In And Out Of Love | Julius &' Madeleine [ZWANGSCUT]

In And Out Of Love | Julius &' Madeleine [ZWANGSCUT]

I N  A N D  O U T  O F  L O V E
J U L I U S  & '  M A D E L E I N E

  

New York, 2021. Eigentlich war Madeleine sich sicher, dass sie ihrem Mann niemals wieder vor die Augen treten würde. Als sie nun allerdings ihr erstes graues Haar entdeckt und das auch noch in einem Moment, der dafür kaum unpassender sein könnte, wendet sich das Blatt schließlich doch. So treffen die einst Liebenden wieder aufeinander - und starten unverhofft in das nächste Kapitel ihres gemeinsamen Lebens.

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Mein Weg führte mich an irgendeinen Ort am Rande von New York, immer tiefer in den Wald hinein, für den ich definitiv nicht die richtige Kleidung trug. Mit meinem roten Mantel war ich wohl kaum zu übersehen und ich war mir sicher, dass meine hohen Stiefel mir diesen kleinen Ausflug nicht verzeihen würden - ich wusste aber auch, dass hier viel mehr auf dem Spiel stand als ein ungewollter Besuch in der Reinigung oder im schlimmsten Fall vielleicht auch ein gekränktes Ego. So lange war ich mir sicher gewesen, dass ich Julius nicht wieder über den Weg laufen wollte. Ich war von der Bildfläche verschwunden, hatte dafür gesorgt, dass ich nicht so leicht zu finden war - und nun blieb mir nichts anderes übrig, als seine Nähe zu suchen. Um ehrlich zu sein war ich mir nicht ganz sicher, wie ich mich damit fühlte. Ob ich ihm überhaupt in die Augen sehen konnte? Mein Zustand hatte sich in letzter Zeit verschlechtert; ich fühlte mich schwach, mein Körper gab nach. Ich hang viel zu sehr an meinem Leben, um dieses lästige Altern einfach hinzunehmen und konnte es mir deshalb auch nicht erlauben, über solche Sachen nachzudenken. Es spielte keine Rolle, ob ich mich in der Lage dazu fühlte, ihm nach so langer Zeit wieder gegenüberzustehen.
Dass der kleine Lokalisierungszauber, den ich vor weniger als einer halben Stunde gesprochen hatte, mich ausgerechnet hierhin führte, machte das Ganze zwar nicht besser, doch immerhin hatte ich so eine ungefähre Ahnung davon, wo Julius gerade war. Blöd war nur, dass dieser Wald nicht gerade winzig war und er, falls er nicht der stolze Besitzer einer Waldhütte war, gerade auf der Jagd sein musste - ich wollte ganz bestimmt nicht in den Lauf einer Waffe spazieren, während ich andererseits auch nicht nach ihm rufen wollte. Zum Glück erübrigte sich dieses Problem, denn nach einem ungeschickten Schritt und durch das laute Geräusch eines unter meinem Stiefel brechenden Astes stand ich Julius plötzlich gegenüber - und in der Eile kam ich auf keine bessere Idee, als gekünstelt lächelnd und vor lauter Sarkasmus nur so triefend zu sagen:"Schön dich zu sehen, Liebling."

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Ich war gerade mal wieder jagen als ich etwas bemerkte, was ich seit einer langen zeit nicht mehr bemerkt habe. Jemand aus meiner Vergangenheit kommt her und will zu mir. Die Frage war nun wer es sein könnte. Meine "Frau'' kann es nicht sein, sie hasst mich seitdem ich sie reingelegt hatte obwohl ich selber bemerkt habe wie ich schwächer werde und meine Zauber ihre Wirkung verlieren und nicht mehr so stark sind wie als ich vor einer Woche gezaubert hatte. Ich alterte wegen der Entfernung die wir hatten aber damit kam ich immer gut klar. Inzwischen lebte ich in New York und besaß eine eine kleine Hütte dort von der ich alles machte. Ich erledigte meinen Beruf so gut ich konnte und war eben rausgetreten um ein paar Rehe zu schießen als mich dieses Gefühl des Erkennens überkam. Ich bewegte mich deswegen langsam in die Richtung von der ich diese Erkenntnis bekam und wollte endlich wissen wer mich hier aufgespürt hat. Wahrscheinlich muss diese Person bald sterben sollte es niemand aus meiner Familie sein, was ich mir nicht vorstellen konnte. 
Plötzlich hörte ich wie ein Ast knarrte und ich war sehr schnell an der Stelle und sah meine Frau vor mir stehen und grinste sie hämisch an. Sie sah immer noch gut aus, nur hatte sie ebenso Alterserscheinungen welche bei mir ebenso zu erkennen waren.
''Ja es ist eine totale Freude Schatz, ich habe dich ja so sehr vermisst'', erwiderte ich gleicherweise sarkastisch. ''Was willst du hier?'', fragte ich sie dann. ''Du wolltest doch nichts mehr mit mir zu tuen haben''.

