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Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 11.08.2021 15:58"Wie sie leibt und lebt", stimmte Joanna zu, ebenfalls noch immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ja,s ie war stolz drauf, okay? Sie war stolz drauf nicht so verklemmt ihr ihr dummes konservatives Dorf zu sein, sie war stolz darauf, ihrem Traum zu folgen und sich durchzukämpfen und nicht aufzugeben. Und vielleicht würde es auch endlich bald belohnt werden!!
"Irgendjemand muss doch dafür sorgen, dass du nicht von deinem Polizistensitz, abhebst!", nekcte Joanna weiter und streckte ihm leicht die Zunge heraus, ehe sie dann lachte. Sie meinte ihre leichten Schläge ja nicht böse sie waren... eher sogar lieb gemeint. Aber so es ihn störte, wprde sie natürlich versuchen es zu reduzieren.
Ein wenig. Vielleicht.
Eine Weile später, nachdem Einladungen verschickt, Pläne geschmiedet und Gras geraucht worden, kam dann endlich der ersehnte Anruf... mit der ENDLICH erstehnten Nachricht!!!
Joanna konnte es nicht glauben. Nicht im Mindesten. Sie stand vollkommen neben sich - vielleicht auch bedngt durch die noch immet etwas euphorisierende Wirkung des Kiffens. Sie war tatsächlich bei einer Plattenfirma eingestellt!!!! Es war unglaublich, einfach nur unglaublich! Die weggewischten Tränen liefen sofort wieder nach, eine solch große Erleichterung fiel von ihr ab, ein solches großes Glück. Sie konnte nicht das Mindeste dagegen tun.
"Jaaaa, oh Gott, jaaaa", stimmte sie James Worten zu, noch immer am ganzen Leib zittern. Mühsam und mehr oder weniger erfolgreichv ersuchte sie sich zu beruhigen, indem sie tief Luft holte - was nur dazu führte, dass sie noch stärker zitterte. Sie versuchte nochmal, sich die Tränen wegzuwischen. "Wenn ich kann nächstne Montag schon!", verkündete sie und konnte es selbst kaum glauben als sie es aussprach. Ihr Herz schien ihr gradewegs aus der Brust hüpfen zu wollen.
"Und das alles nur dank dir." Kurzerhand beugte sie sich vor und küsste James direkt auf die Lippen.
Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 09.08.2021 17:44Joanna dachte über seine Nachfrage nach und grinste dann leicht. "Ich schätze, um rebellisch zu sein trifft es eher", gab sie dann zu. "Ich wollts halt einfach ausprobiern und... mir hats gefallen." Also das Rauchen. Das Kiffen ahtte sie beim ersten Mal vollkommen umgehauen und die heftigen Kopfschmerzen danach waren echt kein Spaß. ABER: zum Beruhigen war Kiffen mega. Bei viel Stress. Und die normalen Kippen. Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Ich schätze, der Hauptgrund ist einfach die Sucht. Aber beruhigend ist es durchaus auch, ja. Ich mag das Gefühl vom Rauch einfach irgendwie."Jeder wusste mittlerweile, dass Zigaretten süchtig machten. Es völlig zu verleugnen machte wohl keinen Sinn. Wie gesagt, sie war keine Kettenraucherin oder sonstiges, und konnte auch mal nen Tag ohne Kippen, aber im Großen und Ganzen war das sicher ein Grund, warum sie noch immer rauchte - obwohl es teuer war und sie doch gar nicht mehr Zuhause lebte, um ihren Eltern und dem ganzen Dorf auf die Palme gehen zu können. "Ich mags einfach.", sagte sie abschließend. Sie wusste, das war nicht seine Frage gewesen, sondern das Warum aber.. es war eben einfach schwierig zu erklären!
"Ohhh, armer James", machte Joanna, und patschte ihm wie einen Baby leicht an die Wange, ehe sie schon lachend vor einem möglichen Gegenangriff auswich. Immer noch grinsend schüttelte sie den Kopf. "Also so feste dass blaue Flecken enstehen schlag ich dich doch auch wieder nicht.", meinte sie dann - sie war sich da ziemlich sicher - immerhin war sie doch immer gaaanz lieb. Oder nicht?
Einige Zeit später, nachdem sie schon angefangen hatten die Feier zu planen und ihre Freunde und Kumpels einzuladen, klingelte dann ihr Handy - und es war die Musikfirma.
Joannas Herzschlag beschleunigte sich trotz des Grases, ihre etwas geröteten und glänzenden Augen weiteten sich und pure Begeisterung sprach aus ihr. Es viel ihr schwer, ihre Zunge zu ruhigen Worten zu überreden. "Vielen vielen Dank! Ich freue mich - ja. Jap, habs notiert, passt. Danke!!"
Sie legte auf, sprang auf rannte um den Tisch und fiel James mit einem Freudenschrei in die Arme. "ICH HAB DEN JOB ICH HAB DEN JOB ICH HAB DEN JOB!!!", rief sie in sein T-Shirt hinein und konnte es nicht glauben. Tränen des Glücks schimmerten in ihren Augen, was sie erneut lachen und sie schnell wegwischen ließ. "Ach du scheiße...!!", seufzte sie. Sie zitterte am Ganzen Leib und verbarg kurz das Gesicht in den Händen. Sie konnte es nicht glauben. Sie konnte es nicht glauben!!
Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)
von Joanna am 09.08.2021 11:50Schweigend lag Joanna nach ihren Ausführungen da, in dem weißen Bett. Ihr Blick hatte wieder den Weg zur Decke gefunden. Irgendwie empfand sie grade ein außergewöhnlich intensives Gefühl ihrer rechten Hand. Spürte nahezu jedes Schweißtröpfchen in der Handinnenfläche, wie ihre Finger leicht gekrümmt waren... unwillkürlich ballte sie die Hand zusammen, ballte sie irgendwie um das Bettlaken, zog ein wenig daran, während gleichzeitig in ihrem Kopf ein Wort wie ein Hammer immer wieder auf sie einschlug. Wieder und wieder, im Takt ihres Herzens, das nicht mehr schlagen sollte. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld...
