Persönlichkeits- & Verhaltensstörungen
Es handelt sich um schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens der betroffenen Person, die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder -krankheit oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen sind. Sie erfassen verschiedene Persönlichkeitsbereiche und gehen beinahe immer mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher. Persönlichkeitsstörungen treten meist in der Kindheit oder im Erwachsenenalter in Erscheinung und bestehen auch später weiter.
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Diese Kategorie ist vorgesehen für Persönlichkeitsstörungen, die häufig zu Beeinträchtigungen führen, aber nicht die spezifischen Symptombilder der in F60 beschriebenen Störungen aufweisen. Daher sind sie häufig schwieriger als die Störungen in F60 zu diagnostizieren. Beispiele: Kombinierte Persönlichkeitsstörungen mit Merkmalen aus verschiedenen der unter F60 aufgeführten Störungen, jedoch ohne ein vorherrschendes Symptombild, das eine genauere Diagnose ermöglichen würde | Störende Persönlichkeitsänderungen, die nicht in F60 oder F62 einzuordnen sind, und Zweitdiagnosen zu bestehenden Affekt- oder Angststörung sind.
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Kombinierte & andere Persönlichkeits-störungen
F61
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Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen ohne vorbestehende Persönlichkeitsstörung nach extremer oder übermäßiger, anhaltender Belastung oder schweren psychiatrischen Krankheiten. Diese Diagnosen sollten nur dann gestellt werden, wenn Hinweise auf eine eindeutige und andauernde Veränderung in der Wahrnehmung sowie im Verhalten und Denken bezüglich der Umwelt und der eigenen Person vorliegen. Die Persönlichkeitsänderung sollte deutlich ausgeprägt sein und mit einem unflexiblen und fehlangepassten Verhalten verbunden sein, das vor der pathogenen Erfahrung nicht bestanden hat. Die Änderung sollte nicht Ausdruck einer anderen psychischen Störung oder Residualsymptom einer vorangegangenen psychischen Störung sein.
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In dieser Kategorie sind verschiedene nicht an anderer Stelle klassifizierbare Verhaltensstörungen zusammengefasst. Sie sind durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen. Der betroffene Patient berichtet von impulshaftem Verhalten. Die Ursachen dieser Störungen sind unklar, sie sind wegen deskriptiver Ähnlichkeiten hier gemeinsam aufgeführt, nicht weil sie andere wichtige Merkmale teilen.
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Eine psychologische oder medizinische Diagnose für Personen, die sich nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren können. Der Weltverband für Transgender Gesundheit (WPATH) wies schon 2010 ausdrücklich darauf hin, dass eine Störung oder Erkrankung nicht den Menschen oder seine Identität beschreibe, sondern etwas, mit dem der Mensch möglicherweise zu kämpfen habe. Transsexuelle, transgender und geschlechts-nichtkonforme Personen gelten demnach nicht als grundsätzlich gestört. Vielmehr sei es das Leiden unter einer eventuell auftretenden Geschlechtsdysphorie, die diagnostiziert und behandelt werden könne. Anhaltende Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter geht häufig mit sozialer Ausgrenzung und psychiatrischen Komorbiditäten wie Depressionen sowie selbstverletzendem und suizidalem Verhalten einher.
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Unter dem Titel "Störungen der Sexualpräferenz" werden Diagnosen aufgeführt, bei denen die sexuelle Stimulation primär durch unübliche sexuelle Handlungen oder Fantasien erlebt wird, die sich auf ungewöhnliche Gegenstände oder Aktivitäten beziehen. Die Sexualpräferenz beschreibt, wodurch eine Person sexuell erregt wird. Störungen der Sexualprä-ferenz treten überwiegend bei Männern auf. Bei den Störung der Sexualpräferenz muss es sich um „mindestens sechs Monate lang wiederkehrende und intensive, sexuell erregende Fantasien, sexuelle Bedürfnisse oder Verhaltensweisen" han-deln, die bedeutendes Leiden oder Funktionsstörung verursa-chen.
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Zu keinem Zeitpunkt stellt die sexuelle Orientierung (homo-, hetero- oder bisexuell) eine Störung dar. Allenfalls können sich infolge der sexuellen Orientierung soziale, familiäre Probleme, psychische Belastungen und Einschränkungen in der Lebensführung ergeben. Häufig kann dann keine Akzeptanz gegenüber der eigenen sexuellen Orientierung empfunden werden. Ebenso kann auch Unsicherheit hinsichtlich der sexuellen Orientierung, infolge von sozialen und psychischen Folgen, Leiden verursachen. Patienten können dann unter Ängsten, Depressionen, Suizidalität, soziale Ausgrenzung oder Isolation leiden. Nicht selten sind Patienten auch von dem Wunsch erfüllt eine andere (als die eindeutig vorhandene) sexuelle Orientierung haben zu wollen. In manchen Fällen kann die sexuelle Orientierung auch zu Problemen bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer intim-sexuellen Beziehung führen.
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Weitere bisher nicht geannnte Persönlichkeits- & Verhaltens-störungen.
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Persönlichkeits- & Verhaltens-störungen
nicht näher bezeichnet
F69
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Persönlichkeits- & Verhaltensstörungen, welche (bislang) nicht näher bezeichnet werden konnten oder wurden.
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TRASHkind