Steve & Joanna ~ What Did You Saw? (Zwangscut)

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Joanna

44, Weiblich

FSK 18 Mensch neutral bisexuell biromantisch Geübter erfunden

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 16.05.2021 16:36

Joanna schwieg während Steven Roger sich über seinen Knopf im Ohr (oder was auch immer) erneut mit irgendjemanden zu unterhalten schien. Sie war echt richtig angepisst. Das dürfte alles echt fucking nicht wahr sein. Sie hatte nen Kater, sie war müde und erledigt, es war viel zu früh am Morgen - und sie hatte echt absolut keinen Bock auf das alles hier. Scheiße ey, sie hatte doch nichts gemacht. Sie konnte sich ja noch nichtmal dran erinnern, was sie gemacht oder nicht gemacht hatte! Was für eine einzige verfickte Scheiße.
"Und woher hätte ich wissen solln, dass ich aufm Rückweg anner Leiche vorbeistolper?", entgegnete Jo zynisch und schüttelte dann leicht den Kopf. Scheiße es war nicht ihre Schuld. Sie hatte den Kerl nicht umgebracht! ...hoffte sie zumindest. Aber so drunk und zu Fuß hätte sie vermutlich eher sich selbst gekillt.
Sie lauschte seinen weiteren Ausführungen, wobei ihre Augenbrauen langsam nach oben wanderten. Ja, ihre Erinnerungen fehlten, warum vom Alk benebelt. Worauf wollte er verflucht nochmal hinaus? Und dann, als sie es endlich begriff, runzelte sie leicht ihre höllisch schmerzende und pochende Stirn. "Ihr wollt meine Erinnerung wieder herstellen? Und wie wollt ihr das anstellen?", fragte sie reserviert. Bisher war sie stets davon ausgegangen, dass ein Hangover auch ein Hangover blieb. Man konnte sich noch so viel erzählen und zeigen lassen, die Erinnerungen an das was passiert war blieben verschollen. Zumindest bei ihr.
Sie war schon öfters in verschiedenen Orten oder Positionen aufgewacht, von denen sie sich nicht mehr erinnern konnte, wie sie in die jeweiligen Situationen gelant war - aber die erinnerungen waren auch stets nicht zu ihr zurückgekehrt. Das war es nun einmal, was Alk tat. Und eigentlich war sie um diese Fähigkeit echt froh. Denns cheiße, genau das wollte sie letztlich doch.
Verdrängen. Vergessen.
Den Schmerz einfach nur wortwörtlich ersaufen lassen.
In der Zwischenzeit schien er weitere Informationen erhalten zu haben und Joanna nickte. Das wunderte sie jetzt nicht. Sie ging immer beim Schluss. Meist erinnerte sie sich daran noch. Meist verschwommen. Häufig auch nicht mehr. Die Bar war halt ihr liebster Ort in diesem Dorf, neben diesen vier Wänden hier. Dem Haus ihrer Eltern, dem Haus ihrer Kindheit. Dem Haus, das voller Erinnerungen steckte.
"Ich kenne die Wirkung von Alk", erwiderte Joanna nur trocken mit nun wieder ruhigerer und vor allem distanzierter Stimme. Was für ein Neunmalklug, echt. Hoffentlich würde die Tablette gleich schnell wirken. Sie hasste es nen Kater zu haben. Das war das einzig wirklich beschissene beim Alkohol.
"Wow. Dann sind ja immerhin unsere Stimmungen ähnlich.", sagte die Musikproduzentin nur, während sie sich umwandte um in die Küche zu gehen und sich dort endlich ihren Kaffee zu machen und ne Tablette einzuwerfen. Sie war auch mal wieder viel zu müde. Aber fuck, sie war immer müde. Vierundzwanzig Stunden am Tag. Aber wie auch nicht? Das, was sie in der Nacht schlief... das würde wohl keinen Körper der Welt zufriedenstellen können. Aber ging halt nicht anders. Schlaftabletten waren raus, die wollte sie nicht mitm Alk mixen. Dann war sie doch lieber ständig müde. Auch wenn das auch nervig war. Echt, echt nervig.
Die Tablette war eingeworfen, der Kaffee aufgesetzt, während sie noch weiter mit Steve redete. Oder auch 'Captain America' wie ihr mittlerweile endlich aufgegangen war. Oh wow fuck. Sie hätte echt niiemald gedacht, einen von denen bei sich im Haus stehen zu haben. Und befragt zu werden. Obwohl... bei ihrem Scheiß-Leben hätte sie sich das vielleicht doch denken können.
Jo nickte nur leicht als der Supersoldat betonte, dass es sein Job war, Menschen zu schützen. Cool. Das war auch der Job von ihrem Mann gewesen, von seinen Kollegen. Ihnen allen. und sie hatten nen echt guten Job gemacht. Dann kam sie... und tat das Gegenteil. Der Gedanke tat weh - mal wieder. Er tat verdammt weh. Scheiße, sie vermisste ihren Mann....
Und sie sollte auch noch mitkommen zu denen. Generell ja kein Ding. Mit ihrem Laptop konnte sie von eigentlich überall aus arbeiten - und ihren Kopfhörern und Boxen vielleicht auch usw. Dieses Dorf hier, das brauchte sie nicht - sie hasste es. Ebenso die Menschen. Es hielt sie nicht das Geringste hier. Also von daher: was sollts?
Als Steve aber die Mitnahme ihres Laptops ablehnte, seufzte sie genervt. "Na geil. Ich hoffe, auf euren Laptops befinden sich dann auch die richtigen Schnitt- & Abmischprogramme für Songs." Sie. bruachte. Kaffee. Immer noch. Ganz dringend. Und selbst der wurde ihr verwehrt - obwohl er doch schon am Durchlaufen war.
Alter, fick dich doch. dachte Joanna,s prach es aber nicht aus. Im Knast hatte sie gelernt die Klappe zu halten, war besser so. Sie behielt es sich bei. Und so drehte sie sich einfach um und verließ die Küche, um die Treppe nach oben und in ihr Zimmer zu gehen. Sie holte ne Tasche die über dem Schrank lag, warf sie lustvoll zu Boden und warf - ebenso lustlos - verschiedene Kleidungsstücke rein. Nach kurzer Überlegung (sie überlegte wirklich nicht lange), wickelte sie dann auch noch ne Flasche Eierlikör, Tequila und Wein ein, die sie hier rumfliegen hatte, und versteckte sie. Achso, und ihr flachmann mit Vodka kam in die Seitentasche. Sicher war sicher. Dazu kamen noch Notiz- & Collegeblöcke, ihr Mäppfchen mit den Stiften und die wichtigsten Kosmetiksachen. Erst danns chnappte sie sich frische Kleidung um wie befohlen ins Badezimmer zu verschwinden und sich unter die Dusche zu stellen.
Die Hitze, die auf ihre tätowierte Haut prasselte, sie zum keuchen und zum dampfen brachte war eine einzige wohltat. sie genoss das Gefühl des Strahls auf ihrer Haut, ihre schweren - nun dunklen - blonden haare auf ihren Schultern und sie spürte, wie das Pochen in ihrem Kopf endlicher besser wurde. Nach einer kleinen Weile, nach welcher sie sich auch gewaschen hatte (föhnen sparte sie sich mal) zog sie sich an und verließ das Badezimmer wieder. Mit der Tasche in der Hand kam sie die Treppe wieder hinunter, wobei ihr hellgraues Oberteil bereits an Schulter und Brust ganz dunkel und feucht war von ihren nassen Haaren. Die Kaffeemaschine - sie war fertig durchgelaufen. Und es durftete wundervoll nach Kaffee.
Sie warf Steve nur einen Blick zu. "Warte", sagte sie nur, ließ ihre Tasche zu Boden fallen und ging stur an ihm vorbei in die Küche. Sie nahm sich ihren Mehrzweck-Becher, vergewisserte sich mit einem schnellen Blick dass Steve sie gerade nicht sah und kippte sich drei Finger breit Whiskey in den Becker. Schon hatte sie die Flasche an ihren Ursprungsort neben der Kaffeemaschine zurückgestellt, griff nun nach der Kaffeekannte und füllte ihren Becher bis oben hin auf. Der schwarze Deckel noch drauf, wo sie die Öffnung zum Trinken aufschieben konnte und fertig.
Sie nahm sogleich einen kleinen Schluck (er war noch heiß). "Ah geil...", murmelte sie leise. Dann ging sie zu ihrer tasche zurück, um diese zu Schultern - ihren Irish Coffee in der linken Hand. "Schön, wie können", sagte sie dann.
Fuck, sie wollte gar nicht dran denken, was sie von ihren Nachbarn wohl zu hören bekommen würde, wenn sie zurückkehrte.
Na geil. Wirklich großartig. Das würde ein Traum werden.
Sie trank noch einen Schluck.

