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Rachel
Gelöschter Benutzer
Re: Rachel Dalton
von Rachel am 07.09.2020 18:28Rachel wurde am 28.09.1985 in Nazareth, einer nördlich gelegenen Stadt in Israel als Raquel Talia Dalton, Tochter und zweites Kind einer israelischen Mutter, Talia, und drittes Kind eines britischen Vaters, Thomas, geboren. Auch heute noch sind die lebhaften Erinnerungen an die Zeit ihrer Kindheit vorhanden. Es war besonders für die Eltern, welche beide Professoren an einer Hochschule in Jerusalem, die zwei Stunden entfernte Hauptstadt des Landes, waren, eine schwierige Zeit. Ihren ältesten Bruder Nathaniel, der streng gesehen nur ihr Halbbruder ist, kennt sie nur flüchtig. Er wuchs bei seiner Mutter auf und die Beziehung der beiden litt immer unter der Tatsache, dass der gemeinsame Vater die Familie wegen ihm verlassen hat. Aman, der mittlere Bruder, stand Rachel relativ nah. Zumindest in der Kindheit. Doch entwickelten sich die beiden Geschwister in unterschiedliche Richtungen, weshalb Rachel mittlerweile mehr wie ein Einzelkind lebt und sich auch fühlt.
Als Rachel neun Jahre alt war, erkrankte ihre Mutter überraschend an Malaria. Das junge Mädchen verstand den Ernst der Lage noch nicht, weshalb ihr kaum noch eine Möglichkeit blieb sich von ihrer Mutter zu verabschieden, ehe diese zwei Wochen nach Ausbruch der Erkrankung verstarb. Ihren fünf Jahre älteren Bruder Aman verlor die Familie nicht einmal ein Jahr nach dem Tod der Mutter and die Ahfad al-Sahaba-Aknaf Bayt al-Maqdis, eine noch heute tätige terroristische Vereinigung Israels.
Noch vor ihrem 18. Lebensjahr wanderte Rachel mit einem Stipendium allein nach Amerika aus, um dort mit ihrem Studium zu beginnen. Rachel schloss ihr erstes Studium an der Yale University ab und promovierte im Alter von 20 Jahren im Juni 2005 in Virologie und im Septembter 2007 in Gesundheitswesen. Sie besuchte die Universität Oxford und schloss diese 2009 mit Auszeichnung und einem Bachelor-Studium in Chemie ab. Anschließend besuchte sie die Universität von Cambridge und schloss die mit einem Abschluss in Medizin ab. In den Jahren 2007 bis 2015 arbeitete sie neben dem Studium für die Weltgesundheitsorganisation, 2017 bis 2019 arbeitete sie für Ärzte ohne Grenzen und seit 2019 für das Center for disease control and prevention (CDC), eine Behörde des US-Amerikansichen Gesundheitsministeriums mit Sitz in Druid Hills. Die CDC wurden 1946 als Office of national defense Malaria control activities gegründet, um die Kontrolle der Malaria zu unterstützen.
Nach dem Beenden ihres Medizinstudiums im Jahr 2015 führte sie eine Forschung zum ersten Mal zur Zusammenarbeit mit dem Militär. Zusammen mit einer Einheit der Navy, der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika und der Army, das Herr der Streitkräfte, begibt sie sich auf eine 14 Monate andauernde Reise durch verschiedene von Krieg befallenen Ländern, sowie nahezu unerforschten Gebieten auf der Suche nach einigen Heilmitteln und Impfstoffen (u.A. Malaria). Nach den vielen, unter anderem auch traumatischen Erlebnissen nahm sie eine Auszeit und praktizierte lediglich einige Forschungen in einem Krankenhaus in den USA, bis sie Ende 2018 nach Oregon City zog, um dort für das CDC zu arbeiten.
In Oregon City lernte sie eine junge Frau während einem Interview kennen, welche eine Dissoziative Identitätsstörung hat. Die beiden haben sich durch Zufall wiedergetroffen und nach und nach lernte Rachel verschiedene Alter kennen. Mittlerweile sind die Beiden Nachbarinnen und gute Freunde. Etwa zwei Jahre später, noch immer in Oregon, lernte Rachel auf einer Feier mit ihren Arbeitskollegen die Barkeeperin Tessa kennen, welche sie (für alle außer sie selbst offensichtlich) anflirtete. Bis dahin hatte Rachel noch keine Ahnung, dass sie überhaupt auch Gefühle für Frauen entwickeln 'konnte' und damit kam sie zunächst auch eher mittelmäßig zurecht. Jedoch musste Rachel relativ schnell feststellen, dass vor allem die sexuelle Anziehung unumgänglich war und öffnete der Frau ihr Herz, ohne wirklich zu wissen, auf was genau sie sich da eingelassen hatte. Kaum war es um Rachel geschehen, suchte eine Katastrophe nach der anderen das Leben der Brünetten heim und all diese Geschehnisse schienen in einer brennenden Bar zu enden. Nun, nach drei Wochen künstlichen Komas, vier Wochen Therapie, der Behandlung ihrer schweren Trommfelfellperforation mit Luxation, den Verbrennungen am Rücken und ihrer rechten Hand und der Phsysio stand sie mit Tessa vor deren Trümmern der Existens.
Rachel
Gelöschter Benutzer
Rachel Dalton
von Rachel am 07.09.2020 18:10I N F O R M A T I O N E N
Name:
Rachel Dalton, geb. Raquel Talia Dalton
Geburtsdatum &-ort:
13.08.1985, in Nazareth, Israel
Wohnort:
Oregon City, Oregon
Staatsbürgerschaft:
israelische Staatsbürgerschaft
Sternzeichen:
Löwe
Sexualität:
bisexuell
Fahrzeug:
Mercedes 300 TD (grün)
M A G I S C H E S
Wesen:
Mensch
Seit wann/Wie geworden?:
Fähigkeiten:
→ Stärken
→ Schwächen
Magst du es?:
Klar
A U S S E H E N
Größe:
1,68 cm
Gewicht:
54 Kg
C H A R A K T E R
positive Merkmale:
willensstark, intelligent, fürsorglich, ehrlich
negative Merkmale:
dickköpfig, besserwisserisch, zu selbstsicher
Vorlieben:
schwarzer Kaffe, lesen, baden, klassische Musik, Tee, Kunst
Abneigungen:
Menschenmengen, Lügen, ungesunde Nahrungsmittel, Politik, Fernsehen, laute Kinder
Hobbies:
lesen, zeichnen, spazieren, arbeiten
Lieblingsfarbe:
Grün, Orange
Lieblingstier:
Hunde
Lieblingsessen:
Couscous à la Mahdia
Lieblingsgetränk:
Camellia Sinensis Tee
L E B E N S L A U F
1985-2002: Nazareth, Israel
(Kein Kindergarten, 1991: Gan Chova (ähnlich Vorschule), 1992-2002: Privatschule)
2002-2007: New Haven, Connecticut
(Studium: Yale University [Virologie & Gesundheitswesen])
2007-2009: Oxford, England
(Studium: Universität Oxford [Chemie] / Arbeit: Weltgesundheitsorganisation)
2009-2015: Cambridge, England
(Studium: Universität von Cambridge [Medizin] / Arbeit: Weltgesundheitsorganisation)
2015-2016 militärische Stützpunkte
(Arbeit: Geheime, militärische Forschung für die Staaten / Ärzte ohne Grenzen)
2016-2018 Hamilton, Montana
(Arbeit: Rocky Mountain Laboratories of the National Institute of Allergy and Infectious Diseases / Ärzte ohne Grenzen)
2018-present Oregon City, Oregon
(Arbeit: Hal's Construction / Center for disease control and prevention)
≿━━━━━━━━༺❀༻━━━━━━━━≾
F A M I L I E
Vater:
Thomas Dalton
Mein Vater und ich hatten nie eine enge Bindung, er war selten Zuhause, arbeitete viel und ließ mich mit meinem Bruder größtenteils links liegen. Manchmal erschien es mir so, als hätte er ein schlechtes Gewissen oder bereute es, Kinder bekommen zu haben. Wirklich hinterfragt habe ich das jedoch nie. Wir haben seit meinem 18. Geurtstag keinen Kontakt mehr. Ich weiß nicht einmal ob er noch lebt und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich auch nicht.
Mutter:
Talia Dalton, geb Nejem - †
Meine Mutter war immer sehr liebevoll, leider hatte sie so wie mein Vater wenig Zeit für uns und arbeitete viel, damit wir als Familie über die Runden kamen. Doch die Zeit, die ich mit ihr verbringen konnte, habe ich stets genossen. Es war ein schrecklicher Verlust für meine Bruder und mich, als sie starb. Ihr Tod zerriss unsere Familie letztendlich vollkommen. Ich vermisse sie noch immer und denke jeden Tag an sie.
Schwester:
Brüder:
Aman Nejem, geb. Dalton
Mein Bruder wuchs gemeinsam mit mir auf, lernte viel negatives von meinem Vater. Dennoch waren wir als Kinder unzertrennlich, er war ein Vorbild für mich. Zumindest bis zum Tod unserer Mutter, denn veränderte er sich daraufhin ins Negative. Auch zu ihm habe ich seit er einer Terror-Gruppe beigetreten ist keinen Kontakt mehr. Er fehlt mir, aber mit seiner Einstellung möchte ich nichts zu tun haben.
Nathaniel Dalton (Halbbruder)
Mein Halbbruder wuchs bei seiner Mutter auf. Ich weiß nicht viel von ihm. Mein Vater sah ihn scheinbar nicht als seinen Sohn an, weil er Kleinwüchsig ist. Für mich stellt das zwar kein Problem dar, doch irgendwie kamen wir nie wirklich in Kontakt, weshalb ich auch zu ihm keinerlei Verbindung habe. Er lebt. Mehr weiß ich nicht.
Tochter:
Sohn:
F R E U N D E
Bester Freund:
ehem. Quincy Tophet
Beste Freundin:
Gute Freunde:
Sharon Hollt (& ihre Alters)
In Oregon City lernte ich eine junge Frau während einem Interview kennen, welche eine Dissoziative Identitätsstörung hat. Wir haben uns durch Zufall wiedergetroffen und nach und nach lernte ich verschiedene ''Alter'' neben Sharon kennen. Mittlerweile sind wir gute Freundinnen.
Freunde:
Lewa Kahue
Ich lernte sie über das Internet kennen. Zunächst ließ sie mich im Glauben, sie wäre würde in einem 24-Stunden-Kiosk arbeiten, jedoch stellte sich bei meinem Besuch in Salem (wo sie lebt) durch einen Zufall heraus, dass sie eine Prostituierte ist. Nun möchte ich ihr irgendwie aus der Lage helfen, da sie dort nicht freiwillig ist.
Freunde fürs Leben:
F E I N D E
Feind:
Aman Nejem, geb. Dalton
Ewiger Hass:
Kann nicht ausstehen:
Kann mich nicht ausstehen:
Geht aus dem Weg:
Quincy Tophet
Nathan Dalton
Geht mir aus dem Weg:
Nathan Dalton
Mag nicht:
Mag mich nicht:
B E Z I E H U N G
In einer Beziehung mit:
Tessa Leia
In Tessa verliebte ich mich praktisch sofort ein wenig, auch wenn ich die Gefühle nicht zuordnen konnte und alles erst einmal mehr oder weniger auf den Alkohol schob. Wir lernten uns in ihrer Bar kennen, als ich dort Abends (gezwungenermaßen) mit meinen Arbeitskollegen ein wenig ferierte. Sie rettete meinen Abend und ich das betrunkene Ich von ihr, nachdem sie an diesem Abend zu tief in die Flasche geschaut hatte. Aktuell ist es noch zuemlich kompliziert zwischen uns.
On-Off-Beziehung:
Ex-Partner:
Denny Crane
Als ich Denny kennenlernte, hatte ich mein Studium an der Yale University gerade erst begonnen. Es war meine erste richtige Beziehung, in welche ich sehr viel Hoffnung gesteckt hatte. Selbst zu einem Hochzeitsantrag sagt ich nicht nein, obwohl ich wusste, dass er mir bereits das ein oder andere Mal fremdgegangen war. Doch als er sich letztendlich kurz vor der Hochzeit erneut einen Fehltritt leistete, trennte ich mich nach fast vier Jahren Beziehung und konzentrierte mich auf meine Karriere. Fast 10 Jahre später trafen wir uns wieder und führten über einige Jahre hinweg eine gewisse Art von Freundschaft+.
Vasiliy Fet
Ihn lernte ich 2008 in England kennen und lieben. Er war gerade erst aus Russland nach Oxford gezogen. Nach einigen Monaten jedoch bemerkte ich, dass er eine kriminelle Ader hatte. Trotz dem Wissen, dass er mich aufrichtig liebte und er mir nie schaden wollen würde, trennte ich mich kurz darauf von ihm, um mich selbst zu schützen. Irgendwo aber auch ihn. Denn wollte ich mir einen Namen machen, er hingegen wollte untertauchen. Ein halbes Jahr später erfuhr ich, dass er erschossen wurde, was mir das Herz erneut brach.
Kenneth 'Tex' Nolan
2015 lernte ich Tex auf der militärischen Mission an Deck der U.S.S. Nathan James kennen. Er war Soldat und warf sofort ein Auge auf mich. Für mich war es jedoch keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf den zweiten Kuss. Viele Jahre hatte ich bereits jegliche Annäherungen andere Menschen von mir gewiesen, einfach um nicht erneut mein Herz in Scherben liegen zu sehen. Er jedoch zeigte mir unglaublich liebevoll (was man von ihm zunächst gar nicht denken würde), wie schön eine Liebe wirklich sein kann und schenkte mir neue Hoffnung für die Zukunft. Selbst, wenn unsere Wege sich nach der gemeinsamen Reise trennten. Ab und an telefonieren wir noch. Ich hoffe, ihm wird es weiterhin gut gehen.
Mike Fergusen
Mike lernte ich 2017 kennen. Er war Arzt in einem Krankenhaus in Hamilton. Jedoch hielt die Beziehung kaum ein halbes Jahr an, da wir beide viel zu wenig Zeit füreinander hatten und so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm. Doch er hat mir lang gefehlt.
Verliebt in:
Tessa Leia
Verliebt in mich:
Tessa Leia
Quincy Tophet
Verlobt mit:
Verheiratet mit:
≿━━━━━━━━༺❀༻━━━━━━━━≾
Aktuell:
Rachel & Tessa | Hauptplay
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/krankenhaus-72901865-t.html#72901865
Rachel & Sharon | Past-Play
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/re_rachel__sharon__friend_to_you_all_2018-72284093-t.html#72284093
Beendet:
Rachel & Lewa | AU
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/show_thread.html?id=72217229&p=1
Rachel & Beth | AU
http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/re_18__beth__rachel__the_last_of_us__au-72179381-t.html#72179381
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Rachels Wohnung
von Serenity am 07.09.2020 17:35Was bisher geschah ...
(http://wheredreamscometrue.yooco.de/forum/tessa_und_rachel__was_bisher_geschah-71794961-t.html#71794961)
Quincy:
Diesmal wollte Quincy alles richtig machen.
Das letzte Mal war irgendwie...schief gelaufen. Rachel hatte ja gesagt zu einem Date und es war wundervoll gewesen...bis sie auf Toilette verschwunden und nicht mehr aufgetaucht war. Gerne hätte er sich um sie gekümmert, doch es war ein falsches Gefühl gewesen. Als würde daran...irgendetwas nicht stimmen. Erst hatte er sich selbst die Schuld gegeben, dann rachel,d och er hatte sie ein wenig beobachtet. Ihre Arbeit und wohin sie danach fuhr. Immer wieder zur Everybody's Joy war. Sie wirkte glücklich. Und dnan war das plötzlich weg. düster war sie, verschlossen, verbissen. Er arbeitete wie immer mit ihr, sie war immer noch wunderschön. was immer in der Bar gwesen sein mochte, was immer sie abgehalten hatte...es war jetzt egal. Diesmal würde es besser werden. Viel besser.
Er sammelte all seinen Mut - Woche für Woche, bis er sie schließlich erneut einlud. Diesmal richtig. Nicht einfach nur zu einem Cocktail, sondern in ein Restaurant. Es war nicht allzu weit von Rachels Wohnung entfernt und hatte einen guten Ruf - das hatte er natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken ausgewählt.
Er holte sie bei ihr Zuhause ab und führte sie aus ins das Restaurant. Es war ein wundervoller Abend. Das Essen war lecker, Rachel sah einfach nur umwerfend aus und auch der Wein passte. Es passte einfach alles an diesem Abend. Noch nie hatte Quincy sich glücklicher gefühlt.
Nachdem er bezahlt hatte (teuer, aber kein Preis der Welt würde Rachel nahekommen), führte er sie hinaus. Es war angenehm kühl draußen mit einem leichten Wind. Sie wollten noch eine Runde gehen - also...er wollte das...und dann (er merkte noch nicht einmal, dass sie sich genau gegenüber der verhängnisvollen Bar befanden), wagte er es. Er konnte einfach nicht mehr warten.
Noch im Gehen drückte er Rachel plötzlich gegen die Wand, all seinen Mut zusammengekratzt und küsste sie auf ihre vollen wunderbaren Lippen. Genoss das Gefühl, liebte es, liebte sie - bis sie sich losriss. "Nein", keuchte er, griff fest nach ihren Handgelenken, drückte sie fester gegen die Wand, wollte sie nicht loslassen, nicht gehen lassen auf keinen Fall, nein, nicht jetzt, nicht wo er endlich...
Es war spät abends, nur noch vereinzelt saßen Gäste in ihrer Bar und sie würde schon sehr bald zumachen. Dementsprechend betrunken war Tessa bereits. Die letzten drei Wochen waren...eine einzige Tortur gewesen. In ihren nüchternen Zeiten vermisste sie Ricky, sah ihren Tod, ihr Herz blutete und brach, in Scherben, schnitten sie auf von innen, immer weiter, mit all den gemeinsamen Erinnerungen, die nur noch ihre alleinigen waren, für immer. Und wenn sie betrunken war, vermisste sie Rachel. Sie dachte an sie, oft, ständig eigentlich. Sie wollte sie bei sich haben, wollte sie fühlen, ihr nah sein. Doch Rachel hatte unmissverständlich klar gemacht, was sie von ihrem Alkoholkonsum hielt und so tat Tessa nichts, außer weiter zu trinken, in der irrigen Hoffnung, so vielleicht auch diesen ganz anderen Schmerz einfach zu betäuben.
Tessa:
Tessa war gerade, ein wenig schwankend, dabei, Tische abzuputzen von den Gästen, welche gegangen waren, als ihr Blick zufällig aus dem Fenster fiel. Im ersten Moment glaubte sie, es müsse eine Sinnestäuschung sein. Hervorgerufen durch ihren verschwommenen, leicht zweigeteilten Blick, den der Alkohol ihr bereits verschaffte, hervorgerufen durch die Dunkelheit und durch ihre Sehnsucht nach Rachel.
Doch dann bewegte sich der Kerl, sie hörte die Rufe gedämpft sogar durch die geschlossene Tür. Der Typ verletzte sie. Sie erkannte ihn, es war der Kerl, der mit ihr hier gewesen war und ihr an die Wäsche wollte. Seine Hände hatten Rachels Handgelenke so fest umpackt, dass sie da sicher noch einige Zeit was von haben würde.
Nein!
Augenblicklich ließ Tessa alles stehen liegen und rannte, so schnell es ihr möglich war in dieser schwankenden Welt, auf die Straße. "Lass sie in Ruhe!", brüllte sie den Typen an, dabei war es ihr völlig egal, dass sie lallte und wie sie dabei wirken musste. Sie kam bei ihm an und funkelte ihn bestmöglich aus ihren glänzenden Augen an, der Blick leicht über deine Augen gerichtet. "Ich sagte, lass sie in Ruhe."
"Verzieh dich, du Suchtie", warf er ihr an den Kopf. In einer einzigen, kravtvollen Bewegung ihres Armes, hieb sie auf die Verschließung von seinen Händen an Rachel. Die Kraft reichte aus, dass er sie losließ. Er wandte sich ihr zu, wollte sie schlagen, doch trotz ihres Alkoholspiegels konnte Tessa ausweichen, seinen ausgestreckten Arm packen, seinen Schwung zu ihren Gunsten nutzen und ihn gegen die Wand schmettern. Sie stolperte zurück, suchte einen Moment ihr Gleichgewicht, ehe sie wieder bei ihm war, seinen Arm packte und ihn diesem hart auf seinen Rücken verdrehte und so gegen die Wand drückte. "Ich sagte, lass sie in Ruhe", zischte sie ihm lallend ins Ohr, ehe sie ihn endlich losließ, hoffend, dass die Botschaft angekommen war. Sie musste sich an der Wand festhalten, damit der Schwindel sie nicht zu Boden gehen ließ.
