Rachels Wohnung

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Serenity
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Rachels Wohnung

from Serenity on 09/07/2020 05:31 PM

Rachels Wohnung

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Serenity
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Re: Rachels Wohnung

from Serenity on 09/07/2020 05:35 PM

Was bisher geschah ...
(http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/tessa_und_rachel__was_bisher_geschah-71794961-t.html#71794961)

Quincy:

Diesmal wollte Quincy alles richtig machen.
Das letzte Mal war irgendwie...schief gelaufen. Rachel hatte ja gesagt zu einem Date und es war wundervoll gewesen...bis sie auf Toilette verschwunden und nicht mehr aufgetaucht war. Gerne hätte er sich um sie gekümmert, doch es war ein falsches Gefühl gewesen. Als würde daran...irgendetwas nicht stimmen. Erst hatte er sich selbst die Schuld gegeben, dann rachel,d och er hatte sie ein wenig beobachtet. Ihre Arbeit und wohin sie danach fuhr. Immer wieder zur Everybody's Joy war. Sie wirkte glücklich. Und dnan war das plötzlich weg. düster war sie, verschlossen, verbissen. Er arbeitete wie immer mit ihr, sie war immer noch wunderschön. was immer in der Bar gwesen sein mochte, was immer sie abgehalten hatte...es war jetzt egal. Diesmal würde es besser werden. Viel besser.
Er sammelte all seinen Mut - Woche für Woche, bis er sie schließlich erneut einlud. Diesmal richtig. Nicht einfach nur zu einem Cocktail, sondern in ein Restaurant. Es war nicht allzu weit von Rachels Wohnung entfernt und hatte einen guten Ruf - das hatte er natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken ausgewählt.
Er holte sie bei ihr Zuhause ab und führte sie aus ins das Restaurant. Es war ein wundervoller Abend. Das Essen war lecker, Rachel sah einfach nur umwerfend aus und auch der Wein passte. Es passte einfach alles an diesem Abend. Noch nie hatte Quincy sich glücklicher gefühlt.
Nachdem er bezahlt hatte (teuer, aber kein Preis der Welt würde Rachel nahekommen), führte er sie hinaus. Es war angenehm kühl draußen mit einem leichten Wind. Sie wollten noch eine Runde gehen - also...er wollte das...und dann (er merkte noch nicht einmal, dass sie sich genau gegenüber der verhängnisvollen Bar befanden), wagte er es. Er konnte einfach nicht mehr warten.
Noch im Gehen drückte er Rachel plötzlich gegen die Wand, all seinen Mut zusammengekratzt und küsste sie auf ihre vollen wunderbaren Lippen. Genoss das Gefühl, liebte es, liebte sie - bis sie sich losriss. "Nein", keuchte er, griff fest nach ihren Handgelenken, drückte sie fester gegen die Wand, wollte sie nicht loslassen, nicht gehen lassen auf keinen Fall, nein, nicht jetzt, nicht wo er endlich...
Es war spät abends, nur noch vereinzelt saßen Gäste in ihrer Bar und sie würde schon sehr bald zumachen. Dementsprechend betrunken war Tessa bereits. Die letzten drei Wochen waren...eine einzige Tortur gewesen. In ihren nüchternen Zeiten vermisste sie Ricky, sah ihren Tod, ihr Herz blutete und brach, in Scherben, schnitten sie auf von innen, immer weiter, mit all den gemeinsamen Erinnerungen, die nur noch ihre alleinigen waren, für immer. Und wenn sie betrunken war, vermisste sie Rachel. Sie dachte an sie, oft, ständig eigentlich. Sie wollte sie bei sich haben, wollte sie fühlen, ihr nah sein. Doch Rachel hatte unmissverständlich klar gemacht, was sie von ihrem Alkoholkonsum hielt und so tat Tessa nichts, außer weiter zu trinken, in der irrigen Hoffnung, so vielleicht auch diesen ganz anderen Schmerz einfach zu betäuben.

Tessa:
Tessa war gerade, ein wenig schwankend, dabei, Tische abzuputzen von den Gästen, welche gegangen waren, als ihr Blick zufällig aus dem Fenster fiel. Im ersten Moment glaubte sie, es müsse eine Sinnestäuschung sein. Hervorgerufen durch ihren verschwommenen, leicht zweigeteilten Blick, den der Alkohol ihr bereits verschaffte, hervorgerufen durch die Dunkelheit und durch ihre Sehnsucht nach Rachel.
Doch dann bewegte sich der Kerl, sie hörte die Rufe gedämpft sogar durch die geschlossene Tür. Der Typ verletzte sie. Sie erkannte ihn, es war der Kerl, der mit ihr hier gewesen war und ihr an die Wäsche wollte. Seine Hände hatten Rachels Handgelenke so fest umpackt, dass sie da sicher noch einige Zeit was von haben würde.
Nein!
Augenblicklich ließ Tessa alles stehen liegen und rannte, so schnell es ihr möglich war in dieser schwankenden Welt, auf die Straße. "Lass sie in Ruhe!", brüllte sie den Typen an, dabei war es ihr völlig egal, dass sie lallte und wie sie dabei wirken musste. Sie kam bei ihm an und funkelte ihn bestmöglich aus ihren glänzenden Augen an, der Blick leicht über deine Augen gerichtet. "Ich sagte, lass sie in Ruhe."
"Verzieh dich, du Suchtie", warf er ihr an den Kopf. In einer einzigen, kravtvollen Bewegung ihres Armes, hieb sie auf die Verschließung von seinen Händen an Rachel. Die Kraft reichte aus, dass er sie losließ. Er wandte sich ihr zu, wollte sie schlagen, doch trotz ihres Alkoholspiegels konnte Tessa ausweichen, seinen ausgestreckten Arm packen, seinen Schwung zu ihren Gunsten nutzen und ihn gegen die Wand schmettern. Sie stolperte zurück, suchte einen Moment ihr Gleichgewicht, ehe sie wieder bei ihm war, seinen Arm packte und ihn diesem hart auf seinen Rücken verdrehte und so gegen die Wand drückte. "Ich sagte, lass sie in Ruhe", zischte sie ihm lallend ins Ohr, ehe sie ihn endlich losließ, hoffend, dass die Botschaft angekommen war. Sie musste sich an der Wand festhalten, damit der Schwindel sie nicht zu Boden gehen ließ.

