Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done [Zwangscut]

Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done [Zwangscut]

von Kenna am 26.01.2021 22:01

Noch auf dem Weg war ich bei unserem Lieblingsrestaurant vorbei gegangen und hatte etwas zum Mitnehmen bestellt und kam damit wenige Minuten später auch schon vor der entsprechenden Wohnung an. Wir kannten uns nicht erst seit gestern, weshalb wir den Wohnungsschlüssel des jeweils anderen hatten und uns das Klingeln somit sparen konnten.
„Daxton?", rief ich in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir, nur um mir die Schuhe und Jacke auszuziehen und mich anschließend nach meinem Freund umzusehen. Aus einem der hinteren Räume hörte ich Geräusche, weshalb ich nichts ahnend auf den Zielort zusteuerte. Durch den Türspalt konnte ich schon einen leblosen Körper ausmachen, was dafür sorgte, dass ich die Tür aufstieß und augenblicklich entsetzt stehen blieb. Die Tüte mit dem Essen fiel mir aus der Hand, während ich noch immer auf die Leichen starrte.
„Was hast du getan?!", entfuhr es mir nach einer gefühlten Ewigkeit und ich wich zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken spürte. Das konnte doch nur ein verdammter Albtraum sein!

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Daxton am 27.01.2021 09:41

Normalerweise war ich niemand, der impulsive Entscheidungen leichtfertig traf und diese dann hinterher bereute, aber wenn es um die Sicherheit meiner Freundin ging, war ich offenbar dazu bereit, gegen sämtliche meiner Prinzipien zu verstoßen. Nachdem sie mich über die Probleme mit den anderen Hexen aufgeklärt hatte, war meine Sorge um sie nämlich so groß geworden, dass ich es für eine wunderbare Idee gehalten hatte, die nervigen Übeltäter zu mir zu locken, um dem ein Ende zu bereiten. Dabei redete ich mir ein, dass ich Kenna einen Gefallen tat und ihr etwas Arbeit und Stress abnahm.
Da ich mit meinen Kräften mittlerweile ziemlich gut umzugehen wusste und auch darüber hinaus recht clever war, schaffte ich es ohne Komplikationen, die Hexen umzubringen. Vermutlich war das nicht die beste Lösung, doch das interessierte mich nicht.
Als ich gerade auch noch den letzten leblosen Körper zu Boden fallen ließ, konnte ich hören, wie sich meine Wohnungstür öffnete, was mich leise fluchen ließ, aber ich dachte gar nicht daran, irgendwas zu leugnen, da ich Kenna nicht anlügen wollte.
»Ich hab' offensichtlich ein Problem für Dich gelöst« beantwortete ich ihre wohl durchaus berechtigte Frage und war dabei vielleicht für die Umstände etwas zu ruhig und gelassen, aber ich bereute meine Entscheidung nicht und machte mir in diesem Moment auch absolut keine Gedanken über mögliche Konsequenzen.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Kenna am 27.01.2021 13:12

Der Grund war mir selbstverständlich klar und ich konnte ihn auch verstehen. Zwar würde ich Mord nicht als Lösung für alles sehen, aber wenn es sein musste, dann konnte ich auch diesen Weg gehen. Doch hierbei ging es mir vielmehr um Daxton selbst, kannte ich schließlich die oberste Regel, die bei uns galt und bei der es nur die Ausnahme gab, dass die entsprechenden Hexen verstoßen sein mussten, damit man sie straffrei umbringen konnte, was auf die Toten leider nicht zutraf. Ich hatte zwar erzählt was passiert war, aber offensichtlich hatte man diesen Fakt nicht als relevant erachtet und die Arschlöcher einfach ungestraft davon kommen lassen. Die Gesetze des Zirkels waren nun mal andere, als diese, die viele Menschen hatten.
„Du hast noch ein viel größeres Problem geschaffen!", inzwischen hatte ich mich wieder etwas gefangen, auch wenn ich nach wie vor nicht die geringste Lust hegte das Zimmer zu betreten. Der Anblick reichte schon aus, dass mir schlecht wurde. „Sie werden dich töten", fügte ich noch hinzu, da ich mir gerade nicht einmal sicher war ob er dieses Gesetz kannte oder nicht. Wir hatten oft über ganz andere Dinge gesprochen. Doch jetzt war alles zu spät und ich machte mir nicht die Illusion, dass ich es hinbekam Daxton ungesehen aus dem Land zu schaffen. Gerade die Ältesten hatten Mittel und Wege um den Aufenthaltsort von jedem herauszufinden, was sie zwar nicht immer taten, aber ich war mir höchst sicher, dass sie alles daransetzen würden ihn zu verfolgen, wenn rauskam, dass er der Täter war. Die toten Hexen waren vielleicht keine Lieblinge des Zirkels, aber sie gehörten zu uns und da reagierten die meisten meiner Art sofort über.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Daxton am 29.01.2021 16:41

