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Re: Salazar & Sylvia ~ Let Me Help You
von Sylvia am 20.11.2020 17:24Es brauchte einige Zeit, bis er sie zu erkennen schien. Das war nicht ungewöhnlich. Er hatte shcwere Verletzungen erlitten, hatte bereits geraume Zeit im Lazarett in Afghanistan gelegen, hatte dort eine schwierige OP über sich ergehen lassen müssen, bestimmt einige Zeit zur Stabilisierung dort sediert gelegen, bis er stabil genug war, um letzte Nacht nach England geflogen und hier eingewiesen zu werden.
Sein Körper hatte einen großen Tribut zahlen müssen. Kein Wunder, dass er erschöpft war, kein Wunder, dass er kaum etwas um sich her mitbekam. Er lag schließlich nicht umsonst auf der Intensivstation.
Aber dann ebgann er zu sprechen. Mit rauer, schwacher leiser Stimme zwar - und er antwortete nicht auf ihre Frage - aber er sprach. Mit einem freundlichen beruhigenden Lächeln trat Sylvia auf ihn zu.
"Sie sind in England. Auf der Intensivstation des St. Marys Hospital.", antwortete sie ihm. Ruhig und deutlich, damit er sie verstünde. Wenn er es nicht tat, war das nicht schlimm. Sie hatte in den Jahren als Krankenschwester vielgesehen und ahtte viel Geduld mit ihren Patienten. Cerberus?
"Es tut mir leid, ich weiß nichts von einem Cerberus. Und die meisten ihrer Kollegen sind vermutlich noch dort, von wo sie kamen", erklärte Sylvia ruhig, sanft und vorsichtig. Sie wollte das Wörtchen 'Afghanistan' nicht in den Mund nehmen. Vetereanen konnten durch Geräusche, Bilder oder auch nur Wörter leicht in all ihre schrecklichen Erlebnisse zurückgeschleudert werden. Und bei diesem jungen Mann waren die Traumate noch ganz frisch. Sylvia wollte wirklich nichts triggern. Sie wusste immerhin, wie das war - wenn auch nicht bezogen auf den Krieg.
"Ich wechsle eben ihre Infusion", warnte sie ihn vor und hängte den leeren Beutel auf der Stange aus, wobei ihr selbst die vielen hellen waagerechten Linien auf ihren Unterarmen auffielen. Ihre Mitbringsel aus der Vergangenheit. Aus der Jugend. Sie kümmerte sich nicht drum sondern fokussierte sich ganz und gar darauf, ihrem Patienten die neue Infusion an die Kanüle anzuschließen und anschließend wieder oben einzuhängen.
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Salazar
Gelöschter Benutzer
Re: Salazar & Sylvia ~ Let Me Help You
von Salazar am 20.11.2020 14:04Abgestandene Luft, Staub und Trümmerbrocken. Die Luft und der Staub ließ seine Nase kitzeln, brannten in seiner Kehle. Es brauchte viel Kraft, um nicht zu husten oder zu Niesen, denn sonst hätte er seine Position preisgegeben. Schweiß rann Sal über den Rücken. Angst durchdrang ihn, trotz der Uniform die er trug. Er hoffte, dass niemand ihn entdeckte, bevor er das Signal zum Angriff bekam. "Cerberus"; sagte Sal und ließ den Hund von der Leine."Such!"
Cerberus rannte sofort los und verschwand die Treppe hinunter, als er seinen Job nachkam. Der Boden vibrierte. Es begann so schwach, dass Salazar glaubte, dass er sich das eingebildet hatte. Doch dann begann das Grollen zu eskalieren und die Wände wackelten. Weit entfernt hörte er Hunde bellen. Cerberus, wo war die Spürnase?
"Bomben. Viele, viele Bomben!" hörte er durch die Kommunikationsgerät an seinen Helm. "2.Etage. Snake 2, over!" Salazar blickte sich nach seinem tierischen Kumpel um. Weit und breit war Cerberus nicht zu sehen. Er war darauf trainiert, bei Sprengsetzen sich hinzusetzen. Angst durchflutete den Parselmund. "Alle Raus!" hörte er seinen Captian über den Funk schreien. Doch es war zu spät. Das Gebäude ging in einer Explosion in Flammen auf. Salazar spürte wie die Luft um ihn herum explodierte, und wie er von den Füßen gehoben wurde. Sein Körper wurde durch die Luft katapultiert und er schlug auf gebrochenen Stein und Staub auf. Seine Sicht verschwarm.
