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Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 06.10.2021 19:18Erst als Joanna aus der Küche zurückkam - mit ihrem üblichen Irish Coffee in der Hand - bemerkte sie die Uniform, die James trug. Doch... darauf würde sie gleich zu sprechen kommen. Erst lag ihr etwas anderes auf der Seele. Etwas schweres.
James kam ihr zuvor. Ein schwaches kurzes Lächeln zuckte über ihre Lippen. Ihre Stimme war nicht mehr ganz so monoton wie zuvor, aber auch lange nicht mehr so gefühlsüberladen wie am vorigen Tag. Sie hatte sich ihm geöffnet. Ihm einen kleinen Einblick darin gegeben, wie es ihr innerlich wirklich ging. Und es tat ihr leid, ihn damit belastet zu haben. Sie fragte sich... ob ihr Schutz, ihre Mauer nicht doch besser gewesen wäre. Nicht nur um sich selbst zus chützen, sonderna uch ihn. Aber... das konnte sie so genau noch nicht sagen. Ihre Mauer stand zwar wieder, aber lange nicht so stabil wie zuvor. Eher etwas wackelig. Sie hoffte, er verzieh ihr. Für ihren Ausbruch.
"Ein wenig.", antwortete sie zunächst jedoch auf seine Frage nach den Schultern und zuckte mit den Schultern. "Wie immer, eigentlich." Etwa drei Stunden durchschlafen, dann von einem der üblichen Alpträume geweckt werden bzw. von den Erinnerungen, und der Rest der Nacht bestand aus einem hin und her wälzen, kurzfristigen Eindösen, nur um ne halbe oder ganze Stunde später erneut aus dem Schlaf zu schrecken. Es war nervig. Wirklich. Einfach nur... beschissen. "Und du?", stellte sie die Gegenfrage zu seinem Schlaf.
Dann kam sie uz dem, was sie iegentlichl oswerden wollte: ihre Entschuldigung. Es war zwar knapp, aber er nahm sie an. Joanna brachte ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln. Allmählich wurde sie besser darin. "Danke. Ich... wollte dich nicht so überfordern", erklärte sie noch ein wenig den Grund für ihre Entschuldigung, und begann sich ein Brot für das Frühstück zu schmieren. Anschließend nickte sie zu seiner Uniform. "Schick. Wofür ist die?", fragte sie interessiert, und richtete ihren Blick in den seinen. Sie gab sich Mühe. Wirklich. Sie... sehnte sich nach der Nähe zu ihm. Das konnte sie nach dem gestrigen Tag wohl wirklich nicht verleugnen, oder?
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 04.10.2021 10:02"Ja... bestimmt", sagte Joanna leise und sanft auf seine beruhigenden Worte, dass es besser werden würde. mit ihr. Mit ihrer Angst. Noch... konnte sie daran nicht glauben, wirklich nicht. Aber das war okay und sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. Das hatte sie eute wohl ohnehin genug getan. Und so zog sie sich schließlich sanft und im Guten von ihm zurück und betrat das Gästezimmer. Einen Augenblick lang stand sie einfach nur da, die Tür geschlossen, ehe sie sich dann unten aus ihrem Kleiderschrank ne Flasche Schnaps holte, mit dieser aufs Bett fallen ließ und einfach versuchte, nicht in ihren verhassten Gefühlen zu ertrinken...
Die Nacht war wie immer ein einziges Herumwälzen gewesen. Wenn sie es mal schaffte irgendwann einzuschlafen, wachte sie nur kurze Zeit später wegen einem der üblichen Alpträume oder einfach der Erinnerungen von dem Unfall wieder auf. Sie hasste es. Sie hasste es so sehr. Ab fünf Uhr morgens hing sie das mit dem Schlaf also wieder an den Nagel, scrollte gelangweilt am Handy durchs Internet und nahm hin und wieder ein oder zwei Schlucke von dem Eierlikör der neben ihrem Bett stand (den hatte sie sich gestern geholt nachdem der Schnaps leer gewesen war).