Auch ich war wirklich niemand, der beim kleinsten Problem direkt Mord in Betracht zog, aber offensichtlich machte es mir im Ernstfall trotzdem nichts aus, darauf zurückzugreifen, wenn die Sicherheit von den Personen auf dem Spiel stand, die mir wichtig waren. Dass Kenna ganz oben auf dieser imaginären Liste stand, sollte klar sein, denn schließlich verbrachten wir die meiste Zeit miteinander und das nicht erst seit gestern.
Als sie mir allerdings offenbarte, dass sie sich absolut nicht über meine getroffene Entscheidung freute, weil ich in ihren Augen kein Problem gelöst, sondern nur weitere erschaffen hatte, legte ich meine Stirn leicht in Falten. Tatsächlich wusste ich von den Gesetzen unter Hexen diesbezüglich nichts, aber selbst wenn, hätte ich es vermutlich zugegebenermaßen nicht sonderlich ernst genommen. So war ich einfach, wenn mir etwas am Herzen lag.
»Dann sollen sie's halt versuchen« fiel meine Antwort weiterhin recht locker aus und zur Untermalung zuckte ich mit den Schultern. Ich war nicht lebensmüde und überschätzte mich normalerweise auch nicht maßlos, aber gerade wollte ich zumindest daran glauben, das alles irgendwie schon hinzubekommen, vollkommen unabhängig davon, ob Kenna diese Meinung mit mir teilen würde oder nicht.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Kenna am 29.01.2021 20:32

Viele Dinge konnte man wiedergutmachen, wenn man merkte, dass es die falsche Entscheidung gewesen war, aber ein Mord war so endgültig wie es nur sein konnte, weshalb es an sich auch die letzte Wahl sein sollte. Natürlich war ich auch um meine Sicherheit besorgt gewesen, aber jetzt stand die von Daxton an oberster Stelle, da er nun auf der Todesliste der Hexen ganz oben stehen würde.
Am liebsten würde ich gerade einfach losschreien, doch dieser Gefühlsausbruch würde unser Problem nicht lösen, weshalb ich mir Mühe gab nicht durchzudrehen, auch wenn das auf eine verquere Denkweise viel logischer schien. Damit wir auf demselben Wissensstand waren, sammelte ich mich und setzte zu einer Erklärung an, da sich mein Freund das gerade alles zu einfach vorstellte.
„Du hast es hier mit Hexen zu tun. Sie werden wissen wollen wohin die anderen verschwunden sind und einen Lokalisierungszauber anwenden. Wenn dieser nicht funktioniert kommen die Ältesten, die selbst eine Leiche finden können und all das wird zu dir zurückgeführt werden", ich atmete etwas hörbarer aus, ehe ich langsam auf ihn zuging. „Ich will dich nicht verlieren", fügte ich etwas leiser hinzu und würde am liebsten die Zeit zurückdrehen, doch so viel Macht besaß ich leider nicht, weshalb diese Möglichkeit flachfiel.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Daxton am 30.01.2021 14:11

Vielleicht war ich mir der Gefahr noch nicht ganz bewusst, der ich mich durch meine heutige Entscheidung in Zukunft automatisch würde aussetzen müssen, aber trotzdem war es mir lieber, selbst mit dem Risiko leben zu müssen, dass mir etwas passierte, als mir permanent Sorgen um Kenna zu machen.
Logischerweise entging mir nicht, dass sie extrem aufgebracht war, doch noch verstand ich nicht richtig, worum es ihr dabei ging. Ich glaubte, dass es einfach dem generellen Umstand verschuldet war, dass sie umgeben von Leichen war, aber nur wenige Sekunden später klärte sie mich auf. Ich hörte ihr aufmerksam zu und nickte verständnisvoll, auch wenn ich mir des Risikos wahrscheinlich immer noch nicht ganz bewusst war.
»Das wirst du auch nicht« versicherte ich Kenna nämlich, dass sie mich nicht verlieren würde, während ich zeitgleich meine Hände hob und sie an ihre Wangen legte. Mit meinen Daumen strich ich sanft über diese und erhoffte mir, sie dadurch wieder etwas zu beruhigen, da es natürlich kein schöner Anblick war, sie so besorgt und aufgebracht zu sehen.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Kenna am 30.01.2021 20:03

