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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 02.11.2023 14:39

Viel hatte mir meine Magie ja nicht gebracht, außer dass ich erst einmal nicht mehr gefesselt war. Wieso muss das Manipulieren der Realität aber auch so schwer sein? Gerade weil man fast freie Hand hatte, die Umstände zu verändern, war es unglaublich kompliziert – es gab keine Stützräder, nichts, was sich dann schon regelte, wenn man nicht daran dachte, es nicht mit in den Zauber einband, dann geschah es auch nicht. Auch die Schlangen würden sich nach einiger Zeit dort draußen einfach wieder in Luft auflösen...oder wieder zu Seilen werden, ich wusste es nicht mal – aber hauptsächlich, weil ich nicht darüber nachgedacht hatte. Mit den Naturgesetzen zu spielen, war eben kein Zuckerschlecken.
Und so fand ich mich nach allem doch wieder in ihren Fängen wieder.
Ich würgte und krächzte. Zaubern war mir nicht mehr wichtig, als ich den Boden unter den Füßen verlor. Ich konnte nicht atmen, nicht klar denken. Konnte sie es nicht einfach zu Ende bringen, rauschte mir der Gedanke durch den Kopf. Ich wusste nicht einmal, was ich ihr sagen sollte, was wollte sie wissen...? Ich konnte es ihr nicht sagen...wir waren zwei dumme Teenager gewesen...mit Superkräften, die von irgendwelchem kriminellen Scheiß erfahren hatten...wir waren jung, idealistisch. Die Welt war es nicht...Doch niemand hatte uns geschickt, wir hatten nur etwas bewirken wollen...
Langsam wurde mir schwarz vor Augen.
Wie oft waren wir gewarnt worden, nicht blindlings loszurennen, vorsichtig zu sein – neben unserer Intuition auch auf unseren Verstand zu hören...
Nun würde mir mein Idealismus das Leben kosten...und eventuell auch den anderen. Mein scheiß Leben wieder...
Meine Fingerspitzen kribbelten, auch meine Beine...meine ganzen Arme. Ich wollte hier nicht sterben. Ich war doch nur ein dummer Teenager mit Kräften. Aber das hier war leider kein Comic, keine Zeichentrickserie, das war das Leben. Und hier konnte das Leben enden. So einfach war das.
Ich konnte nicht mehr gegen sie ankämpfen, konnte nicht mehr zappeln. Ich hatte keine Kraft mehr. Und doch fühlte sich mein Körper seltsam warm an, prickelnd, glühend vor Energie.
Ich bekam nur noch mit, wie vor meinen halb geschlossenen Augenlidern die Lampe zu flackern begonnen hatte, ehe sie funkensprühend zerbarst und der kleine Raum nur noch von zuckenden blauen Blitzen erleuchtet wurde – für einen kurzen Zeitraum fühlte ich mich, als würde ich schweben, ehe ich hart mit den Knien auf den Boden aufschlug. Nach Luft japsend versuchte ich mich zu orientieren, auf Händen und Knien stehend wollte ich mich umsehen, konnte nur in in kurzer Entfernung einen Körper ausmachen, leicht zuckend, sich dann aber sofort wieder fangend.
Dann wurde es dunkel. Die Blitze waren verschwunden, die letzte Energie aus meinem Körper gewichen, in einem letzten, unbewussten, verzweifelten Versuch, mich zu befreien. Diese Kräfte hatte ich ewig nicht mehr benutzt. Ich hatte Angst vor ihnen – denn ich hatte einmal fast mit ihnen getötet. Doch ich war am Ende...
Aber dann...ein helles Flackern schuft Licht – ein paar Dinge im Flur hatten durch die Funken aus der geborstenen Lampe Feuer gefangen – und es breitete sich aus.
Ich auf meinen Knien, die Frau in der Hocke nur zwei Meter von mir entfernt...doch keiner schien in der Lage zu sein, die Flucht zu ergreifen. Nun, für sie wäre es wohl die perfekte Gelegenheit, mich loszuwerden, würde dann jedoch ihre wertvollen Informationen nicht bekommen, die ich ihrer Meinung nach haben sollte...
Und ich...ich war einfach nur müde. Meine Beine zitterten, meine Arme waren wie Wackelpudding. Ich hatte Angst, dass ich, wenn ich mich auch nur einen Zentimeter rührt, vollkommen zusammenbrechen würde...
Mit letzter Kraft versuchte ich, eine Beschwörung zu murmeln, doch ich hatte keine Stimme und auch nicht die Luft, die es brauchte, um auch nur ein Wort zu formen. Stattdessen starrte ich die wachsenden Flammen nur erschöpft an und hoffte auf ein Wunder, das ich trotz jeder Magie nicht würde vollbringen können...

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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 01.09.2023 23:20