Schließlich zeigte ihr die Uhr, dass es Zeit wurde aufzustehen. Es brauchte noch ne halbe Stunde, bis sie ihren Körper dazu überredet hatte, sich tatsächlich aufzusetzen. Mit einer Hand fuhr sie sich durch ihre wirren blonden Haare, ignorierte das tiefe fallende Gefühl der Tiefe in ihr und erhob sich endlich. Ihre Mauer stand wieder. Wackelig wieder, aber sie stand und dafür war sie dankbar. Am liebsten wollte sie nicht mehr über den vergangenen Tag nachdenken, obwohl sie die Nacht gefühlt nix anderes getan hatte als es wieder und wieder und wieder durchzugehen.
Mit einem Seufzen ging sie zu dem Tisch mit dem Buch, in welches sie laut Leyna positive Dinge und Gedanken aufschreiben sollte, und was ihr an diesem Morgen gefiel (sie sog sich irgendwas aus den Fingern, wie das Zwitschern der Vögel und die draußen recht rasch dahingleitenden Wolken), schmiss den Stift hin, zog sich an (lockeres weites ärmelloses dunkelgraues Shirt mit Aufdruck einer roten Gitarre, darüber ne hellblaue Jeansjacke und ihre schwarze enganliegende Hose) und beförderte die leere Schnapsflasche vom vergangenen Abend mit einem Fußkick unters Bett um sie zu verstecken. Erst dann verließ sie endlich das Gästezimmer. Sofort begrüßte der angenehme Kaffeegeruch sie - und James, der bereits am Esstisch saß.
"Morgen", begrüßte ihn, überlegte kurz ihre Hand auf seine Schulter zu legen, entschied sich dagegen und ging in die Küche. Sie hatte ihn gestern schon echt genug bedrängt. Sie goss sich den Kaffee ein, tat sich einen Schuss von dem Whiskey dazu, rührte um und kehrte damit an den Esstisch zurück, wo sie sich an ihrem üblichen Platz am Kopfende niederließ und gleich einen Schluck nahm. Sie sah in ihr schwarzes Getränk, erst dann blicke sie auf. "Hey.. sorry wegen gestern. Es war..." Wieder seufzte sie und schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung was mit mir war." Sie griff nach einer Scheibe Brot und der Wurst..
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 03.10.2021 12:14Eing anz schwaches Lächeln zuckte über Joannas Lippen. "Ja. Ich weiß.", sagte sie leise. Sie wusste, was er gemeint hatte. Dass sie seine Familie geworden war, selbst wenn ihnen Kinder nie vergönnt gewesen waren. Zunächst weil sie es nicht versuchten, später funktionierte es nicht bis zu dem einen Mal, wo sie das Kind dann verloren. Dass er sie trotzdem, nach allem was geschehen war, noch immer als seine Familie sah... das war mehra ls sie erwartet hätte, wirklic. Und das Gefühl in ihr blieb trotzdem. Er hätte noch immer seine Eltern und seinen Bruder gehabt,w enn sie weg wär. Natürlich war es nicht das Gleiche, aber er wäre nicht allein gweesen. Er hätte Rückhalt gehabt. Leute die sich um ihn sorgen, die für ihn da sind. Sie...
Fuck. Sie sollte echt aufhören darüber nachzudenken. Echt. Auch wenn das viel lecihter gesagt als getan war. Denn diese Gewissehit und diese Gedanken waren immer da. Immer in den dunkelsten Stunden. Nur der Alk konnte sie zeitweise vertreiben.
Einer der hundert Gründe, warum sie so oft zur Flasche griff.
Die Umarmung tat unendlich gut. Sie war schön, intim. Und der Kuss... halb hatte Joanna schon erwartet. dass er zurücktreten würde. Dass er ihr sagen würde, dass das noch zu schnell ging. Dass er noch nicht wieder soweit war. Und das wäre okay gewesen. Sie wusste, dass sie nichts anderes verdient hatte. Doch zu ihrer Überraschung erwiderte er den Kuss. Er zog sich in die Länge und es fühlte sich einfach an wie...
...wie Zuhause.
Den Kopf sanft an seiner Schulter lehnend hörte sie seine Frage, sein Geschmack noch auf ihren Lippen. Sie dachte nach. Sollte sie die Wahrheit sagen. Oder lügen? Sonst wählte sie immer die Lüge. Es war einfach einfacher. Für alle. Für die anderen und für sie selbst. Aber Leyna hatte sie heute versprochen mit James zu reden, ihm zu sagen was sie fühlte, was ihre Angst war und das hatte sie gtan. Und gänzlich schien das Gespräch noch nicht vorbei zu sein. Sie seufzte leicht. "Ja.", sagte sie und löste sich leicht von ihm, um ihm in die Augen sehen zu können. "Die wird immer da sein, die Angst. Die geht nicht so einfach. Aber das ist schon okay." Sie versuchte sich an einem Lächeln und es funktionierte sogar halbwegs. "Danke fürs Zuhörn und alles. Wirklich." Sie gab ihm nochmal einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe sie ihn dann losließ.
