Park (Salem)
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Serenity
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Nikola
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Re: Park (Salem)
from Nikola on 03/06/2021 10:18 PMEs war später Abend. Ihre Bandprobe gerade vorbei.
„Geile Probe, Jungs“, grinste Tommen und packte seine Sticks wie immer in seine Hosentasche. Seine Haare spitz in typisch Punk hochgegelt.
„Der nächste Gig kann definitiv kommen“, grinste auch Nikola und drehte bewegte seine Schultern. Sein Nacken war völlig verspannt. „Wollen wir noch in den Park?“
„Ne, sorry. Jaceline wartet Zuhause auf mich. Es gibt romantisches Diiineeer.“ Zack lachte und zog seine schwarze Lederjacke an. Lachend verabschiedeten sie sich auf dem Weg nach draußen. Gemeinsam mit den anderen ging Nikola noch zum nächsten Kiosk, rauchte zwei Kippen, ehe sie sich freundlich verabschiedeten,
Während die anderen nach Hause gingen, machte sich Nikola, die Hände tief in den Taschen, in den Park. Es war dunkel, die Luft frisch. Angenehm.
Er hatte in den Innentaschen seiner Jacke den Stoff dabei. Gleich um 23 Uhr würde die große Party am Park steigen. Ne große Geburtsgsparty - und nach seinen Diensten war gefragt.
Die Hände gegen die Kälte in seinen Jackentaschen versteckt hüpfte Nikola über eine Bordsteinkante und machte sich auf den Weg, dabei noch eine weitere Zigarette rauchend.
Schon als er sich dem Park näherte, hörte er die Musio aus den Boxen und konnte die bunten Lichter der aufgestellten Scheinwerfer sehen. Ein 22. Geburtstag, Luftballons hingen rüber und mind. 50 Menschen waren sicher schon anwesend. Tendenz steigend.
Gerade wollte Nikola den weiten Rasen betreten, als sich die Schnüre einiger Luftballons lösten und diese in die Luft stiegen. Unbemerkt von den feiernden und lachenden Menschen dem Nachthimmel entgegenstreckten. Und dann...
die Luftballons platzten, und sofort ergoss sich eine Melodie über den Platz. Augenblicklich begannen die Menschen zu schreien, innerhalb von Sekundenbruchteilen wussten alle, was los war, kreischend versuchten die Menschen zu flüchten... doch zu spät.
Ein riesiger Sturm kam auf. Menschen wurden in die Luft gehoben, umhergeschlendert. Schreie wurden zu Kreischen, zu Brüllen, Uringestank kam auf, das Geräuscu brechender Knochen als Körper gegen Bäume und Böden schlugen, Steine flogen mit, Tische, schlugen aneinander...
Und Nikola konnte nichts tun als wie zu Stein erstarrt da zu stehen und mit offenem Mund entsetzt auf das Geschehen zu starren, Tränen glitzerten in seinen Augen.
Das Ganze dauerte maximal fünf Minuten, doch kam es ihm vor wie Stunden, bis der Sturm endlich abflaute.
Leichen lagen auf dem Boden, stapelten sich, grausam gebrochene Gliedmaßen standen unnatürlich von den Körpern ab. Nur langsam, sehr langsam, kehrte das Gefühl in seine Beine zurück. Zittrig, als wären diese mit Wackelpudding gefüllt, betrat Nikola den Rasen und betrachtete das Massaker.
Sein Magen wollte sich umdrehen, er wollte sich übergeben, doch er unterdrückte das Bedürfnis, ging darauf zu. Er hatte bisher immer nur davon gehört...
...aber es zu sehen...
Körper zuckten. Leichenteile bewegten sich. Einen kurzen Moment zuckte Nikola zurück, dann hörte er es. Weinen. Wimmern. Flatternde Augen, sich krümmende Finger.
Sie lebten!!!
Da lebten welche!!!
Mit einem Mal strömte alles wieder in Nikola ein. Er stürzte zu dem nächstbesten, die hustete, Blut spuckte. Finger krümmten sich, ihr Arm fürchterlich gebrochen.
Ohne zu zögern legte er seine Hände auf die Brust der blonden Frau, schloss die Augen, begann den Heilspruch, ohne Angst, zitternd, aber entschlossen, immer weiter. Heiße, fürchterliche Schmerzen schossen seinen Arm hinauf, heiß zerreißend, Knacken klang in seinen Ohren nach und Nikola schrie auf, gleichzeitig fuhr ein fürchterliches Stechen durch sein Herz, als hätte man ein Messer in sein Herz gerammt. Seine Kehle war rau, seine eine Lippe nun aufgerissen. Er spuckte Blut.
