Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015) [ZWANGSCUT]

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Joanna

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Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015) [ZWANGSCUT]

von Joanna am 29.05.2021 16:57

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Es ist der 3.10.2015, als Joanna Officer von einem langen Tag mit dem Auto auf dem Heimweg ist. Zusammen mit ihr im Wagen sind ihre Eltern und ihre kleine Schwester Lisbeth Officer, welche in wenigen Tagen heiraten will. Oder eher gesagt: wollte. Joanna ist müde, genervt, ungeduldig - und überfährt an der kommenden Kreuzung zu schnell die rote Ampel, wird von einem von der Seiten kommenden Auto getroffen, gerät heftig auf die Gegenfahrbahn und verursacht damit einen großen Crash, bei welchem nicht nur die beiden Insassen des anderen Autos, sondern auch ihre eigene Familie ums Leben kommt. Sie selbst kommt verletzt ins Krankenhaus, wo sie bei Erwachen nach der Operation bereits von Polizisten zur Befragung erwartet wird. Nicht viel später darauf lernt sie ihre Anwältin und deren Auszubildende Elva Kane lernen, für die dies ihr erster Fall ist, den sie hautnah miterleben wird... nur dass die Karten für Joanna denkbar schlecht stehen...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2022 12:43.

Elva
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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Elva am 09.06.2021 20:28

Elva war jetzt bereits seit einigen Wochen bei der Kanzlei, an die Annalise Keating sie für ein Praktikum ausgeliehen hatte. Auch wenn es am Anfang durchaus so ausgesehen hatte, als würde man sie nicht Ernst nehmen und ihr auch keine Chance geben wollen. Das wäre natürlich sehr schade und definitiv nicht Sinn der Sache gewesen - aber die Brünette hatte sich das auch nicht gefallen lassen, denn als Juristin musste man sich eben durchbeißen. Nach wie vor waren Anwaltskanzleien bevorzugt eine Männerdomäne und man musste sich beweisen, durfte sich auch von Rückschlägen nicht beirren lassen. Und genau das hatte Elva auch nicht getan, zwar hatte sie am Anfang für die anderen den Kaffee besorgt - das tat sie auch heute noch aber nicht mehr weil sie es musste, sondern einfach als Geste der Höflichkeit und des Respekts. Bei diesen Gelegenheiten hatte sie dann Anregungen zu aktuellen Fällen gegeben und den Anwälten der Kanzlei immer wieder bewiesen, dass sie auch tatsächlich etwas von der Arbeit als Jurist und auch der aktuellen Gesetzeslage verstand. Natürlich verstand sich das in ihrer Branche von selbst und deshalb musste man sich eben von der breiten Masse an Jurastudenten abheben, die es in den Staaten gab. Elva war zum Glück auch nicht auf den Kopf gefallen und konnte auch mal eher unkonventionelle Ideen in Betracht ziehen - dadurch und durch ihre Beharrlichkeit, war es ihr schließlich auch gelungen ihre Chefs von sich zu überzeugen.
Weshalb es heute auch endlich so weit war: Endlich durfte sie mit ihrer Chefin einen Fall vertreten, den von Joanna Officer. Zwar war es nüchtern betrachtet nur ein Verkehrsdelikt mit Personenschaden.. aber so einfach war die ganze Sache nicht. Besonders emotional gesehen nicht - denn dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen und das musste wirklich hart gewesen sein, wenn man ihrer Klientin das direkt gesagt hatte nachdem sie im Krankenhaus erwacht war..
Was nach aktuellen Informationen der Kanzlei auch noch gar nicht so lange zurück lag. Und dennoch saßen Larissa und Elva nun im Krankenzimmer der blonden Frau. Die Miene der jungen Brünetten war neutral und sie musterte Joanna Aufmerksam, starrte sie aber natürlich nicht dauerhaft aufdringlich an. Larissa hatte die beiden vorgestellt und Jo aufgefordert zu erzählen woran Sie sich noch erinnern könne. Dementsprechend hörte Elva nun zu und machte sich eifrig Notizen - die Sachlage war allem Anschein nach bereits ziemlich eindeutig und auch wenn Larissa versuchen würde das Bestmögliche für Joanna heraus zu holen, irgendeine Form von Strafe würden sie der blonden Frau nicht ersparen können.. Ganz davon abgesehen, dass Jo durch den Verlust ihrer Familie schon genug gestraft sein dürfte..

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Joanna

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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Joanna am 20.06.2021 13:13