Rachel:
In den darauf folgenden Wochen dachte Rachel noch oft an Tessa, über das, was alles passiert war und was gesagt wurde. Rachel bereute einige ihrer Worte, doch im Endeffekt war ihr bewusst, dass sie Tessa nur helfen wollte und Tessa auf ihre eigene Art versucht hatte, Rachel vor sich zu beschützen - selbst, wenn die Brünette ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Zu allem Leid kam jedoch noch Quincy hinzu, welcher ihr deutlich gemacht hatte, dass er mehr als nur Freundscchaft wollte. Dass er mehr fühlte ... was Rachel jedoch nicht erwiderte. Er war ihr bester Freund, oft auch nur ihr einziger Freund. Die beiden hatte so viel gemeinsam, sahen sich fast täglich und diese Gefühle von ihm machten alles kaputt und Rachel Leben nur noch komplizierter. Sie hasste es. Sie hasste das alles so sehr, doch war Quincy immer für sie da gewesen, auf seine ganz eigene, merkwürdige Art eben. Sie dachte viel darüber nach, sehr viel. Ab und an erwischte sie sich sogar bei den Gedanken es nicht einfach zu versuchen, zu sehen, ob Gefühle wachsen würden. Doch wäre das auf der anderen Seite einfach nicht richtig. Da war nichts, keine Liebe, kein kribbeln, nur Schmerzen im Magenbereich, wenn sie an die Zusammenarbeit mit ihm dachte. Nicht einmal der Arbeitsplatz war noch ein Zufluchtsort.
Als er sie letztlich um ein zweites Date bat, stimmte sie dem zu (mit dem Hintergedanken, dass vielleicht ja doch Gefühle kommen würden). Doch der Abend zeigte ihr erneut, dass er einfach nur ein Freund für sie war. Sie musste immer wieder an Tessa denken, merkte nicht einmal wie sehr sie ihre Gedanken eingenommen hatte - doch war da kein Platz mehr für ihn, für irgendjemand anders. Nein. So war sie doch ganz froh, dass der Weg zu ihr nach Hause nicht allzu weit weg war und sie so wenigstens nicht lange mit ihm noch durch die Gegend laufen musste. Gerade als sie ihm all diese Gedanken mitteilen wollte, sich herzlich entschuldigen wollte ... da wurde sie an eine kalte, harte Mauer gedrückt und geküsst. Okay, nein! Ohne zu zögern, total perplex und absolut sicher, das hier nicht zu wollen drückte sie sich von ihm weg (was schlecht möglich war, da hinter ihr eine Wand war), drückte ihn von sich. Doch schien er in einem vollkommenen Rausch der Gefühle (oder so) zu sein, er zerstörte wirklich alles was die beiden hatten mit diesem einen Moment, in dem er ihr nein, mit einem nein beantwortete und mit festen Griff gegen die Wand drückte. Panik stieg in ihr auf, ihr Herz raste wie verrückt und ohne darüber nachzudenken, versuchte sie irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollte das hier nicht, nichts von dem, was er da vielleicht gerade im Kopf hatte. Doch kam jemand, sie hörte die Schritte und dann die Worte. Eine bekannte Stimme - Tessa. Alles geschah so schnell, dass sie erst wieder klar bei sich war, als Quincy sie bereits losgelassen hatte, Tessa an einer Wand lehnte (wahrscheinlich um nicht umzufallen) und sie frei von allen Griffen und Blicken war. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihr bereits Tränen über die Wangen gelaufen waren. Sie hielt eines ihrer Handgelenke, wusste gar nicht was sie tun sollte ... sie dreht sich einfach um und ging. Sie wollte einfach nur weg, weit weg. Ganz weit weg. Immer weiter und weiter, bis sie Zuhause war. Sie sperrte alles ab, kontrollierte mehrmals, ob sie es auch wirklich getan hatte, schaltete die Lichter aus und setzte sich in eine Ecke ihres Wohnzimmers. Sie war gar nicht da. Sie wollte gerade nicht einmal existieren. 

