Rachels Wohnung

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Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 10.09.2020 00:25

Sie musste vielleicht nicht, aber sie wollte. Sie wollte sich entschuldigen, ihr zeigen, dass es sie interessierte. Es war ihr wichtig. Es war wichtig. Wäre es anders herum gewesen, hätte Rachel auch alles stehen und liegen lassen um Tessa zu helfen. Da gab es nichts zu überlegen. Und sie war froh darum, froh, dass Tessa so ein Mensch war, froh, dass sie ihr nicht egal war, froh, dass es nicht weiterging. Doch konnte sie diese Gedanken nicht ansatzweise zur Aussprache bringen, da war die Übelkeit schon zu present. Und wieder stand Tessa ihr zur Seite, ohne zu überlegen, ohne zu zögern. Und selbst wenn jeder behaupten würde, er würde das gleiche ebenfalls tun, so war Rachel war, dass Tessas Handeln nicht der Selbstverständlichkeit angehörte. Ganz und gar nicht. "Ich hatte mich wirklich verschluckt...", musste sie leicht grinsen, doch verging ihr das auch wenige Augenblicke später bereits wieder. Diese Worte ... Tessas Worte brannten sich in ihr Gedächtnis, schmerzhaft,  brutal, erbarmungslos. Rachel schluckte. "Es ist ja nichts passiert, Tessa." Es war doch nichts passiert, kein Grund so abzudriften ... Es war sicher alles nur ein Missverständnis gewesen ... oder? Abermals ein Seufzen. Ihren Kopf lehnte sie an die kalte Fließwand. "Es ist nur ... Das alles nun kaputt ist. Er ist schon so lange ein Teil meines Lebens, niemals hätte ich ... ich ... vielleicht wäre ja wirklich nichts passiert. Die blauen Stellen werden verschwinden. Als wäre nie etwas gewesen."

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 10.09.2020 08:59

Rachel ging es nicht gut. Das war offensichtlich.
Zugegeben, Tessa auch nicht, aber das war gerade nebensächlich. Tessa zögerte keine Sekunde, Rachel ins ABdezimmer zu folgen. Sie hatte Harry versprochen, für Rachel da zu sein, während er sich um alles kümmerte und genau das hatte Tessa auch vor. Sie würde Rachel nicht im Stich lassen, ganz unabhängig von all dem, was zwischen ihnen stehen mochte.
Es war doch nichts passiert? Wirklichß in Tessas Augen war eine ganze Mensche passiert, und Rachel wusste das auch, sie wollte es nur nicht zugeben,e s nur nicht akueptieren, lieber verdrängen, weil verdrängen einfacher war. In gewisser abstrakter Weise konnte Tessa das sogar verstehen, aber es war hier definitiv nicht der richtige Ansatz.
"Du weißt genau, dass es kein Missverständnis gewesen ist, Rachel", sagte Tessa. Leise zwar, aber bestimmt. "Ich habe das Begehren in seinen Augen bereits gesehen, als ihr gemeinsam in meiner Bar wart." An dem Tag, wo Tessa Rachel ihrer Begleitung auf die Toilette entführt und dort mit ihr rumgemacht hatte. Bei der Erinnerung tobte ihr kleines altes früheres Ich, hüpfte auf und ab, doch Tessa schloss es ein und steckte es weg. Das hatte hier gerade nichts verloren.
"Die blauen Flecken werden vielleicht verschwinden. Aber die Erinnerungen nicht. Und seine Gefühle dir gegenüber sicher auch nicht." Sie wünschte, sie könnte Rachel helfen. Wirklich...wirklich helfen. Ihr sagen, was sie tun könnte, doch...Tessa wusste es nicht. Tessa wusste es einfach nicht. Nur eines: sie dürfte es nicht ignorieren. Sonst würde der Kerl es sicher wieder probieren und dann wäre Tessa womöglich nicht da, um ihn wieder in seine Grenzen zu weisen.

