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Kate
Gelöschter Benutzer
Re: Selena & Kate | the creatures among us
von Kate am 07.09.2020 09:55Noch immer hatte Kate eine Ahnung, wieso sie eigentlich hier war und was diese beiden verrückten Leute von ihr wollten. Sie fühlte sich wie ein stinkender (immerhin hatte man etwas gegen ihren körperlichen Geruch [Sie war erst an dem Morgen duschen!]) Obdachloser (den man nicht vermissen würde), den man als Opfer für irgendeinen Kult ausgesucht hatte, um ihn dann jetzt endlich opfern zu können. Irgendwo im Wald. Toll. Fast schon stolpernd folgte sie gezwungender Maßen den Schritten der Frau, während diese sie am Arm mit sich zerrte. Jedoch widerstrebte es ihrem Körper einfach gegen ein Tor zu rennen, was für sie reiner Irrsinn war, weshalb sie versuchte dem Griff zu entkommen und sich schon auf einen harten aufknall gefasst machte. Die Frau war doch ... Moment. Was? Wie war das möglich? Sie waren einfach durch das Tor durch? War es nur eine Illusion? Projektion? Verwundert blickte Kate hinter sich, während die beiden stehen blieben und sich ein komisches Gefühl in ihr breit machte. Sie hatte Fragen - die sie wohl aber nicht beantwortet haben wollte. - Sie stand in einem Wald, alles drehte sich. Ein Gefühl der Übelkeit überkam sie und ohne dass sie irgendwie etwas tun konnte, erbrach sie das wenige Essen, dass sie in sich hatte. WAS zur Hölle war das? WIE kamen sie auf einmal hier her?
Doch konnte sie dazu gar nichts fragen, so wurde sie schon weitergezogen, trat dabei noch fast in ihr eigenes Erbrochenes, weshalb sie ein wenig herumtippelte und gegen eine erneute Welle der Übelkeit ankämpfte. Sie waren also wirklich in einem Wald, würde sie jetzt auch noch wirklich geopfert werden? Na hoffentlich nicht! Auf den Boden gedrückt fühlte sie sich nun noch unwohler, scheinbar wusste man nicht, dass sie Kate mitbringen würde - vor wenigen Stunden wusste das nicht einmal Kate - doch ob das etwas gutes war würde sich noch rausstellen. Kit beobachtete die Personen, die langsam den Weg zum Lagerfeuer fanden, sie ansahen, wie eine Ware und langsam Platz nahmen. Eine Frau sprach sie an und erneut setzten sich Fragezeichen in ihr Gesicht. ''Ein Wolf?'', fragte sie unwissend wie sie war nach, dennoch leise und so, dass es diese Selena hoffentlich nicht hörte. Diese jedoch reagierte nicht wirklich auf sie, zeigte nur ihre Tätowierung. Irgendetwas seltsames geschah, alle schienen wie ausgewechselt, es kamen immer mehr Leute, die ihren Blick kaum von Kate wandten. Sie hingegen bemühte sich einfach nur in die Flammen zu schauen, sich jegliche Situationen auszumalen, die Blicke zu ignorieren ...
Athena
Gelöschter Benutzer
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Athena am 06.09.2020 22:46"Oh, das mit der Konvention hat gestimmt. Ich bin gerne mal bei solchen Veranstaltungen. Dort muss ich mich nicht verstellen. Außerdem wissen da alle auf Anhieb wer ich bin und sie wollen ein Foto mit mir ..."
Athena brach ab, als sie bemerkte, dass dies nicht zur Sache tat. Sie musste aber trotzdem grinsen bei dem Gedanken an die Aufmerksamkeit, die sie da bekam und bei dem Unwissen der armen Menschen. Schnell jedoch wurde sie wieder ernst und nickte. Wie so oft hatte sie geahnt, was kommen würde. Die meisten Menschen, die sie getroffen hatte, waren heutzutage Christen oder wie sie untereinander sagten, folgten sie Elis Lehre, die vor tausenden von Jahren ihren Ursprung genommen hatte und die die griechischen Götter eigentlich hätte vernichten müssen, was jedoch nie geschah und in all den Jahrhunderten, hatte Athena eine eigene Theorie dazu entwickelt, bei der sie jedoch extrem vorsichtig sein musste. Keiner ihrer Verwandten durfte Wind von ihren Ideen bekommen. Langsam richtete sie ihre Augen gen Himmel. Ehrfürchtig, beinahe ängstlich, aber sie gab Sylvia keine Antwort auf ihre Worte, vorerst nicht. Stattdessen blickte sie nach einigen Sekunden wieder hinab und lauschte den Worten der deutlich Jüngeren. Auch sie sah jene dabei nicht an.
Ihr Schicksal war hart, für einen Menschen, das musste die Göttin zugeben. Sie selbst hatte schon endlose Leichen schlimmer zugerichtet gesehen, jedoch hatte sie jene auch nie gekannt. Und die, die sie kannte und gerne hatte und die gestorben oder ermordet worden waren, waren nie so zugerichtet gewesen, dazu war Athena zu schnell an Ort und Stelle, aber eben nie schnell genug, um den Tod zu verhindern. Wenn sie Anfangs nicht verstanden hatte, wieso sich die junge Frau umbringen wollte oder so darunter litt, dann verstand sie es jetzt und leise flüsterte sie.
"Du gibst dir die Schuld an dem Tod deiner Schwestern. Du bist im Glauben, dass du es hätte verhindern können. ... Aber das kann niemand, nicht mal wir Götter."
