Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung [ZWANGSCUT]

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Lydia
Gelöschter Benutzer

Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 02.09.2022 07:59

Es tat mir so unglaublich leid, dass Davin durch diesen Mist musste und dazu noch immer davon verfolgt wurde. Doch das war nichts ungewöhnliches, schließlich würde man seine Eltern immer vermissen und das wurde nicht besser, nur weil man älter wurde und sich mehr Situationen stellen musste. Die beiden waren nicht nur zu früh gegangen, sondern auch noch in einem Schreckenszenario, was man keinem Menschen wünschen würde. Ich blieb weiterhin ruhig neben ihm sitzen und war eigentlich sogar froh darüber, dass es ihm nun besser gelang die Tränen zuzulassen. Trauer war wichtig, sie zu unterdrücken machte alles nur noch schlimmer. Das war genauso wie mit anderen Emotionen, doch ich hatte den Eindruck, dass es mehr Menschen gab, die mit dem Verlust nicht richtig umzugehen wussten. Das war aber auch in seiner Situation vollkommen verständlich, hatte er schließlich immer noch seine Schwester gehabt, auf die er hatte achten müssen, was alles verkomplizierte, aber sie waren dadurch wenigstens nicht allein.
„Das muss schrecklich für dich sein. Da ist es vollkommen verständlich, dass dich das nicht loslässt", ich wollte ihm kein Mitleid geben, dafür konnte man sich nichts kaufen. Verständnis war da doch deutlich angebrachter und angenehmer. Zumindest nach meiner Erfahrung, konnte ich das bei ihm schlecht einschätzen. Doch ich konnte inzwischen glücklicherweise relativ gut spontan reagieren und alles umsatteln, wenn mein Gegenüber etwas ganz anderes brauchte. Gerade hielt ich mich jedoch davon ab ihn in den Arm zu nehmen, da eine Berührung vielleicht auch nochmal etwas auslösen konnte, was ich nicht wollte. „Aber ich bin froh darüber, dass du wenigstens deine Schwester hast retten können. Somit seid ihr damit nicht allein", versuchte ich etwas positives daran zu finden. Dennoch wollte ich damit logischerweise nichts klein reden, war es doch schlimm genug, dass seine Eltern einen qualvollen Tod hatten erleben müssen und er nichts hatte dagegen unternehmen können.
„Auch dieser Gedankengang ist verständlich. Gerade wenn sie dir wieder sehr fehlen. Behalte dir die guten Momente in Erinnerung. So werden sie nie ganz aus deinem Leben verschwinden", ich fing nicht mit dem Kram an, dass seine Eltern von oben auf sie beide hinabschauen würden. Davon hatte keine Ahnung und ich wusste ja auch nicht ob er gläubig war oder nicht. Aus meiner Erfahrung wusste ich zwar, dass die Toten manchmal hier blieben, wenn sie noch etwas zu erledigen oder jemanden zu warnen hatten, aber wohin sie dann gingen wusste selbst ich nicht, obwohl ich wohl mitunter am meisten mit dem Tod zu tun hatte.
„Kann ich irgendwas für dich tun?", wollte ich jedoch noch wissen, damit er wusste, dass ich für ihn da war, ganz gleich ob er tatsächlich etwas brauchte oder nicht.

