Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht... [ZWANGSCUT]

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Isabela
Gelöschter Benutzer

Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht... [ZWANGSCUT]

von Isabela am 15.01.2023 15:55

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Noah war schon immer für altmodisches zu haben - oder für Dinge aus gewissen Nischen. So hat ihn ein Freund aus der High School auf ein Spiel gebracht, das er sich selbst vermutlich nicht zugelegt hätte. Und er musste schnell zugeben, dass es gewisse Reize hate - auch wenn er in der Story noch nicht allzu weit gekommen ist (denn wenn es schonmal eine umfangreiche Charaktererstellung gibt, hält man sich gut mal zwei Stunden daran auf). Doch mit viel Kaffee und geweckter Leidenschaft kommt es zu einem All-Nighter - doch kein Kaffee dieser Welt hätte ausgereicht, solche Träume zu verhindern, als er schließlich doch auf der Tastatur einschläft...oder ist er doch noch wach und erlebt den verrücktesten Trip seines Lebens?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.03.2023 10:15.

Teddy
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Teddy am 15.01.2023 17:09

Das musste meine siebte Tasse Kaffee sein – und die vierte Dose Energy Drink. Und doch konnte ich diese Müdigkeit nicht abschütteln. Es war ein kriechendes Gefühl, das sich immer wieder an mich anschlich...und das Koffein konnten es nur für die ersten Momente vertreiben, als es meinen Körper wieder frisch flutete...Sobald jedoch wieder etwas Zeit vergangen war, kehrte es zurück. Ich rieb sich die Augen, ging immer wieder mal auf und ab. Und doch...sobald ich wieder saß, war es wieder da.
Ich seufzte und lehnte mich in meinem PC-Stuhl zurück, die Hände auf den Augen mit einer Mischung aus Reiben und Drücken. Doch nichts wollte helfen. Mittlerweile hatte ich mich damit abgefunden, dass etwas mit mir nicht stimmte und ich irgendwie...Keine Ahnung. Dieses seltsame Wort mit V wollte mir noch immer nicht über die Lippen kommen – es war zu schräg, um wahr zu sein. Und doch...Ich leckte mir die Lippen. Der metallische, warme Geschmack frischen Blutes stieg in meinen Erinnerungen auf. Es war ein Genuss, der nicht zu vergleichen war mit der Sahnetorte meiner Mutter, die mir immer das liebste im Leben gewesen war. Doch seit diese Gelüste in mir wuchsen, rückte dieses andere Thema immer weiter in den Vordergrund und drohte all das Menschliche langsam zu verdrängen...
Und genau deshalb brauchte ich das hier – eine durchgezockte Nacht voller Kaffee und Videospielen mit den Kumpels, die ich über das Headset hörte. Doch so nach und nach waren sie ins Bett gegangen und es fiel mir immer schwerer, dieses Gefühl in meiner Brust zu ignorieren, das nachts so viel stärker war. Dieses Gefühl grober Stärke und dieser Hunger...
Und schließlich hatte sich auch der letzte Freund verabschiedet. Ich seufzte wieder, doch ich konnte ihn nicht zum Bleiben überreden – mit einem Blick auf die Uhr (es war zwei Uhr morgens) verabschiedete ich ihn in die Nacht...und blieb nur mit den Rauschen des Headsets zurück. Ich ließ mich wieder zurück in den Stuhl fallen und mein Magen verkrampfte sich. Ich wollte nicht mit mir und meinen Gedanken allein sein – darin war ich immer schon schlecht gewesen, doch seit den letzten Wochen war es noch schlimmer geworden. Panikattacken und dieses ständige, unterschwellige Gefühl von...Angst. Nein, das war nicht das richtige Wort. Es war mehr...hm, es gab irgendwie kein Wort dafür, das passen konnte, jedenfalls fiel mir in diesem Moment keins ein. Doch...es war immer da und es begleitete mich, wohin auch immer ich ging – und besonders schlimm war es, wenn ich allein war und meine Gedanken ungehindert wandern konnten – denn dann wanderten sie in Richtungen, die mir nicht gefielen. Ich bekam eine Gänsehaut und meine Nackenhaare stellten sich mir auf. War ich paranoid geworden? Immerzu dieses Gefühl, beobachtet zu werden, nicht allein zu sein. Die Schatten hatten Augen und sie starrten mich aus jeder Ecke an! Rechts und links. Ich wollte mich nicht umsehen – stattdessen lehnte ich mich wieder nach vorn und konzentrierte mich auf den Bildschirm meines PCs, krampfhaft auf das Spiel fokussierte, ohne dabei festzustellen, dass ich noch immer im Pause-Bildschirm war. Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu beruhigen; ich atmete tief ein und wieder aus, ein und wieder aus, und noch einmal ein und wieder aus. Und tatsächlich, mein Herzschlag beruhigte sich wieder etwas, auch mein Rücken entspannte sich und ich sank – wieder etwas ruhiger – auf meinem Stuhl zusammen. Ganz ruhig. Ich war daheim in meinem Zimmer, nichts konnte mir passieren, nichts konnte mir passieren...nichts konnte mir passieren. Und so langsam kehrte ich in die Wärme meines Zimmers zurück. Wo es nur mich gab und keine schlechten Schatten. Niemand, der mir etwas einflüsterte und keine Menschen, denen ich etwas böses tun konnte, wenn ich nicht aufpasste.
Ich atmete tief durch, die Augen noch immer geschlossen. Diese Gedanken fühlten sich so warm und weich an, während ich so vor dem Bildschirm hing. Im Hintergrund spielte die sanfte Musik des Spiels. Und so bemerkte ich gar nicht, dass auch ich langsam in mich zusammensank und der Schlaf sich anschlich und mich sanft in seine Arme nahm...Alles wurde schwarz und ruhig um mich...