Tessa:
Tessa lehnte da, ließ Quirinn nicht aus den Augen. Er tat das gleiche. Er atmete heftig, in seinem Blick - soweit Tessa das im Moment beurteilen konnte - nichts weiter als Hass.
Und plötzlich bewegte sich jemand zwischen ihnen. Rachel bewegte sich. Als sie geradewegs an Rachel vorbeilief - wohlgemerkt ohne sie eines Blickes zu würdigen, konnte Tessa Tränenspuren auf ihrem Gesicht erkennen. "Rachel!", rief sie, zeitgleich mit Quirinn. Der Kerl machte Anstalten, Rachel folgen zu wollen. Ohne großartig nachzudenken, streckte Tessa ihre Faust aus und ließ sie in Quirinns Bauch krachen. Nach Luft schnappend sank er auf die Knie.
"Du bist ein solcher Vollidiot, du Spast", lallte Tessa mit einer dieser herablassenden Stimmen, die einen geradewegs wie ein Pfeil durchbohrten. "Verzieh sich, bevor es noch schlimmer wird", knurrte sie. Sie ging sicher, dass er in die andere Richtung stolperte, nachdem er wieder stand, dann machte sie sich selbst auf, Rachel zu folgen.
Sie war nie bei ihr Zuhause gewesen. Aber natürlich hatte Rachel ihr dennoch einst erklärt, wo sie wohnte. Gott sei Dank! Mit einer Hand immer an der Häuserwand entlangfahrend, schlingerte Tessa über die Bürgersteige. Sie missachtete die verächtlichen Blicke anderer, ignorierte irgendwelche idiotischen Zurufe. Alles woran sie denken konnte, war Rachel. Sie brauchte jetzt jemanden. Und scheiß auf alles, was passiert war, scheiß drauf, dass sie selbst gerade völlig besoffen war: sie wollte dieser jemand sein.
Da! Sie sah das Haus, welches Rachel ihr beschrieben hatte. Die Buchstaben auf den Klingeln tanzten vor ihren Augen. Sie musste mit ihrem Gesicht ganz nah an die kleinen Schildchen gehen, damit sie endlich ruhig und klar genug dalagen und sie sie entziffern konnten.
Für einen Moment glaubte sie, es sei das falsche Haus.
Dann sah sie es. Da! Dr. R. Dalton.
Mit einem Finger drückte Tessa auf die Klingel. "Komm schon", murmelte sie leise. "Komm schon, Rachel, bitte, komm schon." Sie hörte das Klicken der Sprechanlage.
"Rachel, ich bins. Tessa. Dein Freund ist weg." Ihre Stimme war schwer, sie selbst fühlte sich ebenso. Bitte, Rachel dürfte sie nicht hier draußen stehen lassen, nur weil sie besoffen war. Sie wollte Rachel helfen. So unbedingt. Mit jeder Faser ihres Körpers. Der Ausdruck auf Rachels Gesicht, als sie fort gerannt war... die Tränenspuren auf ihren Augen...
Sie lehnte ihre Stirn auf das kalte Glas der Tür. "Bitte", murmelte sie nochmal leise. Flehte, dass die Tür sich öffnen sollte... 

Rachel:
Erst als sie in diesem dunklen Ecken ihres Wohnzimmers saß, verließ die Panik sie langsam. Sie beruhigte sich, erkannte, dass sie nun allein war, sicher. Niemals hätte sie so etwas von Quincy erwartet, niemals. Nicht einmal im Traum. Tief erschüttert spielten sich die wenigen Sekunden vor ihrem Auge wieder, immer und immer wieder - bis es klingelte. Sie zuckte auf, schmiss dabei die Vase neben sich um und zuckte durch das laute zerscheppern erneut auf. Wer war das? Sie wollte nicht ... nein, sie wollte niemanden hören oder gar sehen. Nein.
Einen ganzen Moment starrte sie zu der Tür, der Klingel ... bie sie sich letztlich doch mit dem letzten Mut, den sie gerade noch übrig hatte aufrichtete und den Hörer der Innenstation abhob. Sie sagte nichts, doch das war auch nicht nötig, da Tessa sofort anfing in den Lautsprecher zu reden. Es hörte sich so an, als würde sie gleich mit der Tür ins Haus stürzen, als würde sie jeden Augenblick einfach einschlafen oder das Bewusstsein verlieren. Doch nahm sie das nur als Nebensache mit. Gerade konnte sie sich damit nicht befassen. Ohne Worte legte sie den Hörer wieder auf, wandte sich ab und wollte zu Bett gehen, ohne Tessa hinein zu bitten. Doch ... sie konnte nicht. Sie konnte sie nicht dort stehen lassen, nicht sie, nicht Tessa. Weshalb sie nach einigen Sekunden doch den Knopf drückte, damit die Haustür sich öffnen würde.
Sie blieb an ihrer Tür stehen, hielt sie verschlossen und lauschte. Sie erkannte an den Schritten, dass es wohl wirklich Tessa war (sie musste einfach sicher gehen) und das erleichterte sie erneut ein wenig. Leicht öffnete sie die Tür und blickte zu der Barkeeperin, die genau so fertig mit ihrem Leben aussah, wie Rachel sich gerade fühlte. Gerne wäre sie nun auch so betrunken, betäubt. Doch dank ihr war nichts weiter schlimmes passiert. Dank Tessa ging es ihr noch halbwegs gut, wer wusste schon, wohin das alles geführt hätte. Also ließ Rachel sie hinein in ihre dunkle Wohnung. 

