Athena & Sylvia ~ Deep Secrets [Zwangscut]

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Sylvia

34, Weiblich

FSK 18 Mensch gut pansexuell panromantisch Geübter erfunden Apokalypse

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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Sylvia am 05.09.2020 21:54

Sylvia zuckte zusammen und drehte ihren Kopf. Direkt über ihr, auf dem Felsblock, hockte Athena. Ausgerechnet Athena.
Verdammte scheiße, wie lange saß sie da schon? Wie lange beobachtete sie schon?! Und zusätzlich zu ihrem Erschrecken, kam nun noch eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf dazu: Wie war sie so schnell hierhergekommen? Wäre sie gelaufen, müsste sie doch außer Atem sein, oder nicht? Aber das ist sie nicht. Kein Hinweis aufs Rennen. ...Also wie konnte sie so schnell hierherkommen?
Sylvia schluckte. Bedeutete das...bedeutete das, dass Athena wirklich die Göttin war?
Sie wagte nicht, erneut nachzubohren und wandte sich wieder um, den Blick von der Frau ab. Sie betrachtete ihre Wunde. Das Blut hatte sich langsam und stockend seinen Weg ihren Arm hinunter gesucht und bildete immer wieder schwere Tropfen, die hinunter auf den Waldboden fielen. Ob es wohl, wenn sie weg war, irgendwelceh wilden Tiere anlocken würde?
"Nein", sagte sie dann, jetzt wieder mit ruhigerer Stimme - wenn auch ein wenig rauer und heiserer als sonst - und schüttelte den Kopf. Sie schluckte das unwohle Gefühl in ihrem hals hinunter, nahm den unteren Teil ihres Shirts und drückte es auf die blutende Wunde - es war ihr egal, dass sie so jetzt Blutflecken auf das Oberteil bekam, die nie wieder herausgehen würden. Im Zweifelsfall würde sie es ohnehin nie wieder anziehen. Entweder, weil sie im Koma lag und das alles hier gar nicht passierte oder weil sie es beenden würde und dann hätte sie ohnehin kein Wasch-Problem mehr. "Ich werde es nachher einfach mit etwas Wasser säubern und dann heilt es von allein."
Damit kannte sie sich aus. Ind er Anstalt war sich um die Wunden gekümmert worden. Oft desinfiziert und verbunden worten - aber auch nicht,w enn sie nicht so tief waren. Es spielte keine allzug roße Rolle. Es würde sich nicht entzünden. Und selbst wenn...es war ihr gerade wirklich egal. Aber sie wollte nicht, dass es geheilt wurde, einfach so. Es würde...irgendwie den Zweck verfehlen, obwohl sie den Zweck noch nichtmal selbst genau benennen konnte. Aber es war ihr wichtig, dass es blieb. Als Erinnerung. Als Erinnerung ihres Schmerzes.
Sie atmete tief durch und schloss die Augen. "Was willst du?", fragte sie also die andere Frau über ihr. Ihr wieder irgendwelche Geschichten erzählen? Ihr wieder erzählen, dass nur sie slebst sagen konnte ob sie verrückt war oder nicht? So ein Bullshit.

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Athena
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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Athena am 05.09.2020 22:49

Irgendwie hatte sie ja schon geahnt, dass sie die Wunde nicht heilen sollte und das würde sie ohne Einverständnis auch nicht tun, selbst wenn ihr dann ein wenig wohler gewesen wäre. Tief nahm sie Luft. Das Verhalten der jungen Frau hatte sich verändert und die Göttin war sich nicht sicher, ob es an der selbst zugefügten Wunde, an dem friedlichen Wald oder an den wieder stabileren Nerven Sylvias lag. Sie hoffte, dass es Letzteres war, denn die würde sie nun brauchen. Die Göttin presste ihre Lippen zusammen und nickte mehr zu sich selbst, als zu ihrem Schützling. Sie stand wieder auf und sprang. Sie sprang die ganzen, kompletten 13 Meter, wie sie feststellte, herunter, als wären jene ein Katzensprung. Auf allen Vieren und in der Hocke, aber ohne sich verletzt zu haben oder gar beeindruckt zu sein, landete sie vor Sylvia. Sie machte sich nicht die Mühe aufzustehen, während sie jene mit ihren Augen fixierte.

 

"Was ich will, spielt keine Rolle. Mir ist ein Fehler unterlaufen und du badest ihn gerade aus, was ich nie beabsichtigt hatte. Deswegen versuche ich dir lediglich zu helfen."

Athena wusste, was nun folgen würde. Eine Rede darüber, dass das, was sie tat überhaupt nicht half und, dass sie die junge Frau besser in Ruhe lassen sollte, aber das konnte sie nicht. Nicht, nach all dem. Sie bewegte sich leicht, ließ sich neben Sylvia fallen und lehnte sich ebenso an die Felswand. Sie folgte dem Blick der anderen Frau, nicht wissend, ob sie das Gleiche sahen und fühlten, bei dem Anblick der Blätterdächer der Bäume und dem hindurchblitzen der Sonnestrahlen. Einige Zeit schwieg sie, ehe sie weitersprach, ohne die Andere anzusehen.

"Ich weiß, dass der Weg, den ich eingeschlagen hatte, der Falsche war, aber um ehrlich zu sein, ist jeder Weg in dieser Situation falsch. Ich bin Athena, griechische Göttin der Weisheit, des Kampfes, der strategischen Kriegskunst, der Gerechtigkeit und des Gesetzes, zudem Bgeleiterin menschlicher Helden, Schutzgöttin Athens und der Eulen ..."