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Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 10.09.2020 20:12

Ihr Blick wanderte zum Bode, während Tessa die Tatsachen nach und nach auf den Tisch packte. Würde es nicht sie betreffen, hätte sie genau die gleiche Meinung vertreten. Doch so war es nun, sie wollte es lieber von sich schieben. ''Ich habe es nicht gesehen.'', meinte sie dazu nur und rappelte sich von dem Badezimmerboden auf. Rachel drehte das Wasser an ihrem Waschbecken auf, wäschte ihre Hände und trank einen Schluck, ehe sie das Bad wieder verließ. ''Ich glaube, ich kann gerade nichts essen. Tut mir leid.'' Dennoch setzte sie sich wieder an den Tisch, damit wenigstens Tessa fertigessen konnte. Lediglich ihren Kaffee wollte sie leeren. ''Ich muss gleich noch im Labor anrufen. Eigentlich hätte ich das schon längst tun müssen.'' Rachel musste ihre Gefühle endlich fangen und unter Kontrolle bekommen. Wovor hatte sie Angst? Vor einem Anruf? Einer Lüge? Das brauchte sie doch gar nicht. Sie war im Recht und das wusste sie. Dennoch wollte sie es nicht tun. 
Nachdem der Tisch wieder abgeräumt war und sie ihren zweiten Kaffee ausgetrunken hatte, ging sie mit ihrem Handy ins Schlafzimmer, schloss die Tür und stellte sich ihrem Anruf, welcher im Nachhinein gar nicht wirklich schlimm gewesen war. Eine Weile dachte sie nach und dann fasste sie einen Entschluss. Sie trat aus dem Schlafzimmer und suchte mit ihrem Blick nach Tessa. ''Gehst du mit mir zur Polizei?'' Vielleicht wäre es einfacher, offener damit umzugehen. Sie wusste, dass es ihr nicht guttun würde, alles zu ignorieren und vielleicht sogar erneut mit ihm zu arbeiten. Doch konnte sie auch nicht irgendwelche Lügen erfinden und ihre Karriere ruinieren, nur, um niemanden wissen zu lassen, was passiert war. Also musste sie ihn anzeigen, eigentlich auch ihr gutes Recht ... wenn sie dafür nicht die Wohnung verlassen musste - was wohl die Nächte Hürde werden würde.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 10.09.2020 20:38

Als Rachel sich aufrichtete, tat Tessa es ihr gleich. "Verständlich. Ist nicht schlimm" Sie gingen zurück ins Esszimmer.
Tessa aß nur ihr halbes Brötchen auf, damit sie es nicht wegschmeißen mussten und ihr lauwarmer - oder laukalter - Kaffee war in nur wenigen großzügigen Schlucken ausgetrunken. Danach nahm sie sich tatsächlich auch noch einen Kaffee von Rachel, obgleich diesem natürlich das gewisse etwas fehlte.
Während Rachel ins Schlafzimmer ging, um bei ihrer Arbeit anzurufen, starrte Tessa in den schwarzen Kaffee vor ihr. Sie erinnerte sich daran. Sie dachte nicht allzu oft daran zurück, doch bei gegebenen Umständen... sie erinnerte sich daran, im Wald aufgewacht zu sein. Der unsagbare Schmerz in ihrem Unterkörper, wie ihr Unterleib gepocht hatte, ihre Kopfschmerzen, ihre Übelkeit - mehrmals hatte sie sich übergeben, sie war kaum auf die Beine gekommen, sie hatte sich so mies gefühlt, so dreckig. Und ihre Hosen waren heruntergezogen gewesen, ihre Shirts hochgeschoben und dreckig. Sie erinenrte sich gut an den Weg zur Straße. Stolpernd, blind vor Tränen, dreckig und panisch war sie gewesen und alles hatte ihr geschmerzt.
Sie war dankbar, sich nicht an den Akt selbst zu erinnern, aber...aufzuwachen, mit diesem geschändeten Körpergefühl war absoluter Horror gewesen. Sie war froh, dass Rachel zumindest das erspart worden ist.
Mit einem leichten Seufzen nahm sie einen Schluck Kaffee. Ob Harry mittlerweile schon da war? Nein, sicher nicht. Er wohnte etwas weiter weg. War im Grunde genommen ja auch egal.
Rachel kam wieder aus dem Schlafzimmer und verleitete Tessa dazu, ruckartig aufzusehen. "Natürlich", nickte Tessa sofort, trank ihren Kaffee aus und stand auf. Sie war überrascht, dass Rachel bereits jetzt diesen Schritt zu gehen wagte. Überrascht und stolz. Sie war eine wirklich starke Frau, das hatte Tessa schon immer gewusst.

