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Death

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FSK 18 Anderes Wesen flexibel pansexuell panromantisch Profi Sandman

Beiträge: 33

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von Death am 15.02.2023 17:16

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Letzter Aufruf: 15.02.2023

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Texte aus den Sandman-Comics (genommen aus dem Wikia: https://sandman.fandom.com/wiki/Death und Goodreads: https://www.goodreads.com/quotes/tag/sandman#:~:text="For%20some%20folks%20death%20is,there%20for%20all%20of%20them.")
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Für beide Bilder letzter Aufruf: 15.02.2023

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 15.02.2023 17:05

Death im Körper des Mädchens war aus dem Raum getreten und war zurück nach vorn in die Bar gegangen, um den beiden etwas Raum zu geben.
Im Schankraum setzte sie sich auf einen Hocker und warf ihren Blick durch das etwas heruntergekommene und dennoch rustikal-anregende Etablissement. Es hat etwas...sehr menschliches, heimisches. Auch wenn es nur noch einen gewissen Funken davon zu geben schien, wenn sie sich nun einmal so richtig umsah – und es war nicht schwer zu erraten, weshalb dem so war. Und doch...noch nie hatte sie sich ihrer Aufgabe geschämt, auch wenn es Momente gegeben haben mochte, in denen es ihr sehr schwer gefallen war, sich dazu aufzuraffen ihre Position aufzufüllen...Denn durch alle Jahrhunderte hinweg hatte sie immer wieder gesehen, was sie den Menschen damit antat, was sie ihnen brachte – und wie Leben sich so sehr verkehrten wie dieses hier. Und es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der wollte sie ihre Stelle im Universum aufgeben und hinter sich lassen, einfach gehen und nicht mehr zurückkehren, ihren eigenen Weg gehen..so wie es ihr Bruder getan hatte, Destruction, der einst einfach verschwunden war. So lange hatte sie gedacht, dass sie den Menschen nur schlechtes brachte, nur Elend und Verzweiflung. Und doch...es war ein wichtiger Tag zum Leben. Und ohne sie konnte Death nicht sein. Die Menschen konnten nicht ohne den Tod sein, nicht ohne ein Ende und einen Wandel, um etwas Neues hervorbringen zu können; es wären keine Transformation, keine Veränderung möglich, man würde auf der Stelle traben und am Ende...würde alles vergehen, ohne Ende und ohne Anfang, gefangen im Nichts.
Es war der Moment gewesen, in dem sie erkannt hatte, wie wichtig diese Aufgabe eigentlich war, welche Gabe sie den Menschen tatsächlich brachte, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erschien – und wie dringend sie die Menschen benötigte, um sein zu können, wer sie war, um zu existieren und um zu leben...Wenn sie am Ende eines jeden Lebens kam, um die Seele mit sich zu nehmen, so nahm sie ihre Hand...aber sie nahmen auch die Ihre – und es war wichtig für sie beide.
Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, trotz der Umstände, in denen sie sich bei diesem sehr sonderbaren Besuch hier befand. Sie hasste sich lange nicht mehr dafür, dass sie war, wer sie eben war und dass sie den Menschen ihr Geschenk brachte – so ungern sie es auch empfangen mochten. Und früher oder später verstanden sie es dann alle, spätestens wenn sie dort angelangt waren, wo es ihnen nach ihrem Ableben bestimmt war, um ihren weiteren Weg gehen zu können.
Und so saß sie auf dem Barhocker und wartete geduldig, dass die beiden ihr Gespräch beendeten. Im Grunde war sie sich sicher, dass Tessa sie verstanden hatte und wusste, worum es eigentlich ging – und den schwierigen Abschied wagen konnte, denn sie wusste, dass es Ricky war, die einzige, die sie überzeugen könnte, sie wirklich loszulassen. Sie sollten noch einmal ihre Zeit bekommen.
Und vergingen Minuten um Minuten. Sie zählte nicht mit. Doch irgendwann, da war es ihr ein inneres Verlangen, nun doch wieder zur Tat zu schreiten; sie erhob sich vom Hocker und trat wieder um die Ecke auf die Tür zur Wohnung zu - und klopfte sachte. Sie würden sie nicht aussperren können - öffneten sie nicht, dann würde sie einfach eintreten. Doch sie wollte ihnen den Raum geben, sich auf das einzustellen, was nun geschehen würde...
Und siehe da, die Tür wurde geöffnet - und Death trat wieder über die Schwelle...Wie es in dieser kleinen Familie nicht das erste Mal tat. Sie trug ein sanftes Lächeln im Gesicht und betrachtete die beiden; teils ernst, teils erwartungsvoll. Sie alle wussten, was nun geschehen musste - und sie hoffte, dass sie nun alle bereit waren. Sollte das nicht der Fall sein, so würde es keine Ausnahmen mehr geben - diese Chance war sehr viel mehr gewesen als sie meisten sie bekamen. Und sie war sich sicher, dass Tessa das genau wusste. "Nun", sagte sie mit ruhiger Stimme und hob den Arm in Rickys Richtung. "Es ist Zeit." Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Dieses Mal wirklich."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.03.2023 04:44.