Langsam sah die Göttin wieder auf und blickte Sylvia an. Sie verstand nun, aber für sie war es auch logisch, dass ihre gegenüber sich keine Schuld daran geben sollte. Sie war doch nur ein Mensch, wie hätte sie wissen sollen, was passieren würde. Sie spürte Unheil ja nicht mal, geschweige denn hätte sie gewusst wie sie es verhindern sollte. Im Gegensatz zu Athena. Sie war eine Göttin, sie hätte die Gefahr voraussehen, schneller sein müssen, um ihre Schützlinge oder Lieblinge zu retten. Aber das sagte sie nicht. Es würde die Sache nicht besser machen und Sylvia würde es wahrscheinlich nicht einsehen, genauso wenig, wie sie selbst nicht einsah, dass auch sie nicht perfekt war, selbst, wenn sie es gerne mal verlauten ließ. Dieser Moment jedenfalls, dieses Leiden Sylvias zu sehen, stimmten sie nachdenklich.
"Ich glaube, ich werde in Zukunft weder Ares noch Aphrodite oder Dionysis an den Kopf knallen, dass ich sie umbringen werde, wenn sie mich weiter nerven ..."
Ein lauter Gedanke und nicht mehr als ein Murmeln, dass sie sofort wieder bereute und es geschickt überspielte. Sie würde sich sowieso nicht an ihre eigenen Worte halten, wenn sie mal wieder wütend war und dafür hatte der Tod für sie auch eine ganz andere, weniger schlimme Bedeutung. Sie seufzte leise.
"Sie folgten also Elis Lehre. ... dann sind sie im Paradies."
Sie war sich sicher, dass sie keine schlechten Menschen und in der Hölle gelandet waren. Dann hätten sie schon sehr verdorben sein müssen, also wagte es Athena nicht, diese Sache zu erwähnen. Womöglich würde sich Sylvia dann darüber auch noch den Kopf zerbrechen. Vorsichtig nahm sie die Hand Sylvias deren Arm auf ihren Oberschenkeln lag in die ihre und nahm tief Luft.
"Ich habe ... weder zum Paradies noch zur Hölle Zugang. Tatsächlich weiß ich nicht mal, wo sie liegen. Das sind Orte, die noch strenger bewacht werden, als unsere Unterwelt, wobei Hades seinen Job gelegentlich auch echt schlampig macht, muss ich zugeben."
Die letzten Worte, waren wieder nur ein Gemurmel, dann folgte eine lange Pause. Endloses Schweigen, in denen Athena nachdachte. Sie hatte eben schon zugegeben, dass Paradies und Hölle existierten. Sie hatte sie nie selbst gesehen, aber aus Erzählungen hatte sie davon gehört und tatsächlich gab es den ein oder anderen Erzengel, den sie mal zu Gesicht bekommen hatte, aber einen derartigen Gefallen einfordern, das war unmöglich. Langsam blickte sie wieder zu Sylvia. Ihre Augen hatten etwas von dem vorherigen Glanz verloren.
"Selbst, wenn ich jemanden kennen würde, der dich deine Schwestern wieder sehen lassen könnte, einer derartigen Bitte würde niemals stattgegeben werden. Ich bin weder einer von Gottes Handlangern noch einer seiner Diener. Ich bin nur ein Werkzeug dieses einen, großen Gottes. Sozusagen ein Schutzschild, wie die nördlichen, indianischen Götter und alle anderen Götter der verschiedenen Völker auch. Wir schützen die Fauna, die Flora, die Menscheheit und die gesamte Erde. Wir sind nur die Wächter, die mit euch in direktem Kontakt stehen können und die da sind, die diesen Planeten schützen, wenn er woander ist."
Sie schluckte schwer und hoffte, dass keiner Ihresgleichen dieses Gespräch belauscht hatte, aber wer sollte so etwas tun? Niemand der anderen interessierte sich dafür, was sie trieb, geschweige denn für die Menschheit an sich. Gedankenverloren strich Athena mit ihren Fingern über die Handinnenfläche von Sylvia.
"Weißt du, er ist mächtig, nicht das Mächtigste, dass es im Universum gibt, aber das Mächtisgte, dass wir uns vorstellen können. Seine Regeln sind ein unbrechbares Gesetz. Ich glaube nicht, dass er dich deine Schwestern jemals sehen lassen wird, aber vielleicht kann man arrangieren, dass ihre Seelen für kurze Zeit erscheinen ... das ist aber auch alles."
Sie blickte wieder auf und schenkte ihr ein leichtes Lächeln, es war jedoch tatsächlich von Mitgefühl gekennzeichnet, teilweise aber auch von Ernst und einem Gefühl, dem sie sich selbst nie hingeben würde, eigener Trauer.
"Ich glaube, dass es sogar besser ist, Totenreiche nicht zu betreten und die Toten tatsächlich tot zu lassen. ... Jedes Mal, wenn ich mich in die elysischen Gefilde schleiche, hab ich schon erwähnt, dass Hades einen echt beschissenen Job macht und nicht mal mich bemerkt? Jedenfalls ... wenn ich im Anschluss wieder gehe, habe ich das Gefühl, dass ein Teil von mir dort zurückbleibt, ein Teil, den ich nie wieder zurückbekomme. Glaub mir, ich habe es versucht, indem ich wieder zurückging, aber stattdessen hatte ich das Gefühl, dass mir immer mehr Teile fehlen würden. Ich weiß nicht, was ein Betreten dieser Welten mit dir machen würde, das könnte ich nicht verantworten, denn du lebst nicht umsonst noch. Deine Zeit ist noch nicht gekommen und deine Aufgabe noch nicht erfüllt."