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Während wir hier standen und uns wahnsinnig an der Anwesenheit des jeweils anderen erfreuten, zogen dunkle Wolken auf. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Trotzdem war meine größte Sorge nicht das Wetter, das meine Stiefel endgültig zu ruinieren drohte, sondern das Chaos, das sein Anblick in mir auslöste. War ich jetzt wütend, weil ich selbst nach all den Jahren noch immer verletzt war, oder machte es mich wütend, dass ich ihn irgendwie doch vermisst hatte? Eingestehen wollte ich mir das zwar nicht, aber dieses verräterische Gefühl war trotzdem da. Und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte - abgesehen davon vielleicht, es vollkommen zu ignorieren.
"Will ich auch nicht", bestätigte ich seine Worte also, ohne auf den von ihn erwiderten Sarkasmus einzugehen. Wir hätten sicher noch mehr als genug Zeit dazu, uns gegenseitig auf die Nerven zu gehen - soweit er nicht schon damit abgeschlossen hatte, dass seine Zeit sich langsam dem Ende näherte. Die einzelnen grauen Haare fielen in meinem blonden Haar nicht ganz so sehr auf, wie sie es in seinem Braun taten, wenn man erst einmal genauer hinsah. Auch er sah müde aus und war nicht vom Altern verschont geblieben. Ich wusste für meinen Teil, dass ich nicht weiter altern wollte und deshalb blieb mir nichts anderes übrig als darauf zu hoffen, dass es ihm zumindest ähnlich ging. Überhaupt hier aufgekreuzt zu sein, hatte mich bereits genug meiner Würde gekostet. Ich würde nicht auf meinen Knien darum flehen, dass er mit mir an einem Strang ziehen würde. "Aber ich habe keine andere Wahl. Ich bin noch nicht bereit dazu, alt zu werden." Schon den Gedanken daran konnte ich nicht ganz ausstehen, aber ich würde es wohl überleben, ein wenig Zeit in seiner Nähe zu verbringen. Danach würde ich die nächsten paar Jahrzehnte wieder meine Ruhe und mehr als genug Zeit für mich allein haben.

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Ich sah hoch in den Himmel und bemerkte den Wolkenriss der gleich erfolgen würde. Scheiße verdammte, der Tag ist ruiniert und sie macht ihn sogar noch schlimmer. Meine Frau die mich nicht wollte und verschwunden ist in der Minute in der sie wusste sie könnte gehen. Es war einfach ein Witz, so wie es sich angefühlt hat. Ich hatte sie vermisst, immer und immer wieder hatte ich an sie gedacht doch nun wo sie hier vor mir steht und sie so lange weg war ist dieses Gefühl langsam verschwunden und durch hass ersetzt worden. Hass darauf, dass sie mich verlassen hat, Hass auch mich, dass ich es habe geschehen lassen, Hass darauf, dass ich nicht ehrlich zu ihr war. Ich sah ihr an, dass sie so ähnlich empfand. Na super, dachte ich mir schnell, das kann ja lustig werden. 
''Gut, dann verschwinde, du hast mich verlassen solltest du dich erinnern'', gab ich zurück und meine Worte trieften voller Abscheu und Hass. Das Problem war, dass sie nicht gehen konnte, sie wusste was mit mir loswar und ich was mit ihr deswegen brauchten wir einander und konnten nicht unserer Wege gehen. Es war schließlich ein Fluch und ich hasste es auch so sehr, genauso wie Madeleine sicherlich. Ich konnte ihre einzelnen grauen Haare schon erkennen und ich wusste, dass sie meine schnell erkannt hat. Wir beide wussten, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen ist bevor dies passierte aber das ging mir zumindest alles viel zu schnell. Ich hatte auch keinen Bock alt und voller Falten zu sein und das wollte sie ebenso wenig. Sie war immer schon so, sie wollte nie altern und auf ewig jung bleiben und deswegen kam sie jetzt zu mir, ihre Würde wegsteckend um zu überleben und jung zu bleiben, ich musste innerlich lachen.  ''Ich ebenso wenig und das weißt du ja gut genug, so wie ich dich kenne, also komm wir gehen rein und reden'', das letzte Wort hörte sich so komisch aus meinem Mund an und ich konnte nicht fassen, dass ich das soeben gesagt hatte, aber so war es nun. Ich war nicht gerade glücklich darüber, aber was sein musste, musste sein. Ich sah sie an. ''Wollen wir?'' 