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 18.12.2022 00:51

Wieder blieb es lange still. Das Mädchen wartete ab, denn in Tessas Kopf schien mittlerweile offenbar vollkommenes Chaos ausgebrochen zu sein – das war allerdings nichts schlechtes. Sie war vielleicht nicht erste Mensch, aber einer von sehr wenigen, denen sie so begegnet war – und denen sie auch noch eine Botschaft zu überbringen hatte. Und es war kein leichtes Thema – keine Spezies tat sich so schwer damit, den Tod und alles, was damit zu tun hatte, zu akzeptieren. Und auch das war keine Schwäche, kein Makel. Es war nur ein Umstand, mit dem es umzugehen galt – und an dem sie nun schon so langte zu knabbern hatte...seit beinahe schon immer, seit sie die Menschen kannte. Und so mochten die beiden sich für den Moment wohl noch etwas im Kreis drehen, doch die Einsicht würde kommen – irgendwann...so hoffte sie jedenfalls. Natürlich konnte man nicht jeden retten...Doch sie würde es wenigstens versuchen.
Und so schwieg sie auch noch, als Tessa zu schreien begonnen hatte. Sie wartete ab, denn sie wusste, dass sie irgendwann noch an den richtigen Punkt kommen würde...Und es sollte schneller gehen als die Endlose es erwartet hatte. Noch im Satz brach sie ab und schien sich eines besseren zu besinnen. Und Death im Körper des Mädchens schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. Sie beobachtete sie, wie sie erschöpft auf die Couch sank. Und es blieb wieder still. Sie wollte ihr noch einen Moment der Ruhe gönnen – aber sie hatte noch ein Ass im Ärmel, von dem sie hoffte, dass es ihr weiterhelfen würde. Normalerweise sollten die Toten in der Welt verbleiben, in der sie gehörten – was nicht hieß, dass sie die Welt der Lebenden nicht einmal besuchen konnten, um nach ihren Lieben zu sehen, doch sie sollten sich nicht mehr so hier aufhalten wie es leider viele mussten, weil ihre Lieben sie nicht loslassen konnten, weil sie selbst den Tod nicht wahrhaben wollten. Wobei sie letzteren natürlich helfen konnte – immerhin kam sie genau aus diesem Grund zu ihnen.
Doch Tessa und Ricky waren da ein ganz andere Fall – und so bot sie die Besucherin selbstverständlich herein und gewährte ihr für diesen einzigen Augenblick für Möglichkeit, dass Tessa sie noch einmal berühren konnte, ihr nahe sein konnte, sie sehen und wahrnehmen konnte...oder mehr wahrnehmen konnte als nur einen Lufthauch oder einen sanften Stich ins Herz, wenn Ricky bei ihr war.
Die Weinflasche, die sie von ihrem Schoß hatte fallen lassen, rollte noch immer neben den anderen umher, als Tessa sie bereits in die Arme geschlossen hatte – sie hatte eben erst Gestalt angenommen und schon lagen sie sich in den Armen.
Death bedachte die beiden mit einem einfühlsamen und ruhigen Lächeln. Doch die Situation hatte ihren Ernst nicht verloren. Und so erhob sich das Mädchen nun auch und trat zu den beiden und wahrte dabei einen gesunden Abstand, um ihnen nicht dazwischen zu gehen. Sie hatte Ricky nicht willentlich mitgebracht, doch das war ja genau das Problem...Sie war immer hier...auf die eine oder auf die andere Weise und konnte diese Welt nie ganz verlassen.
„Ich lasse euch beide einen Moment allein", gab Death dann vor und sah die beiden eindringlich an. Sie sollten sich ruhig ein letztes Mal austauschen und miteinander sprechen, füreinander da sein, doch Ricky sollte Abschied nehmen...und Tessa ebenso – besonders Tessa. „Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht, aber nicht zu lange, denn umso schwerer wird es." Sie sah bei diesen Worten Tessa eindringlich in die Augen, ehe sie ihr noch einmal ein sanftes Lächeln schenkte, und dann zur Tür trat, sie öffnete und auf den Flur ging. Sie würde nicht lauschen, sie würde nicht unterbrechen. Doch sie würde Ernst machen, selbst wenn sie sich nicht verabschiedet hatten, nichts besprochen hatten.

