Lyra & Cherry ~ Welcome To My World [CUT]

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Cherry
Gelöschter Benutzer

Lyra & Cherry ~ Welcome To My World [CUT]

von Cherry am 17.02.2021 14:11

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Cherry Ceelen hat einen sehr schlechten Tag. Sie flüchtet sich in ihren größten Rückzugsort, die Natur, wo sie es nicht nur mit dem Kiffen übertreibt, sondern darüber hinaus auch diverse andere Pflanzen raucht, was sich zu einer Mischung verbindet, welche sie schließlich ausknockt und geistig in ganz anderen Welten zu schweben beginnt. Durch Zufall wird sie von der Mentalelfe Lyra O'Connor gefunden, welche sich nicht weiter zu helfen weiß, als die kaum richtig ansprechbare Frau nach Alfea zu bringen...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.06.2021 13:50.

Cherry
Gelöschter Benutzer

Re: Lyra & Cherry ~ Welcome To My World

von Cherry am 17.02.2021 14:45

Cherrys Körper schmerzte. Also diesmal richtig. Ihre Kopfhaut pochte dort, wo ihr Mann sie gepackt und ihr einige Haare ausgerissen hatte. Ihr linker Arm war unter den selbst zugefügten Verzierungen bereits blau verfärbt von seinem festen Griff und tat bei jeder Berührung weh und ihre Wange brannte noch immer und war sicher auch noch gerötet.
Deswegen liebte sie ihn nicht weniger, ach was! Er hatte die Information bekommen, dass ihm ein wichtiges Geschäft, welches er dabi war abzuschließen, vor der Nase noch von einem Höherbietenden weggeschnappt wurde. Deswegen hatte Cherry versucht ihn ein wenig aufzumuntern, dass er sicher noch ein anderes ähnliches Geschäft finden würde... und damit hatte sie den Zorn ihres Mannes geweckt. Das nahm sie ihm nicht übel! Er hatte schließlich recht - sie kannte die Geschäftswelt nicht und sollte ihm einfach vertrauen, dass er das hinbekam. Sie vertraute ihm ja auch! Und sie liebte ihn und sie war sich sicher, dass er es noch hinbekommen würde.
Es... änderte nur halt leider nicht das geringste an den Schmerzen in ihrem Körper - die letztlich natürlich nicht die einzigen waren. Die sanften leicht pochenden Kopfschmerzen waren wie immer da. Und dann waren da noch all die Blessuren von vergangenen Malen... aber das war okay.
Sie näherte sich dem Platz im Grünen, wo sie jeden Tag war. Mit dem kleinen Teich und dem Wasserfall, den Stein, dem Gras, den vereinzelten Bäumen - es war einfach wunderschön hier! Ihr Platz...
Kaum hatte sie sich im Schneidersitz auf dem Boden niedergelassen, als sie auch schon ihren vorgedrehten Joint herauszog, mithilfe eines kleinen Streichholz anzündete und einen tiefen Zug nahm. Dick und süßlich entwich der Rauch ihren Lippen und nach kaum zwei Sekunden nahm sie schon den nächsten tiefen Zug.
So schnell wie gerade hatte sie schon lange keinen Joint mehr geraucht und das beruhigende und betäubende und aufheiternde warme Gefühl schien sie nahezu von innen zu überrollen. Mit halb geschlossenen Augenlidern gab sich Cherry diesem Gefühl einen Moment lang ganz und gar hin. Eine halbe Minute atmete sie tief die frische klare Luft ein, lauschte dem leisen Plätschern des natürlichen Mini-Wasserfalls, und zündete sich dann noch einen zweiten Joint an.