Tessa:
Tessas Herz raste. Das Klicken war ertönt. Rachel hatte wieder aufgelegt. Aber kein Summen ertönte. Die Tür gab unter ihren bebenden,f lehenden Händen nicht nach. Und doch weigerte sich Tessa aufzugeben, weigerte sich, zu gehen. Sie blieb. Sie betete. Und dann, auf einmal, war es erhört worden.
Die Tür gab unter ihrem Gewicht nach und ging nach innen - und fast hätte Tessa komplett den Halt verloren und wäre zu Boden gegangen. Am Treppengeländer konnte sie sich noch fangen, stieg allmählich auf, bis sie endlich vor Rachels Wohnung ankam - die Tür einen Spaltbreit offen. Und in diesem Spalt konnte sie Rachels Gesicht sehen.
Ihre Welt drehte sic. Sie starrte auf Rachels Gesicht. Sie wirkte so eledigt, so...gebrochen. Nein, das durfte sie nicht zulassen! Was hätte Tessa nicht dafür gegeben, gerade nüchterner zu sein...
Einen Moment standen sie da, dann öffnete Rachel die Tür. Tessa trat an ihr vorbei. Rachel hatte kein Licht angemacht. Es war alles dunkel. Es war ohnehin nicht wichtig. Sie streckte einen Arm aus, an Rachel vorbei und shloss die Tür wieder mit einem Drücken.
"Komm her", murmelte Tessa leise, zog sie in ihre Arme und saugte ihren Duft in sich auf. "Komm her. Ist schon gut, ist alles gut." Sie hielt sie. Eine Hand auf ihren Hinterkopf gelegt, die andere auf ihrem Rücken.
Sie würde nicht zulassen, dass irgendjemand Rachel etwas antat.
Das würde sie nicht zulassen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.
Niemals. 

Rachel:
Es war befremdlich Tessa zu sehen, besonders nachdem was gerade passiert war. Rachel hatte zwar schon vergessen, wie sie nach Hause gelaufen war, doch nicht, dass Tessa wie ein tollwütiger Hund (positiv gesehen) aus der Bar gestürmt (fast gestürzt) war um ihr - Rachel - zu helfen. Sie zu beschtützen. Sie war ihr dankbar dafür, selbst, wenn sie das nicht sagen konnte oder überhaupt auch nur einen Blick zu ihr gewandt hatte. Erst jetzt sah sie Tessa an. Rachel wusste gar nicht, was sie tun sollte. Kein Wort schien angemessen zu sein. Tessa schien wohl die einzige, große Ausnahme zu sein. Es tat gut, sie zu sehen. Teilweise.
Zögernd ließ sie es zu, dass die Frau sie in ihre Arme zog. Sie war gerade erst im Vertrauen erschüttert worden, da wollte sie nicht sofort wieder den gleichen Fehler machen. Doch Tessa würde ihr nie etwas tun, niemals. Allerdings ... hatte sie das auch von Quincy gedacht. Noch immer verstummt lehnte sie ihren Kopf irgendwo an Tessa ab, es war ihr egal, dass es nicht einmal gemütlich war. Sie wollte gehalten werden, selbst wenn sie das von sich aus niemals gesagt oder angedeutet hätte. Auch jetzt wollte sie das nicht allzu sehr zeigen. Sie konnte den Alkohol riechen, doch es war ihr egal. Es war ihr egal, dass Tessa noch immer so viel trank ... nicht auf sie gehört hatte ... dass sie sie von sich gestoßen hatte. Das war alles nicht mehr wichtig.
''Du musst doch ... sicher zurück.'', murmelte Rachel in ihr Oberteil, welches sie scheinbar mit erneuten, unbewussten Tränen genässt hatte. Es würde sicher gehen, sie würde sicher klarkommen. Allein, im Dunkeln. Sie musste, würde es müssen. Ja und Morgen ... Morgen müsste sie zur Arbeit. Sie würde ihn sehen. Was sollte sie nur tun? ... Bei diesem Gedanken brach sie dann schließlich doch entgültig in Tränen aus, es fühlte sich übertrieben an. Doch es schien eine Mauer gebrochen zu sein, die schon viel zu lange, viel zu viel zurückgehalten hatte.

Tessa:
Im ersten Moment spürte Tessa Rachels Anspannung. Ihre Angst. Doch sie legte sich. Erst kamen ihre Arme, dann schließlich ihr Kopf auf ihrer Brust, dann ihr ganzer Körper. Und Tessa hielt sie. Hielt sie einfach nur. Hier im Flur, hier in völliger Dunkelheit. Atmete und hielt sie, roch ihren wundervollen Duft. Sie würde immer für sie da sein.
"Das ist gerade nicht wichtig. Mach dir darum keine Sorgen", flüsterte Tessa nur, strich ihr sanft über die Haare, über ihren Hinterkopf. Ihr war bewusst, dass die BAr nach wie vor offen war. es waren zwar nur noch zwei Tische besetzt oder so, aber dennoch. Es war ihr bewusst, dass diese nicht bezahlen würden, dass sie wütend werden würden. Es war ihr bewusst, dass man sie vielleicht ihres Geldes beraubenw ürde, dass man sie vielleicht einigen Flaschen Alkohols berauben würde.
Aber es war ihr egal.
Rachel brauchte sie gerade. Und das war wichtiver. Viel wichtiger. Unendlich viel wichtiger.
Sie lauschte Rachels zitternden Atem - und plötzlich krallten sich Finger in ihre Haut, der dünne Körper verkrampfte sich unter ihren Armen. Und Tessa wusste, dass sie genau an dem Ort war, an dem sie sein sollte. Hier und nirgendwo anders.
"Sch. Ist schon gut. Ist schon gut", murmelte Tessa. Sie spürte, wie Rachels Körper zusammenzusacken drohte, hielt sie fest in ihren Armen und ließ sich gemeinsam mit ihr - ohne sie loszulassen - ungalant zu Boden sinken. Einfach auf den Boden des Flures. Sie streichelte ihren Arm, hielt sie bei sich udn zeigte ihr einfach nur, dass sie nicht allein war.
Dass sie nicht allein hier durch musste.
Sie war für sie da. Und sie würde nicht zulassen, dass Rachel zerbrach, wie sie selbst zerbrochen war. Unter keinen Umständen.