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 31.10.2022 17:42

Sie brauchte noch etwas – und das Mädchen ließ sie gewähren. Sie war Tessa näher getreten und achtete dennoch darauf, ihr Freiraum zu gönnen. An ihrem Gesicht war abzulesen, dass sich ihre Gedanken im Kreis drehten.
Tod hatte ihre Worte vorsichtig gewählt, um sie auf einen Gedanken zu bringen, dass Ricky noch dort draußen war...allerdings ohne ihre eigene Ruhe, sondern immer noch an diese Welt gebunden. Es schien Tessa neue Erkenntnisse zu bringen. Vorsichtig nickte sie. „Ja, sie sieht nach dir – leider jedoch mehr als es gut für sie wäre...weil sie nicht gehen kann. Die Verschiedenen sehen immer nach ihren Hinterbliebenen, sie sind nicht vollkommen aus dieser Welt verdammt. Sie können für euch da sein – das sollen sie sogar. Doch manchmal...sind sie noch an diese Welt gefesselt, wenn man sie nicht gehen lässt. Und das ist kein Verbrechen, aber man muss sie auch ziehen lassen." Sie wusste, dass sie sich ein wenig wiederholte. Doch es war die beste Erklärung, weshalb die Art, mit der Ricky sie noch besuchte, keinesfalls gut war...für keine der beiden Seiten.
Einen Moment später war Tod wieder auf Abstand gegangen. Sie lauschte Tessa.
„Nun", sagte sie schließlich, nach einer kurzen Pause, in der ihre Worte noch im Raum geschwebt hatten. „Das eine schließt das andere nicht aus. Und wer weiß, vielleicht liegst du wirklich im Koma – hier auf dem Boden, nachdem du einen über den Durst getrunken hast." Sie zuckte sanft mit den Schultern. „Am Ende des Tages macht es keinen Unterschied. Die Botschaft, die ich dir überbringen wollte, bleibt dieselbe – und der Hintergrund, die Situation mit dir und deiner Tochter...ist deshalb nicht weniger wahr..." Die Welt war nicht in schwarz und weiß geteilt; und es gab nicht immer nur eine Wahrheit. Die Wissenschaft war eine Tatsache – aber das machte andere Kräfte im Universum nicht weniger wahr und existent. Tatsächlich waren Wissenschaft, Magie, Glaube, Religion...alle nur das, was sie eben waren, weil sie zusammen existierten – zwei Seiten einer Medaille. Unterschiedliche Erklärungen für die gleiche Sache. Und wieso sollte sie nicht im Koma liegen – vielleicht träumte sie auch nur...Aber das bedeutete ja nicht, dass das hier nicht weniger real war.
Tod lehnte sich an die Wand. Sie ließ die Worte erst einmal auf Tessa wirken, während sie abwartete. Doch sie schien noch weitere Sorgen zu haben. Und sie ließ sie gewähren, ließ sie sprechen.
Sie nickte sanft, als sie ihren Worten zuhörte.
„Das weiß ich", erklärte sie schließlich und nickte noch einmal. Ricky hatte sie retten sollen – es war Schicksal gewesen, vorherbestimmt, wie es gekommen war. Es wart noch nicht ihre Zeit gewesen und ihr Leben hatte nicht schlimmer werden sollen – es war bestimmt gewesen, sie wieder aufzubauen...Doch ob Rickys Tod nun hatte sein sollen oder nicht – ihr Leben sollte nicht verschwendet gewesen sein. „Es ist schwer und es ist leichter es zu sagen als es in der Umsetzung ist. Doch lass Ricky leben nicht wertlos und verschwendet sein, indem du alles, was sie deinem Leben gebracht hast, einfach wegwirfst...Denk an die guten Zeiten, an all das, was sie dir bedeutet und dir gebracht hat...wie sie dein Leben besser gemacht hat. Der Schmerz mag unendlich sein, doch der Alkohol, dass du dich gehen lässt...Denk daran, wie sich Ricky dabei fühlt, wenn sie dich so sehen muss..." Doch vermutlich würden ihre Worte auch zum Dutzendsten Mal nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Nun, sie hatte noch ein Ass im Ärmel. Und da sie trotz des sterblichen Körpers, den sie angenommen hatte, doch bei diesem Besuch unter den Sterblichen immer noch irgendwie sie war...Sollte sie dieses Ass nun zu Tage fördern.
Sie richtete sich wieder auf und trat an die Tür. „Komm doch hervor, wenn du schon hier bist", erklärte Tod und streckte einladend eine Hand aus – in den scheinbar leeren Raum vor der Tür. Doch nach einigem Zögern trat sie vor – und als sie in das Licht des durchwühlten Wohnzimmers trat, wurde sie sichtbar, als stünde sie noch mitten im Leben.
Ricky.

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Re: Death & Sylvia ~ You're Not Ready Yet {2007} | Triggerwarnung [FSK18]