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Steve
Gelöschter Benutzer

Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 17.05.2021 20:55

Genervt fuhr sich Steve über die Augen. Er hatte auf den ganzen Mist hier wirklich keine Lust. Und je länger er darüber nachdachte, desto mehr verfluchte er sich dafür, das er sich nicht schon viel früher Schlaftabletten hatte verschreiben lassen. Aber an diesem Punkt war er einfach so schrecklich stur, das es beinahe weh tat. Zu seiner Müdigkeit schlichen sich jetzt auch noch Kopfschmerzen, die er zwar durch reiben an seiner Schläfe zu vertreiben versuchte, bisher aber nicht sonderlich erfolgreich zu sein schien. Im Gegenteil, die Kopfschmerzen wurden schlimmer und seine Müdigkeit brachte ihn beinahe um. Sobald er zurück auf dem Helicarrier war, würde er sich Schlaftabletten holen. Hoffentlich hatten sie dann auch welche und die Idee war nicht irgendein Reinfall. In seinem Appartment hatte er welche gehabt, das wusste er. Aber es war wohl eher unwahrscheinlich, das er das sobald wiedersah. Sie würden eine Zeit lang bei den anderen Avengers wohnen, wenn das so weiterging, damit Tony sich irgendwas einfallen lassen konnte wegen Joannas Erinnerungen. Innerlich sandte Steve Stoßgebete zum Himmel das dem Futuristen schnell etwas einfallen mochte. Er hatte nun wirklich keine Lust auf den ganzen Kram hier. Er brauchte dringend Urlaub. "Niemand behauptet, das Sie hätten wissen sollen, das Sie an einer Leiche vorbeistolpern." Wobei stolpern definitiv das richtige Wort war, denn gehen konnte man Joannas Fortbewegung wohl nicht mehr nennen. Schwanken, stolpern.. und sicher noch einige andere Begriffe die dem Soldaten allerdings nicht mehr einfielen. "Wir hatten lediglich erwartet oder eher gehofft endlich eine Spur zum Assasinen zu finden und ihn dann zu fassen. Und da Sie noch leben.. sind Sie die einzige Spur die wir im Moment haben." Wahrscheinlich klang es hart und unnachgiebig aber das war im Moment sein Job. Für übermäßige Freundlichkeit war Zeit, wenn er sich ausgeschlafen und ausgeruht hatte. Oder, wenn sie den Winter Soldier endlich gefasst hatten. 
Ja, Steve hatte Hoffnung, das eine von Tony Starks Erfindungen halbwegs hilfreich sein konnte. "Wir sind Teil einer äußerst einflussreichen Organisation Miss Officer.", klärte er die junge Frau vor sich auf und stellte sich etwas aufrechter hin. "S.H.I.E.L.D. verfügt über äußerst beeindruckende Mittel und Wege um ans Ziel zu kommen und auch die Avengers haben ihre Schleichwege, durchaus wirksame Wege, um zu bekommen was sie wollen. So sehr wie Sie daran im Moment auch zweifeln mögen, mit einer qualifizierten Wissenschaftsabteilung und Tony Stark an unserer Seite sollten wir einen Weg finden." Im Hinterkopf behielt der Soldat, das wenn alles nicht funktionierte, sie sich auf die Suche nach dem jungen Talent Wanda Maximoff machen müssten. Sie konnte Gedanken lesen und in die Köpfe ihrer Freunde und Feinde eindringen. Auf dieser Welt, in der sie jetzt lebten, gab es noch viele andere Sachen von denen Joanna Officer noch nicht einmal ahnte, das es existierte. Aliens und andere große Monster. Auch, wenn sie nur als Winter Soldier existierten. 
"Tja Miss Officer, damit haben Sie mir gerade bestätigt das Sie zum einen nicht nur viel zu oft einen über den Durst trinken, sondern zum anderen auch, das das Methodik hat. Sie tun das nicht, weil Ihnen langweilig ist. Sie tun das, weil Sie etwas vergessen wollen. Und das ist meist noch schädlicher als das davor." Steve dachte sich, das er wahrscheinlich damit einen wunden Punkt treffen würde aber das war ihm an dieser Stelle ziemlich egal. Es war nicht richtig was Joanna machte, sich zu viel zu betrinken, sich generell zu betrinken und das mit dem Zweck, irgendetwas zu vergessen. 
Seufzend fuhr sich Steve über die Augen, das sich ihre Stimmungen ähnelten brachte sie nicht weiter. Joanna war genauso stur wie zuvor, genauso gereizt wie zuvor und auch Steve war genauso müde und gereizt wie zuvor. Er hatte keine Lust mehr untätig zu warten. Mittlerweile hatte er das Gefühl das Blut in seinen Ohren rauschen zu hören. Es war wirklich nicht zu glauben. "Auf unseren Laptops sollte sich alles befinden, was von Nöten ist. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob Fury auch damit einverstanden ist, wenn Sie herumpfuscht und irgendeinen Mist anstellst, mit dem man uns irgendwie orten kann. Was Sie in größere Gefahr bringt, als Sie ohnehin schon sind." Kopfschüttelnd wandte er sich zu ihr um. Kurzzeitig musste sich Steve von ihr abwenden, um sie nicht wieder anzuschreien. Und während sich Joanna dann nach oben machte um endlich ihre Tasche zu packen und zu duschen, blieb Steve unten und wartete geduldig das sie wiederkam. Währenddessen lauschte er Natasha, die immer noch mit der Kellnerin der städtischen Bar zu sprechen schien. Es war gut, das sie so viel Informationen gab, denn jegliche kleine Information konnte helfen. Joanna Officers Informationen waren ja nicht besonders aussagekräftig und Steve betete, das Tony eine Idee hatte, wie man die Erinnerungen an den Abend wieder herstellen konnte. 
Als sie wieder herunter kam war er gerade dabei sich Richtung Tür zu bewegen als sie ihn erneut aufhielt und befahl zu warten. Am liebsten hätte er ihr das verwärt, doch wenn er ehrlich mit sich selbst war, wollte er nicht noch mehr Probleme mit ihr haben. Es war ohnehin schon stressig genug und eine vollkommen genervte junge Frau hinter sich auf seinem Motorad zu haben, war nun nicht gerade das, was er sich für den restlichen Ablauf vorstellte. Also wartete er geduldig, bis sie sich dazu entschieden hatte doch fertig zu sein. "Kommen Sie mit.", forderte er Joanna auf, verschwand durch die Wohnungstür nach draußen und stellte sich zu seinem Motorrad. Schon als sie nach draußen gekommen war, hielt er ihr auffordernd den schwarzen Helm hin. "Aufsetzen.", befahr er dann kurz darauf streng. "Und dann setzen Sie sich hinter mich auf das Motorrad und halten sich gut fest. Wir werden jetzt zum Quinjet fahren." Mittlerweile hatte er es sich bereits dort bequem gemacht und wartete auf Joanna. 

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 19.05.2021 11:50

"Also woher hätte ich dann wissen sollen, dass ich ausgerechnet gestern weniger hätte trinken solln?", entgegnete Joanna sogleich und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. Boah, sie war so fucking müde. Ihre Augen brannten, ihr eAugenlider fühlten sich an als hätte jemand Gewichte daran gehangen. Nrormalerweise hätte sie sicher noch zwei Stunden im Bett gelegen, ehe sie sich hätte aufraffen können aufzustehen. Und stattdessen dürfte sie sich jetzt mit einem Cop rumschlagen wegen irgendwas, was sie mehr oder weniger mal wieder verbrochen hatte. Sie könnte kotzen, echt.
Genervt seufzte sie auf, als Steven Rogers ihr zum wiederholten Mal erklärte, dass sie die einzige Zeugin war. "Ja, verdammt! Hab ich kapiert! Ändert aber nix an meinen Erinnerungen, kann ich nicht mehr ändern!" Sie konnte sie nicht plötzlich hochploppen lassen, egal wie wichtig sie vielleicht waren! War das für ihn wirklich so schwer zu begreifen?? Scheiße, sie war halt drunk gewesen!
Und dann präsentierte er ihr, dass sie doch im Begriff waren, genau das zu verändern. Sie wollten ihre Erinnerungen an diese nacht widerherstelen, aber... bitte what?! Sie hatte echt noch nie davon gehört, dass man nen Hangover irgendwie beheben könnte oder so. Mit hochgezogenen Augenbrauen lauschte sie seinen Ausführungen. "Okay.", sagte sie dann nur und zuckte mit den Schultern. "Versuchen können Sies." Hauptsache danach ließen sie sie wieder in Ruhe. Einmal diese ganzen polizeilichen Ermitttlungen hautnah mitzuerleben (wenn auch als Angeklagte und nicht als Zeugin) hatte ihr wirklich mehr als gereicht. Sie wollte diesesn ganzen Scheiß nicht nochmal, auch wenn ihr klar war, dass die S.H.I.E.L.D. mit ihren Superhelden und was nicht alles nochmal ne ganz andere Hausnummer war als die normalen Polizisten.
Mit lustlos und toten Augen (ihr Kopf brachte sie nach wie vor um, man erinnere sich), starrte die den Kerl an, als dieser meinte ihr eine Lektion über den Konsum von Alk vortragen zu müsse. "Und?", fragte sie tonlos. Ja, sie hätte es verneinen können. Aber ganz ehrlich? Was für einen Scheiß-Unterschied machte es schon? "Das ist nicht Ihr Kram, halten Sie sich da raus." Noch immer klang ihre Stimme absolut teilnahmslos. Sie brauchte keinen Aufpasser oder sonst irgendwas. Sie hatte ihre eltern umgebracht, ihre Schwester. Und zwei weitere unschuldige Menschen. Das ganze verfluchte Dorf hasste sie - zurecht. Ihr Mann hasste sie, alle eseine kollegen, mit denen sie ebenfalls zum Teil befreundet gewesen war - zurecht. Sie konnte keinem von denen nur den geringsten Vorwurf machen. Also Scheiße, ja. Sie trank halt gerne weil sich die Schuld, die sie komplett von innen ausfüllte wie eine handgeschmiedeterte auf sie persönlich zugeschnittene eiserne Jungfrau. Sie blutete innerlich. Und zwar unablässig.
Aber immerhin hatte sie die Tablette intus und der Kaffee war aufgesetzt. Sie sollte mit den kerlen mitkommen aber das hatte sie mittlerweile eh fast schon erwartet. Bis auf ihren Job - und dementsprechend ihr Laptop - hielt sie nix hier. Also klar, warum nicht. Bis Steven ihr mitteilte, dass sie den Laptop nicht mitnehmen durfte. Mann ey, was für ein beschissner Tag, echt ey. Am liebsten würde sie sich jetzt gleich sofort die Birne zudröhnen und den Rest des Tages im Delirium verbringen, bis er vorbei war, ernsthaft. War doch alles verfickt hier, ey.
"Okay! Habs kapiert!", fuhr sie den anderen an und seufzte dann, wobei sie sich mit einer Hand kurz die schemrzenden Stellen ihres Schädels massierte. "Dann ruf ich halt gleich kurz bei meinen Kollegen an, dass ich ne Zeit lang wohl eher nicht zum Arbeiten kommn werd, so ne scheiße." Sie hatte so großes Glück gehabt, den Job überhaupt behalten zu durfen, dass sie so geile Kollegen und Freunde hatten, die sie dennoch nahmen, sie nicht weggestoßen hatte. Fünf Jahre lang hatte sie kein bsischen arbeiten können, hatte erst vor einigen Wochen wieder angefangen. Und jetzt setzte sie erneut für unbestimmte Zeit aus. Geil. Echt. Einfach geil.
Als sie oben war und ihre Tasche soweit gepackt, griff sie also nach dem Telefon und hatte rasch Toms Nummer gewählt - er war der Leitende von ihnen, der ales organisierte und regelte, also sprach sie am besten mti ihm. Es brauchte nich tlange da hob er ab - und wirkte, als wäre er schon lange auf und am Arbeiten und als wäre es nciht frühester Morgen.
"Ja, Jo? Was gibt es?" - "Hey... fuck sorry, ich werd wohl ein paar Tage nicht zum Arbeiten kommen. Ich werds versuchen, aber versprechen kann ichs nicht." - "Okay? Kein Problem, Jo. Was ist denn los? Können wir helfen?" Sie schüttelte den Kopf, auchw enn er das natürlich nicht sehen konnte. "Nein. Aber ein Steven Rogers steht in meinem Wohnzimmer und ich muss als Zeugin von irgendnem Verbrechen an dass ich mich kaum erinnern kann weil ich drunk war mit ihm mitkommen." Kurze Stille. "Bitte was? Jo! Was ist da hinten bei dir los?" Sie zuckte mit den Schultern und unterdrückte mühsam ein Gähnen. "Kein Plan. Ich meld mich okay? Und echt sorry. Geht es klar?" - "Ja, natürlich. Ich regle das. Pass du bitte auf dich auf, ja?" Joanna lächelte schwach und müde. "Ja, klar. Immer doch. Danke Tom."
Und damit hatte sie aufgelegt und das Gespräch beendet.
Nach einer Dusche ging es ihr zumindest körperlich etwas besser, der Kater war abgeschwächt und nachdem sie wieder nach unten gekommen war hate sie es sogar fertig gemacht, sich schnell nen Irish Coffee zu machen, ohne dass der Superagent es mitbekam. Na vielleicht war ja doch zumindest irgendetwas an diesem Tag zu retten.
Wortlos folgte sie dem Mann nach draußen, wobei sie die Tür zuzog und abschloss. Sie drehte sich um. aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, wie sämtliche ihre Nachbarn durch die Vorhänge spähten. Ja geil, echt. Mega.
Als würde sie hier nicht schon genug gehasst werden. Jetzt würde es vermutlich eskalieren (oder alle würden ne Party schmeißen, weil sie nicht mehr da war. das war sogar wahrscheinlicher.
Aber wie immer ignorierte sie die Blicke, ignorierte sie die tiefen Messerstiche hinein in ihr Herz und ignorierte ausnahmsweise auch den Briefkasten, indem sie vermutlich eh wieder nur dreo pder vier Hass- oder Drohbriefe finden wüd, die gegen sie gerichtet waren. Nix neues. Sie bewahrte jeden dieser Briefe in ihrer Küchenschublade auf.
Sie... wusste selbst gar nicht, warum genau.
Vielleicht, weil sie stimmten.
Sie nahm noch einen Schluck von ihrem getarnten Irish Coffee (fuck, tat das gut), schloss die Schiebekappe dann um Verschütten zu verhindern (und hoffentlich auch den Geruch zu kaschiern. Sie hatte kein Bock, dass dem Kerl das auffiel), ehe sie dann den schwarzen Helm nahm und aufsetzte (wobei ihr das echt mega unnötig vorkam. Aber was sollts). Dann ließ sie sich hinter ihm auf das Motorrad nieder, und umschlang mit ihren Armen - in der einen noch immer den geschlossenen Kaffee haltend, um seinen Oberkörper.
Tja. Dann gings wohl los. Juchu. Freude.
Mal sehn, was da kommen würde..