Manchmal war es wirklich nicht einfach durch alle Gesetze und Machtverhältnisse bei Hexen durchzusteigen. Die Macht war bei jeder Hexe anders und doch hatten die Ältesten fast grenzenlose Fähigkeiten. Gerade wenn sich dann ein paar Hexen aus dem Zirkel Sorgen um andere machten war es legitim diejenigen zu rufen, die für Klarheit sorgen konnten. Wie lange es dauern würde, bis die Toten vermisst wurden konnte ich beim besten Willen nicht sagen, da ich sie nicht gut gekannt hatte und somit auch nicht ihren Tagesablauf kannte. Wenn wir Pech hatten, dann traf ich schon am nächsten Morgen auf besorgte Gesichter.
„Ich wünschte du hättest mir von deinem Plan erzählt", gab ich von mir und schloss für einen Moment die Augen, um die Nähe meines Freundes besser wahrnehmen zu können und gleichzeitig auszublenden, dass noch immer Leichen um uns verstreut lagen.
„Vielleicht kann ich ein paar Schutzzauber sprechen und du musst die Leichen entsorgen. Aber ich weiß nicht wie lange ich die anderen aufhalten kann", fasste ich nun selbst einen Plan, denn kampflos würde ich ganz bestimmt nicht aufgeben. Ich hatte ein paar Asse im Ärmel, schließlich lernte ich die Magie nicht erst seit einer Woche, sondern schon einige Jahre, kannte sogar ein paar verbotene Zauber, da sie sehr gefährlich waren.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Daxton am 03.02.2021 14:12

Wenn nicht einmal Kenna wusste, wie lange genau es dauern würde, bis die Hexen auf ihre verschwundenen Verbündeten aufmerksam wurden, sollte klar sein, dass ich noch weniger eine Vorstellung davon hatte, wie sich das alles weiterentwickeln würde. Für mich stand nur fest, dass es keinen wirklichen anderen Weg gegeben hatte, um Kenna in Sicherheit zu wissen.
»Du hättest mich sowieso davon abgehalten« offenbarte ich meiner Partnerin, wieso ich ihr nicht von dem Plan erzählt, sondern diesen einfach umgesetzt hatte. Normalerweise redete ich mit ihr immer offen über alles, aber da hatte ich gerne eine Ausnahme gemacht, einfach damit die Sache schnell vom Tisch war.
»Ist gut, ich kümmre mich um die Sauerei« ließ ich sie kurz darauf wissen, dass ich die Leichen schnell würde verschwinden lassen. Zugegebenermaßen nahm ich die ganze Situation weiterhin nicht so ernst, wie ich es vielleicht sollte, aber mit manchen Gefahren musste man eben erst direkt konfrontiert werden, um sich diesen bewusst zu werden. Das war bestimmt nicht optimal, weil man dann vollkommen unvorbereitet war, doch richtig ändern konnte ich an meinen Gedanken in dem Moment nichts.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Kenna am 12.02.2021 13:41

Wenn wir Glück hatten würden wir einige Stunden Zeit bekommen, aber ich war mir sehr sicher, dass das nichts am unvermeidlichen Ende änderte, denn irgendwann würde herauskommen, dass Daxton sie umgebracht hatte und bisher war noch niemand seiner Todesstrafe entkommen. Sie würden sicherlich auch vor einem Phönix keinen Halt machen, da er immer noch Leute von ihnen angegriffen hatte.
„Das stimmt. Ich werde vermutlich nie viel von diesem Plan halten", gab ich ihm uneingeschränkt recht. Mir wäre es lieber gewesen einfach mit der Gefahr weiterzuleben, denn dann müsste ich mir keine Sorgen um meinen Freund machen und hoffen, dass ich die Hexen irgendwie umstimmen konnte.
Seine letzten Worte nahm ich mit einem Nicken zur Kenntnis, löste mich wieder von ihm und ging in den Flur, um dort schon mit den ersten Zaubern anzufangen. Da Weglaufen für mich keine Option bot würde ich mich zumindest darum kümmern, dass die Wohnung halbwegs sicher war, zumindest vor den normalen Hexen.

Re: Daxton & Kenna | I'm sorry for what I have done

von Daxton am 15.02.2021 16:24

Mir war klar, dass mich die Tatsache, dass ich ein Phönix und kein normaler Mensch war, nicht unverwundbar machte, aber trotzdem glaubte ich noch daran, es zur Not irgendwie mit den Hexen aufnehmen zu können, vorausgesetzt natürlich, dass sie mich überhaupt fanden und mit den Morden konfrontieren konnten. Dass es selten eine weise Entscheidung war, solche Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, wusste ich, doch an meiner Einstellung schien ich gerade trotzdem nichts ändern zu wollen.
Den Worten von Kenna hatte ich nichts mehr hinzuzufügen, da mir nicht der Sinn nach einer Grundsatzdiskussion stand. Wir hatten bei diesem Thema einfach andere Meinung und das galt es zu akzeptieren.
Viel lieber machte ich mich wie versprochen an die Arbeit, um die besagte Sauerei zu beseitigen, was selbstverständlich einiges an Zeit in Anspruch nahm. Dass eventuell diese Zeit alleine schon ausreichen würde, um von den Hexen gefunden zu werden, war nichts, was mir in den Sinn kam, weshalb ich weiterhin recht entspannt war und mir keine großartigen Sorgen machte.