Und plötzlich spürte sie eine Berührung in ihrer anderen, freien linken Hand. Joanna blinzelte, sah kurz hinunter auf ihre Hand, in welcher eine andere lag und dann auf. Es war die Auszubildende der Anwältin, deren Namen Joanna schon wieder vergessen hatte. Sie hatte gar nicht erst richtig zugehört vorhin. Das tat ihr leid. Sie... war eben nicht wirklich hier..
Ein Lächeln schaffte Jo zwar nicht, als sie den Blickkontakt zu der Auszubildenen fand, aber immerhin ein Zucken ihrer Mundwinkel, was so eine Art gewolltes Lächeln wenigstens andeuten konnten. Hoffentlich. Fuck, der Druck hinter ihren Augen, das schwarze gefrässige Loch in ihrer Brust, es wurde immer heftiger. Beides.
Und plötzlich konnte es sich nicht halten, der Druck in ihrem Inneren erreichte ein persönliches Maximum und zerbrach die Barriere. Eine Träne rollte über ihre Wange. Dicht gefolgt von einer zweiten. Sogleich hob Jo eine Hand und strich sie fort. Scheiße...
Die namenlose Auszubildende wurde hinausgeschickt - hoffentlich nicht wegen der Geste - und kaum da sie das Krankenzimmer verlassen hatte sprach die Anwältin. Joanna atmete so tief wie möglich durch (es verursuchte ein Stechen in ihrem Brustkasten - sie hatte eine Rippe gebrochen) und richtete ihren Blick mühsam auf die sprechende Frau. Joanna nickte leicht bei den Worten. Sie dachte an ihr Dorf. Die sicher alle als Zeugen oder zumindest Anwesende dabei sein würden, sollte es erlaubt sein. Sie würden versuchen das schlimmstmögliche für sie rauszuholen. Das war ihr klar.
Sie machte ihnen noch nichtmal einen Vorwurf. So oder so würde sie nicht bekomen, was sie verdient hatte. "Danke.", sagte Joanna dennoch tonlos, obgleich sie das Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen konnte.
Kurz darauf war die Auszubildende schon wieder da. Gott. War sie süß. So süß wie...
...der Gedanke an Lis ließ sogleich erneut Tränen in ihre Augen steigen. Sie waren unmöglich aufzuhalten. Sie zitterte, schluckte. Sie presste die Lippen fest aufeinander, bemühte sich ruhig zu atmen, dann zuckten ihre Mundwinkel erneut. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin nicht allergisch. Danke." Das meinte sie so. Sie hoffte, es kam auch halbwegs so rüber, da war sie sich nämlich echt nicht sicher. Einen Moment verlor sich ihr Blick im Anblick der Pflanze - erst bei der Frage nach Fragen sah Joanna wieder auf. Auch wenn sie es nicht wollte - sie hatte ein bisschen Angst. Ihre Gefühle spielten komplett verrückt, drunter und drüber. Sie wusste selbst nicht was sie fühlte... abergesehen von der Schuld. Der endlosen Schuld.
"Eine Frage hab ich:", sagte Joanna und richtete ihren Blick auf die Anwältin. "Was denken Sie, was für ne Strafe herauskommen könnte?" Sie selbst konnte es überhaupt nicht einschätzen und so.... hätte sie zumindnest eine Vorstellung davon, was sie erwarten könnte..
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 07.08.2021 12:08"Das weiß ich zu schätzen. Wirklich." Sie wusste nicht, ob sie den Gedanken traurig oder tröstend finden sollte, dass du Musik scheinbar wirklich das einzige war, welches sie tatsächlich noch zu ihrem alten Selbst besaß. Alles andere schien verschütt gegangen zu sein, schien sie verlernt zu haben. Nur die Musik war noch da - und dementsprechend ihr Job und ihre wundervollen Kollegen, denen sie wirklich niemals genug danken könnte für das, was sie getan hatten. Es war absolut nicht selbstverständlich, jemanden im Vertrag zu behalten, der fünf Jahre lang in den Knast musste, ihr ihren Job praktisch zu reservieren. Das war echt nicht selbstverständlich.
Sie wüsste nicht, was sie getan hätte, wenn sie das auch noch verloren hätte. Sie wüsste es wirklich nicht.
Ihr Gespräch wandte sich dem Thema Knast du. Wow. Joanna wusste echt nicht, wann sie das letzte Mal so viel über sich und was gewesen war gesprochen hatte. Wenn die Typen im Dorf versucht hatten, etwas aus ihr rauszukriegen - egal was genau - hatte sie entweder gar nichts drauf geantwortet und die ignoriert oder ihnen gesagt, dass es sie nichts anging oder doch egal war. Sie hatte abgeblockt. Noch mehr als bei James hier. Viel mehr.
Sie liebte ihn halt noch immer. An dieser einfachen Tatsache hatte sich nichts geändert. Und sie war ihm treu geblieben, auch wenn sie davon überzeugt war, dass er sie hasste. Aber die ganze Zeit im Knast - es war ein Frauenknast gewesen und ja, so manche Klischees stimmten wohl - sie hatte nie etwas mit einer anderen gemacht. Berührungen da, Geflüster. Und als Jo abgelehnt hatte, war sie durchaus auch mal vermöbelt worden, aber sie hatte sich durchgekämpft, durchgebissen. Nachher auch ein oder zwei 'Verbündete' unter den Wachen gefunden. Auch eine neutrale Stellung musste man verteidigen.