Jetzt würde sie aber in ihr Zimmer gehen. Sie wollte was Musik hörn, was trinken und einfach alle Gedanken ausschalten, die grade viel, viel, viel zu laut in ihrem Kopf herumgeistern. Sie einfach zum Schweigen bringen, die Ruhe genießen und dann hoffentlich ein wenig schlafen.
Wieder einmal war sie nämlich, viel viel zu müde.
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 01.10.2021 10:51Joanna nickte leicht, in Gedanken versunken. Ja. Da hatte er Recht. Sie war schon immer eine Kämpferin gewesen. Und auch jetzt kämpfte sie. Anders als damals in dem Wunsch ihrem Traum nachzujagen, ihrem Traum den Wunsch zu erfüllen, eine Karriere mit der Musik zu haben. Irgendeine. Heute war es mehr ein Kampf durch den Tag. Eben nicht aufzugeben. Natürlich waren ihr Suizidgedanken gekommen. Vor allem nach dem Unfall. Als es mit James schwer wurde und die Anhörung und allem. Im Knast war es nich viel besser. Aber sie hatte diesen Gedanken nie nachgegeben. Wenn sie darüber nachdachte... der Gedanke sich selbst das Leben zu nehmen war wohl die ultimative Form des Aufgebens. Aber sie war niemand der aufgab. War sie noch nie gewesen. Sie hatte schon immer bis zum Schluss gekämpft Und das würde sie auch mit ihrem gesamten verdammten Leben machen. Darin zumindest war sie entschlossen.
Und sie war froh, dass James das wusste.
Abgesehen vom langsamen nicken und einem gehauchten. "Ja... das mein ich...", sagte sie also nichts weiter zu. Sie wussten, was sie einander hatten.
Deine Familie würde noch leben... meine aber nicht. Ein tiefer Stich in ihren Herzen als hätte grade jemand entschieden, ihr einen angespitzten Pfahl durch die Brust zu rammen. Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer - noch schwerer als zuvor. "Unsinn...", sagte sie leise und hob dennoch eine leicht zitternde Hand, um ihm diese sanft an die Wande zu lesen. "Du hättest doch noch deine Eltern. Deinen Bruder..." Sie wusste, dass das nicht mehr Punkte und sie hatte verstanden, was er hatte sagen wollen. Und sie war dankbar dafür. Wirklich dankbar.
Und das zeigte sie ihm auch, indem sie sich gegen das Gästezimmer entschied, ihn sanft umarmte und ihm versprach zu bleiben. Zu bleiben und dass sie keinen Suizid begehen wollte. Bei seinen einfühlsamen, wunderbaren liebevollen Worten lächelte sie schwach. "Und ich liebe dich, James. Daran hat sich nie was geändert.", flüsterte sie leise. Ihre eine Hand war in seinen Nacken gewandert, sie löste sich etwas, lehnte ihre Stirn gegen die Seine. Und dann einen Moment später, küsste sie ihn auf die Lippen. Sie wollte ihn zu nichts zwingen. Sie wollte ihn nicht überfordern oder irgendetwas übersetürzen. Aber gerade fühlte es sich einfach...
...einfach richtig an..
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 29.09.2021 10:52die Konversation, während James auf sie einsprach, spielte sich in ihrem Kopf wie ein Dialog ab. Ein makaberer innerer Dialog, nach außen hin nur sichtbar dadurch, dass neuerliche Tränen über ihre Wangen liefen, während sie gleichzeitig lächelte. Jo, du bist kein Monster. Doch. Du killst keine Leute einfach so. Was war es denn dann gewesen? Es war ein Unfall. Ihre Lippen zuckten zu einem stärkeren Lippen und größere Tränen entstanden. Darauf konnte sie nichts erwidern. Man tut Sachen ohne das man wirklich denkt, dass irgendwas passieren könnte. Fuck ja. JA, das tat man! Aber warum? Wa-rum?! Warum war sie so dumm gewesen, warum hatte sie nicht auch nur eine Sekunde nachgedacht bevor sie gefahren war??! Das Leben ist eben nicht immer fair. Fuck, wie recht er hatte. Aber du hast noch eine Chance bekommen. Was für eine? Was war die überhaupt wert? Was war diese Chance wert, wenn dafür Lis tot war, wenn dafür fünf unschuldige Menschen krepiert waren und nur SIE die Verursacherin überlebt hatte. Was für eine verfickte Chance sollte das denn sein?? Vielleicht hätte es dich wohlt reffen sollen, aber das tat es nicht und weißt du was? Darüber bin ich sehr froh.
