Psychische & Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
Alkohol hebt die Stimmung und entspannt – darum wird er so gern konsumiert. Doch es ist ein Gift, das zerstörerisch unter anderem auf Gehirn, Leber und Herz wirkt – ebenso wie auf die Psyche.
Opioide sind Schmerzmittel, die an den Opioid-Rezeptoren des Nervensystems andocken. Der bekannteste Vertreter der Opioide ist das Morphin, das schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts in der Medizin zur Schmerztherapie eingesetzt wird. Neben diesem natürlichen, aus dem getrockneten Milchsaft des Schlafmohns gewonnenen Pflanzenwirkstoff gibt es heute noch eine ganze Reihe halbsynthetischer und synthetischer Opioide. Opioide sind insgesamt betrachtet die effektivsten Schmerzmittel, die der Medizin zur Verfügung stehen.
durch Cannabinoide
F12
Cannabis (lat. für Hanf) hat eine Jahrtausende alte Tradition als Nutz- und Heilpflanze. Zudem ist es eines der ältesten bekannten Rauschmittel. Seine psychoaktive Wirkung wurde als erstes in Indien genutzt, und zwar im Rahmen kultischer Handlungen. In Europa, wo Hanf lange Zeit als Kulturpflanze eine wichtige Rolle zur Fasergewinnung spielte, wurde die Rauschwirkung bestimmter Sorten im 19. Jahrhundert bekannt. Der Konsum breitete sich vor allem in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts aus.
Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika sind eine Gruppe von Abhängigkeitserkrankungen aufgrund wiederholter Einnahme von Sedativa oder Hypnotika. Schlafstörungen sind meist die Ursache für die Verordnung von Hypnotika, bei Sedativa ist eine Beruhigung tagsüber das Ziel. Insgesamt ist davon auszugehen, dass auch bei Aufnahme in eine stationäre Behandlung Missbrauch oder Abhängigkeit von Medikamenten oft hinter der einweisungsveranlassenden gesundheitlichen Krise verborgen bleibt und nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt wird.
Die Lifestyle-Droge Kokain, die Prominenten wie Konstantin Wecker und Christoph Daum zum Verhängnis wurde, war schon zu Sigmund Freuds Zeiten ein beliebtes Aufputschmittel. Der Psychoanalytiker selbst war ebenfalls ein Kokain-Nutzer und beschrieb die Wirkungen und Nebenwirkungen relativ unkritisch. Von den in den Anden lebenden Indiostämmen Perus und Kolumbiens lernten die Eroberer der Neuen Welt die Gewohnheit des Kokakauens kennen. In der Folge breitete sich das Kokain rasch auch in Europa aus.

Benutze im Geltungsbereich des § 17d KHG eine zusätzliche Schlüsselnummer (U69.32!), um einen intravenösen Konsum anzugeben.
Psychische und Verhaltensstörungen durch bisher nicht genannte Stimulantien, darunter zählt auch Koffein.
inklusive Koffein
F15
durch Halluzinogene
F16
Einnahme von Halluzinogenen. Das sind Stoffe, mit denen man die Seele, das Denken, Gefühle und die eigene Wahrnehmung beeinflussen kann. Solche Stoffe sind zum Beispiel in LSD, DOM, PCP enthalten und in Pflanzen wie der Engelstrompete. Man kann von den Stoffen stark seelisch abhängig werden.
Eine Nikotinsucht ist nicht leicht zu überwinden. Zwar ist die körperliche Abhängigkeit nach Tagen oder spätestens wenigen Wochen ausgestanden. Doch bleibt die psychische Sucht noch lange im Kopf gespeichert. Wer nicht alleine von Zigaretten & Co. loskommt, sollte sich Hilfe suchen: Nikotinersatzpräparate helfen, den körperlichen Entzug zu überwinden. Noch wichtiger aber sind psychologische Bewältigungsstrategien.
durch flüchtige Lösungsmittel
F18
Flüchtige Lösemittel finden sich u. a. in Klebstoffen, Lösungs-mitteln, Farben, Nagellack und Verdünnern. Zu ihnen zählen beispielsweise Aceton, Alkohol, Benzin, Nitro, Toluol und Trichlorethylen. Im Kontext des Drogengebrauchs werden sie als Schnüffelstoffe (Inhalanzien) bezeichnet. Zum Konsum werden Schnüffelstoffe direkt aus dem Behältnis eingeatmet, beziehungsweise in eine Tüte gegeben oder auf ein Tuch geträufelt und vor Mund und Nase gehalten, sodass die Dämpfe inhaliert werden können. Es besteht die Gefahr, dass die Substanz ungewollt verschluckt wird und es so zu Vergiftungen kommt. Teilweise ziehen sich Konsumenten auch Plastiktüten über den Kopf, was eine Erstickungsgefahr mit sich bringt.
Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanz-gebrauch oder (bisher) nicht näher bezeichneten Stimulantien.

Diese Kategorie ist beim Konsum von zwei oder mehr psychotropen Substanzen zu verwenden, wenn nicht entschieden werden kann, welche Substanz die Störung ausgelöst hat. Diese Kategorie ist außerdem zu verwenden, wenn eine oder mehrere der konsumierten Substanzen nicht sicher zu identifizieren oder unbekannt sind, da viele Konsumenten oft selbst nicht genau wissen, was sie einnehmen.
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