Joanna lag da und starrte an die Decke. Wie die ganze letzte Zeit. Seit sie aufgewacht war. Manchmal starrte sie auch nach links oder rechts an die Wand, da ihr Bein aber noch in einem dicken Gips steckte wegen dem komplizierten Bruch dort, war das auf die Seite drehen schwer.
Zum wiederholten Mal spürte sie, wie sich ein schwerer Kloß in ihrem Hals zu bilden begann, sich ein großer Felsen auf ihre Brust zu legen und ihr nach und nach die Luft abzuschnüren schien. Wa-rum? Das war die alles entscheidende Frage. Die Frage, welche sie fast in den Wahnsinn trieb, welche sie Tag und Nacht beschäftige. Sie konnte nachts nicht mehr schlafen. Die Ärzte gaben ihr starke Schlafmittel, damit sie in der Nacht überhaupt Ruhe finden konnte - und selbst die war ja dann nur erzwungen. Sie erwarchte morgens mit schrecklichem Gefühl, oft noch mit schlimmsten Alpträumen beim Aufwachen. Alpträumen wo sie ihre Eltern sah... ihre Schwester.. Lis...
Joanna presste die Lippen fest aufeinander, biss sich mit ihren Zähnen darauf und schloss die Augen, hinter deren Lidern sie schon wieder die Tränen spüren konnte. Wa-rum? Warum Lis? Warum musste Lis tot sein? Warum nicht sie? Warum hatte Lis an ihrer Stelle sterben müssen??? Lis, die doch grade hatte heiraten wollen... heute sogar. Oder war es gestern gewesen?
Ein heftiges Stechen fuhr einmal quer durch ihren Brustkorb als hätte jemand ihr einen heißglühenden Kohlenstab hineingerammt. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten als die Schuldgefühle und alles sie zu übermannen drohte - und in diesem Augenblick ging die Tür.
Rasch atmete Joanna tief ein, wischte sich mit schmalen Fingern Tränen aus den Augen, die noch nicht gefallen war und zwang sich, tief einzuatmen. Verpackte ihre Schuld, ihren Schmerz in sich. Es tat ihr so leid... es tat ihr so verdammt leid...
Wa-rum sie? Wa-rum hatte sie überlebt? Warum nicht Lis? Warum hatte Jo so blöd, so unsagbar dumm sein müssen?! Warum hatte sie die rote Ampel nicht beachtet, warum hatte sie das Auto nicht gesehen - WA-RUM?!?
Joanna versuchte zu lächeln, als ihre Anwältin inklusive ihrer Auszubildenen hereintraten, doch dem Blick des jüngeren Mädchens nach zu urteilen gelang ihr das nicht sonderlich gut. Also ließ sie es bleiben und fokussierte sich lieber wieder darauf, ruhigt ein und auszuatmen. Es war Horror. Und noch immer so unwirklich. So unnsagbar unwirklich. Konnte sie nicht einfach wieder erwachen? Erwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Traum gewesen war? Dass der Ausflugstag erst noch bevorstand? Oder noch besser: gar nicht erst stattfand? Dass Lis, dass ihre Mum und ihr Dad, dass sie... noch lebten?

Nachdem Jo im Krankenhaus nach dem Unfall aufgewacht war, hattte sie sich zunächst an nichts erinnern können. Die Erinnerungen kamen jedoch zurück, als man sie vorsichtig informierte - ungeheuer klar, ungeheuer heftig. Kaum wenige Stunden später hatten die Polizisten aus ihrem Dorf bereits bei ihr gestanden und sie befragt, sich alles aufgeschrieben. Jo hatte die Verachtung in ihren Blicken erkannt. Es waren welche aus ihrem Dorf, aus dem alle ohnehin schon schlecht auf sie zu sprechen gewesen waren und... sie hatte diese Blicke verdient... so verdient.. Tonlos hatte sie berichtet, an was sie sich erinnern konnte und die Bullen hatten ihr mitgeteilt, sie sollte sich besser einen Anwalt suchen.
Und hier waren sie jetzt schon.
Wie konnte das alles nur geschehen sein? Wie??! Es war doch... es war doch vor ein paar Tagen noch alles in Ordnung gewesen...
Abgesehen von den Polizisten war bisher noch niemand da gewesen. Noch nicht einmal ihr Mann. Obwohl er davon unterrichtet worden sein musste, was geschehen war. Immerhin war er ihr Notfallkontakt, ihr Mann, den sie liebte, und... und ebenfalls ein Polizist...
Mühsam ignorierte Joanna den neuerlichen Kloß und öffnete die Lippen, um absolut tonlos zu beginnen, zu erzählen, was geschehen war. Dabei auf einen Punkt starrend, den nur sie sehen konnte. Sie fühlte sich nicht, als wäre sie diejenige, die erzählte. Fühlte sich wie eine Außenstehende. Kann es bitte nicht nur ein Traum sein? Irgendein Alptraum? Das hier... das tat noch mehr weh als der Verlust ihres ungeborenen Kindes und das.... das wollte echt schon was heißen... "Wir sind morgens los gefahren in die Stadt", begann Joanna. Sie schluckte. "Meine.... meine Schwester wollte in Kürze heiraten und wir wollten noch die letzten Vorbereitungen treffen. Waren abends noch gemeinsam essen und so. Ich... war die Fahrerin. Ich hab nichts getrunken." Sie konnte es noch nicht einmal auf Alkohol oder sonst was schieben. "Wir waren den ganzen Tag unterwegs, sind durch das Dorf gelaufen und... keine Ahnung, ich war einfach nur noch genervt und angepisst von dem Stress der irgendwie herrschte, weil alle nicht so ganz zufrieden waren und es war spät, ich war müde, ich wollte ins Bett. Ich wollt einfach nur noch so schnell wie möglich nach Hause." Sie stoppte kurz, starrte zurück an die Decke. Es war ihre Anwältin. Man sagte die Wahrheit, oder? "...Ich... hab die rote Ampel gesehen. Sie wurd kurz vorher rot. Das hat mich noch mehr genervt und ich dachte mir... keine Ahnung. Es ist dunkel, es ist ein Dorf, hier fährt doch grad eh safe keiner, also hab ich aufs Gas gedrückt." Und ab da begannen ihre Erinnerungen verschwommen zu sein. Sie hielt inne. Es waren Lichter, ein lautes Krachen, ein durchdringender, Schrei in ihrem Kopf. Und Schmerzen. Irre schmerzen. Und hellstes Licht. Sie erinnerte sich an noch etwas. "Ich hab versucht das Lenkrad rumzureißen nach dem ersten Crash, aber..." Da war sie schon auf der Gegenfahrbahn gewesen, da war schon das andere Auto gewesen, der zweite, viel heftigere Aufprall und dann war endgültig alles aus ihren Erinnerungen ausgelöscht. Nur schmerzhafte Dunkelheit, ein Piepen. Ganz aus dem Off Sirenen, aber selbst da war sie sich nicht sicher, ob sie das nicht nachträglich hinzudichtete.
Der Kloß war wieder da, als Joanna nun erneut die Lippen öffnete. "Ich bin schuldig.", flüsterte sie. Es war kaum mehr als ein Hauchen. Vielleicht hörten es die beiden noch nichtmal. Joannas Blick fand den der Auszubildenden. Elva. Joanna versuchte sich wieder an einer Art schwachen Lächeln für sie - und scheiterte erneut kläglich.
Der Schmerz in ihrer Brust saß tief.
...Scheiße..