Die Schmerzen vergingen, waren nicht mehr im Mindesten existent. In ihrem Kopf breitete sich eine Schwerigkeit und Leichte zugleich aus, der dichteste Weiße Nebel breitete sich aus, verschluckte das Denken, enthielt ihr doe Sorgen. Sie begann zu summen, lächelte und betrachtete ihre Unterarme, auf welchen sich Ranken schlängelte. Von weitem hätte man es vielleicht auch für ein Tattoo halten können, doch in wirklichkeit war es etwas anderes. Mit vorsichtigen, fast tauben Finger holte Cherry aus der Box, wo auch ihre vorgedrehten Joints lagen das kleine Rasiermesser haus. Formschön fügte sie an einer Stelle ihres linken Unterarmes einen Schnörkel hinzu. Das Blut trat heraus, aber Cherry ließ es laufen. Es störte sie nicht. Und das Gefühl kitzelte.
Cherry kicherte vor sich hin und nachdem sie Minuten oder vielleicht auch Stunden eonfach nur da gesessen (oder gelegen?) hatte, stand sie auf trat hinein in den Wald. Sie wollte sich ... sie wollte.. noch etwas anderes.
Es brauchte nicht lange, bis sie fand, was sie suchte. Eine weitere Box, die sie hier versteckt hatte. Es war schwierig Ökosysteme zu verändern indem man Pflanzen pflanzte, die dort gar nicht hingehörten. Also hatte sie für allerlei pflanzliche Stimulantien mal einen Vorrat gekauft bei verschiedenen Händlern und bewahrte sie hier auf. Ihr Mann bekam sicher nichts davon mit.
So kehrte Cherry mit ihrer Trophäe zum Teich zurück. Eigentlich wollte sie sich hinsetzen, in der Praxis aber began sie zu tanzen. zu tanzen zu dem Plätschern, zu der Luft auf ihrer Haut sie in ganz seichten Böen darüber strich, zu dem rauchen der Blätter und zu dem Fras unter ihren Füßen. Sie fühlte sich glücklich, euphorisch, unbesorgt - und ein breites Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen. Schließlich, irgendwann (Zeitbestimmung war unmöglich), setzte sie sich wieder, und nahm sich einen dieser anderen Joints. Entzündete ihn und rauchte. Dabei mal liegend, mal auf dem Stein sitzend oder mal auf dem fast waagerecht gewachsenen Baum. Sie erinnerte sich nicht an die Zwischenphasen. Sie erinnerte sich an Lachen und Kichern,w elches aus ihrer Kehle drang. An den Geschmack und das Gefühl des rauches in ihrer lunge, in ihrem Mund. An grün und Pflanzen, an blicke und Blut und Blicke und Freude.
Grenzenlose... und...
Alles war verschwommen. Farben schlierten durcheinander, ihr war schwindelig as fuck. Sie wusste nicht wo oben und unten war, sie hörte Musik und sie konnte gar nichts mehr. Ihr Körper war warm und rauch, der Boden weiß, alles fühlte sich anders an, sie selbst war nicht mehr sie selbst. Und sie war soo müde und alles drehte und vielleicht sollte sie.. vielleicht....
Erschöpft schlossen sich ihre Augen. Der Körper kapitulierte und gab sich den verirrenden psychoaktiven Stoffen voll und ganz hin, welche die Grenzen von Realität und Fantasie aufknüpften und unmögliches möglich werden ließen...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.02.2021 15:19.