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 05.09.2022 11:52

Davin presste die Lippen aufeinander und nickte leicht und langsam mit dem Kopf. Es ist vollkommen verständlich, dass dich das nicht loslässt. True. Es war so true. Einmal hatte er tatsächlich versucht Therapie zu nehmen. Mit Anfang 20, wo seine Schwester in die Schule ging und sich da auch schon ein wenig eingelebt hatte. Doch nach den ersten paar Stunden, den ersten vorsichtigen Andeutungen und welche diagnostische Richtungen es bei ihm gehen konnte, hatte er abgebrochen. Es hatte ihn mental fertig gemacht. Sein Therapeut hatte schnell festgestellt, dass der Ursprung letzten Endes im Tod seiner Eltern lag. Dem Verlust dieser. Ein Verlust, den er selbst nie verarbeitet hatte. Wie auch? Er musste sich um seine Schwester kümmern, hatte alles immer verdrängtg, alles immer beiseite geschoben um für seine Schwester da sein zu können. Und des würde er auch jederzeit wieder tun. Der Therapeut hatte vorgehabt die Barriere zu durchbrechen, ihm gesagt er müsse es zu lassen. Und des war der Zeitpunkt wo Davin gegangen war. Er spürte, dess ihn das instabil machte. Und des konnte nicht gebrauchen. Er musste stark sein. Für seine Schwester. Alles für sie.
Bis heute.
Und obviously konnte Lydia Gedanken lesen. Er lächelte schwach. "Yeah. Sie war etwa drei damals. Sie erinnert sich an des alles nicht. Ich hab sie großgezogen. Ich würde fucking alles für sie tun." Seine raue Stimme brach am Ende weg. Er zog die Nase hoch, drückte sich das Tuch nochmal gegen die Augen und atmete tief durch in den weiteren Versuchen, sich irgendwie zu beruhigen. Seine falschen Mauern wieder aufzubauen.
"Ich denke selten an sie. Sehr selten.", gab Davin zu, als es um seine Eltern ging und war froh, dess seine Stimme sich weitestgehend wieder beruhigt hatte. "meist wenn ich getriggert werde duch... well. Fire oder so." Da war wieder das leicht gequälte Lächeln. "Ich glaub nicht dess ich der Mann geworden bin, den meine Eltern sich gewünscht hätten." Seine Eltern hatten ganz sicher nicht gewollt dass ihr Sohn zu einem Dieb, Vergewaltiger und sogar Mörder verkam. Unbewusst kratzte Davin sich über die etlichen Narben an seinen Armen, über die vielen feinen oder auch dickeren Striche und Linien und die ein oder anderen Kruste die mit leichtem ziehenden Schmerz wieder aufriss.
Das half ein wenig. Er atmete nochmal tief und zitternd durch. "Thanks.", sagte er, tatsächlich dankbar. "Aber ich wüsste tatsächlich nicht was."

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 28.09.2022 11:00

Nicht zu jedem Zeitpunkt war man bereit dazu alles nochmal zu erleben, was einem so den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Natürlich konnte einem ein Therapeut nur helfen, wenn man dies zuließ und man selbst an sich arbeitete, aber letztendlich musste man wohl auch für sich selbst den geeigneten Zeitpunkt finden. Manchmal war es sogar gut selbst nach Jahrzehnten darüber zu sprechen, besser spät als nie. So war zumindest meine Denkweise. Denn man konnte immer noch das Ruder rumreißen und sein gesamtes Leben ändern, wenn man dafür genügend Kraft und Motivation hatte. Letzteres war wohl am schwersten, denn immerhin war es nicht einfach sich mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen, die so viel Druck auf die eigene Psyche auswirkte.
„Du weißt hoffentlich, dass du großartiges geleistet hast! Es ist bestimmt echt kompliziert gewesen selbst als Kind die eigene Schwester großzuziehen. Das ist eine Verantwortung, die man in so jungen Jahren nicht auf sich nehmen sollte. Aber umso schöner, dass du für sie da sein konntest und das alles geschafft hast!", meine Worte waren keinesfalls übertrieben. Ich dachte eben so und ich war mir auch sicher, dass das andere auch sahen. Zwar kannte ich seine Schwester nicht, aber dass sie beide es soweit gebracht hatten musste doch einiges bedeuten. Außerdem kümmerte er sich ja auch beruflich um Kinder, was ich ebenso stark fand. Jetzt mit dem Hintergedanken seiner Vergangenheit nur noch mehr. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es war seine Eltern auf diese Art und Weise zu verlieren und plötzlich mit seiner Schwester ganz allein dazustehen. Es verpasste mir schon eine unangenehme Gänsehaut überhaupt daran zu denken.
„Verständlich. Vermutlich ist das für dich auch gut so, damit dich die Gedanken an sie nicht noch häufiger runterziehen. Gibt es denn Dinge, die du bereust? Weil du angemerkt hast, dass deine Eltern wohl nicht glücklich darüber wären was aus dir geworden ist", fragte ich vorsichtig nach. Immerhin kannte ich ihn immer noch sehr oberflächlich und konnte mir somit eigentlich kein richtiges Bild machen. Aber vielleicht half es ja einfach etwas darüber zu reden. Jedoch würde ich es natürlich auch verstehen, wenn er das nicht wollte.
„Vielleicht fällt dir irgendwann später noch was ein, mein Angebot hat kein Verfallsdatum", ließ ich ihn außerdem mit einem erneuten warmen Lächeln wissen. „Geht's dir denn inzwischen ein klein wenig besser?"