Er spürte etwas seinen Hals hinunter laufen. Doch er konnte sich nicht bewegen, die Schmerzen vernebelten dem Hundeführer die Sinne. Salazar lag halb unter einen riesigen Gesteinbrocken, er versuchte daran zu rütteln, sich zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Blut und Schlamm, wie Gesteinstaub klebte an seinen Gesicht. Er hörte von irgendwoher, Wassertropfen. Er war blass, als seine Kameraden und Ersthelfer ihn aus den Trümmern befreiten. Viel zu blass.
"Sal"; stieß Captian James Winter aus. "Hey, Kumpel, bist du bei mir? Kannst du mich hören?"
Der verletzte Soldat blinzelte trägte. Seine dunklen Augen wrikten müde, und Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Er wirkte neben sich, nicht ganz da. Und sah aus als hätte er wahnsinnige Schmerzen, die ihm jegliche Kräfte raubten. "Da bist du ja", sagte Winter und er und ein anderer Soldat griffen ihren Kameraden und schleiften ihn erstmal in die öde Landschaft hinaus.
"Wo ist Cerb, Jim?", flüsterte er zwischen zwei schmerzhaften Atemzüge, "Wo ist Cerberus?"
Dann fielen ihm die Augen zu und Dunkelheit umgab ihn.
Als er erneut wieder zu sich kam, bemerkte er, dass sein Bein voller Blut war. Der getarnte Stoff der Hose war dunkel verklebt und zerfetzt, durch eine tiefe offene Wunde, die auch den Stoff des anderen Hosenbeins mit Blut besudelt hatte. Man hatte ihn von dem Steinbrocken des eingestürzten Hauses herausholen können. Aber da war er bereits nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Er hörte Leute schreien, und ein Hubschrauber. Wo war er? Wo war sein Team? Seine Kameraden und Brüder? Fremde Leute beugten sich über ihn, sprachen auf ihn ein, dann wurde alles wieder schwarz.
Dr. Carl Lewis war schon lange im militärischen Krankenhaus tätig, und hatte schon viele schlimm zugerichten junge Männer gesehen. Die meisten kämpften noch Monate, Jahre nach ihren Aufenthalt um ihr Leben, auch wenn sie aus den aktiven Dienst traten, weil der Krieg und die Verletzung sie für immer gezeichnet hatten. Auch in dieser Nacht sah er wieder schreckliche Wunden und ein Gesicht, dass er vor zwei Jahren schon einmal gesehen hatte, als Besucher eines gewissen Jeremy Robinson, welcher einen Arm verloren hatte und nun seit zwei Jahren in England mit seiner Familie lebte.
Dieser junge Soldat auf der Liege hatte es damals geschafft, den Militärhund an ihm vorbei zuschmuggeln, welcher Captain Jeremy Robinson durchs Gesicht geschleckt hatte. Und durch diesen Besuch war Robinson besser gelaunt gewesen, doch als die Jungs wieder auf ein Einsatz mussten, hatte sich Robinsons Gesundheit wieder verschlechtert. Er wurde entlassen, mit dem Rat, sich Hilfe zu holen, doch ob dieser auch diese Hilfe angenommen hatte, wusste Carl nicht.
Doch dass der schlitzohrige Hundeführer nun hier war, bedeutete eines. Entweder ein Hund verlor seinen Führer oder der verletzte Soldat hatte seinen Hund verloren. Vielleicht schafften es auch beide, irgendwie. "Operationssaal 3 ist leer", sagte Cathleen, eine OP-Schwester zu dem Arzt, während sie sofort ihren Job nachgingen, um das Leben des Mannes zu retten, welcher vermutlich bereits medizinisch stabil war, ansonsten hätte man ihn nie nach England geflogen.
Dass medizinische Personal zerschnitt seine Kleidung um besser an die Wunden und Schrammen zu kommen, doch das bekam Salazar nicht mit, weil er vollkommen ausgeknockt war.
Die ständige Aktivität der Intensivstation schien weit von ihm entfernt zu sein. Wie hinter einer Glasscheibe oder unter Wasser. Er war weit entfernt auf dem Meeresgrund, während alle anderen Leute an der Oberfläche waren. Jeremy kam jeden Tag her, so viel wusste Sal mittlerweile. In diesem Raum war er isoliert, und schien kilometerweit die einzige Person zu sein. Die einzige Unterbrechung war die gelegentliche Krankenschwester, welche die Vitalwerte überprüfte oder die Invasion wechselte. Sie sprach von Kaffee, und berichtete von ihren Lieblings-Erdbeer-Rhabarber-Kuchen, den es wohl in der Cafetaria gab, doch Sal war nicht in der Lage ihr zu Antworten.