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Steve
Gelöschter Benutzer

Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 19.05.2021 13:55

"Sie hätten nicht wissen müssen, das Sie genau an diesem Tag weniger trinken müssten. Ein normal intelligenter Mensch weiß, das er generell nicht so viel trinken soll. Sowohl um seine Mitmenschen als auch sich selbst ausreichend zu schützen. Allerdings scheint dieses Verständnis bei Ihnen grundlegend daneben zu liegen, wenn ich mich nicht irre. Sie betrinken sich aus einem Grund, den ich nur vermuten kann, wenn ich mir Ihre Akte anschaue. Sie betrinken sich, weil Sie vergessen wollen. Weil Sie genug haben. Von allem und jedem, der Ihnen in den letzten paar Jahren, Stunden, Minuten, Sekunden auf die Nerven ging. Weil Sie genug haben von den Schuldgefühlen, die Sie zu übermannen drohen." Das war schneller gesagt gewesen, als Steve es eigentlich beabsichtigt hatte und es kam härter heraus, als er eigentlich vermutet hatte. Oh man, seine Müdigkeit machte ihm echt zu schaffen und brachte ihn aus dem Konzept. Aber er hatte eine Idee, wie er vielleicht zu ihr vordringen könnte. Eine Idee, wie er ihr verständlich machen konnte, das er sie auf eine gewisse, abgedrehte Art und Weise verstand. Verstand warum sie so handelte und verstand, warum ihr alles egal war. "Glauben Sie mir, ich kenne diese Art von Schuldgefühlen." Zwar verschwieg ihr Steve warum, aber er wusste wovon sich ihr potenziell der Kopf drehte, mal abgesehen vom Alkohol. Das Wissen seinen besten Freund getötet zu haben, indirekt, brachte ihn um. Das Wissen darum, das er Schuld war, er allein. Und trotzdem hatte er lernen müssen damit zu leben. Er war Soldat, er durfte sich nicht von Emotionen übermannen lassen. Mal abgesehen davon hatte es ihm nicht viel gebracht sich zu betrinken. Durch seinen schnelleren Stoffwechsel konnte der Supersoldat nicht betrunken werden. Was ihm, in diesem Moment alles andere als recht gewesen war. Auch wenn jeder beteuerte, das es nicht seine Schuld gewesen war. Für Steve war es unumstößlich seine Schuld. Er hatte Bucky aus Hydras Gefangenschaft befreit, hatte dafür gesorgt, das er dort raus kam. Und trotzdem war er auf seine Mission mitgekommen und am Ende starb er für Steve und gegen Hydra. Fast jede Nacht sah er das vor Schreck verzerrte Gesicht seines besten Freundes, wie er in die Tiefe stürzte. Jeden Abend brach sein Herz ein weiteres Mal. Und jedes Mal wachte er schweißgebadet auf. Tag für Tag, Nacht für Nacht. 
Wieder fuhr sich Steve über die Augen. Er wusste nicht, wie oft er das jetzt schon getan hatte. Im Normalfall war er der Mann, der für andere da war, sich ihnen öffnete und ein offenes Ohr für jeden hatte, der es brauchte. Aber in diesem Fall war es mehr so, das er einfach zurück auf den Helicarrier wollte. Zusammen mit Joanna. "Zumindest haben Sie verstanden, warum Sie so wichtig für uns sind.", resignierte er schlussendlich und seufzte auf. Es war wirklich nicht einfach sie zu überzeugen, das sie wichtig war. Das sie es akzeptierte. Und dann war da noch die Sache mit den Erinnerungen. Wenn es zumindest so gewesen wäre, das sie sich an etwas hätte erinnern können, wäre es so viel anders geworden. So viel einfacher. Aber für einfach war er noch nie der Mann gewesen. Ihn hatten immer komplizierte Missionen und komplizierte Werdegänge ereilt. Seine ganze Existenz war immerhin vollkommen paranormal.
Und er hatte erwartet, das es noch komplizierter war, sie davon zu überzeugen, das es irgendeinen Weg gab, ihre Erinnerungen wieder herzustellen. Kaum merklich weiteten sich deshalb seine Augen als sie einfach so ihre Zustimmung gab. Zwar hätten Sie es auch ohne selbige von statten gebracht, schließlich war das ungemein wichtig, wie er immer beteuerte, aber eine Zustimmung erleichterte natürlich einiges. Keine Sedierung oder irgendwie sowas. Naja, kam darauf an, was Stark sich ausdachte, um ihnen zu helfen. "Das.. ist gut.", antworte er deshalb und nickte dann langsam. Davon abhängig ob sie den Winter Soldier damit fassten oder ob er weiter frei rumlief, war natürlich ob sie danach nach Hause gehen könnte. Aber er hoffte wirklich, das man irgendetwas finden würde. Irgendetwas, was ihnen half und dem Assasinen endgültig das Genick brach. 
"Es ist in dem Moment mein Kram geworden, als ich dafür abgeordert wurde Sie mitzunehmen, Sie zu beschützen, Sie zu befragen.. eigentlich können Sie die Liste endlos weit fortführen schätze ich.", entgegnete Steve nüchtern. "Denn von diesem Zeitpunkt an habe ich die Verantwortung übernommen und wenn Sie in meiner Gegenwart an einer Alkoholvergiftung sterben oder auch nur einen Tropfen zu viel trinken fällt das ganze auf mich zurück und ich darf mir eine riesige Ansage anhören, von wegen ich hätte nicht gut genug aufgepasst oder ähnliches." Resignierend ließ er sich schlussendlich auf das Sofa sinken. Er hatte keine Lust mehr zu stehen, anscheinend würde das hier außerdem noch länger dauern. "Solange Sie bei S.H.I.E.L.D. sind oder im Avengers Tower, je nach dem, wo Fury Sie hinbringen lässt sind Sie unter meiner Verantwortung. Vielleicht passen auch die anderen ein wenig auf Sie auf, aber ich glaube kaum, das einer von uns eine vollkommen betrunkene Joanna Officer davon abhalten will, wenn sie irgendeinen Blödsinn anstellt. Und Sie wollen uns nicht verärgern, glauben Sie mir." Es war noch für keinen gut ausgegangen, wenn er sich den Zorn oder die Missachtung der Avengers auf sich zog. Meistens war es sogar fürchterlich schlecht ausgegangen. 
Steve hatte sie nicht davon abbringen können bei ihrem Kollegen anzurufen. Und das sie ihm mitteilte, das er hier war war nicht wirklich klug gewesen, weshalb er sie nur all zu gern drängte endlich wieder fertig zu werden. Der Winter Soldier konnte jetzt einen entscheidenden Vorlauf haben, er wusste das Steve bei ihr war und das er sie wegbringen wollte. Potenziell war er schneller hier als ihm das lieb war und so war es ihm nur all zu recht, das sie hier schnell wegkommen würden. Es war nicht gut für Joanna noch länger hierzubleiben. Jede Sekunde, jede Minute brachte sie in noch größere Gefahr. Auch das war ein Grund, weshalb er, einmal mit Joanna auf seinem Motorrad heftig auf sein Gas trat. "Festhalten!", forderte er Joanna nochmal auf, ehe sie losdüsten und Steve nicht weit unter der maximalen Geschwindigkeit verblieb. Auch Natashas Stimme in seinem Ohr hatte ihn dabei ermutigt, wirklich schnell dafür zu sorgen, das sie hier wegkamen, denn wie es schien war der Winter Soldier immer noch oder schon wieder in der Nähe des kleinen Dorfes. Eine der wenigen Kameras hatte einen Mann aufgezeichnet, der Ähnlichkeiten mit dem Assasinen hatte. Natasha war natürlich sofort zur Stelle gewesen, allerdings war er da schon auf und davon. "Macht euch da weg, Steve!", forderte sie ihn deshalb eindringlich auf und Steve sorgte dafür, das sie nun wirklich mit der maximalen Geschwindigkeit unterwegs waren. Der Wind rauschte durch seine Haare und beflügelte den Supersoldaten. Er fühlte sich frei, besonders, wenn er so schnell fuhr. 
Seit einiger Zeit waren Joanna und er nun auf einem Feldweg unterwegs, wirbelten Staub auf machten wahrscheinlich sämtlichen sich dort befindlichen Tieren eine Heidenangst. Aber das waren jetzt nur Kollateralschäden. Von einem Moment auf den anderen erschien der Quinjet vor den beiden und Steve legte eine Vollbremsung hin, so das sie im Endeffekt nur ein paar Zentimeter vor der aufschwingenden Platte zum Halt kamen. Mittlerweile standen sie seitlich und Steves blonde Haare waren verwuschelt. Wahrscheinlich hätte jeder, der den Supersoldaten nicht kannte anhand der scharfen Bremsung eine Heidenangst bekommen. Was auch nicht wirklich verwunderlich war, denn er hatte aus dem nichts gebremst und war nur um wenige Zentimeter an der aufschwingenden Platte vorbeigeschrammt. Schnell stieg er ab, zog Joanna am Arm mit sich hinunter und mit dem Motorrad in den Quinjet hinein. Sie waren endlich in Sicherheit. "Kommen Sie.", forderte er sie auf und sobald sie sich in dem Flugzeug befanden, fing er schon an sich sachte zu erheben. Scheinbar hatten sie wirklich keine Zeit zu verlieren. 