Unwillkürlich fragte sie sich, ob James über diese ganzen fünf einhalb Jahre wohl auch treu geblieben war. Oder ob er sich Trost bei irgendwem anders gesucht hatte. Oder Frust ablassen oder... was auch immer. Sie würde es ihm nicht verübeln können. Wirklich nicht.
James erneute Frage riss sie aus ihren schmerzenden Gedanken. Sie nickte. "Stimmt wohl. Aber ja, das war es. Selbstbewusstsein und wie du dich anderen gegenüber gibst kann extrem viel ausmachen, wie die mit dir umspringen." Sie zuckte mit den Schultern. Sie zögerte einen Moment. Dachte wieder an die Frauen in dem Knast. "Jeder einzelne Tag war ein Kampf. Aber wenn man richtig kämpft, kommt man durch. Und dann wirds... zum Leben." Es fiel ihr schwer, diesen kleinen Einblick zuzulassen. Aber es war James, mit dem sie hier redete. Das musste sie sich vor Augen halten. Sie blickte auf um ihn anzusehen. "Das da drinnen wird einfach dein Leben."
Und deswegen gab es Bewährungshelfer. Im Knast, das war nicht nur ein kurzer Höllentrip-Urlaub oder sonst was. Es war nicht irgendeine Folterkammer und wenn man rauskam, suchte man sich nen Job, ne Wohnung und machte weiter. Nein. Das da drinnen wurde wirklich Alltag. Leben. Die Zeit auf dem Hof. Küchendienst. Wäschedienst. Was auch immer. Der Kontakt mit anderen Häftlingen, die Handel unter der Hand mit korrputen Wachen, wovon sich Joanna immer weit ferngehalten hatte (sowas konnte nur Ärger bedeuten), Sex und Prügeleien und was nicht alles. Ankunft von Neuen, Weggang von Alten. Es war... das Leben. Und man begann zu vergessen, wie es draußen war, die Erinnerungen verschwammen, es spielte ja keine Rolle mehr. Wenn man rauskam, musste man das freie Leben erstmal überhaupt wieder lernen. Dafür waren Bewährungshelfer da. Dabei zu helfen. Und fuck, das war auch nötig.
Denn sie konnte echt nicht mehr leben. Nicht so wie früher, jedenfalls. Offensichtlich. Und ausnahmsweise meinte Jo das sogar unabhängig vom Unfall.
Sie nickte, als James ihr mitteilte, wo ihre Schmerztabletten waren. Schuldbewusstsein nistete sich in ihr ein. Gleich am ersten Abend hier hatte sie sich betrunken. Wow. James musste wirklich ein glorreiches Bild von ihr haben. Fuck. "Ja, ich weiß. Danke", sagte sie nur - und holte sich die kleinen wichtigen Helferchen bereits kurz darauf.
Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 07.08.2021 11:29"Ha! Wusst ichs doch!", stieß Joanna triumphierend aus. Kurz schwieg sie, sah einfach nach vorne wo sie lang gingen, ehe sie mit einem süffisannten kleinen Grinsen - ohne ihn anzublicken - hinzufügte: "Ich habe auch von dir erzählt." Selbstverständlich nur Gutes. Denn etwas Schlechtes konnte sie bislang überhaupt nicht sagen. Sie wüsste gar nicht was.
Bald darauf waren sie im Park angekommen, Joanna hatte sich einen Joint angesteckt und James stellte ihr eine Frage, welche man ihr echt noch nie gestellt hatte und sie wirklich ins Grübeln brachte. Während sie darüber nachdachte, rollte sie nachdenklich ihre Lippen. Ja... warum rauchte sie? "Das... kam einfach irgendwie, in meiner Jugend.", antwortet sie endlich, grinste leicht und sog erneut kurz an ihrem Joint. Gras war natürlich nochmal was ganz anderes als die normalen Tabak-Zigaretten. "Wenn ich mich ins Nachbardorf zu ner Party geschlichen hab oder sowas, wo die was lockerer und offener sind. Da gabs auf ner Party dann halt auch mal Zigaretten - hatte iwer dabei und da hab ichs probiert und fands cool." Sie zuckte mit den Schultern und grinste erneut. "Ich glaub es ging um das Gemeinschaftsgefühl, aber ich mags auch einfach so. Ich seh da nicht so viel Wildes bei." Eine bessere Erklärung konnte sie ihm leider echt nicht geben. Außer natürlich... Sie tippte an ihren Joint. "Und das Gras ist einfach super gegen Stress. Kam im Nachbardorf aber auch durch Partys."
Gott war sie beim ersten Mal hinüber gewesen. Also so richtig. Als sie am nächsten Tag viel zu spät nach Hause kam, noch komplett verpeilt durch das Kiffen und völlig neben der Spur, dabei natürlich nach dem Rauch und Qualm und vielleicht auch etwas Alk riechend, hatte ihre Familie ihr erstmal nen richtigen Einlauf gegeben. Nicht grade eine ihrer schönsten Erinnerungen. Aber die Erfahrung mit dem Gras wars wert gewesen.
"Du provozierst es ja auch!!", lachte Joanna, als er ihr auch schon ein zweites Mal ihre Haarsträhne hinter dem Ohr hervorgezogen hatte. "Heyy!!", rief sie erneut und verfrachtete sie erneut dahin, wo sie hingehört hatte. "Die bleibt jetzt da! Sonst fühlt die arme Strähne sich doch ganz alleine!", witzelte sie, hatte seine ausweichreaktion schon bemerkt und ersparte sich also einen leichten Tritt oder Schlag. "Kriegste schon Angst vor mir?", neckte sie ihn aber grinsend, ehe sie erneut einen Zug nahm.
Es brauchte nicht lange, da hatte sie ihren Joint aufgeraucht und schwebte innerlich (äußerlich wusste sie nicht) auf Wolke sieben. Der Stress und die nervöse Aufregung bezogen auf den bevorstehenden Anruf waren restlos verschwunden und sie freute sich einfach nur noch über alles. Die Wolkenkonstellationen, ihr neues Tattoo und natürlich ihren gemeinsamen bevorstehenden Abend!