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2021 11:33.

Elva
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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Elva am 26.06.2021 20:58

Elva freute sich wirklich darüber, dass sie ihre Chefs endlich von sich hatte überzeugen können. Aber natürlich war ein Autounfall mit mehreren Opfern nicht gerade ein leichter Fall - besonders für den ersten. Und auch wenn sie nicht gerade ein Mimöschen war - wie ihr Chef es ausdrücken würde - so war Elva doch eine Person mit sehr viel Empathie. Was selbstverständlich nichts unbedingt schlechtes war, wie Larissa nicht müde wurde zu betonen - während Evano ihr immer sagte, sie müsse sich ein dickes Fell zulegen, wenn sie lange in diesem Beruf arbeiten wollte. Denn schließlich arbeitete man als Anwalt ja mit den unterschiedlichsten Menschen und das ganz unabhängig davon ob man sich nun auf das Strafrecht spezialisierte oder doch eher dem Scheidungsrecht oder ähnlichem zugetan war. Und Joanna Officer's Fall würde mit ziemlicher Sicherheit sehr emotional werden. Denn schließlich zählten zu den Opfern ihre Schwester und ihre Eltern. Da waren auf jeden Fall sehr viel Schmerz und auch Schuldgefühle mit im Spiel..
Was sich während der Erzählung der blonden Frau bestätigte, die weder Larissa noch Elva wirklich ansehen konnte, sondern einen Punkt an der Wand fixiert hatte. Elva hatte beim Zuhören und auch schon nach betreten des Zimmers das beklemmende Gefühl beschlichen, dass Joana sich einsam fühlte. Einsam, verloren und so schuldig wobei Schuld nicht immer gleich Schuld war. Denn es gab ein juristisches Schuldig und ein emotionales Gefühl von Schuld.. und die Brünette war sich im ersten Moment nicht sicher ob sich Joana eher emotional oder juristisch gesehen als Schuldig bekannte, als sie der Anwältin und ihrer Assistentin gegenüber ihre Schuld verkündete. Der Bericht des Unfallherganges hatte Elva schon sehr berührt aber die geflüsterten Worte "Ich bin schuldig" von der Blondine brachen der Brünetten schier das Herz. Und sie musste gegen einen Kloß in der Größe eines Schneeballs in ihrem Hals schlucken. Schon beinahe unwillkürlich, wie gegen ihren Willen - denn einen guten Eindruck würde das sicher nicht hinterlassen oder sie dürfte sich dafür später noch was anhören - aber Elva drückte kurz sanft die Hand von Joanna um dieser zumindest ein wenig Trost zu spenden. Auch wenn dies natürlich kaum einen Wert hatte, denn die drei Familienmitglieder die, die Blondine verloren hatte brachte diese Geste nicht zurück. Sich ein wenig menschlich und ihr Mitgefühl zu zeigen konnte aber ja kaum Schaden. Und immerhin hatte Elva ja brav alles protokolliert für Larissa, trotzdem ließ sie die Hand von Joanna recht schnell wieder los. Schließlich ergriff Larissa wieder das Wort, nach dem sie Elva losgeschickt hatte ihnen etwas zu trinken zu besorgen. Dieser Aufforderung war die Brünette natürlich sofort nachgekommen und hatte das Krankenzimmer verlassen. Die erfahrene Anwältin die zurück geblieben war, schlug ihre Beine übereinander und blickte Joanna Ernst an. "Ich verstehe das Ihnen das schwer gefallen ist, diesen Abend noch einmal zu durchleben und ich danke Ihnen, dass Sie uns dennoch alles berichtet haben. Ich werde versuchen trotzdem eine milde Strafe für Sie heraus zu holen. Sie haben fahrlässig gehandelt ganz ohne Frage. Aber man darf auch Ihre Verfassung nach einem langen, stressigen Tag dabei nicht außer Acht lassen.", erklärte die Kanadierin.
Elva hatte unterdessen das Kiosk des Krankenhauses aufgesucht und nicht nur für ihre Chefin und sich ein koffeinhaltiges Heißgetränk erworben, sondern auch eine kleine Zimmerpflanze, für ihre Mandantin. Mit beidem ausgerüstet kehrte die Brünette in das Krankenzimmer zurück und stellte die Pflanze auf dem Tisch ab. "Damit etwas Farbe in das Zimmer kommt, ich hoffe Sie sind nicht allergisch, wenn doch nehme ich die Pflanze natürlich wieder mit." Elva lächelte schief und gab ihrer Chefin dann ihren Kaffee. "Wir werden in den nächsten Tagen noch einmal vorbei kommen, ruhen Sie sich aus Mrs. Officer.", sagte Larissa und Elva runzelte leicht die Stirn. "Sofern Sie aktuell keine Fragen mehr haben natürlich.", fügte die Brünette dann noch hinzu und nippte an ihrem Chai Latte.