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 19.05.2021 17:26

Ein normal intelligenter Mensch. Wut überkam sie. Endlose Wut, die wie Lava durch ihre Adern zu schießen schien, sie auszufüllen und von innen zu verbrennen schien, ihren Kater und alles andere für einen kurzen Moment zur Seite schob, verdrängte, weil seine Worte, seine Schlauheit, seine ach so neunmalklugen Worte sie gerade einfach nur ankotzten. Was wusste er schon davon, wie es war, seine eigene Familie auf dem Gewissen zu haben? Was wusste er schon davon, sich selbst sein ganzes beschissenes Leben zerstört zu haben wegen einem einzigen gottverdammten Fehler, der nicht hätte passieren durfen, der nur die Schuld von einem einzgien Moment war, weil man einfach nur dumm gewesen war, zu dumm um sich am Riemen zu reißen, zu dumm um einfach auf die verkackte Bremse zu drücken!!!
Ein dicker Kloß füllte ihren Hals raus, was beim Schlucken schmerzte. Sie zitterte vor Zorn. "Hören Sie verfickt nochmal zu!", begann sie und spürte, dass selbst ihre Stimme vor heiß brennender Wut zitterte. Ihre Augen tränten ein wenig, auch wenn noch keine fielen. Zum Glück. Sie wollte nicht vor diesem Typen einen Zusammenbruch haben. Vor niemandem. "Sie haben keine beschissene Ahnung davon, wie ich mich fühle oder nicht fühle und es ist mir auch scheiss egal, klar?! Aber sagen sie mir nicht was ich sollte oder nicht sollte! Fuck, ich weiß, was Alk tut!! Ich weiß, warum ich trinke, scheiße - meinst du das wäre mir nicht bewusst??! Und es ist mir verfickt nochmal scheiß egal! Spielt doch eh alles keine Scheiß-Rolle mehr also was immer du glaubst für ach so tolle Sprüche kloppen zu müssen. Halt sie für dich!!!"
Sie hatte ihm ihren Finger in die Brust gebohrt. Mit aufeinandergepressten und vorgeschobenem Unterkiefer starrte sie ihn mit glänzenden Augen an, ehe sie sich dann heftig umwandte, mit einer Hand durch ihre blonden Haare fuhr und der Kater stärker denn je zurückkehrte. Sie schloss die Augen und atmete mühsam tief durch. Scheiße. Sie brauchte was zu trinken.
"Bitte. Lassen Sies einfach.", sagte sie, als er sagen wollte, dass er es verstand. Sämtliche Kraft war aus ihrer Stimme verloren gegangen. Sie... fuck. Sie konnte das einfach nicht. Und sie wollte verdammt nochmal nicht, dass er sie so sah. Sie wollte keinen fucking Zusammenbruch...
"Ich habe sie schon beim ersten Mal verstanden", erwiderte Joanna nur. Sie mochte vielleciht nen fucking Kater und son bisschen Restalkohol von vergangener Nacht im Blut haben, aber dumm war sie niciht. Sie konnt ehören und sie konnte durchaus noch denken. Fuck, aber es war einfach nur alles scheiße und ihre Erinnerungen eben halt... im Hangover verschollen. Und jetzt?
Überraschenderweise teilte er ihr mit, dass S.H.I.E.L.D. wohl durchaus die Möglichkeiten haben würde ihr Gedächtnis widerherzustellen. Oder dass es zumindest versucht würde. Und ganz ehrlich? Scheiß drauf. Ihr war es echt egal, solange sie danach raus ausm Schneider war. Und... nicht wegen unterlassner Hilfeleistung zurück in den Knast kam. Das wollte sie nicht. Echt nicht. Fuck... sie war doch einfach nur drunk gewesen, mehr nicht.
Sie waren in ihrer Küche, der Kaffee war aufgesetzt, Tabletten geschluckt - und Steven Rogers nervte sie noch immer ab. Sie hatte auf das ganze echt keinen Bock mehr. Hatte schon von Anfang an keinen Bock drauf gehabt, doch irgendwie (sie wusste wirklich nicht wie) sank ihre Laune immer weiter. Eigentlich dürfte das gar nicht möglich sein. Und doch war es so. Insbesondere als er meinte, ihr schon wieder einen kleinen Vortrag wegen des Alks halten zu müssen. Was für ein Scheiß, ehrlich mal.
Müde und genervt rieb sie sich beständig ihre schmerzende Stirn, ehe sie ihre Hand wieder sinken ließ und den Supersoldaten anblickte. "Okay, also erstens: ich werde nicht an ner Alkoholvergiftung krepieren. Zweitens: wenn ich drunk bin stelle ich nicht irgendwelchen Blödsinn an okay? Das war früher mal. Und drittens: heißt dass, ich darf Alk bei euch trinken, solang ichs nicht übertreibe?" Vor allem das letzte interessierte. Fuck sie hoffte ja. Sie würde sich schon am Riemen reißen können. Hauptsache, die Nächte würden halbwegs erträglich. Und was den Blödsinn anging, wenn sie drunk war - das war wirklich nicht so schlimm. Okayyy... vielleicht wurde sie n bisschen offener, n bisschen wie sie früher mal, in einem andren Leben gewesen war und vielleicht flirtete sie auch ein bisschen mehr und solches Zeug (One-Night-Stands hatte sie schon als junge Erwachsene drunk gehabt). Aber hier war das ja kein Ding weil sie eh jeder hasste, da betrank sie sich nur und ging nach Hause und pennte auf dem Sofa ein. Und da würde es sicher nicht anders sein.
Zumindest ging sie davon aus.
Einige Zeit später hatte sie ihre Tasche gepackt, geduscht, sich rasch noch einen Irish Coffe in die Thermoskannte gefüllt und war dann mit beidem bewaffnet aus dem Haus getreten - natürlich begafft von sämtlichen Nachbarn. Echt, was fürn Scheiß. Vielleicht sollte sie hier besser nie mehr wieder zurückkehren. Andererseits... war das hier das einzige Zuhause, was sie noch besaß. Alter fuck. Darüber wollte und konnte sie gerade aber echt nicht nachdenken.
So wie ihr befohlen wured hielt sich Joanna so gut es ging (mit Thermoskanne) an ihm fest, indem sie einfach ihre Arme um ihn schlang - das schien ihr die beste und sicherste Methode. Und dann ging es auch schon los. Der Druck auf ihren Körper verstärkte sich maßlos und für einen Moment raubte ihr der Gegenwind schier den Atem. Luft peitschte ums ie herum, ließ ihre blonden Haare die unten unter dem Helm herauslugten flattern und pfeifte in den Ritzen zwischen dem Helm und ihrem Gesicht, was es in ihren Ohren schier dröhnen ließ. Ihre Knie pressten sich ans Motorrad, während das Dröhnen des Motors alles auszufüllen schien und sie sich einfach nur an ihm festhielt.
Sie sah die Landschaft an ihnen vorbeirasen. Das Feld, die Wälder. Sah den blauen Himmel und die aufgehende Sonne. Und für einen Moment schlich sich ein leichtes, ganz schwaches Lächeln auf ihr Gesicht, sie schloss die Augen und genoss einfach nur - auch als sie sogar noch schneller wurden.
Scheiße. Solche Aktionen hatte sie echt viel zu lange nicht mehr gemacht.
Ihr Mann hätte es geliebt. Und... sie wünschte, der Mann vor ihr wäre James gewesen. Nicht Steve.
Der Gedanke war wie ein Messer, den man ihr in den Magen rammte.
Und dann tauchte vor ihnen plötzlich eine Art Fluggerät auf, welches Joanna echt noch nie gesehen hatte. Sie rasten mit Vollspeed darauf zu, ihr Lächeln wurde ein wenig breiter - und dann - kurz bevor sie es erreicht hatten, der Crash eigentlich kaum noch abwendbar war - machte er plötzlich eine 160* Drehung und stoppte jäh in einer riesigen aufwirbelnden Staubwolke.
Joanna konnte nicht anders. Ein leichtes - wenn auch sehr kurzes - Lachen löste sich aus ihrer Kehle, welches jedoch genauso schnell wieder verstummt war, wie es gekommen war. Aber ein leichtes Grinsen blieb auf ihren Lippen. Sie stieg vom Motorrad ab und öffnete den Helm. "Okay. Das war cool.", gab sie zu. Seit Jahren hatte sie sich nicht mehr so jung und befreit gefühlt in einem Moment. Es war... wie ein kurzer Einblick in ihr früheres Selbst, in ihr früheres Leben. So lang vergangen, nicht mehr als eine schemenhafte Erinnerung. Und doch... war es noch irgendwo in ihr.
Es war schön gewesen, daran erinnert zu werden. Auch wenn jetzt, wo die Geschwindigkeit und das Adrenalin vergangen war, die Realität wieder auf sie einströmte. Es war trotzdem ein kurzer, schöner Moment gewesen. Ihr Mann hätte es wirklich geliebt. Er war ein richtiger Adrenalinjunke gewesen. Oder vielleicht war er es noch.
Sie wusste es nicht.
Noch ein Gedanke, der wie ein Messer in ihrem Herz war.
Erneut wieder mit komplett emotionslosem Gesicht folgte sie Steve hinein in den Quinjet. Kaum waren sie drinnen, öffnete sie ihre Thermoskannte, nahm einen Schluck und ließ sich dann auf einem der Sitze nieder. "Und wohin fliegen wir jetzt?", fragte sie und blickte den Mann, welcher sie mitgenommen hatte, an.