Die Frau zitterte am ganzen Leib, krabbelte etwas zurück, starrte ihn an. „W-was...?“, hauchte sie, aber Nikola schüttelte erschöpft den Kopf. Schmerzen, stechend heiß, pochend durch seinen Arm, bei jeder noch so kleinen Bewegung, er wagte ihn kaum zu bewegen.
„Egal.“ brachte er heraus, und hockte sich neben den nächsten Verletzten. Heilte ihn von der riesigen Platzwunde am Kopf. Sofort sogen sich seine eigenen Haare am Hinterkopf mit Blut voll, enorme Kopfschmerzen bemächtigten sich seine, Schwindel.
Er spuckte Blut, sein Herz wollte sterben, stach bei jedem einzelnen Schlag, Stechen die durch seinen ganzen Körper nachhallten. Dickes heißes Blut rann ihm aus der Nase.
Nikola zwang sich, nicht drüber nachzudenken. Schleppte sich neben den nächsten Überlebenden, dem ein Tischbein tief in der Seite seines Bauches steckte. Blut rann ihm über das Kinn. Er röchelte.
Nikolas Finger zitterten fürchterlich, als er seine Finger auf seinen Bauch legte.
„Keine Sorge.. ich helfe Ihnen..“, keuchte Nik, schloss die Augen, versuchte nicht an die kommenden Schmerzen zu denken...
...um begann aufs neue.
Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Heiß, schmerzhaft, spürte er, wie sich die Wunde in sein Fleisch bohrte, tiefer und immer tiefer - und sein Herz zersplitterte gleichzeitig und alles stand nur noch in Flammen, in Schmerz. Nikola schrie, Blut kam ihm aus dem Mund, kam ihm aus den Augen, rann über die Wangen.
Ihm war schwindlig, kotzübel, es roch nach Blut, er schmeckte Blut, sein Arm war zertrümmert, sein Inneres zerfetzt, er weinte Blut, er... er...
Nikolas Körper sackte noch im Hocken zusammen. Er atmete, jeder Atemzug schmerzte. Er hob eine Hand, wischte sich mühsam mit dem Handrücken das Blut von den Wangen, von den Lippen. Blickte auf. Menschen kamen, nein.. waren schon da...
er schluckte schwer, seine Stimme war so rau.. er schmeckte nur Blut, alles so blutig...
„Ich war das nicht..“, sagte er, bittend, bittend, dass man ihm glauben möge, wer auch immer da war.. er weinte.. Tränen? Oder Blut?
Er wusste es nicht..
Sarah
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Re: Park (Salem)
from Sarah on 03/06/2021 11:03 PMEs war bereits kurz vor Mitternacht, als Sarah die Nachricht eines erneuten Angriffs der Plage erreichte und diesmal sogar in unmittelbarer Nähe zum militärischen Stützpunkts Fort Salem. Eine Tatsache, welche sie zutiefst beunruhigte. Bereits das ein oder andere Mal hatte sie sich Gedanken darüber gemacht wie nah sich die feindlichen Hexen Salem nähern würden und langsam glaubte sie fast zu wissen, dass früher oder später auch etwas in Fort Salem passieren würde, wenn sie es nicht rechtzeitig zu verhindern wussten.
Gemeinsam mit ihren allgegenwärtigen Begleiterinnen und einigen anderen Hexen hatte sie sich somit unmittelbar nach der Benachrichtigung auf den Weg zum Ort der Katastrophe begeben. Die meisten der Biddies hatten zwar bereits geschlafen, doch verließ sie ihre privaten Räume niemals ohne die acht tapferen, eigentlich noch jungen Frauen, welche sich bereitwillig an ihre Seite gestellt haben und ihr Kraft und Jugend schenkten. Der Anblick, welcher sich den Frauen bot war weder schön noch einfach anzusehen. Viel Blut, viele gebrochene Knochen ... viel Tod. Die Präsenz der Magie war noch deutlich zu spüren, die Spur der Magie nur deutlich nachzuvollziehen. Mit geschlossenen Augen und gebündelter Konzentration versuchte sie das Szenario vor ihrem Auge abspielen zu lassen, die Energie in sich aufzunehmen.