Rachel:
In den darauf folgenden Wochen dachte Rachel noch oft an Tessa, über das, was alles passiert war und was gesagt wurde. Rachel bereute einige ihrer Worte, doch im Endeffekt war ihr bewusst, dass sie Tessa nur helfen wollte und Tessa auf ihre eigene Art versucht hatte, Rachel vor sich zu beschützen - selbst, wenn die Brünette ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Zu allem Leid kam jedoch noch Quincy hinzu, welcher ihr deutlich gemacht hatte, dass er mehr als nur Freundscchaft wollte. Dass er mehr fühlte ... was Rachel jedoch nicht erwiderte. Er war ihr bester Freund, oft auch nur ihr einziger Freund. Die beiden hatte so viel gemeinsam, sahen sich fast täglich und diese Gefühle von ihm machten alles kaputt und Rachel Leben nur noch komplizierter. Sie hasste es. Sie hasste das alles so sehr, doch war Quincy immer für sie da gewesen, auf seine ganz eigene, merkwürdige Art eben. Sie dachte viel darüber nach, sehr viel. Ab und an erwischte sie sich sogar bei den Gedanken es nicht einfach zu versuchen, zu sehen, ob Gefühle wachsen würden. Doch wäre das auf der anderen Seite einfach nicht richtig. Da war nichts, keine Liebe, kein kribbeln, nur Schmerzen im Magenbereich, wenn sie an die Zusammenarbeit mit ihm dachte. Nicht einmal der Arbeitsplatz war noch ein Zufluchtsort.
Als er sie letztlich um ein zweites Date bat, stimmte sie dem zu (mit dem Hintergedanken, dass vielleicht ja doch Gefühle kommen würden). Doch der Abend zeigte ihr erneut, dass er einfach nur ein Freund für sie war. Sie musste immer wieder an Tessa denken, merkte nicht einmal wie sehr sie ihre Gedanken eingenommen hatte - doch war da kein Platz mehr für ihn, für irgendjemand anders. Nein. So war sie doch ganz froh, dass der Weg zu ihr nach Hause nicht allzu weit weg war und sie so wenigstens nicht lange mit ihm noch durch die Gegend laufen musste. Gerade als sie ihm all diese Gedanken mitteilen wollte, sich herzlich entschuldigen wollte ... da wurde sie an eine kalte, harte Mauer gedrückt und geküsst. Okay, nein! Ohne zu zögern, total perplex und absolut sicher, das hier nicht zu wollen drückte sie sich von ihm weg (was schlecht möglich war, da hinter ihr eine Wand war), drückte ihn von sich. Doch schien er in einem vollkommenen Rausch der Gefühle (oder so) zu sein, er zerstörte wirklich alles was die beiden hatten mit diesem einen Moment, in dem er ihr nein, mit einem nein beantwortete und mit festen Griff gegen die Wand drückte. Panik stieg in ihr auf, ihr Herz raste wie verrückt und ohne darüber nachzudenken, versuchte sie irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollte das hier nicht, nichts von dem, was er da vielleicht gerade im Kopf hatte. Doch kam jemand, sie hörte die Schritte und dann die Worte. Eine bekannte Stimme - Tessa. Alles geschah so schnell, dass sie erst wieder klar bei sich war, als Quincy sie bereits losgelassen hatte, Tessa an einer Wand lehnte (wahrscheinlich um nicht umzufallen) und sie frei von allen Griffen und Blicken war. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihr bereits Tränen über die Wangen gelaufen waren. Sie hielt eines ihrer Handgelenke, wusste gar nicht was sie tun sollte ... sie dreht sich einfach um und ging. Sie wollte einfach nur weg, weit weg. Ganz weit weg. Immer weiter und weiter, bis sie Zuhause war. Sie sperrte alles ab, kontrollierte mehrmals, ob sie es auch wirklich getan hatte, schaltete die Lichter aus und setzte sich in eine Ecke ihres Wohnzimmers. Sie war gar nicht da. Sie wollte gerade nicht einmal existieren.
Tessa:
Tessa lehnte da, ließ Quirinn nicht aus den Augen. Er tat das gleiche. Er atmete heftig, in seinem Blick - soweit Tessa das im Moment beurteilen konnte - nichts weiter als Hass.
Und plötzlich bewegte sich jemand zwischen ihnen. Rachel bewegte sich. Als sie geradewegs an Rachel vorbeilief - wohlgemerkt ohne sie eines Blickes zu würdigen, konnte Tessa Tränenspuren auf ihrem Gesicht erkennen. "Rachel!", rief sie, zeitgleich mit Quirinn. Der Kerl machte Anstalten, Rachel folgen zu wollen. Ohne großartig nachzudenken, streckte Tessa ihre Faust aus und ließ sie in Quirinns Bauch krachen. Nach Luft schnappend sank er auf die Knie.
"Du bist ein solcher Vollidiot, du Spast", lallte Tessa mit einer dieser herablassenden Stimmen, die einen geradewegs wie ein Pfeil durchbohrten. "Verzieh sich, bevor es noch schlimmer wird", knurrte sie. Sie ging sicher, dass er in die andere Richtung stolperte, nachdem er wieder stand, dann machte sie sich selbst auf, Rachel zu folgen.
Sie war nie bei ihr Zuhause gewesen. Aber natürlich hatte Rachel ihr dennoch einst erklärt, wo sie wohnte. Gott sei Dank! Mit einer Hand immer an der Häuserwand entlangfahrend, schlingerte Tessa über die Bürgersteige. Sie missachtete die verächtlichen Blicke anderer, ignorierte irgendwelche idiotischen Zurufe. Alles woran sie denken konnte, war Rachel. Sie brauchte jetzt jemanden. Und scheiß auf alles, was passiert war, scheiß drauf, dass sie selbst gerade völlig besoffen war: sie wollte dieser jemand sein.
Da! Sie sah das Haus, welches Rachel ihr beschrieben hatte. Die Buchstaben auf den Klingeln tanzten vor ihren Augen. Sie musste mit ihrem Gesicht ganz nah an die kleinen Schildchen gehen, damit sie endlich ruhig und klar genug dalagen und sie sie entziffern konnten.
Für einen Moment glaubte sie, es sei das falsche Haus.
Dann sah sie es. Da! Dr. R. Dalton.
Mit einem Finger drückte Tessa auf die Klingel. "Komm schon", murmelte sie leise. "Komm schon, Rachel, bitte, komm schon." Sie hörte das Klicken der Sprechanlage.
"Rachel, ich bins. Tessa. Dein Freund ist weg." Ihre Stimme war schwer, sie selbst fühlte sich ebenso. Bitte, Rachel dürfte sie nicht hier draußen stehen lassen, nur weil sie besoffen war. Sie wollte Rachel helfen. So unbedingt. Mit jeder Faser ihres Körpers. Der Ausdruck auf Rachels Gesicht, als sie fort gerannt war... die Tränenspuren auf ihren Augen...
Sie lehnte ihre Stirn auf das kalte Glas der Tür. "Bitte", murmelte sie nochmal leise. Flehte, dass die Tür sich öffnen sollte...
Rachel:
Erst als sie in diesem dunklen Ecken ihres Wohnzimmers saß, verließ die Panik sie langsam. Sie beruhigte sich, erkannte, dass sie nun allein war, sicher. Niemals hätte sie so etwas von Quincy erwartet, niemals. Nicht einmal im Traum. Tief erschüttert spielten sich die wenigen Sekunden vor ihrem Auge wieder, immer und immer wieder - bis es klingelte. Sie zuckte auf, schmiss dabei die Vase neben sich um und zuckte durch das laute zerscheppern erneut auf. Wer war das? Sie wollte nicht ... nein, sie wollte niemanden hören oder gar sehen. Nein.
Einen ganzen Moment starrte sie zu der Tür, der Klingel ... bie sie sich letztlich doch mit dem letzten Mut, den sie gerade noch übrig hatte aufrichtete und den Hörer der Innenstation abhob. Sie sagte nichts, doch das war auch nicht nötig, da Tessa sofort anfing in den Lautsprecher zu reden. Es hörte sich so an, als würde sie gleich mit der Tür ins Haus stürzen, als würde sie jeden Augenblick einfach einschlafen oder das Bewusstsein verlieren. Doch nahm sie das nur als Nebensache mit. Gerade konnte sie sich damit nicht befassen. Ohne Worte legte sie den Hörer wieder auf, wandte sich ab und wollte zu Bett gehen, ohne Tessa hinein zu bitten. Doch ... sie konnte nicht. Sie konnte sie nicht dort stehen lassen, nicht sie, nicht Tessa. Weshalb sie nach einigen Sekunden doch den Knopf drückte, damit die Haustür sich öffnen würde.
Sie blieb an ihrer Tür stehen, hielt sie verschlossen und lauschte. Sie erkannte an den Schritten, dass es wohl wirklich Tessa war (sie musste einfach sicher gehen) und das erleichterte sie erneut ein wenig. Leicht öffnete sie die Tür und blickte zu der Barkeeperin, die genau so fertig mit ihrem Leben aussah, wie Rachel sich gerade fühlte. Gerne wäre sie nun auch so betrunken, betäubt. Doch dank ihr war nichts weiter schlimmes passiert. Dank Tessa ging es ihr noch halbwegs gut, wer wusste schon, wohin das alles geführt hätte. Also ließ Rachel sie hinein in ihre dunkle Wohnung.
Tessa:
Tessas Herz raste. Das Klicken war ertönt. Rachel hatte wieder aufgelegt. Aber kein Summen ertönte. Die Tür gab unter ihren bebenden,f lehenden Händen nicht nach. Und doch weigerte sich Tessa aufzugeben, weigerte sich, zu gehen. Sie blieb. Sie betete. Und dann, auf einmal, war es erhört worden.
Die Tür gab unter ihrem Gewicht nach und ging nach innen - und fast hätte Tessa komplett den Halt verloren und wäre zu Boden gegangen. Am Treppengeländer konnte sie sich noch fangen, stieg allmählich auf, bis sie endlich vor Rachels Wohnung ankam - die Tür einen Spaltbreit offen. Und in diesem Spalt konnte sie Rachels Gesicht sehen.
Ihre Welt drehte sic. Sie starrte auf Rachels Gesicht. Sie wirkte so eledigt, so...gebrochen. Nein, das durfte sie nicht zulassen! Was hätte Tessa nicht dafür gegeben, gerade nüchterner zu sein...
Einen Moment standen sie da, dann öffnete Rachel die Tür. Tessa trat an ihr vorbei. Rachel hatte kein Licht angemacht. Es war alles dunkel. Es war ohnehin nicht wichtig. Sie streckte einen Arm aus, an Rachel vorbei und shloss die Tür wieder mit einem Drücken.
"Komm her", murmelte Tessa leise, zog sie in ihre Arme und saugte ihren Duft in sich auf. "Komm her. Ist schon gut, ist alles gut." Sie hielt sie. Eine Hand auf ihren Hinterkopf gelegt, die andere auf ihrem Rücken.
Sie würde nicht zulassen, dass irgendjemand Rachel etwas antat.
Das würde sie nicht zulassen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.
Niemals.
Rachel:
Es war befremdlich Tessa zu sehen, besonders nachdem was gerade passiert war. Rachel hatte zwar schon vergessen, wie sie nach Hause gelaufen war, doch nicht, dass Tessa wie ein tollwütiger Hund (positiv gesehen) aus der Bar gestürmt (fast gestürzt) war um ihr - Rachel - zu helfen. Sie zu beschtützen. Sie war ihr dankbar dafür, selbst, wenn sie das nicht sagen konnte oder überhaupt auch nur einen Blick zu ihr gewandt hatte. Erst jetzt sah sie Tessa an. Rachel wusste gar nicht, was sie tun sollte. Kein Wort schien angemessen zu sein. Tessa schien wohl die einzige, große Ausnahme zu sein. Es tat gut, sie zu sehen. Teilweise.
Zögernd ließ sie es zu, dass die Frau sie in ihre Arme zog. Sie war gerade erst im Vertrauen erschüttert worden, da wollte sie nicht sofort wieder den gleichen Fehler machen. Doch Tessa würde ihr nie etwas tun, niemals. Allerdings ... hatte sie das auch von Quincy gedacht. Noch immer verstummt lehnte sie ihren Kopf irgendwo an Tessa ab, es war ihr egal, dass es nicht einmal gemütlich war. Sie wollte gehalten werden, selbst wenn sie das von sich aus niemals gesagt oder angedeutet hätte. Auch jetzt wollte sie das nicht allzu sehr zeigen. Sie konnte den Alkohol riechen, doch es war ihr egal. Es war ihr egal, dass Tessa noch immer so viel trank ... nicht auf sie gehört hatte ... dass sie sie von sich gestoßen hatte. Das war alles nicht mehr wichtig.
''Du musst doch ... sicher zurück.'', murmelte Rachel in ihr Oberteil, welches sie scheinbar mit erneuten, unbewussten Tränen genässt hatte. Es würde sicher gehen, sie würde sicher klarkommen. Allein, im Dunkeln. Sie musste, würde es müssen. Ja und Morgen ... Morgen müsste sie zur Arbeit. Sie würde ihn sehen. Was sollte sie nur tun? ... Bei diesem Gedanken brach sie dann schließlich doch entgültig in Tränen aus, es fühlte sich übertrieben an. Doch es schien eine Mauer gebrochen zu sein, die schon viel zu lange, viel zu viel zurückgehalten hatte.
Tessa:
Im ersten Moment spürte Tessa Rachels Anspannung. Ihre Angst. Doch sie legte sich. Erst kamen ihre Arme, dann schließlich ihr Kopf auf ihrer Brust, dann ihr ganzer Körper. Und Tessa hielt sie. Hielt sie einfach nur. Hier im Flur, hier in völliger Dunkelheit. Atmete und hielt sie, roch ihren wundervollen Duft. Sie würde immer für sie da sein.
"Das ist gerade nicht wichtig. Mach dir darum keine Sorgen", flüsterte Tessa nur, strich ihr sanft über die Haare, über ihren Hinterkopf. Ihr war bewusst, dass die BAr nach wie vor offen war. es waren zwar nur noch zwei Tische besetzt oder so, aber dennoch. Es war ihr bewusst, dass diese nicht bezahlen würden, dass sie wütend werden würden. Es war ihr bewusst, dass man sie vielleicht ihres Geldes beraubenw ürde, dass man sie vielleicht einigen Flaschen Alkohols berauben würde.
Aber es war ihr egal.
Rachel brauchte sie gerade. Und das war wichtiver. Viel wichtiger. Unendlich viel wichtiger.
Sie lauschte Rachels zitternden Atem - und plötzlich krallten sich Finger in ihre Haut, der dünne Körper verkrampfte sich unter ihren Armen. Und Tessa wusste, dass sie genau an dem Ort war, an dem sie sein sollte. Hier und nirgendwo anders.
"Sch. Ist schon gut. Ist schon gut", murmelte Tessa. Sie spürte, wie Rachels Körper zusammenzusacken drohte, hielt sie fest in ihren Armen und ließ sich gemeinsam mit ihr - ohne sie loszulassen - ungalant zu Boden sinken. Einfach auf den Boden des Flures. Sie streichelte ihren Arm, hielt sie bei sich udn zeigte ihr einfach nur, dass sie nicht allein war.
Dass sie nicht allein hier durch musste.
Sie war für sie da. Und sie würde nicht zulassen, dass Rachel zerbrach, wie sie selbst zerbrochen war. Unter keinen Umständen.
Rachel:
Sie wusste gar nicht, wie lange die beiden dort in dem dunklen Raum waren, schweigend, irgendwie auf dem Boden sitzend - aber es tat gut. Es tat verdammt gut. Am liebtsen hätte sie Tessa nie wieder losgelassen, hätte sie nie wieder gehen lassen ... Doch das musste sie, genau so wie sie diesen Raum wieder verlassen musste. Doch war sie froh, dass sie sich immer mehr beruhigte, wieder zu sich fand und wirklich realisierte, was eigentlich passiert war. Irgendwann starrte sie nur noch nachdenklich, mit Kopfschmerzen geplagt und müde in die dunkle Leere des Raumes, den Kopf noch immer an Tessa gelehnt. Sie hatte ihr geholfen, war nun für sie da und dieser Gedanke hätte ihr sogar fast ein kleines Lächeln auf die Lippen gezaubert. Sie wollte nicht mehr an Quincy denken, an den nächsten Morgen, an die Arbeit, an den Streit mit Tessa. Mit einem tiefen Atemzug löste sich die Biologin somit von dem warmen, gut riechenden, gemütlichen Körper, wischte sich noch einmal über ihr Gesicht, die Augen, die Wangen ... doch es war alles bereits getrocknet. Es fühlte sich eklig an, sie fühlte sich eklig. Schwach. Ja, sie hatte sich nicht einmal wehren können. Ihre Stärke war stets in ihrem Kopf gewesen, aber körperlich ... ''Danke.'', murmelte sie leise in Tessas Richtung, traute aber gar nicht sie anzusehen (selbst, wenn die beiden kaum etwas erkennen konnten). Sie schämte sich für diese ganze Situation, für das was passiert war, dafür, dass sie so schwach gewesen war. Sie überkam sofort ein Schauer, der warme Körper von Tessa fehlte ihrem sofort. So legte sie ihre Arme um sich und strich sich mit dem Händen über die Oberarme. Es war zum Glück noch dunkel, sie hatte sicher schon einmal besser ausgesehen. ''Danke ... dass du mir geholfen hast. Ich ...'', sie verstummte wieder. Würde sie jetzt anfangen darüber zu reden, würde sie wohl wieder mit ihren Tränen kämpfen müssen und das wollte sie nicht. Nein, absolut nicht.
Tessa:
Ewigkeiten saßen sie da. Anfangs gab es nicht als Rachel. Ihr Schluchzen, ihre Tränen, ihre bendenen schulter, welche sie fest hielt, an sich gezogen, ihr Halt gab. Dann, nach einer Weile, war Tessa einfach nur absout schwindelig. Sie legte ihren Kopf nun selbst mit geschlossenen Augen nach hinten, Rachel weiter haltend. Ihre Gedanken flossen träge und unzusammenhängend dahin. Sie fragte sich, wie ihre Bar wohl aussehen mochte. Sie machte scih Sorgen um Rachel. Ob sie vielleicht ein Eis haben wollte? Was geklaut sein würde?
Und dann nachher, war da nur noch vollkommene Erschöpfung - genauso wie bei Rachel offenbar. Das Beben und Zittern war weniger geworden, das Schluchzen verklungen. Immer noch hielt Tessa sie, war für sie da und bereute es keine Sekunde lang.
"Sch", machte Tessa, als Rachel sprechen wollte. Sie konnte den Kloß in ihrem Hals nahezu entstehen hören. "Sch, ist schon okay. Du musst nichts sagen", murmelte sie leise und gab ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel.
Sie war vielleicht betrunken, aber sie war nicht dumm. Sie wusste, dass Rachel für eine Weile bezogen auf alles Sexuelle schreckhaft sein würde. Und das war okay. Das war es wirklich.
Wieder saßen sie da. Es war erschreckend, wie egal ihr ihre Bar anscheinend geworden war. Wie wenig es sie kümmerte was man ihr stehlen würde, ob ihre Bar überhaupt noch stehen würde. Es war ihr tatsächlich einfach egal.
"Möchtest du irgendwas?", fragte Tessa schließlich leise. Strich Rachel leicht über die Schulter, streichelte sie. "Ein Eis, ein Kaffee, ein Cocktail? Irgendwas anderes?" Sie würde ihr alles holen. Denn Rachel bedeutete ihr viel. Sie bedeutete ihr wirklich viel.
Warum nur hatte sie sie jemals von sich weggestoßen?
Serenity
Gelöschter Benutzer
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 17:299. Tag
Tessa:
Tessas Augen klebten. Mühsam versuchte sie zu blinzeln. Ohne Erfolg. Sie versuchte es nochmal. Diesmal öffneten sich ihre Lider langsam, ihre verfangenen Wimpern lösten sich. Sie lag in einem abgedunkelten, ihr völlig fremden Zimmer, blikte an eine ihr völlig fremde Decke. Ihre Augen fühlten sich geschwollen und erschöpft an. Ihr Magen dumpf, ebenso wie ihr Kopf. Sie war sogar zu erschöpft für einen Kater, was? Sie dachte an den vergangenen Tag. An Rickys Grab. An ihr Bild. Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. "Shit", flüsterte sie müde und erledigt, fuhr sich mit einer Hand über die Augen. Sie wusste nicht, wo sie war, sie wusste nicht, was geschehen war. Sie hatte bereits geschwankt, als sie mit einer vollen Flasche Vodka zum Friedhof gegangen war und dort hatte sie noch weitergetrunken. Es schmerzte. Es schmerzte so sehr.
Sie schluckte und richtete sich auf. Sie war angezogen. Immerhin etwas. Sie schwang ihre Beine vom Bett und ging vorsichtig zur Tür. Sie fühlte sich, als hätte man sie wie ein Auto gegen eine Mauer geschmettert. Einfach nur am Ende. Zwei Monate. Zwei Monate... Wo sie wohl wahr?
Sie öffnete die Tür. An einem kleinen runden Esstisch saß eine ihr nur zu bekannte Frau, eine schwarze Brille auf. Dennoch konnte sie sie direkt erkennen, wie auch nicht. "Oh shit", flüsterte Tessa erneut, fuhr sich mit einer Hand durch ihre Haare. Rachel. Rachel hatte sie gefunden. Das bedeutete, sie musste es herausgefunden haben. Musste das mit Ricky herausgefunden haben, mit ihrer Tochter. Wusste jetzt, wie kaputt sie tatsächlich war. Schließlich hatte sie gestern ihr Innerstes schamlos offengelegt, nicht wahr? Sie konnte sich vielleicht nicht dran erinnern, aber sie erinnerte sich an das gesamte Gefühl gestern. Und Rachel hatte sie gesehen. Fuck, Rachel hatte sie gesehen...