Sie wusste, wie lächerlich das in den Ohren des einzig anwesenden Menschen klingen musste, aber es war die Wahrheit und egal wie es lief, mit ihr war es einfacher zu erklären, zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen. Bei dem Wort Eulen brach sie ab und hob ihren Arm. Sie zeigte mitten in das Blätterdach einer der Bäume und deutete auf eine große, hellbraune, weiß-schwarz gescheckte Eule mit gelb leuchtenden Augen. Direkt neben ihr saß eine wesentlich kleinere dunkelbraun-weiße Eule. Athena lächelte bei dem Anblick. Das waren ihre beiden Eulen, aber das sagte sie nicht. Es war nicht von Bedeutung. Nachdem sie die beiden Eulchen lange genug betrachtet hatte, wandte sie ihren Blick zu Sylvia und dann auf deren blutverschmierter Arm. Vorsichtig schob sie den Teil des Shirtes weg und nahm den Arm hoch. Sie heilte ihn nicht, aber sie legte ihn auf ihre Beine. Es störte sie nicht, dass das Blut an dem Arm herunterlief und ihre Oberschenkel verschmierte. Sie hatte in ihrem Leben schon so viel Blut gesehen, das hier war gar nichts. Dennoch sorgte sie sich, dass sich die Wunde entzünden konnte. Während sie den Arm betrachtete, seufzte sie.

"Es tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, was es für Folgen nach sich zieht, dann wäre ich vorsichtiger gewesen. Wenn du möchtest ... ich kann deine Erinnerungen an diese Nacht löschen."

Sie schaute wieder zu der jungen Frau und verrieht vorerst nicht, dass es auch andere Folgen haben könnte, wenn sie Erinnerungen nahm, aber da sie die Antwort noch nicht wusste, war noch keine weitere Erklärung nötig.

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Sylvia

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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Sylvia am 06.09.2020 13:04

Sie hörte etwas, sie starrte nach oben... und sah Athena springen.
Katzengleich landete die Frau auf dem Boden, kaum überhaupt ein Aufprall hörbar. Sie hatte sich nichts gebrochen,s tand einfach da, als wäre nichts geschehen. Als wäre sie nciht gerade über zehn Meter auf den Boden gesprungen. Einfach so. Ganz siecht, ohne es selbst zu merken, nickte Sylvia. In Ordnung. Sie verstand. Ja, sie verstand. Sie war in ihrem Kopf. Sie war verrückt. Das war okay. Sie würde es erkunden, so lange sie konnte. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Ja, vieleicht würde sie ja tatsächlich sogar Julia und Nici irgendwo finden. Im Kopf...in der irrealen Welt.. da war schließlich alles möglich, nicht wahr? Selbst Götter. Selbst aus viel zu großer Höhe springende Frauen, die sich nicht das geringste brachen, noch nicht einmal einknickten.
Wieder nickte Sylvia, diesmal ein wenig fester, als die Athena auf sie zukam und ihr Hilfe versprach. "Danke", sagte sie nur ruhig und fragte sich, was um Himmels willen es bedeuten mochte. Sie wusste ja noch nichtmal selbst, wie man ihr gerade helfen konnte - und wobei man ihr überhaupt helfen müsste. Bei was genau. Aber ... sie war der Fremden dennoch dankbar dafür.
Sylvia drückte einfach weiter ihr Shirt auf die Wunde, dass das Bluten nachließ, starrte gedankenverloren vor sich hin, als Athena sich neben ihr niederließ. Als die Frau begann zu sprechen, wusste Sylvia, was gekommen wurde. Jetzt wusste sie es. Jetzt, nachdem die Frau vor ihr durch diese Höhe gesprungen war.
Sie wandte ihren Blick der Frau neben ihr zu. Der Göttin. Athena. Irgendwoher trat ein leichtes, aber ehrliches Lächeln auf Sylvias Lippen zutage und sie folgte dem Zeigen der Göttin zu den Eulen hinauf in den Wipfeln. Am helligten Tag. "Danke, dass du es mir sagst, Athena.", sagte sie ehrlic, seufzte und legte ihren Kopf wieder an die Steinwand hinter sich. "Es tut mir leid. In den Augen einer Göttin muss ich wirklich völlig bescheuert erscheinen." Was sie auch war, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Jetzt war sie hier und abgesehen davon, diese neue Welt zu erkunden, konnte sie eh nichts tun, um in die Realität zurückzukehren, nicht wahr?
Sylvia wehrte sich nicht, als sie plötzlich sanfte Hände an ihrem Arm spürte, welche ihren Griff lösten und ihrem Shirt entzogen. Sie sah zu, wie Athena ihren Arm auf ihren Beinen bettete und lauschte ihren Worten. Sie fühlte sich müde und erschüpft und doch...ruhiger und bedeutend zufriedener mit der ganzen Situation, als vorhin noch. Die Erinnerungen löschen? Bedeutete das etwa das Aufwachen aus dem Koma oder was auch immer? Es würde Sinn machen...nicht wahr? Aber wollte sie schon zurück? Jetzt, wo sie sich gerade damit abgefunden hatte, erstmal hier zu sein?
Die Möglichkeit würde ihr nicht weglaufen, nicht wahr? Athena war da, bei Bedarf könnte sie also jederzeit aufwachen?
Leicht kaute Sylvia an ihrer Unterlippe. "Kann ich...kann ich hier meine Schwestern treffen? Sie noch einmal sehen? Julia.. und Nici...?" Sie blickte Athena in einer Mischung aus Hoffnung und Traurigkeit an. Noch nie war sie den beiden näher gewesen, oder? Und selbst wenn es nur eine Illusion war, das alles hier, nur irgendwelche Hirngespinste.. so fühlte es sich doch für sie im Augenblick real an. Und ihre Schwestern noch einmal sehen zu können, das... das wäre mehr als sie jemals zu träumen gewagt hätte, mehr als sie sich jemals hätte vorstellen können.