Als er erneut wach wurde, war er allein. Er starrte an die Decke und es fühlte sich alles dumpf an, als wäre der Lärm der Station kilometerweit entfernt. Es war so schwer zu verstehen, wenn die Menschen mit ihm sprachen. Die Sicht normalisierte sich, je länger er an einen Punkt starrte. Eine Krankenschwester betrat den eintönigen Raum, in dem er lag. Er sah, dass sie mit ihm sprach, doch er antwortete nicht. "Wo bin ich?" fragte er mit erschöpfter Stimme und fühlte sich noch immer sehr müde. Wie viel Schmerzmittel hatte er intus? "Wo ist Cerberus? Geht es ihm gut? Wo sind die Anderen?"
Riley
Gelöschter Benutzer
Re: Triggerwarnung (Brutalität) 18+ | Riley & Baby | you always meet twice
von Riley am 20.11.2020 12:39Alles in Riley spannte sich an, jeglicher Muskel in ihrem Körper, während sie beobachtete, wie Baby immer näher auf sie zukam. Langsam die Entfernung zwischen ihnen überbrückte. Ganz ruhig., mahnte sie sich innerlich selbst. Bleib cool, Riley. Sie nahm das Gewicht, die Kälte und die harte Form der Handschellen in ihrer hinteren Hosentasche überdeutlich wahr. Abgesehen davon und von dem Taschenmesser (es war die erstbeste Waffe gewesen, die ihr eingefallen und die nicht so schwer zu beschaffen gewesen war) und natürlich ihren Laptop, trug sie nichts an Waffen.
Und das gegen eine Frau wie Baby.
Das konnte nur scheiße enden.Warum bloß hatte sie sich darauf eingelassen? Warum war sie selbst hierhergefahren? Warum hatte sie der Polizei nicht einfach einen anonymen Tipp zukommen lassen??
Womöglich aus Angst, dass Baby wieder entkommen könnte. Womöglich hatte sie sich aber auch einfach ihrer Vergangenheit stellen wollen, ihrer Vergangenheit stellen müssen. Es war nun schon fast drei Jahre her, seit sie im Knast gewesen war - ihre Bewährungsfrist war bald ausgelaufen. Und trotzdem verfolgte es sie noch so oft in ihren Alpträumen, schreckte sie so oft des Nachts wach (zugegeben - auch viele andere Sachen, welche sie mittlerweile erlebt haben, doch ihre Erfahrungen im Knast und Babys Gesicht suchten sie einfach immer und immer und immer wieder heim). Sie wollte...scheiße, sie wollte es einfach nur verdammt nochmal endlich hinter sich lassen.
Kaum hatten Babys Worte ihren Mund verlassen, als es schon wieder vor Rileys innerem Augen aufblitzte. Das Blut. Der Körper. Der erstickte Schrei, das Gurgeln und Röcheln des Mannes, als... Sie schluckte und zog sich mit eiserner Willenskraft ins Hier und Jetzt. Sie dürfte sich nicht ablenken lassen, auf keinen Fall. "Ich schätze, das weißt du ganz genau", antwortete Riley nur. Etwas steifer als beabsichtigt aber anders ging gerade nicht. Es war...einschneidend gewesen. Gott, wie oft hatte sie davon geträumt, wie oft hatte es sie sogar in wachen Zuständen heimgesucht, wie unbeschreibbar oft.
Und sie hatte niemals jemandem davon erzählt. Generell von der gesamten Zeit im Knast. Nicht Jack, nicht ihrer Mum, nicht ihrem Dad, nicht Mac - einfach niemandem. Das konnte sie nicht.
Baby sprach weiter, lachte, leckte sich über die Lippen und dazu diese fröhliche fast schon kindliche Stimme... Gott, wie sie diese Frau einfach nur abgrundtief hasste. Sollt sie sich doch über ihre Regeln aufregen... diese Regeln hatten Riley am Leben erhalten. Irgendwie.
Unwillkürlich zuckte Riley zusammen, als Baby sie ganz plötzlich und völlig aus dem Nichts anschrie- und ärgerte sich über sich selbst. Ihr Herz raste. Hart wie eine Mauer. Hart wie Stein. rief sie sich in Erinnerung und schluckte, um ihr noch immer rasendes Herz zu beruhigen. Okay. Okay, konzentrier dich Riley, konzentrier dich. Du packst das. Du musst ihr nur irgendwie die Handschellen anlegen, irgendwie...