"Jaja, ist ja schon gut", grinste Joanna, nahm ihr Handy und entschied kurzerhand, dass ihr Tippen zu anstrengend würde. Also rief sie einfach ihre WG-Mitbewohnerin Theresa an. Die es zu einhundert Prozent so oder so Mike mitteilen würde. Sicher in der Hoffnung, sie könnten als Date hingehen. Jo bezweifelte ernsthaft, dass das passieren würde.
Sie erklärte sich sofort ebreit zu kommen und meinte, sie würde einen leckeren Tomatensalat zu bereiten, wobei Jo aus dem Hintergrund bereits Mike rufen hörte, er würde noch einen Kasten Bier besorgen. Sie lachte, schüttelte den Kopf und legte wieder auf. Sie hielt inne und fragte sich, wen sie noch einladen könnte. Durch ihr ständiges Umziehen hatte sie in Vancouver noch nicht viele Kontakte - zuindest nicht viele feste. Also lud sie kurzerhand einfach noch ihre Kollegen von der Arbeit ein, falls sie Bock haben sollten. Die größtenteils jedoch absagten - sie mussten (SURPRISE!) arbeiten. Grade weil Jo ja heute frei hatte. "Also von mir werden nicht so viele kommen", warnte Jo vor. "Bin halt nicht so beliebt wie du", wirzelte sie sogleich mit einem Augenzwinkern. Etwas aufziehen - wenne s auch sich selbst war - musste einfach sein!
In diesem Augenblick klingelte ihr Handy. Sofort ging Joanna dran - und das, was sie dort hörte, ließ langsam ein immer breiter und breiter werdendes Grinsen auf ihren Lippen entstehen. Das ohnehin schon bestehende Hochgefühl in ihr wurde ins unermessliche gesteigert, in unbeschreibliche Höhen.
Sie hatte den Job!!!!
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 05.08.2021 17:25Sie wusste es zu schätzen, was James hier tat. Das wusste sie wirklich. Und sie wünschte sie könnte ihm zeigen, wie dankbar sie dafür war und wie viel es ihr bedeutete. Sie hätte nicht gedacht, abgesehen von ihren drei engsten kollegen noch jemanden zu haben, der so sehr zu ihr stand, für die da war. Der ihr grade jetzt einfach... einfach zeigte, dass sie nicht allein war. Denn hand aufs Herz - seit sie aus dem Knast raus war hatte sie auch mit ihren Kollegen nur über E-Mail und WhatsApp Kontakt gehabt, was echt kein Vergleich war.
Aber so lieb es auch war, dass er ihr helfen wollte... so schwer war es auch. Sie wusste nicht damit umzugehen. Sie war schon immer eine Alleinkämpferin gewesen, was ihre Gefühle anging. Sie war noch nie gerne schwach vor anderen gewesen und auch damals hatte es eine Weile gedauert, bis James ihre verletzliche Seite kennenlernen durfte. Jetzt war es aber nicht mehr nur eine Eigenheit, es war zu ihrer Überlebensstrategie geworden.
Und doch schaffte James irgendwie das, was seit Ewigkeiten niemand geschafft hatte, wenn sie nüchtern war (oder wenigstens so gut wie nüchtern): sie lächelte. Zwar nur kurz und leicht, aber doch war es unwillkürlich und somit ehrlich gewesen. "Du warst noch nie sonderlich gut in solchen Vergleichen gewesen.", erinnerte sie ihn. Aber ihr Lächeln schaffte es sich dann doch, jetzt willentlich ein klein wenig zu verfestigen. Für einen Moment. "Aber ich denke ich weiß was du meinst. Danke."
Schon war das Lächeln wieder weg. Sie glaubte wirklich zu wissen, was James ihr so kompliziert ahtte erklären wollen. Aber es war eben nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Aber nichtsdestrotrotz hatte ihr das hier grade eine Sache gezeigt: Sie bedeutete James noch was. Sogar viel. Sonst hätte er sich nicht die Mühe gegeben, sich ihrer anzunehmen. Sonst hätte er sich nicht die Mühe gegeben, in ihrer Sprache mit ihr zu sprechen - der Musik. Und das war es, was sie mehr als alles andere zu schätzen wusste. Dass er für sie da sein wollte. Das war unbezahlbar.
Sie wünschte nur, sie könnte es ihm zeigen.
Seufzend trank Joanna noch einen Schluck von ihrem Irish Coffee. Das stechende Pochen in ihrem Schädel wurde immer schlimmer. Am liebsten hätte sie einfach nur die Augen zusammengekniffen und wäre zurück ins Bett gekrabbelt, für alle Zeit. Aber das ging nicht. "Ich weiß...", sagte sie nur tonlos. Ja, sie hatte ihre Strafe bekommen. Fünf Jahre Knast. Jetzt noch zwei auf Bewährung. Aber... die Schuld blieb. Die hatte kein Ablaufs-, kein Verfallsdatum. Die würde ihr ihr Leben lang bleiben...
Sie kamen aufs Thema Knast. Eigentlich sollte sie sich nichtwundern,d ass er sich damit etwas auskannte, oder? Immerhin war er ein Cop. Vermutlich lernten sie schon das ein oder andere über die Insassen. "Ja. Ich weiß.", sagte sie nur. Man musste eben auch eine gewisse Autorität ausstrahlen. Joanna erinnerte sich an einen Tag im Hof. Sie hatte nur an der Wand gelehnt, ab von den anderen und eine der anderen Frauen hatte Stress gesucht. Kantiges Kinn, Muskelberge - sie hätte locker eine MMA-Fighterin sein können oder so etwas in der Art. Sie hatte sich vor Jo aufgebaut und sie gefragt, ob sie ein Problem habe und warum sie so dumm glotze. Zu dem Zeitpunkt hatte Jo ihre Mauer bereits aufgebaut. Sie hatte sich aufgerichtet, hochgestarrt in die Augen der fast zwei Köpfe größeren Frau (dabei war Jo selbst für das weibliche Geschlecht echt nicht klein) und den Blick einfach nur völlig ohne Angst erwidert. >>Ich habe kein Problem. Und du?<<, hatte sie ihr geantwortet in der gleichen distanzierten tonlosen Stimme wie jetzt. Sie hatten den Blickkontakt noch fast eine halbe Minute aufrecht erhalten, dann hatte die Andere ihre Knöchel geknackt, Jo heftig angerempelt und war gegangen.