Lyra
Gelöschter Benutzer

Re: Lyra & Cherry ~ Welcome To My World

von Lyra am 12.03.2021 18:51

Lyra stand wie üblich vor ihrer Zimmergenossin auf, denn so sehr sie Rose auch mochte - die beiden waren ja auch sehr gut befreundet - die ersten Stunden des Tages wollte der Rotschopf mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen "verbringen". Und als Mentalfee war das nicht gerade einfach zu bewerkstelligen - ihre Fähigkeiten waren für die junge Fee schon immer eher Fluch als Segen gewesen.. Selbstverständlich hatte es auch schöne Emotionen für sie zum spüren gegeben, doch das war besonders in ihrer frühen Kindheit, vor der Trennung ihrer Eltern immer seltener der Fall gewesen.. die Erinnerung alleine schmerzte sehr. Auch wenn die neuen Partner immer sehr um Lyra bemüht waren, zog sie es schon damals vor ihre Zeit eher alleine zu verbringen. Wodurch es dem Rotschopf heute wohl noch schwerer fällt sich auf andere Personen vollkommen einzulassen  - wobei sie es anderen zu gegeben auch nicht immer einfach machte ihr nahe zu kommen.. Das meinte Lyra nicht einmal böse, doch besonders mit den neuen Regeln und der neuen Direktorin, Sky's Vater und mit dem plötzlichen "Verlust" aller drei gewohnten "Bezugs- und Vertrauenspersonen", war es noch schwerer geworden zu sagen wem man in Alfea noch Vertrauen konnte.  Theoretisch konnte jede Fee und jeder Spezialist ein Spitzel von Rosalind oder Andreas sein. Und Königin Luna traute der Rotschopf auch nicht so Recht über den Weg, dabei hatte sie mit der Frau noch nie richtig zu Tun gehabt.. Wert legte Lyra darauf allerdings auch nicht. Diese "Jeder-könnte-der-Feind-sein" Einstellung machte natürlich an sich schon einsam und dann kam noch dazu, dass die Mentalfee sehr schroff und abweisend wirken konnte - schon war buchstäblich zur Einsamkeit verdammt, oder nicht? Um diese Frage kreisten ihre Gedanken stetig, während sie unter dem warmen Wasser der Dusche stand. Geistesabwesend seiftesie ihren Körper und ihre Haare ein und machte sich nach dem ab- und ausspülen in aller Ruhe fertig für den Unterricht. Zum Glück hatte Lyra ja noch genug Zeit bis zum Unterrichtsbeginn, Rose wachte in ihrem Zimmer gerade auf - das konnte sie an der Emotion zwischen Verwirrung und Glückseligkeit erkennen, dass sie von ihrer Zimmernachberin wahr nahm. 

Während Rose jetzt unter die Dusche stieg, ging Lyra hinunter zum Frühstück  - sie wollte die Zeit nutzen, bevor der große Ansturm kommen würde. Ein paar bekannte Gesichter konnte sie ungeachtet der relativ frühen Stunde, dennoch entdecken und lächelte knapp aber freundlich. Sie nahm sich einen Saft und machte sich ein Müsli zurecht, dass die junge Fee schweigend zu sich nahm und sich dann auf den Weg zu ihrem ersten Unterricht machen wollte. Zwar war noch gut Zeit bis zum Beginn der Stunde.. aber besser zu früh als zu spät. Wobei ihr Vorhaben allerdings zunächst von Devin vereitelt wurde (oder besser gesagt von Dima, den sie aber als Devin kennen gelernt hatte) - aber das er nicht Devin war sondern der Prinz selbst, wusste Lyra ja noch nicht. Nicht das dieser Umstand an sich den Rotschopf gestört hätte, Nein wenn sie die Wahrheit schließlich erfahren würde, dann würde sie viel mehr der Umstand verletzen das er ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte.. mehr oder weniger. Sich als sein eigener Beschützer auszugeben war an sich ja nicht schlimm aber als die beiden sich näher kamen, hätte er da nicht besser mit der Scharade aufhören sollen? Besonders, da er eine Verlobte hatte.. aber gut, dass alles lag ja noch vor Ihnen. Dementsprechend entspannt reagierte die Fee und stimmte zu sich am Nachmittag mit ihm zu treffen. Dann verabschiedeten die beiden sich und Lyra besuchte "eifrig" ihre Unterrichtsstunden. Wobei ihre Gedanken nicht immer ganz bei der Sache waren - zum Glück brachte ihr das keine Strafe ein. Sodass die Mentalfee sich am Nachmittag wie üblich erstmal in den Wald begeben könnte, dort war sie ja auch verabredet. Allerdings dauerte das Treffen nicht lange, weil er dann unerwartet zu einem "Notfall" weg musste. Woraufhin sie dann ihren Spaziergang einfach alleine im Wald fortsetzte. Auch wenn sie nicht weit kommen sollte..