Doch ... gab es da etwas, was ihr erst nach einigen Minuten auffiel. Eine frische Signatur, ein fast bekannte Melodie in ihren Ohren, ihrem Körper. Unter den Überlebenden war eine Hexe, eine von ihnen oder ... eine von ihnen? Vollkommen auf diesen einen Gedanken fokusiert wanderte ihr Blick über den Boden, über die vielen Körper bis hin zu einer Person, die deutlich mit sich zu kämpfen hatte. Im ersten Moment würde sie sagen, dass es sich dabei um einen Mann handelte, eine männliche Hexe, doch auf dem zweiten Blick war sie sich da tatsächlich nicht mehr so sicher. Allein ... was die Hexe da tat. Frauen waren unter ihnen immerhin stärker und begabter, wenn es um die Hexenkunst ging. Skeptisch trat sie an die fremde, scheinbar in Heilung begabte Person heran. Ich war das nicht. War das die Wahrheit? Oder hatte sie hier endlich jemanden von der Plage unter ihrer Gewalt (denn mal ehrlich, gerade schien die Person nicht mehr viel ausrichten zu können - dennoch war Sarah stets auf der Hut.)? Wollte sie helfen oder die überlebenden töten - wenig erfolgreich?
Noch immer mit festem Blick, aufmerksam bis zur letzten Haarspitze kniete sie sich zu der Hexe, begutachtete diese für einen Moment schweigend, ehe sie beschloss sie mitzunehmen. So oder so würde man die Person versorgen und dann ... sehen, was sie wusste. Genau so sollte es auch mit den anderen (möglichen) Überlebenden verlaufen...
Nikola
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Re: Park (Salem)
from Nikola on 03/07/2021 04:47 PMSchweigend starrte Nikola mit noch immer brennenden Augen die fremde Frau an, welche sich nun vor ihm hingehockt hatte. Ihr Blick wirkte hart, schien ihn geradewegs zu durchbohren. Als er schluckte kratzte er unangenehm in seiner Kehle und wieder breitete sich der metallische Geschmack von Blut in seiner Kehle aus. Gleichzeitig spürte er, wie dickflüssiges Nass sich unter seiner Nase bildete, ihm über die Lippen lief, weiteres heftiges Nasenbluten. Es rann ihm übers Kinn, tropfte auf dem Boden. Vorsichtig nahm Nikola eine stark zitternde Hand (vom nicht gebrochenen Arm) hinunter, um sich das Blut fort zu wischen - womit er es letztlich natürlich nur über seine Haut verschmierte.
Würde sie ihm glauben?
Oder würde sie in ihm einen Feind sehen?
Er hatte das doch nicht getan!!
Er spürte, wie ihn Schwindel überkam. Sein Herz stach bei jedem einzelnen Schlag. Menschen kamen angelaufen. Oder Hexen - er wusste es nicht, kämpfte damit, sein Bewusstsein zu behalten, während er nur noch da hockte, die eine Hand auf die Wunde im Bauch bresste, den anderen Arm einfach versuchte, gar nicht zu bewegen und sich bemühte, da zu bleiben. Da. Hier. In der Realität.
Rufe ertönten. Stimmen. Eine Trage. Er wollte nicht darauf. Er wollte nicht forgeschleppt werden, fortgetragen an einen Ort, den er nicht kannte - docher hatte keine Wahl. Einen Augenblick später lag er da schon - und als er hochgehoben wurde kippte die Welt endgültig, und er glitt ins Dunkel.
Als Nikola wieder zu sich kam, lag er in einem Zimmer. Auf einem Bett - neben vielen anderen. Sein Kopf brummte, sein Herz stach (aber das war nix neues). Sein Arm in einer Schlinge und er spürte einen festen Verband um seinen Brauch. Er konnte eine Gestalt an seinem Bett sehen. "Gut, du bist wach." Sie nickte zwei weiteren Frauen zu, die an der Tür standen, von denen eine nun fort ging.
"Wo bin ich?", fragte Nikola, wobei Reden in seiner trockenen Kehle schmerzte. Immerhin war dieser schreckliche Geschmack endlich fort...
"In Salem", erwiderte die Frau und musterte ihn kritisch. Kalt. Argwöhnisch. "General Alder wird Ihnen alles erklären."
Na großartig...