Langsam ging sie auf den Tisch zu, an dem Rachel saß. "Du weißt es, hm?" Eine lkitzekleine Hoffnung in ihr existierte noch, dass es irgendeinen anderen Grund geben mochte. Irgendeinen, warum sie hier war. "Wie spät es ist?" Sie konnte nicht mal ansatzweise einschätzen, wie lange sie wohl geschlafen hatte. Sie wusste ja noch nichtmal ansatzweise, um welche Zeit sie üebrhaupt eingeschlafen war.
Rachel:
Es war eine Tortur Tessa zu sich nach Hause zu bringen und dort ins Bett zu verfrachten. Die meiste Zeit über hatte sie das Gefühl sie zu tragen, ohne Tessas Hilfe - denn war sie praktisch im Auto total zusammengesackt. Aber das war okay, sie konnte damit umgehen. Sie war Ärztin. Sie würde das schaffen. Rachel legte Tessa vorsichtig in ihr Bett, umwickelte sie förmlich mit ihrer Decke und legte noch zwei Kissen an die Seite des Bettes, falls sie aus dem Bett fallen sollte. Ihren Nachttisch schob sie ein wenig zur Seite und auch die Tür verschloss sie nicht ganz. Es war für sie noch mitten am Tag, doch würde Tessa sicher sehr lange schlafen und während diese das auch tat, kümmerte sie sich darum, dass sie erst einmal frei bekam. Darum wollte sie sich keine Sorgen machen müssen.
Sie kontrollierte den ganzen Tag und auch die ganze Nacht wie es Tessa ging, ob noch atmete, ob sie zu warm oder zu kalt hatte. Vor allem in der Nacht konnte es zu supraventrikulären Tachykardien oder einem Schockzustand kommen. Manchmal stand sie aber auch nur da und beobachtete die Frau nachdenklich, ein wenig verzweifelt und traurig. Sie würde ihr so gern den Schmerz nehmen. Und als endlich der Morgen anbrach und sie noch immer kein Auge zugemacht hatte, machte sie sich erst einmal einen starken Kaffee. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass der Tag anstrengend werden würde. Für beide Frauen.
Tessa wurde erst gegen Mittag wach, sie hatte unglaublich viel geschlafen, fast 20 Stunden. Ihr Körper hatte das aber gebraucht, dringend. Hier gab es keinen Wecker, nichts, das störte. Ihre Wohnung war ruhig, sie hatte das Zimmer extra abgedunkelt. Mit müden Augen blickte sie zu Tessa, die wenig Begeisterung aufbringen konnte hier zu sein. ''Ja, ich weiß es.'' Es war wohl unnötig tiefer auf das Thema einzugehen, denn war absolut klar, was oder wer gemeint war. ''Es ist fast 13 Uhr.'', antwortete Rachel ruhig, ehe sie aufstand, ein Glas aus ihrem Schrank in der Küche holte, es mit Wasser füllte und eine Tablette zum auflösen hineinschmiss. ''Hier, trink das und setz dich.'' Sie reichte es Tessa als sie wieder zu dem Tisch kam und ihr noch eine Schmerztablette auf den Tisch legte.
Tessa:
Es war eine bedrückende, angespannte Stimmung. Was Stress verschwiegen hatte - obwohl sie schon mehrmals miteinander geschlafen hatten - hing wie eine Gewitterwolke in der Luft. Rachel wusste es, sie sagte es ihr. Verdammt.
Nur langsam folgte sie Rachels Aufforderung sich zu setzen. Sie nahm die Schmerztablette und drehte sie zwischen ihren Fingern, betrachtete sie dabei. Ihr Kopf war riesig, lochte, stechend, schmerzhaft, brummend, ließ kaum einen Gedanken zu. „Danne", sagte Tessa nur, warf sie sich in den Mund und schluckte es mit ein wenig Wasser hinunter. Sie fühlte sich dumpf, zerschlagen. Erschöpft, es war Mittag. Es musste der nächste Tag sein. Verdammt, wie lange hatte sie nur geschlafen? Sie war völlig fertig. Einfach komplett.
Sie hielt die Spannung nicht aus. Selbst über den Kater hinweg. Sie musste es jetzt tun.
„Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.", begann sie und blickte auf. Sie schmeckte Tränen in ihrer Kehle, einen Druck in Hals und Brust. Sie wollte Rachel alles erzählen. Alles. Keine Geheimnisse. Vielleicht würde sie dann auch verstehen, warum eine Beziehung keine gute Idee war. Sie musste es ihr sagen. So schrecklich und furchtbar es auch würde. Sie holte tief Luft. Wünschte sich einen Irish Coffee her, aber darauf konnte sie nicht warten. Je eher sie es hinter sich hatte, desto eher konnte sie sich in ihrer Bar einschließen und...tja. Keine Ahnung was tun. Vermutlich betrinken. „Ich hab Ricky durch eine Vergewaltigung bekommen. Ich erinnere mich nicht daran. Ich war 21 und man hat mir KO-Tropfen untergejubelt. Ich...erinnere mich an den Vorfall selbst nicht." Sie schüttelte den Kopf. Ihr Zeigefinger folgte der Holzmaserung des Tisches. „Ricky war...war alles für mich. Sie..." Der Druck in ihrem Hals wurde stärker. Tränen glänzten schon wieder in ihren Augen. „Sie war schon immer sehr wild. Fröhlich. Begeisterungsfähig. Hat mir jeden Freundschaft geschlossen. Sie hätte dich gemocht." Tessa lächelte und das Lächeln war von Trauer durchzogen. „Sie hatte keinen Vater, ist in einer Bar aufgewachsen und war dennoch..." Sie fand kein Wort. Eine kleine Träne löste sich, welche sie sofort beiseite wischte. Der Schmerz in ihrem Kopf wollte sie umbringen. Ihre Hände zitterten. Sie zitterten heftig. „Es war ein Zugunglück. Sie waren auf Klassenfahrt in Salem. Ich hab noch..." Ihre Stimme begann unwillkürlich zu zittern, aber im Vergleich zum Vortag hatte sie sich viel besser unter Kontrolle. „Ich hab noch am letzten Tag vorher mit ihr telefoniert. Sie hat mir von Hexen erzählt und von so vielen Fotos die sie gemacht habe, die sie mir zeigen wolle sie... shit." sie hielt es nicht aus. Ihr Herz zerbrach. Es zerbrach einfach, zum tausendsten Mal. „Es war das Schlimmste, als die Polizei in der Bar stand. Ich wusste es. Ich weiß nicht woher, aber..." Sie presste ihre Kiefer fest aufeinander und schüttelte den Kopf.
„Es tut mir leid.", wiederholte sie. Sie hatte Rachel da nicht mit reinziehen wollen.
Rachel:
Rachel wusste selbst nicht so recht, wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollte. Das alles war so gewiss nicht geplant, weder von ihr noch von Tessa. Nicht einmal jetzt hätte sie gedacht, dass Tessa ihr wirklich etwas erzählen würde, doch als sie anfing zu sprechen, setzte sich Rachel wieder an den Tisch. Ihre Aufmerksamkeit galt nur ihr und ihren Worten und das was sie erzählte erschütterte sie zutiefst, sodass sie noch während Tessa sprach nach einer ihrer zitternden Hände griff. Fast schon instinktiv. ''Es muss dir nicht leid tun, Tessa ...'', war das erste, was sie klarstellen wollte.
Sie war ein Mensch, sie hatte Schmerzen, sie litt an dem Verlust ihrer Tochter und da war keine Reaktion falsch. Absolut keine. ''Ich kann nicht in Worten fassen, wie schrecklich leid mir das alles tut. Auch, wenn dir das absolut nichts bringt und ich dir deinen Schmerz nicht nehmen kann.'' Sie versuchte sie nicht allzu bemitleidend anzusehen, sie wusste, dass viele das nicht wollten und sich damit unwohl fühlten und das war das letzte, was sie wollte. ''Aber das ändert alles nichts für mich. Ich bin Gestern zur Bar gekommen um mit dir zu reden, da wusste ich noch nichts von all dem. Doch selbst jetzt bin ich mir meiner Worte sicher.'', nickte sie.
Jedoch war das gerade Nebensach, Rachel wollte ihr nur klarmachen, dass sie jetzt nicht einfach die Fliege machen würde, egal wie sehr Tessa das gerade auch wollte. Egal wie lange sie sie noch von sich schieben wollte. ''Ich kann verstehen, dass du mir das alles nicht erzählt hast und du musst mir auch nicht alles erzählen, aber du kannst. Ich möchte für dich da sein. Ganz gleich wie das auch immer aussehen mag.'' Sie war froh, dass Tessa die Nacht überstanden hatte und nun vor ihr saß, auch wenn ihr Anblick und das Wissen, dass ihr Herz in Scherben zerschmettert auf dem Boden ihrer Seele lag sie zutiefst bestürzte. Sie war hier.
Tessa:
Tessas zitternde Finger umschlossen Rachels Hand, mit festem Griff. Verkrampften sich um die ihren, so fest, als wolle Sie ihr die Finger brechen, aber sie hatte sich kaum unter Kontrolle. Zumindest ihre Hände nicht.
Tessa atmete tief ein und wieder aus. Ein und aus. Ein und aus. Versuchte sich irgendwie zu beruhigen, sich wieder zu fassen. Sie selbst zu sein. Ihre Hände zitterten. Gott, hätte sie gerade gerne einen Shot. Nur einen kleinen, zur Beruhigung, nur ein bisschen. Doch Rachel würde es nicht verstehen.
Die Barkeeperin nickte nur leicht auf Rachels Mitleidsbekundungen. Es schmerzte, es schmerzte sehr. Noch dazu gesellte sich wieder das Verlangen in ihr dazu, das Verlangen nach Alkohol. Sie musste gehen. Im nächsten Kiosk könnte sie Halt machen und sich irgendwas holen. Shit, sie lechzte nahezu danach. Sie wollte es und brauchte es. Ihr Blick richtete sich auf Rachels Augen, die voller Sorgen waren und natürlich auch Mitleid aussprachen, selbstverständlicher Weise.
Sie konnte es nicht verstehen. Nicht wirklich, auch wenn ihre Worte mehr als nur lieb gemeint waren. Tessa hob eine zitternde Hand an ihre schmerzende pochende Stirn, die kaum fähig war, richtig zu denken und rief sie sich. Sie musste versuchen, sich kurz zu konzentrieren. Nicht an Alkohol zu denken. Nicht an...
Alkohol!
Verdammt. Sie schluckte, ihre Kehle war trocken, ihre Brust schmerzte, ihre Hände zitterten. „Danke, ehrlich", sagte Tessa leise mit ihrer tieferen, natürlicherweise verruchten Stimme und sah ihr in die Augen. Es war nicht gelogen, sie war ihr wirklich dankbar, dass sie ihr beistehen wollte, aber gerade hatte nur noch der Alkohol Platz in ihren Gedanken. Aber das konnte sie Rachel nicht sagen, oder? Aber sie brauchte einen Schluck. Nur um Rachel richtig zuhören zu können, mehr nicht, das war doch nicht so schlimm, oder?
Wären sie bei ihr in ihrer Bar, hätte Tessa hunderte Ideen, unbemerkt an etwas Alkohol zu kommen, aber hier... ging es einfach nicht.
Tessa stand auf. „Ich danke dir Rachel, wirklich. Und es tut mir leid, dass ich gestern...nicht wirklich in der Lage war, mit dir zu reden. Aber..." Rachel wusste es jetzt, sie hatte das Gefühl zu fallen, tief zu fallen. Sie brauchte Alkohol. „Ich muss langsam zu meiner Bar zurück."
Kein galanter Übergang, wusste sie selbst, aber besser bekam sie es nicht hin. Es tat ihr leid, Rachel so abzuwürgen, vor allem, weil sie ihr offenbar was sagen wollte, aber sie konnte sich gerade nicht konzentrieren, sie konnte nicht und ging zur Tür.
Rachel:
Ein kurzer Blick richtete sich auf die Hände der beiden, sie konnte sich denken, dass Tessa gerade nur den Alkohol im Kopf hatte und ihren Worten nicht wirklich folgen konnte oder wollte. Aber das war nun einmal so, wenn man Entzugserscheinungen hatte und Rachel konnte es ihr nicht verdenken. Niemand konnte das. Rachel hatte Gestern gesehen wie weit Tessa es kommen lassen würde, sie hatte an dem Tag an dem sie in Krankenhaus gesehen, wie egal ihr das Leben war. Ihr Leben. Doch sie war Rachel nicht egal, im Gegenteil. Tessa hatte schon jetzt einen großen Platz in ihrem Herzen ergattert und selbst, wenn diese sie weiterhin von sich stoßen würde, würde sie nicht einfach so tun können, als wäre nichts ... als wäre ihr das alle egal. ''Was Gestern passiert ist ... Das muss dir nicht leid tun. Du hast dir diesen Schmerz schließlich nicht gewünscht.'', seufzte sie, bevor Tessa aufstand.
''Warte!'' Sofort eilte sie Tessa hinterher und stellte sich zwischen sie und die noch verschlossene Tür. Wenn sie jetzt gehen würde, würde sie vielleicht genau so enden wie Gestern, oder schlimmer ... ''Bitte tu' das nicht.'' Natürlich konnte sie das Gefühl nicht nachempfinden, das Verlangen nach dem Alkohol um ihre Schmerzen zu betäuben. Sie würde gehen, trinken und immer weiter trinken. ''Ich kann nicht dabei zusehen, wie du dir das antust. Ich bin nicht gut darin, Probleme zu ignorieren.'' Ihr Herz schlug ein wenig schneller, sie war aufgeregt. Hatte Angst davor, was Tessa tun würde. Was sie sagen könnte.
Tessa:
Es stimmte. Sie hatte sich diesen Schmerz nie gewünscht. Ihn nie gewollt. Und sie würde ihm auch keinen Menschen der Welt wünschen. Es zerriss einem das Herz, riss einem alle Eingeweide heraus. Es war eine Dunkelheit, ein Schmerz, eine Pein, die mit nichts, was man kannte, vergleichbar war.
Die Erinnerungen an Ricky schmerzten. Das Wissen, dass sie niemals wiederkehren würde schmerzte. Sie brauchte etwas zu trinken, irgendwas. Das war alles, was sie sich noch in ihrem Kopf halten konnte, angefeuert von ihrer ausgetrockneten Kehle, ihren aufgesprungenen Lippenn, ihren zitternden Händen. Sie konnte nicht anders. Es tat ihr leid leid um Rachel, sie so zu verlassen, doch sie konnte nicht anders. Außerdem war es besser so. Rachel hatte jemanden verdient, der nicht so kaputt war, wie sie. Der ein Glück auch leben wollte.
Bevor Tessa jedoch die Tür ganz erreichen konnte, um hinaus zu gehen, stand Rachel auch schon zwischen ihr. Einen Moment blickte Tessa nach unten, erwiderte den Blick ihrer besorgten Augen. Sie seufzte, und wich ihm aus. Hielt ihm nicht stand. Dann jedoch sah sie doch wieder zu ihr. Hob ihre zitternden Hände und legte sie auf Rachels schmale Schultern, ließ sie langsam ihre Oberarme hinabwandern. Sah ihr direkt in die Augen. "Ich tu mir nichts an. Okay?" Sie wollte nur irgendwas trinken. Irgendwas. Irgendwas, was den Durst stillen, ihre Kehle wässern würde. Was ihre Hände ruhig und ihren Kopf ein wenig klarer werden ließ. Allles in ihr kribbelte, alles war trocken.
"Bitte, lass mich gehen", bat Tessa dann. Sie könnte zurückkommen, oder nicht? Wollte sie das? Nein, besser nicht. Besser Rachel lernte, dass das zwischen ihnen...nicht sein sollte. Langfristig würde es Rachel schützen, da war sich Tessa sicher...
Shit, sie brauchte was zu trinken.
Rachel:
Zu gerne hätte Rachel gewusst, was Tessa dachte. Was sie genau tun wollte, was sie trinken wollte, wie sehr ihr inneres Schrie. Sie wollte es wissen, am liebsten wollte sie den Schmerz mit ihr teilen, so dass die Last auf ihren Schultern nicht mehr so groß war. Was sollte sie nur tun? Rachel konnte die Frau schlecht bei sich einsperren, irgendwo festketten und sie zum Entzug zwingen. ''Doch, du wirst etwas trinken und dann kannst du nicht mehr aufhören. Du wirst immer weiter trinken, solange bis du nicht mehr du bist. Oder noch weniger, gar nicht mehr lebst.'' Sie konnte und wollte das einfach nicht zulassen, es stimmte sie traurig und wütend, wütend auf den Alkohol. Er hatte schon viel zu viele Menschen kaputt gemacht und Tessa sollte nicht dazugehören. Sie konnte wieder glücklich werden, sie durfte glücklich werden. ''Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu sein, Tessa. Auch du. Auch jetzt noch. Es scheint ein unerreichbares Ziel zu sein, aber du kannst es zulassen.'' Damit meinte sie nicht einmal das, was zwischen den beiden war. Selbst, wenn sie mit ihrer Hilfe Tessa letztendlich verlieren würde, hätte sie das Richtige getan.
Ihre Hände lehnten an der Tür, ihr Körper presste sich förmlich dagegen, als könnte der Alkohol jederzeit diese von außen eintreten und Tessa mit sich hinaus zerren. ''Du musst nicht so leiden.'' Was sie gestern gesehen hatte, hatte ihr fast das Herz aus der Brust gerissen. Zu sehen wie schrecklich diese Frau leidete, seit Wochen. Es war kaum auszuhalten und sie konnte sich nicht vorstellen, wie weniger auszuhalten Tessas Schmerz war. Wahrscheinlich hätte sie sich auch irgendeiner Droge hingegeben, hätte sich damit umgebracht. ''Mein Vater ist auch Alkoholiker. Nachdem er meine Mutter und einige Monate später meinen Bruder verloren hatte, wollte er nicht mehr so weiterleben. Es ist vielleicht egoistisch, aber ich will nicht dass du genau so endest. Das soll niemand. Niemand.''
Tessa:
Tessa fühlte sich angegriffen. In die Ecke getrennt. Wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Rachels hatte schließlich recht. Tessa wollte trinken. Und irgendwie trank man über den Tag dann immer weiter - hier mal ein Shot, da mal ein Wein, nur so nebenbei. Manchmal regelrecht unbewusst. Aber sie hörte den Vorwurf in ihrer Stimme, hörte es. Und sie hasste sich selbst für den kurzen Gedankenfetzen, wie wundervoll es wäre, wenn es einfach vorbei wäre, einfach... aber nein. Sie war nicht suizidgefährdet. Ihre Hände umfassten Rachels Oberarme ein wenig stärker. „Ich tu mir nichts an.", wiederholte sie dann einfach, in ihre Augen schauend. Vielleicht mochte der Alkohol ihre Leber schädigen. Schon möglich. Aber er half ihr. Er half ihr, nicht in Schmerzen zu ertrinken, er half ihr für einen einzige Moment ein Vergessen hervor zu zaubern, half ihr, sich für kurze Zeit auf anderes konzentrieren zu können.
Sie tat sich nichts an.
„Und außerdem bin ich immer ich, okay?" Der Alkohol holte andere Seiten in ihr zum Vorschein. Seiten, die vor dem Unfall existiert hatten, Seiten, die es ihr erlaubten, sich auf Rachel einzulassen. Auch wenn es sie nüchtern störte, so konnte sie es nicht verteufeln. Die Momente mit Rachel waren schön gewesen, ablenkend und Rachelnwar eine wundervolle Frau... Aber es ging nicht. Nein, es war besser so. Sie hatte Rachel ohnehin schon viel zu tief mit reingezogen.
Und dann, ohne Vorwarnung, schossen Tessa wieder Tränen in die Augen, sie presste die Lippen fest aufeinander, ihr Herz schmerzte bei jedem Schlag. Sie hatte es verdient glücklich zu sein?? Sie schüttelte den Kopf, hatte das Gefühl ein Lastwagen würde auf ihrer Brust liegen und immer weiter die Luft abschnüren. „Nein.", brachte sie heraus, mit vor Tränen glitzernden Augen. „Ricky ist tot. Meine Tochter ist tot. Ich hab es nicht verdient, glücklich zu sein. Ich darf nicht glücklich sein, meine Tochter ist tot. Es wäre nicht richtig." Ihre Stimme zitterte ein Kloß erschien in ihrem Hals. Ihre Hände zitterten nun umso stärker. Sie ließ Rachel los, um sich eine herabfallende Träne sofort weg zu streichen.
Sie brauchte etwas zu trinken.
Nicht so leiden? Wie sollte sie nicht so leiden? Wie? Sie hatte es sich nicht ausgesucht , das hatte Rachel selbst gesagt! Sie würde alles dafür geben, Ricky ins Leben zurück zu holen. Alles.
Tessa wollte nichts mehr als hier raus, sich irgendwo Alkohol besorgen, sich irgendwo in sicherere Welten flüchten. Doch Rachel stand immer noch vor der Tür, presste sich nahezu dagegen, wollte sie nicht gehen lassen. Und begann von ihrem Vater zu erzählen.
Auch Alkoholiker. Das traf tief. Sehr tief. Es machte sie wütend. Was verstand Rachel schon?! In gewisser Weise konnte sie Rachels Vater verstehen, wobei sie sich sicher war, dass sie sich an seiner Stelle um ihre verbliebene Tochter gekümmert hätte, aber wie auch immer. Es interessierte sie nicht. Sie wollte nur noch etwas zu trinken, wollte dem Gespräch hier und der Atmosphäre und den Gedanken an Ricky entfliehen.