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Joanna

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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Joanna am 09.08.2021 11:50

Schweigend lag Joanna nach ihren Ausführungen da, in dem weißen Bett. Ihr Blick hatte wieder den Weg zur Decke gefunden. Irgendwie empfand sie grade ein außergewöhnlich intensives Gefühl ihrer rechten Hand. Spürte nahezu jedes Schweißtröpfchen in der Handinnenfläche, wie ihre Finger leicht gekrümmt waren... unwillkürlich ballte sie die Hand zusammen, ballte sie irgendwie um das Bettlaken, zog ein wenig daran, während gleichzeitig in ihrem Kopf ein Wort wie ein Hammer immer wieder auf sie einschlug. Wieder und wieder, im Takt ihres Herzens, das nicht mehr schlagen sollte. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld. Schuld...
Und plötzlich spürte sie eine Berührung in ihrer anderen, freien linken Hand. Joanna blinzelte, sah kurz hinunter auf ihre Hand, in welcher eine andere lag und dann auf. Es war die Auszubildende der Anwältin, deren Namen Joanna schon wieder vergessen hatte. Sie hatte gar nicht erst richtig zugehört vorhin. Das tat ihr leid. Sie... war eben nicht wirklich hier..
Ein Lächeln schaffte Jo zwar nicht, als sie den Blickkontakt zu der Auszubildenen fand, aber immerhin ein Zucken ihrer Mundwinkel, was so eine Art gewolltes Lächeln wenigstens andeuten konnten. Hoffentlich. Fuck, der Druck hinter ihren Augen, das schwarze gefrässige Loch in ihrer Brust, es wurde immer heftiger. Beides.
Und plötzlich konnte es sich nicht halten, der Druck in ihrem Inneren erreichte ein persönliches Maximum und zerbrach die Barriere. Eine Träne rollte über ihre Wange. Dicht gefolgt von einer zweiten. Sogleich hob Jo eine Hand und strich sie fort. Scheiße...
Die namenlose Auszubildende wurde hinausgeschickt - hoffentlich nicht wegen der Geste - und kaum da sie das Krankenzimmer verlassen hatte sprach die Anwältin. Joanna atmete so tief wie möglich durch (es verursuchte ein Stechen in ihrem Brustkasten - sie hatte eine Rippe gebrochen) und richtete ihren Blick mühsam auf die sprechende Frau. Joanna nickte leicht bei den Worten. Sie dachte an ihr Dorf. Die sicher alle als Zeugen oder zumindest Anwesende dabei sein würden, sollte es erlaubt sein. Sie würden versuchen das schlimmstmögliche für sie rauszuholen. Das war ihr klar.
Sie machte ihnen noch nichtmal einen Vorwurf. So oder so würde sie nicht bekomen, was sie verdient hatte. "Danke.", sagte Joanna dennoch tonlos, obgleich sie das Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen konnte.
Kurz darauf war die Auszubildende schon wieder da. Gott. War sie süß. So süß wie...
...der Gedanke an Lis ließ sogleich erneut Tränen in ihre Augen steigen. Sie waren unmöglich aufzuhalten. Sie zitterte, schluckte. Sie presste die Lippen fest aufeinander, bemühte sich ruhig zu atmen, dann zuckten ihre Mundwinkel erneut. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin nicht allergisch. Danke." Das meinte sie so. Sie hoffte, es kam auch halbwegs so rüber, da war sie sich nämlich echt nicht sicher. Einen Moment verlor sich ihr Blick im Anblick der Pflanze - erst bei der Frage nach Fragen sah Joanna wieder auf. Auch wenn sie es nicht wollte - sie hatte ein bisschen Angst. Ihre Gefühle spielten komplett verrückt, drunter und drüber. Sie wusste selbst nicht was sie fühlte... abergesehen von der Schuld. Der endlosen Schuld.
"Eine Frage hab ich:", sagte Joanna und richtete ihren Blick auf die Anwältin. "Was denken Sie, was für ne Strafe herauskommen könnte?" Sie selbst konnte es überhaupt nicht einschätzen und so.... hätte sie zumindnest eine Vorstellung davon, was sie erwarten könnte..