So langsam musste ich gestehen, dass mir die neunmalklugen Sprüche ausgingen – und ihr Lächeln versprach nicht unbedingt großes Verständnis. Meine Lage wurde nicht besser – und schon gar nicht, wenn ich noch länger hier fest saß. Irgendetwas musste es geben, das ich tun konnte. Noch immer feilte ich an einem Spruch, um Hilfe zu rufen, doch an wen sollte ich mich wenden? Kate...Gott, ich wusste nicht mal, ob sie bereits von diesem Dach heruntergekommen war, ob sie bereits medizinisch versorgt wurde. Teddy war nicht auf der Erde – und er würde sich ohnehin zu große Sorgen machen – und America war eben in einer anderen Dimension, so weit würde meine Magie nicht reichen...Also würde sich in nächster Zeit kein weißlich blaues Portal in Sternenform öffnen, das kurz darauf von einem ihrer Punk-Stiefel gesprengt wurde, um sich einen Weg in den Raum zu bahnen.
Vorsichtig versuchte ich auf etwas zu lauschen, das in ihrem Kopf vor sich ging, das nützlich sein könnte, doch es war nicht leicht, sie zu verstehen; ihre Gedanken waren wild und dennoch taktisch. Sie folgten einer Logik, die sich mir nicht ganz erschließen wollte...noch nicht. Vielleicht, aber nur vielleicht, konnte ich den Code ja noch knacken.
„Es hat ja niemand gesagt, dass ich der Rekordhalter bin", schoss ich schließlich mit einem frechen Grinsen zurück, doch mittlerweile war uns beiden klar, dass es nur Fassade war – was sollte es in dieser Situation auch sonst sein. Und natürlich wurde es nicht besser – die Bilder, die sich in ihre Gedanken schlichen, als sie sich kurz zu ihrer Tasche aufmachte, jagten mir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Doch ich versuchte weiterhin, so ruhig wie möglich zu bleiben – auch wenn sich mir die Nackenhaare bei ihren Worten aufstellten.
„Das kommt wohl ganz darauf an, um welche es da geht...", erklärte ich so leichthin wie möglich und kam dennoch nicht umhin, das Messer die ganze Zeit anzustarren, als sie damit wieder zurück zu mir kam. Aber mir wollte noch immer nichts einfallen, wie ich aus diesem Raum kommen und von ihr so schnell wie möglich flüchten könnte – also...na ja, für das letztere hatte ich eine Idee, ich könnte mich einfach weg teleportieren, doch dazu musste ich erst einmal loskommen. So langsam konnte ich meine körperlichen Reaktionen nicht mehr zurück halten – mein Herz raste schneller denn je und der Puls rauschte mir in den Ohren; die Panik loderte in meinem Bauch hell auf. Doch je nervöser und ängstlicher ich wurde, umso weniger konnte ich einen klaren Gedanken fassen. Sonne Scheiße! Da war man schon eine Hexe und konnte damit immer noch nicht alles tun, wonach einem der Sinn stand – oder was einem helfen konnte, seinen eigenen Arsch zu retten! Nicht dass ich die Kräfte nicht hätte, doch ich konnte ohne den passenden Gedanken und die Formel keinen Gebrauch davon machen!
Ich wusste genau, dass die Panik bereits in meinen Augen zu sehen sein musste, als sie immer näher trat, das Messer zwischen den Fingern drehte damit spielte, und es damit immer näher und immer bedrohlicher zu mir brachte. Meine Gedanken drehten sich wild – keine Möglichkeit mehr, über irgendetwas nachzudenken, sich bewusst mit meiner Lage auseinanderzusetzen. Das war´s, tobte der erste erschütternde Gedanke durch meinen Kopf. Sie würde mir nach und nach Körperteile abschneiden und meine Einzelteile irgendwo in einem Fluss oder einer Baustelle entsorgen und niemand würde je wissen, was mit mir geschehen war. Der seltsame Billy war eines Tages einfach verschwunden. Und die Young Avengers, keine Ahnung, dieser Wiccan, den gab es doch schon lange nicht mehr...
Mein Herz hämmerte schmerzhaft in meiner Brust und ich stemmte mich gegen die Fesseln. Keine Fassade könnte mich jetzt noch retten, also weg damit! Und dann...
Dann war es, als würde etwas Klick machen. Ins Leere starrend, hatte ich den Mund schmal geöffnet, flüsterte Worte vor mich hin. „KeineFesselnSondernSchlangenKeineFesselnSondernSchlangenKeineFesselnSondernSchlangen." Immer und immer wieder, ein blauer Schimmer in meinen Augen und im Raum, als sich die Fesseln um meine Arme zu winden begangen, aus dem Seil glatte Schuppenhaut einer Schlange wurde, bis sie sich von meinen Armen lösten, von meinen Beinen, von meinem Körper; fünf Schlangen, die mir über den Körper krochen, ehe sie jeweils mit einem dumpfen Bampf auf dem Betonboden aufschlugen, sich um unsere Beine schlängelten. Dass sie sie angreifen könnten, war in diesem schnellen und wenig durchdachten Zauber nicht inbegriffen gewesen, stattdessen waren sie zu überrascht, lebendig zu sein – ob sie sich an ihre Zeit als Seile erinnern konnten? – und suchten stattdessen lieber das Weite.
Die Realisation, dass ich frei war, traf mich allerdings etwas später, als ich dann vom Stuhl aufsprang und erst einmal gegen die entgegengesetzte Wand fiel, mich daran halten musste. Meine Arme und Beine zittrig vor Aufregung und Angst. Ich musste mich zusammenreißen! Ich atmete tief, biss die Zähne zusammen. Meine Entführerin, scheinbar selbst etwas perplex, brauchte zu meinem Glück auch einen Moment, sich zu fassen – nur leider nicht ganz so lange, weshalb sie mir schon wieder näher war als es mir lieb war. Doch sie würde mich nicht wieder fangen! Allerdings hatte sie noch immer dieses bedrohliche Messer in der Hand...

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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 12.08.2023 13:23