„Geh mir aus dem Weg, Rachel", sagte Tessa. Diesmal ihre tiefere Stimme härter. Diesmal bat sie nicht. Es tat ihr leid - es tat ihr wirklich leid - aber es war ihr in diesem Moment auch einfach egal. Sie wollte einfach nur ein wenig Alkohol, nur ein bisschen, etwas anderes hatte keinen Platz mehr, allein dieses Verlangen ließ sie auf seine ganz eigene Art und Weise leiden.
Rachel:
Sie merkte den immer stärker werdenden Griff um ihre Oberarme, doch das ignorierte sie, blickte Tesa weiterhin an. Ernst, traurig, ein wenig verzweifelt. ''Doch, das tust du. Wer es mit Alkohol auf Dauer übertreibt, schadet schließlich - nach vielen anderen Organen in seinem Körper - auch seinem Gehirn. Beim Wernicke-Korsakow-Syndrom etwa, das vor allem schwere Alkoholiker betrifft, sind die Betroffenen zum Teil so verwirrt, dass sie den Ausgang aus einem Raum nicht finden.'', sprach sie fast weinend, sie wusste nicht wie sie ihr klarmachen sollte, was sie sich selbst antat. Es blieb ihr nicht anderes übrig als den Nerd auszupacken. ''Auch über eine kaputte Leber kann Alkohol dem Gehirn schaden. Wer zu oft und zu viel trinkt, provoziert eine Entzündung in der Entgiftungszentrale des Körpers. Dadurch kann es passieren, dass unter anderem zu viel Ammoniak durch die Blutbahn kreist, das den Nervenzellen im Gehirn zusetzt.'' Sie presste sich gefühlt immer mehr gegen die Tür, sie würde nicht zur Seite gehen.
Als Tessa ihre Arme losließ, umgriff sie sich selbst und legte ihre Hände auf die Stellen, auf welche die Hände der Frau wenige Sekunden zuvor gelegen hatten. Sie war unsicher, es tat ihr weh sich so gegen Tessa stellen zu müssen, ihre Wut auf sich zu ziehen. Bewusst und voller Absicht. ''Nein, ich gehe nicht aus dem Weg.'' Noch immer versuchte sie ernst zu bleiben, nicht zu weinen. Sich nicht den Gefühlen hinzugeben, die um sie herum waren, sie angriffen und in eine Ecke drängten. Sie fühlte sich wie als Teenager, wenn sie genau das mit ihrem Vater getan hatte. Als er sie zur Seite stieß, anschrie, an den Haaren aus dem Weg zerrte, nur um sich endlich Alkohol kaufen zu können.
Tessa:
Sie wollte es nicht hören. Sie wollte es nicht hören, was der Alkohol abhängigen antat, sie wollte nicht hören, was alles möglicherweise bei irgendwem irgendwie möglich wär. Es war ihr egal. Ricky war tot. Es war egal. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nicht süchtig war. Sie trank, ja. Trank, um zu vergessen, um den Schmerz zu betäuben, um es irgendwie für ein paar Stunden zu überstehen. Wenn sie wollte, könnte sie jederzeit damit aufhören, aber sie wollte nicht, denn sie brauchte es, weil der Schmerz einfach zu groß war.
Aus Rachels Stimme sprachen die Tränen, auch wenn noch keine sichtbar waren. Unbewusst hatte Tessa ihre Arme verschränkt, starrte Rachel an während all dieser Ausführungen, die ihr Kopf noch nicht einmal ansatzweise aufnahm. Es war auf Durchzug gestellt. Ihr Herz pochte heftig und mit jedem Schlag schickte es das Verlangen durch ihren Körper.
Und Rachel ging nicht zur Seite.
Sie presste sich gegen die Tür, starr, entschlossen.
Tessa konnte nicht anders. Mit starken Händen packte sie Rachel an den Oberarmen und zerrte an Rachel, um sie irgendwie zur Seite zu drängen, weg von der Tür, durch die sie nur hindurch musste, um zu ihrem flüssigen Glück zu kommen. Sie lehnte sich hinein, mit ihrem ganzen Gewicht, all ihrer Verzweiflung, ihrem Verlangen, nur dass ihre zitternden Fingern die Kraft fehlte, und Rachel stellte sich dagegen. Sie rangelten, Tessa schaffte es, Rachel von der Tür fortzuziehen, die ihrerseits sich aber an Tessa festgeklammert hatte und plötzlich gingen sie beide zu Boden.
Rückwärts rutschte Tessa von Rachel weg über den Boden, Umschlag ihre Knie mit ihren Armen, ihr Herz raste. Sie brauchte Alkohol.
Sie rappelte sich auf und stand endlich in der Tür, hielt dort inne, schaute hinunter zu Rachel, mit traurigem, entschuldigendem Blick. „Es tut mir leid."
Und dann war sie raus.
In großen Schritten rannte sie beinahe auf die Straße, sah sich um, orientierte sich, wusste, wo sie war (nicht weit von ihrer Bar) und machte sich auf den Weg. Kaum eine Minute später kam sie am ersten Kiosk vorbei, welchen sie sofort betrat, ihre zitternden Hände versteckte sie bestmöglich in ihren Taschen. Angesichts all des Alkohols verstärkte sich ihr Lechzen nur noch. Sie griff nach der erstbesten Flasche, ohne wirklich drauf zu achten, worum es sich handelte und ging zur Verkaufstheke. Sie kannte den Mann dahinter flüchtig. Kein Wunder.
„Tessa?", fragte er verwundert. Sie schaffte nicht mehr als ein flüchtiges kurzes Lächeln. Sie hatte gerade keinen Nerv für irgendeinen Smalltalk. Sie stellte ihm die Flasche hin. „Einmal das", sagte sie nur kurz und bestimmt. Er nickte, kassierte und schon war sie wieder raus. Ihre Finger verkrampften sich um die Flasche. Es war nicht weit zu ihrer Bar, vielleicht zehn Minuten zu Fuß, aber selbst das erschien ihr gerade zu lang.
Sie zog sich in die erstbeste kleinere Gasse zurück, die sie fand, ihre zitternden Hände brauchten fast eine Minute, um den Ouzo zu öffnen, den sie sich gekauft hatte und dann warf sie den Deckel auch schon beiseite, legte den Kopf in den Nacken und schluckte, schluckte, schlucke.
Sie setzte ab, betrachtete die Flasche und wünschte sich, es würde schon wirken - aber das würde noch lange dauern, sie dachte an Rachel. Ihr Herz stach, sie fühlte sich schuldig, schämte sich und trank direkt noch ein paar weitere Schlucke.
Es hätte niemals so eskalieren sollen.
Mit dem miesen Gefühl, als wäre sie nicht mehr als irgendein wertloses Stück Dreck, machte sie sich, die Flasche halb zwischen Arm und Körper verborgen, auf dem Weg zu ihrer Bar - und hoffte, dass Rachel ihr entweder verzeihen oder fernbleiben würde. Beides wäre besser.
Rachel:
Schon bevor Tessa erneut nach ihrem Armen griff, wusste Rachel was sie vorhatte. Sie sah die Enschlossenheit in den Augen, die Gier nach dem, wonach sie sich verzerrte - dem Alkohol. Demnach war sie nicht allzu überrascht, als sie letztendlich förmlich von der Tür gezerrt wurde und beide mit aller Kraft versuchten ihren Willen durchzusetzen. Stur wie beide waren. Doch letztendlich endete das Ganze nur auf dem Boden, neben einem ihrer wenigen Teppiche, welche von den Beiden bereits in die Ecke des Raumes gedrängt worden war. Es war eigentlich ein Wunder, dass die beiden Frauen nicht noch irgendetwas mit sich zu Boden gerissen hatten, es hatte nichts Schaden genommen. ''Tessa!'', rief sie ihr noch hinterher. Es war alles so schnell gegangen, dass sie gar nicht richtig nach ihr greifen konnte, als sie sich von ihr gelöst und zur Tür geeilt war. Verdammt. Rachel spürte Tessas Hände noch immer auf ihrer Haut, welche mit der Zeit einige kleine, blaue Flecken zeigen würde.
Entschlossen Erhob auch sie sich, schnappte sich ihren Schlüssel und folgte der Barkeeperin aus ihrer Wohnung. Diese hatte sich scheinbar schon aus dem Staub gemacht, doch das wunderte Rachel nicht. Sollte sie ihr nun folgen? Wäre das ein Fehler? Würde sie sie überhaupt finden? Sollte sie zur Bar gehen und dort warten? Wäre sie schon dort? Rachel seufzte. Doch sie konnte nicht anders und machte sich auf den Weg. Die Bar war zum Glück nicht weit, eigentlich musste sie doch nur den ganzen Weg lang Ausschau nach ihr halten. Spätestens in ihrer Bar würde sie sie antreffen, wo sollte sie sonst hin? Zum Friedhof? Hm, bestimmt nicht. Nicht so nüchtern ...
Tessa:
Sie hatte gut geschätzt, dass der Weg zurück zu ihrer Bar etwa zehn Minuten dauerte. Sie ging langsam, frustriert, fühlte sich unglaublich beschmutzt und dreckig. Wann immer sie das Gefühl hatte, dass niemand da war, niemand sie beobachtete, nahm sie einen weiteren Schluck Ouzo. Nur so nebenbei. Und fühlte sich dadurch fast noch mieser. Sie wollte, dass es wirkte. Wollte, dass sie locker wurde, dass ihre Gedanken von Wolken vernebelt würden, dass der Schmerz um Ricky, die Sorgen um Rachel, ihre Schuld, verdeckt würden.
Ihre Bar kam in Sicht. Tessa trat um die Ecke und konnte vor der verschlossenen Tür eine Gestalt sehen. Eine schmale Gestalt, mit langen hellbraunen Haaren, die im Wind wehten, die sich suchend umblickte. Ihr Herz verpasste ihr einen heftigen Stromschlag. Der Dreck, aus dem sie selbst bestand, den schien sie nun in ihrer Kehle zu schmecken. Die Schuldgefühle übermannten sie.
„Shit", fluchte sie leise. Sie hätte nicht gedacht, dass Rachel ihr direkt folgen würde, dass sie sofort hierher kommen würde. Für einen Moment versteckte sich Tessa wieder um die Ecke. Setzte die Flasche an ihre Lippen, trank sich ein paar Schlucke Mut an. Atmete tief durch.
Dann stellte sie Scheren Herzens die halbleere Flasche auf den Boden (sie würde sie sich später wiederholen) und richtete sich auf. Aufgerichtet, so selbstbewusst wie möglich, ging sie um die Ecke - geradewegs auf ihre Bar und Rachel zu.
Schweigend ging sie an der Frau vorbei, öffnete die Tür und trat ein - sie hörte, wie Rachel ihr ins Innere folgte. Tessa trat hinter ihre Bar, holte kurz Luft und richtete ihren Blick auf Rachel. „Warum bist du hier?", fragte sie dann leise. Ihre Stimme, als ob nichts wäre, wie immer leicht verrucht. Es tat ihr schrecklich leid, Rachel verletzt zu haben. Aber es ging nicht anders. Es war besser so.
Rachel:
Als sie an der Bar ankam, war noch niemand da. Zumindest war niemand zu sehen, weshalb sie sich seufzend gegen die Mauer lehnte und versuchte ihre Gedanken zu sammeln. Die letzten zwei Tage waren wirklich seltsam gewesen, die Sorge um Tessa hatte ihre ganze Gedankenwelt eingenommen und sie konnte nicht behaupten, dass die Aussicht gerade besser wurde. Im Gegenteil. Doch dauerte es gar nicht allzu lang, bis Tessa auf sie zulief. Sie war verändert, das konnte Rachel sofort erkennen. Die Biologin schwieg, beobachtete Tessa und folgte ihr schließlich in die Bar. Was sie wohl gerade dachte? Wie viel sie wohl getrunken hatte? ''Was Alkohol nicht alles bewirken kann, hm?'', entgegnete sie zu der Frage der Barkeeperin und trat an den Thresen heran. ''Hast du die Flasche schon leer?'' Rachel wusste, dass sie auf sehr, sehr dünnem Eis stand und dieses bereits anfing zu knacken. Sie klang viel vorwurfsvoller als sie es wollte, doch hatte die Art, wie die beiden in ihrer Wohnung auseinandergegangen waren Erinnerungen in ihr geweckt. Erinnerungen, die nun Wut in ihr aufkochen ließen. Sie wollte, nein, sie musste Tessa irgendwie klarmachen, dass es so nicht ging. So konnte sie nicht für immer leben und wäre ihr Leben auch sicher nicht mehr lang, wenn sie genau so weitemachen würde. Seufzend wandte sie ihren Blick ab. ''Es tut mir leid. Ich mache ich mir wirklich nur Sorgen.'' Rachel musste erneut ihre Tränen unterdrücken, sie wollte nicht weinen. Tessa ging es wohl deutlich schlechter als ihr. ''Was hast du nun vor? Willst du so tun, als wäre nichts gewesen? Soll ich dir aus dem Weg gehen?''
Tessa:
Es war, als hätte jemand einen Meißel auf die Mitte ihrer Brust gesetzt und Rachels Worte waren der Hammer, der bei jeder Silbe fester draufschlug, den Meißel in ihre Brust jagte, ihre Rippen brechen ließ und tief und schmerzend in ihr Herz eindrang. Sie wich Rachels Blick aus, schaute auf einen Lappen, der auf der Theke lag, legte ihre Hand darauf, fühlte die leicht raue Struktur. Es war unsinnig zu leugnen, dass sie etwas getrunken hatte, nicht wahr?
Sie blickte wieder auf. Auf, in Rachels vorwurfsvolle Augen, in denen die Wut blitzte. Tessa spürte einen Kloß in ihrem Hals, doch sie ignorierte ihn bestmöglich. "Nein", sagte sie dann nur. Ganz nüchtern. Nicht mehr, nicht weniger. Nein, die Flasche war nicht leer. Sie war halbleer und stand draußen um die Ecke auf dem Bürgersteig der Mauer. Hoffentlich würde nicht irgendein Passant oder vielleicht obdachloser sie mitnehmen. Andererseits...was sollt es schon. Sie hatte schließlich auch genug hier, nicht wahr?
Fuck, was dachte sie da?
Und plötzlich war die ganze aufgeladene knisternde Spannung weg, gelöst mit Rachels Seufzen, dass reine Trauer ausstrahlte. Tessa schluckte, senkte erneut ihre Augenlider. "Ich weiß", sagte sie nur. Sie wusste, dass Rachel sich nur Sorgen machte. Sie wusste es. Aber auf die Fragen, die Rachel ihr stellte, wusste Tessa selbst keine Antwort. Sie wusste es einfach nicht. Sie holte tief Luft, hob ihren Blick und Rachels Anblick wollte ihr schier das Herz ein weiteres Mal zerbrechen.
Langsam ging sie um die Theke herum, legte ihre Hände - welche nicht mehr im Geringsten zitterten - ganz seicht, sogar liebevoll, auf Rachels Oberarme. Dort, wo sie vor einer Viertel Stunde noch mit all ihrer Kraft und Wut dran gezerrt hatte.
Ihr weh getan hatte.
"Ich mag dich, Rachel", sagte Tessa leise, schaute der Anderen direkt in die Augen. "Und ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber meine Tochter ist tot. Gib mir Zeit, ja?" Sanft strich sie mit ihren Händen über Tessas Oberarme, als könnte sie damit das, was sie angerichtet hatte, wieder wegwischen. Irgendwo in ihr meldete sich wieder ihr kleines verschüttetes Ich, mit flehenden großen Augen, doch dieses Mal schob Tessa es entschieden beiseite. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Das wollte ich nicht und das will ich auch in Zukunft nicht. Du hast etwas besseres verdient. Aber ich will, dass du weißt, dass du hier immer einen Platz hast." Ihre Stimme war die ganze Zeit über sanft und ruhig gewesen. Sie hatte schon genug angerichtet. Jetzt galt es nur noch zu retten, was es zu retten gab und Rachel irgendwie zu schützen...sie nicht noch mehr, als ohnehin schon zu verletzen.
Rachel:
Rachel hatte ihren Blick ruhig in Tessas gerichtet, erkannte einfach sofort die Veränderung darin. Sie verstand, wieso Tessa trank. Das tat sie wirklich und sie würde es ihr auch nicht verübeln, niemals. Doch war ihre Sorge zu groß um über diese immer stärker werdende Sucht hinwegzusehen. Das wäre nicht ihre Art zu handeln. Demnach sah sie bei ihrem verneinen nur kurz zu dem ganzen Alkohol, der um sie herumstand. Wie konnte man als Barkeeperin eigentlich nicht zur Alkoholikerin werden?
Weiterhin schweigend sah sie Tessa dabei zu, wie sie um den Thresen herum zu ihr lief. Sie fragte sich wirklich, was sie vorhatte. Genau so überrascht wirkte sie auch für einen Moment. ''Zeit dafür, dir selbst zu schaden.'' Und zu trauern, das war ihr bewusst. Jeder trauerte auf seine Weise, doch würde sie auf diesem Weg sicher alles verlieren, vielleicht sogar die Bar und dann? Dann würde sie nie wieder aus dem Kreislauf herausfinden. Doch das wollte sie alles nicht sagen. Nein. Sie hatte genug gesagt. Genug dazu.
Auf ihre weiteren Worte schüttelte sie sanft ihren Kopf. ''Es ist meine Entscheidung, wen ich in meinem Leben haben möchte. Es ist meine Entscheidung, ob ich versuche, dir zu helfen und für dich da zu sein. Warum möchtest du das nicht zulassen? Wieso willst du so leiden? Wieso willst du dir dein Leben zerstören?'' Noch immer war ihre Sorge klar in ihren Augen zu lesen, es gab kaum etwas, dass ihr gerade keine Sorgen machte.
Tessa:
Sie ließ Rachels Arme wieder los, wich genervt Rachels Blick aus. Sie schadete sich nicht selbst! Der Alkohol half ihr einfach...immer wieder einfach klar zu kommen. Mit den körperlichen Schmerzen bei den Tausenden Erinnerungen an Ricky fertig zu werden. Nicht mehr und nicht weniger. So sehr schadete sie sich damit nun auch nicht. Oder?
Und Rachel verstand es noch nichtmal. Ganz abgesehen vom Alkohol, Rachel verstand nicht, was Tessa hatte sagen wollen. Sie war nicht die Richtige für Rachel. Sie sollte sich dem Schmerz nicht aussetzen. Tessa wandte sich endgültig ab, drehte Rachel den Rücken zu, noch während Rachel sprach. Tränen glitzerten in ihren Augen. Und dann sprach sie schon wieder das Leid an.
Tessa wirbelte zu ihr herum, mit einer plötzlich hoch schießenden Wut, die sie selbst überraschte.
„Glaubst du, ich habe mir das ausgesucht?! Glaubst du ernsthaft, ich will das alles?? Meine Tochter ist tot! Ricky. Sie war dreizehn! Wie könnte ich nicht leiden??" Tränen rollten über ihre Wangen. Mit ihren dünnen langen Fingern wischte Tessa sie weg und blickte Rachel an. Ihre Gedanken waren schon wieder beim Alkohol, aber das hier musste sie jetzt klarstellen. Ihre Stimme war wieder ein wenig ruhiger geworden. „Es fühlt sich falsch an, glücklich zu sein, wenn Ricky nicht da ist." Ihre eigenen Worte stachen sie tief ins Herz. Aber sie musste es jetzt sagen. So falsch es auch war. Sie hoffte, wo immer Ricky nun auch war - sie würde ihr verzeihen. „Und in so manchem Moment hast du mich glücklich gemacht."
Es fühlte sich unverzeihlich an. Sie kehrte hinter die Theke zurück. Sie wollte nur noch, dass Rachel ging, sie wollte nur noch einfach ihre Ruhe. Ruhe und vielleicht einen Schnaps.
„Mein Leben ist schon zerstört", sagte sie leise, mehr zu sich selbst, als zu irgendwem anders.
Rachel:
Rachel seufzte. Sie wusste nicht, was sie noch sagen oder tun sollte. Sie hatte ihr geholfen, würde es noch immer gern. Sehr gern. Doch wenn Tessa dazu nicht bereit war, sich gegen sie entschied (die Gründe mal nicht beachtet), was sollte die Biologin dann noch tun? Sie ließ sich nicht gerne anschreien, auch wenn sie es ihr nicht übel nahm. Zur Zeit konnte man dieser Frau wohl alles verzeihen, man musste es. Weshalb sie nur auf eine Aussage einging. ''Du hast mich auch glücklich gemacht.'' Verwirrt, glücklich, alles mögliche hatte Tessa in ihr hervorgeholt. Doch gab es wohl einfach eine Grenze, die nicht einmal Rachel übertreten würde, weshalb sie sich nach wenigen Augenblicken von Tessa abwandte. Sie wollte ihr diese Zeit geben, vielleicht brauchte Rachel die gerade auch. ''Na gut. Wenn du diesen Weg einschreiten willst, dann kann ich dich nicht zwingen es nicht zu tun. Auch wenn es mir schwerfällt, wirklich. Du weißt, wie du mich erreichen kannst, solltest du das wollen.'' Mit diesen Worten beendete sie die Konversation der beiden, ging zur Tür und verließ die Bar ohne umsschweife. Passend zu der Stimmung zogen sich langsam Gewitterwolken auf. Man konnte schon riechen, dass es bald ordentlich losgehen würde. Aber das war in Rachels Gedanken auch nur Nebensache, mit welche sie versuchte Tessa aus diesen zu verbannen.