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Sylvia am 06.09.2020 21:40Sylvia musste ebenfalls leise lächeln. "Ja. Und dann hast du mir erzählt, du wärst von einer Convention", erinnerte sie sie. Sylvia war froh, dass das nun geklärt war. Sie war froh, dass sie nun wusste, was los war, wie sie ihren eigenen Geistszustand einzuordnen hatte. Es war zwar verrückt, aber es war okay. Vielleicht würden sich einieg da draußen Sorgen um sie machen, aber... Hand aufs Herz...so schlimm war hier gar nicht. Im Wald. Mit Athena und den Eulen...
Und dann bot Athena ihr an, zu vergessen. Ein Angebot, was sehr wahrscheinlich gleichgesetzt war mit 'aufwachen'. Doch...Sylvia war hier...in einer Parallelwelt ihres Gedächtnisses oder im Koma oder wie auch immer man es auch nennen wollte. Wahrscheinlich lag sie in irgendeiner Gummizelle oder in einem Krankenhaus und wurde überwacht, doch das spürte sie nicht. Hier, wo sie gerade war...das fühlte sich real an. Und wenn es eine Gedankenwelt war, würde sie auch ihre Schwestern können, oder? Sie irgendwie wieder sehen können, oder?
Ihr schneller Herzschlag wurde zu einem Rasen, als Athena es ihr indirekt bestätigte. Ihr Mund wurde staubtrocken. Es war möglich?! Also nur indirekt, aber das reichte ihr schon. Sie würde ihre Schwester wiedersehen können und was immer dafür nötig war, sie würde es tun. Egal was es war.
Völlig egal.
Aber...was? Stirnrunzelnd blickte Sylvia Athena an, während sie ihr erklärte, was das Problem war. Elystium, Tartaros? Athena? Moment...mal...
Sylvia stieß ein leichtes Stöhnen aus, als ihr bewusst wurde, was die griechische Göttin meinte. Sie würde sie nur zu ihren Schwestern führen können, wenn diese auch im griechischen Glauben heimisch gewesen waren. Und das... das war ganz sicher nicht der Fall.
"Verdammt. Sie waren Christen. Wir alle. Allerdings nicht allzu streng gläubig. Wir sind jetzt nicht jede Woche in die Kirche gegangen oder so." Und dennoch... ihr Herz wurde schwer. Es musste doch einen Weg geben, oder nicht? Wenn ihre Schwestern hier irgednwo waren, tief vergraben...dann würde sie schon jemanden finden, der sie zu ihnen bringen könnte. Irgendjemanden. Athena würde doch bestimmt jemanden kennen, oder nicht?
Und dann...dann stellte Athena die Frage.
Den Knoten in ihrer Brust konnte Sylvia geschickt ignorieren. Jahrelange Erfahrung. Sie atmete tief durch. Erinnerte sich daran, wie sie das Ereignis damals in der Psychatrie immer und immer wieder mit ihren Therapeuten durchgegangen war. Sie würde das hinkriegen.
"Julia war meine ältere Schwester. Sie war vier Jahre älter als ich. Sie war ausgezogen, hatte einen Freund und..." Sylvia räuperte sich leicht. Sie blickte Athena nicht an, während sie sprach. Ihr unfokussierter Blick war stattdessen auf irgendwelche Wurzeln gerichtet. Ihre Stimme klang belegt. "...ihr Freund hat sich als Serienmörder entpuppt. Er hat sie umgebracht. Ich hab sie gesucht in ihrer Wohnung. Ich hab ihre Leiche gefunden. In der Tiefkühltruhe. Sie..." Die toten Augen ihrer Schwester blitzten wieder vor ihren geistigen Augen auf, doch sie zwang sich, weiterzusprechen. "Alle ihre Gliedmaßen waren zertrümmert und zerbrochen. Sie hat mich angestarrt. Auf ihrer Brust war ein 'A' eingeritzt. Und eine spätere Obduktion ergab, dass sie im dritten Monat schwanger gewesen sei." Der Kloß in ihrem Hals war wieder da. Sie schluckte ihn mühsam hinunter. Atmen. Erinnerte sie sich. Atmen. Sie holte Luft.
"Naja. Danach...danach fing das an." Sie deutete auf ihre Unterarme mit den diversen weißen Narben. "Ich hab zwei Suizidversuche unternommen und dann kam ich in eine stationäre Klinik und meine drei Jahre jüngere Schwester Nici kam mich jeden Tag besuchen. Ich hab sie immer schon erwartet und am Fenster Ausschau gehalten." Ein kurzes trauriges Lächeln zuckte bei der Erinnerung über ihr Gesicht. Wieder klang ihre Stimme ausgeprochen belegt. "An einem Tag haben wir uns einmal zugewinkt durchs Fenster, als wir uns gesehen haben. Da kam das Auto. Es hat Fahrerflucht begannen. Ich bin rausgestürmt, zu meiner Schwester, es war...es war alles voller Blut." Tränen glänzten nun wieder in Sylias Augen, doch sie flossen nicht. Sie schüttelte den Kopf. "Sie starb noch bevor der Krankenwagen da war in meinen Armen. Ich möchte..."