Rachel:
Sie wusste gar nicht, wie lange die beiden dort in dem dunklen Raum waren, schweigend, irgendwie auf dem Boden sitzend - aber es tat gut. Es tat verdammt gut. Am liebtsen hätte sie Tessa nie wieder losgelassen, hätte sie nie wieder gehen lassen ... Doch das musste sie, genau so wie sie diesen Raum wieder verlassen musste. Doch war sie froh, dass sie sich immer mehr beruhigte, wieder zu sich fand und wirklich realisierte, was eigentlich passiert war. Irgendwann starrte sie nur noch nachdenklich, mit Kopfschmerzen geplagt und müde in die dunkle Leere des Raumes, den Kopf noch immer an Tessa gelehnt. Sie hatte ihr geholfen, war nun für sie da und dieser Gedanke hätte ihr sogar fast ein kleines Lächeln auf die Lippen gezaubert. Sie wollte nicht mehr an Quincy denken, an den nächsten Morgen, an die Arbeit, an den Streit mit Tessa. Mit einem tiefen Atemzug löste sich die Biologin somit von dem warmen, gut riechenden, gemütlichen Körper, wischte sich noch einmal über ihr Gesicht, die Augen, die Wangen ... doch es war alles bereits getrocknet. Es fühlte sich eklig an, sie fühlte sich eklig. Schwach. Ja, sie hatte sich nicht einmal wehren können. Ihre Stärke war stets in ihrem Kopf gewesen, aber körperlich ... ''Danke.'', murmelte sie leise in Tessas Richtung, traute aber gar nicht sie anzusehen (selbst, wenn die beiden kaum etwas erkennen konnten). Sie schämte sich für diese ganze Situation, für das was passiert war, dafür, dass sie so schwach gewesen war. Sie überkam sofort ein Schauer, der warme Körper von Tessa fehlte ihrem sofort. So legte sie ihre Arme um sich und strich sich mit dem Händen über die Oberarme. Es war zum Glück noch dunkel, sie hatte sicher schon einmal besser ausgesehen. ''Danke ... dass du mir geholfen hast. Ich ...'', sie verstummte wieder. Würde sie jetzt anfangen darüber zu reden, würde sie wohl wieder mit ihren Tränen kämpfen müssen und das wollte sie nicht. Nein, absolut nicht. 

Tessa:
Ewigkeiten saßen sie da. Anfangs gab es nicht als Rachel. Ihr Schluchzen, ihre Tränen, ihre bendenen schulter, welche sie fest hielt, an sich gezogen, ihr Halt gab. Dann, nach einer Weile, war Tessa einfach nur absout schwindelig. Sie legte ihren Kopf nun selbst mit geschlossenen Augen nach hinten, Rachel weiter haltend. Ihre Gedanken flossen träge und unzusammenhängend dahin. Sie fragte sich, wie ihre Bar wohl aussehen mochte. Sie machte scih Sorgen um Rachel. Ob sie vielleicht ein Eis haben wollte? Was geklaut sein würde?
Und dann nachher, war da nur noch vollkommene Erschöpfung - genauso wie bei Rachel offenbar. Das Beben und Zittern war weniger geworden, das Schluchzen verklungen. Immer noch hielt Tessa sie, war für sie da und bereute es keine Sekunde lang.
"Sch", machte Tessa, als Rachel sprechen wollte. Sie konnte den Kloß in ihrem Hals nahezu entstehen hören. "Sch, ist schon okay. Du musst nichts sagen", murmelte sie leise und gab ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel.
Sie war vielleicht betrunken, aber sie war nicht dumm. Sie wusste, dass Rachel für eine Weile bezogen auf alles Sexuelle schreckhaft sein würde. Und das war okay. Das war es wirklich.
Wieder saßen sie da. Es war erschreckend, wie egal ihr ihre Bar anscheinend geworden war. Wie wenig es sie kümmerte was man ihr stehlen würde, ob ihre Bar überhaupt noch stehen würde. Es war ihr tatsächlich einfach egal.
"Möchtest du irgendwas?", fragte Tessa schließlich leise. Strich Rachel leicht über die Schulter, streichelte sie. "Ein Eis, ein Kaffee, ein Cocktail? Irgendwas anderes?" Sie würde ihr alles holen. Denn Rachel bedeutete ihr viel. Sie bedeutete ihr wirklich viel.
Warum nur hatte sie sie jemals von sich weggestoßen? 

Reply Edited on 09/07/2020 05:36 PM.