Tessa:
Tessa tat es unendlich leid. Es tat ihr unglaublich leid, Rachel da so tief mit reingezogen zu haben. Sie hätte sich von Anfang an von ihr fernhalten sollen, nichts tun sollen. Aber sie war ihr damals auf die Toilette gefolgt. Hatten sich immer und immer wieder zueinandergezogen, bis es zu spät war. Verdammt, das alles war ein großer Fehler gewesen, den Rachel nicht im Mindesten verdient hatte.
Besser, sie ließen es jetzt. Auch wenn Tessa wusste, wie sehr sie Rachel gerade damit wehtat, doch es war besser so.
Tessa nickte nur schweigend, mit einem Kloß im Hals und beobachtete, wie Rachel hinausging. Es schmerzte. Es schmerzte mehr als es sollte und rachels Worte hallten noch in ihrem Kopf nach. 'Wenn du diesen Weg einschreiten willst...' Sie hatte es sich nie ausgesucht. Sie hatte es nie gewollt. Nie.
Mit einem hundsmiserablen Gefühl holte Tessa den Absinth heraus. Es war ihr egal, dass es früher Nachmittag war. Es war ihr alles egal. Sie hatte eine Freundin verloren, sie weggestoßen, zu ihrem eigenen Schutz. Das wollte ertränkt werden, gemeinsam mit den anklagenden Worten Rickys, die sie fast schon in ihrem Kopf hören wollte. Sie musste einfach nur noch hier raus. Raus aus dieser Realität.
Und hoffte, dass Rachel die halbleere Flasche auf dem Bürgersteig nicht entdecken wurde. Obwohl...was würde es schon für einen Unterschied machen.
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 17:238. Tag
Tessa:
An Dienstag war Ruhetag. Zum Glück, denn es ging Tessa mies. Es ging ihr richtig mies. Sie verkroch sich den Tag über in ihrer Wohnung, alles zugezogen, saß auf dem Boden, umgeben von Flaschen, das Album über Ricky von ihrer Klasse auf den Knien. Es war ein Wechsel aus weinen und trinken und schlafen und weiter trinken und wieder weinen. Sie zog sich so einige neue blaue Flexke zu, wenn sie nach Neuem Alk suchte, unterwegs gegen Schränke und Stühle und Kanten stieß und die Nacht verbrachte sie auf dem Boden, in der Tür zwischen Küche und Wohnzimmer. Aber es ging nicht anders. Denn alle ihre Gedanken drehten sich um den nächsten Tag. Den nächsten Tag. Der Tag, an dem Ricky seit zwei Monaten tot wäre. Zwei elendige, lange furchtbare,sinnlose dunkle, unerträgliche Monate. Sie würde ihr Grab besuchen. Natürlich würde sie das. Die Bar würde sie schließen. Morgen der Tag galt ganz allein Ricky und allein dieser Gedanke trieb sie erneut den Alkohol in die Arme.
Mary:
Mary dackelte über die Straße. Ihre grauen Haare lockten sich leicht um ihr Kinn, ihre grüne Habdtasche baumelte um ihren Unterarm, in der anderen Hand hielt sie einen Stoffbeutel mit Einkäufen. Jeden Tag ging sie einkaufen. Immer, was sie so brauchte für Kleinigkeiten. Heute waren es nur ein paar Eier, eine Orange und eine Zahnpaste. Normalerweise setzte sie sich jeden Tag nach ihrem Einkauf noch in die Bar „Everybody's Joy", die vormals noch Harry geleitet hatte, und nun schon seit Jahren Tessa. Ein so liebes Mädchen, wirklich. Amalie hatte alles mitgekriegt, von Anfang an.
Als Mary diesmal zur Bar kam, sah sie eine junge Frau ratlos davor stehen. Sie hatte sie nun schon öfters gesehen. Und auch die Blicke zwischen ihr und Tessa. Sue folgte den Augen der Frau und sah das „HEUTE GESCHLOSSEN" Schild. Was...? Oh. Richtig. Es war der 22. Traurig schüttelte Mary den Kopf.
„Schrecklich, was passiert ist. Nicht wahr?", sagte sie in ihrer gebrechlichen Seniorenstimme zu der jungen Frau neben ihr. Ricky war wirklich immer ein so aufgewecktes und begeisterunfsfähiges Mädchen gewesen. ...Von ihren Tod zu erfahren hatte Mary wirklich tief betrübt. Und die arme Tessa tat ihr wirklich sehr leid. Man merkte förmlich, wie sie immer weiter abstürzte, gemeinsam mit dem Alkohol. Es war wirklich furchtbar...
Rachel:
Rachel hatte sich vorgenommen Mittwochs bei Tessa vorbeizuschauen, so wie die meisten Tage zuvor. Sie wusste, dass sie Dienstags nicht da oder eher einen Ruhetag hatte und das war okay, sie wollte sie an diesem Tag nicht stören. Unwissend, wie schrecklich es ihr doch gerade dann ging. Umso überraschter war sie, als sie vor der Bar stand, die offenbar geschlossen war. Hatte sie sich im Tag vertan? Nein, eigentlich nicht. Die Tür war auch verschlossen. Merkwürdig. Sorge kroch ihren Bauch hinauf. Ob alles in Ordnung war? Sofort kamen ihr die Erinnerungen an ihre Alkoholvergiftung zurück, wie panisch Rachel den Notruf angerufen hatte und wie knapp Tessa mit ihrem Leben davongekommen war. Ihr Herz schmerzte.
''Hm?'', fuhr sie überrascht zu der älteren Dame, als diese sie ansprach. Was meinte sie? Den Alkohol, den sie heute nicht trinken konnte? Nein, was dachte sie da. Zum Glück hatte sie das nicht gesagt ... Dieser Alkohol. Es machte sie wahnsinnig daran zu denken was er mit Tessa tat. ''Was meinen Sie denn?'' Rachel hatte immerhin noch keinen blassen Schimmer, doch sie hatte eine kleine Ahnung. Würde sie nun endlich mehr erfahren? Mehr über die Gründe des Alkoholkomsums. Aufmerksam drehte sie sich nun ganz zu der Frau. Sie schien nett zu sein, ihr Gesicht kam ihr auch bekannt vor. Doch angesprochen hatte sie sie bisher noch nicht und wenn sie ehrlich war hatte sie sowieso nur Augen für die Barkeeperin.
''Sie redet nicht viel über ihre Vergangenheit.'' Rachel fühlte sich schon ein wenig wie ein Außenseiter, wenn es um das Leben von Tessa ging. Alle schienen halbwegs zu wissen was los war, doch sie nicht. Natürlich hätte sie schnüffeln können, in dem Album, in ihrer Wohnung ... Doch das hatte Rachel nicht getan. Ob das ein Fehler war?
Mary:
Überrascht blickte die alte Dame die junge Frau an. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.
„Sie wissen es nicht?" Bei den Blicken, die die beiden sich immer zuwarfen, war Mary fest davon ausgegangen, dass die junge Frau bestens über alles Bescheid wusste. Aber eigentlich sollte es sie gar nicht so groß wundern, oder? Die Barkeeperin war wahrlich ein Mysterium und auch schon vor dem Vorfall sehr verschlossen bezogen auf sich selbst. Wenn man sie nicht explizit fragte - und wer tat das schon mitten im geschäftigen Getriebe beim Bestellen der Getränke - erfuhr man auch nichts.
Froh, ihr Wissen mitzuteilen - als alte Frau hatte man viel zu selten Möglichkeit für eine vernünftige, mitteilsame Konversation - wandte sich Mary der jungen Dame nun mit ihrem ganzen Oberkörper zu. „Tessa hatte eine Tochter, ein wundervolles Mädchen, mit blonden Locken. Sehr aufgeweckt, wirklich - hat ihrer Mutter oft in der Bar geholfen." Sie plapperte, doch jetzt wurde ihre alte Stimme langsamer. Und auch trauriger. Es war wirklich schrecklich, was geschehen war. „Aber vor genau zwei Monaten, da geschah ein schreckliches Zugunglück, es stand sogar ganz groß in der Zeitung. Rickys Klasse war auf dem Rückweg ihrer Klassenfahrt, als der Zug entgleiste. An dem Tag ist Ricky gestorben. Und seitdem... nun, isch schätze mal das haben Sie mitbekommen." Anfangs war Tessa noch sehr geschickt darin gewesen, ihren Konsum zu verstecken, aber von Tag zu Tag und Woche zu Woche war es offensichtlicher geworden. Es gab eigentlich kaum jemanden, der es nicht bemerkte. Es war wirklich wirklich tragisch...
Rachel:
Was wusste sie nicht? Nein, sie wusste es nicht! Am liebsten hätte sie es schon gewusst, war sie überhaupt bereit für das, was sie ihr nun sagen würde? Dieser traurige Unterton. Es musste etwas schlimmes sein. Und dann begann sie zu erzählen, ruhig, noch immer mit Trauer begleitet und es schien als würde ihr Herz stehen. Einfach stehen, nicht mehr schlagen. Sie hörte auf zu atmen, unbewusst. Absolut nicht fähig irgendwie angemessen zu reagieren starrte Rachel die Frau vor sich an, ihr Gesicht zeichnete vollkommene Emotionslosigkeit. Sie wusste gerade gar nicht was sie sagen, fühlen oder denken sollte. Tessa hatte eine Tochter? Sie war tot? Oh, sie hatte den Artikel gelesen, aber nicht mit Tessa verbunden. Sie hatte sie erst später kennengelernt.
Es vergingen gefühlte Minuten in denen sie wie angewurzelt vor der Dame stand, sie anstarrte und versuchte sich zu fangen. Heute vor zwei Monaten. Es war wie ein Blitz der einschlug. Sie wusste wo sie Tessa finden würde. Es gab sicher kein Ort an dem sie heute sonst wäre. An dem Grab. Mit Sicherheit. Wenn es einen gab. Oh, den gab es sicher. ''Wo ...'' Ihre Stimme brach ab, als wäre sie schrecklich erkältet. Sie räusperte sich. ''Wo ist sie begraben?'', fragte Rachel, ihre Stimme voller Sorge und auch vor Verzweiflung. Es ergab nun alles einen Sinn, das Verhalten, das Trinken, dieses Album, die Blicke der anderen, das Gerede der Leute. Es war auf einmal alles klar.
Sofort als sie den Namen des Friedhofes genannt bekommen hatte, lief sie an der Frau vorbei - ohne weitere Worte - und stieg in ihr Auto. Rachel fuhr los, auf zu dem Friedhof. Vielleicht wollte Tessa ihre Hilfe nicht, würde sie abweisen, wegschicken. Aber vielleicht war auch alles schlimmer, vielleicht brauchte sie Hilfe. Rachel würde auf jeden Fall hinfahren und sehen, ob sie Recht hatte. Ob Tessa dort war. Nichts konnte sie aufhalten und eine andere Lösung gab es ebenso wenig.
Tessa:
Tessa saß auf dem Boden vor dem weiß marmorierten Grabstein. Eine fast leere Flasche Vodka befand sich zwischen ihren Hände , die sie zwischen ihren Beinen deponiert hatte. Sie war betrunken. Sie war richtig betrunken. Ihr verschwommener Blick war ununterbrochen auf den Grabstein gerichtet, wo die schwarzen feinen Linien vor ihren Augen verschwammen. Dort stand:
*6.1.2007 † 22.5.2020
Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben.
Drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.
Gegen den Grabstein lehnte ein Bild von Ricky. Sie lachte breit in die Kamera, ihre blonden Locken flogen im Wind und im Hintergrund konnte man einen strahlend blauen Himmel erkennen. Sie hatten das Bild im Park gemacht, als sie gemeinsam gegrillt hatte. Ein dicker Kloß erschien in Tessas Hals, ihre Augen hafteten nun auf dem Bild, es verschwamm unter ihren Tränen. Sie hob die Vodka-Flasche zum x-ten Mal an ihre Lippen und trank daraus. Ihr war schwindelig, fürchterlich schwindelig, aber es war egal, es war alles egal. Das Album lag neben ihr. Sie wollte es hier lassen. Hier bei Ricky. Sie starrte auf das Grab, auf die roten und blauen Blumen, die dort wuchsen (ihre Lieblingsfarben) und den weißen herzförmigen Stein wo LIEBLINGSTOCHTER drauf stand. Schon wieder drückten sich neue Tränen nach oben, ließen ihre Sicht verschwimmen.
Sie wünschte, sie wäre dort unten. Dort unten, in der Erde, bei ihrer Tochter, und könnte sie einfach nur im Arm halten, für immer bei ihr sein und sie nie wieder loslassen....
Rachel:
Für Rachel dauerte es defintiv viel zu lange, bis sie endlich am Friedhof ankam. Noch hatte sie keine Ahnung was sie sagen oder tun sollte, wie sie am besten reagierte. Aber das war gerade egal, Hauptsache sie konnte erst einmal sichergehen, dass es Tessa den Umständen entsprechend nicht komplett beschissen ging. Wobei, das war wahrscheinlich genau das Fall. Es konnte ihr nur schlecht gehen. Einige Minuten lang irrte sie fast über das Gelände, bis sie endlich eine Gestalt erkennen konnte. Sie musste nicht lange überlegen. Sie wusste, dass es Tessa war. Sie saß vor einem Grab. Es war sehr liebvoll gestaltet, gut gepflegt. Rachel seufzte bedrückt. Es zeriss ihr förmlich das Herz ...
Langsam trat sie an die Frau heran, es war kaum zu übersehen in welcher Verfassung diese gerade war und ohne etwas zu sagen kniete sich Rachel neben sie, umgriff die Flasche, an welcher sie so klammerte und stellte sie zur Seite. Einfach nur, um ihre Arme vorsichtig um Tessa schlingen zu können, schweigend, und sie so an sich zu ziehen. Kein Wort dieser Welt hätte wahrscheinlich gerade geholfen und konnte sich Rachel auch nicht vorstellen wie schlimm so ein Verlust sein musste. Das eigene Kind verlieren ... das war sicher das schlimmste überhaupt. Tessa brauchte gar nichts sagen, Rachel wusste immerhin genug um nun endlich ein wenig verstehen zu können, was eigentlich los war. So gern würde sie ihr den Schmerz nehmen, ihre Tochter zurückholen ... irgendwas. Doch es war unmöglich. Sie bemerkte erst jetzt, dass ihr ebenso Tränen die Wangen herrunterliefen.
Tessa:
Sie hörte die Schritte einer näher kommenden Person nicht. Genauer gesagt hörte sie gar nichts mehr. Sie befand sich in einer einzigen großen Blase aus Schmerzen, bodenloser Trauer und der unerfüllbaren Sehnsucht, ihre Tochter zurück zu bekommen. Ihre Tochter. Ihr Blick war wieder auf Rickys Bild. Ihr Lachen, die wehenden blonden Haare. Ihre glänzenden, strahlenden Augen...
Und dann war da plötzlich eine Hand an ihrer. Umfasste die Vodkaflasche. Tessa hatte keine Kraft, sie hatte einfach keine Kraft mehr und ließ es zu, dass die fast leere Flasche ihrem losen Griff entwunden wurde. Dann erst schaute sie zur Seite.
Es brauchte einen Moment. Dann erkannte sie sie. Die langen braunen Haare, diese Augen. Rachel. Und plötzlich konnte sich Tessa nicht mehr halten. Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten, ihre Stirn zog tiefe Falten, ihre Augenbrauen zogen sich fest zusammen und die Tränen begannen über ihre Wangen zu Rinnen. Der erste tiefe Schluchzer ließ ihren Körper erbeben. Und da war Rachel. Ihre Arme um die Ihren, hielten sie, während ihr Körper zitterte, bei jedem Schluchzer sich ein wenig aufbäumte, ihre Finger krallten sich in sie. Der Schmerz brachte sie um. Kein Alkohol der Welt konnte diesen Schmerz ertränken.
„Shit, ich vermiss sie so", nuschelte Tessa undeutlich in Rachels Halsbeuge, mit bebenden Lippen, und schien nur noch weiter zu zerbrechen. „Ich vermiss sie so sehr." sie klammerte sich an sie. Hilfesuchend, kraftvoll, konnte nicht loslassen. Die Welt drehte sich und Tessa wollte sich in diesem Moment einfach nur noch fallen lassen. Einfach nur noch aufgeben.
Rachel:
Auf der einen Seite war sie froh, Tessa wirklich hier gefunden zu haben, dennoch wäre es schöner wenn nun keiner der beiden hier wäre und alles einfach nicht so gelaufen wäre. Ihre Tochter noch leben würde und Tessa ihre Trauer nicht mit Alkohol zu betäuben versuchte. Die fast leere Vodkaflasche sprach Bände. Rachel stellte sie zur Seite, so weit weg sie es ihr in einem Griff möglich war. Tessa würde sich damit noch umbringen, vielleicht wollte ein Teil von ihr das auch, aber Rachel konnte dabei nicht zusehen. Tessa sollte ihr Leben nicht wegwerfen, egal wie groß ihr Schmerz auch sein möge. Ihre Tochter hätte das sicher genau so wenig gewollt. Da war sich Rachel sicher.
Beschützerisch drückten ihre Arme die Brünette näher an sich, während diese in Tränen ausbrach. Rachel rutschte immer mehr auf den Boden, saß schließlich auf dem Boden, direkt bei Tessa. Sie spürte die Tränen auf ihrer Haut, der warme, nach Alkohl riechende Atem von Tessa umschloss sie nahezu, doch das war egal. Es interessierte sie nicht. Alles was wichtig war, war die Tatsache, dass sei nun für sie da sein konnte. Tessa musste hier nicht allein sitzen, sie musste nicht verkümmern vor Trauer. Rachel drückte sie noch fester an sich. ''Ich weiß...'', flüsterte Rachel leise, selbst mit gebrochener Fassade. ''Ich wünschte ich könnte sie dir zurückbringen.'' Oh und wie sehr sich die Biologin das wünschte. Kinder sollten niemals vor den Eltern sterben, das war nicht richtig, so sollte es nicht sein ...
Tessa:
Tessa wusste nicht, wie lange sie so da saßen. Einander umschlingend, vor Rickys Grab. Sie war froh, dass Rachel da war. Sie wusste nicht warum und wie und woher sie es gewusst hatte. Aber es war nicht wichtig. Sie war da und Tessa klammerte sich an ihr fest. Es brauchte eine Weile bis der Wasserfall, der durch die Mauer gebrochen war bei Rachels Anblick, wieder allmählich versiegt war. Tessa schluchzte nicht mehr, auch wenn das Zittern blieb. Die Tränen unter ihren roten, sich dick fühlenden und brennenden Augen trockneten. Sie blieb in Rachels Umarmung. Sie hatte ihre Worte gehört, obwohl sie erst jetzt endgültig in ihren Kopf abzukommen schieben. Nichts konnte die Toten wiederbringen. Das war die grausige Wahrheit. Man konnte nicht wie in Filmen Frankenstein springen, Leben geben oder sein eigenes Leben eintauschen für jemand anderen. Es ging nicht. Ricky war tot. Sie würde auch immer tot bleiben. Immer.
Der dicke Kloß in ihrem Hals war wieder da. Sanft und langsam löste sich Tessa von ihr, wische sich über ihre Wangen. Ihr war schwindelig. Hatte sie das schon erwähnt? Es ging ihr einfach nur beschissen. Wieder fiel ihr Blick auf das Bild Rickys. Sie war immer so fröhlich und frohen Mutes gewesen, hatte sich nie unterkriegen lassen...
Tessa blickte sich um - die Welt drehte sich und den restlichen Friedhof nahm sie gar nicht wahr - ihre wirren Augen mit dem verschwommenen ungenauen Blick suchten nur die Flasche. Da. Sie beugte sich über Rachel hinweg - ihre Arme waren länger als Rachels - und ergriff die Flasche, wobei sie selbst im Sitzen fast das Gleichgewicht verlor. Es war egal. Es ging um Ricky und Ricky war nicht mehr da. Würde nie mehr da sein...
Rachel:
Es war gerade vollkommen egal wie lange sie dort saßen, dass Rachel eigentlich bereits wieder bei der Arbeit sein musste, dass ein Pärchen die beiden einige Minuten beobachtete, alles war gerade egal. Das einzige was wichtig war, war es hier zu sein, für Tessa. Die beiden saßen dort eine Weile, schwiegen, weinten. Auf einer Seite befreiend, auf der anderen aber auch bedrückend. ''Tessa.'', sprach Rachel sie leise an, als diese nach der Flasche griff und dabei noch fast mit dem Gesicht im Gras landete. ''Es reicht.'' Erneut nahm sie ihr die Flasche weg. Sie meinte das nicht böse, sie wollte ihr auch nichts vorschreiben, aber würde sie noch mehr trinken, wäre sie bald wieder in Krankenhaus oder tot und beides wollte Rachel nicht. ''Du kannst den Schmerz nicht wegtrinken.'' Sie musste es verarbeiten, nicht von sich schieben. Sie musste all diesen Schmerz zulassen, genau so wie sie es gerade getan hatte. ''Lass mich für dich da sein, bitte.'' Ihr war bewusst, dass Tessa ihr das mit Absicht verschwiegen hatte. Kein einziges Wort erwähnt hatte. Es erklärte die Distanz die da war, wenn der Alkoholspiegel kaum vorhanden war. Nüchtern war sie sicher schon lange nicht mehr. Im Krankenhaus vielleicht. ''Sie würde das nicht wollen.'' Wahrscheinlich riskierte sie gerade einen ordentlichen Streit, Geschrei oder den Zorn, vielleicht sogar ein klein wenig Hass von Tessa, aber sie konnte das nicht zulassen und sie konnte bei dem Ganzen auch nicht mehr zusehen. ''Komm mit zu mir.'' Sie musste jetzt nicht zurück zur Bar, in ihre Wohnung. Sie musste nicht immer von all den Erinnerungen umgeben sein.