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Steve
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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 22.05.2021 15:56

Joannas Stimme zitterte. Vor Wut, vor Anstrengung und mit Sicherheit auch, weil sie einfach nicht mehr wollte. Das zumindest reimte sich der Supersoldat in Gedanken zusammen. Es schien ihm, als wäre sie ein klein wenig lauter geworden - im Vergleich zu ihren Worten davor. Und ehrlich gesagt konnte es Steve ihr nicht mal verübeln. Es war gemein gewesen, was er sagte. Gemein, das er sie indirekt bezichtigte, kein normal intelligenter Mensch zu sein. Er wusste selbst nur all zu gut, das man sich versuchte in Alkohol zu flüchten, wenn man nicht mehr weiter wusste. So hatte er es bei Bucky getan. Hatte getrunken und getrunken, versucht betrunken zu werden. Aber das Serum und sein damit schnellerer Stoffwechsel hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem hatte er nicht vor, sich von Joanna auf der Nase rumtanzen zu lassen. Er würde auch ihren Ausbruch nicht unkommentiert lassen, nur wollte er sie vorerst zuende sprechen lassen. 
Seine Augen hatten sich leicht verengt und wenn man ihn so ansah, konnte man gut das Gefühl haben, das er seine Zähne zusammenbiss. Seine Kieferknochen traten noch stärker hervor, als sie es oftmals ohnehin schon taten. Ganz gezielt beobachtete er die junge Frau vor sich. Wie weit er gehen konnte mit seinen Ausführungen, die jetzt gleich folgen würden. Wie weit er sich zurückhalten musste. Denn es nutzte niemanden, wenn er eine vollkommen aufgelöste Joanna Officer mit auf den Helicarrier brachte, die ihn und seine Organisation hasste. Sie würde es wahrscheinlich nicht mehr zulassen, das sie an ihrem Gehirn rumspielten und versuchten ihre Erinnerungen wiederherzustellen. Vielleicht würde sie auch gar nicht mehr wollen, das S.H.I.E.L.D., und damit Steve, sie beschützte. Dann hätten sie ein richtiges Problem, denn wenn sie nicht mehr wollen würde, müssten sie sie vielleicht zu ihrer eigenen Sicherheit einsperren. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, wo sie den Winter Soldier schnappen würden. Denn eine weitere Leiche, die sie hätten verhindern können, würden sie ganz gewiss nicht auf sein Konto lassen. 
"Ich höre dir zu.", presste er dann mit zusammengedrücktem Kiefer hervor und musste tief durchatmen um nicht wieder so unfreundlich zu werden. "Was meinst du, was ich sonst tue, hm?? Ich muss dafür sorgen, das dich der Winter Soldier nicht erwischt, weil er dich sonst umbringt. Da muss ich dir zuhören. Ich muss beobachten wie du reagierst, wie du dich verhältst. Jede Aktion, die stürmisch und nicht geplant ist könnte dich umbringen. Ich denke, das ist nicht das, was du willst oder?" Bis zu dem Moment, als er das letzte Wort ausgesprochen hatte, war ihm gar nicht aufgefallen, das er von der Höflichkeitsform zum 'du' umgesprungen war. Er schien wirklich durcheinander zu sein. Kurz atmete er tief ein und schloss kurz die Augen um sich wieder zu sammeln. Das durfte nicht so ausgehen. "Ich hab keine Ahnung wie Sie sich fühlen?", fragte er leise und neigte den Kopf. "Ich weiß ganz genau wie sie sich fühlen. Ich bin Schuld daran, das mein bester Freund, der Mann, der mit mir meine Mutter beerdigt hat, der Mann, der immer für mich da war, mich gerettet hat, wenn ich verprügelt wurde, das genau der Mann tot ist.", knurrte er dann. Bucky war bei ihm ein rotes Tuch, das er wirklich nicht gern ansprach. Aber das schien hier wirklich nötig zu sein. "Mein Vater ist im ersten Weltkrieg gestorben und meine Mutter an einer Tuberkulose Infektion. Und ich habe schon unzählige Menschen getötet. Und jeder Mensch, der auf mein Konto geht, tut weh. Aber am meisten, am meisten tut weh, das ICH es bin, der Schuld an dem Tod von meinem besten Freund ist. ICH allein. Weil ich ihn dazu gebracht habe mir zu helfen. Wegen MIR ist er in den Tod gestürzt." Steve seine Augen waren verengt, sahen Joanna streng an. "Also erzählen Sie mir nicht, das ich keine Ahnung habe, wie es sich anfühlt jemanden auf dem Gewissen zu haben. Ich weiß es ganz genau. Und Sie lügen sich nur selbst ins Gesicht, wenn Sie sagen, das es Ihnen egal ist, wie sie sich fühlen. Sie fühlen sich beschissen und genau deswegen versinken Sie im Alkohol. Sie versuchen die Emotionen zu ertränken. Bewährtes Mittel, keine Frage. Aber Sie können das nicht jahrelang so weiterführen. Sie werden daran verdammt nochmal kaputt gehen!" Mittlerweile hatte er Joanna am Handgelenk gepackt und sie bestimmt von seiner Brust weggeführt. "Und nein, ich werde meine Gedanken nicht für mich behalten. Solange nicht, wie ich eine minimale Chance sehe, Sie davon wegzubekommen." Damit ließ er Joanna wieder los und trat ein paar Schritte zurück. Puh, er sollte echt aufpassen. In seinem Ohr hörte er Natasha leise seufzen. Sie hatte das Gespräch mitgehört und wusste, wie viel Steve Bucky bedeutet hatte. 
Seufzend rieb sich Steve die Schläfen. Das ging hier wirklich auf die Nerven. Hätte er gewusst, das das ganze hier so kompliziert werden würde, er hätte sich einfach umgedreht und hätte versucht weiterzuschlafen. Zwar hätte Fury ihm dann den Kopf abgerissen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, das wäre deutlich einfacher zu ertragen gewesen. "Sie wissen nicht, ob Sie jemals an einer Alkoholvergiftung sterben werden. Vielleicht sterben Sie nicht daran, aber an einer Leberinsuffiziens und dann läuft das auf das selbe drauf hinaus. Sie haben sich selbst umgebracht, weil Sie getrunken haben. Zu viel getrunken haben. Der ein oder andere Drink ist okay, das tut unsereins nun mal. Aber das was Sie machen ist krankhaft. Sie sollten sich helfen lassen. Kommen wir zu Ihrem zweiten Punkt. Sie wissen nicht, ob Sie Dummheiten machen. Ihre letzte Dummheit ist, das sie über einen Toten gestolpert sind. Gut, unglücklicher Zufall, aber hätten Sie die Polizei gerufen, wäre Ihnen das jetzt wahrscheinlich erspaart geblieben. Dann wären Sie nämlich schon auf dem Helicarrier und in Sicherheit." Einen Moment schwieg Steve. Wenn er Jo jetzt erzählen würde, das sie auf dem Helicarrier und oder im Avengers Tower trinken dürfte, würde sie sich darauf berufen und darauf beharren, das Steve ihr dieses Recht zugesprochen hatte. Wenn er ihr es allerdings jetzt schon verwehrte.. was wäre dann? "Ich weiß nicht, ob Sie trinken dürfen, Miss Officer. Das muss Director Fury und der Hausherr des Avengers Towers entscheiden.", wich er der Frage leicht ungeschickt aus und zuckte ein wenig die Schultern. 
Während der Fahrt hatte sich Steve ungewöhnlich beschwungen gefühlt. Frei.. frei und glücklich. Mittlerweile wusste er, das er nur auf sein Motorrad steigen musste, um sich ein wenig frei zu fühlen. Er musste einfach nur aufs Gas drücken und losdüsen. Alle Sorgen hinter sich lassen und so weit fahren, wie es ihm möglich war. Als er Joannas leises Lachen hörte, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Scheinbar war sie ein kleiner Adrenalinjunkie, denn ihr schien es, anders als vielen anderen die Steve schon mitgenommen hatte, wirklich gefallen zu haben. "Ich fahre gerne das ein oder andere Mal raus. Schnell und unbestimmt.", erklärte er ihr leicht lächelnd. "Die anderen fürchten sich im gemeinen davor, mit mir mitzufahren." 
Es hatte nicht lange gedauert bis der Quinjet sich in die Lüfte erhob und davondüste. Natasha hatte Joanna nur mit einem kurzen Nicken begrüßt, ehe sie sich ins Cockpit gesetzt hatte und sich auf den Flug konzentrierte. Die Rothaarige wusste genau, das sie dort eigentlich nur kontrollierte das nichts schief ging, allerdings war Kontrolle schon immer besser gewesen und vielleicht würde sie sich ja am Ende doch durchringen das ein oder andere Wort mit Joanna und Steve zu wechseln. Nachdenklich warf Steve einen Blick nach vorn, ehe er wieder zu Joanna blickte und sich ihr gegenüber niederließ. "Zunächst einmal zum Helicarrier. Dort wird der Director entscheiden wie es weitergeht. Ob wir nach New York fliegen, oder ob Tony zu uns kommen soll."

