Metamorphie und Leid | Ace & Wednesday | FreePlay | Zwangscut
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Ace
Gelöschter Benutzer
Metamorphie und Leid | Ace & Wednesday | FreePlay | Zwangscut
von Ace am 08.01.2023 16:16Wenn Mittwochskind mit großem Leid auf einen Sunny-Boy trifft, der ihre Hilfe braucht, müssen wohl alle Nerven gestärkt sein...
Ace findet sich verletzt im Wald Rund um die Nevermore Akademie wieder. Dort trifft er auf Wednesday, doch wird sie ihm helfen? Und was, wenn das viel größere Unheil schon in der nächsten Ecke auf sie lauert?
Ace
Gelöschter Benutzer
Re: Metamorphie und Leid | Ace & Wednesday | FreePlay
von Ace am 08.01.2023 16:43Seine Lungen brannten, sein Kopf dröhnte, seine Füße wollten ihn keinen Schritt weiter tragen. Blut tropfte von seiner Stirn und aus einem Loch in seiner Brust, in welchem zuvor noch ein silbernes Messer gesteckt hatte. Er hatte es zwar entfernt, doch es brannte wie Säure, während seine Kräfte nicht hinterher zu kommen schienen mit der Heilung. Das giftige Silber hinderte sie daran. Verflucht, wie hatte das nur passieren können? Er war sich doch so sicher gewesen.
Seine Füße verfingen sich in einer Unterholzwurzel, er stolperte und fiel zu Boden. Hart schlug er mit dem Kopf einen Stein auf und alles um ihn herum wurde schwarz.
Ein paar Stunden zuvor...
"Ace, wohin gehen wir?", fragte sie ihn und klammerte sich an seine Hand.
"An den Ort mit dem besten Kaffee und Waffeln in ganz Vermont", erklärte Ace und führte die Blondine über dei Straße. Er atmete befreit und hielt ihre Hand fest umschlungen. Vor ein paar Wochen war einfach mit Cara aufgebrochen. Hatte sein Rudel und seine Familie hinter sich gelassen, nur um mit ihr allein zu sein. Weg von den Zwängen des Rudels und seinen Verpflichtungen. Endlich hatte er den Kopf frei bekommen und sein Herz sprechen lassen. Und sein Herz schlug für Cara. Eine einsame Wölfin, die vor ein paar Monaten in ihrem Gebiet aufgetaucht war. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Er wollte keine Sekunde mehr ohne sie sein. Doch ihr Status als Werwolf und seine Rolle als Alpha machten es ihnen unmöglich zusammen zu sein. Ace hatte sich entscheiden müssen und am Ende hatte sein Herz entschieden.
"Mein Vater war früher mit mir hier. Hier in der Nähe ist auch eine Schule für Wesen wie uns. Meine Mutter ging auf diese Schule. Mein Vater hat sie in diesem Cafe dort drüben zum ersten Mal gesehen und sich sofort in sie verliebt."
"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", neckte Cara ihn und er griff nur lachend ihre Hand.
Zusammen verbrachten sie eine schönen Nachmittag bis es sie schließlich in den Wald verschlug. Ein romantischer Pärchenspaziergang. Zumindest hatte Ace sich das so vorgestellt. Doch was er in all seiner Verliebtheit und rosaroten Brille nicht bemerkt hatte, war dass Cara kein natürlicher Werwolf war. Im Wald als sie allein waren offenbarte sie sich ihm. Hinterrücks rammte sie ihm ihm ein silbernes Messer in die Brust, welches nur knapp sein Herz verfehlte. Ein Mensch wäre sofort gestorben. Dort Ace schaffte es sie zu überwältigen und floh. Er rannte tiefer in den Wald. Stunden...
Ein Rascheln ließ ihn aufschrecken. Er holte tief Luft und hustete sogleich. Blut lief seinen Mundwinkel hinab. Fuck. Wie lange war er bewusstlos gewesen? Die Sonne schien um einiges weiter gewandert zu sein. Er keuchte und richtete sich auf, um sich gegen den Baum zu lehnen, über dessen Wurzel er gestolpert war. Verdammt. Wieso hatte er es nicht bemerkt? Wieso hatte er nicht auf seine Freunde gehört? Wieso hatte ausgerechnet sie ihn hintergangen. Sein Herz schmerzte und er kämpfte mit den Tränen. Der Körperliche Schmerz würde vergehen. Doch sein Herz war gebrochen.