Tessa:
Rachels Stimme war leise und sanft und dennoch fühlte es sich an, als hätte sie ihr geradewegs mit der Faust in den Magen geschlagen. Sie spürte nach wie vor ihre Augen brennen, die Tränen waren noch nicht endgültig versiegt und das würden sie wohl auch nie. Sie fühlte sich hintergangen, obwohl sie sogar in ihrem jetzigen Zustand wusste, dass das ein absolut dummes Gefühl war. Die Flasche war ihren Fingern schon wieder entwunden, fast mit einer etwas entrüsteten Handbewegung deutete sie darauf. "Als ob das jetzt noch groß was machen würd", lallte sie. Ihre Zunge war schwer und klobig. Aber es war doch so. Die Flasche war fast leer. Sie war absolut am Ende, sie hatte heut schon so viel getrunken, was sollten denn die letzten Paar Schlucke jetzt noch machen. Es war unfair. Sie wollte doch einfach nur das Brennen in ihrer Kehle haben, irgendwas, mochte es noch so klein sein, was ihre Gedanke weg von Ricky lenkte, weg von dem endlosen und unüberwindbaren Schmerz in ihrer Brust.
Bei Rachels nächsten Woren ließ Tessa kraftlos ihren Arm fallen. Sie hatte keine Kraft mehr, gar keine, alle Reserven erschöpft. Ungeachtet des Schwindels, der leichten Übelkeit, des Verlangens lehnte sie sich nach vorne, deponierte ihre Stirn auf ihren Knien. Alles drehte sich. Sie hate das Gefühl, jeden Moment einfach umzukippen, umzukippen, genau hier, halb auf den Kiesweg halb auf den Rasen und es wäre ihr egal. "Ich weiß", nuschelte sie, blickte wieder auf, kommte kaum was erkennen, alles schwankte, alles war verschwommen. Langsam nahmen die Farben ihre positionen wieder ein. Tessa blickte zur Seite, in Rachels Augen (zumindest glaubte sie das. In Wahrheit sah sie eher in ihre Stirnregion). "Ich versuch's immer wieder." Und es funktionierte auch. Aber nur zeitweise. Nicht für lange. Nur bis sie einschlief, nur bis sie am nächsten Tag wieder aufwachte und dann waren alle Gedanken und alle Erinnerungen und alle Schmerzen sofort wieder da. Unaushaltbar. Sie lechtez nach den wenigen verlorenen Stunden, die der Alkohol ihr verschaffte. Sie wollte nur, dass der Schmerz aufhörte, sie wollte nur, dass Ricky wieder da war.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Rachel konnte ihr nicht helfen. Niemand konnte ihr helfne. Es war schon gesagt worden. Man konnte Tote nicht wieder auferwecken. Es ging nicht. Von irgendwo tief in ihr kam ein verlorener Schluchzer wieder nach oben, Tessa bedeckte ihre Augen mit einer Hand. Fuck, sie konnte nicht, sie konnte einfach nicht.
Und die nächsten Worte waren ein zweiter Hammer, der in sie hieb, schnell aufeinandefolgend, immer wieder, immer und immer wieder. Sie würde es nicht wollen. Ihre Tochter war tot. Sie konnte gar nichts mehr wollen! Es war so unfair und so schmerzhaft und so unfair und so unfair und sie konnte...konnte nicht...
Ihre Hand ging in Richtung der Flasche, doch kaum ein nennswerter Versuch, mehr wie fünf Maden ihrer Hand, die einige Centimeter durhc die Luft gingen um dann wieder im Gras zu langen. Sie konnte und wollte nicht mehr.
Langsam nickte Tessa dann. Zu Rachel. Ja, das klang gut. Aber sie konnte nicht aufstehen. Sie wusste nicht wie. Selbst das einfache Sitzen hier war eine Herausforderung, das Starren auf Rickys Grab. Warum konnte sie sich nicht einfach dazu legen, einfach....?
Rachel:
Trauer war nicht nur auf die Zeit kurz nach dem Verlust beschränkt. Zwar meinten viele, dass die Zeit Wunden heilte und vielleicht war da sogar etwas dran. Dennoch brauchte es manchmal nur eine Kleinigkeit, um die Trauer wieder aufleben zu lassen. Ein bestimmter Ort, ein spezieller Satz, ein Kleidungsstück oder eine Geste lösten eine Erinnerung aus. Und plötzlich waren Schmerz und Trauer wieder unglaublich intensiv und voll da. Genau deshalb konnte Tessa nicht für immer so weitermachen, sie würde sich damit umbringen. Und mit jedem Menschen starben auch die Toten, die nur in ihnen noch gelebt hatten. Tessa trug die Erinnerung in ihrem Herzen und vielleicht konnte sie irgendwann wieder mit einem Lächel darauf zurückblicken. Auf die schöne Zeit, die beide miteinander gehabt hatten ...
''Ja, das weiß ich.'' Jeden Tag aufs neue versuchte sie alles von sich zu schieben, den Schmerz zu ertränken. Jeden. Tag. Doch musste irgendwo doch noch ein kleiner Funken in ihr sein, der leben wollte. Der noch nicht alles hingeschmissen hatte, wo noch Hoffnung bestand. Sonst wäre sie schon längst tot. Sonst hätte sie sich schon längst das Leben genommen ohne sich selbst so leiden zu lassen. ''Komm ... Ich helfe dir.'' Sie erhob sich, beugte sich nach unten zu Tessa und umgiff ihre Mitte. Gemeinsam würden sie es noch zu ihrem Auto schaffen. Mit ihrer freien Hand hatte sie die Flasche genommen und den restlichen Alkohol ausgeschüttet. Es würde etwas ausmachen, wenn sie noch mehr trank und Rachel würde nicht mehr wegsehen.
Irgendwie schafften die Beiden es tatsächlich an Rachels Auto, wobei wohl beide nun mehr als nur einen blauen Fleck und vielleicht sogar Muskelkater davontragen würden. Doch Rachel war froh, so froh. Sie half Tessa dabei einzusteigen und sich anzuschnallen, denn es ging wirklich gar nichts mehr. Es war schon fast ein Wunder, dass sie nicht schon bereits weggetreten war.
Tessa:
Tessa klemmerte sich um Rachels Bauch. Alles zog sie nach unten. Die Schwerkraft, ihr Körper, der ALkohol, ihr Kopf, der Nebel, alles mögliche und unmögliche, Rickys Blick, einfach alles schien sie nach unten zu ziehen, sogar ihr Wille. Sie wollte gar nicht wirklich nach oben, es war zu anstrengend, es war einfach...
...und dann stand sie. Sie wusste nicht, wie das überhaupt möglich war. Ihre Füße standen schräg, ihre Beine verdreht, ihr Arm hing um Rachels Schultern, fast ihr ganzes Gewicht lag auf dieser. Alles drehte sich, die Farben, die Welt, der Boden,, ihr magen. Alles schmerzte, alles tat weh, alles machte keinen Sinn. Aber sie versuchte es. Versuchte ienen unsicheren Schritt vor den anderen zu setzen, dabei Rachel umklammernd, ohne die sie sofort wieder zu Boden gegangen wäre. Sie wusste gar nicht wie lange sie gingen, wie weit. Irgendwann waren sie an der Straße. Tessa klammerte sich unsicher um das Metall einer Autotür. Sie stolperte auf etwas weiches, lag auf den hinteren Autositzen, alles schwankte, sie kriegte nichts mehr mit, absolut nichts mehr. Ihr einer Arm hingzu Boden, ihre braunen Haare hingen ihr ins Gesicht, in den getrockneten Tränen und ihrem leicht göeffneten Mund. Sie konnte nichts mehr und wollte nichts mehr. Das Rumplen des Autos nahm sie kaum war, sie nahm überhaupt nichts mehr reales um sich her war. Es war vorbei.
Es war vorbei.
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 17:177. Tag
Tessa:
Am nächsten Morgen wurde Tessa von lauten Regentropfen an der Scheibe geweckt. Dicht gefolgt von einem Donner. Langsam öffnete Tessa ihre Augen. Die Bettdecke war um ihre Beine geschlungen, eine Gänsehaut bedeckte ihre Arme - doch dank einer Wärmequelle neben ihr, war ihr nicht kalt. Nachdenklich blickte Tessa in Rachels schlafendes, wunderschönes Gesicht.
Es war schon wieder passiert. Stechende Kopfschmerzbahnen fuhren durch ihre Schläfen, durch ihren Kopf, wie viele kleine Äderchen. Verdammt. Sie wollte das doch nicht. Es war...einfach nicht richtig. Sie wussten doch noch nichtmal wirklich viel übereinander. Mal ganz davon abgesehen, dass Tessas Job kaum Zeit für eine Beziehung ließ - mal ganz zu schweigen von ihrer psychischen Verfassung. Der schlichten Tatsache, dass sie nicht das Gefühl hatte, glücklich sein zu dürfen. Nicht, wenn Ricky nicht mehr da war.
Der Gedanke schmerzte richtig.
Tessa seufzte und fuhr sich mit einer Hand über ihr Gesicht. Leise und vorsichtig, um Rachel nicht zu wecken, richtete Tessa sich auf. Als erstes griff sie nach ihrem Handy. Puh, Glück gehabt. In zwei Minuten wäre der Wecker angesprungen, denn sie automatisch für jeden Tag eingeschaltet hatte. Damit sie - egal wie voll sie gewesen war - früh genug wach wurde, um alles wieder für den nächsten Arbeitstag auf Vordermann zu bringen. Rashc stellte sie den Wecker aus und zog sich an, ehe sie in die Küche ging. Ein Blick in ihren Kühlschrank verriert ihr, dass sie immer noch nicht eingekauft hatte. Und der Rest war natürlich auch verschimmelt. Shit.
Sie machte das Radio an, nahm eine Kopfschmerztablette und trank kühlen Eierlikör, während sie die Kaffeemaschine anschmiss, um Rachel zumindest irgendetwas von einem Frühstück zu geben. Tessa lehnte sich gegen die Anrichte und dachte nach. Dachte an Rachel. An das Gefühl. An die Toilettenkabine gestern und unwillkürlich musste sie lächeln. Sofort war es wieder weg. Es war nicht richtig, verdammt. Es war nicht richtig.
Erschrocken blickte sie auf, als Rachel hereinkam - und doch lächelte sie leicht. "Kaffee ist fertig", sagte sie und reichte ihr eine Kaffee mit der schwarzen dampfenden Flüssigkeit. "Aber ich fürchte, ich war immer noch nicht einkaufen, also...Frühstück muss leider ausfallen." Der Eierlikör stand unschuldig verschlossen neben dem Kühlschrank und Tessa nahm selbst eine Tasse Kaffee in die Hand.
Rachel:
Rachel genoss jeden Augenblick, jede Sekunde und sie ließ sich nur zu gerne fallen, tief fallen. Das Gefühl war wundervoll und sie spürte dieses tief sitzende Gefühl des Glückes anklopfen, langsam aufsteigen und es dauerte gar nicht lange, da kam sie auch schon zu ihrem Höhepunkt. Tessa brachte Rachel nahezu um den Verstand. Den Kuss erwiderte sie sanft, folgte ihrem Körper und legte einen Arm um den wunderschönen Körper der Barkeeperin. Tessa war schnell eingeschlafen, was sie an der ruhigen Atmung merkte. Daher zog sie die Bettdecke vorsichtig über die beiden und kuschelte sich (ganz unbemerkt und heimlich) an Tessas warmen und noch immer verschwitzten Körper heran um schließlich auch einschlafen zu können, umgeben von ihrer schützenden Wärme und Anwesenheit. Zumindest fühlte es sich so an.
Als sie am nächsten Morgen wach wurde, lag sie alleine im Bett. Sie hatte nicht mitbekommen wie Tessa das Bett verlassen hatte, doch sie konnte die Kaffeemaschine in der Küche hören, weshalb sie langsam aus dem Bett stieg, sich ein T-Shirt und ihren Slip anzog und aus dem Schlafzimmer ging, durch das Wohnzimmer hindurch zur Küche. ''Guten Morgen.'' Ihre Haare waren noch ein wenig durcheinander, weshalb sie sich ein wenig durch diese fuhr, ehe sie an Tessa herantrat. ''Das macht nichts.'' Schließlich war sie nicht des Frühstücks halber bei Tessa und hatte sie beim letzten Mal schon nicht wirklich etwas Zuhause gehabt, weshalb sie mit einem spitzen Frühstück auch gar nicht erst gerechnet hatte. ''Ein Kaffe reicht aus.'' Ihr Blick fiel zu dem Likör, verweilte wenige Sekunden dort und wanderte schließlich wieder zu Tessa. Sie sagte nichts dazu, gab ihr lediglich einen fast schon flüchtigen Kuss und griff nach einer Tasse.
Rachel spürte die Spannung, die von Tessa ausging. Es war da, kaum zu bemerken, doch sie spürte es. Eine Last die es ihr schwer machte zu stehen, zu reden, zu atmen. Rachel wusste, dass da etwas war. Wahrscheinlich wusste das jeder und die meisten in der Bar (zumindest ihre Stammkunden) wussten sicher auch mehr über sie als es Rachel tat. Doch sollte sie nachfragen? Sie hatte noch immer diese Worte im Kopf. Es ging sie nichts an.
Tessa:
Rachel sah wunderschön aus, als sie Simon der Tür stand. Ihr Lächeln, die Grübchen, ihre Augen und auch ihre leicht zerzausten Haare, die trotz Fingerkamm noch auf den Schlaf hindeuteten. Aber jetzt war Tessa wieder nüchtern (zumindest so gut wie) und sie hatte sich wieder im Griff. So wie es sein sollte. Sie wusste, sobald sie etwas intus hatte, wäre diese Einstellung schon wieder überholt, aber egal. Sie musste es versuchen. Es war besser so, für sie beide.
„Gut", lächelte Tessa leicht, als Rachel sagte, der Kaffee würde reichen. Sie selbst verspürte - mal wieder - keinen Hunger. Vielleicht kam es ja noch (auch wenn sie nicht dran glaubte). Dann würde sie sich einfach auch am Buffet bedienen. Das machte sie immer mal wieder. Bot sich an, wenn ihr eigener Kühlschrank nichts herhielt.
Der gehauchte Kuss auf ihrer Wange schien für Tessa noch eine ganze Weile später spürbar zu sein. Es war ein schönes Gefühl, doch hatte Tessa ihr Herz wieder verschlossen, ihr kleines verschüttetes Ich wieder verschüttet. Das hatte sich nicht einzumischen. „Hast du gut geschlafen?", fragte Tessa, um die Stille zu überbrücken und nahm einen kleinen Schluck Kaffee zu sich, ihr Blick auf Rachel gerichtet. Sie hatte das Gefügl, als würde ihr kleines verschüttetes Ich sie traurig und flehend anschauen, auf Rachel zuzugehen, aber Tessa ignorierte es. Es. War. Besser. So.
Es war einfach besser. Sie trank noch einen Schluck.
Rachel:
Gerade am Morgen war die Luft zwischen den beiden anders, distanzierter, was Rachel nur noch mehr an all dem zweifeln ließ. Was genau taten die beiden hier eigentlich? Ging es hier nur um den Sex oder war da mehr? Wollte sie das überhaupt? Wollte Tessa das? Es war schwierig und sie konnte die Signale nicht so wirklich deuten - was wohl daran lag, dass Tessa immer wieder andere sendete. ''Ja, ich habe gut geschlafen.'', nickte sie. Schließlich hatte sie ein wirklich gemütliches, gut riechendes und warmes Kissen gehabt. Doch das sagte sie nicht. ''Du auch?'' Kurz fragte sie sich, ob Tessa bereits etwas getrunken hatte. Ständig machte sie sich Sorgen und Gedanken um diese Frau, wenn sie nicht gerade von ihr schwärmte. Es war schon ein wenig lästig, besonders, wenn man es eigentlich lieber ignorieren wollte.
Die beiden sprachen an dem Morgen nicht viel, tranken ihren Kaffee in Ruhe und gingen daraufhin beide ihrer Arbeit nach. Mehr oder weniger. Es pendelte sich erneut eine gewisse Distanz ein, die Rachel natürlich auf der einen Seite begrüßte, auf der anderen aber auch bereute. Sie spürte, dass sie diese Gefühle nicht einfach ignorieren konnte. Nicht, wenn sie mit Tessa noch in Kontakt stand. Dazu wurden sie langsam viel zu laut, schrien sie an. Doch wollte sie auch nicht, dass die beiden einander nicht mehr sahen. Schwierig ...
In den folgenden Tagen besuchte sie die Barkeeperin immer nur in ihrer Mittagspause, so würde es erst einmal gar nicht erst zu mehr kommen - einfach, weil beiden um diese Uhrzeit die Zeit fehlte um noch versehentlich total bedrunken im Bett (oder sonst wo) zu landen. Es war noch immer merkwürdig, aber nach und nach lernte Rachel das ganze ein wenig mehr anzunehmen. Sie akzeptierte die Tatsache, dass sie sich scheinbar in eine Frau verliebt hatte und das auch noch in eine, die ganz offensichtlich so einige Probleme mit sich herumschleppte. Vielleicht, ja, vielleicht sollte sie dem doch eine Chance geben. Zumindest wollte sie mit der Brünetten einmal über ihre Gedanken sprechen. Doch jedes Mal wenn sie da saß, Tessa sie ansah, dann konnte sie es nicht. Sie war ... zu schüchtern. Sie war zu schüchtern! Stattdessen nutzte die Biologin die Zeit um sie zu beobachten. Wie ein Stalker. Naja, fast.
Tessa:
„Ich auch. Danke", lächelte Tessa und trank einen weiteren Schluck Kaffe. Und viel tiefgründiger wurde es an diesem Morgen auch nicht mehr, was Tessa durchaus begrüßte. Es war einfacher so, sich selbst zur Distanz zu zwingen und auch Rachel drängte sich nicht auf. Es war okay.
Die nächsten Tage sah sie Rachel immer wieder. Sie in ihrer Mittagspause und setzte sich an die Theke. Es war eine gute Zeit. Eine Zeit, in der Tessa schon ein wenig getrunken hatte. Genug, dass sie Rachel das ehrliche Lächeln schenken konnte, dass sie sich wirklich über Rachels Besuch freute, dass ein freudiges Kribbeln in ihrer Magengegend entstand, wenn sie sie sah - aber noch nicht genug, dass sie etwas unbedachtes tat. Sie hielten ein wenig Smalltalk und ansonsten ging Tessa ganz normal ihrer Arbeit nach. Ohne Rachel zum Sex zu verführen oder ihr auf Toilette folgte, falls sie das beobachtete.
Es war gut so, wie es war.
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 17:136. Tag
Rachel:
Auch die darauf folgenden Tage ließen sie diese Gedanken rund um Tessa nicht mehr los, es war nicht einfach für sie. Es grenzte alles an einer Identitätskrise und Rachel hatte nicht einmal in ihrer Pubertät großartige Probleme damit gehabt. Sie wusste immer, wer sie war, was sie wollte. Für viele mochte dieses Thema wohl nicht weiter bedeutend sein, doch Rachel warf es ein wenig aus der Spur und das konnte sie sich nicht einmal selbst erklären. Jedoch wusste sie, dass sie für einen klaren Kopf erst einmal ihren Abstand brauchte, weshalb sie sich auch nicht bei der Barkeeperin meldete. Ihre Arbeit leistete da gute Ablenkung, doch gerade wenn sie alleine war, drifteten ihre Gedanken wieder zu Tessa. Oft fragte sie sich, wie es ihr wohl gerade erging, hatte bereits ihr Handy bereit um sich einfach bei ihr über ihr Wohlergehen zu erkunden, blickte zu ihren Schlüsseln mit dem Gedanken, einfach in ihr Auto zu steigen und einmal ein Auge auf sie zu werfen. Doch sie tat es nicht.
Ihre Gedanken kreisten jedoch nicht nur um die Sorgen die ihr diese Frau bescherte, sondern auch an die Nähe, die die beiden geteilt hatten. Rachel dachte an den Körper der sich gegen ihren gepresst hatte, an das Gefühl ihrer Finger auf ihrer Haut, die Küsse, ihr Geruch sowie auch der einzigartige Geschmack. Allein der Gedanke an all diese Dinge, an Tessas Art mit ihr zu sprechen, die Blicke die sie ihr zuwarf ... Und so erwischte sich Rachel am Mittwoch Abend in ihrem Bett dabei, wie diese Gedanken sie vollkommen übernahmen und sie nicht anders konnte, als ihre Hände an sich herabwandern zu lassen um die aufkommende Lust zu stillen, die sie nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen verspürte.
Tessa:
Mit einem Lächeln beobachtete, wie Rachel vondannen ging. Die Tür schlug zu und durch ein Fenster beobachtete Tessa, wie Rachel den Weg entlang ging und in Richtung des Praktplatzes und damit vermutlich in Richtung ihres AUtos verschwand. Sie hatte sich nicht nochmal umgesehen.
Es war besser so. Tessa ließ die Luft aus ihren Lungen, welche sie wohl unbewusst angehalten hatte, holte das Glas unter der Bank hervor und griff hinter der Bar nach der Whiskeyflasche. Sie war sich nicht sicher, ob es Rachel tatsächlich entgangen war. Doch es war ohnehin gleichgültig, oder nicht? Sie hatte Ricky verloren, ihre wundervolle kleine Tochter und dieses Loch in ihr, das würde niemals vergehen. Und sie würde es auch niemals mit irgendjemand anderem stopfen. Das hatte Ricky nicht verdient.