Das nächste, woran ich mich erinnern konnte, war furchtbarer Gestank – es roch nach Schlamm, Scheiße, Fleischabfällen und...Schweinen. Ich rümpfte die Nase – auf meinen empfindlichen Geruchssinn kam das gar nicht gut an. Und als ich mich wieder richtig gesammelt hatte, riss ich die Augen auf und...ein feines Grunzen drang an meine Ohren und ich war Auge in Auge mit einem fetten rosa Schwein, das mich interessiert beäugte und beschnupperte. Mit weit aufgerissen Augen setzte ich mich kerzengerade auf und hechtete zur Seite bis mein Rücken am schlammig-schmierigen Schweinetrog anstieß und mich ein heftiger Schmerz durchzuckte von der Gewalt des Aufpralls. Was war denn hier los?! Es war nass, es war kalt und ich hockte in der Grube mit irgendwelchen Schweinen. War das ein schlechter Scherz?! Wo war ich hingeraten? Die Fragen rasten zu schnell durch meinen Kopf, als dass ich auch nur im entferntesten eine Antwort auf nur eine davon finden konnte. Ich sahn mich um und...traute meinen Augen kaum. Alles sah so...mittelalterlich aus! Die Häuser aus einfachem Holz und die Schweinebuchte nur aus einem einfachen Lattenzaun. Und es..roch so widerlich. Ich griff mir an die Nase. Meine empfindlichen Sinne machten das nicht mit. Es war...so still und das Licht im sanften Nieselregen war fahl und stumpf. Mir war kalt, die frische Luft und er eisige Regen war eklig auf der Haut – und erst jetzt wurde mir klar, dass ich...nur in Unterwäsche da saß. Meine schwarzen Boxershorts, mit denen ich eben noch vor dem Computer gesessen hatte. Ich umfasste meine nackte Brust mit den Händen und hatte bereits leicht zu frösteln begonnen, als ich mich aufrichtete. Die Hose klebte nass und schlammig an meinem Körper und der feuchte Modder rann meine entblößten Beine nach unten als ich auf die nächste Latte zutrat und versuchte, so unbemerkt wie möglich aus der Umzäunung auszusteigen. Dabei schürfte ich mir beide Arme und mein rechtes Bein auf – letztes brannte unter dem Schmutz besonders heftig und ich biss die Zähne zusammen. Zum Glück heilten meine Wunden schnell – das erste Mal, dass ich für diesen ganzen Scheiß in meinem Leben ansatzweise dankbar war. Es musste doch hier wenigstens irgendetwas geben, das ich mir anziehen konnte – was auch immer hier los war, ich wollte es nicht nur in Unterwäsche herausfinden. Irgendeine Plane, einen Vorhang oder so etwas musste es doch geben, das ich mir wenigstens umhängen konnte, dachte ich, während ich die schlammige Straße entlang ging. Dabei achtete ich wenig auf meine Umgebung – zu fokussierte darauf, irgendetwas warmes zu finden. Mit der Schulter rempelte ich dabei gegen eine Frau, die mir entgegengekommen war – im Gegensatz zu den meisten anderen starrte sie mich dabei nicht entgeistert an, und schien mich erst eines Blickes würdigen zu wollen, als ich nun so sehr in ihren Personal-Space eingedrungen war. „Es...es tut mir leid", stammelte ich, als ich mich ihr zuwandte und hielt dann jedoch einen Moment inne...Sie kam mir bekannt vor – und der Grund dafür gefiel mir gar nicht. Noch immer hielt ich die Arme um meine nackte Brust geschlungen. Ich musste so furchtbar armselig aussehen.

