ENFPs sind enthusiastisch, idealistisch, unruhig und aufgeschlossen mit weitreichenden Interessen. Aufgrund dieser Persönlichkeitsmerkmale gehören sie zu den vielseitigsten aller Arten und arbeiten sowohl mit Menschen als auch mit Ideen gut zusammen.

ENFPs sind Neuheitensucher. Sie suchen ständig nach neuen und interessanten Menschen, Ideen und Möglichkeiten. Wie das INFP genießen sie sowohl abstrakte als auch erfahrungsorientierte Lernformen.

ENFPs streben nach Erfolg in ihren Karrieren und Beziehungen und nehmen das Leben im Allgemeinen weniger ernst als IP- oder EJ-Typen (d.h. Typen mit einer dominanten Beurteilungsfunktion). Letztendlich wollen ENFPs Spaß haben und sind möglicherweise nicht sehr diskriminierend in Bezug darauf, wie dies geschieht. Vielleicht mehr als alles andere fürchten ENFPs Langeweile und Stagnation. Sogar der Schlaf kann für diesen Typ etwas langweilig oder banal erscheinen.

Die Köpfe von ENFPs können sich rasend schnell bewegen. Sie können unruhig, ängstlich und von unregelmäßigen Schlafmustern geplagt sein. Wie bei der ENTPs kann man diese Unruhe sogar in den Augen der ENFPs beobachten, die gewöhnlich weit von einer Seite zur anderen huschen, als ob sie in ihrer Umgebung nach etwas suchen würden. Was sie jedoch tatsächlich suchen, ist eher mentaler Natur, wie z.B. Wörter, Ideen oder Möglichkeiten (d.h. Ne). ENFPs generieren ständig neue Ideen, Assoziationen und Witze. Sie können oft zufällig, verstreut, abgelenkt und flüchtig erscheinen und werden zu Recht oder nicht häufig mit ADS oder ADHS diagnostiziert.

ENFPs sind vorwiegend „rechtshirnige“ Persönlichkeitstypen. Während sich die linke Gehirnhälfte mit Ordnung, Kontrolle und Systematisierung befasst, orientiert sich die rechte Gehirnhälfte an Neuheiten, Menschen und Emotionen. Die rechte Gehirnhälfte ist auch die zufälligere oder "kreativere" Seite (d.h. Divergenz), während sich die linke Hemisphäre mit Analyse und Vorhersagbarkeit (d.h. Konvergenz) befasst.

Wie andere NP-Typen legen ENFPs großen Wert auf ihre persönlichen Erfahrungen, wenn es darum geht, die Wahrheit zu erkennen. Obwohl nicht in gleichem Maße wie bei ESFPs, ist „Erleben für ENFPs Glauben“. Aufgrund des hohen Werts, den sie auf ihre persönlichen Erfahrungen legen, haben ENFPs möglicherweise das Gefühl, dass sie sich selbst nicht vollständig kennen können, bis sie so gut wie alles versucht haben (im Gegensatz zu INJs, die das Gefühl haben, zu wissen, ob sie etwas mögen, ohne es erleben zu müssen). Aus diesem Grund sind ENFPs der Inbegriff von Suchenden und Dilettanten, die so viel wie möglich vom Leben und der Welt erfahren möchten.

ENFPs gehören zu den am wenigsten wertenden und umfassendsten aller Arten, sowohl innerlich als auch äußerlich. Ähnlich wie INFPs setzen sie sich für Vielfalt und Multikulturalismus ein. Ihre extrovertierte Intuition (Ne) ermöglicht es ihnen, leicht unterschiedliche Sichtweisen zu sehen, während ihr introvertiertes Gefühl (Fi) ein Gefühl von Empathie und Respekt für Individualität vermittelt.

ENFPs sind auch Kenner und Teilnehmer der Künste und der Kultur. Sie fühlen sich häufig zu allen möglichen kreativen Unternehmungen hingezogen. Insbesondere genießen sie oft Musik, Drama und Fotografie. Diejenigen mit ausreichender geistiger Konzentration können auch großartige Schriftsteller sein, sei es Fiktion oder Sachbuch. ENFPs sind unter Journalisten stark vertreten und zeichnen sich sowohl durch das geschriebene als auch durch das gesprochene Wort aus.

In Bezug auf ENFP-Karrieren ziehen sie häufig Dienst, Beratung oder Unterricht an. Sie lieben es, Potenziale in anderen zu sehen und zu kultivieren. Während einige ENFPs damit zufrieden sind, weitgehend mit Ideen zu arbeiten, versuchen andere, dies mit Action und Abenteuer zu verbinden. Solche Personen können als Missionare, Reiseleiter oder Diplomaten arbeiten. Andere versuchen sich vielleicht in der Politik. Die minderwertige Funktion von ENFP, Introvertierte Wahrnehmung (Si), kann ein Interesse an der Geschichte hervorrufen, das den Reiz religiöser, politischer oder journalistischer Arbeit erhöhen kann.