Und so blieb Nik nichts anderes übrig, als einfach zu bleiben, wo er war und auf diese 'General Alder' zu warten. Wie war er nur in diese Scheiße schon wieder reingerutscht? Konnte nicht bitte einmal was in seinem Leben normal laufen verdammt? Nein - wahrscheinlich nicht. Fehlte eigentlich nur, dass er in einem Zirkus oder so aufgewachsen wär, das hätte doch mal gepasst. Die Abstrusität, bei der einfach nichts zusammenpasste. Yay.
Die Tür ging auf und die Frau, welche er bei dem Massaker schon gesehen hatte, kam forschen Schrittes auf ihn zu. "Ähm...hey", begrüßte Nikola sie, weil er keine Ahnung hatte, was er sonst tun sollte. Und fügte sogleich hinzu. "Ich versichere dass ich das nicht war. Ich war zufällig da und hab dann nur versucht zu helfen!" Konnte man ihm das nicht eigentlich ansehen verdammt?
Sarah
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Re: Park (Salem)
from Sarah on 03/07/2021 05:50 PMIhre Entscheidung war gefallen und binnen Sekunden wurde diese auch umgesetzt. Sarah konnte die fremde Person gerade nicht als Freund oder Feind einschätzen und so würde sie neutral, so wie jeder andere auch behandelt und nicht einzeln irgendwo untergebracht oder gar befragt oder sonst etwas werden.
Sie würde das selbst tun.
Und so fand sie sich wenige Stunden auf dem Weg zur Krankenstation wieder, ihre Biddies dicht an ihrer Seite. Der oder die Fremde war aufgewacht und nun war es Zeit für die Wahrheit.
Mit großen Schritten betrat Sarah den Raum. Ihre Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und mit ernstem Blick trat sie an das Bett heran und wurde dort sogleich vollkommen ungewohnt begrüßt. Augenblicklich hob sie ihre rechte Hand für einige Sekunden an und bat damit um ihr Schweigen. Sie wollte keine Ausreden, zumal das nicht die Antworten auf ihre Fragen waren - zumindest nicht die ersten. ''Dass du versucht hast zu heilen kann man erkennen.'', entgegnete sie daher nur und faltete ihre Hände wieder auf ihrem Rücken.
''Zu wem gehörst du?'' Sie erwartete eine schnelle, klare Antwort. Sie wollte keine Lügen, keine Halbwahrheiten. ''Du hättest bei deinem Rettungsversuch sterben müssen. Deine Magie ist wild, nicht trainiert, unberechenbar und ... selbstzerstörerisch.'' Hätte sie sich geopfert? Würde die Plage das tun, um sie zu täuschen? Zu wem gehörte sie? Oder er? Wie sie diese moderne Welt manchmal verfluchte.
Nikola
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Re: Park (Salem)
from Nikola on 03/07/2021 06:10 PMKaum hatte Nikola den Mund aufgemacht, als auch schon eine steife Geste kam - das Heben einer Hand. Ein eindeutiges Zeichen zum Schweigen und so biss sich Nikola sofort auf die Lippen, um diesem Befehl Folge zu leisten. Er befand sich an einem unbekannten Ort (zu einer ihm übrigens unbekannten Zeit - er hatte keine Ahnung, wie lange er ausgeknockt gewesen war) zwischen unbekannten Menschen und konnte es sich wirklich nicht leisten, diese zu verärgern. Wohin er leider hin und wieder ziemlich gut drin zu sein schien.
Aber - immerhin waren seine Heil-Bemühungen angekommen! Er hoffte, die drei denen er die Verletzungen abgenommen hatte, hatten es überlebt. Sie sollten. Hoffte er. Wirklich.
Seine nächste Frage verwirrte ihm im ersten Moment - doch dann begriff er. Er war in Salem. Die Plage hatte angegriffen. Das hier musste der Hexenzirkel oder so ein, nicht wahr? Der amerikanische natürlich. Er öffnete den Mund. "Ähm...zu niemandem. Ich gehöre zu niemandem, ich bin allein." Was gerade echt traurig klang, wenn er so darüber nachdachte. Hey, so traurig sollte es nun wirklich nicht klingen - er war ja nicht ein so trauriger Typ! Also... meistens jedenfalls nicht.
Bei ihrer nächsten Bemerkung holte Nikola Luft. "Jaa... ich weiß. Ich fürchte, das ist... etwas komplizierter. Das Heilen habe ich aber von meiner Nagyi.. ähm... meiner Großmutter gelernt. Sie war eine ungarische Hexe. Wo genau bin ich eigentlich? Und wie lange war ich weggetreten?"