von Death am 08.10.2022 00:41

Sie hatte sich unbemerkt ins Haus begeben. Eingeschlichen, könnte man sagen, allerdings...das war das falsche Wort – sie wollte niemandem etwas böses. Sie hatte sich auch nicht mit schlechter Absicht Zugang zum Haus verschafft, hatte sich an seinen Bewohnern vorbei geschlichen, um an Sylvia heranzukommen, nein, sie war dieser lediglich erschienen.
Die Schwarzhaarige hatte ein müdes Lächeln aufgesetzt – es zeugte von Freundlichkeit, aber im Gegensatz zu dem Lächeln und Lachen, dass sie vielen anderen ihrer...Gäste entgegenbrachte, war dieses Lächeln hier jedoch nicht billigend. Wenn jemand überfahren wurde, wenn er im Alter oder an Krankheit starb, war es immer schade, doch es war der Lauf der Dinge – sie gehörten eben in ihren Terminplan. So etwas hier, jedoch, hatte nichts sinnvolles, nichts...unumgängliches. Wenn man so wollte, konnte man es Dummheit nennen – nicht, dass sie mit den Betroffenen kein Mitgefühl hatte, doch...sie sollten einfach noch nicht ihre Kunden sein! Es war...als hätten sie nicht gebucht in einem Hotel, in dem immer nur so viele Zimmer frei waren, wie Gäste eincheckten...Und sie waren diejenigen, die die Nacht im Foyer verbringen mussten.
„Ich kenne die Namen aller Wesen dieser Welt", erklärte sie schließlich, noch immer bedrückt lächelnd. Ihre Worte waren allerdings etwas wärmer.
Sie trat etwas näher zu dem Mädchen am Waschbecken und lehnte sich dort mit dem Rücken an die Wand, die Beine überkreuzt und die Arme hinter dem Rücken stand sie da, ruhig, gelassen, wenn man so wollte. Sie beobachtete Sylvia, doch diese hatte innegehalten; natürlich schuldetet sie ihr eine Erklärung. Sie neigte den Kopf etwas zur Seite und musterte ihre blutverschmierten Arme und die Tablettenschachteln vor ihr – die bunten Pillen in ihrer Hand, die sie eben noch hatte nehmen wollen. „Ich komme zu euch, wenn es Zeit wird, zu gehen", stellte sie es in den Raum. Sie wusste, dass sie es verstehen konnte, aber ob sie es in diesem Moment verstehen wollte und sollte, das wäre das andere. „Aber ich komme auch zu euch, wenn es noch nicht Zeit sein sollte, diese aber dennoch abgelaufen ist..." Den zweiten Satz gab sie etwas trauriger von sich. Die Menschen hatten dieses Geschenk, das Leben, alle lebendigen Wesen hatten es bekommen...und doch warfen so viele es einfach weg. Waren ihre Geschwister nicht gütig zu ihr gewesen? Sicherlich, keiner von ihnen war immer gütig und freundlich zu den Lebenden. Doch jeder von ihnen machte einen integralen Bestandteil jeder Existenz aus – wir existierten für sie und sie existieren für uns. Verzweiflung und Zerstörung gehörten ebenso zum Leben wie es Tod und Träume taten, Delir oder Verlangen. Allerdings war das den meisten Sterblichen nur wenig begreiflich – verhältnismäßig kleine Hürden bedeuteten für sie die Welt...und deshalb bedeuteten sie auch die Welt...aber deshalb ging die Welt nicht immer sofort unter...
„Und ich bin hier, um dich zu abzuholen", schloss sie endlich und legte den Kopf etwas schief.

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 27.08.2022 21:50

Sie hatte eigentlich nicht aus der Haut fahren wollen – sie hatte das Gespräch doch ruhig und neutral halten wollen, eine Erklärung und hoffentlich eine Verbesserung der Situation, doch auf der anderen Seite hätte sie es wissen müssen, sobald sie sich darauf eingelassen hatte. Die Menschen waren nicht dumm, doch sie verloren ihr Gefühl für das Universum, sobald sie erwachsen wurden, immer mehr. Die Gründe dafür waren klar und lagen auf der Hand, doch es war sehr schade. Es war nicht so, dass die Menschen dumm waren, dass sie egoistisch waren oder nur auf sich selbst bezogen, doch sie lernten, Fremdes abzustoßen und auf der anderen Seite entwickelte sich eine solche Liebe für das Leben in im Grunde allen Menschen (außer sie wurde gebrochen), dass sie den Tod, zu ihrer Geburt noch freudig anblickend, nicht mehr antreffen wollten, unter keinen Umständen. Es gab nur wenige Menschen, die sie freudig empfingen...als einen Segen, als Erlösung. Und sicher war es noch schlimmer, wenn es dann auch noch jemand war, der so jung war...und der einem so wichtig war. Da musste ein Machtwort gesprochen werden!