"Wenn es nötig ist", erwiderte Riley, auf Babys fröhliche Worte, wenn sie sie aufhalten wolle, müsse sie sie umbringen. Das war definitiv nicht Rileys erster Plan. Sie hatte gemordet, für die Phoenix, ja. Und sie verabscheute Baby, mehr als sie irgendwie ausdrücken konnte. Aber sie wollte keinen Mord begehen. Sie würde es schon irgendwie schaffen, Baby auszuhändigen.
Dazu war sie entschlossen.
Rileys Körper betrog sie. Ihr Kopf produzierte sogleich Bilder zu den toten Wärtern, als Baby so belanglos davon erzählte, ihre Augenlider flatterten, in ihrem Körper zeichnete sich der Unwille ab. Die Wärter hatten nur ihren verdmamten Job getan, Scheiße verdammt. Es kostete Riley einiges an Mühe, ihre zuvorige starre Fassade in Sekundenschnelle wieder hochzuziehen. Einatmen. Ausatmen.
Sei hart wie eine Mauer. Hart wie Stein.
Wow. Wie schnell man in alte vergangene Gewohnheiten und Gedanken verfallen konnte, wenn man nur in eine bestimmte Situation geworfen wurde. Sie hatte gehofft, es nicht mehr zu brauchen.
Verdammt.
Das verrückte Kichern schien in ihren Ohren nachzuhallen und Riley wusste bereits jetzt, dass sie vermutlich den gesamten nächsten Monat über in ihren nächtlichen Träumen heimsuchen würde.
Vorausgesetzt natürlich, sie überlebte diese Begegnung hier.
Und da war sie. Da war dieser Todesblick, an den sie sich erinnerte. Diese Todesstimme. Dieses etwas, was Baby von einem kindlichen psychopathischen Mörder in ein reines Raubtier verwandelte. Rileys Haut wurde von einer eiskalten, beinahe schon panischen Gänsehaut überzogen.
Hart wie eine Mauer. Hart wie Stein. Sei hart wie eine Mauer, Riley. Hart wie verdammter Scheiß-Stein.
"Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Aber in den drei Jahren ist verdammt viel passiert und ich bin bereit, es zu versuchen." Ihre Worte kamen weit mutiger aus ihrem Mund, als sie sich fühlte.
Re: Salazar & Sylvia ~ Let Me Help You
von Sylvia am 20.11.2020 10:35"Wirklich alles okay, Mum?", fragte Sylvia noch einmal sicherheitshalber nach, eine Hand fürsorglich auf die Schulter ihrer Mutter gelegt.
Es war seltsam, wieder daheim zu sein. Wieder in Großbritannien. Es war seltsam, schmerzhaft und wirklich, wirklich schwer. Für ihre Psyche. Sie liebte Großbritannien, sie war hier aufgewachsen und hatte viele schöne Erinnerungen hier gesammelt. Aber...es war auch stets das Land, in dem ihre ältere Schwester ermordet worden war. Ihre jüngere Schwester bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Es würde immer der Ort sein, wo sie wiederholt versucht hatte, sich selbst das Leben zu nehmen, der Ort, an dem sie so lange stationär in psychatrischer Behandlung gewesen war, zum Teil sogar mit 24 Stunden Überwachung, damit sie sich nichts antat, von zwei Personen rund um die Uhr bewacht.
Natürlich, sie hatte es verarbeitet, hatte es mit besagter psychatrischer Hilfe hinter sich gebracht, hatte es zu einem Kapitel ihres Lebens gemacht und es beendet - wie die hellen weißen feinen Narben an ihren Unterarmen verrieten. Doch zurückzukehren...war wirklich viel schwieriger, als sie erwartet hätte. Viel schwieriger.
Aber es war nicht anders gegangen. Ihr Dad war gestorben. Wohl an einer Überdosis seiner Schlaftabletten. Ihre Mum war morgens aufgewacht...doch ihr Dad nicht mehr.
Schon vorher war Sylvias Mutter ... schweigend gewesen, nah am Wasser gebaut und zugleich verbittert. Der Tod ihres Mannes - den sie auch noch gefunden hatte - hatte das nicht besser gemacht. Sylvia wusste, wie schrecklich es war,e ine Leiche zu finden. Erst recht die Leiceh von jemandem, den man liebt. Sie wusste, wie schrecklich, wie niederschmetternd das war, wie es einem den Boden unter den Füßen wegzog. Und ihre Mum wäre nun ganz allein in Großbritannien.
