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Joe & Emily ~ Let Me See Your Darkness [ZWANGSCUT]

  

Arkham Asylum. Bekannt als der Ort der dunkelsten und schlimmsten Verbrecher. Emily Corbin, welche sich ganz im Gegensatz zum Rest ihrer Familie schon immer zu der Dunkelheit hingezogen gefühlt hat, verspürt auch einen gewissen Reiz an diesem Ort. Und als sie dann von Joe Valeska erfährt, der angeblich der schlimmste der dortigen Insassen sei, kann sie nicht anders als dem unaufhörlichen Drang in ihr endlich nachzugeben und ihm einen Besuch abzustatten...

Re: Louisa & Emily ~Tell Me About You (2022)

Ihre Schritte halten in der Dämmerung wieder, während Emily den Weg entlangstrich. Manche hätten ihren Schritt als forsch beschrieben. Andere als langsam. In jedem Fall jedoch bestimmt. Wie fast immer befand sich zwischen ihren Fingern eine Zigarette, von welcher sie sich gerade erneut einen tiefen Zug nahm und den Rauch durch ihre Nasenlöcher ausstieß. Es brannte leicht und angenehm an ihren Schleimhäuten, ein Gefühl welches sie mochte und welches bewirkte, dass sie sogleich einen noch tieferen Zug nahm und noch energischer Ausstieß, einfach um dieses Brennen noch mehr zu empfinden.
Ihre Gedanken waren unruhig. Etwas, was häufiger bei ihr vorkam als man meinen mochte. Ihr war nur allzu bewusst, dass sie von außen stets wie eine kalte, undurchdringliche Wand wirkte und das mochte sie. So war sie auch und so wollte sie sein. Aber das was man von außen sah musste nicht zwingend das wiederspiegeln, was im Kopf vorging. Zumindest wenn man eine sehr gut darin war, eine Maske auszusetzen und das Gegenüber nicht geübt darin war, Menschen und Körperbewegungen zu analysieren. So wie sie selbst darin eine Expertin geworden war. Wieder nahm sie einen Zug ihrer Zigarette. Dieser Zugunglück, welchen sie versucht hatte aufzuhalten. Der Rauch. Dann die anderen Menschen mit diesen Fähigkeiten...
Leicht schüttelte sie den Kopf. Erneut berührte die Zigarette ihre Lippen. Sie hatte immer geglaubt die einzige zu sein. Die einzige, die mit solchen Besonderheiten ausgestattet war. Aber das war dumm gewesen - nahezu peinlich. Das wurde ihr jetzt bewusst. Sie waren besser. Sie waren eine Meisterleistung der Evolution, aus welchen Gründen auch immer und weshalb soltle dies nur eine inziges Mal geschehen sein. Sie hätte damit rechnen müssen, dass es mehr gab. Und allein durch diese Tatsache hätte sie sich auch denken können, dass sich eine Gruppe bilden würde. Die Besonderen fanden sich immer zu einer Gruppe zusammen und das war das nächste, was Emily irritierte. Sie war nahezu nie verwirrt, doch dies war eine der seltenen Ausnahmen. Der sehr seltenen Ausnahmen. Ihr gesamtes Leben lang, seit Emily sich erinnern konnte, war sie ein Außenseiterin. Und sie mochte diesen stand. Die Schatten, die Dunkelheit waren ihr Freund. Sie versteckte sich gern in ihnen. Beobachtete. Sie war allein. Trotz ihrer großen Familie - oder vielleicht gerade wegen ihrer großen Familie - war sie schon immer allein gweesen. Abgeschottet. Sie alle waren so perfekt, hatten so glänzende, einwandfreie Berufswege und Leben eingeschlafen und dann war da sie. Die kleinste, die immer bemuttert wurde. Die im Alter von 9 Jahren bereits erstmalig an einer Zigarette gesogen und seitdem nicht mehr damit aufgehört hatte. Diese seltsame, außenstehende Person, mit dieser besonderen Aura, dieser gewissen BEdorhlichkeit, die Dinge mitgehen ließ, die sich von niemandem etwas sagen ließ, andere fast wie Marionetten steuern konnte, wenns ie nur wollte und die einfach... anders war. Es war ein Ruf, ein Stand mit welchem sie sich identifizieren konnte. Das war sie und nichts anderes.
Wieder nahm sie einen Zug. Und jetzt? Jetzt war sie ein Teil von einer Gruppe. Sie war noch nie Teil von irgendetwas gewesen. Kein Teil der Klasse, kein Teil der Familie und erst recht kein Teil einer Freundesgruppe oder dergleichen. Den Kindergarten womöglich ausgenommen, hatte sie noch nie wirklich Freunde gehabt. Das hier war eien Situation, die sie nicht kannte. Sie musste nachdenken.