Als sich die Situation dann allerdings etwas beruhigt hatte, stellte sie fest, dass ihre Wort ihr Ziel nicht verfehlt hatten. Und so sehr es nun wehtat, so sehr hatte sie recht – und sie war sich nun sicher, dass das auch Tessa tief in sich wusste, so schwer es auch sein mochte, es sich einzugestehen...die Botschaft war angekommen. Aber sie setzte sich nicht wieder. Sie blieb noch stehen und beobachtete Tessa, die ihren Weg zu den Fenstern gefunden hatte – mit einer Flache Wein in der Hand.
Death lauschte ihren Worten und trat dann zu ihr ans Fenster – vorsichtig und ruhig. Sie wollte sich ihr nicht aufdrängen, doch sie sah den Sturz ihrer Fassade bereits kommen, bevor die erste Träne ihr über die Wange gerollt war. „Sie wird glücklich sein", erklärte sie Tessa mit sanfter Stimme. „Solange sie nicht mehr krampfhaft an dieser Welt gehalten ist, für die sie nicht mehr geschaffen ist, wo sie nicht mehr hingehört." Ich legte ihr vorsichtig eine Hand an den Oberarm. „Das bedeutet nicht, dass du sie vergessen oder aus deinem Leben streichen musst, doch du musst anfangen, dich auch auf dich selbst zu konzentrieren, deinen eigenen Weg wieder vor Augen zu haben. Denn wenn du an ihrem Tod kaputt gehst, leidet sie nicht nur, weil sie noch an dich gebunden ist, sondern auch, weil sie dich leiden sehen muss. Keiner von euch muss den anderen richtig hinter sich lassen, ihr müsst euch nicht vergessen, doch ihr müsst den Tod akzeptieren, damit er nicht mehr zwischen euch steht." Sie machte eine Pause, damit sich Tessa etwas sammeln konnte. Sie gab ihr nun so viel Stoff zum Nachdenken, sie sollte sich langsam damit auseinandersetzen können.
Zum Schluss musste sie dann allerdings auch etwas lächeln. „Ihr Menschen seht das so streng...bis zum Schluss." Es war doch immer wieder auch ein wenig amüsant für sie, wenn ihr diese Haltung begegnete. „Der Tod ist nicht einfach irgendein Ende – und Freude und Glück sind nicht nur an das Leben gebunden, sondern so viel größer, auf so vielen Ebenen des Bewusstseins, der Existenz...in jedem Zustand." Sie lächelte wieder freundlich und warm. „Ganz sicher hat sie das – und das darf sie auch immer noch. Doch du darfst dich ihretwegen nicht vergessen und verlieren. Sonst seid ihr beide verloren...und müsst grundlos leiden." Sie ließ ihr wieder ihren Freiraum, als Tessa sich zu bewegen begann, ging auf Abstand und gab ihr damit den Weg zum Sofa frei. Sie folgte ihr einen Moment später nach, um sich mit etwas Abstand ebenfalls wieder zu setzen. Ihre Worte trieben wieder ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. „Nun, ich kenne deinen Namen, wann und wie du geboren wurdest und, ja, im Grunde fast alles – außer solcher Dinge, die außerhalb meines Feldes liegen. Doch da es sich dabei um Leben und Tod handelt, kann man sagen, dass ich alles weiß. Wieso fragst du, Schatz?" Sie hatte ehrlich nichts gegen solche Fragen - wenn Tessa doch nun schon einmal die Gelegenheit hatte, da würde wohl jeder in Versuchung kommen, und das war auch gar nicht schlimm. Aber auf der anderen Seite war ihr bewusst, dass die Menschen nicht alles erfahren durften...oder sollten. Denn viele Dinge konnte ihr Geist nicht verkraften - oder es konnte sie verstören. Denn kein Mensch hörte es gern, wenn ihm jemand sagte, dass eine omnipotente Personifikation eines allumfassenden Umstandes dieses Universum (selbstverständlich) alles über einen wusste...und über sein Leben entscheiden, oder es jedenfalls beeinflussen, konnte.