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Athena
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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Athena am 06.09.2020 20:14

Die Göttin hob ein wenig verblüfft ihre Augenbrauen und starrte die junge Frau tatsächlich für einen Moment so an, als sei sie verrückt geworden. Ein leichtes, aber unsicheres Lächeln erschien auf ihren Lippen.

 

"Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht vorher schon gesagt hatte, wer ich bin."

Was beim ersten Mal nur kein gutes Ende genommen hatte. Diesmal allerdings war es anders. Sylvia schien beinahe erleichtert und sie wurde spürbar ruhiger. Damit hätte Athena nicht gerechnet und sie war sich auch nicht sicher, was dies nun wirklich verursacht hatte. Die Wahrheit alleine ganz sicher nicht und die Gedanken der Anderen konnte und wollte sie gar nicht wirklich lesen. Athena war erst einmal froh, dass sich alles allmählich wieder zum Guten wandte. Zumindest dachte sie das, ehe Sylvia ihre letzte Frage stellte.

Schnell wandte sie den Blick ab und starrte wieder auf den verletzten, vor ihr liegenden Arm, als könne sie so auch der Frage ausweichen. Ausweichen, das würde sie gerne wieder, aber sie fürchtete, dass Sylvia es ihr wieder übel nehmen würde, wenn sie wieder um den heißen Brei herum redete. Sie zögerte dennoch, ehe sie zu sprechen begann und sie wählte ihre Worte sehr vorsichtig.

"Deine Schwestern ... wiederzusehen, ist im Grunde ... nicht unmöglich."

Selbst wenn Hades ihr wahrscheinlich die Ohren lang ziehen würde, würde sie einen Menschen, einen lebenden Menschen in seine Welt bringen. Nicht auszudenken, was ihr Vater mit ihr machen würde, wenn Hades es ihm stecken würde. Aber das wäre nur das kleinste Übel von Allen. Es gab ein viel größeres Problem und das würde Athena wahrscheinlich daran hindern, Sylvias Wunsch zu erfüllen, obwohl sie bei ihr definitv etwas gut zu machen hatte. Sie nahm tief Luft und kratzte sich ein wenig nachdenklich am Hinterkopf.

"Es ähm, ... es kommt nur darauf an, auf welchen Pfaden sie gewandelt sind."

Sie blickte die Frau neben ihr wieder ein wenig unsicher und fast schon mitleidig an, denn sie war sich sicher, wie Sylvia auch, war keine ihrer Schwestern besonders gläubig gewesen. Sie räusperte sich und machte es für Sylvia ein wenig verständlicher.

"Was ich meine ist, es kommt darauf an, welchem Glauben sie gefolgt sind. Du weißt ja, dass jeder Glaube andere Orte für Tote hat. Ich habe leider nur Zugriff auf genau zwei Reiche. Das Elysium und den Tartaros."

Und Athena glaubte nicht, dass Sylvia ihre Schwestern dort finden würde, was ihr tatsächlich Leid tat. Was ihr aber noch viel mehr Leid tat, war die Tatsache, dass Sylvia scheinbar zwei Schwestern verloren hatte. Das könnte einen Menschen in Depressionen stürzen, aber ganz sicher nicht so irre machen.

"Darf ich fragen, wie du deine Schwestern verloren hast?"

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Sylvia

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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Sylvia am 06.09.2020 21:40