Die Zigarette war aufgeraucht. Ohne inne zu halten verbarg sie den noch glimmenden Stummel in der Faust, genoss den seichten brennenden Schmerz den dieser an ihrer Handfläche verurteilte und drückte fester, bis die Glut wohl erloschen war. Dann ließ sie den Stummel in ihre schwarze Manteltasche fallen, ehe sie sich ohne Umschweife die nächste anzündete.
Und dann war sie da. Die verlassene Feuerwehrstation. Langsam wanderten ihre unergründlichen blaugrauen Augen hinauf und wieder hinunter. Ihre Mundwinkel zuckten. Wie ironisch. Sie kannte diese Feuerwache in und auswendig. Ihre Eltern hatten einst hier gearbeitet, ehe sie in den Flammen gestorben waren. Emily war dort gewesen. Die Feuerwache wurde später neu und größer und sicherer aufgebaut und die hier war verlassen worden. Und jetzt benutzte diese Gruppe sie als Hauptquartier. Es fühlte sich fast greifbar an, diese Spannung die in der Luft lag, allein aufgrund dieser Tatsache. War es Zufall? Oder mochte es eine tiefere Bedeutung haben?
Emily glaubte nicht an Zufälle.
Nachdem sie einen Moment gewartet und den ersten tiefen Zug ihrer neuen Zigarette genommen hatte, betrat sie die Feuerwache durch den halb verbogenen - unverschlossenen - Eingang. Automatisch ging sie ganz leise in ihren schwarzen Stiefeln. Sie hinterließ kaum einen Ton, betrat die Treppe hinauf zu dem Ort, wo sie sich stets trafen und... hielt inne. Sie hörte etwas. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich darauf. Ja. Eindeutig. Jemand war dort oben. Wieder nahm sie einen Zug, stieß den Rauch ganz langsam durch einen schmalen Lippenspalt auf und machte sich nun noch leiser, ja nahezu lautlos auf den restlichen Weg nach oben. Sobald der Raum in Sichthöhe war, erkannte sie auf den Sessel der hier stand einen grün gefärbten Haarschopf. Louisa. wusste Emily sofort. Louisa Everett. Das Licht-Mädchen. Das NAchdenken konnte wohl warten. Ein kurzes leichtes, mysteriöses Lächeln lräuselte ihre Lippen. das hier könnte auch interessant werden. Denn Emily wollte diese Menschen kennenlernen. Wollte ihre Geschichten erfahren. Ihre Beweggründe. Was sie ausmachten. Das war ein hobby von ihr, wenn man es denn als solches bezeichnen wollte. Und wenn sie schon ein Teil von etwas war (was auch immer das nun bedeuten mochte) dann wollte sie die anderen Komponenten auch so gut wie möglich kennen.
Normalerweise hätte Emily sich so nah wie möglich an das Mädchen herangeschlichen, ehe sie auf sich aufmerksam machte. Doch ihr war klar, dass Louisa den Geruch des Rauches bemerken würde, auch wenn sie selbst gegen diesen wunderbaren Duft bereits immun geworden war. So wartete sie vollkommen schweigend eine ganze Weile einfach nur auf dem Treppenabsatz und betrachtete den grünen Hinterkopf, ehe sie dann leise, mit einem gewissen mysteriösen Hauch in der Stimme sagte. "Louisa." Sie machte eine kurze Pause. "Heute ist keine Versammlung." Ihre Augen waren auf jede noch so kleine Reaktion der anderen fokussiert, bereit jedes noch so kleine Detail aus diesem Verhalten zu ziehen.

Louisa & Emily ~Tell Me About You (2022) [ZWANGSCUT]

  

Erst seit kurzer Zeit ist die Gruppe an den jungen Erwachsenen der Nachbarschaft mit den besonderen Fähigkeiten komplett, seitdem die Rauch-Manipulierende und ausgesprochen mystische Emily Corbin ein Teil von Ihnen würde. Als sie zum Nachdenken und von außen unbekannten Gründen in das gemeinsame Lager (eine verlassene Feuerwehrstation) eintritt stellt sie fest, dass sie dort nicht alleine ist. Louisa Everett, welche die Fähigkeit besitzt Licht zu manipulieren - und somit praktisch das genaue Gegenteil Emilys darstellt - hatte einen ähnlichen Einfall. Und die beiden jungen Frauen beginnen das erste richtige Gespräch miteinander und lernen sich näher kennen...