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Davin

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 27.10.2022 15:38

Du weißt hoffentlich, dass du großartiges geleistet hast. Davin lächelte, doch es war ein bitteres Lächeln. Nein... nein, meistens wusste er es nicht. Er hatte seine Schwester geschafft großzuziehen, ja - ohne Wenn und Aber. Doch er hatte siea uch in Gefahr gebracht und somit indirekt zu ihren eigenen Trauamta beigetragen. Ganz davon abgesehen dess es ihr ohnehin nicht gut ging. Sie waren glücklich miteinander, yeah - das definitiv. Und sie würden einander niemals missen wollen. Doch war letztlich... nicht nur seine Seele kaputt, sondern ihre auch. Sprach des wirklich dafür, dass er ein guter großer Bruder war?
"Yeah...", sagte er schließlich, allerdinge wenig überzeugt. "...es war auch fucking complicated." Nicht umsonst war er in eine Gang gerutscht, in der er selbst heute noch war und hatte unzählige Diebstähle begangen um Kohle zu machen. Kohle die er gebraucht hatte und nach wie vor braucht eum seine Schwester zu versorgen und ihr alles ermöglichen zu können, was sie wollte. Denn - ganz ehrlich - des Gehalt eines Kindergärtners reichte dafür leider lange nicht aus.
Als sie dann zum Thema 'Reue' kamen legte Davin den Kopf in den Nacken und stieß ein kurzes bitteres Lachen aus. "Ja, oh ja, fuck yeah...", bestätigte er dann, schluckte und schüttelte leicht den Kopf. Jetzt nur noch ernst. "Viel zu vieles, really. Ich... bin kein guter Mensch." Des war eine Tatsache. Und wann immer er mal wieder etwas tat womit er diese Tatsache bewies... schmerzte es. Fuck es schmerzte einfach nur. Und dieser Schmerz war letztlich auch der Grund für diese tiefen dicken Narben und Verletzungen an seinen Armen. Irgendwie musste er sich ja dafür bestrafen was für ein Arschloch er war, right?
"Thanks. Really.", bedankte er sich bei Lydia für ihr Angebot auf Hilfe ohne Verfallsdatum und auf ihre Frage ob es ihm besser ging, nickte er zörgend. "Ein... wenig, danke." Er fühlte sich noch immer fett vom Essen. Und würde später safe noch das Bad aufsuchen. Später. Obwohl er eben noch erpicht darauf gewesen war alleine zu sein... war er sich jetzt nicht mehr sicher ob er wirklich wollte, dess Lydia ging. Wenn sie ging dann... dann hatte er das Gefühl als hätte er eine Chance verpasst. Worin diese Chance allerdings bestand, das... wusste er jedoch selbst nicht so genau.
"Magst... du vielleicht noch einen Wein or so? Wir könnten uns etwas ins Wohnzimmer setzen.", schlug Davin also mit noch immer ziemlich matter Stimme vor - und auch Schweißperlen waren noch immer auf seiner Stirn zu sehen. Gott shit nein. Wirklich gut ging es ihm nicht...

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 31.10.2022 11:05

Die meisten Jugendlichen hatten viel geringere Probleme als sich um das Leben von sich selbst und der eigenen Schwester zu sorgen. Sie stritten sich mit Freunden, hatten Drama in der Schule und fanden sich selbst. Aber ich konnte mir gar nicht ausmalen wie schwer es gewesen sein musste die Verantwortung auch noch für seine jüngere Schwester zu übernehmen und diese quasi zu erziehen. Es sollte logisch sein, dass man da nicht immer zu legalen Methoden greifen konnte, solange die Eltern nicht eine Menge an Geld hinterlassen hatten. Und letzteres kam noch viel seltener vor. Richtige Jobs konnte man oft erst bei Volljährigkeit annehmen und auch zeitlich passte sowas neben der Schule einfach nicht rein. Dementsprechend fand ich es bewundernswert was Davin geschafft hatte, ob er das nun selbst so sah oder nicht.
„Vielleicht wirst du ja irgendwann in der Lage sein mehr das positive zu sehen", gab ich zurück, da ich ihn logischerweise auch nicht direkt dazu treiben wollte, dass er seine Meinung über sein eigenes Leben änderte. Das stand mir nicht zu. Wir kannten uns kaum und zudem sollten auch enge Freunde einen so lassen wie man war. Veränderungen machten erst dann glücklich, wenn man selbst dahinter stand, anstatt es für einen anderen zu tun.
„Es ist nie zu spät sich zu ändern und vielleicht auch das eine oder andere wiedergutzumachen. Du kannst das jeder Zeit anfangen. Vermutlich nicht unbedingt für andere, aber für dich selbst", sprach ich meine Gedanken laut aus. Dass er eingesehen hatte, dass er Fehler gemacht hatte war sowieso der erste Schritt in die richtige Richtung, da man nur mit diesem es auch schaffte weiterzugehen.
„Solange ich etwas positives bewirken konnte bin ich schon froh darüber", zeigte ich ihm, dass es für mich kein Problem war für ihn da zu sein. Ein sanftes Lächeln folgte und ich nickte anschließend. Nachdem ich aufgestanden war drehte ich mich zu ihm, da er schon durch seine Körperhaltung zeigte, dass es ihm noch nicht sonderlich gut ging, was auch keine Überraschung war. Ich hielt ihm meine Hand hin, die er ergreifen konnte, damit ich ihm aufhalf.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 03.11.2022 12:01