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Elva
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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Elva am 27.08.2021 01:37

Es war ziemlich sicher die freundliche aber unprofessionelle Geste gegenüber Joanna die Elva den "Rausschmiss" aus dem Zimmer beschert hatte aber es war ihr egal. Ja okay bei diesem Fall sollte sie sich beweisen und zeigen das sie zur Anwältin taugte aber musste sie dafür herzlos sein? Wenn ja dann müsste die Brünette sich das eventuell noch einmal überlegen ob sie wirklich Anwältin werden wollte... Es gab überall schwarze Schafe - das galt ziemlich sicher für jeden Berufsstand - aber man musste ja nicht zwingend Teil davon sein! Und ehrlich gesagt wäre Elva ziemlich enttäuscht, wenn die Kanzlei, an die Annaliese sie ausgeliehen hatte, zu den schwarzen Schafen dazu gehören würde. Denn eigentlich hatte zuvor Larissa immer einen guten Eindruck bei Elva hinterlassen... Nicht so aber heute was bei der jungen Frau durchaus ein schlechtes Gefühl hinterließ. Dessen zum Trotz hatte sie für Joanna die kleine Pflanze gekauft, denn das Krankenhauszimmer konnte durchaus mehr Farbe vertragen und in diesem trostlosen Zimmer würde sich die Verfassung ihrer Mandantin wohl kaum in irgendeiner Weise verbessern. Das mochte Larissa ja vielleicht egal sein aber Elva keineswegs. Besonders nicht nachdem ihre kleine Geste zumindest die Andeutung eines Lächelns in das Gesicht von Jo gezaubert hatte, wovon Larissa gerade mal halten konnte was sie wollte es ging der Brünetten gerade dezent am Arsch vorbei.
Wieder zurück im Zimmer, hatte sie auch zuerst das Geschenk überreicht, bevor sie ihrer Chefin den Kaffee gegeben hatte. Etwas das Larissa durchaus als Unverschämtheit und Form der Respektlosigkeit ihr gegenüber auffassen könnte - es aber hoffentlich nicht tat, denn so hatte Elva es definitiv nicht gemeint. Als ihre Vorgesetzte dann auch schon das Ende ihres Besuches verkündete konnte die junge Frau nicht anders als ein ganz übles Gefühl in der Magengegend zu verspüren und es erfüllte sie auch mit einer gewissen Ratlosigkeit. Natürlich hatten sie so weit alles erfahren das wichtig war aber die plötzliche Eile aufzubrechen, irritierte sie doch ziemlich. Weshalb sie die Bemerkung mit den Fragen auch einfach hatte einwerfen müssen! Wenn es Larissa schon nicht in den Sinn kam... Was sich als Goldrichtig erwies als Joanna meinte sie habe tatsächlich eine Frage. Sofort sahen beide Frauen aufmerksam zu ihrer Mandantin, Larissa nachdem sie die Frage gehört hatte dann aber wieder zu Elva und meinte: "Elva das müsstest du auch wissen. Kannst du die Frage von Mrs. Officer beantworten?" Im ersten Moment war die Brünette so perplex das sie gar nicht reagierte, dann räusperte sie sich jedoch und nickte lächelnd. "Aber selbstverständlich...", begann sie und wand sich Jo zu. "Da sie nicht vorsätzlich und somit fahrlässig gehandelt haben liegt die Mindeststrafe mit der Sie zu rechnen haben bei mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldbuße. Es liegt im Ermessen des Richters oder der Richterin ob er die Gelbuße verhängt oder die Freiheitsstrafe. Auch eine höhere Freiheitsstrafe zu verhängen liegt im Ermessen des Richters, da mehrere Personen zu Tode gekommen sind. Und Sie werden am wahrscheinlichsten mit einer Freiheitsstrafe zu rechnen haben da Geldbußen bei mehreren Opfern meist nicht mehr in Betracht gezogen werden..." 

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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Joanna am 10.10.2021 13:56