Ich konnte ehrlich nicht leugnen, dass mir mulmig war – okay, das war wohl sehr untertrieben, wenn ich ehrlich war, dann hatte ich eine Scheiß-Angst. Doch ich wusste auch – von den langen Drills und den langen Stunden Training, dass ich das nicht zeigen durfte. Mir war sehr wohl klar, zwar, dass sie erahnen konnte, was in mir vorging, doch ich musste nicht noch Öl ins Feuer geben. Also wollte ich wenigstens so cool sein wie ich konnte – und sie eventuell noch etwas hinhalten. Ich musste es nur schaffen, mit jemandem Kontakt aufzunehmen – also Hexe sollte das zwar kein Problem sein, aber sie sollte es auch nicht mitbekommen. Ich wollte eigentlich mit Teddy Kontakt aufnehmen, auf der anderen Seite fürchtete ich, dass er sich nur zu viel Sorgen machen würde, unüberlegt handeln würde, denn immerhin wussten wir gar nicht, mit wem wir es hier zu tun hatten, ob sie allein war, oder ob sie jemandem angehörte, Hydra, A.I.M. oder Gott weiß wem...Es gab ja gefühlt täglich irgendjemanden neues, der auf der Weltbühne der Superhelden- und Schurken mitreden wollte...ermüdend. Auch wenn ich und die anderen Young Avengers da vermutlich nicht ganz ausgeschlossen waren – immerhin waren wir auch als Ersatz für die richtigen Avengers in Erscheinung getreten, nicht? Und außerdem war Teddy momentan gar nicht auf der Erde – er hatte...Familienangelegenheiten zu klären.
„Tja, dann nicht", erwiderte ich bemüht beiläufig und zuckte so gut mit den Schultern, wie es die Fesseln eben zuließen. „Aber sind Fesseln wirklich die richtige Idee? Was wäre, wenn ich zum Beispiel mit einem bestimmten Ton deinen Schädel platzen lassen könnte oder so?", überlegte ich dann laut und sah mich im Raum etwas um. „Vielleicht kann ich ja auch einen auf Schneewittchen machen und mit einem geträllerten Lied springen gleich sämtliche Tiere des Waldes hier heran und trampeln dich nieder...?" Auch Witze und schlechte Sprüche würden mich hier nicht herausbringen...und mir stellten sich die Nackenhaare auf, als ich ihre eiskalte Stimme hörte.
Und doch konnte ich den nächsten Spruch auch nicht sein lassen. Ich wollte nicht herausfinden, was geschah, wenn ich sie zu sehr reizen sollte, doch vielleicht machte sie dann auch einen Fehler, wenn ich sie zu sehr frustrierte – oder sie schnitt mir einfach die Kehle durch...Das war wohl ein Risiko, das ich eingehen musste, hu?
„Vielleicht lasse ich mich ja auch immer fangen – ist immerhin ein gutes Training." Ich schenkte ihr kurz ein schiefes freches Grinsen.
Nun, allerdings sollten Bröckchen nicht schaden, oder? Nur, damit sie mich nicht doch auf der Stelle umlegte, sobald sie merkte, dass das hier zu nichts führte. Also verriet ich ihr wenigstens meinen Decknamen – sollte sie doch damit anstellen, was sie wollte. Dazu hatte man schließlich einen Decknamen, nich?
Ich beobachtete, wie sie ihre Position veränderte.
„Wer sagt, dass ich nicht allein bin? Hexen und Magier sind lieber solo unterwegs.", warf ich den Ball zu ihr zurück. Immerhin gab es viele, die ganz allein für dich dort draußen waren – Captian Marvel, Die Scarlet Witch und viele mehr. „Und das Mädel? Kenn ich nicht. Sie ist auf mich zugekommen, weil sie Hilfe brauchte. Eine Söldnerin oder so, hm? Keine Ahnung, wie sie mich gefunden hat und was genau sie eigentlich vorhatte." Ich legte den Kopf schief und erwiderte starr ihren Blick. Mich kriegte sie nicht so schnell klein! Gleichzeitig drehten sich in mir meine Gedanken, versuchte eine Formel, einen Spruch zu entwickeln, um jemanden zu rufen, ein Zeichen zu schicken. Sicher, ich konnte mir auch selbst etwas ausdenken, doch wie oft hatte das bereits unerwartete Konsequenzen gehabt, weil Wunsch und Formel nicht genug aufeinander abgestimmt waren, ich mich nicht genug auf mein Ziel konzentriert hatte. Also am besten nicht einfach unüberlegt etwas flüstern und daher zaubern.

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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 15.06.2023 15:24

Die Stille, die sich immer wieder mal über diese seltsame Lage legte, war mir unheimlich und mir stellten sich die Nackenhaare auf – diese Momente, in denen nichts geschah und die einzigen Geräusche von ihr kamen, wenn sie sich im Raum bewegte, oder sich auch nur auf ihrem Stuhl umsetzte...Oder ich wieder mit einem Ruck versuchte, aus meinen Fesseln auszubrechen, doch weiterhin ohne Erfolg.
Auf der anderen Seite...vielleicht war auch ganz gut, dass es so still war...Mein Kopf brachte mich immer noch um. Ich wusste nicht, womit sie mich getroffen hatte, um mich niederzuschlagen, aber es musste heftig gewesen sein. Schon allein die Bewegungen, während ich versuchte, mich zu befreien, jagten immer ein heftiges Ziehen durch meinen Schädel. Ich seufzte leise.
Doch ich sah sie weiterhin herausfordernd an. „Davor hast du Angst?", stichelte ich. „Dass dich ein schmächtiger Kerl wie ich K.O. schlagen könnte? Das zeugt von keinem sehr großen Selbstbewusstsein..." Ich grinste schief, frech. Einer der wenigen Coping-Machanismen, die ich im Leben entwickelt hatte, die mir in einer Lage wie dieser tatsächlich helfen konnten, statt mir das Leben noch schwerer zu machen. Natürlich könnte mich das genauso gut meinen Kopf kosten, das war wohl wahr, aber dann lieber mit einem frechen Spruch auf den Lippen gehen als weinerlich in der Ecke kauernd...nicht? So sicher war ich mir da natürlich nicht. Und Angst machte sich wieder in mir breit – doch ich versuchte, sie runterzuschlucken und meinen sich verkrampfenden Magen einfach zu ignorieren...was natürlich nicht so einfach war. Aber für diese Situation wohl sehr wichtig; ich musste einen kühlen Kopf bewahren, um eventuell doch ein Loch in ihrer Deckung zu finden, und die Lage zu meinem Gunsten wenden zu können.
„Tja", sagte ich dann, immer noch mit festerer Stimme, als ich es von mir selbst erwarten würde. „Du bist immerhin nicht die erste, die einen Fetisch dafür hat, Teenager an einen Stuhl zu binden." Äh, ja, sollte sie damit machen, was sie wollte. Aber ein gewisser Fakt war, dass ich nicht das erste Mal in einer solchem Lage steckte – vielleicht nicht so direkt, aber wenn man anfing, sich als Superheld zu engagieren, wurde man schnell Opfer...vor allem, wenn man eigentlich noch ein Teenager war.
Schließlich kniff ich die Augen zusammen und sah sie scharf an. „Und das willst du genau aus welchem Grund wissen?", hakte ich nach. Ich sah eigentlich keinen Grund, aus dem sie das interessieren müsste...Sie hatte ihre Mission doch erfüllt und mich als Geisel genommen...wofür es eigentlich auch keinen Grund gab. Sie hätte mich dort auf dem Dach töten können, wie sie es auch mit Kate beinahe getan hatte. Was sollte also das Ganze? Meinte sie etwa, dass sie systematisch verfolgt wurde? Dass es jemand auf sie abgesehen hatte, wusste, was sie hatte tun wollen – und sie verfolgte? Nun, dem wäre es wohl eigentlich nicht zuträglich, mich dann auch noch gefangen zu nehmen, oder? Aber...vielleicht wäre es eine Möglichkeit, etwas mit ihr zu spielen. Sie musste ja nicht unbedingt hören, dass eigentlich nur Kate und ich hinter ihr her gewesen waren, weil erstere Missionen über einen Anschlag erhalten hatte. „Wiccan, aber der Fairness halber würde ich gern dabei bleiben – nur Freunde dürfen mich bei meinem richtigen Namen nennen. Und...na ja, sei mir nicht böse, aber meine Freunde binden mich nicht an einen Stuhl, wenn sie sich mit mir unterhalten wollen." Ich zuckte soweit ich konnte mit den Schultern.