Das war der Moment gewesen, indem Joanna endlich wusste, mit welcher Taktik sie durchs Knastleben käme. Der Moment, wo sie die Mauer endgültig als ihr Selbst übernommen und sie immer weiter und weiter bis ins kleinste Deail ausgefeilt hatte.
James Frage kam. Über die Antwort musste sie nichtmal nachdenken. "Ja.", antwortete sie und erwiderte seinen Blick direkt. Aus ihrer Stimme sprach keine Verletzlichkeit, nur die übliche innere Distanziertheit. "Aber ich schätze, das gehört zum Knast dazu, oder? Und es war nur am Anfang heftig. Später wurde es besser." Irgendwas konnte immer passieren. Sowohl durch einen Insassen mit Aggressionsproblem der lötzlich auf alles und jeden losging, als auch durch Wärter die einen schlechten Tag hatten. Das Gefühl vom Auskugeln einer Schulter oder dergleichen kannte Jo mittlerweile viel besser als ihr lieb war, wirklich.
Der Rest des Frühstücks verlief schweigend. Joanna hatte zwei Tassen Irisch Coffe getrunken, und während James abräumte, ging sie ins Badezimmer um sich endlich eine, nein zwei Kopfschmerztabletten einzuwerfen. Bald würde der Kater besser werden.
"Ich werde gleich auch zur Arbeit gehen. Danke James. Bis später.", verabschiede sie sich von ihm, hätte ihn gerne zum Abschied kurz umarmt wusste aber, dass sich das nicht gehörte und beobachtete so nur, wie er ging. Bevor sie selbst sich auf den Weg zur Arbeit machte, holte sie kurzerhand zwei Thermoskannen raus, von denen sie die eine mit Irish Coffee und die andere mit Wein aus ihrem Zimmer füllte. In die Thermoskannen würde niemand reinsehen und hoffentlich unbehelligt bleiben. Und ja - sie wusste man sollte bei der Arbeit nicht trinken.
Aber fuck. Kaffee und Wein taten doch nun echt nicht viel. In Valemount hatte es ja auch geklappt.
Sie überprüfte dass sie alles hatte - und machte sich nun selbst das erste Mal seit über fünf Jahren auf den Weg zur Arbeit..
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 04.08.2021 22:56Joanna fühlte sich unendlich unwohl, als James mit diesem Blick auf sie zukam, sich vor sie hockte. Ihre Hände nahm. Sie konnte das Mitgefühl und die Sorge praktisch spüren. Sie verbarrikadierte ihr Unwohlsein in sich, konnte aber dennoch nicht verhinden seinem Blick auszuweichen. Fuck, es ging ihr gut. ...Okay, gut war vielleicht übertrieben. Aber sie kam doch klar.
Bei seinen Worten, dass sie ihre Emotionen zeigen durfte und wenn nicht vor anderen Menschen, dann doch wenigstens vor ihr selbst, zuckten ihre Mundwinkel zu einem kurzen schwachen und verbitterten Kächeln hoch. Wie sollte sie das beschreiben? Dieses Gefühl? Dieses Gefühl der Leere und des Verletztseins und Gebrochenseins zugleich? Wie sollte sie das Gefühl in Worte fassen, wenn sie nach einem Einkauf wo jeder ihr wieder die hasserfüllten Blicke und offen über sie hergezogen war nach Hause zurückkehrte?
Endlich richteten sich ihre Augen auf ihn, erwiderten seinen Blick. "Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch kann." Es war so viel leichter, alles zu verschließen. So viel. Und vielleicht war da auch diese gewisse Angst in ihr, dass wenn sie einmal anfing etwas rauszulassen.. der Damm brechen würde und es sie einfach mitreißen würde. Sie wusste nicht, ob sie damit klarkommen würde.
Er war wieder aufgestanden, sie hatte ihren Blick wieder abwandt. Diese ganze Situation war ihr absolut unangenehm. Sie hasste es über ihre Gefühle zu sprechen. Oder Themen die so nahe an ihrer Gefühlswelt lagen. Das... wusste er doch. Und das hatte sich in den letzten fünf Jahren wirklich nicht verbessert. Eher im Gegenteil. Aber sie wollte ja auf ihn zu gehen, oder nicht? Sie seufzte leicht. Ihre Finger spielten mit dem griff ihrer Kaffeetasse. Ihr Kopf pochte schmerzte und stach unangenehm. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich sie behalten habe. Vielleicht um mir meine Schuld und was ich angerichtet habe immer vor Augen zu halten. Was die Leute von mir denken." Sie warf ihm nur einen kurzen schnellen Blick zu. "Sehr gesund, ich weiß.", fügte sie hinzu - mit einem leicht ironischen Unterton in ihrer sonst emotionslosen Stimme. "Und ich hab dir schon gesagt, warum ich in meinem Elternhaus geblieben bin. Es gehört mir. Ich hab zurzeit nicht so viel Geld, um umzuziehen oder so - und dort konnte ich ja sehr billig wohnen, hatte praktisch nur die Strom und Heizungskosten und so. Es war einfach am einfachsten." Sie zuckte mit den Schultern. Und wehe er sagte, sie hätte hierhin gekonnt. Das Thema hatten sie schon. Sie hatte eben durch ihren Streit in den Monaten zwischen dem Unfall und der Verurteilung gedacht, dass er sie ebenso hassen würde wie die Dorfbewohner. Nur dass es bei ihm noch mehr weh tat. Weil sie ihn liebte. Deswegen hatte sie sich auch keine billige Wohnung in Vancouver gesucht. Die Angst ihn zu treffen und Hass in seinen Augen zu sehen war... zu groß gewesen.