Sylvia musste ebenfalls leise lächeln. "Ja. Und dann hast du mir erzählt, du wärst von einer Convention", erinnerte sie sie. Sylvia war froh, dass das nun geklärt war. Sie war froh, dass sie nun wusste, was los war, wie sie ihren eigenen Geistszustand einzuordnen hatte. Es war zwar verrückt, aber es war okay. Vielleicht würden sich einieg da draußen Sorgen um sie machen, aber... Hand aufs Herz...so schlimm war hier gar nicht. Im Wald. Mit Athena und den Eulen...
Und dann bot Athena ihr an, zu vergessen. Ein Angebot, was sehr wahrscheinlich gleichgesetzt war mit 'aufwachen'. Doch...Sylvia war hier...in einer Parallelwelt ihres Gedächtnisses oder im Koma oder wie auch immer man es auch nennen wollte. Wahrscheinlich lag sie in irgendeiner Gummizelle oder in einem Krankenhaus und wurde überwacht, doch das spürte sie nicht. Hier, wo sie gerade war...das fühlte sich real an. Und wenn es eine Gedankenwelt war, würde sie auch ihre Schwestern können, oder? Sie irgendwie wieder sehen können, oder?
Ihr schneller Herzschlag wurde zu einem Rasen, als Athena es ihr indirekt bestätigte. Ihr Mund wurde staubtrocken. Es war möglich?! Also nur indirekt, aber das reichte ihr schon. Sie würde ihre Schwester wiedersehen können und was immer dafür nötig war, sie würde es tun. Egal was es war.
Völlig egal.
Aber...was? Stirnrunzelnd blickte Sylvia Athena an, während sie ihr erklärte, was das Problem war. Elystium, Tartaros? Athena? Moment...mal...
Sylvia stieß ein leichtes Stöhnen aus, als ihr bewusst wurde, was die griechische Göttin meinte. Sie würde sie nur zu ihren Schwestern führen können, wenn diese auch im griechischen Glauben heimisch gewesen waren. Und das... das war ganz sicher nicht der Fall.
"Verdammt. Sie waren Christen. Wir alle. Allerdings nicht allzu streng gläubig. Wir sind jetzt nicht jede Woche in die Kirche gegangen oder so." Und dennoch... ihr Herz wurde schwer. Es musste doch einen Weg geben, oder nicht? Wenn ihre Schwestern hier irgednwo waren, tief vergraben...dann würde sie schon jemanden finden, der sie zu ihnen bringen könnte. Irgendjemanden. Athena würde doch bestimmt jemanden kennen, oder nicht?
Und dann...dann stellte Athena die Frage.
Den Knoten in ihrer Brust konnte Sylvia geschickt ignorieren. Jahrelange Erfahrung. Sie atmete tief durch. Erinnerte sich daran, wie sie das Ereignis damals in der Psychatrie immer und immer wieder mit ihren Therapeuten durchgegangen war. Sie würde das hinkriegen.
"Julia war meine ältere Schwester. Sie war vier Jahre älter als ich. Sie war ausgezogen, hatte einen Freund und..." Sylvia räuperte sich leicht. Sie blickte Athena nicht an, während sie sprach. Ihr unfokussierter Blick war stattdessen auf irgendwelche Wurzeln gerichtet. Ihre Stimme klang belegt. "...ihr Freund hat sich als Serienmörder entpuppt. Er hat sie umgebracht. Ich hab sie gesucht in ihrer Wohnung. Ich hab ihre Leiche gefunden. In der Tiefkühltruhe. Sie..." Die toten Augen ihrer Schwester blitzten wieder vor ihren geistigen Augen auf, doch sie zwang sich, weiterzusprechen. "Alle ihre Gliedmaßen waren zertrümmert und zerbrochen. Sie hat mich angestarrt. Auf ihrer Brust war ein 'A' eingeritzt. Und eine spätere Obduktion ergab, dass sie im dritten Monat schwanger gewesen sei." Der Kloß in ihrem Hals war wieder da. Sie schluckte ihn mühsam hinunter. Atmen. Erinnerte sie sich. Atmen. Sie holte Luft.
"Naja. Danach...danach fing das an." Sie deutete auf ihre Unterarme mit den diversen weißen Narben. "Ich hab zwei Suizidversuche unternommen und dann kam ich in eine stationäre Klinik und meine drei Jahre jüngere Schwester Nici kam mich jeden Tag besuchen. Ich hab sie immer schon erwartet und am Fenster Ausschau gehalten." Ein kurzes trauriges Lächeln zuckte bei der Erinnerung über ihr Gesicht. Wieder klang ihre Stimme ausgeprochen belegt. "An einem Tag haben wir uns einmal zugewinkt durchs Fenster, als wir uns gesehen haben. Da kam das Auto. Es hat Fahrerflucht begannen. Ich bin rausgestürmt, zu meiner Schwester, es war...es war alles voller Blut." Tränen glänzten nun wieder in Sylias Augen, doch sie flossen nicht. Sie schüttelte den Kopf. "Sie starb noch bevor der Krankenwagen da war in meinen Armen. Ich möchte..."
Sie holte tief Luft, zwang den Felsen in ihreM Magen und ihrer Brust, den Kloß in ihrem Hals zurück und starrte Athena an. "Ich möchte...wenn es irgendine Möglichkeit gibt - egal welche - dann möchte ich sie noch einmal sehen. Einmal. Wenigstens...wenigstens einmal..."
Von keinem der beiden hatte sie sich verabschieden können. Sie beide waren einfach...einfach gegangen. Ein plötzlich weg gewesen. Einfach so. Hatten sie allein mit ihrem Schmerz zurückgelassen...

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Athena
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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Athena am 06.09.2020 22:46

"Oh, das mit der Konvention hat gestimmt. Ich bin gerne mal bei solchen Veranstaltungen. Dort muss ich mich nicht verstellen. Außerdem wissen da alle auf Anhieb wer ich bin und sie wollen ein Foto mit mir ..."

Athena brach ab, als sie bemerkte, dass dies nicht zur Sache tat. Sie musste aber trotzdem grinsen bei dem Gedanken an die Aufmerksamkeit, die sie da bekam und bei dem Unwissen der armen Menschen. Schnell jedoch wurde sie wieder ernst und nickte. Wie so oft hatte sie geahnt, was kommen würde. Die meisten Menschen, die sie getroffen hatte, waren heutzutage Christen oder wie sie untereinander sagten, folgten sie Elis Lehre, die vor tausenden von Jahren ihren Ursprung genommen hatte und die die griechischen Götter eigentlich hätte vernichten müssen, was jedoch nie geschah und in all den Jahrhunderten, hatte Athena eine eigene Theorie dazu entwickelt, bei der sie jedoch extrem vorsichtig sein musste. Keiner ihrer Verwandten durfte Wind von ihren Ideen bekommen. Langsam richtete sie ihre Augen gen Himmel. Ehrfürchtig, beinahe ängstlich, aber sie gab Sylvia keine Antwort auf ihre Worte, vorerst nicht. Stattdessen blickte sie nach einigen Sekunden wieder hinab und lauschte den Worten der deutlich Jüngeren. Auch sie sah jene dabei nicht an.

