Rachels Wohnung

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Tessa

38, Weiblich

FSK 18 Mensch neutral lesbisch homoromantisch Geübter erfunden

Beiträge: 177

Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 28.06.2022 17:51

Tessa startete sich selbst im Spiegel an, die Hände am Waschbecken abgestützt. sie trug tiefe dunkle schatten unter den Augen, die von der letzten Nacht noch ein wenig blutunterlaufen waren. Ihre Haut war blass und tatsächlich wirkte alles an ihr tot. Die letzte Nacht hatte sie nur verschwommen im Kopf. Sie war wieder aus gewesen und erst spät nach Hause zurückkehrt, wahrscheinlich etwas zu laut neben Rachel ins Bett gefallen. Der Schmerz pochte dumpf in ihrem Schädel, und mit jedem Pochen schien es, als wolle ihr Gehirn der Schädeldecke entweichen. Sie dachte an Ricky. Was sie sagen würde, könnte sie sie jetzt sehen. Gebrochen und geduscht und dennoch mit einer sehr wahrscheinlichen Alkohol-Fahne im Badezimmer stehen - und Angst habend.
Sie schloss die Augen und spritzte scih kaltes Wasser ins Gesicht. "Komm schon...", flüsterte sie sich selbst zu. Dies hier war der Tag an dem sich alles ändern sollte. Dies hier war der tag, an dem sie scih und Rachel retten wollte. Sie hatte so lange darüber nachgedacht, was sie tun könnte - und etwas besseres war ihr nicht eingefallen. Rachel war alles, was sie noch in ihrem Leben ahtte. Alles, für das es sich zu leben lohnte, ihr ganzer Lebenssinn war diese wundervolle Frau die gerade noch nebenan im Schlafzimmer im Bett lag. Tessa wollte ihr zeigen wie viel sie ihr bedeutete. Sie wollte ihr zeigen wie wichtig sie ihr war. Sie wollte... weitermachen.
Ein schwaches leichtes Lächeln legte sich kurz auf Tessas Lippen. "Tut mir leid, Ricky", flüsterte sie und machte den Wasserhahn zu. Sie trocknete sich ab, zog sich die Sachen an welche sie sich bereits mit ins Badezimmer genommen hatte - ein weites dunkelgrünes und ärmelloses Oberteil und eine enganligende hellblaue Jeans die einmal Rachel gehört hatte (sämtiche von Tessas eigenen Sachen waren gemeinsam mit der Bar verbrannt). Sie ging in die Küche um zwei Eier in die Pfanne zu hauen, trank nebenbei in wenigen Schlucken ein Bier leer, was sie hier stehen hatten und hockte sich zu ihrer bereits fertig gepackten Tasche - nur um sicher zu gehen, dass der Ring in der Schatulle in der Seitentasche noch da war. Noch da - und gut versteckt. Tessas Herz raste bei der Vorstellung was sie vorhatte. Sie hoffte es würde klappen. Auch wenn die Angst ihre Adoptiveltern nach all diesen Jahren wiederzusehen greifbar war.
In diesem Moment hörte sie Rachels Ruf. Rasch - mit zitternden Händen (ein Symptom was sie meistens morges nach dem Aufstehen hatte) - stopfte sie die Schatulle wieder zurück und stand auf. "Ja? Ich bin da Schatz.", rief sie in ihrer tiefen, leicht rauchigen Stimme und sah wie Rachel aus der Tür trat. Müde, zerzaust. Unglücklich. Kurzerhand trat Tessa auf sie zu, um ihr einen sanften guten Morgen Kuss zu geben. "Wir schaffen den Tag zusammen, okay?", flüsterte sie leise. Und vielleicht würde danach auch alles besser werden. Weitergehen. Den nächsten Schritt. Vielleicht war es einfach das, was sie brauchten. Irgendwie.
"Ich mach uns grade ein Rührei", fügte sie hinzu und trat zurück an die Pfanne, um die bereits fest gewordnen Eier etwas vom Pfannenboden zu lösen und so ein Verbrennen zu verhindern. Es würde werden. Ja, es würde schon werden. Es musste werden...

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