In nun wieder düsteren Gedanken verstrickt exte sie ihren Whiskey und griff nach dem Fotoalbum, bereit, sich erneut hinzusetzen und nun wirklich zu lesen. Egal, wie sehr es schmerzen würde. Sie wollte es.
Sie füllte sich ihr Glas ein weiteres Mal und setzte sich.
Die Woche verging, ohne dass Rachel sich auch nur ein einziges Mal meldete. Morgens, wenn sie aufstand und nüchtern war, erleichtertes es Tessa. Es war besser so. Vermutlich hatte sie sie verletzt. Und das tat ihr leid - das tat es wirklich - aber es war einfach besser so, auf lange Sicht. Für sie beide. Doch je mehr Alkohol sie über einen Tag hinweg konsumierte, desto mehr änderte sich das auch. Sie konnte es nicht verleugnen, dass sie Rachel, ihren Blick und ihre Berührungen und ihr Gefühl vermisste. Sie ertappte sich dabei, wie sie jedes Mal aufblickte, wenn die Tür aufging, um zu sehen, ob Rachel herienkäme. Sie ertappte sich dabei, wie ihr Blick immer wieder aus dem Fenster ging, um zu sehen, ob sie nicht zufällig Rachel den Weg entlanggehen sehen würde. Und sie ertappte sich dabei, wie sie in urhigeren Mumenten -insbesondere am Ende eines Arbeitstages, wenn sie betrunken noch sauber machte, die Stelle auf dem Fußboden betrachtete, wo Rachel und sie miteinander geschlafen hatten. Und in diesem alkoholisierten Stadium ließ es die Sehnsucht in ihr hochkochen, doch war ihr Handy meist entweder verschollen oder sie selbst schlichtweg nicht mehr in der Lage dazu, es vernünftig zu bedienen. Also ließ sie es bleiben. Und am nächsten Morgen war sie froh drum.
Sie empfand was für sie. Das war ihr klar. Doch sie wollte es nicht.
Es war ein weiterer Arbeitstag. Ein weiterer Arbeitstag, ohne dass auch nur eine Spur von Rachel zu sehen gewesen war. Es war der Mittwoch, 18 Uhr. Tessa brachte einem Tisch mit ihrem aufgesetzten geschäftlichen Lächeln ihre Getränke und kehrte dann zu ihrer Theke zurück. Sie bückte sich, um den Absinth hervor zu holen, holte sich das kleine passende Glässchen und schüttete gerade das hellgrüne Glück hinein, als die Tür aufging. Wie automatisiert (in der letzten Woche hatte sie es tatsächlich voll und ganz angewöhnt), blickte sie auf und war sprachlos, als sie sie tatsächlich sah. Die langen, hellbraunen Haare... die Augen... ihre Grübchen. Ihr kleines verschüttetes Ich, was schon gar nicht mehr so klein war, weil sie heute - wie gewöhnlich - schon einiges an Alkohol konsumiert hatte, begann Samba zu tanzen. Tessa lächelte Rachel an und in diesem Augenblick kam noch jemand herein. Ein Mann. Tessa hatte ihn schon einmal gesehen - damals, als sie Rachel auch kennengelernt hatte. Er war Teil der großen Gruppe gewesen, der auch Rachel angehört hatte. Sie kannte seinen Namen nicht.
Sie beobachtete, wie die beiden sich gemeinsam an einem Tisch niederließen. Sie brauchte nur zu sehen, wie der Kerl Rachel ansah, um zu wissen, was er wollte. Ob sie zusammen waren. Tessa schüttelte leicht den Kopf, versuchte das Gefühl zu ignorieren, sie würde von Rachel beobachtet und bereitete ihren Absinth zu Ende vor. Sie wendete dem Raum ihren Rücken zu - wissend, dass das nichts brachte - exte schnell den Absinth und sammelte sich. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie hatte Rachel vermisse und alle Erinnerungen an den Moment, gemeinsam auf dem Boden, gleich hier, waren stärker denn je wieder da.
Lächelnd ging sie zu den beiden an den Tisch. "Hallo Rachel", begrüßte sie die Frau, mit ihrer rauchigen verruchten Stimme und lächelte sie an. Sie konnte nicht anders. "Wen hast du mitgebracht?" Sie lächelte den Fremden an und hielt ihm zur Begrüßung die Hand hin. "Tessa", stellte sie sich selbst vor.
Rachel:
Es war der nächste Morgen, der ein paar Überraschungen für Rachel übrig hatte. Zunächst einmal hatte sie verschlafen, was wirklich nur sehr selten geschah und ihr immer wieder ein schlechtes Gefühl verabreichte. Es war kein schlechtes Gewissen, aus dem Alter in welchem das so war, war sie schon lange herausgewachsen, doch es war damit zu vergleichen. Es war wie ein Fehler, den man einfach nicht machte. Es gehörte sich nicht und um nicht noch später zu sein, eilte sie ins Bad, unter die Dusche und schlüpfte wenige Minuten später in ihre frischen Klamotten. Ihre Haare waren noch feucht, als sie ihre Wohnung verließ. Wahrscheinlich sah ihr jeder gerade an, in welcher Situation sie gerade steckte. Sie war nicht bereit für den Tag und sie glaubte auch nicht, dass es damit getan war. Sie spürte, dass etwas passieren würde - etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte ...
Die zweite Überraschung trat in Form ihres Arbeitskollegen und lang geschätzen Freund Quincy auf, der ihren Kaffee gerade noch so auffing, als sie die Tür hineinstürmte und dabei fast in den Raum gestolpert wäre und wohl kurz darauf all seinen Mut zusammenkratzte und Rachel um ein Date bat. Sie selbst (unfähig solche Aussagen zu deuten) ging davon aus, dass es sich eher um ein freundschaftliches Date handelte (gab es so etwas überhaupt?), besonders da er noch unglaublich unsicher und schief grinste. Rachel nahm sein Verhalten eher als kleinen Scherz war, denn hatte sie keinerlei romantische oder sexuelle Interesse an ihm, was aber wohl jedem klar war, außer ihm. Genau so wie jeder sah, dass er mehr wollte - nur eben sie nicht. Demnach stimmte sie dem Vorschlag zu, nachdem Quincy ihr den ganzen Mittag über damit im Ohr lag. Es war nicht einmal angebracht an einem Wochentag Abends noch großartig wegzugehen, zumindest nicht für den Nerd in Rachel, aber war sie zu nett, um ihn auch ein drittes Mal abzuwimmeln.
Ihre Entscheidung bereute sie jedoch spätestens, als sie vor Tessas Bar stand und sie die Schrift ''Everybody's Joy'' förmlich angriff, wie ein tollwütiger Hund. Sie schluckte schwer, ihre Spucke war fast gänzlich aus ihrem Mund verschwunden. Ihr Magen drehte sich. Sie konnte doch nicht vor Tessas Augen treten, nachdem sie sich Tage nicht gemeldet hatte und vor allem nicht einmal wusste, was sie von Tessa wollte. Oder es noch nicht zugeben konnte. Jedoch öffnete sich die Tür bevor sie noch etwas sagen konnte und starrte sofort zur Theke, wo sie Tessa erkannte. Die beiden schienen eine Weile nur verdutzt dreinzuschauen, ehe sich Rachel wieder halbwegs fing und sich auf den Platz setzte, den Quincy ihr zurechtschob. Nicht einmal diese Geste erkannte sie richtig, bedankte sich nicht einmal, als wäre es unter Freunden selbstverständlich. Sie sollte gehen ... einfach gehen.
Ihr Herz fing wild an zu schlagen, als Tessa sie begrüßte und mit ihrem Lächeln nahezu um ihren Finger wickelte. Fast eine Woche hatten sie sich nicht gesehen, es kam ihr vor wie Monate. ''Tessa.'', lächelte auch sie nun und für ein Moment schien alles ausgeblendet zu sein. Doch dann kam ihre Frage, die Frage wen sie bei sich hatte. Fast schon überrascht blickte sie zu dem Mann neben sich, der ein wenig skeptisch zu sein schien. ''Oh, das ist Quincy. Mein Arbeitskollege, Laborpartner, wie auch immer.'', meinte Rachel knapp und räusperte sich, während sie einige ihrer Haare hinter ihre Schulter legte. Quincy stellte sich ebenfalls noch einmal vor. Er wirkte ein wenig sonderbar, er war schmal, knochig gebaut, hoch aufgeschossen und ungeschickt in den Bewegungen. Allerdings fiel Rachel das nach all den Jahren schon gar nicht mehr auf. Ihr Blick festigte sich wieder auf der Barkeeperin, während sie versuchte normal zu wirken. ''Ich hätte gerne Alkohol.'', meinte sie rasch. ''Eine Empfehlung des Hauses, oder so.'' Es war ihr gerade egal welches alkoholische Getränk in ihrem Magen landen würde, Hauptsache, sie konnte den Tag halbwegs schnell und mit vielen Gedächtnislücken beenden.
Tessa:
Es war ein zweifellos ungewöhnliches Wiedertreffen, doch es war ein Wiedertreffen und alles andere war Tessa im Augenblick egal. Wichtig war nur, dass Rachel hier war, dass sie sie sah und dass es ihr gut ging. Auch wenn sie mit einem Mann da war - es war nebensächlich.
„Freut mich, Quincy", lächelte Tessa, als sie ihm die Hand reichte und schaute ihm in die Augen. Er wirkte ein wenig abgehoben und misstrauisch und sie wusste, es wäre ihm lieber, wenn sie die beiden alleine ließ. Ob er etwas wusste. Ob er ahnte, was zwischen ihr und Rachel geschehen war?
Etwas alkoholisches? Tessa lächelte und nickte. „Natürlich. Und für Sie?" Sie wandte sich an Quincy und nachdem er ihr seine Bestellung gegeben hatte, kehrte sie zu ihrer Theke zurück. In kurzer Zeit hatte sie Rachels Cocktail - ja, er trug jetzt diesen Namen - wieder zubereitet. Sie nahm zwei leere Gläser und kehrte an den Tisch zurück.
„Bitte sehr", lächelte sie und stellte Rachel ihren Cocktail hin. Es folgten die zwei leeren Gläser vor Quincy und Rachel. Nochmal ging sie zur Bar und kehrte mit einem Zwei Jahre alten Rotwein zurück und zeigte diesen Quincy. Dann schüttete sie ihm einen Schluck ein und wartete auf seinen Geschmackstest. „In Ordnung?", fragte sie lächelnd. Als Quincy bejahte, schüttete sie zuerst Rachel, dann Quincy das Glas voll. Sagt Bescheid, wenn ihr etwas braucht.", sagte sie. Einen Hauch länger ruhte Uhr Blick auf Rachels Augen. Dann ging sie wieder an ihren Platz, räumte dabei einen leeren Tisch ab und schüttete sich nach dem kurzen Spülen einen weiteren Absinth ein, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ihr Blick immer wieder zu Quincys und Rachels Tisch hinübergibt. Insbesondere zu Rachel.
Rachel:
Dank Tessas professionellem Auftreten, wurde die Situation nicht noch merkwürdiger als sie ohnehin schon war. Sie strahlte eine gewisse Ruhe aus, als gäbe es nichts, was sie je aus der Bahn werfen könnte. Als wäre alles perfekt, immer. Quincy schien ihr nicht weiter Beachtung zu schenken, dachte nicht zu viel nach und das war gut. Rachel wollte nicht, dass er auch nur ansatzweise darüber nachdachte, ob die beiden eventuell mal irgendwie körperlichen Kontakt geteilt hatten. Nicht, weil es schlimm war, sondern viel eher, weil er sie damit ihr Leben lang nerven würde. Wahrscheinlich würde er sich das Ganze auch noch vorstellen (wie ein Mann das eben meinstens tut) und das wollte sie vermeiden. Dankend nahm sie daher ihr Getränk an, es schmeckte perfekt. Sie wusste, dass Tessa ihr den selben Cocktail wie an dem Abend, an welchem sie gemeinsam getrunken hatten, serviert hatte. Eine schöne Erinnerung ... Irgendwie. Relativ schnell fing das erste Glas an zu wirken (Rachel aß nicht sonderlich viel, was es noch begünstigte) und die Sorgen begannen davonzuschwimmen. Ihre Haltung lockerte sich bereits jetzt, ihre Wangen erröteten und nachdem sie auch das zweite Glas, diesmal Wein, intus hatte, sah die Welt gleich viel entspannter aus. Nun ein wenig offensichtlicher huschten ihre Blicke immer wieder zur Barkeeperin, welche umherlief, bediente, zu ihr sah und trank. Ja, es entging ihr nicht, doch selbst ein wenig angetrunken konnte sie ein wenig verstehen, wieso sie trank. Nur ein wenig, ganz ohne dem Wissen hinter ihrer Trinkerei. Der Nachteil war, auch Quincy wurde immer offener und ließ Rachel an seinen Absichten zweifeln. Sie hatte ihn immer nur als Freund angesehen, nicht mehr und nicht weniger. Doch konnten seine Versuche bei ihr zu punkten auch an dem Alkohol liegen ... oder? Sie hoffte es. Am liebsten würde sie noch mehr trinken, dem ganzen einen aufmunternden Touch geben, doch das sollte sie nicht tun. Und deshalb bestand sie darauf zu gehen, am liebsten allein. Doch er wollte sie nicht gehen lassen und sie wusste sich nicht anders zu helfen, als nachzugeben und eine weitere Bestellung aufzugeben. ''Ich möchte nur ein Wasser.'', lächelte sie sanft , aber auch entschuldigend zu Tessa.
Tessa:
Tessa bemühte sich, sich ganz wie immer zu geben. Sie ging zu den Tischen, bediente ihre Gäste, wischte Tische ab, mixte Cocktails und andere Getränke und trank selber. Ob einen Schnaps mit den ein oder anderen Tisch, wenn diese gingen oder hinter ihrer Bar den Absinth, es war egal. Und sie beobachtete Rachel, nur kurze Blicke, immer mal wieder. Genug um zu sehen, was sie tat. Wie es ihr ging. Um wahrzunehmen, wie Röte auf ihre Wangen schlich, wie sich ihre anfangs noch stockfremde Körperhaltung aufgelöst hatte, eine Art gewisses Glänzen in ihre Augen trat. Bis es schließlich soweit war, und sie nach ihr winkte.
Tessa beendete mit ein paar Worten einen kleinen Smalltalk mit ein paar Stammkunden direkt an der Theke und ging hinüber zu Rachel. „Ja. Natürlich.", lächelte sie, während ihr Magen zugleich wieder Achterbahn fuhr. Sie spürte den Alkohol als warme Weiche wundervolle Watte in ihrem Kopf, welcher sich gleichzeitig ausmalte, wie schön es wäre, sie jetzt berühren zu können...
„Hat's geschmeckt?", fragte sie, ganz in ihrer Rolle als Barkeeperin, während sie Rachels leere Cocktailglas in die Hand nahm. Diesmal hatte sie nicht vor, damit zu stolpern. Ob Quincy sich wohl noch an das Szenario erinnerte? War ja auch egal. Sie ging zurück zur Theke, spülte das leere Glas mit zwei schnellen Handgriffen und füllte dann ein neues kleines Glas mit kaltem Leitungswasser.
„Bitte sehr", lächelte sie Rachel an, als sie es ihr hinstellte.
Sie konnte nicht andere. Alles in ihr schrie danach. Sie kassierte wieder eine Familie, kehrte hinter die Theke zurück und nahm Blickkontakt mit Rachel auf. Sie wandte sich ab, legte das Portmonnee beiseite in den abgeschlossenen Schrank, wo es hingehörte (bat ihre Stammkunden, ein Auge drauf zu haben) und betrat sie Toiletten. Sie wusste nicht, ob Rachel es verstehen würde. Geschweige denn, ob sie ihr nachkommen würde, nachdem eine Woche völlige Funkstille geherrscht hatte. Aber dennoch wollte sie zwei Minuten warten, denn der Wunsch, Rachel in den Arm zu nehmen, sie zu spüren, war übermächtig. Und so stand sie in einer Tür der Toiletten und wartete.
Rachel:
Während Tessa zu ihr und ihrer Begleitung an den Tisch kam, fragte sie sich ob das Gespräch, welches sie geführt hatte wirklich gerade beendet war oder ob sie ohne auf Verluste zu achten auf sie zugesteuert kam. Nur einen Moment wagte sie es zu denken, dass sie doch so wichtig war. Allerdings schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab. ''Es war wirklich gut, perfekt. Du bist perfekt.'', schmunzelte sie für einen Moment, ehe sie begriff, was sie da gerade gesagt hatte. ''Also, ich meine gut ... gut beim mischen von Getränken.'', fügte sie hinzu und sah kurz zu ihren Händen, verlegen. Erst als Tessa sich abwandte um ihr ein Wasser zu holen, richtete sie ihren Blick wieder auf, direkt zur Brünetten hin. Erneut fiel ihr auf, wie gut sie aussah. Doch zwang sie sich ihre Augen abzuwenden und den Worten Aufmerksamkeit zu schenken, die Quincy von sich gab. Das meiste davon ergab kaum noch einen Sinn, was gut war, vielleicht würde er ja gleich einfach im sitzen einschlafen oder sich etwas anderem widmen als ihr. Dankend nahm Rachel ihr Glas Wasser an, trank einen großen Schluck daraus und stellte das Wasser auf dem Tisch ab. Erneut wanderten ihre Augen in Richtung Theke, wo sie erkennen konnte, dass Tessa ihr Portemonnaie verstaute und ihm Badezimmer verschwand. Eigentlich nichts ungewöhnliches, jeder musste ja mal das stille Örtchen nutzen - aber, wieso tat sie das nicht bei sich hinten? Dort, wo sonst niemand außer sie zur Toilette ging. Einen Moment wartete Rachel darauf, dass Tessa wieder aus der Tür trat und all ihre Vermutungen nicht richtig waren. Aber sie kam nicht wieder heraus. ''Ich werde mal kurz zur Toilette gehen, der Alkohol...'', entschuldigte sie sich halbherzig, ließ ihre Tasche am Stuhl zurück und folgte der Barkeeperin wenige Minuten später zur Toilette. Die Tür schloss sie hinter sich, ehe sie kurz innehielt. Was tat sie da nur? ''Tessa?'', fragte sie jedoch fast schon flüsternd, während sie einige Schritte in den Raum zu den Kabinen machte.
Tessa:
Tessa konnte nicht anders als zu grinsen, bei Rachels stotternden Wirten - und erst recht dem Kompliment, welches ihr herausrutschte. Es zu hören tat bis tief in ihre Seele gut - mehr, als sie zugeben würde und erst recht die Art und Weise, wie Rachel es ausgesprochen hatte. So...unterbewusst, was es noch ehrlicher machte. Aber sie zwang sich, ansonsten professionell zu bleiben - und hoffte für Rachel, so ganz nebenbei, dass er sich nichts bei denken und es dem Alkohol zuschreiben würde.
„Das freut mich", lächelte Tessa also nur, als sie das leere Cocktail-Glas an sich nahm. Oh wow, alles in ihr wollte gerade bei Rachel sein, sie halten, ihren Duft in sich aufsaugen... aber es ging gerade nicht. Nicht vor ihrer Begleitung, nicht vor ihren Gästen, nicht zu ihrer Arbeitszeit.
Außer...
Sie musste es versuchen. Und so ging sie, hoffentlich weiterhin unter dem Blick Rachels, auffällig zu den Toiletten. Hoffte, betete, sie möge die nonverbale Aufforderung verstehen. Und so wartete sie in der Tür einer Kabine, betrachtete abwechselnd die gelbliche Deckenleuchtr und die hellgrün gestrichene Wand, die den Bad fast ein Naturfeeling gaben. Ihr Blick ging zur Uhr und ein wenig frustriert legte sie den Kopf in den Nacken. Zwei Minuten waren vergangen. Rachel war nicht gekommen. Sie hatte es nicht verstanden oder wollte nicht. Das war okay. Obwohl sie das enttäuschte Gefühl nicht ganz ignorieren konnte. Ihr kleines verschüttetes Ich ließ den Kopf hängen.
Gerade, als Tessa sich aufrichtete - sie musste zurück in ihre Bar, um sich um alles zu kümmern - öffnete sich die Tür. Zögerliche Schritte. Und dann eine ebenso zaghafte Stimme. Ein breites erleichtertes Grinsen erschien auf Tessas Lippen.
„Hier", sagte sie. Ebenso leise, aber dennoch selbstbewusst, verrucht und lauschte Rachels näherkommenden Schritten. Und da war sie. Tessa blickte sie an, lächelte, und hob eine Hand, um sie ihr an ihre Wange zu legen, ihre Finger vertieften sich in Rachels Haare. Gott, sie hatte sie vermisst...
Rachel:
Es würde Rachel wohl am nächsten Tag nicht schwer fallen, alles auf den Alkohol schieben zu können. Alkohol war immer eine gute Ausrede und stimmte es wohl auch ein wenig; wäre sie nicht angetrunken, wäre es vielleicht niemals zu der Situation gekommen, oder? Das konnte niemand wissen. Rachel ging nur noch einmal sicher, dass niemand (besonders Quincy) sie beobachtete, bevor sie den Raum betrat. Doch kaum war sie in dem Raum mit diesen grünen Wänden angekommen, fiel ihre Mauer und ihre Gefühle breiteten sich aus. Es war als wäre sie durch ein Tor gegangen, welches sie an einen sicheren Ort gebracht hatte. Jedoch konnte es auch wirklich einfach an dem Alkohol liegen.