Schon wieder kamen neue Tränen. Sie spürte praktisch den Druck, James grade ansehen zu müssen, doch sie konnte es nicht. War zu schwach dafür, wandte den Blick ab. Sie hatte es vergessen, wie lieb er war, hatte ihn so lange vor sich gestoßen nach all dem Streit den sie nach dem Unfall gehabt hatten, all dem Z wist und den Spannungen. Und jetzt war er hier und... erstand einfach...
Was war in den fünf Jahren geschehen? Warum war sie so dumm gewesen? Wieder einmal? Warum konnte sie in ihrem Leben scheinmar ALLES nur kaputt machen? Ihre Familie, ihr Kind, ihre Ehe...
Sie konnte nichts sagen zu seinen so lieben Worten und doch waren sie tatsächlich wie Balsam für ihre Seele, die gerade zum ersten Mal seit ewigkeiten offen lag. Sie war unfair zu ihm gewesen mit ihren Anschuldigungen. Das wusste sie. Und sie wusste auch, dass sie nicht mehr wie früher war, aber fuck, wie sollte sie das noch sein? Wie sollte sie noch begeisterungsfähig und fröhlich in der Weltgeschichte herumspringen, wenn sie doch ihre Familie umbgebracht hatte? Ihre kleine Schwester, mit der sie ein so enges Verhältnis gehabt hatte??
Aus irgendeinem Grund erwischte seine Sorge sie unvorbereitet. Unsicher blickte sie zu ihm. Wischte sich zum wiederholten Mal die Tränen von den Wangen in dem Versuch, ihre Fassung wiederzuerlangen. "Ich weiß, man sieht es vielleicht nicht so... aber ich habe nicht aufgegeben." Irgendwie fand ein gequältes Lächeln den Weg auf ihre Lippen. "Ansonsten wäre ich nicht hier." sie hätte schon lange tot sein können. Am einfachsten im Knast, aber auch später. Allein kein Problem. Aber sie lebte trotzdem weiter. Von Tag zu Tag zu Tag. Der Alk half dabei, mochte man von denken was man wollte. Sie hatte sogar auf James Nachricht geantwortet, mit ihm geschrieben, sich mit ihm getroffen. War hergekommen weil sie eine Scheidung... fuck. Das hatten sie doch schon. Weil sie ihn nieinfach nicht auch noch hatte verlieren können. Sie hatte sich eine verfickte Therapeutin gesucht, dank der sie hier grade stand und dieses Gespräch mit James führte.
Das alles hätte sie nicht getan, wenn sie aufgegeben hätte. Auch wenn jeder verfickte Atemzug schmerzte und die Schuld Tag und Nacht wie ganze Gebirgsketten auf ihrem Verstand lasteten.
Sie war im Begriff in ihr Zimmer zu verschwinden, sich zusammenzukugeln, sich zu betrinken und irgendwie zu versuchen ihren Schutz wieder aufzubauen. Doch dann spürte sie James Griff um ihr Handgelenk und sie drehte sich wieder zu ihm um. Sah ihm aus ihren verquollenen Augen in die Seinen. Die sie so liebte. Glaubst du, das würde was bringen? "Meine Familie würde noch leben.", antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. Ihre Schwester hätte heiraten können, das Dorf sich nicht missmutig das Maul zerrissen, wie schrecklich sie war und fünf 'gute' Dorfbewohner behalten und nur die ohnehin unbeliebte Rebellin verloren. Es wäre für alle besser...