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Re: Death & Sylvia ~ You're Not Ready Yet {2007} | Triggerwarnung [FSK18]

von Death am 27.08.2022 20:36

Es war ein sonniger Maitag. Die Stiefel machten in regelmäßigen Abständen ein kräftiges Plonk auf dem Asphalt, der lange Schatten des späten Nachmittags zog sich hinter ihr her, als sie die schmale Straße heraufging. Sie hatte sich auf dem Rummel in der Nähe eine Zuckerwatte gekauft und naschte nun immer wieder kleine Fetzen, die sie sich von der süßen pinken Masse abriss, kaute scheinbar von ihrer Umgebung in Gedanken gezogen immer wieder leicht darum, während es sich schmackhaft zuckrig auf ihrer Zunge auflöste. Mhm.
In der Nähe in einem Baum zwitscherte eine Amsel vor sich hin – sie suchte nach einem Partner, ganz sicher. Und sie hatte auch schon eine Ahnung, dass der erste Bewerber nicht allzu weit weg war; im Geäst eines Baumes in der Nähe hatte nämlich jemand auf das Lied eingestimmt und suchte sich seinen Weg durch die Zweige.
Mit einem Schmunzeln setzte sie ihren Weg fort. Die untergehende Sonne war längst nicht mehr so warm wie es noch am Mittag gewesen war, doch es war bereits ein golden-schimmernder Maiabend – der Sommer nahte in größeren Schritten als man annehmen würde. Ein Umstand, der sie erfreute, denn den Sommer mochte sie. Das Licht war schön und von Dauer, es war warm und die Welt sprühte nur so vor Energie. Der Höhepunkt des Jahres!...ehe sich der Kreis wieder schloss, versteht sich. Doch so lief es bereits seit Jahrmillionen...immerzu. Ein Kreislauf, der sich immer fortsetzte und nur auf dessen Grund die Welt überhaupt so sein konnte wie sie war.
Die Kette um ihren Hals, an der ein auffälliges Ankh sanft hin und her schwang, glitzerte in der abendlichen Sonne. Sie trug ihr Symbol, das Zeichen ihrer Standes, ihrer Existenz, eng an ihrem Herzen. So eng wie ihre Aufgabe selbst – so war das Oval auf einer Spitze mit einer Linie hindurch wohl auch so etwas wie eine Metapher für sie selbst und ihre Beziehung zu allem, was sie mit sich trug.
Wieder ein leichtes Schmunzeln, als sie sich einen letzten Happen Zuckerwatte in den Mund steckte, den Holzstab ließ sie ihm Vorübergehen in einer nahen Mülltonne zurück. Es mochte Holz sein, aber dennoch sollte man ihn nicht einfach in die Natur werfen, war eine Meinung, die sie da vertrat.
Und so setzte sie ihren Weg fort, bog um die nächste Ecke und hatte dabei bereits den nächsten Termin vor Augen. Es würde der letzte für diesen Tag sein. Das wusste – natürlich wusste sie das, immerhin war es ihre Aufgabe. Die anderen Termine hatte sie bereits unternommen – schließlich kam sie zu jedem Menschen, zu jeder Zeit, an jeden Ort. Wann immer ihre Zeit gekommen war, war sie da, um sie zu empfangen. Vollkommen unerheblich war es dabei, aus welchem Grund sie sie dabei aufsuchte – und Im Grunde war es dennoch jedes Mal das gleiche, auch wenn der Mensch ein anderer war...Sie waren nicht bereit, sie wollten sie nicht sehen und sie wollten wieder zurück. Wünsche, die sie nicht zu erfüllen vermochte – die sie nicht erfüllen sollte, denn so funktionierte es nicht, so ging es nicht im Universum...und wohl auch in keinem anderen. Nicht dass sie sich an diese erinnern konnte, doch bei ihr war es doch wohl am wahrscheinlichsten, dass sie bereits andere Universen durchstreift hatte...mit ihrer Aufgabe.
Ihre Aufgabe...Diese war es, die sie jetzt noch einmal hergeführt hatte. Ein weiterer Termin.
Mit den Händen in der Tasche und lockerem Schritt war sie an das Gartentor getreten und sah zu dem Haus nach oben. Sie wurde bereits erwartet, das wusste sie, doch sie kam nie zu spät zu einem Termin – denn erst ihr Erscheinen setzte den Beginn des Termins, wenn man mal ganz ehrlich war. Also öffnete sie das Gartentor und ging den schmalen Weg entlang zur Haustür, betrat das Haus. Keiner nahm Notiz von ihr – nicht die Nachbarn, während sie durch den Vorgarten gegangen war, noch die restlichen Bewohner des Hauses – Gina, ihre Mutter, in der Küche, die schluchzend kochte, hörte weder wie sich die Haustür öffnete und wieder schloss, noch dass jemand durch den Flur ging. Auch Nici, ihre kleine Schwester in ihrem Zimmer, war ungerührt von der Fremden in ihrem Haus und malte einfach weiter. Und genauso wie sich niemand für die interessierte, kümmerte sie sich um sie; nein, sie war aus einem anderen Grund hier und das war auch die einzige Sache, die nun wichtig war. So war es eben, so lag ihre Verantwortung.
Zwischen dem warmen Geruch nach Essen und einem blumigen Duft in einer Wohnung, die sich anderweitig kalt und entlebt anfühlte, trat sie ans Badezimmer. Sie drückte die Klinke und öffnete die Tür und lehnte sich an den Türrahmen. „Sylvia." Ihre Stimme war warm und gemütlich – wohlig und einladend. „Das ist aber nicht der richtige Weg mich zu rufen, Schatz." Ihre Worte von einem Tonfall begleitet, der einer freundlichen, intimen Umarmung gleichkam. Diese Termine waren die schlimmsten – egal wann, egal wer und egal wie alt er war...Diese Treffen waren die unschönste Sache, die sie erleben konnten...Menschen, die ihrem Leben mutwillig ein Ende setzten... Denn auch wenn es ihre Aufgabe sein mochte, die Seelen abzuholen, war das eine, doch wenn sie nicht hatten sterben sollen...Das berührte selbst den Tod.