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Jamie

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von Jamie am 03.02.2023 15:18

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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 03.02.2023 15:05

Die Stimmung in dem kleinen Gewölbe änderte sich schnell – und ich hatte nur den Hauch einer Ahnung, woher der plötzliche Wandel kam. Hatte sie eben noch gelacht und war spöttisch gewesen, erschien sie auf einmal regelrecht freundlich.
Ich musterte sie aus schmalen Augen, argwöhnisch. Das war alles nur ein Spiel, da war ich mir sehr sicher, auch wenn ein Teil von mir sich danach sehnte, ihren Worten nachzugeben. Doch ich wollte stark bleiben – das konnte nicht ernst gemeint sein, nichts davon. Sonst wäre ich wohl nicht noch immer gefesselt an einem Stuhl in diesem Keller gefangen, nicht wahr?
Mit leicht geneigtem Kopf und der spärliche Rest eines frechen Grinsens, das ich mir abverlangen konnte – und bei dem es wieder besorgniserregend in meinem Kopf dröhnte – sah ich sie schließlich an. Noch immer prickelte die Angst mir unangenehm unter der Haut – meine Handflächen schwitzten und mir war furchtbar warm. Doch ich konnte jeden Ton davon aus meiner Stimme fernhalten – jedenfalls für diesen Augenblick, als ich sagte: „Wenn du mir etwas Gutes tun möchtest, dann tu mir doch einen Gefallen und löse diese Fesseln für mich, ja?" Noch immer hatte ich das freche Grinsen auf den Lippen, das ich geradeso hatte zusammenkratzen können. Doch ich war mir sicher, dass es seinen Sinn nicht unbedingt verfehlen würde, sollte es doch nur eine Stichelei sein.
Ich veränderte meine Position ein wenig, um es mir so bequem zu machen wie ich es eben konnte – die Seile schnitten wieder ein wenig und zum ersten Mal beneidete ich Teddy um seine Stärke...und um die Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern. Er wäre hier in Nullkommanichts draußen und wieder zu uns gestoßen – niemand konnte ihn so schnell aufhalten. Ich hingegen...war ein kleiner Spargeltarzan, der Blitze schleudern und etwas Magie wirken konnte...
Verzweiflung machte sich in mir breit, doch ich bemühte mich, sie nicht nach außen dringen zu lassen, die Schultern nicht zu sehr hängen zu lassen. Ich wusste immerhin noch nicht mal, was sie von mir wollte – hätte sie mich nur aus dem Weg räumen wollen, wäre ich gar nicht erst aufgewacht, denn sie hatte viel Zeit gehabt, wenn sie mich hier runter schleppen und fesseln hatte können. „Ich will nichts zu trinken", blaffte ich schließlich. Nicht von ihr und auch von niemandem sonst. Ich wollte hier einfach nur raus. „Und bevor du weiter zu schleimen versuchst, sag mir doch einfach, was ich hier soll und was du von mir willst, damit wir es hinter uns bringen können. Hätte ich Smalltalk gewollt, hätte ich dich auf dem Dach auf einen Kaffee eingeladen." Ich wusste, dass ich niemals so taff war, wie ich vielleicht gerade klang, doch ich musste gestehen, dass meine Angst mich auf Hochtouren trieb – und gleichzeitig war ich von meiner Unfähigkeit unglaublich genervt. Ich wollte, dass das alles endete, auf welche Weise auch immer – und wenn sie mir eine Waffe an die Stirn hielt. Vielleicht konnte ich die Kugel noch aufhalten, vielleicht konnte ich mich irgendwie retten, mich aus der Sache herausreden...Doch selbst wenn ich nun meine Fesseln...So war sie doch gleich wieder neben mir – und bei jeder Bewegung meines Kopfes, herrschte wieder für einen Augenblick dieser furchtbare Druck, der mir die Sicht nahm und mich Sterne sehen ließ. Würde ich auch nur einen Schritt wagen, so fiel ich vermutlich nur vom Stuhl und würde dort liegen bleiben bis sie mich wieder auflas und zurück auf den Stuhl verfrachtete, sie Seile wieder festband und ich wieder beim Anfang war...Es war aussichtslos, vorerst. Ich musste wohl noch abwarten – und in der Zeit konnte sie mir genauso gut verraten, was sie von mir wollte. Wie hieß es so schön? Geduld war eine Tugend.

