistenjungs stellte sie sich echt gut vor.
Ein Szenario, mit dem ihre Familie wohl in hundert Jahren nicht rechnen würde - zumindest nicht auf diese Art und Weise.
Gemeinasm hockten sie einfach eine ganze Weile am See, gemeinsam mit ihrem Dosenbier. Ihr Kopf an ihn gelegt, sein Arm um ihren Rücken. Es fühlte sich schön an, und brachte sie unwillkürlich zum Lächeln. Das hier war einfach rundum ein perfekter Tag. Eine angenehme Gänsehaut entstand auf ihrem Arm, als er begann sie zu streicheln - eine Tatsache (gemeinsam mit dieser ganzen Situation an sich) die ihr Herz höher schlagen ließ. Es war wirklich, wirklich schön.
Aber gegen die Müdigkeit musste sie irgendwas tun. Nicht dass sie nachher tatsächlich noch in seinen Armen einschlief. Sie trank ihr Bier aus, richtete sich dann auf und rutschte kurz von ihm weg, ehe sie ihr Shirt ergriff und es sich kurzerhand über den Kopf zog. Kurz darauf zog sie ihre Hose aus. "Also?", fragte sie und blickte ihn mit einem leichten Grinsen an. Der Mondschein strahlte auf der spiegelglatten Oberfläche des Sees. Es würde arschkalt sein - aber das war nicht schlimm. Das würde sie definitiv wieder wach machen! "Gehen wir jetzt schwimmen oder was?"

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