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Isabela
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Isabela am 19.01.2023 10:54

"Ich denke, dahin werd ich aber lieber Aveline mitnehmen. Ich brauch dich grad nicht mehr, Isabela.", sagte Hawkes dunkle Stimme und Isabela rollte ihren Kopf und drehte ihre Schultern, in der Hoffnung vielleicht ein Knacken in ihren Halswirbeln zu provozieren - natürlich ohne Erfolg. Sie war hoffnungslos verspannt. Einer ihrer Männer an Bord der Sirenengesang war wirklich gut darin gewesen, solche Verspannungen zu lösen - auch wenn man danach immer das Gefühl hatte, er hätte einem geradewegs das Fleisch aus der Haut gerissen oder einen harpuniert. Aber es hatte immer geholfen. Ein Jammer, dass er bei ihrem Schiffsunglück ums Leben gekommen war. So wie alle anderen. Sie vermisste ihre Männer. Öfter als ihr lieb war. Sie hatte die meisten von ihnen ihr halbes Leben gekannt - und ihnen vertraut. Es waren gute Männer gewesen. Ihre treute Crew.
Sie ließ sich den Schatten ihrer Gedanken nicht anmerken und hob nur die Hand. "Alles klar, wir sehen uns. Viel Spaß mit diesen Schlägertypen. Und wenn Ihr mich sucht: ich bin im Gehängten Mann." Sie zwinkerte unmissverständlich in Richtung Hawke, ehe sie der versammelten Gruppe aus Hawke, Anders und Varric um sich auf den Weg zu machen. "Lass mir noch etwas zu trinken übrig, wenn ich nachkomme!", rief ihr Varric nach. Isabela wedelte nur mit der Hand als Zeichen, dass sie ihn gehört hatte - und ein Zeichen, das kein Versprechen war. Das Zeug im Gehängten Mann konnte man wohl kaum als gut oder lecker bezeichnen, aber es war stark und brannte herrlich belebend in der Kehle. Für ihre Zwecke (und vor allem ihre Finanzen) war es mehr als ausreichend.
Ihre braunen kniehohen Stiefel hinterließen Fußspuren im Matsch, als sie sich immer mehr von Anderes Heilbasis entfernten, wo sie gerade eben noch gewesen waren (und gesehen hatten wie er grade eine verdächtige Schale mit Milch gefüllt hatte). Manchmal fragte sich, wie Hawke sein Tempo eigentlich durchhielt. Er schien fast immer unterwegs zu sein und kaum Schlaf zu bekommen. Ob Nachts oder Tags - er war ständig auf den Straßen um sich um die Probleme aller möglichen Leute zu kümmern. Eigentlich ein Unterfangen, dass der Piratin viel zu anstrengend wäre - aber es brachte Geld ein und die Gesellschaft war auch nicht übel. Es war fast das Gefühl, als hätte sie wie einer Gruppe - und seit ihr Schiffs auf Riff aufgelaufen und ihre Mannschaft gestorben war, hatte sie dieses Gefühl wirklich vermisst. Etwas, was ihr gar nicht so bewusst gewesen war, bis Hawke auf sie zugetreten war und ihr mit Hayders Schlägern geholfen hatte. So war sie ihm gewisser Weise eh etwas schuldig.