Als das Thema sich dem Knast zuwandte, zogen sich Joannas Augenbrauen leicht zusammen und sie richtete ihren Blick gradewegs auf ihn. "Woher weiß du, wie es innem Männerknast ist?", fragte sie ihn direkt und fuhr sogleich fort. "Im Knast gibts nach meiner Erfahrung drei Möglichkeiten. Entweder du gehörst zu zwei Gruppen. Das sind einmal die Opfer, die praktisch bei jeder Gelegenheit vermöbelt und ausgenutzt werden und deren Überlebenschancen echt gering sind und anderseits die Obermacker, die Geschäfte mit den Wachen machen, hinterlistig sind, untereinander gegensätzliche Banden gründen die sich schützen und angreifen und Deals machen und was nicht anders. Aber es gibt eine dritte Möglichkeit, wenn weder zum einen noch zum anderen gehören will. Und das ist, sich raushalten." Sie sprach vollkommen ernst, sah ihn dabei an - jetzt jedoch wandte sie den Blick ab. Ihr Kiefer mahlte leicht, während sie in Erinnerungen zurückging an diesen Ort, der fünf Jahre lang ihr Zuhause gewesen war. Und ja. Während man dort war wurde es wirklich zu einer Art Zuhause. Was mit das erschreckendste war. Als sie jetzt sprach, war ihre Stimme leise, in Gedanken versunken. "Man muss sich aus jedem Scheiß raushalten. Man darf nicht das geringste Anzeichen von Schwäche zeigen, sonst bist du direkt ein Opfer. Du darfst dich auf keine fucking Provokation oder irgendwelchen Scheiß oder Streitigkeiten von anderen einlassen, sonst wirst du sofort in die Bandenkriege gezogen. Gleichzeitig musst du genügend Respekt und Distanz ausstrahlen, damit die anderen kapieren, dass du kein Opfer bist, auch wenn du nicht dazugehörst." Ihre Augen waren irgendwo ins Nichts gerichtet. "Das ist der Grund weswegen ich angefangen hab, jeden Tag zu boxen. Ewig. Das ist also der dritte Weg, um im Knast klarzukommen. Und für mich der Beste." Ihr Blick fand den von James wieder. "Indem man sich ganz allein um seinen eigenen Scheiß kümmert. Und niemandem einen Grund gibt, dich zum Opfer zu machen." Ja, es war leichter gesagt als getan. Und hin und wieder hatte Joanna die Nächte auf der Krankenstation verbracht. Aber sie hatte es immer gemanagt sich aufzurappeln, mit Blicken und zur Not auch einem gezielten Wort oder gezielten Tritt ihren Standpunkt klar zu machen und ihre Distanz wieder zu erlangen.
Keinen Scheiß an sich ranlassen. Keinen Scheiß aus sich rauslassen.
Auch so kam man im Knast durch. Lange. In ihrem Fall fünf lange Jahre lang.
Nachdem James aus der Küche wieder da war und ihr so eindringlich mitteilte, dass das Verhalten ihres Dorfes nicht in Ordnng war, zuckte sie nur mit den Schultern. "Sie haben alles Recht dazu.", sagte sie tonlos. Ihr Kopf schmerzte stärker. Sie trank einen Schluck ihres Kaffees. "Ich habe fünf der Dorfbewohner getötet. Sie haben alles Recht, wütend auf mich zu sein. Aber ich will da grad echt nicht drüber sprechen." Sie griff nach der Butter, um sich ihr Toast zu beschmieren und es sich anschließend dünn mit Käse zu belegen. Sie würde dieses Toast essen, ne Kopfschmerzateblette einwerfen, Zähne putzen und zur Arbeit gehen.
Fuck. Dabei fiel ihr ein dass sie auf der Arbeit schlecht Irish Coffee oder Wein trinken konnte, wie sie es sonst mittlerweile nebenbei tat. Fuck. Dafür musste sie sich echt noch etwas einfallen lassen..
Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?
von Joanna am 04.08.2021 22:22Joanna zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Ich bin mir ziemlich sicher, kein halber Roboter zu sein. Danke." Und ein Alien konnte sie wohl auch mal ausschließen. Sie war in Kanada geboren und aufgewachsen. In diesem wunderbar kleinen, beschissen konservativen Dorf namens Valemount. Nein, sie war ein Mensch. Sie hatte eben nur diese Mauer. Ein Schutzmechanismus. Sie war sicher nicht der einzige Mensch, der so etwas hatte. War das wirklich so schwer nachzuvollziehen?
War ja auch egal.
Die blonde Musikproduzentin war froh über den Kaffee, den sie bekam. Auch wenn der Alkohol fehlte. Was zugleich zu den beiden wichtigsten Fragen führte: einmal ihren Bewegungsfreiraum in dieser Basis und einmal ob sie arbeiten durfte. Neben dem Alkohol war die Musik und ihr Job in diesem Bezug das, was sie irgendwie am Laufen hielt. Was ihre Gedanken ablenkte, sie irgendwie weitermachen ließ. Außerdem war sie fünf Jahre im Knast gewesen. Ihre Kollegen waren so unglaublich gewesen ihr fünf Jahre lang ihre Stelle praktisch freizuhalten, sie nur vorübergehend zu besetzen. Sie war ihnen mehr als nur etwas schuldig und sie würde sie jetzt ganz sicht nicht nur wegen diesem Scheiß jetzt im Stich lassen.