Ihr Schicksal war hart, für einen Menschen, das musste die Göttin zugeben. Sie selbst hatte schon endlose Leichen schlimmer zugerichtet gesehen, jedoch hatte sie jene auch nie gekannt. Und die, die sie kannte und gerne hatte und die gestorben oder ermordet worden waren, waren nie so zugerichtet gewesen, dazu war Athena zu schnell an Ort und Stelle, aber eben nie schnell genug, um den Tod zu verhindern. Wenn sie Anfangs nicht verstanden hatte, wieso sich die junge Frau umbringen wollte oder so darunter litt, dann verstand sie es jetzt und leise flüsterte sie.

"Du gibst dir die Schuld an dem Tod deiner Schwestern. Du bist im Glauben, dass du es hätte verhindern können. ... Aber das kann niemand, nicht mal wir Götter."

Langsam sah die Göttin wieder auf und blickte Sylvia an. Sie verstand nun, aber für sie war es auch logisch, dass ihre gegenüber sich keine Schuld daran geben sollte. Sie war doch nur ein Mensch, wie hätte sie wissen sollen, was passieren würde. Sie spürte Unheil ja nicht mal, geschweige denn hätte sie gewusst wie sie es verhindern sollte. Im Gegensatz zu Athena. Sie war eine Göttin, sie hätte die Gefahr voraussehen, schneller sein müssen, um ihre Schützlinge oder Lieblinge zu retten. Aber das sagte sie nicht. Es würde die Sache nicht besser machen und Sylvia würde es wahrscheinlich nicht einsehen, genauso wenig, wie sie selbst nicht einsah, dass auch sie nicht perfekt war, selbst, wenn sie es gerne mal verlauten ließ. Dieser Moment jedenfalls, dieses Leiden Sylvias zu sehen, stimmten sie nachdenklich.

"Ich glaube, ich werde in Zukunft weder Ares noch Aphrodite oder Dionysis an den Kopf knallen, dass ich sie umbringen werde, wenn sie mich weiter nerven ..."

Ein lauter Gedanke und nicht mehr als ein Murmeln, dass sie sofort wieder bereute und es geschickt überspielte. Sie würde sich sowieso nicht an ihre eigenen Worte halten, wenn sie mal wieder wütend war und dafür hatte der Tod für sie auch eine ganz andere, weniger schlimme Bedeutung. Sie seufzte leise.

"Sie folgten also Elis Lehre. ... dann sind sie im Paradies."

Sie war sich sicher, dass sie keine schlechten Menschen und in der Hölle gelandet waren. Dann hätten sie schon sehr verdorben sein müssen, also wagte es Athena nicht, diese Sache zu erwähnen. Womöglich würde sich Sylvia dann darüber auch noch den Kopf zerbrechen. Vorsichtig nahm sie die Hand Sylvias deren Arm auf ihren Oberschenkeln lag in die ihre und nahm tief Luft.

"Ich habe ... weder zum Paradies noch zur Hölle Zugang. Tatsächlich weiß ich nicht mal, wo sie liegen. Das sind Orte, die noch strenger bewacht werden, als unsere Unterwelt, wobei Hades seinen Job gelegentlich auch echt schlampig macht, muss ich zugeben."

Die letzten Worte, waren wieder nur ein Gemurmel, dann folgte eine lange Pause. Endloses Schweigen, in denen Athena nachdachte. Sie hatte eben schon zugegeben, dass Paradies und Hölle existierten. Sie hatte sie nie selbst gesehen, aber aus Erzählungen hatte sie davon gehört und tatsächlich gab es den ein oder anderen Erzengel, den sie mal zu Gesicht bekommen hatte, aber einen derartigen Gefallen einfordern, das war unmöglich. Langsam blickte sie wieder zu Sylvia. Ihre Augen hatten etwas von dem vorherigen Glanz verloren.

"Selbst, wenn ich jemanden kennen würde, der dich deine Schwestern wieder sehen lassen könnte, einer derartigen Bitte würde niemals stattgegeben werden. Ich bin weder einer von Gottes Handlangern noch einer seiner Diener. Ich bin nur ein Werkzeug dieses einen, großen Gottes. Sozusagen ein Schutzschild, wie die nördlichen, indianischen Götter und alle anderen Götter der verschiedenen Völker auch. Wir schützen die Fauna, die Flora, die Menscheheit und die gesamte Erde. Wir sind nur die Wächter, die mit euch in direktem Kontakt stehen können und die da sind, die diesen Planeten schützen, wenn er woander ist."

Sie schluckte schwer und hoffte, dass keiner Ihresgleichen dieses Gespräch belauscht hatte, aber wer sollte so etwas tun? Niemand der anderen interessierte sich dafür, was sie trieb, geschweige denn für die Menschheit an sich. Gedankenverloren strich Athena mit ihren Fingern über die Handinnenfläche von Sylvia.

"Weißt du, er ist mächtig, nicht das Mächtigste, dass es im Universum gibt, aber das Mächtisgte, dass wir uns vorstellen können. Seine Regeln sind ein unbrechbares Gesetz. Ich glaube nicht, dass er dich deine Schwestern jemals sehen lassen wird, aber vielleicht kann man arrangieren, dass ihre Seelen für kurze Zeit erscheinen ... das ist aber auch alles."

Sie blickte wieder auf und schenkte ihr ein leichtes Lächeln, es war jedoch tatsächlich von Mitgefühl gekennzeichnet, teilweise aber auch von Ernst und einem Gefühl, dem sie sich selbst nie hingeben würde, eigener Trauer.