Das konnte Sylvia nicht zulassen, und so war sie von Italien zurück ins Haus ihrer Kindheit gezogen, hatte in Italien ihren Job gekündigt, hire Band verlassen und war nun wieder hier. Ganz frisch angemeldet in einem Krankenhaus, die schnell ihre Leistungen erkannt und sie sofort in den vollen Dienst genommen hatten.
"Ja, es ist in Ordnung. Geh arbeiten. Ich...ich schaff das schon." Sylvia hörte der Stimme ihrer Mutter an, wie gelogen diese Worte waren. Sie kniete sich vor sie und blickte in ihr Gesicht.
"Ich meins ernst Mum. Wenn irgendetwas ist - völlig egal was - dann ruf mich an, ja?"
"Ja...natürlich, mein Schatz" Irgendwie schaffte es ihre Mutter, sich ein Lächeln azuringen. Sylvia erwiderte es und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
"Bis später."
Und sie verließ das Haus.
Bald darauf war sie auch schon im Krankenhaus, hatte sich umgezogen und von ihrer Mitarbeiterin ein Klemmbrett in die Hand genommen. "Er wurde diese Nacht eingewiesen. Eingeflogen aus Afghanistan. Hat ein zertrümmertes Bein und eine leichte Gehirnerschütterung und wurde bereits operiert. Er ist dir zugeteilt."
"Alles klar. Danke Hannah", lächelte Sylvia ihre Mitschwester an. es war noch immer ungewohnt, sich in einem Krankenhaus auf Englisch, statt auf Italienisch zu unterhalten.
So begann Sylvia ihre Runde auf der Intensivstation, klapperte die Patientin ab, wechselte gegebenenfalls die Infusionen, hielt kurzen SmallTalk und überprüfte die Werte, bis sie schließlich zu ihrem Patienten kam, um den sie sich vor allem kümmern würde.
Er war wach. Das war doch immerhin schonmal etwas.
"Guten Morgen", lächelte sie ihn also leicht an. Sein eingegipstes Bein war hochgelegt, die Infusion an seinem Arm beinahe leer. "Ich bin Sylvia und Ihre Krankenschwester. Wie geht es Ihnen?", fragte sie udn trat auf ihn zu. Sie würde die Infusion gleich wechseln, doch eins nach dem anderen.
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Salazar & Sylvia ~ Let Me Help You [Zwangscut]
von Sylvia am 20.11.2020 10:11...
Salazar Slytherin wurde beim Einsatz schwer verwundet. Mit zertrümmertem Bein und einer leichten Gehirnerschütterung wird er in ein Krankenhaus in England eingewiesen, in welchem seit kurzem auch die sonst in Iralien tätige Krankenschwester Sylvia De Santis arbeitet, nachdem ihr Vater gestorben und sie wieder nach England gezogen ist, um ihre Mutter zu unterstützen. Da sie Salazar als ihren Patienten zugeteilt bekommen hat, ist sie selbstverständlich entschlossen, ihm bei der Genesung bis zum Ende zu unterstützen...
Long I have wandered, weary and waiting, for something to shake me and laugh to begin.
~aus Sylvias Song "This Angel"
Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung
von Nina am 18.11.2020 14:07Sie musste nicht allzu lange warten, da hörte sie, wie sich ein Auto näherte. Mit panisch rasendem Herzen blickte Nina auf, war schon drauf und dran weg zu laufen, zu flüchten, egal wohin, einfach nur weg, weit weit weit weg. Die Scheinwerfer blendeten sie, dann waren sie schon vorbei und das Auto kam am Rande des Bürgersteiges zum stehen.
Nina zitterte, ihre Knie waren nicht mehr als Wackelpudding, das Gelände unter ihren Händen eisig, wohltuend eisig, wie einfach irgendetwas anderes, einfach nur irgendetwas anderes, was sie hier verankerte, hier, an dieser Stelle. Nur dieser eine Eindruck von der Kälte hielt sie hier, hinderte sie daran schon lange aufgeschlagen zu sein...
Ein dicker, viel zu großer Kloß bildete sich in ihrem Hals, als nach einem lauten Schlagen der Autotür Claires sanfte Stimme ertönte. Nina konnte nichts sagen, konnte nichts erwidern - es war schlicht unmöglich. Durch ihre Kehle kribbelte sich ein Schluchzer hinauf. Dann noch einer. Und da, als Claire bei ihr angekommen war, brach es endgültig aus ihr heraus. Ihre finger klammerten sich ind en schmalen körper Claires, während Tränen wie Sturzbäche über ihre rot umrandeten Augen liefen. Sie nahm kaum wahr, wie sehr sie mit ihrem Gewicht an Claire hing, nahm kaum wahr, wie diese sie ruhig bis zu ihrem Auto stützte und dort hineinverfrachtete.