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Re: Teststrecke

von Death am 24.08.2022 21:59

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 20.08.2022 17:19

Während sie sprach, hatte sie Tessa beobachtet. Sie hatte wenig Reaktion gezeigt, doch sie war sich sehr sicher, dass in ihr deutliches Chaos herrschte. Vorerst reagierte sie jedoch nicht darauf, fuhr unbeirrt fort.
Erst als sie geendet hatte, beließ sie der Barfrau ihre Zeit, sich zu sammeln und zu fassen – und vor allem: Zu reagieren, nachdem sie das alles jedenfalls ein wenig verarbeiten konnte.
Und doch...ihre Reaktion war abzusehen gewesen – nicht dass sie sie schon oft bekommen hatte, vermied sie doch den direkten Kontakt zu den Menschen in der Regel, außer in diesen zwei besonderen Momenten ihres Lebens. Allerdings wusste sie, dass die Menschen auf die Themen Tod und Sterben nicht sehr gefasst und selten ruhig reagierten. Sie wurden so voller Leben und Euphorie auf alles Neue geboren, doch je älter sie wurden, umso mehr nahm das ab. Sie wurden hart und distanziert und wenn sie dann vor ihrer Tür stand, wollten sie nichts mehr von ihr wissen...diese Reaktion zog sich annähernd gleich durch alle Altersgruppen. Fast niemand unter den Menschen wollte gern sterben, wann auch immer seine Zeit gekommen war. Und diejenigen, die es wollten...denen war es nicht bestimmt – und dennoch musste sie sie mit sich nehmen.
Ruhig in den Raum sehend, um sie mit ihren Blicken nicht zusätzlich aus der Fassung zu bringen, hatte die Ewige vor sich hin geblickt. Keineswegs unaufmerksam, aber, um sie nicht noch mehr durcheinander zu bringen, direkten Blickkontakt vermeidend. Doch als sie nun ihre Worte hörte, änderte sich das – und zum ersten Mal veränderte sie auch ihre Position. Hatte sie bisher doch so unauffällig und neutral wie möglich zu erscheinen versucht, war mit diesem Spielchen nun wohl Schluss. Sie kniff leicht die Lippen zusammen, reckte das Kinn und erhob sich in einer einzigen schnellen Bewegung.
„Hör mir mal zu", sagte sie und ihre Stimme klang auf einmal sehr viel lebendiger und weniger distanziert und ätherisch wie sie es bis eben getan hatte. „Jeder von uns geht seiner Wege und muss die Aufgaben übernehmen, die ihm übergeben wurden. Ihr, die Menschen, wie auch ich und meine Geschwister. Wir alle sind ein Teil davon und was uns zugetragen wurde, müssen wir tragen. Es muss uns nicht gefallen und wir müssen nicht glücklich damit sein, doch wir müssen versuchen, unser eigenes Leben zu leben – trotz der Umstände...und unseren Weg zu gehen." Sie machte eine Pause, streckte leicht die Brust raus und reckte das Kinn noch etwas weiter. „Du willst wissen, aus welchem Grund ich zu dir gekommen bin? Im Gegensatz zu meinen Geschwistern liegt mir etwas an euch..." Ihre Stimme hatte einen sentimentaleren Tonfall angenommen. „Und weil dir deine Schwester genommen wurde, ich sie abgeholt habe, bedeutet das nicht, dass dein Leben enden muss, Tessa. Du hast immer noch dich und deinen eigenen Weg vor dir. Es wäre Verschwendung, das alles wegzuwerfen. Die Toten sind tot und die Leben sind hier und leben...müssen ihren Weg noch gehen so wie es bestimmt ist." Sie machte eine kurze Pause. Sie hatte sich ein wenig in Rage geredet – und sie hatte nicht gelogen; im Gegensatz zu ihren Geschwistern, besonders Begierde und Verzweiflung, aber auch Traum und Schicksal lag ihr wirklich etwas an den Menschen, denn sie hatte verstanden, dass die Menschen nicht wegen ihnen, den Endlosen existierten, sondern die, die Ewigen, wegen und für die Menschen da waren. Sie waren mindestens genauso abhängig von den Menschen wie es die Menschen von ihnen waren. Wenn nicht sogar mehr. Und sie hatte schon so viele Menschen in allen Jahrhunderten und allen Welten gesehen, die ihr Leben einfach weggeworfen hatten, weil sie nicht mit dem zurechtgekommen waren, was ihnen gegeben worden war. Es war nicht immer fair, das war wahr, doch es war so wie es war. Und war besser, wenn man das akzeptierte und sich auch auf sich konzentrierten konnte, als alles wegzuwerfen und hinzuwerfen, weil man sich vollkommen von etwas abhängig war, das heute vergangen war. Sie holte noch einmal tief Luft.
„Also reiß dich zusammen." Sie hatte mahnenden einen Finger erhoben. „Denn damit schadest du nicht nur dir, sondern auch Ricky – und sie leidet darunter noch sehr viel mehr als du, denn sie kann auf der anderen Seite nie ganz ankommen, wenn du sie so festhälst. Und das zerreißt sie irgendwann. Und deshalb...bin ich hier." Wieder wurde das Kinn gereckt und sich etwas aufrechter hingestellt. Sie mochte die freundlichste unter den Endlosen sein, doch auch sie war eine Entität und niemand führte sie vor oder machte sie lächerlich.

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...Anyway: I'm not blessed, or merciful. I'm just ME. I've got a JOB to do, and I do it.
Listen: Even as we're talking, I'm there for old and young, innocent and guilty, those who die together and those who die alone...

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Re: Tessa &' Tod: Ein einziger Tag...

