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Jamie

26, Männlich

FSK 18 Mensch flexibel bisexuell biromantisch Profi erfunden

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Re: Billy & Felix ~ Auf der Flucht

von Jamie am 18.07.2021 01:28

Ich schaute auf mein Handy. Ein greller Lichtschein in der Dunkelheit. Für einen Augenblick kniff ich die Augen zusammen, ehe ich durch einen Spalt meiner Lider schauend, die Helligkeit etwas herunterschraubte. Schon besser.
Danach drehte ich das Handy, so dass das Display den Raum erhellen konnte – ein wenig zumindest. Ich blinzelte in die gräuliche Schwärze. Ich hatte schon die ganze Nacht nicht schlafen können und fühlte mich alles andere als ausgeruht, doch mittlerweile war es etwa sieben. Selbst wenn ich mich noch einmal hinlegen würde, gab es wohl wenig Hoffnung darauf, dass ich dann noch mehr Schlaf finden könnte.
Also richtete ich mit einem Seufzen auf und schwang die Beine aus dem Bett. Ich rieb mir die Augen. Müde sein und nicht schlafen können...das war doch ein echter Alptraum. Das musste wohl der Flug und die Ankunft am vergangenen Nachmittag sein – auch wenn es nicht so weit gewesen war...und ich in meiner Rolle als Young Avenger Wege schon ganz anders zurückgelegt hatte. Doch Wiccan und Billy schienen jeweils sehr anders zu funktionieren – und solche Dinge sehr unterschiedlich wegzustecken.
Ich holte tief Luft, ehe ich aufstand und die ans Fenster trat, um die Vorhänge zur Seite zu schieben. Mäh! Es schien weder die Sonne noch war es richtig düster. Stattdessen herrschte eine gewisse Winterstimmung: Der Himmel verhangen und das Licht weißlich grau. Und warm war es auch nur bedingt. Na ja, aber dafür waren wir in Kanada, würde ich mal sagen. Nicht nur gab es hier auch mal schlechtes Wetter, sondern das Wetter war im Allgemeinen anders...Wieso hatte ich mich eigentlich auf diesen Urlaub eingelassen?, dachte ich, als auf meinem Handy eine Nachricht von Teddy eintraf. Ach ja! Ich hatte einmal wieder Zeit mit meiner Familie verbringen wollen, nachdem ich so wenig Zeit für sie gehabt hatte, seit ich so etwas wie ein Held geworden war. Und sie hatten eine Reise durch Kanadas Landschaft geplant. Über den frühen Abend waren wir noch in diese Kleinstadt gefahren und hatten erst einmal in einem Motel die Zelte aufgeschlagen.
Mayo.
Klang das nach einer einladenden Stadt? Ich hatte keine Ahnung, doch sie war auf jeden Fall sehr idyllisch gelegen und hatte eine seine anheimelnde Atmosphäre.
Einige Zeit später war ich schließlich umgezogen und in eine Jacke gehüllt. Ich könnte das Städtchen genauso gut auf eigene Faust erforschen, wenn ich einmal so viel Zeit hatte. ich hinterließ meinen Eltern noch einen Zettel auf dem dunklen Holztisch, dass ich nur etwas unterwegs war, ich auf dem Handy erreichbar war und nicht allzu lange unterwegs sein würde – wie sehr ich mich da irren sollte! Doch ehe ich darüber nachdenken konnte, war ich auch schon die Treppe nach unten und durch die Haustür des kleinen Hauses auf die Straße getreten. Die Luft war frisch, aber nicht unangenehm und ich holte tief Luft. Vielleicht könnte etwas frische Luft für genügend Erschöpfung sorgen, dass mein Körper den Schlaf suchen würde.
In diesem Moment trugen mich meine Beine allerdings erst einmal vorwärts, in irgendeine Richtung, von der ich noch nicht wusste, was sie für mich bereit halten mochte.
Erst einmal kam ich allerdings zu einem Bäcker. Brötchen zum Frühstück – wieso nicht? Ich nahm mir vor, mir das Geschäft auf der imaginären Karte zu vermerken, die ich mir insgeheim machte, um mich hier zurechtzufinden und den Weg wieder zurückzufinden. Das sollte man auch mit einem schlechten Orientierungssinn hinbekommen...oder? Vielleicht sollte ich mir aber auch eine richtige Karte zulegen, bei Gelegenheit. Auf der anderen Seite waren wir auch nicht lange hier – doch vermutlich wäre es eine interessante Andenkensammlung, alle Karten von allen Orten, die wir hier besucht hatten...
Noch in Gedanken hatte ich den Marktplatz überquert, den sich mit mir nur wenige Menschen teilten, und auf dem die Geschäfte noch nicht ganz geöffnet hatten, die kleinen Stände für den scheinbaren Wochenmarkt allerdings schon aufgebaut wurden – von den wenigen Menschen, die schon hier waren. Dann würden es sicher noch mehr werden – und man hätte einen weiteren Standort, den man ansteuern könnte, um etwas vom Leben hier zu sehen. Eng umrahmt von älterer Architektur war der Markt immerhin auch. Doch ich ging noch weiter. Ich hatte nicht vor gehabt, mich auf eine Bank zu setzen und das zunehmende Treiben zu beobachten – so schön es auch gewesen war und sicher würde ich das auch noch an anderen Tagen tun können, doch im Moment suchte ich Ausgleich durch das Weiterlaufen.