Der Besuch ihrer Anwälte war kurz gewesen. Oder lang? Joanna konnte es nicht einschätzen. Seit des Unfalls war ihr Zeitgefühl nicht mehr im Mindesten vorhanden. Es konnte sein dass ihre Anwältin und ihre Auszubildende seit zwei Stunden in diesem Zimmer saßen. Genauso gut könnten es auch nur zehn Minuten sein. Joanna fühlte sich tot. So tot. Wie sie da lag und an die Decke starrte. Aber wenn sie sich so tot fühlte, warum fühlte sie dann noch so viel? Warum tat es so weh? Und sie meinte nicht die physischen Verletzungen - weshalb die schmerzten war schließlich klar. Nein sie meinte ihr Inneres. Wenn sie sich so ausgebrannt und wirklich gestorben fühlte, als wäre sie bei dem Unfall ebenfalls ums Leben gekommen (wie es hätte sein sollen), wie konnte sie diesen ganzen Schmerz, dieses wieder und wieder und wieder Zerbrechen ihres Herzens und das Schneiden an seinen Scherben, die krampfhaft leidvollen Atemzüge, dieses riesige Gebirge an Schuld auf ihren Schultern, dass sie nahezu erdrückte, sie wortwörtlich in jeder Sekunde ertrinken ließ... wie konnte sie das alles denn dann noch fühlen? So sehr, so intensiv, so...
Sie schluckte. Schwer. Ihre Hand zitterte leicht und sie klammerte sich an die nächsten Worte. Die Frage nach Fragen und sofort kam ihr eine. Ihr war klar, dass sie eine Strafe erwarten würde. Sie wusste, was sie getan hatte. Scheiße, ja, sie wusste es. Auch wenn sie sich an den genauen Tathergang während des Unfalls nicht mehr erinnern konnte (wobei die Ärzte meinten, es sei gut möglich, dass die Erinnerungen später wiederkämen). Aber sie erinnerte sich, dass sie zu schnell gefahren war. Sie erinnerte sich, die rote Ampel gesehen... ...und ignoriert zu haben. Sie wusste dass sie Schuld war. Sie allein.
Als ihre Anwältin das Wort an die so süße und liebliche Angestellte weitergab, richtete sich Joannas Blick auf diese. Die Worte von ihr schienen seltsam in Joannas Kopf nachzuhallen. Was? Bitte... was? Obgleich es sich vollkommen surreal und irrational anfühlte - der Gedanke, dass sie wohl aller Wahrscheinlichkeit nach in den Knast kommen würde - hatte sie gleichzeitig das Gefühl, als sei es nicht Strafe genug. Nicht im Mindesten. Sie sollte auf ewig dort verroten. Oder gleich umgebracht werden. Oder...
"Ich komm also in den Knast.", unterbrach Joanna tonlos ihre eigenen kreisenden Gedanken. Sie würde vorbestraft sein. Wie lächerlich das jetzt einfach klang. Es sollte eine lebenslange Strafe sein. Es war ja noch nichtmal, dass sie irgendwelche Fremden überfahren hatte oder sonst was. Sie hatte ihre Familie umgebracht. Ihre kleine Schwester... sie.. "Danke für die Ehrlichkeit. Und... dass ihr mich vertretet.", sagte Joanna und unterbrach damit erneut ihre eigenen Gedankenstränge. Gerne hätte sie sich noch ein wenig mit Elva unterhalten. Um sich abzulenken. Um reden zu können, irgendwas. um diese Gedanken durchschneiden zu können, wenigstens für einen kurzen Moment, um es hinauszögern zu können, hinauszögern, um... um...
"Sie werden mich kontaktieren, wenn es irgendwas Neues gibt oder... keine Ahnung. Iwas?", fragte Joanna. Es fühlte sich noch immer surreal an. Sie hatte schon viel Scheiße in ihrem Leben gebaut. Kleinere Einbrüche (ohne etwas zu stehlen, nur mal unerlaubt auf nem Dach tanzen oder sowas), illegal Gras rauchen, besoffen fahren (okay, da war sie noch jung gewesen und nicht ihr Auto - aber selbst da war ironischerweise nix passiert)... aber sie hätte nie gedacht, mal in den Knast zu müssen. Was würde ihr Mann dazu sagen? Was, wenn er gezwungen sein würde, sie festzunehmen (was natürlich eigentlich niemals passieren konnte, doch ihr Kopf arbeitete zurzeit zu irratonial, um sich dessen bewusst zu sein). Sie sah es schon vor sich. Wie James ihr die Handschellen anlegte. Mit einem tief enttäuschen Blick. Irgendetwas in ihr brach erneut.
Wäre sie doch nur gestorben...
Wäre sie doch nur gestorben...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.02.2022 14:34.

Elva
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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Elva am 02.01.2022 13:44