Sie holte tief Luft, zwang den Felsen in ihreM Magen und ihrer Brust, den Kloß in ihrem Hals zurück und starrte Athena an. "Ich möchte...wenn es irgendine Möglichkeit gibt - egal welche - dann möchte ich sie noch einmal sehen. Einmal. Wenigstens...wenigstens einmal..."
Von keinem der beiden hatte sie sich verabschieden können. Sie beide waren einfach...einfach gegangen. Ein plötzlich weg gewesen. Einfach so. Hatten sie allein mit ihrem Schmerz zurückgelassen...
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Athena
Gelöschter Benutzer
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Athena am 06.09.2020 20:14Die Göttin hob ein wenig verblüfft ihre Augenbrauen und starrte die junge Frau tatsächlich für einen Moment so an, als sei sie verrückt geworden. Ein leichtes, aber unsicheres Lächeln erschien auf ihren Lippen.
"Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht vorher schon gesagt hatte, wer ich bin."
Was beim ersten Mal nur kein gutes Ende genommen hatte. Diesmal allerdings war es anders. Sylvia schien beinahe erleichtert und sie wurde spürbar ruhiger. Damit hätte Athena nicht gerechnet und sie war sich auch nicht sicher, was dies nun wirklich verursacht hatte. Die Wahrheit alleine ganz sicher nicht und die Gedanken der Anderen konnte und wollte sie gar nicht wirklich lesen. Athena war erst einmal froh, dass sich alles allmählich wieder zum Guten wandte. Zumindest dachte sie das, ehe Sylvia ihre letzte Frage stellte.
Schnell wandte sie den Blick ab und starrte wieder auf den verletzten, vor ihr liegenden Arm, als könne sie so auch der Frage ausweichen. Ausweichen, das würde sie gerne wieder, aber sie fürchtete, dass Sylvia es ihr wieder übel nehmen würde, wenn sie wieder um den heißen Brei herum redete. Sie zögerte dennoch, ehe sie zu sprechen begann und sie wählte ihre Worte sehr vorsichtig.
"Deine Schwestern ... wiederzusehen, ist im Grunde ... nicht unmöglich."
Selbst wenn Hades ihr wahrscheinlich die Ohren lang ziehen würde, würde sie einen Menschen, einen lebenden Menschen in seine Welt bringen. Nicht auszudenken, was ihr Vater mit ihr machen würde, wenn Hades es ihm stecken würde. Aber das wäre nur das kleinste Übel von Allen. Es gab ein viel größeres Problem und das würde Athena wahrscheinlich daran hindern, Sylvias Wunsch zu erfüllen, obwohl sie bei ihr definitv etwas gut zu machen hatte. Sie nahm tief Luft und kratzte sich ein wenig nachdenklich am Hinterkopf.
"Es ähm, ... es kommt nur darauf an, auf welchen Pfaden sie gewandelt sind."
Sie blickte die Frau neben ihr wieder ein wenig unsicher und fast schon mitleidig an, denn sie war sich sicher, wie Sylvia auch, war keine ihrer Schwestern besonders gläubig gewesen. Sie räusperte sich und machte es für Sylvia ein wenig verständlicher.
"Was ich meine ist, es kommt darauf an, welchem Glauben sie gefolgt sind. Du weißt ja, dass jeder Glaube andere Orte für Tote hat. Ich habe leider nur Zugriff auf genau zwei Reiche. Das Elysium und den Tartaros."
Und Athena glaubte nicht, dass Sylvia ihre Schwestern dort finden würde, was ihr tatsächlich Leid tat. Was ihr aber noch viel mehr Leid tat, war die Tatsache, dass Sylvia scheinbar zwei Schwestern verloren hatte. Das könnte einen Menschen in Depressionen stürzen, aber ganz sicher nicht so irre machen.
"Darf ich fragen, wie du deine Schwestern verloren hast?"
Re: Ariel & Nina ~ Club Night | Triggerwarnung
von Nina am 06.09.2020 13:40Sie waren am Flughafen. Leute tuschelten, deuteten mit dem Finger auf sie. Hier und da konnte sie das Knipsen einer Handykamera hören. Nina wollte am liebsten Kotzen.
Mit einer Sonnenbrille auf, um die eindeutigen Schatten unter ihren Augen und ihre Augen selbst zu verbergen, schleuste man sie in Mitten ihrer Manager und eineem Teil der Filmcrew nach draußen, wo bereits ihre Limousine wartete. Früher hatte all der Luxus und das Abeneteuer ihr den Atem geraubt. Heute verursachte es bei ihr nur noch Übelkeit. Sie stieg hinten ein, schloss die Tür und sperrte die Menschen draußen, Fans und Kritiker und sonst wenn noch alles einfach aus.
"Zu Ihrem Apartment, Ma'm?", fragte Max, ihr Chauffeur und sah ihr durch den Rückspiegel in die Augen. Nina schüttelte den Kopf. Würde sie zu ihrem Apartment fahren, würden bestimmt bereits morgen wieder die ersten Paparazzi-Fotos von ihr durchs Internet kursieren, diese Aasgeier würden sich wieder versammeln und sie gar nicht mehr aus dem Haus lassen. Nein, da hatte sie gerade so echt gar keinen Bock zu. Sie war nur froh, dass irhe Manager noch einen anderen Termin mit irgendeinem Director oder Regisseur hatte, sodass sie vn denen nicht babygestittet wurde. "Nein. Fahr mich einfach in die Stadt." es war Nachmittag, noch waren die Geschäfte offen. Sie würde sich irgendwo ein kurzes Kleid kaufen, dass sie älter aussehen ließ, würde sich richtig schminken, ihre Sonnenbrille aufziehen und hoffen, dass man sie zu aufgetakelt nicht direkt erkennen würde. Oder wenigstens ihr Alter überspielen könnte. Aber eigentlich machte sie sich da keine großen Chancen. Sie war bereits mit 15 in irgendwelchen Clubs gewesen, in die sie eindeutig noch nicht hätte reingedurft. Jetzt war sie 17.