Du sagst du willst mich nicht verletzen, aber so tust du mir weh. Aber das macht mir nichts, weil ich dich hier hab. Und ich will dich weiterhin hier haben. Und da war er. Und sie verstand ihn. Und für einen Moment tat Jo alles was sie gesagt hatte, einfach nur leid. Unendlich leid. Sie ließ die Klinke des Gästezimmers los, umstattdessen ihre Arme um seinen Hals zu schlingen. "Und ich will hier bleiben", flüsterte sie, ihren Kopf auf seiner Schulter gebettet, mühsam ruhig (alerding snoch immer oft mit Zittern versetzt) atmend. "Ich werd nicht gehen. Und ich hab nicht vor zu sterben, okay?" Zumindest nicht selbstverursacht. Ganz sanft löste sie sich um ihm einen ebenso sanften Kuss auf die Wange zu geben, ehe sie ihn zurück in die Umarmung zog.
Er konnte sich nicht ansatzweise vorstellen, wie wichtig er ihr war.
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 28.09.2021 19:07"Und das habe ich nicht..." Es war nur ein ersticktes Flüstern, aber es war da. Voller Selbsthass. Voller Schuld. Ihre Nase lief, ihre Brust schmerzte, ihre Augen drückten, waren geschwollen und sicher auch rot. Sie hatte nicht aufgepasst. Sie hatte den Unfall gebaut, nur ihretwegen war er geschehen. Hätte sie an der Ampel gehalten, hätte sie die Geschwindigkeitbegrenzung berücksichtigt, wären ihre Eltern, wären die beiden anderen, wäre Lis noch am leben...
Aber sie wusste, was James hier tat. Trotz allem drang das noch in ihren benebelten, sonst nicht aufnahmefähigen Kopf vor, der sich gerade im absoluten Ausnahmemodus befand. Er log sie nicht an. Er sagte ihr die Wahrheit. Und fuck, sie wusste ja selbst, dass man Unfälle nicht verhindern konnte. nicht immer jedenfalls. Nur ihren hatte sie ausgeführt. Sie hatte niemanden umbringen wollen, und doch hatte sie ja die rote Ampeln überfahren wollen, war bewusst schneller gefahren. Es kam auf dasselbe verfickte Ergebnis raus und sie... fuuuck...
"Ich weiß", flüsterte sie erneut, versuchte sich an einem Lächeln und scheiterte dabei kläglich. "Das ändert nichts daran dass ich ein Monster bin." Ihre Hände zitterten. Und es änderte auch nichts daran, dass sie Schuld war. Es änderte nichts daran, dass sie eine so viel härtere Strafe verdient hätte, als nur krass. Es war nicht fair. Dieses beschissene Leben war absolut nicht fair. Von vorne bis hinten nicht.
Ein ersticktes trauriges und verbittertes Lachen löste sich aus ihrer Kehle, als er sagte, dass sie ein 'guter Mensch' sei. In welcher fucking Welt, war das was sie getan hatte bitte gut? In was für einer Welt war also sie gut??! Sie hatte es schon einmal getan. Woher wollte er wissen, dass sie so etwas nicht noch einmal tat? Das war wirklich ihre größte Angst. Sie wollte ihn nicht verlieren, in keinstem Fall. Und am allerwenigsten wollte sie der Grund dafür sein, ihn zu verlieren.
Dann.... dann könnte sie mit dem Leben wohl doch endgültig abhaken...
Sag das nicht, Jo. Ihre Mundwinkel zuckten, doch sie sah ihn nicht an. Allerdings ließ sie es zu, dass er die Flasche aus ihrem halb verkrampften, halb lockeren Griff zog und beiseite stellte. Obwohl sie sich am liebsten noch mehr des Alkohols die Kehle hinuntergestürzt hätte. Sie konnte nicht darauf antworten. Grad nicht. Obwohl sie es gerne hätte. Ihm gerne erklärt hatte, warum der Alkohol half, warum.... Ich hab dich schon verloren. Der Satz blieb in ihrem Kopf hängen und wiederholte sich, ließ kaum etwas anderes zu. Wiederholte, wiederholte und wiederholte sich. Neuerliche Tränen drängten sich gegen ihren Willen in ihre Augen. Sie wischte sie weg.