Zitternd stieg Nina irgendwie ein - und ihre Augen entdeckten das Mädchen, welches sie mit großen unschuldigen Augen anstarrte. Oh scheiße. Scheißescheißescheiße. Nina schenkte ihr vorsichtig ein zittriges Lächeln (sie hatte wirklich keine Ahnung, wo sie die Kraft dafür hernahm in diesem Moment) und strich sich mit ebenso zittrigen Händen die Tränenspuren von den Wangen.
Sie glaubte nicht, auch nur einen einzigen Ton sagn zu können, ohne dass schon wieder der Damm der Tränen brach, und so nickte sie nur, als Claire ihr mitteilte, sie würde ihre Tochter nur eben in den Kindergarten fahren.
Kindergarten... oh Gott. Es fühlte sich so falsch an, so surreal, in dem Auto einer kleinen Familie zu sitzen, die ein normales Leben hatte. Eine Mutter, die ihre Tochter zum Kindergarten brachte, während sie selbst vor ein paar Stunden, vor ein paar Stunden....
Vollkommen schweigend wurden ihre Schultern von einem neuerlichen unterdrückten Schluchzer geschüttelt. Oh fuck, sie konnte nicht, sie konnte einfach nicht...
Stoisch und stur starrte sie aus dem Fenster, kämpfte gegen diese innere Flut in sich an, auch wenn sie keine Ahnung hatte warum, während sie an einem süßen kleinen Kindergarten hielten und Yelva aus dem Auto hüpfte. Kurz darauf waren Claire und sie selbst allein im Auto.
Selbst Ninas Lippen zitterten, Speichelfäden hingen zwischen ihnen wie Spinnweben und doch schaffte sie es tatsächlich, ein paar Worte zu sagen. "Es tut mir so leid..." Und wieder wurde sie geschüttelt, wieder kämpften sich Tränen nach oben. Es tat ihr leid, die junge Mutter so früh morgens belästigt zu haben, sie um Hilfe gebeten zu haben, sie, eine völlig Fremde, auch wenn sie es natürlich angeboten hatte, aber...
Sie wusste wirklich nicht wohin. Sie konnte nicht zurück zum Set, sie konnte nicht, sie konnte nicht wieder dorthin, wo sie die Augen Ferrys überall hin verfolgen würden, ständig und immerzu. Sie konnte nicht einfach in irgendein Hotel oder Motel gehen - man kannte sie, in Sekundenschnelle wären die Paparazzis da. Sie konnte nicht einfach nach Los Angeles fliegen und sich dort in ihrem Penthouse verbarrikadieren - man würde sie sofort finden, sie waren schließlich einen Film am Drehen.
Der Film...
"Oh scheiße..", flüsterte Nina, tonlos, kaum mehr als ein brechendes, abkackendes Hauchen.
And my wings are broken, so if you open my cage, I'll die.
Claire
Gelöschter Benutzer
Re: Claire & Nina ~ Life Is No One-Way Road | 18+ | Triggerwarnung
von Claire am 18.11.2020 12:29Die Begegnung mit Nina blieb Claire noch eine Weile im Kopf. Sie dachte öfter darüber nach, wie traurig und fertig diese junge Frau gewesen war (ganz gleich ob sie ihr bekannt vorgekommen war oder nicht). Sie hatte diese Worte so gut verstanden, sie kannte dieses dunkle Loch, diese schwarze Leere, die einen umklammerte und einem die Luft raubte. Sie wusste wie es war, einfach nur innerlich leer zu sein, nichts zu spüren und wenn, dann gewiss kein Glück. Es war schwierig für Claire dieses Gespräch aus ihrem Kopf zu bekommen, der Drang ihr irgendwie zu helfen war groß. Aber wusste sie, dass Nina noch nicht bereit dafür war. Sie würde es nicht annehmen, sie von sich stoßen und alles würde wahrscheinlich noch viel schlimmer enden, als es eigentlich sollte. Zum Glück hatte sie ihre Nummer, wusste, dass sie sich immer melden konnte, sollte etwas sein und irgendetwas in Claire sagte ihr, dass Nina das auch wirklich tun würde. Hoffentlich lag sie da richtig, so würde sich Claire niemals verzeihen können, sollte sie sich in dieser Tatsache irren ... Doch sie lag richtig. Ihre Tochter war gerade fertig mit dem Frühstück geworden, als sie eine Nachricht von Nina erhielt ...