Denn plötzlich sah Lyra eine ihr völlig unbekannte Person mitten auf dem Waldboden liegen! Wo war die Frau denn auf einmal her gekommen? Schnell trat die junge Fee an die Fremde heran und betrachtete diese besorgt, sie sah gar nicht gut aus und schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Was sollte sie denn jetzt mit der Unbekannten machen? Sie einfach hier liegen zu lassen kam definitiv überhaupt nicht in Frage! Denn offensichtlich benötigte die Frau Hilfe und die Rektorin würde der Fremden bestimmt nicht helfen, daran hatte sie ernsthafte Zweifel. Also versuchte sie erst einmal die Frau wieder zu Bewusstsein zu bekommen - denn das sie eine bewusstlose Frau alleine nach Alfea bringen könnte bezweifelte sie doch irgendwie, auch wenn beide eher zierlich gebaut waren. Glücklicherweise bekam sie die Frau immerhin soweit zu sich, dass diese mit ihrer Hilfe aufstehen konnte.  Lyra stützte die Frau und schließlich schafften die beiden es nach geraumer Zeit endlich in ihr Zimmer - schließlich wollte die Fee keine Bestrafung dafür kassieren, eine Fremde in die Schule gebracht zu haben. Da war auf dem Weg zur und durch die Schule eben Vorsicht geboten gewesen! Erleichterung durchströmte sie nachdem sie ihre Zimmertür hinter Ihnen beiden geschlossen hatte. Etwas unschlüssig sah sie sich kurz um, überlegte wie sie jetzt der Frau am besten helfen könnte. Zunächst nahm sie dann ein Wasser und gab es der Fremden, half ihr ein wenig beim trinken, verschlucken sollte ihr "Gast" sich schließlich nicht. Verlegen räusperte Lyra sich: "Wie sind Sie denn her gekommen? Wissen Sie wie sie heißen?" Ihren Namen zu kennen wäre sicherlich ein  guter Anfang.. "Ich heiße übrigens Lyra, ich habe Sie im Wald gefunden und in mein Zimmer gebracht..", versuchte sie mit sanfter Stimme zu erklären. Was wohl mit ihr Geschehen war, bevor Lyra sie im Wald gefunden hatte? Es sah ganz so aus als hätte man die Frau geschlagen und die Pupillen ihrer "Waldbekannschaft" wirkten.. verdächtig. Drogen? Nun vielleicht hatte die Frau das nötig gehabt um die Schmerzen zu betäuben? "Sind Sie verletzt? Ich könnte versuchen Hilfe zu holen.." Lyra war leicht überfordert.. gut was hieß leicht. Langsam machte sich Panik in ihr breit.. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.03.2021 22:33.