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Rachel
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Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 10.09.2020 21:27

Rachel wusste noch nicht viel von Tessas Vergangenheit. Lediglich kleine Fetzen hatte sie ihr zukommen lassen, mit denen sie teilweise nicht viel anfangen konnte. Allerdings war das meiste davon ohnehin von Schmerz getränkt. Eigentlich also kein Wunder, dass sie nun so an der Flasche hing. Selbst, wenn sie es nicht mehr ansprach, war ihr bewusst, dass sie irgendwie Alkohol zu sich nahm. Mit Sicherheit auch bei ihr Zuhause. Doch anders als vor drei Wochen, war ihr das gerade fast schon egal. Nicht, weil es nicht wichtig war, sondern weil sie gerade fast nur sich selbst im Kopf hatte. Ihre Überforderung mit dieser Annäherung. Sie brauchte ihre Zeit, ein paar Tage, vielleicht auch diese Anzeige und ... Tessas Hilfe, dann wäre wieder alles okay. Sie konnte damit umgehen. Bald. ''Okay, dann werde ich mir etwas anderes anziehen.'', nickte Rachel und machte sich sofort auf den Weg in ihr Schlafzimmer. Verdammt. Ihr Kleiderschrank würde sie wieder anfallen ... Egal. 
Nach ein paar Minuten kam sie wieder aus dem Raum, wirkte zwar weniger motiviert wie zuvor, war dennoch entschlossen zur Polizei zu gehen. Selbst, wenn Tessa sie sicher durch die Tür des Polizeireviers schieben musste. ''Dann auf, bevor mich der Mut verlässt.'' Sie war so froh darüber, dass Tessa ihr zur Seite stand. Irgendwann würde sie das sicher wieder gutmachen können. Vielleicht ... konnte sie ihr ja irgendwann helfen, nur hoffentlich nicht unter solchen Umständen. Es dauerte einige Sekunden bis sie die Tür wirklich öffnen konnte und noch länger, bis sie einen Schritt über die Schwelle machte. Dabei warf sie Tessa einen entschuldigenden Blick zu. 

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 10.09.2020 22:36

"Ich werde warten", lächelte Tessa. Unnötige Worte, natürlich, aber sie glaubte, dass sie rachel im Augenblick beruhigen würden und es waren nichtsdestotrotz ehrliche Worte. Und so wartete Tessa, während sie ihren Kaffee endgülti austrank. Ob man ihr wohl auch Klamotten gestohlen hatte? Und wenn schon. Das war wirklich ihr kleinstes Problem.
Als Rachel wieder heraustrat, stand Tessa sogleich wieder auf. Trotz der Situation, sah Rachel wirklich toll aus - obgleich Tessa wusste, dass das im Augenblick das letzte war, was diese sicher hören wollte. Sie konnte es verstehen. Also schwieg sie, geleitete sie zur Tür und wartete geduldig, bis sie sich traute, die Tür tatsächlich zu öffnen und schließlich auch über die Schwelle zu treten.
"Alles gut. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.", lächelte Tessa sanft, trat hinter ihr auf den Flur und zog die Tür hinter ihnen zu. Dann hielt sie Rachel ihre Hand hin, damit diese sie ergreifen konnte. "Wir machen das gemeinsam, okay? Du bist nicht allein." Es war ihr wichtig, das zu wiederholen, es war ihr wichtig, dass Rachel das versetand.
Denn allein zu sein...das war es, was einen zerschmetterte.
Was sie in gewisser Weise zerschmettert hatte.
Es ging langsam voran, aber es ging voran. Sie verließen das Haus, traten hinein in einen sanften, unbeständigen Sonnenschein. Leute gingen an ihnen vorbei. Tessa spürte, wie sich Rachels Hand in der ihren verkrampfte und erwiderte den Druck. "Schau mir in die Augen.", sagte sie, stellte sich - ohne sie loszulassen, vor sie und blickte ihr tief in die Augen. "Schau mich an. Es ist alles gut, okay? Es ist alles okay." Sie lächelte, wartete, bis Rachel sich bereit fühlte und dann machten sie sich gemeinsam, Hand in Hand, auf den Weg in Richtung der Polizeistation.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.09.2020 23:04.