"Ich glaube, dass es sogar besser ist, Totenreiche nicht zu betreten und die Toten tatsächlich tot zu lassen. ... Jedes Mal, wenn ich mich in die elysischen Gefilde schleiche, hab ich schon erwähnt, dass Hades einen echt beschissenen Job macht und nicht mal mich bemerkt? Jedenfalls ... wenn ich im Anschluss wieder gehe, habe ich das Gefühl, dass ein Teil von mir dort zurückbleibt, ein Teil, den ich nie wieder zurückbekomme. Glaub mir, ich habe es versucht, indem ich wieder zurückging, aber stattdessen hatte ich das Gefühl, dass mir immer mehr Teile fehlen würden. Ich weiß nicht, was ein Betreten dieser Welten mit dir machen würde, das könnte ich nicht verantworten, denn du lebst nicht umsonst noch. Deine Zeit ist noch nicht gekommen und deine Aufgabe noch nicht erfüllt."

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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Sylvia am 07.09.2020 10:32

Unwillkürlich musste Sylvia leicht lächeln. Richtig. Jetzt, wo die Göttin ihr das so beschrieb, konnte sie sich gut vorstellen, warum Conventions für sie eine angenehme Erfahrung waren. Andererseits...war es durchaus erstaunlich, wie weit ihr Kopf ging, alles zu verbinden. Andererseits war ein fKopf auch unglaublich komplex (wie sie wohl zurzeit ausdrucksstark bewies)...es sollte sie also eigentlich wirklich nicht wundern.
Und dann fragte Athena nach. Fragte nach ihren Schwestern, nach ihrem Tod,w ie sie gestorben waren. Es schmerzte - natürlich schmerzte es. Es schmerzte immer und es würde auch nie aufhören zu schmerzen. Früher, in ihrer Jugend, als das alles gewesen wäre, hätte sie es niemals erzählen können. Und auch nachdem sie entlassen war, hatte es noch einige Jahre an Heilung bedürft. Sie hatte es nie jemandem erzählt und wenn, dann musste sie denjenigen schon wirklich lange und wirklich gut kennen und es musste sich ergeben. Ansonsten hielt sie ihre Geschichte, ihre Familie für sich.
Doch jetzt konnte sie darüber sprechen. Und das tat sie. Erzählte alles, so kurz und zusammenfassend wie möglich, ohne es zu kurz zu halten, konnte die Göttin dabei allerdings nicht ansehen. Sie vermisste ihre Schwestern unendlich. Sie waren so wunderbar gewesen...
Nachdem sie geendet hatte, herrschte eine kurze Stille, ehe Athena begann zu sprechen. Leise, sanft, gefühlvoll, anteilnehmend. Damit hatte Sylvia zugegeben nicht gerechnet. Sie blickte zur Seite, in die Augen der Göttin. Schuld? Gab sie sich wirklich die Schuld? JA! schrie alles in ihr, augenblicklich, unerwünscht und viel zu laut, um es überhören zu können. Schon wieder war dsa einengende Gefühl in ihrer Kehle da. Verdammt. Sie wandte sich ab. Sie hätte gedacht, sie wäre über dieses Stadium hinaus.
"Es ist nur...ja." Es war mehr ein Hauchen. Aber damals, als sie sich die Schnitte zugefügt hatte, ja, da hatte sie sich die Schuld gegeben. Nicht schneller gewesen zu sein. nicht gemerkt zu haben, dass an ihrem Freund was faul war. nicht für sie da gewesen zu sein. Gott, wie oft hatte sie sich gefragt, warum nicht sie gestorben war. Warum ihre Schwester? Warum nicht sie?
Und manchmal verfolgte diese Frage sie sogar noch heute in Alpträumen.
"Ich vermisse sie", sagte sie dann einfach leise. Darin zumindest war sie sich sciher. Sie vermisste sie fürchterlich.
Elis? Sylvia fragte nicht nach. Vermutlich einfach ein anderer Ausdruck für Gott, das erschien ihr am meisten Sinn zu geben. Und dann kam etwas, womit Sylvia etwas anfangen konnte. Und Athenas Worte zauberten ein ehrliches und diesmal länger haltendes Lächeln auf Sylvias Gesicht.
"Ich hoffe es, ich...nein, ich glaube es." Das leichte Lächeln auf ihren Lippen verfestigte sich. "Ich glaube es, dass sie im Paradies sind. Ich möchte es glauben." Der Gedanke, wie Julia dort Geige spielte, wie Nici dort stand und einen Wasserfall zeichnete, dessen feinste Wassersprenkel einen Regenbogen ergaben, und wie die beiden gemeinsam lachend auf einer Wiese saßen das...das war ein unglaubilch schöner und beruhigender Gedanke. Er gefiel ihr. Sehr sogar. Ja. Sie wollte glauben, dass es ihren Schwestern dort gut ging. Ihnen alles erfüllt war.
Sie lautschte Athenas Worten und Erklärungen, diesmal gefasster. Nickte immer mal wieder zum Zeichen, dass sie verestand. Ja, sie wusste, worauf das ganze heir hinauslaufen sollte. Ihre Schwestern waren in weiter Ferne. Aber...vielleicht gab es ja dennoch einen Weg. Irgendeinen...
...sie spürte wie Athena ihre Handinnenfläche streichelte, die Linien nachzeichnete. Sie ließ sie einfach machen. Sie wusste es. Ihr Herzschlag beschleunigte sich leciht, voller Hoffnung, noch bevor Athena den Mund überhaupt aufgemacht hatte.
"Das...ja. Ja, das wäre...das wäre wundervoll. Ich wäre bereit, alles dafür zu tun. Egal was." Denn Athena würde ihr sicher nicht umsonst helfen, oder?
Aber der Gedanke ihre Schwestern noch einmal zu sein. Nur einmal noch..
Gedankenverloren starrte Sylvia vor sich hin. Totenreich... es schien ihr nur gerecht, wenn ein Teil von ihr dort zurückbleiben sollte. es wäre ein Teilv on ihr, der dann bei hren Schwestern sein würde. Auf ewig. Der Gedanke kam ihr nicht sonderlich abschreckend vor. Eher im Gegenteil, sogar einladend. Und wenn sie einfach dableiben würde...
...was wäre schon dabei?
"Aufgabe?", wiederholte Sylvia und blickte Athena dann an. "Was für eine Aufgabe sollte ich denn haben?" Sie war nur ein Mensch. ein kleiner gebrochener Mensch, der versuht hatte, sich durchs Leben zu kämpfen und offenbar grandios daran gescheitert war. Sie wüsste nicht, was für eine Aufgabe sie um Himmels willen haben sollte..