Während Max durch die Straßen fuhr, klappte Nina sich hinten den kleinen Tisch runter, der in den vorderen Sitz integriert war, legte sich eine Line Koks und sniefte dieses. Max reagierte nicht. Er war ein guter Kerl und seine Lippen komplett versiegelt. Er urteilte nicht, er tat nichts, er war einfach nur ihr Chauffeur, der wunderbar seine Arbeit machte und dafür war sie ihm wirklich verdammt dankbar. Sie wusste nichts über ihn - sie hatet keine Ahnung, was er wohl denken mochte - aber dennoch war er einer der Menschen, die sie am meisten mochte.
Toll. Ihr Leben. Oder?
Nach einer kleinen Shoppingtour hatte sie sich ein kurzes rotes schillerndes Kleid gekauft, dass ent anliegend war und ihr nur geringfügig über den Hintern ging, um alles zu verdecken und auch einen entsprechenden Ausschnitt hatte. Sie schminkte sich im Wagen, während Max sie zu einem Club fuhr (sie hatte nicht gesagt, welchen, aber Max war immer gut informiert und würde ihr sicher einen guten raussuchen). Sie packte sich ihren Stoff ein, zog die Sonnenbrille an - obwohl mittlerweile die Nacht hereingebrochen war und stolzierte in hochhackigen Schuhen auf das große gläserne Gebäude zu. Oberste Etage, hatte Max gesagt. Sie hatte ihn für den Rest des Abends entlassen. Das Koks würde sie wachhalten. Morgen früh, um sechs Uhr oder sowas, würde sie ihn anrufen und dannw ürde sie zu ihrem Apartment fahren. Vielleicht. Vielleicht war sie dann aber auch schon wieder woanders. Sie ließ sich überraschen.
Müde war sie nicht. Konnte sie gar nicht sein. Das ließ die Droge nicht zu und Nina war dankbar dafür. Sie hasste es zu schlafen.
Mit den Türstehern hatte sie in ihrem Outfit kein großes Problem. Nina fühlte sich gut. Heute war einer ihrer richtigen girly-Tage, ganz und gar Frau. Das war nicht immer so. Manchmal fühlte sie sich auch als Kerl, oder so, als hätte sie gar kein Geschlecht. Aber heute...heute wollte sie zeigen, was sie hatte und zwar bestmöglich so weit entfernt von irgendwelchen gierigen Papparazzos wie möglich. Sie hoffte, dieser Club hier würde ihr das garantieren.
Als erstes steuerte Nina die Bar an (auch wenn sie keinen Durst hatte, aber ein Dring zum Start gehörte einfach dazu) und ließ sich elegant auf dem Barhocker nieder. Ihr kleines Täschchen, in dem ihr Stoff, ihr Portmonee und ihr Handy war, legte sie auf ihre Knie. Sie betrachtete die Barkeeperin und ihr Herz machte einen kurzen Ausflug in ihre Magengegend, bevor es wieder in ihre Brust zurückkehrte. Oh wow. Oh wow. Noch bevor die Barkeeperin auch nur einen Ton gesag hatte, wusste Nina, dass sie ihr gefiel. Ihr sogar sehr gefiel. Verdammt.
"Ein Tequila Sunrise, bitte", rief sie der Barkeeperin zu und ließ den Blick ihrer erweitereten Pupillen über den Club und die tanzenden Leute schweifen. Wow, dieser Ort war so richtig fancy. Ein breites Grinsen erschien auf ihren Lippen. An diesem Ort würde sie die Nacht definitiv Spaß haben.
And my wings are broken, so if you open my cage, I'll die.
Ariel & Nina ~ Club Night | Triggerwarnung [Zwangscut]
von Nina am 06.09.2020 13:17&
Nina Price ist gerade erst von einem Filmdreh in Neuseeland zurück in Los Angeles. In ihrer Wohnstadt angekommen ist jedoch das letzte was sie will, zu ihrem Apartment zu fahren, wo man davon ausgehen kann, dass die Papparazzi sie sofort wieder entdecken würden. Stattdessen beschließt die 17-Jährige also, feiern zu gehen und geht dafür in das LUX, der berühmtberüchtige Club des Teufels persönlich, bekannt für Drogen und Sex. Ariel, ein gefallener Engel und Lucifers Schwester, arbeitet dort und die junge, drogenabhängige Schauspielerin fällt ihr sofort ins Auge...
And my wings are broken, so if you open my cage, I'll die.
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Sylvia am 06.09.2020 13:04Sie hörte etwas, sie starrte nach oben... und sah Athena springen.