Rachel
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Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 15.09.2020 21:01

Schon früher wollte Rachel ihres Wissens wegen bewundert werden, nicht wegen ihrem Aussehen. Natürlich war ihr bewusst, dass sie durchaus einige Menschen damit ansprach, weshalb sie froh darum war, dass Quincy sich über die Jahre hinweg nie wirklich für sie interessiert hatte. Das hatte sie zumindest geglaubt, doch hatte sie das wohl scheinbar bewusst verdrängt. Es war frustrierend. Rachel hatte kaum Menschen in ihrem Leben, er war so viele Jahre ihr Vertrauter gewesen, oft der einzige Mensch, den sie am Tag gesehen hatte und das alles war nun weg. Nie wieder würde es solche Tage geben. Auch wenn sie froh war, Tessa nun bei sich zu haben, so waren die beide einander noch nicht so lange bekannt. Selbst, wenn es sich manchmal so anfühlte. ''Danke.'', nickte Rachel. Sie war ihr wirklich dankbar dafür, dass Tessa sie nicht allein ließ. Schließlich hatte diese genug Probleme mit ihrem eigenen Leben und hätte sie es verstanden, wenn sie nichts damit zu tun hätte haben wollen.
Für einen Moment entschlossen das nun durchzuziehen trat sie voran, doch verieß sie dieser Mut bereits als sie das Haus verlassen hatten. Die Menschen. Sie mochte die Menge ohnehin nicht und erst Recht nicht, wenn sie sich gerade so nackt fühlte. ''Hm?'' Vollkommen aus ihrer Welt gerissen blickte sie in die Augen der Brünetten. Sie war so schön. Ihr Herz schlug ganz schnell, doch konnte sie nicht daran denken ihr auch nur einen Kuss zu geben. Gestern hatte sie noch daran gedacht, wie gerne sie das tun würde und heute schien es ihr zu fremd. Dann jedoch wanderte ihr Blick an dem Körper Tessas vorbei. Sie hatte ihn sofort erkannt. Er stand auf der anderen Straßenseite. Quincy. Es ist alles gut. Das sagte Tessa. Aber es war gar nichts okay. Bildete sie sich das gerade ein? ''Lass ... uns ... weitergehen, okay?'', drängte Rachel die Frau, als hätte sie einen Geist gesehen. Kreideweiß. 

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 15.09.2020 23:03

Sie waren unten am Haus angekommen und angesichts der vielen Menschen erlitt Rachel offensichtlich eine Panikattacke.
Tessa reagierte insinktiv, stellte sich vor sie, redete sanft, aber bestimmmta uf sie ein. Es brauchte einige, ewig lange Augenblicke, danns chienen sich ihre Augen plötzlich zu fokussieren. Blickten sie an. Gott sei Dank.
"Okay", lächelte Tessa beruhigt, wollte sich schonw ieder aufrichten, auf sie warten, bis sie bereit war weiter zu gehen, als ihr Blick neben ihren Kopf wanderte. Und plötzlich sah sie aus wie ein Geist. Als hätte sie die schrecklichsten Gespenter aus ihren Alpträumen gesehen. Tessas Herz begann zu rasen. Das konnte nur eines bedeuten...
Blitzschnell wirbelte sie ihren kopf herum...
...und starrte ihm geradewegs in die Augen.
Grenzenloser Zorn durchflutete sie, machte sie beinahe blind. Nichts wollte sie lieber tun, als über die Straße zu rennen und ihm deutlich zu zeigen, was er getan hatte, wie er es nur wagen konnte, hier aufzukreuzen! Sie würde dafür sorgen, dass er bezahlen würde, oh und wie sie das würde!!
Ihre Hand verkrallte sich in Rachels Arm und in gewisser Weise brachte sie dieses Gefühl ihres eigenen Zorns wieder zur Besinnung. Rachel war hier. es ging um Rachel, nur um sie. Sie ballte ihre Faus und warf dem Kerl nochmal einen Blick zu. Das war noch nicht vorbei. Sie würde ihn finden. Und dann würde sie dafür sorgen, dass er die Finger von Rachel ließ.
Was es auch koste.
"Ja. Gehen wir." Sanft, zur Stütze, legte sie Rachel eine Hand auf den Rücken, um sie mit leichtem Druck in Gang zu bewegen, währenddessen sie auf klägliche Weise versuchte, ihre eigene Anspannung sich nicht anmerken zu lassen.
Oh sie würde ihn drankriegen...
...und wie sie das würde...