Erneut ein Rascheln. Er blickte auf und knurrte. Seine Augen wurden rot. "Wer ist da?", knurrte er leise. "Bist du das? Komm raus und bring es zu ende!"
Wednesday
Gelöschter Benutzer
Re: Metamorphie und Leid | Ace & Wednesday | FreePlay
von Wednesday am 13.01.2023 17:02Es war später Nachmittag. Das Sonnenlicht brach durch das sehr unterschiedliche Fenster – es war bunt und strahlend auf der einen Seite des Zimmers und auf der anderen war es klar und weiß, als es durch die schwarzen Fensterstreben hereinbrach.
Das stetige Tippen auf den schweren Tasten der Schreibmaschine erfüllt die sonstige Stille in dem sehr unterschiedlichen Zimmer – nur zeitweise dann und wann unterbrochen von den Geräuschen der Schüler unten im Hof, auf dem Rasen oder auf den Gängen, die den sonnigen Nachmittag für verschiedenste Freizeitangelegenheiten nutzen – ein typischer Freitagnachmittag, nachdem der Unterricht geendet hatte. Und auch das schwarzhaarige Mädchen ging einem Hobby nach – nur dass sie dabei deutlich subtiler war als die meisten anderen in ihrem Alter an dieser Schule. Während sie lärmend durch die Gänge rauschten, oder sich auf dem Hof auf Decken geschmissen hatten, um die letzten Strahlen der wärmenden Herbstsonne einzufangen, hatte sie sich in ihr Zimmer verzogen und sich an ihre Schreibmaschine gesetzt, um weiter an der Fortsetzung ihres Romans zu schreiben, den sie in ihrem letzten Semester hier begonnen hatte.
Nein, Wednesday Addams war wirklich nicht wie die anderen in ihrem Alter. Doch umso besser für sie. Solch einem unreifen Treiben wollte sie nicht beiwohnen – eine unglaubliche Zeitverschwendung.
Und doch...wollten ihr heute die Worte nicht so auf das Papier kommen. Sie saß bereits eine Stunden an dem Skript, doch bisher hatte sie nur eine halbe Seite fertig gebracht und so musste sie sich bald darauf für diesen Nachmittag wohl doch geschlagen geben. Nicht, dass sie jemals zugegeben hätte, dass das schrill-bunte Mädchen, mit dem sie in diesem Zimmer zusammenwohnte, positiv dazu beitrug, dass sie in ihrer Geschichte voran kam – wenn sie jemand danach fragen sollte, würde sie jedoch immer sagen, dass sie sie dabei störte und sie ablenkte. Wie käme sie dazu, dass sie sich von jemandem positiv beeinflussen ließe – und damit ihr Werk tatsächlich besser wurde...? Nun, die Antwort würde die meisten wohl verblüffen...
Doch was sollte sie nun mit ihrem Nachmittag anfangen? Aufrecht trat sie an das Fenster und sah nach draußen. Der Blick wanderte über die Schüler unten auf dem Rasen – es kam ihr beinahe hoch bei dem Gedanken, sich zu ihnen zu setzen – und wanderte dann weiter über die Wipfel des Waldes um die Schule. In der Ferne meinte sie die Spitze der alten, abgebrannten Kirche zu sehen. Und wenn die den Kopf etwas drehte, war da beinahe die Stadt – Jericho. Nein, die würde sie nicht besuchen. Doch der Wald und die Kirche. Nach allem was im letzten Semester passiert war...gab es noch ein paar Fragen – und sie wusste nicht, ob sie damit überhaupt noch zu tun hatten. Aber...
Sie zog sich ihre Schuhe an und warf sich ihren schwarzen Mantel über. Eiskaltes Händchen war mit Enid gegangen – es war um eine Maniküre gegangen...? Nun, sicher würde Händchen wieder strahlend lackierten Nägeln um die Ecke kommen. Wenn es ihnen Spaß machte...