Kurz überlegte sie, ob sie Fenris in der Oberstadt womöglich einen Besuch abstatten sollte. Der weißhaarige grüblerische Elf war der andere (neben Hawke) in der Party, der ihr wirklich... gefiel. Etwas, das auf Gegenseitigkeit beruhte, wie sie schon sehr genau bemerkt hatte. Und er hatte immer Wein da. Doch ihre brennenden Füße in den Stiefeln und vor allem ihr Durst sagten ihr, dass der Gehängte Mann in der Unterstadt sehr viel näher und alles war, was sie gerade brauchte. Varric würde sicher später mit seinen Geschichten und Erzählungen kommen. Er war ein guter Freund geworden, das konnte sie nicht leugnen. Und Merrill... die Maus musste einfach nur beschützt werden. Sie war zu unschuldig und naiv für diese Welt. Gleichermaßen Eigenschaften, die die Piratin auch bewunderte, denn beides hatte sie schon vor sehr sehr langer Zeit eingebüßt. Es sich in einem solchen Alter noch bewahrt zu haben... was fast schon erstaunlich. Aber eben auch gefährlich. Wenn möglich wollte Isabela versuchen, dass Merrill sich diese Unschuld so lange wie möglich behalten konnte. Von der Blutmagie mal einmal abgesehen, aber wer sah da schon so genau drauf? Was Abeline betraf.... mit niemandem konnte man sich so wunderbar zanken (und niemanden konnte man so wunderbar einfach provozieren) wie sie. Etwas was Isabela sehr viel Spaß machte. Mit Anders war sie noch nicht so warm geworden, aber wer wusste schon was noch kam.
So in Gedanken versunken hatte sie die gebräunte Schönheit kaum darauf geachtet wohin sie lief und rempelte mit der Schulter eine unscheinbare und dreckige Gestalt an, die plötzlich vor ihr auf den Weg stolperte. Sie wandte sich um, um etwas zu sagen und hielt inne. Ihre dünnen schwarzen Augenbrauen wanderten in die Höhe, in die Nähe des blau-goldenen Kopftuches das sie trug, als sie ihn betrachtete.
Der Junge wirkte verwahrlost. Seine dunklen Haare waren verschmiert und standen ihm ab, er stank als hätte er bei den Schweinen übernachtet, er war nackt mit Ausnahme eines Stück Stoffs das sein Gemächt bedeckte, er zitterte und seine Augen wirkten komplett orientierungslos. Der eine Teil von ihr - der Teil, der so lange als Schmugglerin und Piratin unterwegs gewesen war - flüsterte ihr zu dass der Junge nichts hatte was es wert wäre, sich weiter mit ihm zu beschäfigen. Keine Kleidung, keine Wertsachen. Wahrscheinlich würde er in den nächsten Tagen eher erfrieden, wenn er sich nicht noch irgendwas beschaffte. Oder würde schon in der nächsten Nacht vielleicht zwischen eine der Schlägertrupps die unterwegs waren geraten und dabei draufgehen. Doch der andere Teil von ihr dachte an Hawke. Und was er wohl in dieser Situation tun würde. Er würde wohl kaum blindlings daran vorbeirennen. Er mit seinem verdammten Helfersyndrom. Sie seufzte und wandte sich gänztlich um. Sie wollte jetzt echt in die Kneipe. "Du weißt schon, dass es bequemere Übernachtungsstätten gibt als einen Schweinestall, oder?", fragte sie den Fremden mit ihrem ganz typisch eigenen Charme und Humor in der Stimme. "Und auch dass es mit Kleidung am Leib wärmer ist als ohne, nicht wahr?" Sie neigte den Kopf und seufzte - diesmal nur innerlich - wieder. "Hast du Durst? Ich kenne einen Ort wo du was zu trinken bekommst. Schmeckt zwar nicht, aber es wird dich zumindest wärmen. Das definitiv." Sie zwinkerte und wartete auf eine Reaktion.