Rachel
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Re: Rachels Wohnung

from Rachel on 09/07/2020 08:31 PM

Die beruhigenden Worte von Tessa bruhigten Rachel mit der Zeit immer mehr. Niemanden hätte sie nun lieber bei sich gehabt als sie. Das Wissen, nicht allein zu sein war schön, selbst wenn sie es sich vor einigen Minuten noch so sehr gewünscht hatte. Doch der Schock verflog, die Tränen trockneten, ihr Köper beruhigte sich. Sie kam wieder an, wurde wieder zur alten Rachel. Zumindest oberflächlich betrachtet. Mit roten Augen blickte sie Tessa an und schüttelte auf ihre Frage hin ihren Kopf. ''Nein...'', räusperte sie sich und wischte noch einmal die letzten Tränen von ihren Wangen. ''Ich ... will nur nicht allein sein.'' Eigentlich wollte sie nun nicht mehr, dass Tessa ging. Dass sie bei ihr bleiben würde, dass sie sicher war... Sich sicher fühlen konnte. Aber hatte sie ihre Bar, sie musste arbeiten. Also versuchte sie den Gedanken wieder abzuschütteln. ''Ich schon okay. Es geht mir gut. Du ... kannst ruhig gehen.'' Vorsichtig suchte sie den Lichtschalter, schaltete das Licht an und schlang ihre Arme erneut um sich. Sie fühlte sich unglaublich unwohl, doch zwang sie sich zu einem Lächeln. Tessa hatte ihr geholfen, doch wusste sie auch, dass sie eigentlich Abstand von ihr wollte und wenn sie ehrlich war, wollte sie sich nun keine allzu große Hoffnungen machen. So sehr der Gedanke auch schmerzte. Eine Hand legte sie auf den Türgriff, doch öffnen konnte sie diesen nicht. Sie starrte lediglich darauf. Schweigend, erstarrt. Verdammt ...

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

from Tessa on 09/07/2020 10:03 PM

Tessa hatte nicht die geringste Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. 'Eine Weile', würde sie antworten, aber eine genaue Zeit? Keine Ahnung. Aber es war ihr auch wirklich völlig egal. Das einzige wichtige war, dass Rachel sich allmählich beruhigte, dass das Beben ihres Körpers nachließ, dass ihre Tränen allmählich trocknete, obgleich die Spuren des Weinens noch deutlich auf ihrem Gesicht erkennbar waren. Die getrockeneten Tränen auf ihren Wangen, die rot umrandeten, feuchten, geschwollenen Augen...
"Du bist nicht allein", widersprach Tessa sofort. Zärtlich strich sie ihr einige braune Strähnen hinter ein Ohr, lächelte sie warm an. Sie würde sie nicht allein lassen. Nicht jetzt und auch nie wieder. Sie wusste nicht, was sie sich je dabei gedacht hatte, sie von sich zu stoßen. Den Fehler würde sie ganz sicher kein zweites Mal begehen.
Und jetzt war Rachel diejenige, die sagte, sie könnte gehen. Ihr Herz machte einen kurzen schmerzhaften Sprung nach unten. Woher kam das denn jetzt? Nein, sie wollte nicht gehen!
Sie spürte, wie Rachels Körper sich unter ihren Armen bewegte, ließ zu, dass diese aufstand, das Licht anschaltete. Es war hell, zu hell. Tessa blinzelte, die Welt drehte sich um sie. Nur gut, dass sie auf dem Boden saß. Dann schaffte sie es wieder, sich auf Rachel zu fokussieren. Im Licht sah man erst recht, dass es ihr nicht gut ging.
Auch Tessa hievte sich nun vom Boden - bedeutend weniger elagant, als Rachel das getan hatte. Sich mit einer Hand an der Wand abstützend, um das Gleichgewicht zu finden in einer Welt, die den Boden unter ihr und die Wände und alles schwanken ließ. Doch nach einigen Sekunden hatte Tessa sich gefangen, stand auf beiden Beinen und das relativ stabil.
Rachel stand nicht mehr unmittelbar vor ihr. Sie stand an der Tür. Die Hand auf der Klinke.
In zwei Schritten war sie bei ihr. Blickte zu ihr hinunter, blickte ihr in die Augen. Legte ihre linke Hand ganz sanft auf die Rachels auf der Klinke, die Rechte legte sie auf Rachels Wange. Blickte ihr in die verquollenen Augen.
"Ich werde nicht gehen", versprach sie ihr. Leise. Merkte nicht, dass sich das Verruchte schon wieder in ihre Stimme geschlichen hatte. "Die Bar ist mir egal, aber du bist das nicht, okay? Ich bin für dich da." Mit ihrem Daumen strich sie ganz sanft über die weiche Haut Rachels, über die getrockneten Tränenspuren hinweg.
Verdammt, sie liebte sie.

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Rachel
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Re: Rachels Wohnung