Eigentlich kam Elva der bisherige Besuch - Kein Besuch ein Mandantengespräch du Schäfchen! Verhöhnte sie gedanklich die Stimme ihres Unterbewusstseins, die erschreckend nach ihrem Vater klang... die Brünette und brachte sie kurz aus dem Konzept. Andererseits hätte es sie auch nicht wundern sollen, wo ihr Vater doch keinen Hehl daraus machte das er mit der Berufswahl seiner Tochter nicht einverstanden war! Und auch Larissa hatte bereits Zweifel geäußert daran das Elva über den nötigen Schneid verfügte um Anwältin zu sein. Ja und es stimmte ja irgendwo auch: Sie war schon etwas weich - wenn auch nicht verweichlicht - und hatte womöglich auch etwas zu viel Mitgefühl... Besonders da ihre Mandantin ja so offensichtlich schuldig war aber das bedeutete ja nicht automatisch das Joanna ein schlechter Mensch war! Denn das sie unter dem Geschehenen litt sah man ganz deutlich und auch das sie ehrlich bedauerte. Gut, ob das bedauern nun mehr dem Verlust ihrer Familie oder doch eher dem Umstand, dass sie überlebt hatte galt darüber könnte man sicherlich noch streiten... Aber das spielte für Larissa keine Rolle, sie erledigte ihren Job und würde Joanna bestmöglich verteidigen aber menschlich wahrte ihre Chefin immer Abstand zu ihren Klienten. Und Elva sah durchaus ein das man besser immer ein wenig Abstand wahren sollte, um Professionelle Arbeit leisten zu können nur... konnte es auch nicht wirklich gut sein sich so komplett abzuschotten emotional und menschlich. Wobei das natürlich aber auch daran liegen könnte das Larissa schon so lange als Anwältin tätig war und mit absoluter Sicherheit schon viel mehr gesehen und erlebt hatte als ihre junge Assistentin... Und der Erfolg der Kanzlei sprach wohl für sich also sollte Elva sich wahrscheinlich durchaus eine Scheibe von ihrer Chefin abschneiden und wenn schon nicht von Larissa dann doch zumindest von Annalise. Immerhin waren beide knallharte und sehr erfolgreiche Strafverteidigerinnen die teilweise, so zumindest der Eindruck der Brünetten, von manchen Staatsanwälten regelrecht gefürchtet wurden... Was durchaus einer der Gründe gewesen war weshalb Elva so hart gearbeitet hatte: damit man Notiz von ihr nahm und sie von der besten lernen wollte um selbst Mal eine der besten zu werden! Wobei sie von diesem Ziel wohl ganz schnell Abstand gewonnen hätte, wäre ihr der Preis dafür jetzt schon bekannt. Denn der war einfach viel zu hoch. Denn niemals hatte sie vorgehabt sprichwörtlich - oder doch tatsächlich? - ihre Seele verkaufen zu müssen um ihr Ziel zu erreichen! Wahrscheinlich würde Elva sich in einigen Jahren nach dem heutigen Tag zurücksehnen und sich Wünschen, den Schneid gehabt zu haben diesem Job den Rücken zu kehren und diesen Fall als Warnung zu verstehen. Denn es war ja nicht unbedingt so als hätte sie nicht enorme Zweifel, dass diese Arbeit die richtige für sie war. Nur war da andererseits auch der Ehrgeiz sich und allen anderen zu beweißen das sie eben doch das Zeug dazu hatte! Wie töricht von ihr... Aber Trotzig war Elva eben schon immer gewesen. Und überhaupt ging es gerade alles andere als um sie! "Jeder ist sich selbst der Nächste", war zudem noch nie so wirklich ihre Einstellung gewesen.
Deshalb richtete sich ihre volle Aufmerksamkeit, mit kleinen Unterbrechungen, auch vor allem auf Joanna. Die definitiv Hilfe und vor allem juristischen Beistand brauchte! Denn natürlich war die Lage nicht optimal aber das bedeutete auch nicht das es vollkommen aussichtslos war, denn genau dafür hatte man schließlich Anwälte.Damit man nicht mit Staatsanwälten und Gerichtssälen und dem allem allein fertig werden musste und jemanden hatte, der für einen Kämpfte auch wenn man selbst vielleicht nicht die Kraft zum Kämpfen hatte. Wonach ihre Mandantin so wie sie da im Bett lag und kaum zu einer Gefühlsregung imstande war, nicht wirklich den Eindruck machte. Was man aber durchaus verstehen konnte, wenn man die Gesamtumstände würdigte und zumindest zeigte Joanna durchaus Interesse an ihrem Schicksal, hatte immerhin Fragen gestellt. Manch einer Tat nicht einmal das sondern beantwortete nur die nötigsten Fragen und überließ alles andere Larissa oder einem ihrer Partner. Aber das war wohl auch okay so, immerhin beschäftigte man in der Regel genau dafür Fachleute. Weshalb nun ausgerechnet Elva die Frage hatte beantworten sollen war ihr im Grunde eigentlich auch egal, wahrscheinlich war es ein Test gewesen, wie gut sie sich denn mit der Gesetzeslage auskannte. Oder Larissa hatte erkannt das es ihr selbst etwas an dem nötigen Feingefühl mangelte, oder wie auch immer! Es spielte keine Rolle und die Brünette konzentrierte sich ganz auf Joanna und versuchte gleichzeitig möglichst sachlich aber auch taktvoll in ihrer Wortwahl zu sein. Was ihr, ihrer Meinung nach auch Recht gut gelang. Was ihr wohl auch ziemlich gut gelang, denn zumindest hatte Joanna offensichtlich schonmal verstanden was ihr wahrscheinlich unumgänglich bevorstehen würde. Denn man konnte als Anwalt noch so gut sein, es gab nun einmal Umstände die man vielleicht noch abmildern konnte aber ungeschehen hzu machen oder aus dem Gedächtnis oder Bewusstsein zu streichen, war unmöglich. Weshalb Elva, mit einem entschuldigenden Lächeln zwar, nur nicken konnte als die Blondine ganz richtig anmerkte, dass sie in den Knast käme. Die Brünette war sich nicht einmal sicher, wie Jo zu dieser Aussicht denn eigentlich stand: Erschien es ihr Gerecht? Ausreichend oder zu wenig? Und hatte sie Ängste diesbezüglich? Als ihre Gedanken erneut von der Blondine unterbrochen wurden, dankte sie Ihnen beiden gerade das sie, sie vertraten. Woraufhin Elva zwar den Mund öffnete um etwas zu sagen, es letzlich aber Larissa war die etwas sagte. "Dafür müssen Sie uns wirklich nicht danken, es ist schließlich unser Job und auch das wir ehrlich und offen sind, ist selbstverständlich. Es bringt unseren Klienten schließlich nichts wenn wir sie belügen und Ihnen die Welt schön reden." In der kurzen Unterbrechung die folgte, konnte die Brünette ganz deutlich den Seitenblick ihrer Chefin auf sich spüren, was sie aber mit keiner Reaktion würdigte. Stattdessen schenkte sie Joanna ein letztes freundliches, warmes und aufmunterndes Lächeln und entgegnete: "Aber natürlich werden wir uns melden wenn es irgendetwas neues in Ihrem Fall gibt. Und ich werde bald nocheinmal kommen um mit Ihnen ihre Aussage vor Gericht durchzugehen." Ihr war schon klar das es unhöflich war und sicherlich noch ein Nachspiel haben würde, dass sie so "respektlos" gewesen war ihrer Chefin vorzugreifen aber andererseits war es nun einmal eine Tatsache. Sie würde herkommen und mit der Blondine ihre Aussage durchgehen und sie auf die Situation vor Gericht vorbereiten - nicht alleine natürlich aber man würde allenfalls etwas ergänzen, sollte sie etwas vergessen. Ansonsten wäre sie auf sich gestellt und sie würde das schaffen! "Falls es von Ihrer Seite noch etwas gibt oder sie noch eine Frage oder ein Problem haben, die Nummer meines Büros haben Sie ja. Ruhen Sie sich gut aus.", ergänzte Larissa noch bemüht höflich und verließ dann das Zimmer. Elva folgte ihr kurz darauf, nachdem sie auf einem Zettel ihre Privatnummer für Joanna notiert hatte. 