Davin stieß ein leises, bitteres Lachen aus. Er bezweifelte es wirklich. Es war ja nicht so, dess er es nicht versuchte. Seine Schwester zu haben war ein absolutes Geschenk. Auch des Haus hier und sein Job als Kindergärtner. Seine Gang. Es... änderte nur einfach nichts am ganzen ganzen anderen Scheiß der so viel mehr und so viel schwerer war...
"Wenn des doch nur so einfach wär...", raunte Davin leise, auf Lydias Worte, dass man sich immer ändern könnte. "Es ist ja nicht so als würd ich des nicht versuchen. Es ist einfach..." Er schluckte schwer und erneut kam da dieses leichte bittere Lächeln, dass sein einseitiges Grübchen auf der Wange zu Tage förderte. "...fucking beschissen." Und mit das Schlimmste war, dass er keinen fucking Grund hatte sich zu beklagen. Er ruinierte die Leben von anderen. Er tat anderen schlimme Dinge an. Er war nicht des beschissene Opfer, er der Täter. Auch wenn es... sich nur selten so anfühlte. Mit seinen Fingern kratzte er bei diesen Gedanken so heftig über die Narben und Krusten an seinen Arm, dass einige unter schmerzhaftem Ziehen wieder aufgingen. Der Schmerz zog Davin zurück in die Realität. Er räusperte sich. Er wollte nicht des Lydia ging. Er wusste nicht warum aber... sie sollte nicht gehen. Er wollte nicht dess sie ging.
"Des hast du. Danke.", sagte er ehrlich, ergriff ihre Hand und zog sich an ihr hoch. Kurzerhand holte er aus dem Kühlschrank eine Flasche Rotwein und hielt sie ihr hin. "Geh gern schonmal ins Wohnzimmer. Ich bin gleich da, bin nur eben ins Bad." Er wartete kurz, bis Lydia im Wohnzimmer angekommen war, dann eilte er in das BAdezimmer im Erdgeschoss, schloss hinter sich ab, klappte den Klodeckel hoch und kniete sich vor die Toilette. Er steckte sich den Finger den Hals, soweit er konnte, bis er quasi fast die schleimige Oberfläche seines Rachens berührte. Sein Körper krampfte zusammen. Nochmal. Nochmal.
Rasch zog er den Finger zurück und erbrach sich gradewegs in die Kloschüssel. Er wiederholte es noch zweimal, ehe er aufstand, die Spülung betätigte und sich am Waschbecken den Mund auswusch. Als er sich im Spiegel ansah konnte er sehen, wie Schweißperlen auf seiner Stirn glänzten. Er zitterte leicht, war blass, seine Augen noch immer etwas feucht und gebrochen. Er schloss die Augen und zwang sich tief durchzuatmen. Er schluckte, schmeckte noch immer die Galle und das Erbrochene. Er warf sich eine Pfauf dem Badezimmer-Schrank ein und betrachtete die blutenden Stellen an seinem Arm. Kurz er war versucht. Später., mahnte er sich, trocknete die Hände ab und trat zurück zu Lydia ins Wohnzimmer, wobei er unterwegs noch zwei Rotweingläser aus dem Schrank holte.
"Hey... sorry. Danke fürs Warten."