Joanna verzog keine Miene, während Steve und Tony Stark offensichtlich gänzlich andere Ansichten darüber hatten, wie viel Freiraum ihr gewährt werden sollte. Dass Tony ihr jedoch so viel zugestehen wollte, machte ihn gleich um einiges sympathischer. Sie ignorierte Steve (da offensichtlich was dieses Gebäude anging Tony das Sagen zu haben schien) und wandte sich ihm zu. "Danke. Echt. Ich schwöre ich werde mit dem Laptop auch keinen Scheiß oder so bauen." Sie brauchte nur ihren Zugang zu ihren Mails und natürlich die entsprechenden Programme zum Songs abmischen. Und gute Boxen - verdammt gute. Sie musste ja hören, was ihr da zugeschickt wurde. Mehr brauchte und wollte sie doch gar nicht. Sie fragte sich, wie viele Mails sich über die zwei Tage wohl schon wieder in ihrem Postfach angesammelt haben würden, wenn sie morgen endlich nachschauen könnte (sie bezweifelte, dass das heute noch was werden würde, oder?)
Nachdem Steve sie verlassen hatte um mit irgendeinem anderen Kerl zu reden der aussah, als wäre er gradewegs einem James-Bond-Film entsprungen, fragte Steven sie zu dem Thema aus, warum sie überhaupt hier war. Sie zuckte mit den Schultern. "Er soll wohl ziemlich viele Leute auf dem Gewissen haben und dass ihr schon lange hinter ihm her seid", sagte sie in ihrer tonlosen Stimme mit einem Schulterzucken. Mal sehen ob man aus ihrem Filmriss wirklich noch irgendetwas herausbekommen konnte.
Es brauchte nicht lange, da kehrte Steven mit einem ziemlich besorgniserregenden Gesichtsausdruck zu ihnen zurück. Für einen Moment erstarrte alles in ihr bei seinen Worte. Bitte was?? Er war ernsthaft in ihrem Haus gewesen?? Schnell hatte sie ihre Fassung wieder. Sie schluckte und zuckte mit den Schultern. "War wahrscheinlich nicht schwierig rauszufinden." Jeder im Dorf wusste wer sie war und wo sie wohnte. Fucking jeder. "Ist es... sehr verwüstet?" Sie hoffte nicht. Sie hatte echt nicht die Kohle alles zu ersetzen und auch nicht die Motivation eine Grundrenovierung durchzuführen. Fuck, ey, echt. Bitte nicht.
Doch bei dem was dann kam, gefror sie wirklich kurz. Einen Moment regte sie sich gar nicht, starrte ihn nur an. Dann wandte sie den Blick ab. "Warum hätt ich was dazu sagen sollen? Und was? Is doch scheißegal.", meinte sie nur abwehrend. Es ging die anderen nichts an. Das Dorf hasste sie halt, brachte das lautstark zum Ausdruck und wäre sie gern los. Was gab es dazu noch zu sagen.
"Nicht so wichtig.", sagte sie im gleichen abweisenden Ton zu Mr. Stark. Scheiße, ihr gefiel es nicht, dass sich hier alles nur um sie drehte. Am liebsten würde sie einfach nur endlich entlassen werden, dass sie sich an einen Laptop setzen oder auf ein Bett legen oder in die Bar setzen oder die Anlage erkunden und Musik hören könnte. Einfach ihre fucking Ruhe vor allem und jedem. War das wirklich zu viel verlangt?
Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 03.08.2021 15:17Joanna lachte nur und schüttelte den Kopf. "Jaja, ist klar." Sie hatte es an seiner Stimme ganz genau rausgehört, aber ihr machte das nichts aus. Wirklich nicht. ! Warum auch? Von seinen Erzählungen her schienen die Jungs ja echt in Ordnung zu sein und sie waren sicher nicht so wie die Stockärsche in ihrem Dorf. Hoffte sie zumindest. Auf ein zweites Valemount konnte sie wirklich gut und gerne verzichten. Sie spürte die Schläge ihrer Gramda ja zum Teil immer noch. Was ihr Großeltern eigentlich so machten? Was sie dachten? Ihre Elten?
Entschieden verjagte sie Gedanken aus ihrem Kopf. Das war wirklich nichts, worüber sie nachdenken wollte. Erst recht nicht heute, wo ihr Kindheitstraum endlich in so greifbare Nähe rückte.
James und sie hatten sich gemeinsam einen Tisch im Park ausgesucht und Joanna sich ihren Joint gedreht. Bei seinem Schmunzeln grinste sie. "Keine Sorge. ich bin keine Dauerqualmerin. Kiffen tu ich eh nur selten und Rauchen... jaaa zugegeben. Tu ich schon was. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich Kettenraucherin bin." Meist rauchte sie zwar mehrmals am Tag, aber meist nicht mehr als fünf. Und wenn sie gut beschäftigt war - wie bei ihrem Ausflugstag mit James - kam es gerne auch mal vor dass sie den ganzen Tag nicht rauchte, war auch kein Weltuntergang. Es war eben verschieden.
"Jap!", stimmte Joanna fröhlich zu - und sie scheute sich nicht davor, ihre Leindwand auch nach und nach zu verwenden.
"Heyy!!", protestierte sie sogleich, als james ihre Haarsträhne einfach wieder hevorzog, lachte, trat ihn leicht und verfrachtete ihre Strähne wieder dahin, wo sie hingehörte: hinter ihr Ohr.
Das Gras machte sie optimistischer. "Wir können jetzt schon loslege, würd ich sagen, oder? Wenn ne Absage kommen sollte, können wir uns immer noch auf die Party freuen." Sie grinste und trank einen Schluck Bier. Bei seinem Vorschlag nickte sie. "Perfekt! Ich glaube eh, dass du der bessere Organisator von uns beiden bist", lachte sie dann.