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Athena
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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Athena am 07.09.2020 23:01

Ganz allmählich bemerkte Athena in was sie sich da reingeritten hatte. Sie hatte Sylvia fast schon versprochen ihre die Seelen ihrer Schwestern herbeirufen zu können. Das war aber auch nicht ungefährlich. Dadurch öffneten sie die Pforten zu anderen Welten und es konnte nicht nur die Seelen ihrer Schwestern hindurch wandern, sondern noch viel Schlimmeres. Aber einen Rückzieher konnte sie nun auch nicht mehr machen. Es würde der jungen Frau doch das Herz brechen. Allerdings ... was interessierte das Athena? Es müsste ihr egal sein. Aber das war es nicht. Irgendwie und irgendwo erinnerte Sylvia sie an jemanden, den sie in all den tausenden von Jahren mal getroffen hatte. Sie seufzte schwer.

"Ich habe ehrlich egesagt noch nie Seelen heraufbeschworen. Ich weiß zwar, wie Amazonen das tun, denn ich hänge recht oft mit Artemis ab, aber das wird uns nicht helfen, da weder wir noch deine Schwestern Amazonen waren. Wir werden erst mal Bücher lesen müssen."

Und damit gab Athena zu, dass sie nicht allwissend war. Aber das störte sie derzeit nicht. Gegenüber den Menschen war es kein Verlust Unperfektionismus zu zugeben, außerdem wollte sie Sylvia längst nicht mehr beeindrucken. Diese junge Frau wusste nun zwar, dass Götter existierten, aber ihren Schwestern zu Liebe, durfte sie nicht daran glauben.

"Hör mir gut zu, Sylvia. Ganz egal, was in deinem Leben noch passiert, du musst Elis Lehre weiterhin folgen. Folge ihr so, wie deine Schwestern ihr gefolgt sind. Nicht zu viel, nicht zu wenig, aber wende dich niemals davon ab, sonst wirst du sie nie wieder sehen. Du wirst sonst in ein komplett anderes Totenreich kommen und dann heißt es nicht, nach dem Tod sind wir wieder vereint. Glaub mir, dass hat schon viele sich Liebende auseinandergerissen und zwar für die Ewigkeit und das ist eine verdammt lange Zeit, glaub mir."

Mit diesen Worten legte sie den nun nicht mehr wirklich blutenden Arm der jungen Frau vorsichtig zur Seite und stand auf. Sie klopfte ihre Kleidung ab und streckte sich, dann hielt sie Sylvia ihre Hand hin. Es gab nun einiges zu tun, wenn sie ihr Versprechen halten wollte. Mit einem Lächeln sagte sie.

"Du musst nicht viel tun, um ein paar letzte Worte mit deinen Schwestern zu wechseln, außer Bücher durchwälzen und ... und ich will, dass du mir etwas versprichst."

Noch bevor Sylvia die Hand der Göttin nehmen konnte, zog jene sie wieder zurück und ging in die Hocke, genau vor ihr. Eindringlich sah sie jene mit ihren glänzenden, teilweise bedrohlich wirkenden Augen an. Ein Blick, der keine Wiederworte dulden würde.

"Ich will, dass du danach wieder lebst. Dass du lernst, dir nicht die Schuld an ihrem tod zu geben, den die trägst du nicht und ich will, dass du den wahren Sinn des Lebens erkennst, denn dann verstehst du auch deine Aufgabe. Ich gebe dir einen Tipp, der wahre Sinn des Lebens beginnt in dir und bei dir. Lerne glücklich zu sein, egal, was das Leben dir beschert, sei glücklich, achte dabei auf deine Umwelt und deine Mitmenschen und damit erfüllst du deine Aufgabe."

Athena war sich sicher, dass sie den Sinn dieser Aufgabe nicht verstehen würde, noch nicht oder niemals. Nicht viele Menschen verstanden den Sinn des Lebens und ihre Aufgaben darin, sollten sie auch noch so unbedeutend sein. Eine Schaden, denn würde jeder endlich verstehen und lernen zu sehen, wäre die Welt ein besserer Ort. Tatsächlich hatte sie den eigentlichen Sinn im Moment nicht einmal ausreichend erklärt, aber wozu auch? Sylvia war noch nicht so weit. Sie stand wieder auf und hielt der jungen Frau abermals ihre Hand hin. Diesmal zog sie jene nicht wieder zurück.