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Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 23.05.2021 17:36

Ich muss dich beobachten wie du reagierst, wie du dich verhälst. Kotz. Allein diese Aussage kotzte sie ja schon an. Sie war kein verdammtes Tier im Zoo, dass man sich nach Lust und Dollerei anschauen konnte und ebenso wenig war sie irgendein verfluchtes Haustier, was man einfach so abrichten konnte, wie man es wollte. Ja fuck, sie hatte es verstanden! Der Serienkiller schlechthin könnte wegen etwas hinter ihr her sein, an dass sie sich nicht mehr erinnerte. Aber fuck, trotzdem war sie ein denkender Mensch mit Gefühlen! Alles ließ sie verdammt nochmal nicht mit sich machen!
Aber sie ließ ihn ausreden. Ebenso,w ie er sich ihren Wutausbruch über sich hatte ergehen lassen.
Und was er jetzt sagte, traf sie unerwartet. Er wusste es? Aller Zorn, der eben noch in ihr gewütet hatte, aller Sturm, aller Wind war ihr aus den Segeln genommen wurden. Sie stand einfach da und blickte ihn mit ihrem mittleweile zumeist unbewegten und emotionslosen Gesicht an (auch wenn das nicht zwingend bedeutete, dass sie emotionslos war. Das war sie nicht. Völlig im Gegenteil).
"Es tut mir leid", sagte sie, als Steve endlich geendet und ihre Hand fortgezogen hatte. Sie meinte ihre Worte so, auch wenns ie vielleicht ein wenig stumpf und unbewegt aus ihrem Mund kamen. "Das mit Ihrem Freund tut mir ehrlich leid. Aber Sie müssen mir trotzdem nicht sagen, wie ich mich fühle und was ich tue deswegen. Dessen bin ich mir beides bewusst. Nur in einer Sache liegen sie falsch." Sie hielt kurz inne und das leichte Lächeln, welches dabei auf ihren Lippen erschien, hätte trauriger und verbitterter nicht sein können. "Ich bin schon kaputt. Also ist es egal." Für sie war es egal. Es spielte keine Rolle mehr. Es verschaffte ihr ganz geile Nächte. Nächte, in denen sie mehr sie selbst war, Nächte, die in Vergessenheit gerieten und das war cool so. Sie schaffte es trotzdem zu arbeiten, und alles, also - scheiss doch drauf. Sie hatte ihr Leben mit dem Alk eingependelt und es ging niemand andren was an.
Erst seine letzte Aussage ließ sie inne halten. Leicht zog sie die Augenbrauen zusammen und starrte den Kerl an. "Warum?", fragte sie dann direkt. "Was kümmert es Sie ob ich trinke oder nicht? Jetzt mal  von dieser Leichengeschichte abgesehen?" Die nicht mehr rückgängig zu machen war. Außer die würden es halt schaffen, ihre Erinnerungen zurückzuholen. Aber erstmal wars halt geschehen. Es war ihr Leben. Es ging ihn nichts an. Zumal er ein Cop und sie eine Verbrecherin war.
Er sollte sie hassen.
In ihrer Küche redeten sie auch schon weiter über dieses Thema. Fuck, langsam konnte sie es nicht mehr hören, echt ey. Ja, sie hatte sich betrunken, ja sie war drunk gewesen. Und ja, sie trank gerne. Und?? Das bedeutete nicht gleich ne Alkoholvergiftung. Und ne Leberinsuffizienz kam doch erst nach Jahren oder so - oder nicht? Und wenn die kam, war es ihr auch scheißegal. Hauptsache, bis dahin war ihr Leben halbwegs erträglich. Was Steven Rogers offensichtlich ander szu sehen schien. Aber auch das war Joanna egal. Alle - wirklich alle verfickten Menschen sahen es anders und hatten schon immer irgendwas an ihr ändern wollen, weil ihnen irgendwas an ihr nicht passte.
Sie hatte noch nie auf die gehört.
Ihre Augenbrauen hoben sich, als er so betonte, dass sie sich Hilfe suchen sollte. "Ich brauche keine Hilfe.", war ihre kurze, knappte und eindeutige Aussage dazu. Sie wollte nicht auf den Alk verzichten oder sonst was, und warum auch? Es war okay so, wie es war. Sie kam klar.
Ein ungläubigse Schnauben verließ ihre Lippen und sie schüttelte fassungslos den Kopf. Das war doch nicht sein ernst. "Das bezeichnen Sie als Dummheit? Okay, hörn Sie mal. Ich mein, dass wenn ich drunk bin ich nicht gewalttätig werde, ich versuch auch nicht zu fliehn, nen Purzelbaum vom Tisch zu machen oder sonst irgendso nen Scheiß. Also alles okay." Aber besonders gespannt war sie ohnehin auf ihre letzte Frage. Bitte, bitte, bitte. Ansonsten würden diese Tage (und Nächte) bei S.H.I.E.L.D. echt, eeecht beschissen werden.
"Okay.", sagte Joanna nur, als der Supersoldat die Antwort auf die Frage jedoch einfach auf wen anders abwälzte. Ihr war klar, dass Steven es überhaupt nicht gerne sehen würde, wenn sie dort trinken würde. Also war sie einfach schonmal froh darüber, dass er nicht nein gesagt hatte. So bestand immerhin noch die Möglichkeit darauf.
Kaum ne halbe Stunde später hatten Joanna und er sich mit dem Motorrad vom Acker gemacht. Erst nach der rastanden Fahrt, als sie bei dem Quinjet (spannendes Gerät by the way) angekommen waren, fiel ihr etwas richtig seltsames auf: Joanna htte richtige Panik vor Autos entwickelt. Sie hasste es in ihnen zu sitzen, fahren ging gar nicht (gut, sie durfte auch ihr Leben lang kein Auto mehr fahren - von daher war das zum Glück nicht das große Ding), aber dennoch... allein der Gedanke sich in ein Auto zu setzen machte ihr Oanik und Übelkeit.
Aber das Motorrad war gar kein Ding gewesen. Im Gegenteil.
Warum?
Sie wollte sich darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen.
"Das ist cool", sagte sie und nickte. Das war es echt. Sie liebte solche geschichten. Oder... hatte sie wenigstens mal geliebt. Bei seinen Worten zuckte sie mit den Schultern. "Tja. Ich bin halt nicht wie die andern. War ich noch nie. Außerdem war mein Mann ein ziemlicher Adrenalinjunkie. Wir haben viele verrückte Sacheng emacht." In einer anderen Zeit und einem anderen Leben. Jetzt hasste er sie und wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Und... sie konnte es sogar verstehen. Sie konnte es ihm echt nicht verübeln.
Schwer schluckte sie.
Kaum hatten sie den Quinjet betreten, als sie sich auch bereits in die Lüfte erhoben. Joanna nickte nur auf die Antwort, welche sie bekam und blickte nachdenklich aus dem Fenster, wo die Welt rasch immer und immer kleiner wurde. Sie hatte dei rothaarige Frau beim Einsteigen antürlichebenfalls gemerkt und das kurze Nicken als Begrüßung nur erwidert. Auch zu ihr klingelte etwas in ihrem Kopf. Aber im Knast hatte man nicht viele Nachrichten erhalten und dnaach hatte sie es nicht mehr itneressiert. Mit diesem ganzen Superhelden S.H.I.E.L.D.-Dingens war sie echt nicht aufm neuesten Stand. Würde sich jetzt sicher ändern.
"Okay. Und dieser Tony versucht dann meine Erinnerungen widerherzustellen oder was?", fragte Jo nochmal nach. Na... das konnte ja was werden..

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.05.2021 18:48.