"Ist das so?", fragte sie erstickt, versuchte verzweifelt die Steine ihrer Mauer auf dem Meeresgrund zusammenzuklauben, um diese wenigstens sporadisch wieder aufzubauen. "Siehst du mich als verloren an? Hast du mich aufgegeben?" Sie wusste, das war nicht fair. Sie wusste er wollte ihr helfen. Sie wusste sie machte grade alles kaputt aber dennoch konnte sie nicht anders. Sie atmete zitternd ein, blinzelte kurz an die Decke und schaffte es irgendwie, die Tränen wieder zurückzudrängen. "Es tut mir leid James. Ich sage es aber, weil es wahr ist. Ich habe den Unfall gebaut. Ich hätte diejenige sein sollen, die die Konsequenzen trägt. Nicht meine Familie, nicht die anderen beiden. Ich. Ich hätte sterben sollen." Sie schüttelte den Kopf, wandte den Blick ab. Aus dem Nichts löste sich nun doch noch eine weitere Träne und sie wischte sie sofort weg. Mühsam versuchte sie so ruhig es ihr grade möglich war, durchzuatmen.
"Ich liebe dich auch, James", sagte sie leise. Kurz warf sie ihm einen Blick zu, sah ihm in die Augen. "Das habe ich immer." Dann drehte sie sich um, eine Hand bereits auf der Klinke, im Begriff, ins Gästezimmer zu verschwinden...
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 27.09.2021 15:32Joanna war dankbar, dass James sie nicht unterbrach. Es fiel ihr nicht leicht. Obwohl... vielleicht wünschte sich ein Teil von ihr sogar, dass er sie unterbrach. Damit sie bewahrt wurde davor, diese Grenze zu überstreiten. Aber das tat er nicht, und in der Theorie wusste sie auch, dass das gut war und dann... und dann kam es plötzlich raus. plötzlich kamen die Worte über die Lippen und sie konnte ihre Mauer in diesem Moment nicht mehr vollständig aufrecht halten. Sie bekam Risse, ihre Augen begannen zu glänzen, ihre Lippen leicht zu zittern und sie musste sichtlich mit sich ringen. Nein. Das fiel ihr nicht leicht.
es fiel ihr gnaz und gar nicht leicht das zuzugeben.
Und James Reaktion war die... war die liebevollste die man sich nur vorstellen konnte. Eine Reaktion, die eine kaatastrophale Wirkung nach sich zog. Als hätte man einen Meißel an einen der Risse in ihrer Mauer dran gesetzt, mit dem Hammer draufgeschlagen und damit den Damm endgültig zum Brechen gebracht. "Fuuuck", flüsterte sie mit brüchiger, nein sogar brechender Stimme und schon rollten die Tränen über ihre Wangen. Sofort hob sie schmale ebenso zitternde Finger um die Tränen wegzustreichen. Ihr Herz schmerzte so sehr als wäre es eine einzige rote Blutmatsche die irgendwohin geklatscht wurde. Ein wunder dass es so sehr rasend pochend konnte, obwohl es so kaputt war.
"Ich... ich...", das Reden fiel ihr schwer. Und dann brach es aus ihr heraus, plötzlich konnte sie nicht mehr aufhören zu reden, aus rot umrandeten Augen blickten sie ihn an, während die Tränen unkontrolliert kamen, ihre Stimme schankte, immer wieder wegbrach, ihre Schultern bebten und sie zum ersten Mal seit Ewigkeiten tatsächlich die Emotionen überwältigen - und sogar noch länger war es her, dass dies im Beisein von wem anderem geschah. "Und was ist wenn wieder so ne Scheiße passiert? Was ist wenn ich wieder irgendeine verfickte Scheiße baue, was wenn ich... fuck, keine Ahnung, was wenn ich dir das gleiche antue was ich meiner Familie angetan hab, meinen Eltern, L... scheiße, Lis??! Ich liebe dich James und ich hab auch Lis geliebt und trotzdem hab ich sie umgebracht, trotzdem klebt ihr Blut an meinen verfickten Fingern und ich..." Ihr Blick wandte sich ab und sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. "...Wer tut sowas James?" Sie sah wieder zu ihm. Selbsthass loderte nahezu in ihrem Blick, all ihre Brüche zumindest einmal ganz offen aufgedeckt. "Was bin ich für ein verfickter Mensch der sowas tut, wie... fuck. Wenn ich meiner Familie das angetan hab, was könnte ich dir dann erst antun? Oder Fremden? Oder..." Sie schluckte schwer und schüttelte leicht den Kopf. Sie fühlte sich wie auf den Grund des Ozeans gezogen. Als sie diesmal sprach war ihre Stimme ganz leise. Ein Hauchen des Selbsthasses. "Ich hätte mehr bekommen sollen als diese verfickten fünf Jahre Knast. Ich hab... ich..." Sie warf James einen Blick zu, wandte sich ab. "...Ich sollte an deren Stelle im Grab liegen."