Cherry
Gelöschter Benutzer

Re: Lyra & Cherry ~ Welcome To My World

von Cherry am 13.03.2021 13:00

Leichte Erschütterungen erfüllten ihre dumpfe Welt. Wie Wellen die durch ein Kissen gingen... Töne, die durch Nebel schwebten... nicht greifbar, nicht fassbar, doch irgendwo da, außerhalb ihres Bewusstseinszustands schwebend - schwebend... ja... alles schwebte alles war ... und da war wieder diese Erschütterung, wieder dieser Sog, das Zittern von außerhalb, irgendwo...
"Mmh...", machte Cherrys Kehle. Ein tiefes Geräusch, ein Vibrieren, welches sich durch ihren ganzen Körper hindurch fortsetzte, sich langsam ausbreitete, wie Wellen, der Ton... Wellenton... weiter, ausbreitend. Jede Zelle wurde in leichte Schwingungen versetzt, zitterte leicht - und der Ton erreichte ihren Kopf, ihre Haarwurzeln. Ihre Augen. Die Lider flatterten auf. Alles war unscharf, verschwommen. Die unglaublichsten aller Farben, die Cherry nicht zuordnen konnte, die wunderbar waren - niemals wollte sie dieses Bild verlieren, niemals wieder etwas anderes sehen. Ein Kichern entglitt ihrer Kehle. Ersterbend, unpassend, doch da. In der Realität kaum mehr als ein Glucksen, doch für sie so viel mehr. Sie wollte es umarmen, alles, wollte...
Ein Widerstand in ihrem Rucken. Die Farben kippten, drehten sich. Oh verdammt war ihr schlecht. Das Gefühl der Übelkeit überrollte sie, sie drehte sich zur Seite und einen Augenblick später konnte sie es nicht halten und erbrach sich. Ihr Kopf war dösig, riesig, auf die dreifache Größe angeschwollen und mit Holzwolle - nein, mit Plüschmasse ausgestopft. Ihr war schwindlig, fuck, war ihr schwindlig. Und übel.
Da war wieder dieser Widerstand - nein... nein - war es ein Arm?
Cherry nahm gar nicht zu Notiz, dass sie auf ihren Füßen stand - mehr oder weniger zumindest. Sie lehnte sich gegen diesen Widerstand neben sich, folgte den Bewegungen, setzte einfach einen Fuß irgendwie vor dem anderen, während sie das Gefühl hatte, als hätte sie ihre Seele dort hinten in dem Farbenrausch zurückgelassen und nur diesen schweren plumpen Körper mitgenommen. Sie fühlte sich so dösig und losgelöst und in einer völlig anderen Welt und gleichzeitig dennoch so zerschlagen so einfach nur absolut fertig mit allem. Ihr war noch immer schlecht, ihr Kopf noch immer zu Denken nicht fähig. Alles drehte sich um sie, wie ein beständiges Karussel, etwaige Umwelteindrücke, wenn ihre Augen aufflatterten, etwas wahrnahmen, waren nicht greifbar, entglitten ihr sofort wieder.
Es wurde dunkler. Drinnen. Sie waren... drinnen. Drinnen? Nein, sie war im Wald... das machte keinen Sinn... keinen Sinn... oder?
Schritte. Dumpfe Schritte. Auf dem Boden. Hallend. Hallend? Nein, es war doch dumpf. Dumpf und hallend... es machte keinen Sinn... keinen Sinn.... oder?
Und dann ein Zimmer. Sie erkannte es. Ein Zimmer. Eine... Kante, gegen die sie sich legte. Theke. Küchenzeile. Ja. Ja, genau. Und etwas kaltes. In ihren Händen. Sie sah runter. Sah Spiegelungen. Wasser. Die Farben beruhigten sich ein wenig, zwängten sich in Formen, in... in Sinn gebende Formen... oder? Oder nicht?
Sie hob das Glas, setzte es an ihre Lippen. Trank. Vorsichtig. Schluck für Schluck. Kaltes flüssiges Nass, dass durch ihre Kehle rann. Es tat gut. Es tat unbeschreiblich gut. Sie trank mehr. Es war ein eigentümliches, ein natürliches, ein wunderschönes und erdendes Gefühl.
Wie sind Sie denn hergekommen?
Wissen Sie, wie sie heißen?
Eine dröhnende, echoende Stimme, die in ihrem Schädel abprallte hin und her, kreuz und quer, laut und schließlich verhallte. Der Sinn verklang. Sie griff sich mit einer schmalen Hand an ihre Stirn, hielt sich mit der anderen Hand an dem Schrank oder was auch immer fest (wo war das Glas Wasser?) und rieb sich leicht ihren Kopf. Denken. Sie musste... musste... denken.
Wenn es nur nicht so schwierig wäre...
"Ich...", brachte sie dann raus, mit leicht rauer Stimme durch das Rauchen. Was war die Frage gewesen? Sie versuchte sich zu erinnern, doch das einzige, was zurückkam, war das Echo der durcheinandergehenden Worte. Was es... hörte sie da ein 'heißen' raus?? Lyra. So hieß die andere. Hatte es ihr gerade gesagt. "Ich... bin Cherry...", brachte Cherry endlich raus. Sie umklammerte wieder das leere Glas Wasser. Wie das denn? Sie beschloss, nicht darüber nachzudenken.
Verletzt?
Plötzlich fiel ihr wieder etwas ein. An ihrem Platz in der Natur. Das Pochen ihrer Kopfhaut (vorsichtig griff sie dorthin), ihr Arm (ein Blick reichte um zu sehen, wie blau und dick er war) und ihre Wange (vorsichtig griff sie dort hin. Es fühlte sich dicker an, doch falls es schmerzte, so wurde dieser von der dicken Daunendecke, in welcher sie imaginär eingewickelt war, vollständig verschluckt.) Dann... dann schüttelte sie leicht den Kopf. Es fühlte sich seltsam an. Wattig. Sie mochte es. Sie lächelte leicht.
"Nein...nein, ist schon in Ordnung..." Ihr Finger hatte ihren gesunden Arm gefunden, fuhr leicht über die selbst zugefügten Linien dort. Die Ranken auf ihrem Unterarm. Sie lachte leicht auf, einfach so, ohne besonderen Grund. "Ich... hab wohl nur zu viel geraucht, das ... ich werd schon wieder klarkommen... kein Ding, kein Ding..." Wow, sie fühlte sich echt dösig. Am liebsten einfach nur die Augen zu und dahin dösen, irgendwie... und...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2021 23:32.