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Teddy
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Teddy am 23.01.2023 22:35

Ich hätte sie vermutlich gar nicht so offen angestarrt, wenn sie nicht selbst stehen geblieben wäre, um mich zu mustern – und zwar von oben bis unten mit einer abschätzigen Intensität, dass es mir beinahe auf der eiskalten Haut brannte. Ich spürte, wie mein Gesicht zu glühen begann und ich konnte ihr nicht direkt in die Augen sehen, als mein Gesicht und meine Ohren hochrot anliefen.
Am liebsten wollte ich vor Scham im Boden versinken. Alle anderen Frauen auf der Straße hatten mir ja bisher nur eher verstohlene Blicke zugeworfen und waren schnell wieder ihrer Wege gegangen, ehe ich sie genauer ins Auge fassen konnte – zu schockiert von einem jungen Mann, der sich so entblößt seinen Weg durch die Gasse bahnte. Lieber so tun, als hätte man nichts gesehen, ehe man involviert und in etwas mit hineingezogen wurde.
Doch diese Frau war anders, wie ich feststellen musste. Ihr dunkler Teint passte wenig zu der Eiseskälte, die hier herrschte – mit einigen Fetzen Schnee hier und dort...oder vielleicht handelte es sich dabei auch um etwas anderes...ich wollte es gar nicht so genau wissen.
Und für einen Moment starrte sie mich nur urteilend an – und ich konnte nicht einschätzen, was in ihrem Kopf unter dem blauen Tuch vorgehen mochte. Ein Teil von mir wollte gern einfach weiter stolpern, ehe ich etwas Warmes fand...und herausfinden konnte, was hier eigentlich los war. Doch der andere Teil – und dabei handelte es sich wohl oder übel um meinen gesamten physischen Körper – rührte sich nicht und drohte, unter ihrem Blick zusammenzubrechen. Mir war im Leben noch nie so kalt und gleichzeitig so warm gewesen – mein Körper glühte vor Scham, doch noch immer brannte die eisige Kälte deutlich auf meiner Haut.
Und auch wenn sie mich lange betrachtet hatte, konnte mich nichts darauf vorbereiten, dass sie schließlich den Mund öffnete und doch tatsächlich etwas zu mir sagte. Ungläubig starrte ich sie, runzelte leicht die Stirn, während die Worte nur langsam in mein Bewusstsein sickerten wie das Wasser, das sich gemächlich seinen neuen Lauf in den Stein höhlte.
„Ich...", hob ich an, verstummte allerdings schnell wieder, um an mir herunterzusehen; vorsichtig, als könnte sie es dann nicht sehen, roch ich an meiner linken Achsel. Leider musste ich zugeben, hatte sie recht. Sicherlich gab es bessere Orte – doch es war ja nicht so, dass ich mir das ausgesucht hätte. Ich dachte einen Augenblick über den Schweinestall bzw. den -pferch nach.
„Sicher", entgegnete ich schließlich und klang dabei allerdings alles andere als selbstsicher. „Ich hatte nur nicht das Glück, es mir auszusuchen..." Was auch immer das bedeuten mochte – darauf hatten wir vermutlich beide keine Antwort. „Und ich habe keine Kleidung, ich bin so aufgewacht." Ob man sie mir gestohlen hatte? An diesem Ort sollte mich das nicht verwundern. Denn auch wenn ich nicht wusste, wo ich war, kam er mir dennoch seltsam bekannt vor – als hätte ich ihn schon einmal gesehen, aber nur am Rande, so als fehlte mir die entscheidende Information, um es richtig einordnen zu können. Doch...in welch mittelalterlichen Welt ich mich auch befinden sollte, es...Genau! Das war es! Es musste sich hierbei um einen Traum handeln. Doch etwas regte sich dabei unangenehm in meinem Bauch, das mir keine große Hoffnungen machte. Aber vorerst konnte ich es beiseite schieben. Dass ich vor Kälte bereits zu zittern begonnen hatte und meine Zehen nicht mehr spüren konnte, war genug Ablenkung, um solche Gedanken erst einmal vom Tisch zu haben – das eigene Überleben ging wohl immer irgendwie vor, nicht?
Etwas an ihrer Stimme reizte mich und sorgte dafür, dass mir das Gesicht nur noch umso mehr brannte, doch ich konnte nicht mit dem Finger darauf tippen – vielleicht lag es daran, dass sie es mit einem gewissen Charme gesagt hatte, die Andeutung von Humor in der Stimme, doch dahinter verbarg sich etwas beißendes, stechendes, das dafür sorgte, dass ihre Aussage schlicht wie eine Stichelei klang, die einen genau dort treffen sollte, wo es wehtat; vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes.
Durst?!", brachte ich dann ungläubig hervor und starrte sie irritierter an als je zuvor. „Ich friere mir den Arsch ab – kipp dir dein Getränk sonst wohin!" Mir war der Geduldsfaden geplatzt. Der freche Unterton in ihrer Stimme gefiel mir nicht. Kein Getränk der Welt konnte mich aufwärmen, wenn ich vorher zu einem Eisklumpen gefroren war. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!