Sowohl ESPs als auch ENPs können äußerlich aktiv, spielerisch oder unruhig sein, ENPs zeichnen sich jedoch mehr in der Suche nach neuen Ideen, Verbindungen und Möglichkeiten aus als um die Suche nach neuen Empfindungen. Der verbale Ausdruck von Ne ist so etwas wie "lautes Brainstorming". Beim Reden scheinen ENFPs nicht immer „einen Punkt zu haben“, da sie zufällig von einer Idee zur nächsten wechseln. Oft ist es der „Punkt“ für ENFPs, den Weg zu einem Urteil (Fi) zu finden, aber dies erfordert zunächst, dass sie mehrere Optionen anhand ihrer Ne untersuchen. Sie wissen, dass sich mit der Zeit die Wahrheit oder Weisheit offenbaren wird. Einige ENFPs sind in ihren Ausdrücken viel kohärenter und ausgefeilter als andere. Viel hängt vom Kontext des Gesprächs ab. In einigen Fällen greifen ENFPs auf ihre Tertiärfunktion extrovertiertes Denken (Te) zurück, die keineswegs zufällig, sondern direkter und auf den Punkt gebracht ist.

Ne geht über das Sammeln von Sinnesdaten hinaus und schaut hinter diese. Dadurch können ENFPs ansonsten verborgene Muster, Möglichkeiten und Potenziale erkennen. Ihr Ne sucht ständig nach Beziehungen und Mustern zwischen Fakten und Erfahrungen. ENFPs setzen gewöhnlich die empfängliche Seite ihrer Ne bei Aktivitäten wie Lesen, Erkunden der Künste und Kultur und Gesprächen mit anderen ein. Sie stellen gerne Fragen, die es ihnen ermöglichen, Einblicke oder Wissen von anderen zu gewinnen, was sie zu guten Gesprächsvermittlern macht. ENFPs verbessern Kommunikation damit und wenden dieses Talent häufig in Karrieren wie dem Journalismus an.

Ne ist divergierend, was dazu führt dass ENFPs dazu neigen, die Anzahl der Optionen oder Möglichkeiten zu multiplizieren, anstatt sie zu reduzieren. ENFPs nutzen ihre Ne, um faszinierende Möglichkeiten ausfindig zu machen. Sie genießen die Rolle des Wanderers oder Suchers. Sie wissen selten im Voraus genau, wonach sie suchen, weshalb sie es teilweise so berauschend finden. Ne bringt ein Gefühl blinder Vorfreude und Erwartung mit sich, nicht zu wissen, wer oder was sich als nächstes auf ihrer Lebensreise manifestieren wird.

Extrovertierte Intuition kann auch mit Offenheit verbunden sein. Es hilft ENFPs, die Wahrheit auf beiden Seiten eines Problems zu erkennen, ohne vorzeitige Urteile oder Schlussfolgerungen zu ziehen. Ne kann auch eine Offenheit für alternative oder böhmische Lebensstile beinhalten, die es ENFPs ermöglichen, über Dinge nachzudenken, wie vegan zu werden oder einer Gemeinde beizutreten.

Wie ENTPs können ENFPs eine Art Hassliebe zur Ne haben. Einerseits gefällt es ihnen, dass es ihnen hilft, aufgeschlossen zu bleiben und eine Vielzahl von Optionen und Perspektiven zu sehen. Sie genießen auch den Sinn für Abenteuer, Erwartung und Staunen über die Geheimnisse des Lebens. Ne hat aber auch seine Herausforderungen, einschließlich der Schwierigkeit für ENFPs, feste Schlussfolgerungen zu ziehen, dauerhafte Verpflichtungen einzugehen oder sich bei ihren Entscheidungen sicher zu fühlen.

ENFPs sind so verdrahtet, dass sie sich jeder Situation mit der Offenheit ihrer Ne nähern. Nachdem sie die Dinge mit ihre Ne erkundet haben, verwenden sie ihr Fi, um sich ein Urteil zu bilden. Wenn sie sich dann in diesem Urteil sicher fühlen, können sie es durch ihr tertiäres Te ausdrücken.

Eines der wichtigsten Merkmale von Fi ist seine Richtung. Weil es introvertiert ist, haben Außenstehende möglicherweise keinen einfachen Zugang zu den Emotionen von ENFP, mit Ausnahme ihrer allgemeinen Lebendigkeit und Begeisterung. Wie ESFPs drücken ENFPs ihre Gefühlsurteile etwas indirekt durch ihr Te aus. Dies kann manchmal dazu führen, dass andere ENFPs als Denktypen betrachten.