Morgens stand sie oft schon früh auf, da Yelva schon immer eine kleine Frühaufsteherin war und Claire sowieso Probleme mit dem Schlaf hatte. Oft wollten ihre Gedanken sich nicht abschalten und verwandelten sich mit der Zeit in Albträume, die sie Nachts wach hielten. Es war etwas, womit sie sich abgefunden hatte. Doch mit so einer erschreckenden Konversation hatte sie an diesem Morgen nicht gerechnet. Sofort als sie nur das erste Wort Hilfe gelesen hatte, stand Claire unter Strom. Sofort packte sie die restlichen Sachen mit Yelva gemeinsam in ihre Schultasche, damit die beiden sofort zum Auto konnten. Dabei versuchte sie Yelva nicht allzu sehr in Sorge zu wiegen, weshalb sie viel lächelte, jedoch nervös alles herumfliegen ließ. Shit. Shit. Shit. Ruhig bleiben! ''Schnall dich an, mein Schatz.'', meinte sie liebevoll zu Yelva, ehe sie die Tür vom Wagen schloss und sich zur Fahrerseite begab, um letzendlich ebenfalls einzusteigen und loszufahren. Sie beeilte sich, sah immer wieder auf ihr Handy. Doch es kam keine weitere Nachricht mehr. Hoffentlich ein gutes Zeichen.
An der verabredeten Stelle angekommen, konnte sie Nina erkennen. Sie sah schrecklich aus, hing halb am Boden und konnte sich kaum richtig halten. Nicht gerade die schönste Erfahrung für Yelva, doch konnte sie das nun auch nicht mehr ändern. ''Bleib einfach sitzen, es ist alles gut.'', beruhigte sie ihre Tochter und legte ihr eine Hand auf ihr Bein, ehe sie ausstieg. ''Nina?'' Das erste was Claire tat, als sie bei der Blondine ankam war sie zu stützen. ''Komm ins Auto.'' Sie zitterte am ganzen Körper, doch irgendwie erschien es ihr nicht so, als wäre ihr nur kalt. Vorsichtig verfrachtete sie die junge Frau im Auto, schnallte sie an und schloss die Tür. Sie musste erst einmal Yelva in den Kindergarten fahren, bevor die beiden wirklich reden konnten ... sie sollte das alles nicht mitbekommen. ''Ich bringe sie nur schnell in den Kindergarten, er ist um die Ecke.'', entschuldigte sie sich und fuhr erneut los.
Salazar
Gelöschter Benutzer
Re: Salazar & Mary-Ann | a soldier, a boy and his doctor
von Salazar am 18.11.2020 00:31Es war ein normaler Besuch gewesen. Vielleicht hätte Sal nicht die militärischen Boots tragen sollen, nicht die Militär-Hose mit den vielen Taschen, und vielleicht auch darauf verzichten sollen die militärische Baseball-Cape mit dem Symbol der British Army verkehrt herum auf den Kopf zu haben. Unter Umständen war seine Kleidung der Auslöser gewesen, dass William losgerannt war, Tränen in den Augen gehabt hatte und mit einem Roller zusammengekracht. Ein Blick auf die Mutter des Kindes verriet Sal, dass diese nicht im Stande war, ihrem Sohn zu helfen. Also schritt er kurzerhand zu William und leistete wie in Army-Zeiten erste Hilfe, ehe er ihn kommentarlos, den ganzen Weg vom Unfallort bis zum Krankenhaus in die Notaufnahme trug. William hatte blaue Flecken, eine Platzwunde am Kopf und vermutlich gebrochene Rippen und Prellungen vom Aufprall mit dem Metall des Rollers. Es war ernst genug, um ihn schleunigst is Krankenhaus zu bringen, aber William war zumindest ansprechbar. "Guten Morgen", erwiderte er im ruhigen Tonfall. "Lt. Sal Rosales. Das ist William Robinson. 