Steve
Gelöschter Benutzer

Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 24.05.2021 16:16

Durch seine jahrelange Erfahrung und durch seine Menschenkenntnis konnte Steve beinahe die Unzufriedenheit mit seinen Worten fühlen. Obwohl sich das auch wirklich komisch anhörte. Ihr mochte es vielleicht nicht gefallen, doch es war die einzige Möglichkeit Joanna in Sicherheit zu wissen. Beobachtung. Analyse. Wissen. Alles unvermeidliche Komponenten, die man als Soldat mit auf den Weg bekommt. Und sie waren Steve eine Lehre gewesen. Ein Mal hatte er nicht beobachtet. Ein Mal hatte er nicht darauf geachtet, was seine Teammitglieder machen. Ein Mal hatte er nicht aufgepasst, hatte Bucky machen lassen. Er hatte ihm vertraut - vertraute ihm immer noch mehr als sich selbst. Auch, wenn er der leidtragende der Nichtbeobachtung gewesen war. Aber Gott... er sollte es lassen, ständig an Bucky zu denken. Es war wirklich nicht okay. Es machte ihn traurig und ließ die Schuldgefühle wieder aufkochen. 
Und trotzdem ließ sie ihn ausreden. Steve konnte nicht sagen, das er nicht überrascht war. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, hatte mit irgendwelchen Ausbrüchen gerechnet, die ihn überrannt hätten. Aber sie schwieg, ließ seine Tirade über sich entgehen und schluckte allen Zorn herunter, der in ihren Augen kurzzeitig zu kochen begann. Und dann schien ihr jegliche Fassung aus dem Gesicht zu gleiten. Scheinbar hatte sie nicht erwartet, das er es wusste. Das er es nachfühlen konnte. 
Kopfschüttelnd wank der Supersoldat ab. "Es ist fast über siebzig Jahre her. Ich sollte mich daran gewöhnt haben." Und auch, wenn es nach außen schien als ob er es so meinte, doch so richtig hatte er sich nie daran gehalten. Regelmäßig hatten sich die Albträume in seinen Kopf geschlichen, hatte ihn eben nicht schlafen lassen können. Wie momentan in der Zeit, allerdings hatte er keine weitere Chance. Er musste durchhalten. Er hatte es Peggy versprochen. Er hatte es Bucky versprochen. Weiter zu machen. 
Mit einem leichten Lächeln sah er wieder zu ihr hinüber, seine Augen glitzerten verdächtig. War da etwas, was er vielleicht nicht glauben konnte? Oder etwas, was er nicht verstehen konnte? Es war so. Er konnte nicht verstehen, warum er immer noch so sehr darunter litt. Und er konnte nicht sagen, das ihn das verwunderte. Bucky war sein bester Freund gewesen, beinahe wie ein Bruder. Er hatte ihn mehrfach gerettet. "Ich glaube daran, das das was kaputt ist, auch wieder etwas gerettet oder geheilt werden kann.", entgegnete er ihr und nickte langsam. "Es mag sicher nie einfach sein. Es wird nie einfach sein. Aber es gibt eine Möglichkeit, weiterzumachen. Ich habe es ihm versprochen. Ich habe ihm und.. ihr.. versprochen weiter zu machen. Und ich habe versucht mein Versprechen zu halten." Langsam zuckte er die Schultern und biss sich kurz auf die Unterlippe. "Und ich glaube daran, das sie da oben..", er deutete ansatzweise auf den Himmel, der in Joannas Haus sich auf die Zimmerdecke beschränkte, ".. auf mich aufpassen. Und mich beobachten. Und ich will sie nicht enttäuschen." 
"Wie ich es dir gesagt habe.. ich glaube daran, das Menschen wieder geheilt werden können. Das sie irgendwo auch wieder einsatzfähig sind. Das sie weiterleben können. Das sie gut weiterleben können.", erklärte er Joanna geduldig. "Weil ich es nicht mag, wenn Menschen sich selbst zerstören, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Es gibt immer einen Ausweg. Eine zweite, eine dritte Möglichkeit. Oder eine vierte, fünfte, sechste oder wegen mir auch hunderte. Es gibt Hintertürchen." Wieder war er von der Höflichkeitsform weggerutscht. Aber es tat ihm nicht leid. Er merkte es nicht mal so genau. Es war wie ein Schatten, der seine Gedanken durchforstete. "Und ich glaube, Sie sind stark genug, um das zu schaffen. Ich glaube nicht, das Sie einfach so aufgeben. Sie machen sich ihre Gedanken. Und die versuchen Sie zu ertränken. Sie wollen das vielleicht nicht glauben aber... ich denke schon, das Sie genau das schaffen können, was ich seit Jahren versuche." 
"Das stimmt nicht. Sie brauchen Hilfe. Sie wollen sie bloß nicht.", schloss Steve und schüttelte den Kopf. Es war offensichtlich, Joanna brauchte Hilfe, wollte sie bloß einfach nicht. Sie schien sich nicht mehr anstrengen wollen, einfach nur noch hinvegetieren oder irgendwo weiter zu leben. Wenn auch nur als Schatten ihrer ursprünglichen selbst. "Und Dummheit gibt es in verschiedenen Varianten. Es gibt einfache Dummheiten, die ich genannt habe. Es gibt schlimme Dummheiten. Es gibt dumme Dummheiten. Aber sie alle können durch Alkohol erreicht werden." 
"Ich kann nicht behaupten, das ich je dachte, Sie sind wie die anderen. Sie sind anders, Miss Officer.", nickte Steve. Joanna hatte eine tragische Lebensgeschichte, die einen erschüttern ließ. Die einen mehr oder weniger erschüttern ließ. Und ehrlich gesagt, war das nicht wirklich ermutigend.. aber, es gab eine Möglichkeit es irgendwo halbwegs hinzubiegen. Es zumindest zu versuchen. 
"
Dieser Tony", antworte Natasha von vorne, bevor sich Steve zu einer Antwort bewegen konnte (er hatte zwar schon den Mund geöffnet, schloss ihn aber nun wieder leise), "ist einer, wenn nicht sogar der Intelligenteste Mensch der Welt. Er wird einen Weg finden, um endlich eine Spur zu erzeugen, die wir nutzen können." Steve nickte langsam. Vielleicht hätte er es nicht so formuliert, aber die Quintessence war richtig. "Tony Stark ist der Erfinder der Neuzeit. Es wundert mich, das du ihn 'dieser Tony' nennst, was so scheint als ob du ihn nicht kennst?"

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.05.2021 17:23.

Joanna

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Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Joanna am 28.05.2021 14:33

"An so etwas gewöhnt man sich wohl nicht", sagte Joanna schlicht. Siebzig Jahre war es her, dass er seinen besten Freund gekillt hatte... Im ersten Moment stutzte Joanna, doch dann fiel ihr wieder ein, mit wem sie hier gerade redete. Steve Rogers, oder auch Captain America. Es war lange her, aber klar hatte mani mmer wieder etwas über Medien aufgeschnappt. War es nicht... irgendwas damit gewesen dass er eingefroren gewesen war...? Oder irgendwie sowas...? Im Grunde genommen war es ihr gerade auch echt egal (oder besser war es ihr egal geworden). Es spielte keine Rolle. Egal wie lange es wohl war - die Schuld am Tod eines geliebten Menschen wurde man nicht einfach los. Es veränderte alles.
Zumindest bei ihr. Es mochten zwar nicht siebzig Jahre sein, aber immerhin auch schon fünf einhalb.
Man konnte es Steven ansehen. In seinen Augen. Wie nah ihm das Thema mit seinem Freund ging. Und Joanna verstand es. Sie verstand es wirklich. Sie musste nur an Lis denken und... fuck. Ihre kleine Schwester hatte es nicht verdient gehabt, zu sterben. Nicht so früh, nicht kurz vor ihrer Hochzeit. Und ganz sicher nicht so, nicht durch sie...
Und sie lauschte ihm, warum er weiter machte. Dass er es versprochen hatte. Dass er glaubte, dass sie ihn noch immer sahen, dass er sie nicht enttäuschen wollte. Er hatte mit seinem besten Freund es anscheinend mal ansprechen können. Er hatte ihm etwas versprochen. Das war... schön. Und fühlte sich gleichzeitig an, als hätte jemand eine Faust geradewegs in ihren Brustkorb gerammt.
Sie hatte mit ihrer Familie nicht gesprochen. Sie wusste nict, was sie dachten oder wollten, wo sie waren oder vielleicht auch nicht waren. Mit ihren Eltern war das Verhältnis immer kompliziert gewesen. Zwar nicht schlecht (das hatten sie iweder hinbekommen), aber eben auch nicht richtig gut. Ihr Status im Dorf war ihnen - wie allen anderen Schwachmaten hier - durchaus wichtig gewesen und Jo hatte it ihrem Verhalten in ihrer Jugend und auch später nur für einen Skandal nach dem anderen gesorgt. Der Autounfall - fünf Menschen aus dem Dorf umgebracht zu haben - toppte dabei mit weitem Abstand alles. Sie wusste nicht, was ihre Eltern wohl dazu sagen würden - echt nicht. Und Lis.... Lis hatte wenige Tage vor ihrer Hochzeit gestanden. Der glücklichste Mensch auf Erden zu werden. Es war Jos Schuld, dass Damien - ihr Verlobter - die Liebe seines Lebens verloren ahtte. Es war ihre Schuld, dass Lis' Geliebter an dem Schmerz ihres Todes vermutlich halb krepiert war.
Also was würde ihre Schwester wohl sagen, hm??
Jo wusste es nicht. Und sie hasste es, sich darüber Gedanken zu machen, weil sie es einfach. nicht. wissen. wollte. Was spielte es überhaupt noch für eine Rolle, was sie gewollt oder nicht gewollt hätten. Sie waren tot. Sie waren tot und sie würden nie wieder zu ihr zurückkehren. Das war alles, was relevant war.
Dennoch wusste sie, was Steve meinte und nickte leicht. "Ist doch cool, wenn du daraus deine Kraft ziehen kannst", stellte sie mit ihrer etwas emotionslosen Stimme fest, aber nickte dafür leicht bekräftigend. "Gibt dir sicher Kraft." Zumindest konnte sie es sich vorstellen, dass das so war. Sie selbst kkonnte das halt nicht. Wie gesagt.
Aber natürlich wusste Steve das nicht. Sie seufzte bei seinen fucking positiven Worten, mit denen er versuchte sie von irgendetwas zu überzeugen, das definitiv nicht so war.
Ein schwaches - sehr schwaches - Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie schüttelte den Kopf. "Sie überschätzen mich", stellte sie fest. Sie war nicht stark. Nicht mehr. Und ganz gewiss nicht so stark, wie der Mann vor ihr. Und damit meinte sie nicht die Muskelkraft, die bei ihm ohnehin durch irgendwelches Serum verursacht worden war. "Ich hab nicht aufgegeben. Sonst wär ichs chont ot." Aber Selbstmord - und eben aufgeben - war nicht ihr Stil. Sie machte weiter. Machte ihren Job. Irgendwie. Wie ein Automat. "Aber ich hab nichts mehr, wofür es sich lohnen würde zu kämpfen, okay? Ich leb einfach mein Leben und gut."Ihre Familie war tot. Ihr Mann hasste sie. Fast sämtliche Menschen die sie gekannt hatte - alle Kollegen ihres Mannes, ihr gesamtes Dorf, in dem sie immerhin aufgewachsen war, hasste sie. Die Droh- & Hassbriefe jeden Morgen verdeutlichten es nur umso mehr. Die Scheidungspapiere die sie ohne weitere Worte von ihrem Mann zugeschickt bekommen hatte verdeutlichten es umso mehr. Das einzig positive, das ihr geblieben war - das einzige, wofür sie lebte und sich jeden Morgen aus dem Bett kämpfte - war ihr Job. Die Musik. Ihre Kollegen. Diese drei Dinge im Pack. Das war alles, was sie noch hatte. Und sie konnte nicht mal mehr im Büro arbeiten, arbeitete stattdessen in ihrem Elternhaus in ihrem Musikkeller. Allein. Aber dennoch. Es war das einzige, was sie hielt. Und das hatte sie bereits. Das war ihr geblieben.
Darum musste sie nicht mehr kämpfen.
Wieder schüttelte Joanna mit dem Kopf. Sie brauchte keine Hilfe. Das war sie noch machen wollte, machen konnte, das tat sie auch. Nicht mehr und nicht weniger. "Tun Sie sich einen Gefallen... und lassen meinen Scheiß einfach meinen Scheiß sein, ja?", bat sie. Sie hatte keinen Bock ihre Gefühle mit irgedjemandem durchzukauen, aufzuwirbeln und zu vertiefen. Sie wollte einfach nur damit in Ruhe gelassen werden.Was geschehen war, war nicht mehr rückgängig zu machen. Da konnten keine Chemiker, Biologen, Mathematiker oder Therapeuten dran etwas ändern. So war es nun einmal. Damit musste sie leben. Und das tat sie. Auf ihre Weise.
Eine rasante Fahrt später waren Steve und sie gemeinsam mit ihrer Tasche und ihrem Irish Coffee am Quinjet angekommen und eingestiegen. Joanna lächelte nur schwach als Steve ihr mitteilte, dass er sie nie wie eine der Anderen betrachtet habe. Ja, sie stach wohl aus der Masse heraus. Wie... ienfach schon immer. Auf unterschiedlichste Arten und Weisen, so im Nachhinein betrachtet. das einzige, wo sie sich wohl je eingefügt hatte, war tatsächlich in ihrem Job. Bei ihren Kollegen. Ihre verrückte Truppe. Fuck, sie liebte die drei.
Im Quinjet angekommen wurde sie sogleich auch über diesen Tony aufgeklärt, zu welchem sie nun auf den Weg waren und der wohl versuchen würde, ihre Erinnerungen an den Abend widerzuerlangen - bzw. mit anderen Worten: ihren Filmriss irgendwie wieder zu kitten. Und das Licht ging joannaendlich auf, als Steven ganz eindeutug 'Tony Stark' sagte. "Ach, der!", sagte sie und nickte dann. "Okayokay. Sorry. Bin aufn Zug aufgesprungen." Das passierte halt, wenn man ein paar Jahre von der Außenwelt abgeschnitten war, oder?
Sie war sich nicht sicher, obs so ne geile Idee war, dass ausgerechnet sie den intelligentesten Typen überhaupt kennenlernen sollte. Sie würde sich wahrscheinlich wie das letzte Stück Dummbrocken vorkommen, dass es gab, aber heyy - scheiß drauf. War ja nicht so als hätte sie ne Wahl.
Und der kurze Gedankenfetzen, wie sehr sie fürher einmal ausgeflippt wäre, irgendwelche Leute von S.H.I.E.L.D kennenzulernen, war erneut wie eine Faust in ihrem Magen. Fuck, sie hasste es. Sie trank gegen den innerlichen Druck einen Schluck ihres Kaffees. Jetzt hieß es wohl einfach nur warten.