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Re: Elva & Joanna ~ The First Case could change Everything.. (2015)

von Joanna am 20.02.2022 14:51

Joanna nickte nur schweigend. Stimmt. Es war deren Job. Auch wenn der Sinn dahinter Joaaan gerade trotz allem verborgen blieb. Wie ironisch. Normalerweise waren Anwälte dafür da, um die geringstmögliche Strafe für ihre Klienten herauszuhauen. Das war es, wofür man Geld zahlte. Um gut vertreten zu werden. Was war, wenn man das Gegenteil wollte? Was, wenn sie ihre Anwältin und deren Assistentin darum bat, sie bitte so schlecht wie möglich zu verteidigen, damit sie auch die höchstmögliche Strafe bekäme? Aber dann blickte Joanna wieder in Elvas Gesicht und verwarf den Gedanken. Ihr Herz wurde schwer, in ihrer Kehle entstand ein Kloß. Irgendwo erinnerte Elva sie ein wenig an ihre Schwester. Nur ein wenig, aber dieses Mitgefühl, dieses junge, irgendwo naive und doch bestimmte... shit. Fuck. Joanna wandte den Blick ab und rang mit sich. Ganz ruhig, ermahnte sie sich selbst in Gedanken. Irgendwie würde das schon werden.... irgendwie...
Das Atmen fiel ihr schwer, als würde ihr jemand die Hand auf Nase und Mund pressen oder als würde ein Tuch ihr Gesicht bedecken. Wieder nickte sie nur, als man ihr mitteilte, dass man sie auf dem Laufenden halten werd eund auch, dass die Assistentin - also Elva in wenigen Tagen erneut zu ihr kommen und die Aussage aufnehmen würde. Joanna war es gleich. Letztendlich würde sie doch eh nur ehrlich erzählen, was geschehen war, oder nicht? Wie lange es wohl bis zur Verhandlung dauern würde? Doch das Interesse dafür war nicht groß genug, um zu fragen und selbst wenn: da waren die Anwältin plus Anhängsel bereits aus dem Raum gegangen. Langsam stieß Joanna die Luft aus, wandte ihren Blick todunglücklich an die Decke und wünschte sich erneut einfach nur den Tod herbei...

Sie wusste nicht, wie viele Tage vergangen waren und es war ihr auch egal. Die Heilung von dem Trümmerbruch ihres Beines ging voran. James war auch angereist. Nachdem er sich erstmal sorgenvoll nach ihrem Zustand erkundigt hatte, war es schnell in einen Streit ausgeartet. Joanna hatte keine Ahnung ob er noch im Dorf oder schon zurück in Vancouver war. Und sie hasste es. Sie hasste die Situation und sie hasste sich. So sehr dafür. Für alles. Schien ganz so, als hätte sie mit diesem verdammten Scheiß nicht nur ihre Familie, snodern womöglich auch ihren Mann verloren... sie hatte einfach alles verloren.
Das einzig Positive waren die Nachrichten ihrer Kollegen, die ihr wirklich Mut machten, sie aufheitern und einfach mal kurzfristig auf andere Gedanken bringen konnten. Die Zeit im Krankenhaus wrude nachezu unerträglich. Joanna wollte raus hier, auch wenn ihr klar war, dass es draußen noch unerträglicher sein ürde. vor allem im Dorf. Sie würde nach Vancouver in ihre Wohnung zurückkehren. Falls James es ertragen konnte mit einer Mörderin unter einem dach zu leben. Ansonsten hatte mAria ihr schon eine Schlafstatt angeboten. So oder so, es war...
Doch bevor Joanna den Gedankengang zu ende bringen konnte öffnete sich die Tür. Herein kam nicht James oder ihre Anwältin: es war elva. Ach ja. Sie hatte ja heute kommen wollen wegen des Gesprächs. Hatte sie ganz vergessen. "Hey", begrüßte Joanna das junge Mädchen mit leicht rauer Stimme und drückte die Knöpfe, um den Rücken ihres Bettes langsam in eine richtige Senkrechte fahren zu lassen, sodass sie mehr saß als lag. War besser für ein solches Gespräch... oder?
Nicht, dass sich Joanna da groß drum scherte... "Ich hoff, du hast keinen Ärger bekommn, wegen mir?", fragte Jo in einem kurzen Input als ihr einfiel, wie Larissa ihre Assistentin immer und immer wieder gemustert hatte. Ein offenes Ohr war immer gut. Vor allem für andere. Denn dann ging es auch um die Probleme der anderen und nicht einfachen. Und das.. war.. besser...

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