12 Jahre alt. Er ist ohne auf die Straße zu achten, auf die Straße gerannt. Ein Roller hat ihn übel erwischt. Ich war leider nicht schnell genug, um ihn zurück zu ziehen." Sal fuhr sich durch die Haare. "Will hat seinen Dad verloren. Sein Dad war Capt. Jeremy Robinson, der gefallene Soldat aus den Nachrichten, welcher nach zwei Jahren bei seiner Familie tragischerweise verstorben ist." Sich erschossen hat, ergänzte er in Gedanken. Vor William sagte keiner der Familie und Freunde von Jeremy, wie dieser wirklich ums Leben gekommen war. Für William war sein Vater ein Held gewesen, ein Mann zu dem er aufgesehen hat. Der alles für den Jungen war - ein Kriegsheld, ein Lebensretter und zudem noch der beste Dad aller Zeiten. Sal war zwar oft bei den Videogesprächen im Hintergrund dabei gewesen, um hinterrücks von Jer Blödsinn von sich zu geben, was William immer zum Lachen gebracht, und Jeremy auch. Als Jer nach Hause geschickt wurde, nachdem Jeremy seinen Arm verloren hatte. War alles anders geworden. Jeremy hatte kein einziges Mal angerufen, nicht geschrieben, keine Videogespräche geführt. Stattdessen hatte William, der 12 Jährige Junge, Sal kontaktiert. Über Ländergrenzen hinweg, hatten sie geredet, über belanglose Sachen. Schule, Filme, Games und auch Wills Dad. Will hatte gesagt, dass sein Dad gemein war, und ihn angeschrien hatte. Sal war für ihn soweit es möglich war, visuell da gewesen, um mit William zu sprechen. Dann war auf einmal alles anders gewesen. Er wurde verletzt, kämpfte Monate sich zurück. Ärzte, welche ihn schon aufgegeben hatten, nannten ihn ein Wunder, weil er stehen und laufen konnte. Trotz der hässlichen Narbe, welches er mit einem Tattoo verdeckte, vom Fußgelenk bis zum Knie und teils sein Oberschenkel schmückte eine Schlange aus eingebrannter Farbe. Nun nach der Reha, nach den ersten Gesprächen in der Selbsthilfegruppe für Veteranen, hatte er endlich Zeit gefunden, Jeremys Familie zu besuchen. Und dann passierte dieser dumme Unfall.
"Seine Mutter weiß Bescheid, ich werde sie nachher anrufen und ihr ein Update geben. Sie reist heute geschäftlich außer Land. Sie ist Journalistin."
Mary-Ann
Gelöschter Benutzer
Re: Salazar & Mary-Ann | a soldier, a boy and his doctor
von Mary-Ann am 17.11.2020 23:49Mit ihren Heelys und einer Akte in ihrer rechten Hand, fuhr Mary-Ann durch den Flur der Kinderstation. Dabei sah sie bei ihren kleinen Patienten vorbei und sah nach deren Wohlempfinden. Bisher war der Morgen noch sehr ruhig gewesen, was durchaus gut war. Ihr Frühlinge hatten die Nacht alle überstanden, den bereits älteren Kindern ging es soweit auch gut. Die nächste OP stand erst am Nachmittag. Vielleicht hätte sie ja heute endlich Zeit für ihr Frühstück. Oh ... sie hatte wirklich Hunger. ''Ich bin dann mal in meiner Pause.'', merkte sie bei einer Schwester an, reichte ihr die Akte und machte mit ihren Schuhen auf dem Absatz kehrt. Sie liebte ihren Beruf, war gerne im Krankenhaus und half den Kindern. Ihre freundliche, fröhliche und natürliche Art war für die Kinder oft eine willkommene Abwechslung im Gegensatz zu den anderen Ärzten, die diese bereits kannten. Mary-Ann strahlte meistens wie eine Sonne, war stets guter Laune, dennoch sehr kompetent. Anders wäre sie nicht zur Chefärztin der Kinderstation hinaufgeklettert.
Weit kam sie jedoch nicht, da wurde sie bereits für eine Konsultationen in der Notfallstation angepiept. Sie blickte auf ihren Pager und seufzte auf. Naja, dann wohl doch kein Essen. Erneut drehte sie sich um und eilte auf den Rollen ihrer Schuhe zum nächsten Fahrstuhl, um nach unten zu gelangen. Einige, wenige Minuten später kam sie bereits unten an, wo sie sofort zu ihrem Kollegen ging und den fremden jungen, etwa 12 oder 13 Jahre, mit einem liebevollen Lächeln begrüßte. ''Guten Morgen.'', sprach sie zu dem Mann, welcher neben der Liege stand. ''Dr. Luddington. Was ist denn passiert?'', wollte sie sofort wissen, da weder eine Akte, noch viel Information von den anderen Ärzten vorhanden war. Kinder vertrauten sich nur ungern zu vielen Menschen an, weshalb sie froh darüber war, direkt gerufen worden zu sein.
Mary-Ann
Gelöschter Benutzer