Da Te die bevorzugte extrovertierte Beurteilungsfunktion von ENFPs ist und in ihrem Funktionsstapel niedriger liegt, sind ENFPs im Allgemeinen weniger zufrieden damit, Urteile zu extrovertieren, als ihre Urteile für sich zu behalten (Fi). Dies kann dazu führen, dass sie zusammen mit anderen Wahrnehmungstypen gewöhnlich den Wünschen anderer nachgeben, anstatt ihre eigenen zu behaupten. Und da ENFPs unabhängige Köpfe haben, können sie sich über diejenigen ärgern, die versuchen, sie zu kontrollieren. Trotzdem sind ENFPs in der Regel etwas selbstbewusster als IPs, aber ihr relatives Unbehagen bei der Verwendung ihres Te kann sie immer noch in Beziehungsprobleme bringen.

Wie bei anderen Wahrnehmungstypen können ENFPs auch zu passiv-aggressivem Verhalten neigen, bei dem negative Gefühle auf indirekte und hinterhältige Weise zum Ausdruck gebracht werden. Zum Beispiel könnte ein ENFP plötzlich die Korrespondenz mit einem Freund einstellen, nachdem er sich verstohlen von etwas beleidigt gefühlt hat, das er gesagt hat. Um ihre Kommunikation in Beziehungen zu verbessern, können ENFPs die Fähigkeit entwickeln, sich durch ihr Te sicher zu behaupten. In der Hoffnung, ihrem Ideal der Authentizität gerecht zu werden, können sie lernen, sich ehrlicher und direkter auszudrücken.

ENFPs neigen dazu, sich bewusst mit den Bedürfnissen und Werten ihrer Ne zu identifizieren, während sich ihr Unterbewusstsein für die mit Si verbundenen Werte und Wünsche sammelt.

Da Si ihre untergeordnete Funktion ist, kann es bei ENFPs an einem gewissen Grad an innerem Körperbewusstsein mangeln. Bei ihren Versuchen zu kompensieren, können sie bestimmten körperlichen Empfindungen zu viel Aufmerksamkeit schenken. Dies kann sie anfälliger für Hypochondriase (Angst zu erkranken) oder psychosomatische Erkrankungen machen, bei denen ein verstärkter Fokus auf körperliche Empfindungen körperliche Symptome kultiviert oder verstärkt. Aufgrund der starken Rolle des Geistes bei Gesundheit und Krankheit können negative Vorstellungen sogar die Entwicklung realer körperlicher Probleme und Krankheiten fördern.

Im Ne-Modus neigen ENFPs dazu, Details nicht zu kennen. Sie konzentrieren sich eher auf abstrakte Ideen und das Gesamtbild als auf Details oder Kleinigkeiten. Sie haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich effektiv um die konkreten Details des täglichen Lebens zu kümmern, z.B. das Vergessen, die Rechnungen zu bezahlen, eine schlechte Ernährung zu sich zu nehmen oder sich nicht ausreichend zu bewegen. Wenn ENFPs in ein kreatives Projekt vertieft sind, können sie jedoch wie INFJs aussehen. Sie können perfektionistisch und besessen von Details werden. Es kann für sie schwierig sein, weniger als die perfekte materielle Verkörperung (S) ihres imaginären Designs (N) zu akzeptieren.

ENFPs Si kann in Kombination mit ihrem tertiären Te ein Interesse an den Fakten und Details der Geschichte wecken. Sie können es auch genießen, mit ihrer Ne historische Bedeutungen sowie die Auswirkungen des Geschichtsunterrichts auf eine bessere Zukunft zu erkunden. Aus diesem Grund wenden sich viele ENFPs und ENTPs der Politik oder dem Journalismus zu, Karrieren, die es ihnen ermöglichen, ihr Wissen über die Geschichte zu nutzen, um aktuelle Ereignisse zu analysieren und über die Zukunft zu spekulieren.

ENFPs erleben oft ein Spannungsgefühl zwischen dem Vertrauten und Traditionellen (Si) gegenüber dem Neuen und Unkonventionellen (Ne). Dies ist besonders häufig bei ENFPs im Alter von Teenagern und Zwanzigern der Fall. Auf einer bestimmten Ebene sind ENFPs an die Traditionen ihrer Kindheit (Si) gebunden und von diesen angezogen. Auf der anderen Seite können ihr Ne und Fi sie ermutigen, dieselben Traditionen zu überdenken. Dies kann zu Identitätsverwirrung unter ENFPs führen, da sie sich nicht sicher sind, inwieweit sie von ihren Kindheitstraditionen abbrechen sollten, anstatt sich neu zu erfinden.