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Isabela
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Isabela am 25.01.2023 14:35

Sie konnte nicht anders als leicht zu kichern, während sie beobachtete, wie der Junge - fast schon schüchtern - nun an seiner eigenen Achsel roch und offensichtlich zu dem Schluss kam, dass ihre Anmerkung, dass man durchaus riechen konnte wo er die Nacht verbracht hatte, der Wahrheit entsprach. Isabela spielte gerne mit der Wahrheit. Manchmal log sie auch ganz offen, wenn es sich  nicht vermeiden ließ, aber Halbwahrehiten machten meist noch sehr viel mehr Spaß - und wurden auch seltener aufgedeckt. Aber bei ihm hatte sie mal die komplette Wahrheit gesagt. Hey! Da konnte er sich doch glatt mal besonders fühlen - eine Tatsache, die er natürlich nicht wissen konnte. Was auch durchaus besser so war.
Wieder hoben sich ihre Augen, als er ihr schließlich in schüchtern leisem Tonfall antwortete, dass er sich seinen Schlafplatz nicht ausgesucht habe. Himmel. Bei einem solchen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen war es ja keinen Wunder, dass er von den nächtlichen Schlägern ausgeraubt worden war (denn zweifellos war es das, was passiert war). Eigentlich entsprach es sogar fast schon einem Wunder, dass sie ihn nicht direkt noch grün und blau geschlagen oder gar umgelegt hatten. Denn normalerweise kannten diese Kerle wirklich keine Skrupel. Eins stand jedenfalls fest. Allzu lange konnte er noch nicht in Kirkwall sein. Und bei seinem Verhalten würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis er hier dann auch das zeitliche segte. Leicht verdrehte sie die Augen. Hawke konnte wirklich nervend auf einen abfärben, wie sie feststellte. Es wäre bedeutend einfacher diesen Jungen einfach seinem Schicksal zu überlassen, und doch war sie jetzt gerade dabei sich seiner anzunehmen. Vielleicht erinnerte irgendetwas an seiner Schüchternheit und Unsicherheit sie auch an Merrill. Aber die konnte sich immerhin auch wehren!
Kaum htte sie das gedacht, fauchte ihre neue Bekanntschaft sie nahezu an. Ein harter Ton, den sie von ihm jetzt absolut nicht erwartet hatte. Ein fast schon erfreutes kleines Grinsen zeigte sich auf ihren Lippen. "Na sieh mal einer an. Du hast ja doch Klauen!" Sie nickte mit dem Kopf den Weg entlang, wo der Gehängte Mann nur auf sie wartete. "Na komm schon. Wo ich dich hinbringe ist es wärmer als hier und es gibt Zimmer. Etwas zum Anziehen für dich werden wir auch schon noch auftreiben, aber erstmal solltest du dich aufwärmen, meinst du nicht? Und solltest du doch noch Durst bekommen, gibt es das da auch." Wieder zwinkerte sie leicht, setzte sich in Bewegung und sah zu ihm zurück. "Kommst du jetzt oder willst du dich doch lieber noch ein zweites Mal von den Schlägern zu den Schweinen vertreiben lassen?"