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Sylvia

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Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Sylvia am 09.09.2020 15:42

Einen Moment war Sylvia entsetzt, fürchtete, dass nun endgültig alles uz viel war, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie sich ja im Augenblick gar nicht ind er realen Welt befand, sondern irgendwo in den Untiefen irhes kOpfes. In irgendeiner anderen Realität. Und wenn es hier die griechische Göttin Athena gab, dann war es doch nur allzu logisch, dass es auch die griechische Göttin Artemis und Amazonen gab, oder nicht? Ja. Ganz langsam beruhigte sich Sylvias Herzschlag wieder.
"danke, dass du das tust", sagte sie ehrlich, an Sylvia gewandt. Sicher würde das nicht jeder tun - etwas zu tun, was er noch nie getan hatte und was sicher nicht ohne Riskien war. Aber ... es war eine Möglichkeit ihre Schwestern noch einmal zu sehen. Diese Chance konnte sich Sylvia nicht engehen lassen. Es ging einfach nicht.
Sie nahm Athenas Blickkontakt auf, als sie ihrer Warhnung lauschte. Weiterhin Elis Lehre Folgen? Gottes Lehren?
Was Athena ihr da beschrieb, klang grausam. Nein, so dürfte es nicht kommen! Auf keinen Falls, niemals! Niemals! Entschlossen nickte sie. Natürlich würde sie weiter dem christlichen Glauben folgen, auch wenn sie nie wirklich an ihn geglaubt hatte. Und dennoch. Sie würde weiterhin stets eine Kerze für ihre Schwestern anzüngen, wenn sie in einer Kirche war und dort auch für sie beten. Wobei Sylvia sich ziemlich sicehr war, das wenn das alle shier vorbei war, sie ohnehin erst einmal lange Zeit in irgendeiner Klapse sitzen und wieder hunderte über tausende von Therapiestunden absolvieren müsste. Das würden lange Sitzungen werden,w enn sie ihnan all das berichtete, was sie nun hier erlebte...
Sofort nickte Sylvia. Bücher wälzen, das würde sie hinbekommen. Keinerlei Problem! Sie wollte schon die Hand der Göttin annehmen, um sich hohziehen zu lassen, als diese einen Rückzieher tat.
"Ja?", fragte sie. Was für ein Versprechen würde Athena wohl von ihr wollen?
Sylvia lächelte schwach. "Das verspreche ich", sagte sie und rappelte sich nun von selbst auf. Sie war schon einmal an einem Punkt gewesen, wo sie geglaubt hatte, es alles hinter sich gelassen zu haben. Sie hatte den Tod ihrer Schwestern akzeptiert, sie hatte ihr Leben gehabt. Und jetzt war sie hier und offensicchtlich völlig durchgeknallt. Sie war gespannt, ob sie bei dieses Mal nach dem Aufwachen es besser hinbekommen würde. Ob überhaupt noch etwas zu retten wäre oder ob sie immer wieder solche Rückfälle haben würde (oder was auch immer das hier genau war. Sie war wirklich gespannt,w ie die Psychotherapeuten es benennen würden.)
Und so wischte sich Sylvia ihre Hände ein wenig an ihrer Hose sauber, ignorierte das getrocknete, aber noch nicht wirklich feste Blut an ihrem Arm un dblickte Athena an. "Also. Was für Bücher müssen wir lesen?" Sie war bereit.

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Who is this angel, sent here to change me, sent here to take me where I've never been?

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Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"

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Athena
Gelöschter Benutzer

Re: Athena & Sylvia ~ Deep Secrets

von Athena am 16.09.2020 13:18

"Naja, Bücher eben in denen steht, wie man Rituale durchführt, um Seelen herbeizurufen. Ich werde sie besorgen müssen, aber das ist eine Sache von 2 oder 3 Minuten."

 

Sie war froh, dass die junge Frau aufgestanden war und plötzlich wieder etwas mehr Elan aufwies. Ihr Vorhaben war nichts, was die Göttin gewöhnlich tat oder bei was sie helfen sollte, aber, wenn sie Sylvia so ein wenig Lebensmut zurückgeben konnte, dann war ihr das Recht. Vielleicht würde sie sich von dem Schock schneller erholen und Athena konnte sie schneller zurück bringen. Vielleicht aber... würde das auch nicht passieren und es würde durch die Seelenbeschwörung nur schlimmer werden, wer wusste es schon, außer das Ende Universum selbst, dass sämtliche Zeiten bereits gesehen hatte und wusste, dass alles nur auf einen Punkt hinauslief. Athena nahm tief Luft und deutete mit einem Kopfnicken in den Wald hinein.

"Aber erst bringe ich dich zur Hütte zurück. Wenn es dunkel wird, wird es hier gefährlich für Wesen, die mit Göttern abhängen."

Man hätte meinen können, sie hätte einen Scherz gemacht, doch kein Grinsen und kein belustigtes Aufblitzen ihrer Augen war zu sehen, als sie sich umdrehte. Sie setzte sich in Bewegung, im Vertrauen darauf, dass die junge Krankenschwester ihr folgte. Immerhin war Sylvia weit gerannt und sie hätten noch ein Stück Weg vor sich. Die Zeit wollte Athena nutzen.

"Hast du... andere Verwandte? Oder bist du mehr oder weniger alleine, auf dich gestellt in deinem Leben?"

Sie wollte es wissen, weil es ihr mehr über ihren Schützling verriet, als dieser sich womöglich denken konnte und so konntr sie ihr vielleicht noch mehr als durch Rituale die Seelen heraufbeschwörten, helfen. Als geheilt würde sie Sylvia jedoch nie entlassen können. Ihre Psyche würde immer einen Knacks haben. Auch Athena hatte schon viel grausames erlebt und wusste wie schwer es sein konnte, sie jedoch hatte die Gabe mit allem zurecht zukommen, was man ihr vorsetzte und daran war nicht ihre Göttlichkeit Schuld. Athena hatte begriffen, wie das Leben funktionierte und das half ihr. Nur würden Menschen es leider nie so verstehen, wie sie.

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