Hedvigs altes Familienhaus
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Re: Hedvigs altes Familienhaus
von Sharon am 26.10.2022 12:16Simon konnte die Freundlichkeit und das Glück kaum fassen, welches ihm gerade widerfuhr. Ein ehrliches dankbares Funkeln trat in seine Augen, ein Lächeln auf seine Lippen, als Hedvig so von ihrem Haus und ihrer Mutter und auch der Beziehung zu eben jenem Hut erzählte, welchen er gerade auf dem Kopf trug. "Wow, in dem Fall... ich fühle mich geehrt. Wirklich - vielen Dank! Wir werden ihn auf jeden Fall in Ehren halten." Er stutzte kurz, lächelte schief und verbesserte sich: "Also.. ich zumindest werde das tun." Es waren lange nicht alle im System so vernarrt in Hüte und Kappen wie er - was vermutlich damit zusammenhing, dass die meisten nicht so sehr an einer Geschlechts-Dysphorie litten wie er.
Jetzt hieß es erstmal einige Dinge zu klären. Der Unfall ind en Bergen hatte einiges durcheinander gebracht und würde auch das ganze system in Aufruhr versetzen. Und auch wenn Simon eigentlich eher der innere Protector war, so war er auch Co-Host und musste gerade noch einige Dinge hier draußen schnelle rledigen: wie beispielsweise ihre nasse Wäsche aufhängen, ihr Tagebuch trocknen - und ganz wichtig: aufschreiben was geschehen war, damit Hedvig die selbe Geschichte nicht zum fünften Mal würde erzählen müssen. Was für ein Tag! Schon unter normalen Umständen bei ihnen Zuhause wäre es hart gewesen, mit so vielen Switches hintereniander umuzgehen und generell einfach den Tag zu überstehen...
Das Dröhnen in seinem Schädel nahm immer mehr zu, er sprüte nahezu wie ihm schwindelig wurde, wie er wegzugleiten drohte. Er zuckte heftig zusammen als plötzlich Stift und Papier ins einen Händen waren, als er angesprochen wurde. Sofort ging sein Körper in Schutzmodus. Konzentrieren war so schwer. Er wollte sich auf das Papier fokussieren - er wollte wirklich - doch alles dröhnte einfach nur noch. "Schreib... auf was passiert ist...", brachte er noch raus und dann ließ er sich fallen, ließ sich einfach Fallen in diesen Sog und hörte auf dagegen anzukämpfen.
Sharon
Ihr ganzer Schädel dröhnte. Pochte. Mühsam blinzelte sie, bewegte ihre Augenlider auf und zu und blickte langsam auf. Sie war an einem ihr fremden Ort, doch die Verwirrung kaschierte sie sogleich in jahrelanger Erfahrung. Da war ein Mädchen vor ihr, dass sie anstarrte. Sie war unsicher - unendlich unsciher. Sie hate nicht den Hauch einen Plan wo sie war oder was los war. Allerdings war sie froh endlich wieder aus der Inner World raus zu sein. Das etwas passiert war, da war sie sich sicher aber...
"Es tut mir leid. Ich habe höllische Kopfschmerzen", gestand Sharon. Ihr Verhalten war nicht zu unterscheiden von dem Simons, als dieser gefrontet war und Sharon nachgeahmt hatte. Ein zustand von dem Sharon ausging, dass er noch immer Bsetand hatte. Denn das war dei Art und Weise wie sie sich mit DID über ihre Jugend generell durchs Leben bewegt hatten können, ohne dass jemand merkte was los war. Und auch im jungen Erwachsenenalter. Jeder der Alters nahm instinktiv Sharons Haltung an - die vom Host - damit jeglicher Switch nicht auffiel. Erst in der Therapie hatten sie hart daran gearbeitet und nach und nach gelernt, wenigstens in sicheren Bereichen ihre Maske fallen lassen zu können. Manchmal war es noch immer schwer. Und wenige Alters hatten tatsächlich gar keine Maske, wie der kleine Tommy (wie sollte ein Kind auch einen Erwachsenen nachahmen. Oder im Falle von Snake eine Schlange?), doch mit Abstand die meisten ahtten das. Die die regelmäßig fronteten. Darauf verließ sich Sharon gerade.
"Kann ich mich kurz irgendwo zurückziehen?" Sie würde ihr Tagebuch suchen, sich auf der Toilette einsperren und erstmal lesen, was geschehen war. Und dann würde sie auch mit der Situation hier wieder besser zurecht kommen, ganz bestimmt. An diese Hoffnung klammerte sich Sharon gerade fest.