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Teddy
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Teddy am 03.02.2023 16:13

Ich wusste nicht, woher mein plötzlicher Stimmungswandel gekommen war, doch manchmal...da überkam es mich einfach und ich konnte mich nicht mehr kontrollieren – wie etwas, das einfach aus mir hervorbrach, an die Oberfläche drang und dort erst einmal alles verwüstete, was sich ihm in die Quere stellte, ehe es wieder in der Versenkung verschwand und mich traumatisiert und verängstigt von mir selbst zurückließ.
Zumindest war ich in diesem Augenblick von mir selbst nur überrascht worden. Nichts verstörendes war passiert – und dennoch raste mein Herz und der Puls rauschte mir in den Ohren. Noch immer funkelte ich sie frustriert an. Ich wollte ihren beschissenen Drink nicht, und doch hatte ich sie nicht vor den Kopf stoßen wollen – immerhin war sie die einzige, die überhaupt im entferntesten Hilfe angeboten hatte.
Ich holte tief Luft und versuchte, bei ihren nächsten, neckenden Worten, nicht wieder aus der Haut zu fahren. Ich hatte immerhin nicht allzu viele Alternativen – sie war es nicht, die nur in Unterwäsche auf den winterlich kalten Straßen dieser heruntergekommenen Stadt herumlungerte und nicht wusste, wie sie hier her gekommen war...oder sie diesen Ort wieder verlassen konnte. Nein, der Kerl, der sich Zehen, Finger und ja, leider auch die, die Nippel abfror. Das war leider ich. Also biss ich mir auf die Zunge, als ich ihr schon wieder einen spitzen Kommentar vor die Füße spucken wollte und zwang mich zu einem relativ freundlichen Lächeln. Ich wusste nicht, woher meine Aggressionen kamen – ich tat mein bestes, das Biest wieder zurück in seinen Käfig zu drängen...Doch es war einmal erwacht und ließ sich dann in der Regel vorerst nur schwer bändigen...wenn es nicht bekam, was es wollte. Und ich hatte nicht vor, es ihm zu geben...
Also folgte ich ihrem Nicken mit meinem Blick. Eine Bar war zwar der allerletzte Ort, den ich nun besuchen wollte, doch ich hatte wohl keine allzu groß Wahl, oder? Und doch setzte ich mich nicht sofort in Bewegung – noch eine letzte Bemerkung von ihr. Ich seufzte und folgte ihr dann langsam. Noch peinlicher konnte es zwar ohnehin nicht mehr werden, aber so wie ich mich und mein Leben kannte, wusste ich, dass man es bei immer gern noch einen drauf setzte, auch wenn es unmöglich erschien, dass es noch weiter nach oben gehen konnte.
Und so ging ich vorerst schweigend neben ihr her, sah dabei nur auf meine nackten Füße – sie waren so kalt, dass es sich anfühlte, als liefe ich auf Watte. Sie zu sehen gab mir wenigstens die Sicherheit, dass sie mir noch nicht abgefallen waren. Ich wusste, dass es unmöglich war, und doch...Jeder Schritt war wie fliegen...aber nicht die gute Art von fliegen, sondern die widerliche...Der kurze Moment, wenn die Füße den Kontakt zum Boden verloren und man sich einem seltsamen Zwischenstadium befand zwischen stehen und liegen, in dem man nichts tun konnte...
Ich seufzte schließlich leise. „Du siehst auch nicht gerade aus, als wärst du von hier...", sprach ich bald darauf meine Gedanken aus, die mir bereits durch den Kopf gegangen waren, als ich sie vorhin das erste Mal gesehen hatte. Ich war mir sicher, dass sie mir nicht ehrlich antworten würde, doch alles war in diesem Moment besser als diese erdrückende Stille, während wir den Weg entlang gingen – und sie den Weg zu ihrer tollen Bar vorgab.