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Lydia
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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Lydia am 07.11.2022 09:14

Davin wusste wohl am besten wie seine Situation aussah, weshalb es auch nicht in meinem Sinne war irgendwas schön zu reden, wovon ich ohnehin keine Ahnung hatte. Trotzdem fragte ich mich logischerweise was er getan haben könnte, dass er sich selbst so fertig machte. Das sorgte aber dennoch nicht dafür, dass ich nachhakte, da das im Moment einfach nicht richtig wäre. Inzwischen wusste er hoffentlich, dass ich da war, wenn er das Gefühl hatte mit jemandem reden zu müssen und sich mir anvertraute. Vorher würde ich sicherlich nicht nachbohren. Und vermutlich wäre es für ihn auch besser sich jemandem wirklich anzuvertrauen, der auch in der Nähe wohnte, um auch körperlich zu spüren bekam, dass er damit nicht allein war. Das konnte ich ihm leider nicht bieten, da ich in wenigen Wochen spätestens zurück in meine Heimat musste.
Also nickte ich nur und ließ seine Worte so stehen, die ohnehin schon wirkten als wäre er aufgewühlt genug. Es war wohl das beste vorerst das Thema fallen zu lassen und sich auf anderes zu konzentrieren. Da kam es mir ganz gelegen, dass er vorschlug noch etwas gemeinsam zu trinken. Dagegen hatte ich natürlich nichts einzuwenden, obwohl ich aufpassen würde nicht zu viel zu trinken, denn ich wollte bestimmt nicht besoffen werden und nicht mehr Herr über meine Sinne sein, das hatte keinen Wert für mich. Also machte ich es mir im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem und wartete auf Davin. Dieser ließ sich mehr Zeit als gedacht und als er zurückkam schien er immer noch ziemlich fertig, aber auch jetzt sprach ich das nicht direkt an, sondern winkte nur ab.
„Das ist schon gut. Du kannst dir mit allem Zeit lassen", versicherte ich ihm und rutschte etwas auf dem Polster, damit er Platz hatte sich zu setzen. Außerdem war es ja nun wirklich nicht so, dass ich viel vor hatte. Den Tag hatte ich nicht verplant, da ich schließlich auch nicht wusste wie lange ich hier bleiben würde. Ich nahm ihm die Gläser ab, damit er diese bequemer füllen konnte.

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Re: Lydia & Davin ~ Welcome to Dublin | Triggerwarnung

von Davin am 10.01.2023 12:24

"Danke.", sagte Davin erneut ehrlich und lächelte sie leicht an. Er gesellte sich zu ihr ins Wohnzimmer, öffnete den Rotwein und schenkte Lydia sowie sich selbst in die Rotwein-Gläser. Sanft stieß er mit ihr an. Er lächelte dabei - dieses Mal war es tatsächlich ein ehrliches Lächeln, das sofar seine Augen erreichte. "Auf eine beginnende Freundschaft. I guess.", meinte er und trank einen kleinen Schluck des herb-fruchtigen Weines. Ah fuck. Des war grad genau das richtige. Und des gute war, dass er heute schon zuhause war. Was hieß, dass er nicht mehr besoffen mit dem Auto nach Hause fahren müsste. Was er auch schon öfter getan hatte, als irgendjemand wissen sollte. God dammit. Er war echt kein guter Mensch.
Die Stille dröhnte auf seine Ohren. Er wollte wieder Musik anmachen, doch etwas hielt ihn zurück. Etwas in ihm zog. Etwas, dass es unbedingt rauslassen wollte. "You know...", begann Davin, ohne wirklich zu wissen wie er welches Thema auch immer beginnen sollte. Was er überhaupt sagen wollte. Es war so gefährlich. Es wäre so fucking gefährlich, wenn er sich jetzt gegenüber einer Fremden öffnete. Was wenn sie ihn doch bei der Polizei anzeigte? Was, wenn er ins Gefängnis käme? Er konnte seine Schwester nicht allein lassen. Des würde sie nicht schaffen. Es würde sie zugrunde richten, des... des konnte er einfach nicht...
"Shit." Er wandte kurz den Kopf ab, blinzelte aus dem Fenster und atmete tief durch. Er schluckte schwer, dann sah er wieder hinab in sein Weinglas. "I... ich... ach shit damn!!" Nochmal tief durchatmen. Des war echt schwieriger als gedacht. Viel schwieriger. "Ich würde gerne mit jemandem reden. You know? Über... shit. Alles. Aber... ich hab Angst." Er schenkte Lydia ein kurzes nervöses Lächeln und trank dann rasch noch einen Schluck Wein. "Ich war schon bei nem Therapeuten gewesen. Einmal. Der hat mir nur etliche von Diagnosen um die Ohren geworden und yeah... I don't know. Des hatte mir echt so gar nichts gebracht. Außer fucking teuer zu sein." Sein Bein wippelte schnell auf und ab. Kurz fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. In ihm kämpften grade echt zwei Welten gegangeinander. Und er wusste nicht, welcher er vertrauen sollte... welche er wollte, dass sie gewann...

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