Lyra
Gelöschter Benutzer

Re: Lyra & Cherry ~ Welcome To My World

von Lyra am 30.05.2021 23:12

Lyra konnte gar nicht fassen das die beiden es in ihr Zimmer geschafft hatten, ohne von irgendwem gesehen zu werden aber es war definitiv besser so gewesen! Nicht aus zu denken was für einen riesigen Ärger es gegeben hätte, wenn die neue Direktorin oder einer ihrer Schergen und Spitzel die Fee mit einer Person, die eindeutig nicht nach Alfea gehörte, erwischt hätte.. Nicht das sie sich wirklich fürchtete, wenn es so hätte sein sollen.. dann hätte sie das schon irgendwie ertragen. Schließlich waren ihr die Strafen nicht wirklich fremd, hatte schon von ihrer Zimmergenossin Details dazu erfahren und auch ihre Emotionen gespürt. Ihre Schmerzen. Aber darum ging es gerade nicht! Lyra schüttelte ihre Gedanken ab und konzentrierte sich auf die Frau an ihrer Küchenzeile. Ja, diese brauchte ihre Hilfe und die sollte sie auch bekommen: Ihre Hilfe und ihre volle Aufmerksamkeit! Wie schon von ihr vermutet, hatte sich die Frau ein paar Drogen zu viel konsumiert - nicht das sie dieses Verhalten verurteilen würde, die Gründe dafür entzogen sich schließlich völlig ihrer Kenntnis - und jeder hatte eben seine Art mit Stress, Druck oder was auch immer um zu gehen. Lyra wusste gut, dass einem manchmal einfach alles zu viel werden konnte, besonders in der letzten Zeit konnte die Fee davon ein Lied singen - so ziemlich jeder in Alfea wohl mittlerweile. Das man hier inzwischen fast schon seinem eigenen Schatten Misstrauen musste, zerrte einfach an den Nerven. Niemand konnte ihr erzählen das es nicht Welten besser gewesen war, als Silva, Direktorin Dowling und Mister Harvey noch hier gewesen waren.. Sicher, sie hatten vielleicht ihre Geheimnisse gehabt aber niemals war wirklich etwas an der Wahrheit verdreht worden. Und man hatte sie nur beschützen wollen im Endeffekt - jetzt sah das ganz anders aus. Lyra konnte das Gefühl nicht abschütteln das sie alle für irgendetwas instrumentalisiert werden sollten.. und die Frage nach diesem 'Für was?', beschäftigte die Mental-Fee nun immer öfter - selbst wenn sie es gar nicht wollte. Um ein Haar wäre ihr sogar das Glas Wasser für die Frau übergelaufen. 'Jetzt reiß dich mal endlich zusammen Lyra!', tadelte sie sich selbst. Sie stellte das Glas vor ihrem Gast ab und betrachtete Cherry aufmerksam.