--- Rachel & Tessa OUT zu Bar 'Eveybody's Joy' ---->

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2020 21:56.

Rachel
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Re: Rachels Wohnung

von Rachel am 09.11.2020 21:38

--- Rachel & Tessa IN von Bar 'Everybody's Joy' ---->

Somit machten die beiden sich auf den schweren Weg zu Rachels Wohnung. Die Welt schien gerade gegen die beiden zu sein, überall erschien es ihr so, als wären sie unerwünscht und nicht am richtigen Platz. Doch zum Glück war der Weg nicht allzu weit und nach wenigen Minuten stand sie schon vor dem Haus zu ihrer Wohnung und nahm sich noch die Post mit nach oben, die sich in den letzten Tagen angesammelt hatte.
Irgendwie erschien es ihr fast schon merkwürdig nach Hause zu gehen. Sie war gerne bei Tessa, in ihrer Bar und in ihrer Wohnung. Hier hatte sie ohnehin nur selten einmal Zeit verbracht. Es war nicht wirklich wie ein Zuhause. Es war einfach eine Unterkunft. In der Wohnung zog sie ihre Schuhe aus und schloss die Tür hinter Tessa. ''Marhabaan bik fi byty.'', deutete sie grinsend in ihre Wohnung hinein. ''Willkommen in meinem Zuhause.'', übersetzte sie sich selbst.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

von Tessa am 09.11.2020 21:40

Tessa musste leicht lächeln. Es war ein mechanisches Lächeln - wie alles andere, was sie tat - aber immerhin ein Lächeln. „Ja", sagte Tessa und ließ dabei etwas zu viel aufgestaute Luft aus ihrer Lunge. „Er hatte schon immer einen Narren an mir gefressen. Ich weiß nicht, warum, aber...er meint es immer gut." Ihr mechanisches Lächeln verfestigte sich noch ein wenig, ehe sie steif in ihre Privaträume zurückging, um ihre Sachen zu holen. Noch hatte sie keine Ahnung, was sie überhaupt anziehen wollte - der Abend erschien ihr noch so furchtbar weit entfernt. Als sie jedoch vor ihrem Schrank stand hatte sie sich schnell entschieden. Es war ein seltsames Gefühl. Sie erinnerte sich daran, wie sie Angst und Bang vor diesem Abend gewesen war. Nicht wissend, wie sie ihn überstehen sollte. Jetzt? Jetzt sah sie ihm fast gleichgültig entgegen.
Noch zumindest.
Tessa glühte von innen, der rasch konsumierte Alkohol tat bereits seine Wirkung und sie spürte die leichte sich ausbreitende Watte in ihrem Kopf bereits, als sie auf dem Weg durch die Wohnung zurück zu Rachel war. Und dennoch war es ein irgendwie angenehmes Gefühl.
Sie verließen die Bar, Tessa schloss ab und auf dem ganzen Weg zurück ließ Tessa Rachels Hand kein einziges Mal los. Trotz ihrer eigenen Apathie spürte sie Rachels Nervosität und aufsteigende Panik und so hielt sie ihre Hand fest, zeigte ihr, dass sie nicht allein war. Dass sie zusammen waren.
So kämpften sie sich durch die Straßen.
Und bald darauf waren sie auch schon an Rachels Wohnung angekommen, die Tür war aufgeschlossen und sie hatten das Innere betreten. Tessa betrachtete den Boden, wo sie Rachel in einem Rausch des Verlangens zu Boden gerungen und dort hatte liegen lassen, um zum Alkohol zu kommen.
Daran zu denken, war, als würde sie in das tiefe dunkle Loch schauen, was sich in ihrer selbst befand.
„Es klingt schön, wenn du israelisch sprichst", lächelte Tessa leicht und wie von allein war - woher auch immer, bei ihrer momentanen nicht vorhandenen Gefühlslage - der verruchte Ton in ihrer Stimme wieder da. „Oder war es Hebräisch?" sie drehte sich zu Rachel um, sah sie an. Sie hatte keine Ahnung, was genau in Israel eigentlich gesprochen wurde, aber Rachel auf ihrer Muttersprache etwas sagen zu hören war wirklich schön...

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