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Jamie

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 23.01.2023 20:35

Ich wusste nicht, wie mir zumute war. Ich wusste nur, dass mein Kopf schwirrte und sich alles drehte – auch wenn ich die Augen noch geschlossen hatte, mir die Lider zu schwer waren, sie zu öffnen. Der Geruch nach Moder und Schimmel stieg mir in die Nase und vermischte sich unsanft mit dem Gestank nach Blut, dessen Ursprung ich noch nicht zuordnen konnte.
Ein Stöhnen entkam meinen halb geöffneten Lippen, als ich mich in eine etwas bequemere Position bringen, meinen Kopf etwas abstützen wollte. Doch etwas hielt mich an Ort und Stelle. Aber ich stutzte nur leicht – mein Kopf war noch immer nicht ganz da, um zu verstehen, das etwas nicht zu stimmen schien.
Und mein Kopf...
Es puckerte und dröhnte und ich hatte Schwierigkeiten, nicht wieder in die Schwärze abzudriften, die mich schon wieder eisig und nackt umfing. Ich kämpfte dagegen an und stöhnte wieder leicht, als ich den Kopf leicht drehte. Meine Lider flatterten doch sie waren so unendlich schwer...So kostete es mich einige Zeit, ehe ich meine Augen endlich öffnen konnte. Dennoch konnte ich nicht sofort etwas erkennen – die Welt verschwamm vor meinen Augen und ich sah zwei unterschiedliche Bilder auf jedem Auge, mein Kopf hatte Mühe, daraus ein gemeinsames Bild zu formen und es sollte auch noch eine ganze Weile dauern, bis es dazu gekommen war. Solange sah ich mich orientierungslos um und versuchte, mir einen Reim auf meine Lage zu machen. Doch es fiel mir schwer, meine Gedanken zu sammeln. Erst als ich schließlich eine Stimme hörte, konnte ich so etwas wie einen Fixpunkt finden, auf den ich mich konzentrieren konnte – und mein Kopf konnte langsam ein Bild daraus formen.
Ich blinzelte mehrmals, den der Raum war nur schwach erleuchtet, von einer großen Taschenlampe und einem Fensterchen, das vernagelt und mit einem Brett vernagelt war, sodass nur noch wenig Licht an den Kanten daran vorbei in den feuchten Raum gelangen konnte.
Und der Geruch von Schimmel war auf einmal stärker und ich spürte etwas Warmes an meiner Stirn und an meinem Hinterkopf, wo es mir die Haare unangenehm verklebte, sodass sie an meiner Kopfhaut hafteten und sich einander verheddert hatten.
Wieder versuchte ich, eine bequemere Position zu finden – und wieder konnte ich mich nicht rühren. Doch dieses Mal war ich eher bereit, mir ein Bild davon zu machen – und fand mich gefesselt auf einem ungemütlichen, ausrangierten Holzstuhl wieder.
Entsetzen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als auch die übrigen Farben im Raum endlich eine feste Form annahm, während ich mich gegen die Fesseln warf – einmal, zweimal und noch einmal. Doch es half nichts. Sie waren fest, solide, unbeweglich. Jemand musste sein Handwerk wirklich verstehen.
Und der Übeltäter ließ nicht lange auf sich warten.
Ich drehte meinen Kopf. Oh, wie er mir schmerzte.
Doch ich versuchte, auf sie fokussiert zu bleiben, um sie aus finster funkelnden Augen anzusehen, als ich den Sinn ihrer Worte endlich verstanden hatte. Doch all mein Zorn und der Versuch, mich meinen Fesseln zu entwinden, konnte nicht verhindern, dass sich leicht, nur ganz leicht, aber dennoch, auch Angst in meinen Augen widerspiegelte und wie ein Schatten rasch über mein Gesicht huschte.
Wieder warf ich mich gegen die Fesseln, doch wenn überhaupt zogen sie sich nur fester um meine Handgelenke, auf dass sie mir die Handgelenke abschnürten und ich zischend die Zähne aufeinander biss, um dem plötzlich auftretenden reißenden Schmerz etwas entgegenzusetzen, ihn besser herunterschlucken zu können.
Teddy und ich hatten ja schon über so einiges gesprochen – und über Experimente nachgedacht, doch im Anbetracht meiner momentanen Umstände überlegte ich es mir damit wohl noch einmal.
Ich lachte innerlich bitter auf. Wieso hatte ich mich nur darauf eingelassen, war nicht aufmerksamer gewesen – das leise Klingeln in meinem Hinterkopf hatte mich sofort gewarnt.
Mein Kopf war so unglaublich schwer...
Und doch strengte ich mich an, so gut es eben ging, mich vollkommen auf sie zu fokussieren. Mir war klar, dass sie sehr wahrscheinlich die Schützin auf dem Dach gewesen war.
Mit dem Gedanken schnürte sich mir auf einmal die Kehle zu. Kate. Oh Gott! Ich hoffte, dass die anderen sie schnell fanden oder sie wenigstens einen Weg gefunden hatte, sich zu retten, ehe sie...Sie war so schrecklich verletzt gewesen. Mein Magen drehte sich mir um und meine Glieder wurden ganz schwer, beinahe bleiern. Ich war derjenige mit den Zauberkräften – ich hätte besser auf sie aufpassen müssen! Das schlechte Gewissen lastete mir schwer auf der Brust und nahm mir die Luft zum Atmen, als sich gleichzeitig Angst und Panik hineinmischten. Der Angriff...hatten sie ihn verhindern können...? Mir wurde ganz kalt.
Doch ich richtete meinen Blick wieder auf sie – und spuckte ihr vor die Füße. „Es wäre ein gutes Nickerchen gewesen, wenn ich jetzt nicht dein Gesicht sehen müsste", blaffte ich mit aller Kraft, die aufbringen konnte, um stark zu klingen, doch ich konnte die feinen Tränen dabei nicht unterdrücken, die mir bei dem Gedanken an all die anderen Dinge, die mir gerade durch den Kopf schossen, in die Augen krochen. Ich senkte den Blick, damit sie sie nicht sehen konnte, und gab mich bedeckt. Nichts würde sie aus mir herausbekommen...Was auch immer ihre Intentionen waren.

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Re: Billy & Nadja ~ Life Is a Dangerous Game [2023]