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Mich kostete es ganz schön viel Selbstbeherrschung, auf seine Antwort hin nicht verbittert aufzulachen. Ich hatte ihn verlassen. Hatte er mir denn eine andere Wahl gelassen? In mir machte sich die altbekannte Wut breit, doch ich konnte gerade so noch die Fassung bewahren und sie zumindest für den Moment noch verborgen halten. "Wenn wir es ganz genau nehmen, dann war diese Ehe sowieso nichts weiter als ein schlechter Witz. Ich wusste nicht, auf wen ich mich da eingelassen habe", lautete meine spitze Antwort, die ich zwar süß lächelnd aussprach, doch eigentlich wollte ich mit diesen Worten nicht mehr erreichen, als ihn zu verletzen. Zumindest halb so sehr, wie er mich mit seinen Lügen verletzt hatte. Wie hatte man unsere Ehe noch als bedeutend betrachten können, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ich einen ganz anderen Menschen als angenommen geheiratet hatte? Ich zwang mich, diese Gedanken wieder aus meinem Kopf zu verbannen. Darüber dachte ich nicht gerne nach, vor allem aber nicht, wenn ich ganz andere Sorgen hatte. Ich wollte mich selbst nicht davon überzeugen, doch noch auf dem Absatz kehrt zu machen und diese ganze Aktion abzublasen - schließlich würde das in anderen Worten bedeuten, dass ich bald dem Gras von unten beim Wachsen zusehen durfte und das war nichts, woran ich sonderlich interessiert war.
Ich musterte Julius skeptisch, als er doch noch einlenkte und anbot, dass wir uns zum Reden zurückzogen. "Na schön", kam es dann auch von mir und ich verzichtete diesmal darauf, ihn mit einer gemeinen Bemerkung zu provozieren. Stattdessen deutete ich ihm mit einem kleinen Nicken an, dass er vorgehen sollte und folgte ihm, als er sich in Bewegung setzte. Ich hatte nichts zu befürchten, denn ich wurde vielleicht älter durch diesen dämlichen Fluch, doch meine magischen Fähigkeiten verlor ich dadurch nicht. Nicht, dass ich wirklich davon ausgehen würde, er würde mir tatsächlich auch nur ein Haar krümmen.

Re: In And Out Of Love | Julius &' Madeleine

Es war deutlich, dass sie mich noch wie damals noch hasste. Ich verstand sie dabei auch, ich meine ich hatte sie schließlich angelogen. Trotzdem war es ihre Entscheidung gewesen zu gehen, sie hätte auch bleiben können, da wir die Ehe hätten durchmachen können, sie hat aber auf die Liebe geschissen und wollte ihr eigenes Ding machen. Ich war sicher, dass sie sauer war, jedoch mich nicht verärgern wollte und sich beherrschte und mich dazu dann ansprach. Ich fand es schon leicht amüsant.
''Da magst du wohl recht haben, aber für mich war sie nie ein schlechter Witz, für mich war sie echt und real. Ja okay ich habe dich angelogen, trotzdem hatten wir gute zeiten nicht wahr?'', ich sehe sie an und lächele leicht und bemerkte ihr Lächeln nach den Worten. Es war klar, was sie machen wollte und ich konnte sie durschauen, weswegen ich nicht verletzt wurde von diesen Worten, es war ihr gutes Recht so zu denken, nachdem was ich getan hatte war das nur logsich, es hätte mich gewunder, wenn sie sich nciht aufgelehnt hätte und gegangen wäre, so kannte ich Madeleine nicht. Ich sah sie an und fragte mich an was sie gerade dachte und was sie wohl machen wollte, wenn wir nicht altern würden, in dem Fall das wir zu weit voneinander entfernt sind. Sicherlich wollte sie wieder gehen, aber konnte es nicht, da sie wüsste was passieren würde, wenn sie dies tut. 
Ich wusste, dass sie damit einverstanden sein musste, dass wir reden und ich grinste als sie dann antwortete und lächelte sie an. ''Sehr gut, freut mich'', sie provozierte mich nicht einmal, was komisch ist, da sie eigentlich es liebte mich zu provozieren. Ich ging dann vor als sie mir das andeutete und ging zu dem Haus und öffnete die Tür. ''Nach dir''.