from Rachel on 09/07/2020 10:33 PM

Zwischen den beiden war es von Anfang an nicht einfach gewesen, sie hatten in der kurzen Zeit schon viel erlebt und im Grunde wussten beide um die Gefühle der anderen. Dennoch war alles anders gekommen, als man es sich hätte vorstellen können. Sie waren nicht glücklich, beide waren nun alles andere als das. Dennoch war Tessa hier, so wie Rachel für Tessa dagewesen war. Immer. So gut sie konnte. ''Tessa...'', sprach sie leise, wandte ihren Blick dabei von ihrer Hand und dem Griff und sah zu Tessa, welche zwanghaft versuchte ihren Körper zu kontrollieren. Es schmerzte sie so zu sehen. So wie es zuvor auch immer geschmerzt hatte. So gern würde sie ihr ihr Leid nehmen, den Schmerz vernichten. Doch darauf konnte sie sich gerade einfach nicht konzentrieren. Sie wollte schlafen ... einfach schlafen. Doch sie konnte nicht. Ihre Gedanken umkreisten alle Ereignisse so intensiv, dass sie Kopfscherzen bekam. Sie würde alles gerne von sich fallen lassen, vergessen, schlafen ...
Ihr Griff auf der Klinke lockerte sich wieder. Den Arm ließ sie sinken, seufzend, während sie Tessa weiterhin ansah. Es war schön sie zu sehen, ihre Stimme zu hören, aber nicht unter diesen Umständen. Sie konnte nun nicht dagegen ankämpfen, sie überreden zu gehen. Sie wollte einfach einmal egoistisch sein. Bewusst, vollkommen bewusst. Daher legte sie ihren Kopf in die Halsbeuge von Tessa, seufzte erneut und legte ihre Arme um den Körper der Frau. Es war warm, sie roch gut. Rachel vertraute ihr. Es war schön. Sie fühlte sich sicher. Sie wusste schon eine Weile, dass sie sich in Tessa verliebt hatte und hatte diese Gefühle auch zugelassen, so schwer es ihr auch gefallen war. Doch hatte das letzte Gespräch seine Spuren hinterlassen. Es hatte sie verletzt, doch hatte es Tessa sicher genau so verletzt. ''Kannst du hier bleiben? Hier ... schlafen?'', murmelte sie leise gegen die Haut von Tessa und drehte ihren Kopf zur anderen Seite, um in den Raum blicken zu können. Sie konnte und wollte diese Wohnung heute nicht mehr verlassen.

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

from Tessa on 09/08/2020 12:00 AM

Sie standen eng beisammen. Das ließ Erinnerungen hochkommen. Viele Erinenrungen. Schon oft hatten sie so eng beisammen gestanden. Es war ein gutes Gefühl, ein sicheres Gefühl. Doch diesmal war da noch so viel mehr hinter. Diesmal ließ Tessa ihre Gefühle kompromisslos zu. Oder...vielmehr war sie betrunken genug, um ihre Gefühle für Rachel kompromisslos zuzulassen.
Erleichtert nahm Tessa zur Notiz, dass sich Rachels Griff um die Türklinke lockerte. Und dann war sie bei ihr. Sofort erwiderte Tessa die Umarmung, legte ihre langen dünnen Arme um Rachels Körper, hielt sie fest, hielt sie bei sich, hielt sie sicher. Sie hatte ihre Worte ernst gemeint. Sie würde sie nicht allein lassen. Sie würde nicht gehen.
Tief atmete sie den Fut von Rachels Haaren ein, der so viele wunderschöne Erinnerunen wach rief. Hier war der ort, an dem sie sein sollte. Das wusste sie mehr als alles andere.
Bei Rachels leise gemurmelter Frage, lächelte Tessa leicht. Rachels warmer Atem auf ihrer Haut verursachte bei ihr eine wohlige Ganzkörper-Gänsehaut. "Natürlich.", sagte sie mit ihrer tiefen rauen Stimme und gab Rachel einen sanften Kuss auf den Scheitel. Dann sah sie ihr in die Augen. Damit Rachel wusste, dass sie es ernst meinte. "Die ganze Nacht."
eine kleine Weile standen sie noch umschlungend da, dann ließ sich Tessa von Rachel ins Schlafzimmer führen. Sie zog sich ihre Jeans auf dem Bett sitzend aus und warf sie achtlos in eine Ecke. Ihr Shirt behielt sie zum Schlafen einfach an. Sie krabbelte rückwärts zum Kopfende, wo sie sich mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Sie hob einen Arm einladend an.
"Komm her", lächelte sie Rachel an, lud sie ein in ihre Arme. Die wundervolle, wunderschöne, und einmalige Rachel, die ihr ihr Herz höher schlagen ließ.

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Rachel
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Re: Rachels Wohnung

from Rachel on 09/08/2020 12:30 AM

Die Spannung zwischen den beiden war eine andere, etwas hatte sich geändert. Sie wusste nicht was und würde sie darüber nun auch nicht nachdenken. Sie wollte es genießen, so gut sie konnte. Tessas Anwesenheit tat gut. Ihre Wärme, ihre Stimme, alles. Schweigend löste sich Rachel nach einer Weile erneut von ihr und führte sie in ihr Schlafzimmer. Bis dahin hatte sie es an diesem Abend gar nicht geschafft. Das Licht schaltete sie zuvor noch aus und machte den beiden eine Nachttischlampe an. Es war schön, dass Tessa bei ihr blieb und sie nun nicht allein ließ. Es würde ihr Sicherheit geben und bei dem Gedanken musste sie erneut kurz mit ihren Tränen kämpfen. Wäre die Situation eine andere, würde sie die Aussicht nun sicher genießen, vielleicht sogar einen Schritt weitergehen, doch aktuell war daran nicht zu denken. Lieber gesellte sie sich so zu der Brünetten in ihrem Bett, wobei sie ihre Jeans nur ungern auszog. Alles was mit Nacktheit, anderen Menschen und Berührungen zu tun hatte war nun einfach nicht schön. Bis auf Tessa. Bei ihr konnte sie wenigstens ohne Jeans schlafen. Oder würde es versuchen. Die Einladung nahm sie nur zu gern an, rutschte zu ihr und zog ihre Decke nach oben, über die beiden. Sie war so müde ... doch ihre Augen wollten sich nicht schließen, ihr Körper wollte sich nicht entspannen. Daher starrte sie eine Weile auf die Uhr. Sie würde Morgen nicht zur Arbeit gehen. Aber ... "Was soll ich jetzt nur tun?", erneut brannten die Tränen in ihren Augen und liefen kurze Zeit später wieder über ihre Wangen hinab auf das Shirt von Tessa. Doch ihr Körper zitterte nicht, ihre Stimme ebenso wenig. Es liegen nur Tränen. Nur Tränen ... und ihr Herz tat weh. Sie hatte ihren besten Freund verloren. Sie hatte heute so vieles verloren. 