Ein tiefes Schluchzen von ganz tief aus ihr drang nach außen. Neue Tränen rollten über ihre Wangen. Ruckartig stand sie auf, schnappte sichd ie erstbeste Flasche Alkohol die sie irgendwo fand - sie wusste noch nichtmal was es war - öffnete sie und trank daraus. Den Rücken James zugewandt an der Wand lehnent, den Kopf nach unten gesenkt...
... und weinend.
Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 27.09.2021 14:42Verstehend nickte Joanna, als James ihr erzählte dass er es vermutlich durchaus probiert hätte, wenn er nicht aus einer solchen Cop-Familie stammen würde. "Dein Dad hat dich echt geprägt, oder?", fragte sie nochmal genauer nach und sah zu ihm hoch während sie in den Park zurückgingen.
Sie packten sämtliche der gekauften Sachen, Getränke und Knabbereien auf und bereiteten soweit es möglich war schonmal alles zum Grillen vor. Jetzt hieß es nur noch warten, wofür Joanna sich einfach auf den Tisch setzte und eine (normale) Zigarette anzündete, während sie wartete, dass die Kopfschmerztablette wirkte, was nach einer knappen Dreiviertelstunde der Fall war. Nebenbei hatte Joanna noch ihre WG erreicht und die davon überzeugt, ne Musikbox mitzubringen, sodass sie noch ordentlich Mucke würde machen können.
Nach einer ganzen Weile kamen dann auch endlich die ersten ihrer Gäste - tatsächlich die beiden von Jo: Mike und Theresa.
"Jooo, geil ey!!", rief Mike zur Begrüßung, umarmte sie und schnappte sich ihre (zweite oder dritte? Heute war sie einfach gut drauf) Kippe, um dran zu ziehen, ehe er sich dann selbst ein Bier aus dem Kasten nahm und köpfte. "Mega ey!! Dann werden wir dich wohl bald in unserer Gruppe verlieren, oder?"
Theresa lächelte eher schüchtern und schnappte sich dann auch ein Bier. Und dann kamen auch schon James Leute, wo die Musikfanatikerin sogleich vom Tisch rutschte um James Kumpels zu begrüßen - sie hatte echt Kohldampf!! Hoffentlich hatte irgendwer jetzt auch das Fleisch mitgebracht!
Re: James & Joanna ~ Do You Still Love Me? (2021)
von Joanna am 24.09.2021 13:45Allein der Anblick von James zeigte ihr, dass er wieder einmal trainieren gewesen war. Die Schweißflecken unter den Armen, am Rücken. Er war schon immer der Sportliche von ihnen beiden gewesen. Ehrgeizig. Ähnlich wie sie und doch auf eine andere Art und Weise. Er war eben schon immer der einhundert prozentige Polizist gewesen und sie... nun. Sie eben die rebellische Musikproduzentin. Aber nicht anders hätte sie es je gewollt. Sie liebte ihn. Es war einfach nur... fuck. Alles scheiße gelaufen. Sie hatte eben Scheiße gebaut. Scheiße, die sie nicht rückgängig amchen konnte, die sie nie wieder gutmachen konnte.
Ja, sie war nervös. Vor dem, was sie vorhatte. Was wenn...? Sie wandte den Blick ab, dachte an Leynas Worte. Du liebst ihn nicht wahr? Das sagst du immer wieder. Werm kannst du dich anvertrauen, wenn nicht ihm. Er wird es zu schätzen wissen, wenn du es schafft, dich ihm zu öffnen. Das weiß ich, glaub mir. Fuck. Wenn das mal so einfach wäre. Sie trank noch einen Schluck Whiskey und wurde von James aus ihren Gedanken gerissen. "Ja klar, kein Ding. Viel Spaß." Ihre Mundwinkel zuckten ein wenig zu dem Ansatz eines Lächelns. Bei seinen warnenden Worten wegen des Alks schüttelte sie den Kopf. "Keine Sorge. Ich stell sie gleich weg." Die hier zumindest.