von Jamie am 19.01.2023 18:00

Ich hatte mich eben auf das Sofa gesetzt, als sie mir auf die Schulter tippte; eine vertraute Stimme nahe meinem Ohr. „Komm, ich hab da etwas",sagte sie und deutete vage hinter sich. Die anderen waren noch mit ihrer Diskussion beschäftigt, die ich bisher weniger interessiert beobachtet hatte. Ich wandte mich halb zur Seite um sie anzusehen – die schwarzen Haare umrahmten ihr helles Gesicht wie immer perfekt und eine Sonnenbrille saß ihr lässig auf der Nase. Sie trug bereits ihr feines Violettes, wenn man so wollte – nur der Bogen fehlte ihr noch über die Schulter und auch den Köcher hatte sie sich noch nicht übergeworfen. Ich hob eine Augenbraue. Ich konnte mir schon vorstellen, worauf sie hinauswollte. Und doch kletterte ich über die Rückenlehne der Couch, um unauffällig schnell auf ihre Seite zu gelangen und folgte ihr dann. Ich richtete die Kapuze meines Pullis ein wenig und trat dann neben sie.
„Ich hab da Meldung erhalten", erklärte sie nur und ich erinnerte mich, dass sie mal bei einer Security-Firma gearbeitet hatte – und schon allein deshalb ihre Ohren oft überall hatte. „GreenGo hat den Verdacht geäußert, dass sich jemand in ihr System geschmuggelt hat. Es gab keine Spuren davon, dass irgendetwas gestohlen wurde, aber die Befürchtung ist, dass es um etwas ganz anderes ging – und sich jemand einschleicht." Sie schnappte sich ihren Köcher. „Und du willst das jetzt allein in die Hand nehmen?", hakte ich nach und beobachtete, wie sie probeweise die Sehne ihres Bogens spannte wie um zu testen, dass er noch richtig in Schuss war. Dann wandte sie sich wieder mir zu, zog die Sonnenbrille leicht herunter, sodass sie mich bedeutungsschwanger über den oberen Rand hinweg ansehen konnte. „Nein, ich hatte eigentlich daran gedacht, dass wir zu zweit losziehen." Sie zwinkerte mir zu und warf dann einen Blick über die Schulter. „Und die einmal kurz hinter uns lassen." Noch immer wurde lauthals diskutiert und ich hatte immer noch nicht ganz verstanden, worum es eigentlich ging – doch vermutlich würde es nicht einmal auffallen, wenn wir kurz verschwinden würden. Wie lange konnte es schon dauern, einen Hacker zu finden? Und so dachte ich nur noch einmal einen winzigen Augenblick darüber nach und kaute kurz auf einem Fingernagel herum, ich mich umwandte und in einem Nebenzimmer verschwand – nur um fünf Minuten später wieder zu ihr zu treten und nur noch den Verschloss den Umhangs an meinem Hals schloss und das Oberteil des Anzugs etwas richtete. Ich schob das Stirnband mit Metallauflage ein Stückchen nach oben, dann sah ich sie wieder an. „Ich wäre fertig." Normalerweise nahm ich solche Dinge ja nicht so leichtfertig auf mich, aber bei dem Chaos und der miesen Stimmung, die hier heute herrschte, war ich für jede Ablenkung dankbar...
Und so nahm ich ihre Hand, schloss die Augen und flüsterte: „Bring uns zu GreenGo..." immer wieder vor mich hin, bis wir uns in einem kurzen blauem Schimmer auflösten und...
Uns auf einem Dach unweit der Energiefirma wieder materialisierten. Kurz nachdem wir angekommen waren, bekam ich bereits ein eigenartiges Gefühl bei dieser Sache und ich runzelte die Stirn, als ich zu dem abstrakten Gebäude sah. Als steckte doch etwas mehr dahinter, als es den Anschein gemacht hatte. Ich wandte mich um und hatte bereits den Mund geöffnet, um ihr meine Sorgen mitzuteilen, doch Kate war bereits auf Position gegangen – geduckt war sie an die Kante des Daches getreten und hatte ein kleines, leicht versteckbares Fernglas gezückt und untersuchte damit das Gebäude. Mit einem leichten Seufzen trat ich zu ihr. Sie war bereits vollkommen in die Mission vertieft. Es würde schwer werden, sie wieder aus diesem Zustand aufzuwecken.
Ich hockte mich neben sie, doch mein Blick wanderte über die nahen Dächer – ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, beobachtet zu werden...und unserem Ziel bereits näher zu sein als erwartet. Aber ich konnte niemanden entdecken.
Kate war schneller als ich – vorsichtig hatte sie ihren Bogen zur Hand genommen und einen Pfeil eingelegt. Sie blieb geduckt und spannte mit einem knarzenden Geräusch die Sehne ihres Bogen an. Doch sie zielte nicht auf das Firmengebäude, sondern auf ein Dach nicht allzu weit entfernt davon. Es gab keinen Ton, keinen Knall, kein typisches Peng, doch Kate war schneller als ich und machte einen Satz im richtigen Moment zur Seite. Ein schmatzendes Geräusch, dicht gefolgt von einem Stöhnen, als sie auf die Knie sank; der Bogen war gesenkt worden und ihr rechter Arm war nach unten gefallen. Blut trat rasch aus einer Wunde am Oberarm hervor. „Scheiße", fluchte sie und fand keine Kraft mehr, mit dem Bogen zu zielen, da gab es ein weiteres klatschenden Geräusch und Kate sank auf die Knie. Dieses Mal war sie am Oberschenkel getroffen worden. Der Bogen war mit ihr zusammen zu Boden gegangen, als sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in sich zusammenrollte wie eine Marionette, der man mit einer schnelle Bewegung die Strippen gekappt hatte.
Es war ein leises Klingeln in meinem Hinterkopf und ich riss gerade im richtigen Moment den Arm nach oben, ein blauer Nebelschimmer und da war sie; die Kugel schwebte direkt vor meinem Augen in die Luft und ich schielte erschrocken über meine Nase hinweg auf das blanke Metall, das beinahe meinen Schädel gespalten hatte. Der Puls rauschte mir in den Ohren und mein Herz hämmerte schmerzhaft in meiner Brust. Als ich meine Hand fallen ließ, fand auch die Kugel den Weg zu Boden, wo sie klimpernd aufschlug und davon rollte.
Mit zusammengekniffenen Augen sah ich mich um, um den Schützen zu finden und da – tatsächlich! Das Dach, das Kate ausfindig gemacht hatte, dort bewegte sich ein Schatten. Doch er war im Begriff zu fliehen – raste auf die Tür des Daches zu. Ich sah Kate noch einmal an. „Geh!", rief sie und fuchtelte mit den Armen in die Richtung des Daches. Ich nickte und sauste los, zwischen den Häusern und Dächern entlang. Doch als ich das Gebäude erreicht hatte, von dem aus geschossen worden war, fand ich keine Spur mehr von einem Schützen, außer... Auf dem Boden am Ende des Daches in Richtung Firmengebäude glänzten Patronenhülsen in der Mittagssonne. Sie rollten davon, als ich mit einem Stiefel dagegen trat. Leicht geduckt trat ich weiter in die Mitte des Daches und erreicht den kleinen Aufbau mit der Tür, die sicher nach unten in das Hochhaus führte. Doch die schwere Kette, die davor hing, war unangetastet – also musste sich der Schütze...
Ich spürte einen dumpfen Schmerz in meinem Nacken und fiel mit einem so heftigen Ruck auf die Knie, dass mir die Kniescheiben entsetzlich weh taten. Ich stöhnte und tat mich schwer damit, die Augen offen und meinem Kopf aufrecht zu halten, als ein weiterer Schlag kam, der mich vornüber kippen ließ. Die Luft entwich meiner Lunge und die Ränder meines Blickfeldes wurden schwarz und immer schwärzer, als ich gegen die Bewusstlosigkeit ankämpfte. Dann ein Tritt und alles wurde dunkel. In meinem Kopf hämmerte der Schmerz und es dröhnte heftig in meinem Ohren. Mit einem letzten „Uff" war ich weg.