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

from Tessa on 09/08/2020 01:14 PM

Gemeinsam lagen sie im Bett, die warme Decke über sie beide ausgebreitet und Rachel war gegen Tessas Brust gelehnt,w ährend diese sie ganz seicht über ihren Arm streichelte. Dabei blickte Tessa gedankenverloren im Schlafzimmer um. Als sie das erste und einzige Mal hier gewesen war, hatte sie das nicht getan. Sie erinnerte sich noch gut daran. Der Tag nach Rickys zweimonatigem Todestag...
Ricky...
Tessas Herz wurde schwer. Sie schob Ricky aus ihren Gedanken. Um Rachel ging es jetzt. Um Rachel. Sie zog sie sogar noch ein wenig näher an sich, hielt sie, hielt sich und ignorierte gekonnt das beständige Schwindelgefühl, welches im Liegen noch so viel ausgeprägter war, als im Sitzen.
Schließlich durchbrach Rachel die schweigsame Zweisamkeit. Tessa hatte damit gerechnet, dass die Frage früher oder später kommen würde. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie bis jetzt keine Antwort auf diese Frage gefunden. Jetzt jedoch schien die Antwort klar und offen vor ihr zu liegen.
"Hey. Sch...", machte Tessa, mit einem leichten liebevollen Lächeln und strich die herunterkullernde Träne mit sanften Fingern fort.
Dann richtete sie ihren Blick wieder ins Zimmer hinein, auf irgendeinen unbestimmten unsichtbaren Punkt. "Weißt du?", begann Tessa, hoffentlich nicht zu sehr lallend. "In meiner Jugend hab ich sehr viel Kampfsport gemacht. Judo, Karate, TaiChi...", okay, insbesondere da letzte Wort hatte sie wirklich verschlampt, aber das war ihr jetzt egal. "Wenn du möchtest, kann ich es beibringen. Ein bisschen kämpfen. Zur Selbstverteidigung." Sie blickte Rachel wieder in die Augen, strich ihr erneut ganz seicht und leicht über ihre Wange. "Damit du dich sicher fühlen kannst."
Denn ihr fiel niemand ein, der das mehr verdient hätte, als Rachel.

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Rachel
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Re: Rachels Wohnung

from Rachel on 09/08/2020 04:50 PM

Die Stille war bedrückend, dennoch gleichzeitig okay. Sie war nicht allein, es war alles okay. Das sagte sich Rachel immer wieder in Gedanken. Mittlerweile war sie wirklich froh, dass Tessa ihr gefolgt war und dss sie die Brünette auch in ihre Wohnung gelassen hatte. Das letzte Mal, als die beiden hier waren, war nicht so gut verlaufen. Aber nun war alles gut. 
Bei Tessas Antwort richtete sie sich wieder ein wenig auf, spürte immer mehr Stellen an ihrem Körper, dir schmerzten, versuchte diese jedoch zu ignorieren. Kämpfen? Das wollte sie ihr beibringen? Vielleicht keine schlechte Idee, doch das musste sie wohl erst einmal überdenken. "Hmh, vielleicht.", nickte sie leise. Ob es merkwürdig wäre, wenn die beiden in ihrer Freizeit Kampfsport übten? Fast schon instinktiv und ohne, dass sie sich dem Handeln groß bewusst war legte sie ihre Hand auf die warme, rötliche Wange von Tessa. "Kann ich denn etwas für dich tun?"

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Tessa

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Re: Rachels Wohnung

from Tessa on 09/08/2020 07:02 PM

Sanft, liebevoll gar, lächelte Tessa Rachel an. Ließ all die Gefühle zu, welche sie sonst immer beiseite geschoben und nicht beachtet hatte, welche sie sonst verleugnete und ignorierte. "Wie du möchtest. Es ist nur ein Angebot", erklärte sie leise. Rachel hatte ein wunderschönes Gesicht. Das fiel ihr nicht zum ersten Mal auf. Die ganze Frau war wunderschön, wundervoll. Gerne würde sie ihr ein wenig kämpfen beibringen wollen oder was immer sie auch begeherte. Sie wäre für sie da.
Ein etwas breiteres Lächeln schlich sich auf Tessas Lippen, als Rachel nun ihrerseits eine Hand an ihre Wange legte. "Nein", antwortete sie und schüttelte den Kopf. "Nein, mir gehts gut. Alles gut." Jetzt gerade, in diesem Moment, war das sogar noch nicht einmal gelogen. Hier mit Rachel in ihrem Bett, abgeschottet vom Rest der Welt...es war einfach. Einfach und schön und mehr wollte Tessa gar nicht. Am Morgen würde es sicher wieder anders aussehen. Außer eins...
"Wichtig ist nur, dass es dir besser geht." Sie sah Rachel in die Augen (soweit es ihr möglich war), lächelte sie sanft und liebevoll an. Sie meinte ihre Worte. Ricky war fort, aber Rachel war da und sie würde nicht zulassen, dass dieser idiotische Kerl ihr noch einmal etwas antun würde. Irgendwer ihr etwas antun würde.

Reply Edited on 09/08/2020 11:12 PM.
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