Sie beobachtete, wie er im Bad verschwand, dann exte sie kurzerhand das Glas, schüttete sich nach (ganz voll) und stellte die Flasche zurück in den Schrank, ehe sie ins Wohnzimmer ging und sich setzte. Viel zu schnell war das Glas erneut leer, obwohl sie bemühte sich am Riemen zu reißen. Immer wieder verbarg sie kurz das Gesicht in ihren Händen, dachte über ihre worte wieder und wieder nach. Fragte sich, wie sie das Ganze nur angehen sollte...
Und dann hörte sie Geräuschte, als James schließlich - umgezogen und wieder frisch gemacht - zu ihr kam. Er roch gut. Und sah gut aus. Fuck ey...
Sie räusperte sich leicht und lehnte sich nach vorne, die Unterarme auf ihren Knien abgestürzt. "Heute in der Therapiestunde mit Leyna, da ging es um... Ängste und Bevürchtungen und sowas. Gefühle früher heute und so weiter." Sie biss sich leicht auf die Unterlippen, befeuchtete ihre Lippen dann mit einem Rollen und atmete mühsam durch. "Wir haben über Autos gesprochen, Kreuzungen, Knast und so weiter, weißt schon. Und haben versucht meine Kernangst rauszufinden und... naja.." Sie atmete tief durch. Ihre Stimme war so leise, dass sie fast abbrach. "..sie meinte es sei gut wenn ich dir das sage." Erneut räusperte sich leicht und irgendwie befand sich jetzt das leere Whiskeyglas in ihren Fingern. Fuck, sie wünschte, es wäre gefüllt... "Ich..." Sie warf ihm einen Blick zu, merkte, dass das nicht funktionierte und wandte den Blick ab. ihre Mauern bekamen Risse. Sie spürte wie sich Tränen in ihre Augen drücken wollten. As sie sprach war ihre Stimme brüchig. "Ich hab Angst dich auch noch zu verlieren."
Wieder warf sie ihm einen schnellen kurzen Blick zu, ihre Lippen zuckten zu dem Ansatz eines Lächelnd und sie zuckte mit den Schultern. Fuck.
So sahs aus...
Re: James & Joanna ~ And Then I Saw You... (2000)
von Joanna am 21.09.2021 21:17"Naja. Es macht ja auch glücklich und leicht.", grinste Jo verteidigend, während sie sich wieder aufrichtete, die Tüten erneut nahm und sie ihren Weg zurück zum Park fortsetzten. "Aber wenn der Rausch dann abklingt..." Sie zuckte mit den Schultern. "...naja. Manche kotzen halt, ich krieg scheiße Kopfschmerzen. Kein Plan warum. Isn bisschen nervig, aber manchmal nehm ichs halt in Kauf." Bei seiner freundlichen Nachfrage nickte sie dann jedoch. "Ja, keine Panik. is beschissen, aber die Tablette wird gleich wirkn, definitiv."
Den Rest des Weges bis zum Park legten sie schweigend zurück. Leicht kaute Joanna auf der Unterlippe, bis sie schließlich die Frage einfach nicht an sich halten konnte. "Wenn du kein solcher Vorzeige-Cop und so wärst...", begann sie und blickte auf, während sei dabei war weitere der Snacks aus den Tüten zu räumen und auf dem Tisch zu verteilen. "...meinst du, du hättest es dann auch schonmal probiert, etwas Gras zu rauchen?"
Es interessierte sie wirklich. Sie wollte ihn nicht zu iwas übereden oder sonst was, fuck. Nein definitiv nicht. Immerhin war er ein Cop, Gras (noch) illegal und sie wollte alles andere als ihn in die Scheiße reiten. Obgleich die Diskussion, ob Gras nicht legalisiert werden sollte grade hoch herging in Kanada und natürlich setzte sich joanna auch mit allen Mitteln dafür ein, dass es das würde. Jetzt mal ernsthaft - ja, es betäubte und benebelte die Sinne, aber es war absolut geil, nicht gefährlcher als Alk oder so und machte auch nicht mega schnell abhängig oder sowas. So... why not? Abgesehen davon würde es das ganze bedeutend einfacher machen. Sie kiffte ja für sichs elbst zur Beruhigung, nicht wegen des Kick des Verbotenens (das war in ihrer Jugend oft auch gerne mal so gewesen. Allerdings auf generell das Meiste bezogen, unverwunderlicherweise..)