Katzengleich landete die Frau auf dem Boden, kaum überhaupt ein Aufprall hörbar. Sie hatte sich nichts gebrochen,s tand einfach da, als wäre nichts geschehen. Als wäre sie nciht gerade über zehn Meter auf den Boden gesprungen. Einfach so. Ganz siecht, ohne es selbst zu merken, nickte Sylvia. In Ordnung. Sie verstand. Ja, sie verstand. Sie war in ihrem Kopf. Sie war verrückt. Das war okay. Sie würde es erkunden, so lange sie konnte. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Ja, vieleicht würde sie ja tatsächlich sogar Julia und Nici irgendwo finden. Im Kopf...in der irrealen Welt.. da war schließlich alles möglich, nicht wahr? Selbst Götter. Selbst aus viel zu großer Höhe springende Frauen, die sich nicht das geringste brachen, noch nicht einmal einknickten.
Wieder nickte Sylvia, diesmal ein wenig fester, als die Athena auf sie zukam und ihr Hilfe versprach. "Danke", sagte sie nur ruhig und fragte sich, was um Himmels willen es bedeuten mochte. Sie wusste ja noch nichtmal selbst, wie man ihr gerade helfen konnte - und wobei man ihr überhaupt helfen müsste. Bei was genau. Aber ... sie war der Fremden dennoch dankbar dafür.
Sylvia drückte einfach weiter ihr Shirt auf die Wunde, dass das Bluten nachließ, starrte gedankenverloren vor sich hin, als Athena sich neben ihr niederließ. Als die Frau begann zu sprechen, wusste Sylvia, was gekommen wurde. Jetzt wusste sie es. Jetzt, nachdem die Frau vor ihr durch diese Höhe gesprungen war.
Sie wandte ihren Blick der Frau neben ihr zu. Der Göttin. Athena. Irgendwoher trat ein leichtes, aber ehrliches Lächeln auf Sylvias Lippen zutage und sie folgte dem Zeigen der Göttin zu den Eulen hinauf in den Wipfeln. Am helligten Tag. "Danke, dass du es mir sagst, Athena.", sagte sie ehrlic, seufzte und legte ihren Kopf wieder an die Steinwand hinter sich. "Es tut mir leid. In den Augen einer Göttin muss ich wirklich völlig bescheuert erscheinen." Was sie auch war, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Jetzt war sie hier und abgesehen davon, diese neue Welt zu erkunden, konnte sie eh nichts tun, um in die Realität zurückzukehren, nicht wahr?
Sylvia wehrte sich nicht, als sie plötzlich sanfte Hände an ihrem Arm spürte, welche ihren Griff lösten und ihrem Shirt entzogen. Sie sah zu, wie Athena ihren Arm auf ihren Beinen bettete und lauschte ihren Worten. Sie fühlte sich müde und erschüpft und doch...ruhiger und bedeutend zufriedener mit der ganzen Situation, als vorhin noch. Die Erinnerungen löschen? Bedeutete das etwa das Aufwachen aus dem Koma oder was auch immer? Es würde Sinn machen...nicht wahr? Aber wollte sie schon zurück? Jetzt, wo sie sich gerade damit abgefunden hatte, erstmal hier zu sein?
Die Möglichkeit würde ihr nicht weglaufen, nicht wahr? Athena war da, bei Bedarf könnte sie also jederzeit aufwachen?
Leicht kaute Sylvia an ihrer Unterlippe. "Kann ich...kann ich hier meine Schwestern treffen? Sie noch einmal sehen? Julia.. und Nici...?" Sie blickte Athena in einer Mischung aus Hoffnung und Traurigkeit an. Noch nie war sie den beiden näher gewesen, oder? Und selbst wenn es nur eine Illusion war, das alles hier, nur irgendwelche Hirngespinste.. so fühlte es sich doch für sie im Augenblick real an. Und ihre Schwestern noch einmal sehen zu können, das... das wäre mehr als sie jemals zu träumen gewagt hätte, mehr als sie sich jemals hätte vorstellen können.
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Athena
Gelöschter Benutzer
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Athena am 05.09.2020 22:49Irgendwie hatte sie ja schon geahnt, dass sie die Wunde nicht heilen sollte und das würde sie ohne Einverständnis auch nicht tun, selbst wenn ihr dann ein wenig wohler gewesen wäre. Tief nahm sie Luft. Das Verhalten der jungen Frau hatte sich verändert und die Göttin war sich nicht sicher, ob es an der selbst zugefügten Wunde, an dem friedlichen Wald oder an den wieder stabileren Nerven Sylvias lag. Sie hoffte, dass es Letzteres war, denn die würde sie nun brauchen. Die Göttin presste ihre Lippen zusammen und nickte mehr zu sich selbst, als zu ihrem Schützling. Sie stand wieder auf und sprang. Sie sprang die ganzen, kompletten 13 Meter, wie sie feststellte, herunter, als wären jene ein Katzensprung. Auf allen Vieren und in der Hocke, aber ohne sich verletzt zu haben oder gar beeindruckt zu sein, landete sie vor Sylvia. Sie machte sich nicht die Mühe aufzustehen, während sie jene mit ihren Augen fixierte.
"Was ich will, spielt keine Rolle. Mir ist ein Fehler unterlaufen und du badest ihn gerade aus, was ich nie beabsichtigt hatte. Deswegen versuche ich dir lediglich zu helfen."