Kurz wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Hände der nicht mehr ganz so Fremdem gelenkt. Insgesamt machte Cherry einen körperlich nicht gerade unversehrten Eindruck.. und wie viel davon tatsächlich auf die Drogen oder eigenes 'Verschulden' zurück zu führen war oder ihr doch jemand anderes angetan hatte, konnte Lyra beim besten Willen nicht sagen. Und da sie sich nicht sicher war, wie Cherry reagieren würde wenn sie danach fragen würde, entschied sie es zu lassen. Stattdessen beobachtete die Fee aufmerksam ob sich aus Cherry's Verhalten eventuell ein Hinweis ergab, wie Lyra ihr helfen oder ihr etwas gutes Tun konnte. Zwar beruhigte die Aussage es wäre schon in Ordnung sie nicht wirklich - denn Cherry war noch immer berauscht und spürte eventuelle Schmerzen gar nicht - was es auch ihr nicht wirklich möglich machte irgendetwas an Schmerzanzeichen zu finden. Da war eigentlich nur eine vorherrschende, weiche Wattigkeit.. weshalb die Rothaarige es schließlich aufgab. Statt dessen füllte sie das leere Glas von Cherry wieder auf und trank selbst etwas. Bisher hatte die Fee nicht mehr gesprochen - Warum auch? - Zum einen wusste sie nicht wie laut es für Cherry geklungen hatte und hatte ihr nicht 'wehtun' wollen und zum anderen, hatte sie einfach nichts zu sagen gehabt. Doch jetzt bemerkte sie die Erschöpfung von Cherry und lächelte sanft. "In Ordnung, freut mich das dir nichts fehlt. Wenn du möchtest, dann kannst du dich gerne in meinen Bett etwas ausruhen.", bot sie leise und mit freundlicher Stimme an. Was in Cherry's Ohren auch hoffentlich genauso klingen würde, wie es gemeint war.

Ein Blick auf die Uhr verriet Lyra, dass nicht mehr viel Zeit blieb, bis Rose in ihr Zimmer zurückkehren würde - zumindest wenn ihre Zimmergenossin nicht wieder irgendwen gefunden hatte mit dem sie sich amüsieren konnte.. - auf welche Art auch immer. War Rose egal und auch Lyra kümmerte sich nicht darum. Schließlich war es nicht ihr Leben. Und Rose alt genug - wenn man sich nur um die eigenen Angelegenheiten kümmerte, war es ohnehin inzwischen am Besten.. Trotzdem ging die Rothaarige zur Tür und überprüfte ob diese verschlossen war und ob irgendwelche verdächtigen Geräusche zu hören waren. Ja, man konnte sagen, dass die junge Frau vielleicht ein wenig paranoid geworden war - aber jeder der sich seit der Regeländerungen hier aufhielt und sich nicht als Spitzel hergab, konnte das mit Sicherheit verstehen! Nachdem sie die Tür überprüft hatte, kehrte sie wieder zu Cherry zurück und leerte ihr Glas. Nur um es wieder zu füllen und auch dieses Glas zu leeren. "Bis du dich ausgeruht hast und wieder fit bist, kannst du gerne hier bleiben. Und wenn es dir wieder gut geht bringe ich dich dahin zurück, wo ich dich gefunden habe.", schlug die Rothaarige vor und wartete dann Cherry's Reaktion ab.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2021 23:12.