von Death am 15.08.2022 13:26

Die Worte des Mädchens auf der Couch hatten eine einschlagende Wirkung gezeigt. Und auch wenn es nicht das gewesen war, was sie gewollt hatte, so stand doch eine angemessene Intensität dahinter.
Tessa waren die Tränen in die Augen gestiegen, doch ihre Besucherin bekam sie kaum zu Gesicht, so schnell hatte sie Tessa dabei beobachten können wie sie sie wieder abgewischt hatte und aufgestanden war.
Sie konnte sich in etwa vorstellen, was in ihr vorgehen mochte, hatte sie doch schon so oft eben solche Szenen durchmachen müssen...es wurde den Menschen nie leichter und wenn sie ehrlich mit sich war, so wurde es auch für sie nicht einfacher...denn der Tod war immer noch der Tod, egal wie viele Selen sie schon im Empfang genommen hatte, diejenigen, denen sie entgegen trat, traf es doch immer zum ersten Mal...wenn auch nur in diesem Leben.
Sie beließ Tessa diesen Moment und vermied direkten Blickkontakt, während die gleichzeitig dem Blick der Barkeeperin standhielt, die mit sich zu ringen schien, als sie ihren Alkohol endlich hatte. Doch trotz allem konnte sie eine folgenschwere Frage herausbringen, die ihr eine folgenschwerere Antwort entgegenbringen sollte. Denn immerhin war sie aus diesem Grund hergekommen, warum sollte sie also lügen und nicht ehrlich sagen? Also sprach sie die Wahrheit. Und diese drei Worte schwebten noch eine Ewigkeit im Raum zwischen den beiden... Ich bin der Tod. Wie oft hörte man so etwas schon? Vermutlich gar nicht. Und wie sollte man das einer Wildfremden glauben? Sollte eine omnipräsente Entität wirklich in meinem Wohnzimmer sitzen können? Was auch immer sie denken und sich fragen mochte, wie sich ihre Gedanken auch drehen und wenden mochten, nach außen gab sie fast nichts davon preis – nicht über ihre Gesichtszüge, nicht über ihr Handeln. Lediglich das Trinken und ihr unruhiges Auftreten konnten Auskunft darüber geben, welches Chaos in ihr herrschen mochte.
Doch dann...Ihr Körper versteifte sich, die freie Hand zur Faust geballt. Zorn quoll ihr aus jeder Pore und sie triefte fast davon. Doch Das fremde Mädchen rührte sich nicht. Der Geist, der von ihr Besitz ergriffen hatte, obwohl er eigentlich hatte sie werden sollen, verspürte keine Angst und war bereit für alles, was da kommen mochte. Sie saß aufrecht und hatte ein neutrales Gesicht aufgesetzt und dann...brach das Gewitter auf sie herein. Es war nicht der Ton ihrer Worte, keine Stimmgewalt, die auf die Fremde einstürzten...nein, es waren Worte, die schwer waren vor Verzweiflung und erfüllt von grausamem Zorn, der sich langsam in die Seele schlich und sich einnistete und einen von innen herauf auffraß, weil es nichts gab, was man dagegen tun konnte, weil es geschehen war und man es nicht hatte verhindern und auch nicht rückgängig machen konnte. Und sie saß da und lauschte nur ihren Worten, die immer heftiger aus ihr vorzudringen schienen, während sie immer lauter wurde. Sie zuckte nicht mit der Wimper, als die Ginflasche durch den Raum flog und mit einem heftigen Scheppern an die Wand krachte, wo sie zersprang und ihr Inhalt langsam zu Boden sickerte und sofort Flecken auf dem Boden hinterließ. Der beißende Geruch nach scharfem Alkohol breitete sich schnell aus und stieg ihr in die Nase – er mischte sich in den ohnehin schon vorhandenen Gestank aus alten Spirituosen und einer ungepflegten Wohnung.
Dann brach Tessa allerdings schnell vor ihren Augen in sich zusammen. Der Frust, der sich seit Rickys Tod angestaut hatte, hatte den Raum zwischen ihnen ausgefüllt und sie wohl erschöpft und vernichtet zurückgelassen. Sie gönnte ihr einen Moment, einen kurzen Moment der Ruhe und der Pause, ehe sie das Wort ergriff, um sich mit ruhiger Stimme zu erklären. „Ich bin der Tod, doch die Entscheidung, wer stirbt und wer lebt, liegt nicht bei mir", begann sie also. „Um ehrlich zu sein, entscheidet es niemand direkt, wer leben darf und wer gehen muss oder wie das Leben aussieht, das man führt. Es steht geschrieben, es ist vorbestimmt, wenn auch nicht mit eisernen Fesseln. Wir alle gehen unserer Wege – sogar solche wie ich, wie der Tod, die auf eine gewisse Weise vorherbestimmt sind. Wie ein Wanderweg durch den Wald. Wir alle können gern einmal davon abkommen, um die Blumen auf einer Lichtung zu betrachten und eine Pause einzulegen, doch am Ende müssen wir wieder zurück auf den Trampelpfad, denn er ist der Weg, der uns schlussendlich durch den Wald führt – bis wir sein Ende erreichen, an diesem Tag, auf dass wir ihn erneut bestreiten, aber dann sieht er anders aus, an einem anderen Tag. Seelen sind unsterblich, sie kehren zurück, doch dein Ich in diesem Augenblick, das gibt es nur einmal, und wenn du das Ende des Pfades erreicht hast, dein Ziel erreicht hast, wo auch immer es gesetzt war, an dem du ankommen solltest, ist dieses Tag, also dieses Leben, beendet." Sie machte eine Pause, um alles etwas sacken zu lassen. „Alle menschlichen Wesen haben aber dennoch ihren freien Willen – und wenn sie mit diesem eben durch das Leben gehen, führt es immer auch zu unvorhergesehenen Geschehnissen, die nicht geschrieben stehen. Manchmal kann man sie korrigieren, manchmal jedoch nicht und dann muss man den Satz noch einmal umschreiben. Doch an sich...geht es immer weiter, in einem großen Kreislauf, wie es das Schicksal beschreibt. Niemand kann dabei bewusst eingreifen. Wenn ich jemanden am Tag seiner Geburt begrüße und wenn ich ihn an seinem Todestag wieder empfange, so tue ich das, weil geschehen ist, was geschehen ist – Geburt und Tod. Meine Anwesenheit bedeutet den Fortlauf dieses Kreislaufs, nicht aber meine Entscheidung, ob jemand sterben soll." Sie beendete ihre lange Ausführung und betrachtete Tessa wohlwollend. Ihre Worte hatten es ihr sicher nicht leichter gemacht, aber sie musste verstehen, dass das Universum etwas Großes und Ganzes war und alles zusammengehörte und ineinandergriff. Die Entscheidung eines Einzelnen änderte nichts, wenn er nicht die Macht dazu und das Schicksal auf seiner Seite hatte. Und wie viele es bereits versucht hatten, doch am Ende holte das Große und Ganze auch sie wieder ein. Das bedeutete allerdings auch, dass niemand aus purem bösen Willen des Universum starb und der Tod, sie, eine neutrale Gestalt war, der jeden einholte und jeden mit sich nahm, egal wer dieser zu Lebzeiten gewesen war und was er getan oder eben nicht getan hatte. So gab es solche neutralen Konstanten in aller Leben, die jeden beeinflussten und im Leben eines jeden eine Rolle spielten, egal wer diese Person war – die Endlosen. Sie und ihre Geschwister. Deshalb waren sie endlos...

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