Athena wusste, was nun folgen würde. Eine Rede darüber, dass das, was sie tat überhaupt nicht half und, dass sie die junge Frau besser in Ruhe lassen sollte, aber das konnte sie nicht. Nicht, nach all dem. Sie bewegte sich leicht, ließ sich neben Sylvia fallen und lehnte sich ebenso an die Felswand. Sie folgte dem Blick der anderen Frau, nicht wissend, ob sie das Gleiche sahen und fühlten, bei dem Anblick der Blätterdächer der Bäume und dem hindurchblitzen der Sonnestrahlen. Einige Zeit schwieg sie, ehe sie weitersprach, ohne die Andere anzusehen.
"Ich weiß, dass der Weg, den ich eingeschlagen hatte, der Falsche war, aber um ehrlich zu sein, ist jeder Weg in dieser Situation falsch. Ich bin Athena, griechische Göttin der Weisheit, des Kampfes, der strategischen Kriegskunst, der Gerechtigkeit und des Gesetzes, zudem Bgeleiterin menschlicher Helden, Schutzgöttin Athens und der Eulen ..."
Sie wusste, wie lächerlich das in den Ohren des einzig anwesenden Menschen klingen musste, aber es war die Wahrheit und egal wie es lief, mit ihr war es einfacher zu erklären, zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen. Bei dem Wort Eulen brach sie ab und hob ihren Arm. Sie zeigte mitten in das Blätterdach einer der Bäume und deutete auf eine große, hellbraune, weiß-schwarz gescheckte Eule mit gelb leuchtenden Augen. Direkt neben ihr saß eine wesentlich kleinere dunkelbraun-weiße Eule. Athena lächelte bei dem Anblick. Das waren ihre beiden Eulen, aber das sagte sie nicht. Es war nicht von Bedeutung. Nachdem sie die beiden Eulchen lange genug betrachtet hatte, wandte sie ihren Blick zu Sylvia und dann auf deren blutverschmierter Arm. Vorsichtig schob sie den Teil des Shirtes weg und nahm den Arm hoch. Sie heilte ihn nicht, aber sie legte ihn auf ihre Beine. Es störte sie nicht, dass das Blut an dem Arm herunterlief und ihre Oberschenkel verschmierte. Sie hatte in ihrem Leben schon so viel Blut gesehen, das hier war gar nichts. Dennoch sorgte sie sich, dass sich die Wunde entzünden konnte. Während sie den Arm betrachtete, seufzte sie.
"Es tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, was es für Folgen nach sich zieht, dann wäre ich vorsichtiger gewesen. Wenn du möchtest ... ich kann deine Erinnerungen an diese Nacht löschen."
Sie schaute wieder zu der jungen Frau und verrieht vorerst nicht, dass es auch andere Folgen haben könnte, wenn sie Erinnerungen nahm, aber da sie die Antwort noch nicht wusste, war noch keine weitere Erklärung nötig.
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Sylvia am 05.09.2020 21:54Sylvia zuckte zusammen und drehte ihren Kopf. Direkt über ihr, auf dem Felsblock, hockte Athena. Ausgerechnet Athena.
Verdammte scheiße, wie lange saß sie da schon? Wie lange beobachtete sie schon?! Und zusätzlich zu ihrem Erschrecken, kam nun noch eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf dazu: Wie war sie so schnell hierhergekommen? Wäre sie gelaufen, müsste sie doch außer Atem sein, oder nicht? Aber das ist sie nicht. Kein Hinweis aufs Rennen. ...Also wie konnte sie so schnell hierherkommen?
Sylvia schluckte. Bedeutete das...bedeutete das, dass Athena wirklich die Göttin war?
Sie wagte nicht, erneut nachzubohren und wandte sich wieder um, den Blick von der Frau ab. Sie betrachtete ihre Wunde. Das Blut hatte sich langsam und stockend seinen Weg ihren Arm hinunter gesucht und bildete immer wieder schwere Tropfen, die hinunter auf den Waldboden fielen. Ob es wohl, wenn sie weg war, irgendwelceh wilden Tiere anlocken würde?
"Nein", sagte sie dann, jetzt wieder mit ruhigerer Stimme - wenn auch ein wenig rauer und heiserer als sonst - und schüttelte den Kopf. Sie schluckte das unwohle Gefühl in ihrem hals hinunter, nahm den unteren Teil ihres Shirts und drückte es auf die blutende Wunde - es war ihr egal, dass sie so jetzt Blutflecken auf das Oberteil bekam, die nie wieder herausgehen würden. Im Zweifelsfall würde sie es ohnehin nie wieder anziehen. Entweder, weil sie im Koma lag und das alles hier gar nicht passierte oder weil sie es beenden würde und dann hätte sie ohnehin kein Wasch-Problem mehr. "Ich werde es nachher einfach mit etwas Wasser säubern und dann heilt es von allein."
Damit kannte sie sich aus. Ind er Anstalt war sich um die Wunden gekümmert worden. Oft desinfiziert und verbunden worten - aber auch nicht,w enn sie nicht so tief waren. Es spielte keine allzug roße Rolle. Es würde sich nicht entzünden. Und selbst wenn...es war ihr gerade wirklich egal. Aber sie wollte nicht, dass es geheilt wurde, einfach so. Es würde...irgendwie den Zweck verfehlen, obwohl sie den Zweck noch nichtmal selbst genau benennen konnte. Aber es war ihr wichtig, dass es blieb. Als Erinnerung. Als Erinnerung ihres Schmerzes.
Sie atmete tief durch und schloss die Augen. "Was willst du?", fragte sie also die andere Frau über ihr. Ihr wieder irgendwelche Geschichten erzählen? Ihr wieder erzählen, dass nur sie slebst sagen konnte ob sie verrückt war oder nicht? So ein Bullshit.