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Jamie

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Re: Billy & Felix ~ Auf der Flucht

von Jamie am 20.09.2022 23:47

Ich hatte es doch gewusst...dass meine Frage seltsam sein würde – und es ihn verwundern würde, wie ich auf sie gekommen war. Nun, um genau zu sein wusste ich nicht, was genau ihn an der Frage so irritiert hatte, doch ich war mir sehr sicher, dass es etwas mit der Plötzlichkeit zu tun hatte – und damit, dass ich seine Beziehung zu jemandem hinterfragte, den ich, genau genommen, nicht einmal von der Menge unterscheiden konnte, die ich in der Seitenstraße am gestrigen Morgen abgewendet hatte. Auch in diese Richtung gab es noch Fragen, doch die zu klären, musste ich wohl auf später verschieben.Überhaupt wusste ich ja auch nur etwas, weil ich es in seinen Gedanken aufgeschnappt hatte – doch vielleicht sollte ich ihm das wohl nicht sagen, oder?
Ich entschied mich vorerst dazu, nichts weiter zu sagen – wenn er Fragen haben sollte, dann wollte ich, dass er sie von sich aus stellte (dann wüsste ich auch, wie ich mich verhalten und reagieren sollte...hoffte ich) und wenn er nichts sagen wollte, dann würden wir beide schweigen und die Frage würde zwischen uns im Raum versickern....und auch dann wäre es so, ich würde es respektieren. Doch einen Moment schien es so, als hätte ich mir all diese Fragen umsonst gestellt...Manchmal reagierte ich wohl etwas über. Auch wenn mich seine Einleitung wieder eiskalt traf. „Ich weiß nicht, was du meinst", war das erste, das mir einfiel und das ich schnell hervorbringen konnte, auch wenn ich mir nun, einen Moment später, sehr bewusst war, dass diese Gegenfrage gleichzeitig ein halbes Geständnis war, das ich nicht mehr zurücknehmen konnte. Ich war keiner seiner Engel, da...war ich mir eigentlich sehr sicher, doch das schien ihn nicht von seinem Verdacht abzubringen. Und wenn schon, sollte er von mir halten, was er wollte. Ich wusste es; ich wusste, dass ich kein Engel war – nicht nach so manchen Dingen, die ich bereits getan hatte, noch bevor ich ein Superheld war....Das Bild einer eingebrochen Decke auf dem Schulflur und der Anblick und Geruch von verschmorten Spinden drängte sich mir just in diesem Moment auf – doch mit einem sanften Kopfschütteln konnte ich sie abschütteln, vorerst. Umso glücklicher war ich, als er schließlich zu erklären begann, was es mit dem seltsamen Fremden aus seinen Gedanken auf sich hatte, der offenbar Ajuan hieß.
Ich lauschte seinen Worten aufmerksam. Ich gönnte ihm jede Pause und jeden Moment, den er sich dabei nahm. Es drängte nicht – und ganz besonders wollte ich ihn nicht hetzen. Ich hatte gefragt, doch ich war mir der Tatsache bewusst, dass es sich dabei vermutlich um eine sehr intime Geschichte handelte...und er erzählen sollte, was er wollte, wie er es wollte. Und ich sollte Recht behalten...
Und diese Worten waren recht intensiv. Es sah ganz so aus, als hätte Ajuan einiges für ihn getan – auch wenn diesem das vielleicht gar nicht bewusst gewesen war. Zusätzlich zu dem Nachdruck, den das physisch gesprochene Wort bereits hatte, hatten seine Gedanken noch einmal eine ganz andere Energie, die mir in die Glieder fuhr. Hinter dieser Geschichte stand ein halbes Leben voller Gefühle von ganz besonderer Art.
Nachdenklich kaute ich an meinen Nägeln, während ich ihn beobachtete und als er mir ernst in die Augen sah, erwiderte ich seinen Blick. Ich konnte seine Worte verstehen, den Wunsch dahinter, doch auf der anderen Seite...ich wusste nicht, wie er sich das vorstellte. Wenn er sein Kind in Sicherheit gebracht hatte – das hatte ich wohl wieder aus seinen Gedanken entnommen? – und dann? Wollte er einfach den Hauptsitz dieser Sekte stürmen als Einmannarmee? Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie das ausgehen sollte...Doch ich sagte erst einmal nichts dazu, kaute nur noch etwas energischer auf meinen Nägeln herum – eine Übersprungshandlung – und vermied nun direkten Blickkontakt. Mir brannte die Frage nach dem Wie auf der Zunge, doch...ich wollte auch seine Hoffnungen nicht zerstören. Denn...ich konnte ihn verstehen, irgendwie. Ich kannte Ajuan nicht, hatte nur seine Geschichte gehört und den Rest aus seinen Gedanken erlesen und erfühlt, doch es schien sich dabei um eine besondere Art von Beziehung zu handeln. Auf einmal fühlte es sich so an, als wäre ich in einen sehr privaten Bereich eingedrungen und ich spürte, dass meine Ohren warm wurden. Immerhin horchte ich in seinen Gedanken heimlich mit, ohne dass er etwas davon wusste – und hatte ihn auch noch dazu befragt. Ich war dankbar über jedes andere Thema, über das wir sprechen könnten – auch wenn es sich dabei um mein fehlendes Musikverständnis von klassischen – oder eben nicht-klassischen – Stücken handelte.
„Achso", sagte ich auf seine Worte hin mit leichter Verlegenheit und kratzte mich leicht am Hinterkopf. Nun, auf einem klassischen Instrument hörte sich wohl alles irgendwie klassisch an, nicht? Konnte man mir meinen Irrtum da also verdenken? Daraufhin nickte ich allerdings. Also, wenn es nun nicht klassisch gewesen war, so war es doch sehr gefühlvoll gewesen. Er hatte sein Inneres sprechen lassen, wie er es ausgedrückt hatte – sein Inneres nach außen dringen lassen. Die Sprache der Engel, war es dann in seinen Gedanken aufgetaucht hat – ebenso wie die Verwunderung darüber, dass ich es nicht verstanden hatte. Einerseits hoffte ich, dass es Beweis für ihn sein könnte, dass ich nichts mit seinen Engeln zu tun hatte, auf der andere Seite machte es gar nicht den Anschein, als änderte sich dadurch etwas an seinen Gedanken und seinen Theorien. Und wenn ich ehrlich war, dann wollte ich sie ihm auch nicht nehmen. Für jeden, der an etwas glaubte, konnte die Welt ganz anders aussehen. Das war doch etwas Gutes; es brachte Hoffnung und Glück. Und wer wusste schon, ob er nicht irgendwie doch recht hatte. Immerhin konnte ich offenbar wundersame Dinge vollbringen und wusste immer noch nicht, woher ich diese besonderen Kräfte hatte – denn mit meiner Mutation hatten sie sicher nichts zu tun. Gedanken lesen und das Manipulieren und Heilen von Menschen hatte sicherlich nichts mit dem Beeinflussen und Kontrollieren von Elektrizität zu tun.