Die Straßen verdichteten sich zunächst wieder, ehe sie sich schnell lichteten – und das kleine Städtchen doch eine Ende fand, auch wenn es in den kleinen Gassen so schien, als würde es immerzu so weitergehen, als würde es einen immer in einem Fort durch einen Wald aus Stein und Mauerwerk führen. Es war ein wenig überraschend, dass es am Ende nicht so war, doch es sollte mich nicht stören – ich würde nur bald wieder kehrt machen und den Rückweg antreten. Aber dann...
Ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt, an die Gefühle, die mal da waren und dann wieder verschwanden, nur um dann bald darauf wieder da zu sein – die Stimmen in meinem Kopf, die damit einhergingen, das Rauschen in meinen Ohren. Telepathie. All die Gedanken der anderen um mich herum, die ich hier und dort aufschnappte, doch niemals ganz verfolgen konnte. Es waren Fetzen, Auszüge aus einem größeren Werk, dessen Gänze mir verwehrt blieb – und meistens konnte ich nur darauf zugreifen, wenn die Person in Schwierigkeiten steckte, als würde sie jemanden auf einer anderen Ebene des Verstehens wissen lassen, dass etwas nicht in Ordnung war, und ich konnte es einfangen, diese stummen Hilferufe.
Es waren nur Bruchstücke, die mir durch die frische Luft zuflogen, wie vom Wind getragen. Ich runzelte die Stirn und versuchte, schlau daraus zu werden, doch sie klangen vollkommen zusammenhangslos – und das nicht nur, weil ich nur einen Teil eines größeren Geschehens erkennen konnte, sondern auch, weil das Gewirr aus Stimmen und Gefühlen auch an sich nur wenig Sinn zu machen schienen; ein Zustand wie bei jemandem, der furchtbar müde war, dessen Geist vollkommen am Ende war und nur noch der Schlaf helfen könnte, das Durcheinander zu sortieren und Ordnung zu schaffen.
Ich konnte nicht anders, ich musste dieser Sache nachgehen. Könnte es gefährlich sein? Vermutlich. War es dumm, allein solchen Gedanken zu folgen? Aber mit Sicherheit. Und doch war ich schon unterwegs, ehe ich überhaupt darüber nachdenken konnte. Ich versuchte währenddessen, mich darauf zu konzentrieren, um vielleicht noch mehr herauszufinden. Doch das ergab für mich alles keinen Sinn. Gleichzeitig versuchte ich mich die ganze Zeit damit zu beruhigen, dass es keine falsche Entscheidung gewesen war, den Gedanken zu folgen, dass ich das richtig tat und ich nicht gerade in mein Verderben lief, wenn ich hier doch so auf mich gestellt war ohne die anderen aus dem Team. Nein, ich konnte so etwas auch allein. Ich würde mir schon zu helfen wissen!, wollte ich mir einreden, noch immer darüber nachsinnend, was die Fetzen zu bedeuten hatten, da war ich schon weit recht wie außerhalb der Stadt. Da sah ich sie. Ein Mann mit einem Kind, das er sich um die Brust geschnürt hatte. Er sah so unendlich erschöpft aus. Langsamer jetzt, trat ich näher. Automatisch hatte ich die Hände leicht vor mir erhoben – ich wollte beruhigend erscheinen, doch wenn ich bewusst darüber nachdachte, kam ich mir vollkommen dumm dabei vor. In diesem Moment hatte er mich allerdings schon bemerkt – und wurde angespannt; seine Gedanken wurden aufgeregter und ich konnte nicht einmal mehr Fetzen verstehen, zu viel ging durcheinander. Er wich zurück. Ein Zeichen für mich, innezuhalten. Und trotz dem Durcheinandern konnte ich ein Wort in seinen Gedanken wahrnehmen: Aetherianer. Aber ich wusste nichts damit anzufangen.
„Ich will Ihnen nicht schaden", erklärte ich mich, die Hände noch immer etwas auf Bauchhöhe erhoben. „Aber ich sehe, dass Sie Hilfe brauchen." Ich machte eine Pause. Ich wollte das erst einmal sacken lassen – auch, weil seine Gedanken noch wirrer geworden waren. „Und ich würde Ihnen gern helfen." Ich wusste noch nicht, wie ich das anstellen sollte, doch das würde sich sicher ändern, wenn er sich beruhigt hatte – und ich wusste, was geschehen war. Das hoffte ich jedenfalls.

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Jamie

26, Männlich

FSK 18 Mensch flexibel bisexuell biromantisch Profi erfunden

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Re: Teststrecke

von Jamie am 03.04.2021 15:07

Kleines Testchen 

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