Cherry
Gelöschter Benutzer

Re: Lyra & Cherry ~ Welcome To My World

von Cherry am 02.06.2021 11:56

Cherrys geistige Kapazitäten waren im Augenblick praktisch.... nicht im geringsten vorhanden. Zu sehr war alles eingebeitet in wundervolle weiche zuckrige Zuckerwatte. Die alles auffing, alles betäubte einfach alles so leicht machte, sooo leicht. Und doch war irgendwie auch alles sogleich so dumpf und irgendwie schwer - fast schon niederdrückend, kaum zu greifen, wie schwarzer Nebel, der schwer um sie herumwaberte...
"Mmmh", machte sie, einen langgezogenen zustimmenden Laut und nickte langsam, abgehackt mit dem Kopf - weil sie schlichtweg damit überfordert war, richtig mit dem Kopf zu nicken. Gerade. Sie... wusste nicht wie das ging. Den Kopf hoch halten. Sich bewegen. Bewegen... oooh, es war so schwer, sie war so dösig, wollte nur schlafen, in einem gaaanz weichen Bett, weiche Daunen, alles weich, so weich...
Ihre Finger ertasteten erst etwas weiches, warmes - ein Arm? Sie öffnete die Augen leicht, sah den verschwommenen Arm, der direkt vor ihr war und dennoch Meter entfernt zu sein schien und griff unkoordiniert nach ihm. Eine Kraft, welche sie nach vorne drückte - in ihrem Rücken. Sie stolperte, nahm es aber kaum so wirklich wahr, weil sie gerade vollends damit beschäftigt war, sich durch diese Unterwasser-Luft zu kämpfen, die jede Bewegung irgendwie so schwer machte, während ihr Kopf aber weiterhin irgendwo leicht und seidig überhalb des Wassers in der glitzernden Sonne zu schweben schien.
Und dann war da das Weiche, das wundervoll weiche und Cherry sank hinein... sank... sank...
...sank...

Ungewohnte leise Geräusche drangen an sie. Ein ungewohntes Gefühl auf ihrem Körper. Ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf. Sie atmete tief ein - und dann tief aus. Und fast im gleichen Augenblick spürte sie den stechenden Schmerz durch ihre Wange ziehen. Dicht gefolgt von dem Pochen ihrer Kopfhaut am Hinterkopf und von ihrem Arm ... aaaaaah!!! Bewegen war schlecht, eindeutig sehr schlecht!
Sie öffnete die Augen und starrte an eine ihr fremde Decke. Wieder atmete sie tief durch dann richtete sie sich ein wenig auf. Ein fremdes Zimmer. Sie sah niemanden. Vorsichtig warf sie einen Blick auf ihren linken Arm, der deutliche blaue und grüne Färbungen aufwies - wo Cherry noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden wollte, sie zu berühren. Verdammt tat das weh!!
Vorsichtig (ohne sich mit diesem Arm abzustützen), schwang sie ihre Beine von dem Bett und richtete sich vorsichtig auf. Sie... sie wusste wirklich nicht, was am vergangenen Tag passiert war. Sie rinnerte sich noch am Wasserfall gewesen zu sein. Sie erinnerte sich an... an die Auseinandersetzung mit ihrem Mann und daran, gegen die Schmerzen beim Wasserfall geraucht zu haben und dann... nichts.
Wo war sie? Wie war sie hierhergekommen? Und... Einfurchtsames Stechen fuhr durch ihre Brust. Rasch suchten ihre Augen nach einer UHr, fanden auf die Schnelle aber keine. Wie spät war es?? Wie lange war sie nun schon weg von Daheim? Ihre Tochter würde sich sorgen machen und brauchte sie doch und ihr Mann... er konnte doch nicht die ganze Zeit alleine sein und hatte sie nicht auch etwas für ihn kochen wollen? Einen schönen Abend mit ihm machen?
"Oh nein...", flüsterte Cherry und begann grade vorsichtig nach ihrem Handy zu suchen, als die Tür aufgung und jemand hereintrat. Ein junges Mädchen, um genau zu sein - mit leuchtend roten Haaren.
Im ersten Moment wusste Cherry nicht, was sie sagen sollte. Hatte sie sie gestern schon getroffen? Hatte das Mädchen sie hierhergebracht?
Es war ein unangenehmes Gefühl, als 34-Jährige Frau hier zu stehen und so... ahnungslos und hilfslos zu sein...
"Hallo", sagte Cherry dann nach einem kurzen Moment mit einem zögerlichen, aber freundlichen Lächeln. "Ich... wollte dich wirklich nicht stören. Ist das dein Zimmer hier? Weißt du, wo wir sind?"

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