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Jamie

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Re: Billy & Felix ~ Auf der Flucht

von Jamie am 02.07.2022 12:22

Ich schmunzelte leicht, als ich sah, wie er die Decke nicht sofort wegziehen konnte, weil sie festgehalten wurde. Und ich lächelte noch etwas breiter, als ich seinen kleinen Bericht über die vergangene Zeit bis zu diesem Moment bekam. Das hatte ich mir vorgestellt, dass sie vor allem geschlafen hatten – immerhin waren sie...oder mehr Felix tagelang auf den Beinen gewesen, ohne eine richtige Pause zu bekommen. Doch ich schwieg und sagte nichts, nickte nur. Es verstand sich von selbst, was er damit meinte – und zum anderen hatten mich die Worte in seinem Kopf ein wenig herausgebracht. Seine Stimmung hatte sich verändert, und ohne den Finger draufhalten zu können, glaubte ich zu verstehen. Es ging um den Mann, den er gestern wiedergesehen hatte.
Ich zögerte und hatte den Mund bereits geöffnet, als er sich noch einmal für alles bedankte. Ich unterbrach mich, ohne ein richtiges Wort herausgebracht zu haben. Vermutlich wäre es auch sehr seltsam gewesen, ihm aufgrund seiner Gedanken eine Frage zu stellen, oder? Und doch...das Interesse blieb – und es schien ihn doch sehr zu belasten, auch wenn er es nicht nach außen dringen ließ. Also...schluckte ich und öffnete wieder den Mund. „Wer...ist er?", fragte ich vorsichtig und spielte damit an den Kanten meiner Nägeln an meiner Hand herum und mühte mich, ihm dabei in die Augen zu sehen. Ich war mir eigentlich sehr sicher, dass er wusste, wen ich meinte. Doch wenn er nachfragen sollte, hatte ich mir sicherheitshalber eine Ausrede parat gelegt – nämlich dass ich beobachtet hätte, wie er ihn angesehen hatte. Und...an sich war das nicht einmal eine Lüge – oder eine Ausrede –, denn immerhin hatte ich seinen Blick gesehen...Nur in diesem Moment hatte ich darüber noch nicht viel nachgedacht.
Dann lauschte ich wieder aufmerksam. Die Sprache der Engel..., ging es mir noch einmal durch den Kopf. Auch wenn sie nun hinter ihm her waren, der grundlegende Kern seines Glaubens klang eigentlich sehr faszinierend – und vor allem hoffnungsvoll und nach viel Licht und Leben. Doch am Ende verhielt es sich so wohl mit allen Sekten, oder? Sie schienen gut zu sein und das Konzept war einladend und versprach Glück...aber bald darauf wurde einem klar, in welch schwarzes Loch man gefallen war. Menschen suchten sich immer Ausflüchte aus der harten Realität – und dabei wurde einem gern das Blaue vom Himmel versprochen...und man gab nur zu gern nach. Vermutlich konnte man das den meisten gar nicht verdenken, womöglich würde man selbst in ihren Schuhen auch nachgeben und einknicken. Nachdenklich starrte ich noch einen Moment vor mich hin, ehe mich seine Worte wieder in unsere eigene Wirklichkeit zurückholten...
Etwas irritiert sah ich auf. „...verstanden...?", hakte ich nach und wusste nicht sofort, was er meinte. Seine Musik? Schwule und Musik, das war ja im Grunde eine Sache - eine ganze Sprache - für sich, aber mit klassischer Musik hatte ich nie so richtig etwas zu tun gehabt, außer dass ich auch die ab und an einmal gern hörte. „´Die Sprache der Geige'", sagte ich noch einmal vor mich hin, mehr zu mich selbst als es als eine Nachfrage gegenüber formulieren zu wollen. Ich runzelte die Stirn. Ich verstand nicht. „War es...", setzte ich dann an und machte noch einmal kurz eine Pause, ehe ich wusste, wie ich den Satz zu Ende bringen wollte. „Hast du ein besonderes Stück gespielt?" Etwas...ganz klassisches, das man kennen musste? Denn in diesem Fall müsste ich ihn enttäuschen, ich kannte nicht viele klassische Stücke, geschweige denn, was sie ausdrücken sollten. „Ich...nein, ich denke nicht", gestand ich dann. Ich hielt mich für einen gebildeten Menschen, aber was er mir damit sagen wollte, konnte ich nicht nachvollziehen. Das Stück hatte sich schön angehört, hatte einen sehr ätherischen und mystischen Klang gehabt, der sich einem tief ins Herz schlich und dort ein warmes und gemütliches Gefühl hinterließ, aber wirklich verstanden...hatte ich nicht. Es war eben...Musik gewesen. Ich bekam ein schlechtes Gewissen – seine Gedanken verrieten mir, dass er etwas anderes erwartet hatte. Vielleicht...war ich doch nicht so empathisch und intelligent, wie ich angenommen hatte? Leichte Bauchschmerzen machten sich breit und ich musste an ihm vorbei an einen Punkt an die Wand sehen...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.07.2022 12:23.
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