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Athena
Gelöschter Benutzer
Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets
von Athena am 05.09.2020 21:23"Hätte auch gereicht, wenn sie gesagt hätte, dass sie keinen Hunger hat."
Murmelte Athena zu sich selbst, nachdem sie einige Sekunden perplex auf die Stelle gestarrt hatte, an der Sylvia zuvor gestanden hatte, ehe sie zur Tür herausgestürmt war. Natürlich wusste sie, dass es hierbei nicht ums Essen ging. Sie war es ja gewohnt, angeschrien zu werden, immerhin hatte sie viele nervige Geschwister, aber die letzten zwei Worte trafen sie dann doch ein wenig. Es waren genau die Worte, die Ares ihr immer an den Kopf warf, wenn sie sich stritten und dann verschwand er und ließ sie in ihrer Wut alleine zurück. Genau wie Sylvia gerade verschwunden war, nur, dass die Göttin diesmal nicht ansatzweise verärgert war. Tatsächlich war sie gerade ratlos.
Sie stellte die Nudelpackung hinter sich auf den Tisch und lehnte sich dagegen, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Diese Frau war wirklich nicht einfach und sie wusste nicht, wieso sie sich das antat. Sie würde jetzt da raus gehen und sie töten. Genau das würde sie tun. Allerdings setzte sie sich nicht einmal in Bewegung bei diesen Gedanken, denn auch andere Gedanken zuckten wie Blitze durch ihren Kopf.
"Menschen sind wichtig. Wir existieren nur durch sie. Sie sind unser täglich Brot, sie sind die Luft, die wir zum atmen brauchen, sie sind das Blut, dass durch unsere Adern fließt, sie schenken uns die Macht, die wir besitzen. Menschen sind wichtig, jeder einzelne."
Immer wieder murmelte sie diese Worte vor sich hin, wie ein Mantra. Ihr Vater selbst hatte ihr dies einmal gesagt und auch, wenn man es von dem Göttervater Zeus nicht erwartet hätte, er wusste wie wichtig die Menschheit war und Athena hatte es damals als eine der wenigen seiner Kinder verstanden. Also konnte sie diese junge Frau jetzt nicht einfach töten. Andererseits, es gab doch genug, was war schon ein Mensch unter Milliarden? Stop! Ein weiterer Gedanke schoss in den Vordergrund. Sie wollte doch nicht so sein wie Ares. Davon abgesehen war das Spiel mit dieser Frau doch ganz lustig und interessant war sie ohnehin. Interessant, aber echt kaputt, zumindest ihr Kopf. Athena hatte versucht, den besten Weg zu wählen, doch der war anscheinend falsch gewesen. Sie hätte es wissen müssen. Die Wahrheit brach immer durch und auch, wenn es für einige Sekunden am meisten schmerzte, man kam am Ende damit besser durch.
Mit diesem Entschluss verschwand Athena an Ort und Stelle. Ihre gekidnappte Krankenschwester kam nicht weit und es war ja nicht so, dass Athena ihre zwei Eulen nicht längst positioniert hatte. Sie wusste, wo sie fündig wurde. Leise, mit einem leichten Windhauch materialisierte sie sich in ihrem typischen, goldenen Funkenregen, der durch die hellen Strahlen der Sonne kaschiert wurde. Sie hatte sich auf die Felswand teleportiert und setzte sich vorsichtig an deren Rand. Sie war nicht hoch, vielleicht 10 oder 15 Meter. Zumindest kam es ihr, einer Göttin nicht hoch vor. Dort saß sie nun, wieder in ihrer geliebten, goldenen Rüstung und beobachtete die junge Frau unter ihr. Trotz, dass eine gewisse Distanz zwischen ihnen war, konnte Athena mit ihren scharfen Augen genau sehen, was sie tat und sie ließ es zu. Menschen konnte sie problemlos heilen, für Götter war ihr Vater zuständig. Und dennoch, sie verstand dieses selbstzerstörerische Verhalten nicht. Dieses Verhalten, dass sogar den Tod bedeuten konnte, wenn man sich falsch schnitt. Sie konnte sich denken, dass es sie beruhigte oder, dass sie versuchte in die Realität zurück zu finden oder vielleicht wollte sie sogar den seelischen Schmerz in körperlichen umwandeln, oder es war eine eigene Bestrafung, für was auch immer. Es gab viele Möglichkeiten. Nur eines wusste die Göttin, ein wenig Schuld traf sie da schon, aber trotzdem, es gab bessere Mittel und Wege mit sich selbst umzugehen, statt sich zu verletzen.
"Soll ich es heilen?"
Rief sie von oben herab. Sie sah zwar, dass die blonde Frau nach oben sah, aber sie war sich sicher, sie hatte sie noch nicht gesehen, sonst wäre sie erschrocken. Aus dem Winkel, wie sie an der Felswand lehnte, wäre dies auch schwierig gewesen. Es war vorbei. Das Versteckspiel zumindest. Ein weiteres Spiel war nun einen Draht zu der Krankenschwester zu finden. Sie schenkte der Frau weit unter ihr ein Grinsen.
"Ich meine, es sieht schlimm aus, eine Entzündung ist selbst für mich schwierig zu behandeln ... wenn du willst, kann ich es auch gerne so heilen, dass eine Narbe zurückbleibt, wenn du darauf scharf bist."