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Isabela
Gelöschter Benutzer

Re: Isabela &' Noah ~ Irgendetwas stimmt hier nicht...

von Isabela am 15.02.2023 13:57

Er folgte ihr schweigend. Hey, das war dochs chonmal ein Fortschritt. Auch die Piratin verkniff sich einen weiteren triezenden Kommentar, sondern wandte siche infach um, um ihmd en Weg zu weisen, hin zu ihrer Lieblings-Spelunke der Unterstadt. Sie näherten sich bereite der Tür. Sie war schlicht, wäre normalerweise kaum zwischen den anderen deckigen Hauseingängen der diversen Stände überall aufgefallen, hätte da nicht die überdimensional große Strohpuppe über der Tür gehangen, die an den Füßen mit einem Seil aufgeknüpft war, sodass der groteske unförmige Kopf nur knapp einen halben Meter der Tür pendelte und so ein Namensschild für die Kneipe vollkommen überflüssig machte. Wenn jemand den Gehängten Mann suchte, wusste wirklich jeder, dass dies hier gemeint sein musste.
Über das Rufen der Leute auf dem Markt, der nicht weit entfernt (gleich die Treppe gegenüber des Gehängten Mannes hinunter) hinweg, öffnete ihre zitternde, dreckbuseldete und stinkende Begleitung dann doch nochmal den Mund. Isabela lächelte leicht. "Ich wurde in Rivain geboren, bin jedoch schon lange auf eigene Faust unterwegs. Die Meere sind mein Zuhause." An dem Eingang zur Kneipe blieb sie nochmal stehen und deutete eine kleine Verbeugung an, bei der ihr Ausschnitt gewollt gut zur Geltung kam - doch den Kopf ließ sie oben, sodass keinerlei Gefühl von Demut bei einem auftauchen konnte. Es war kein Zweifel daran dass sie das Sachen hatte. "Kapitänin Isabela, Königin der östlichen Meere, wenn ich mich vorstellen darf-" Mit einer Hand drückte sie die Tür nach innen, die mit einem Knarren aufschwang. "- lädt dich ein in die beste Spelunke der Stadt: den Gehängten Mann. Der Ort wo du eine Badewanne, Wärme, Essen und etwas zu Trinken finden wirst."
Sie wartete bis ihre Begleitung eingetreten war, ehe sie ihm in das düstere Schummerlicht der Kneipe folgte. Gleich links vom Eingang befand sich in einer Ecke der Thresen, wo sie selbst die meiste Zeit des Tages, wenn sie nicht mit Hawke unterwegs war, stand und ihr beim Kartenspielen gewonnenes Geld wieder gegen Getränke ausgab. Normalerweise saß Varric an einem der Tische hier, ließ sich Bier spendieren und unterhielt die halbe Kneipe mit überzogenen Geschichten ihrer Abenteuer - doch der war aktuell ja noch mit Hawke unterwegs, entsprechend ruhig ging es hier zu. Abgesehen von einigen betrunkenen Idioten die Isabela hinterherpfiffen. Einer dieser Gestalten winkte ihr zu.
"Isabela!! Lust auf eine Runde?"
"Später.", antwortete sie grinsend und mit einem Zwinkern und legte ihrer Begleitung eine Hand auf die nackte Schulter. "Ich muss mich erst um was anderes kümmern." Er lachte brüllend und warf sich dabei halb auf den Tisch, wobei er seinen Beirkrug umschieß, der auf den dreckig-klebrigen Boden landete und zerschellte. Das Seufzen des Barkeepers war unüberhörbar, als er sich einen dreckigen Lappen schnappte und hitner dem Thresen hervorkam.
"Komm.", sagte sie zu dem Jungen, schob ihn nach vorne durch die Menge und die Treppe hinauf, welche in den Gang führte, wo sich die Zimmer befanden. Drei Türen weiter öffnete sie jene auf der linken Seite. Sie steckte einen metallenen Schlüssel rein drehte und öffnete die Tür. "Hier rein. Machs dir gemütlich. Ich besorg dir schonmal warmes Wasser, dann musst du dich nicht mehr ganz so sehr den Schweinen zugehörig fühlen." Sie zwinkerte und wandte sich um, um in den Schankraum zurückzukehren. Während der Wirt das Wasser heiß machte, würde sie sicher Zeit haben sich schon einmal das ein oder andere Getränk zu gönnen.

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