Ihre Gedanken drifteten ab (was nicht schwer war, mit dem wattigen fliegenden Gefühl in ihrem Kopf) und eine ganze Weile saß sie einfach nur so da, in ihren Gedanken verusnken und stellte sich vor, was wohl alles kommen möge. "Wer weiß, vielleicht kann ich mir ja sogar ne richtige eigene Wohnstätte kaufen, wenn ich das Geld gespart hab.", sagte sie wie aus dem Nichts und legte kurz mit halb geschlossenen Augenlidern den Kopf in den Nacken. "Gott wär das geil! Nie mehr irgendwelche billigen Absteigen, unsichere Wohngemeinschaften oder die Straße." Dank ihrer Nackenposition überkam sie ein heftiger Schwindel, den sie einige Sekunden lang genoss, ehe sie sich wieder richtig hinsetzte. Alles drehte sich und schwebte und waberte und es brauchte einen Moment, bis wieder alles an seinem Platz stand. Sie konnte verstehen, warum andere sich gerne beim Gras übergaben. Wirklich. Nur gut, dass sie einen festen Magen hatte und ihr dieses Kopfüber und Rundherumgefühl nichts ausmachte. Mit einem fast schon leicht triumphierenden Grinsen sah sie James an. "Das wär doch mal was, oder? Ein richtig eigenes Zuhause."
Sie nahm den letzten Zug ihres Joints, ließ ihn in Ermangelung eines Mülleimers in der Nähe (zudem wollte sie eh nicht aufstehen) auf den Boden fallen und drückte ihn mit ihrer Fußspitze festaus, wobei der letzte Rauch ihren Lippen entkam. Der Gedanke endlich wirklich richtig Fuß in der Stadt zu fassen war wirklich ein Traum.
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 02.08.2021 23:20Es war nie ihr Plan gewesen, dass James die Briefe las. Sie hatte sie mitgenommen weil... sie ein Teil von ihr geworden waren. Ein beschissener Teil, ja. Aber dennoch ein Teil. Jeden Morgen, nachdem sie die Kaffeemaschine angeworden hatte, war sie zum Briefkasten gegangen um drei bis fünf Hass- & Drohbriefe ihrer Nachbarn rauszuholen und zu lesen. Jeden Morgen hatte sie so die Faustschläge in ihren Magen, die Messerstiche in ihr Herz empfangen - abgenickt, in sich verbarrikadiert und dann ihren Irish Coffee getrunken. Es war beschissen, aber hätte sie sie da gelassen, hätte es sich wie weglaufen angefühlt. Weglaufen vor dem, was sie getan hatte. Und das wollte sie nicht. Sie wollte und konnte das nicht vergessen.
Es war ihre Schuld.
Aber die war auch nur für sie bestimmt.
Jetzt offensichtlich nicht mehr. Sie hörte James Seufzen, hörte das Reiben von Papier an Papier, als er die Briefe beiseitelegte. Sie starrte nur in ihren Kaffee und nahm einen weiteren Schluck. Was sollte sie dazu sagen? Warum hätte sie etwas sagen sollen? Und wann? Es war ja nicht so, als würde es eine Rolle spielen. Oder als lägen die falsch..
Bei den Fragen die danach kamen zuckte sie leicht mit den Schultern und seufzte dann selbst. "Wie ich schon sagte. Die Mauer schützt." Aus Gewohnheit kaute sie sich leicht auf der Unterlippe. So wie sie es früher schon immer getan hatte. Ihr Blick auf einen Punkt gerichtet, den nur sie sehen konnte. "Die Mauer hält nicht nur meine Gefühle drinnen, sondern solchen Scheiß auch draußen. Größtenteils jedenfalls." Jeder Blick tat weh. Das Getuschel hinter ihrem Rücen, die offene Abfälligkeit. Jeder Brief. Aber sie hielt es aus. Das meiste prallte ab, und was nicht abprallte, konnte sie verschließen. Es war... okay.
Jetzt erst wandte sie ihren Blick James wieder zu. "Und was sollte ich sonst tun, als es zuzulassen? Sie haben nicht Unrecht. Und die hassen mich schon genug, da muss ich echt nicht noch mehr Öl ins Feuer kippen. Einfach ignorieren ist am Besten." Sie zögerte kurz und fügte dann murmelnd hinzu: "So wie im Knast." Sie trank einen Schluck Kaffee. Ihr Kopf dröhnte, schmerzte und pochte. Fuck.
Warum musste so ein Gespräch ausgerechnet jetzt grade stattfinden? Sie beobachtete wie James rasch in der Küche verschwand und hörte sein Fluchen bei den Eiern. Mit einem seufzten fuhr sie ihre Hand in ihre blonden Haare, stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch ab. Fuck. Fuck. Sie hätte die Briefe einfach bei sich im Zimmer verstecken wolle. So ein Scheiß. Aber nicht mehr rückgängig zu machen.
...wie so vieles.
Als James zurückkam sah sie ihn wieder an. Seine laute Stimme verursachte kurze stechende Schmerzen in ihrem Schädel die sie kurz ihre Augen unangenehm zusammenkneifen ließ, mehr nicht. "Warum nicht?", entgegnete sie in ihrer üblichen tonlosen Stimme, ihn dabei anblickend, ehe sie sich dann vorsichtig mit leicht zitternden Fingern ein Toast nahm. "Es ist schon okay.", fügte sie dann hoffentlich besänftigend hinzu (auch wenn sich ihre Tonlage praktisch nicht änderte). "Ich... komm damit zurecht." Zumindest je nachdem, wie mans sah. Aber es war doch auch egal. Die Leute hatten recht und sie war wirklich die letzte auf der Welt, die denen einen Vorwurf machen konnte. Es war okay. Sie hatte es eh nicht anders verident.