Sie schloss die große dunkle Holztür zu ihrem Zimmer hinter sich und machte sich auf den Weg durch die Schule – aufrecht und für andere vielleicht etwas steif. Arme an ihrer Seite und ein Schritt bestimmt vor den anderen. Vorbei an den Schülern in der Halle, vorbei an den singenden Sirenen auf dem Rasen. Sie sah sie nicht an – und die übrigen Schüler taten ihr bestes daran, auch nicht sonderlich auf die zu achten. Eine stille Übereinkunft miteinander. Einige starrten noch immer, doch es war schon immer so – sie war daran gewohnt.
Doch auch das war schnell geschafft – und so war sie bald im Wald. Erinnerungen kam hoch. Es war ein wildes Semester gewesen. Und scheinbar noch lange nicht vorbei.
Und als sie durch den Wald streifte – das feuchte Moos unter ihren Schuhen machte schmatzende Geräusche, soweit eben ein Wald. Doch irgendwann, da rutschte sie leicht aus, kam ins Schlingern und konnte sich gerade noch so halten, indem sie die Hand an einen der feuchten Bäume lehnte. Als sie sich nach der Ursache umsah, traute sie ihren Augen nicht...Auf dem Boden, schwer zu erkennen und doch deutlich abgehoben gegen das dunkle Grün des Waldbodens war ein Blutfleck. Sollte dieser Nachmittag doch noch interessant werden? Sie hoffte es doch! Sich methodisch umsehend konnte sie in kurzer Entfernung einen weiteren Flecken erkennen. Ein ganz leichtes, schiefes Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie sich wieder in Bewegung setzte – die Kirche vollkommen aus dem Sinn verfolgte sie den Verlauf der Blutspur durch den Wald; schlingernd und ungerade. Hier und dort war etwas unter einem Baum auf den Wurzeln verteilt. Die Person musste stark verletzte sein – und hatte sich immer wieder kurz ausruhen müssen, sich an einen der Bäume gelehnt, ehe sie ihre Flucht fortgesetzt hatte. Mit den Fingern streifte sie dabei vorsichtig einen Baum, verrieb das Blut zwischen den Fingern. Es waren festere Flocken darin, doch es war noch nicht allzu sehr geronnen – der Verletzte konnte also noch nicht sehr weit sein...
Auf einmal durchzuckte es sie wie ein Blitz – sie riss ihren Kopf in den Nacken, riss die Augen auf und...der Wald verschwamm vor ihren Augen. Sie sah ein Liebespärchen, wie es durch den Wald spazierte. Alles wirkte...so widerlich romantisch; Händchen haltend, mit Küssen und Streicheleinheiten bis...Der Kopf fiel zurück, sie atmete tief aus. Und sie wusste nach wem sie suchte.
Und bald war es soweit – die konnte ein Keuchen hören und das Blut war hier ganz frisch; es glänzte hellrot auf den feuchten Moos zu ihren Füßen und ein metallischer Geruch lag in der Luft. Es trennte sie nur noch ein Busch von ihrem Ziel – und sie hörte seine Drohung, hob nur eine Augenbraue und trat auf die Lichtung.
„So viel Blut wie du verloren hast, könntest du vermutlich nicht mal mehr ohne den Baum in deinem Rücken eigenständig stehen", sagte sie nur trocken und musterte ihn. Er war blutverschmiert und die Augen glühten Rot. Natürlich musste es wieder einmal etwas übernatürliches sein; es konnte nicht einfach einmal ein normaler Serienmörder sein, dessen Werk sie bewundern konnte. Aber man sollte Künstler nicht unterbrechen – wenn er also noch nicht fertig war. Sie spielte mit dem Gedanken, einfach wieder zu gehen. Doch wenn wieder jemand auf der Schwelle der Nevermore Academy ermordet wurde und es einmal mehr ein Außenseiter war. Die Chancen standen vermutlich auch wieder abnorm hoch, dass ausgerechnet sie nun wieder etwas damit zu tun hatte – wo sie sich eingemischt hatte. Und doch...Sie trat einen Schritt näher und achtete darauf, ihn nicht zu sehr zu verschrecken; trieb man ein Raubtier in die Enge, wurde es bekanntlich schnell unberechenbar.