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Steve
Gelöschter Benutzer

Re: Steve & Joanna ~ What Did You Saw?

von Steve am 09.06.2021 19:28

Nein, an sowas schien man sich tatsächlich wirklich nicht zu gewöhnen. Bereits über ein halbes Jahrhundert war Steve sein bester Freund nun schon tot - und immer noch quälten ihn in der Nacht diese schrecklichen Albträume. Die Träume, in denen er immer wieder hatte machtlos zusehen müssen, wie Bucky in die Tiefe stürzte. Ohne das Steve ihm helfen konnte. Ohne Hoffnung, ohne Rettung und ohne Veränderung. Jedes Mal dasselbe. Mit trüben Augen blickte der Supersoldat zu Joanna rüber und schüttelte den Kopf. "Nein, scheinbar gewöhnt man sich tatsächlich nicht daran.", gab er dann auch noch verbal zu und seufzte kurz auf. 
Irgendwie wäre es sicher besser, wenn sie schnell genug von diesem Thema wegkommen würden. Rogers gefiel es nicht, das Joanna zu viel über ihn und seine Gefühlswelt würde erfahren können. Zwar schien er ihr bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen, sonst hätte er ihr gar nicht so viel erzählt, aber man musste es ja nicht gleich ausreizen. Und außerdem mochte es der Soldat selber nicht, von sich so viel zu erzählen. Solche Dinge focht er mit sich im privaten aus, niemand musste davon mitbekommen oder irgendetwas darüber wissen. In seinem Leben gab es nur ganz wenig Personen, die er an sich ranließ. Die wussten, was passiert war. Und die wussten, wie er darüber dachte und sich fühlte. Irgendwann hatte er begonnen sich abzuschotten und das war auch gut so gewesen. Er wollte niemanden mit seinem Gefühlschaos belasten. 
Mit einem leicht benommenen Gefühl blickte er nach kurzer Zeit des Schweigens und der Stille wieder zu ihr hinüber. Scheinbar dachte sie über seine Worte nach, denn auch sie schwieg eine ganze Zeit lang. Es lag in der Interpretationsphase, wie man seine Worte nun wahrnahm. Steve selber hatte nie mit Bucky darüber gesprochen, was sie machen würden, wenn einer von ihnen nicht mehr wäre. Aber zumindest ein wenig religiös war er doch gewesen und so glaubte er in gewisse Weise fest daran, das es Bucky gut gehen würde. Im Himmel. Das er dort mit Steve seiner Mutter und seinem Vater sein würde und das sie ihn von dort oben beobachteten. Es gab ihm Kraft, das zu denken. Und es machte es ein wenig weniger schmerzhaft. Der Tod hatte Bucky so viele Schmerzen erspaart. Nachdem Hydra ihn offensichtlich gefoltert und für irgendwelche kranken Experimente missbraucht hatte, hatte er nun endlich seine Ruhe. Weitere Jahre des Krieges wurden ihm erspaart. Weitere Jahre des Kampfes. Sergeant James Buchanan Barnes hatte die ewige Ruhe gefunden, in der er, zusammen mit dem Rest von Steves Familie, den Supersoldaten beobachtete, ihm Kraft gab und sein Schutzengel war. Und zugegeben, sein Schutzengel machte einen wahnsinnig guten Job - wie oft hätte der Blonde schon die Blumen von unten betrachten können, wenn der geflügelte Engel nicht gewesen wäre? Ach, es waren mit Sicherheit einige hundert Male. "Es gibt mir Kraft.", bestätigte er schlussendlich und nickte wieder, dieses Mal mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Und es gibt mir Hoffnung. Hoffnung darauf, das alles gut wird." 
Das schwache Lächeln das sich auf die Lippen der jungen Frau legte, erwiderte Steve mit einem zuversichtlichen und überzeugten Blick. "Ich denke nicht, das ich Sie überschätze. Ich denke lediglich, ich sehe etwas, was Sie nicht sehen.", widersprach er Joanna und nickte überzeugt. Er wusste es einfach. Oder zumindest glaubte er es zu wissen. Fast jeder Mensch brauchte nach einer Niederlage, einem Verlust seine Zeit und es gab verschiedene Wege sich aus den Schmerzen zu befreien. Nach dem Steve festgestellt hatte, das er nicht betrunken werden konnte, hatte er sich begonnen in die Arbeit zu stürzen. Die Hydra-Stationen zu vernichten und sie dem Erdboden gleich zu machen. Und Joanna hatte sich einfach einen.. anderen Weg gesucht. Irgendwie. Als sie ihm widersprach und sagte sie habe nicht aufgegeben nickte er langsam. Er konnte ihre Sichtweise auf die Dinge verstehen, auch wenn er nicht ganz mitzugehen schien. "Sie haben aufgegeben zu kämpfen, Miss Officer. Sie haben aufgegeben, nach einem neuen Weg zu suchen. Ich bitte Sie, schauen Sie sich mal ein wenig in ihrem Leben um. Sie sind Musikproduzentin, ich weiß nicht, wie erfolgreich Sie sind, aber ich bin sicher, Sie mögen was Sie tun. Oder irre ich mich? Und Sie tun es weiter. Sie produzieren weiter Musik und machen damit wahrscheinlich mehr Menschen Hoffnung als Sie denken. Also.. warum nicht dafür kämpfen? Anderen Menschen Hoffnung zu machen." 
"Und genau genommen.. kann ich das nicht so machen, nein. Ihr Scheiß ist auch mein Scheiß. Ich muss Sie beschützen und mich um sie kümmern. Zumindest für die nächste Zeit.", entgegnete der Soldat zum Schluss mit einem leicht amüsierten Lächeln. So schnell würde er nicht aufgeben - er hatte immer noch Hoffnung für Joanna. 
Im Quinjet angekommen hatten sie sich auch schon schnell in die Luft erhoben. Steve und Natasha hatten ihrem 'Mitbringsel' schnell erklärt, wer der berühmte Tony Stark war und als sie bestätigte, das auch sie nun wisse wer der Erfinder war, fasste der Soldat einen Entschluss. Bestimmt streckte er ihr die Hand aus und lächelte ein wenig. "In Anbetracht der Tatsache, das ich Sie wahrscheinlich etwas länger in meiner.. Obhut haben werde.. ich bin Steve." Mit dieser Aussage bot er ihr das Du an, auch wenn er damit einen nicht all zu begeisterten Blick von Natasha abbekam. Diese schien von der ganzen Aktion zum einen wenig begeistert und zum anderen auch wenig überzeugt zu sein. Doch bevor Steve auch nur ein wenig was sagen konnte, schnitt sie ihm das Wort ab. "Wir sind gleich da.", kam es vom Cockpit aus und Steven blickte aus dem Fenster. Vor ihnen, New York City. Und groß zu sehen: der Avengers Tower. Zielsicher flog die Rothaarige den Jet auf die kleine Landefläche zu und ließ ihn zu Boden gehen. "Während ihr dahinten Small Talk betrieben habt, hat Fury mich kontaktiert, Steve. Wir sollen sie gleich zu Stark bringen, er wird irgendwann dazukommen. Wenn er Zeit hat.", informierte ihn die Agentin gerade als die Ladeklappe sich Richtung Boden senkte. Kurz darauf war sie auch schon ausgestiegen, Steve und Joanna hatte sie im Quinjet zurückgelassen. Mit einem ermutigenden Lächeln wandte sich der große Soldat nun zu Joanna um. "Kommen Sie. Ich stelle Ihnen nun Tony Stark vor." Und mit diesen Worten ging auch er die Landeklappe hinunter. 

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