Sofort folgte sie der Stimme, die nur zu Tessa gehören konnte. Sie würde diese wohl nie verwechseln können. Dieses verruchte in ihrer Stimme. Einen Moment verharrte sie in der Kabinentür, blickte die wunderschöne Frau an, während diese ihre Hand auf Rachels Wange legte. Die Biologin schloss ihre Augen. Verdammt, was tat Tessa da nur mit ihr? Langsam näherte sie sich ihr, schloss die Kabinentür hinter sich und schmunzelte, gefolgt von einem leisen Seufzen. ''Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, Tessa.'' Sanft strich sie mit ihrem Daumen über die Lippe der Barkeeperin, während ihre Hand ebenso auf ihrer Wange Platz fand. Für einen Moment ruhte sie dort, dann wanderte sie weiter in den Nacken der Frau, wo sie diese ein wenig mehr an sich zog.
''Ständig drehen sich meine Gedanken um dich. Egal mit was auch immer ich mich versuche abzulenken.'', flüsterte sie ihr gegen die Lippen, ehe sie diese mit ihrem verschmelzen ließ. Kurz, heiß, verlangend, doch sie löste sich relativ schnell wieder. Sie konnten das hier nicht tun, nicht jetzt. Dafür waren zu viele Menschen in der Bar, Quincy wartete, ihre Gäste warteten. Es war noch früh ... Es ging nicht.
Tessa:
Es tat so gut Rachels Haut an ihrer Hand zu spüren, ihr Grsicht zu hören, ihre Stimme, die Grübchen in ihren Wangen. Und Rachel blieb nicht lange passiv. Die Tür schloss sich. Tessa wandte ihren Blick nicht von Rachel ab, als diese sich näherte, ihr Finger auf Tessas Lippen erschien, die sie unbewusst leicht öffnete und gegen den Finger atmete. Ihr Herz klopfte ihr in etwa in ihrem Hals und bei Rachels Worten musste sie lächeln. Wohlig schloss sie für einen Moment die Augen, genoss die leichten dünnen Finger auf ihrer Wange. Es fühlte sich einfach nur gut und richtig an.
„Geht mir ähnlich", hauchte sie wahrheitsgemäß. Auch wenn ihre Einstellung gegenüber Rachel und ihrer Beziehung sich ständig änderten, wusste sie das doch. Rachel ging ihr nicht aus dem Kopf. Und gerade wusste sie nicht, was zum Teufel dagegen sprechen sollte. Gegen die beiden. Tessa wollte sie einfach, nicht mehr und nicht weniger.
Mit dem leichten Lächeln auf den Lippen ließ Tessa es zu, dass sie näher gezogen wurde. Rachels Worte plätscherten wie ein erfrischender Bach dahin, wie eine wundervolle Hintergrundmusik in Tessas Ohren. Sie sagte nichts, musste nichts sagen, da verschmolzen sie schon zu einem Kuss. Intensiv, richtig und viel zu kurz.
„Wir haben ein bisschen", flüsterte Tessa. Das war gelogen, aber es war ihr egal. Die Gäste da draußen waren ihr egal, Quincy war ihr egal, es war gerade alles egal, außer Rachel hier vor ihr und wieder drückte sie ihren dünnen großen Körper an die kleine Frau, küsste sie, umschlang sie mit ihren Armen.
Rachel:
Erneut entstand eine unglaubliche Spannung zwischen den beiden, welche Rachel durchaus genoss. Es war lange her, dass ich jemand nach ihrem Körper sehnte, genau so wie sie sich schon lange nicht mehr so nach jemand anderem verzehrt hatte, wenn denn überhaupt. Diese Leidenschaft war atemberaubend, es zog einen in den Bann. Tessa zog sie in ihren Bann, mit jedem Wort, jedem Blick wurde es scheinbar nur noch schlimmer, intensiver. Demnach konnte ihr Herz nicht anders als sich über ihre Worte zu freuen, zu tanzen als wäre es die letzte Gelegenheit dazu.
Das Zögern von Rachel wurde richtig verstanden, auch ohne Worte wusste Tessa woran sie dachte, doch es schien ihr egal zu sein. Sie tat es ab, als wären die Gäste nicht weiter wichtig, als könnte nicht jederzeit in den Raum spazieren, sie hören, als könnte nicht jederzeit etwas passieren da draußen mit ihrer Bar ... Doch es war alles egal und als sie die Lippen der Frau auf ihren spüren konnte, ja, da war ihr das alles auch egal. Schnell spürte sie die Tür der Kabine hinter sich, ihren Körper eng an Rachels gedrückt. Die Lippen führten einen gemeinsamen Tanz auf und fast wie automatisch schlangen sich ihre Arme um den Körper von Tessa. Leise seufzte sie ihr gegen die Lippen, etwas in ihr schrie noch immer, dass die beiden das einfach nicht tun sollten. Doch war diese Stimme sehr leise und wurde auch immer und immer leiser, mit jeder Sekunde. Erstickt unter der Lust, die in ihr aufbrannte.
Jedoch öffnete sich plötzlich die Tür und es grenzte an ein Wunder, dass beide nicht irgendwie auf sich aufmerksam machten. Stattdessen starrte sie wie gebannt in Tessas Augen, noch immer schien sie die Ruhe selbst zu sein und allein dafür würde sie ihre Lippen zu gerne wieder auf die ihre pressen. Die Schritte kamen näher, ehe eine männliche Stimme sprach. Sie erkannte sofort, dass es Quincy war und ihr Gesicht verzog sich ein wenig. Scheinbar wollte er gehen, jetzt, wo sie nicht mehr gehen wollte. ''Ich kannst ruhig schon gehen...'', versuchte sie so normal wie nur möglich zu sagen, denn war sie noch immer auf Tessa fixiert, schmolz förmlich an der Kabinenwand herab.
Tessa:
Es fühlte sich unbeschreiblich an, hier mit Rachel zu sein, hier, in dieser Kabine, heimlich, während draußen das Geschäft der Bar einfach weiter lief, die Gespräche ihrer Kunden, vielleicht hier und da ein leeres Glas... aber es war unwichtig. Einen kurzen Moment würden sie ohne sie auskommen und diesen kurzen Moment, den wollte sie nur und voll und ganz mit Rachel genießen.
Ihr Kuss intensivierte sich, sie drückten sich an die verschlossene Tür, Tessa legte ihre Hände in Rachels Nacken, genoss die warme Hitze, die in ihr aufwallte, die mehr wollte, nahezu nach mehr schrie, als sich die Tür auf einmal öffnete, und Schritte ertönten. Sie lösten sich für einen Moment voneinander, und dann ertönte auch schon eine männliche Stimme. Die Stimme von Rachels Begleiter. Der Name war Tessa gerade entfallen.
Ruhig blickte sie hinunter in Rachels Augen, strich ihr eine losgelöste Strähne sanft aus dem Gesicht, während diese sich bemühte, mit fester Stimme zu antworten, was ihr nur so halbwegs gelang. Tessa musste Lächeln.
„Okay. Ich...wollte nur... okay...", hörte man ihn stottern. Wieder Schritte, dann ging die Tür.
Tessa grinste, als doch eine kleine Anspannung von ihr abfiel. Aber es war eine gute Anspannung gewesen, eine aufregende. Es hatte sie nicht gestört.
„Sch", machte Tessa und legte Rachel einen Finger auf ihre wundervollen Lippen. Lächelte sie entschuldigend an. „Ich werde deinen Freund abkassieren müssen." Sie zögerte einen Moment und fügte dann hinzu. „Bist du denn sicher, dass er ohne dich gehen wird? Er will dich". Und sie wollte sie auch. Mehr als das. Vielleicht könnte Rachel ja in ihren Privaträumen warten, oder...? Ach, Tessa hatte auch keine Ahnung. Sie wusste nur, dass es besser sei (und das wusste sie sogar trotz des Alkohols), die Kabine wieder zu verlassen, um Rachels Freund die Rechnung zu bringen. Auch wenn sie sich bei Rachels Anblick nicht wirklich bewegen wollte.
Rachel:
Sicher hätte niemand von den Menschen, die Rachel kannten von ihr erwartet, dass sie einmal mit jemand anderem heimlich auf einer Toilette anlangen würde und doch war sie hier und wollte nirgends sonst sein. Nur hier mit Tessa. Mit sonst niemandem. Nur mit ihr. Ihre Lippen presste sie zusammen, hoffend, dass er einfach gehen würde und die beiden nicht weiter störte oder etwas merkte. Und ja, er ließ ab, ging wieder aus der Tür und ließ die beiden allein. Sofort schloss sie für einen Moment erleichtert die Augen. Ob er wohl gehen würde? Sie wusste es nicht. Daher zuckte sie mit ihren Schultern, erneut entschuldigend. Mit ihren Händen fuhr sie über die Arme von Tessa herab zu ihrer Hüfte. Aber sie hatte Recht, sie musste wenigstens ihn noch abkassieren, alle anderen waren ihr nicht so wichtig, doch er würde nicht locker lassen und die Gedanken wären auch nicht frei.
''Ich hoffe es.'', fügte sie daher ehrlich hinzu und legte noch einmal kurz ihre Lippen auf die von Tessa, ehe sie langsam die Tür hinter sich öffnete und die Barkeeperin an ihr vorbeigehen ließ. Ihr Blick ruhte dabei noch immer auf ihr, konnten sich nicht losreißen. ''Sag mir bescheid, wenn er weg ist.'' Würde er sie nun sehen, würde er sie mitnehmen wollen. Das war klar und das wollte sie wirklich nicht. Nun, da sie wusste, dass er sich mehr erhoffte, würde das ihren Arbeitsplatz verändern. Vielleicht sollte sie sich einen anderen Partner suchen. Eigentlich ein nerviges Thema, wieso nur musste er Gefühle für sie entwickeln? Konnten Männer nicht anders? Doch sie konnte auch nur noch an Tessa denken. Konnte sie es ihm also verübeln? Keiner konnte etwas für seine Gefühle. Während sie wartete, setzte sie sich auf einen der Toilettedeckel, nachdenklich, ein wenig verliebt, ein wenig angemacht von dem Gedanken Tessa näherzukommen.
Tessa:
Gott, wie gerne würde sie sich ihr hingeben. Den Händen auf ihren Hüften, wie gerne würde sie ihren Kopf in Rachels Halsbeuge vergraben und einfach für diesen Moment frei sein. Den Kuss erwiderte sie liebevoll, als sie das Klicken hörte, da sich die Tür hinter ihr öffnete. So wie Rachel für keinen Augenblick die Augen von Tessa ließ, so erwiderte auch Tessa ununterbrochen Rachels Blick. „Das werd ich", versprach Tessa mit ihrer leicht tiefen Stimme, ging einen Schritt rückwärts, lächelte sie nochmal an und drehte sich dann um, um die Toilette zu verlassen.
Zurück in der Bar ließ sie ihre. Blick rasch über die Tische schweifen, es war weniger passiert als befürchtet. Zwei Tische hatten ausgetrunken und winkte sie, ein dritter wollte zahlen - ebenso wie der allein da sitzende Freund von Rachel. Er war fürs erste am Wichtigsten. Also holte sie ihr Portmonee und ging zu ihm,
Er fragte nach Rachel, was mit ihr wäre. Tessa griff nach der ersten Lüge, die ihr einfiel. „Sie hat den Alkohol nicht gut vertragen. Ich hab ihr bereits ein Taxi gerufen. Sie entschuldigt sich." Uuund,.. er schien es zu schlucken. Er bezahlte, sie Bahn das Geld an und beobachtete, wie er aufstan. Auf dem Weg zur Tür hielt er nochmal unsicher inne und schaute zur Tür, sich offensichtlich fragend, ob er nicht doch nach ihr sehen sollte, ehe er sich wohl dagegen entschied und nach draußen verschwand. So schnell es ihr möglich war, kassierte sie schnell auch den anderen Tisch und bediente die beiden weiteren mit frischen Getränken, dann kehre sie in die Toilette zurück - nicht, ohne vorher noch schnell einen Schnaps gekippt und ihre Stammgäste an der Theke gebeten zu haben, auf alles ein Auge zu haben.
Mit einem Lächeln klopfte sie an die geschlossene Kabinentür, hinter der sich Rachel befand. „Er ist weg.", teilte sie ihr mit, ein wohliges Lächeln auf den Lippen.
Rachel:
Eine gewisse Vorfreude machte sich in ihrem Magen breit, sie wusste genau was sie wollte und sie hatte es auch fast gehabt. Doch nun musste sie warten, warten und hoffen, dass alles gut laufen würde. Und während sie das tat, fummelte sie an der Klopapierrolle herum, zupfte einige kleine Stücke des Papiers ab und musterte es, als wäre es wirklich noch interessant. Bei jedem Geräusch hoffte sie, es wäre Tessa die durch die Tür kam, sie ansprach und ihr mitteilte, dass er weg war. Doch es dauerte einige Minuten, sicher hatte sie noch andere Gäste zu bedienen oder aber er redete auf sie ein. Oh Gott, hoffentlich tat er das nicht.
Nach einigen Minuten jedoch klopfte es an der Kabine und die Worte von Tessa zauberten ihr ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sofort erhob sie sich von dem Deckel, schmiss die kleinen Fetzen des Klopapiers in den kleinen Mülleimer und öffnete die Tür, lehnte sich an die Seite und schenkte der schönen Frau vor ihr ein Lächeln. ''Soll ich warten, bis du fertig bist? Bis alle weg sind?'' Ihre Hand strich über ihren Brustkorb, am Rand des Oberteils von Tessa entlang über ihre weiche Haut, ihre Stimme war ruhig, aber man konnte deutlich hören, wie sie ein breites Grinsen unterdrückte. Am liebsten würde sie Tessa einfach erneut auf dem Boden lieben, ganz gleich ob noch jemand da war. Doch konnte sie sich noch ein wenig zurückhalten und zusammenreißen. Rachel tat einen Schritt auf sie zu und zog die Brünette an sich heran. Sie hatte sie vermisst, ihren Körper, ihre Stimme, diesen Blick, ihre Berührungen, einfach alles hatte ihr gefehlt und die Lust wollte nicht warten. Nur der Verstand schrie danach. ''Zur Not helfe ich dir auch ein wenig.'' Das würde sie schließlich nicht zum ersten Mal tun und auch nur, damit Tessa letztendlich ihren Laden früher schließen konnte, wie als würde sie alles alleine machen. ''Oder aber wir bleiben hier, vergessen alles und jeden ...''
Tessa:
Tessa wusste nicht, was genau sie jetzt vorgehabt hatte, als sich die Tür öffnete und Rachels Gesicht erschien, auf deren Wangen der Allohol nach wie vor eine leichte Röte hinterlassen hatte. Ursprünglich- eben noch, im Schankraum - hätte Tessa gesagt, sie würde Tessa sagen sie solle in ihren Privaträumen auf sie warten, bis sie die Bar geschlossen hatte. Doch jetzt war sie sich dessen nicht mehr sicher.
Rachel hatte wieder eine Hand ausgestreckt und Tessa genoss es, wie ihre wandernden Finger immer wieder elektrisierende Impulse durch ihren Körper schicken. Sie blickte ein wenig zu Rachel hinunter und lauschte ihren Vorschlägen mit klopfendem Herzen, ein Lächeln auf ihren Lippen.
Sie wusste, sie sollte es annehmen. Sollte Rachel ihr entweder helfen lassen - konnte praktisch schon sich und Rachel sehen, wie sie arbeiteten und sich dabei immer wieder anlächelten, vielleicht kaum merklich berührten - oder sie in ihren Privaträumen warten lassen, bis sie fertig war.
Doch dem Alkohol war das vollkommen egal und von dem hatte sie doch schon einiges intus. Und Rachels geflüsterten Worten, welche vor Lust nur so trieften, denen konnte sie in ihrem gradigen Zustand gar nicht widerstehen.
„Nur kurz", flüsterte sie, wie als Beschwichtigung ihrer selbst zu, jenem Teil in ihr, der noch denken konnte und etwas verstand hatte, senkte ihren Kopf und verschloss Rachels Lippen mit einem intensiven Kuss. Blindlings schloss sie die Kabinentür hinter sich, sie drückte Rachel gegen die dünne Wand, ihre Hände hatten auch schon wie von allein einen Weg unter Rachels Oberteil gesucht.
Viel Zeit hatte sie nicht. Aber sie musste einfach...
Rachel:
Rachel wusste, dass sie es Tessa nicht einfach machte sich gegen letzteres zu entscheiden. Wahrscheinlich wollte ein Teil von ihr genau so sehr alle anderen ignorieren und das kleine Risiko eingehen. Vielleicht war dieser Teil auch ziemlich groß und machte seinen Willen deutlich. Jedoch hielt sie sich noch zurück, ließ Tessa überlegen und entscheiden, wenn auch nicht ganz unbeeinflusst. Zumal das eine, das andere nicht ausschließen musste ...
Ihre Augen ruhten auf denen von Tessa, betrachteten deren schöne Musterung, während die Frau nachdachte, aber eigentlich schon längst eine Entscheidund getroffen hatte. Ihr Schmunzelnd zeichnete sich immer deutlicher auf Rachels Lippen ab und verschwand erst, als Tessa letztendlich ihre Lippen auf Rachels legte und sie in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte, den sie nur zu gern erwiderte. Ihre Hand strich über den Oberkörper, ihre Brüste bis hin zu ihrem Bauch, um dort unter ihr Oberteil verschwinden zu können. Selbst wenn sie nicht viel Zeit hatten, wollte sie so viel Haut auf ihrer spüren wie nur möglich. Es dauerte nicht lang, da begannen ihre Finger bereits dir Jeans von Tessa zu öffnen, wobei sie diese noch mehr an sich zog (obwohl das kaum möglich war) und ihr so leise es gerade möglich war gegen die vollen Lippen seufzte.
Tessa:
Sich gegeneinander pressend drückten sie sich an die dünne Wand der Toilettenkabine. Tessas Atem beschleunigte sich, während sich ihre Hüfte nahezu gegen die Rachels drückte. Ihre eine Hand bahnte sich unter Rachels Oberteil einen Weg, drückte den BH achtlos nach oben, dass sie Platz hatte, fuhr mit ihrem Daumen über die harten Nippel, während ihre andere an Rachels Rücken hinab fuhr. Ein kurzes seliges Seufzen entkam ihr, als sie sie spürte, wie Rachel ihre Hose öffnete, wie diese von alleine einige Centimeter nach unten rutschte, Rachels Habd ein wenig Platz ab und auch Tessas Hand fuhr nun zu Rachels unteren Bereich um er ihr gleich zu tun. Zunächst strich sie an Bund ihrer Hose entlang, dann jedoch öffnete auch Tessa diese und ließ ihre Habd zwischen Rachels Schenkel wandern, während sie weiterhin in einem einzigen leidenschaftlichen Rausch mit Rachels Lippen verbunden war.
Tessas Gehör war gespitzt, sie nahm jeden noch so kleinen zittrigen Atemzug war und gleichzeitig erwartete sie halb, dass jeden Augenblick jemand hereinkommen würde, jemand sie - die Barkeeperin - mit Rachel erwischen würde, dich diese leichte Entdeckungsgefahr ließ ihre Lust gerade nur noch heißer brennen. Hier und nirgends anders wollte sie gerade sein.
Rachel:
Rachel genoss die Berührungen von Tessa, besonders den Daumen über ihren Brustwarzen, welche diese noch härter werden ließ. Allein der Gedanke daran, wie Tessa sie zwischen ihren Beinen berührte machte sie ein wenig freucht, brachte sie dazu sich immer mehr an deren Körper zu pressen und auch ihre Hand auf den Weg unter Tessas Slip zu schicken. Als die Biologin nun die Finger Tessas in ihrer feuchten Mitte spüren konnte, entwich ihr ein Stöhnen, welches jedoch gut von dem Kuss gedämpft wurde und zuckte leicht, voller Lust und Verlangen. Diese Frau hatte ihr den Kopf verdreht und das konnte wohl niemand der beiden mehr leugnen. Noch immer fuhren die Finger einer Hand über den Oberkörper von Tessa, unter den BH, an ihre Brust um diese zu massieren, während die andere es der Barkeeperin gleichtat und zwischen deren Beine, unter dem Slip zu verschwinden und sich vorzutasten bis hin zu ihren Schamlippen, weiter zu ihrem Kitzler ...
Tessa:
Tessa keuchte, ihr warmer Atem schlug gegen Rachels Lippen, als diese mit ihren Fingern geradewegs über ihre empfindliche Stelle strich, schon wieder, ihr nur noch heißer werden ließ, sie nur noch feuchter werden ließ. Leidenschaft brannte in ihr, sie nahm keine Rücksicht auf Verluste, presste sie gegen die Wand, die leicht erzitterte, lustvoll, wollend, ließ die Finger ihrer einen Hand gleichzeitig über ihre Schamlippen gleiten, über den Kitzler, um dann in sie einzudringen, wieder und wieder. Es fühlte sich großartig an, wie ein einziger Rausch, Zeit war bedeutungslos geworden...
Und in diesem Augenblick öffnete sich die des Badezimmers. Schritte ertönten. Jemand kam herein. Tessa konnte nicht anders als zu grinsen, drückte sich immer noch an Rachel, biss sich selbst leicht auf die Unterlippe, um das Lachen, welches ihre Kehle hinaufkribbelte, zu unterdrücken, während sie hörten, wie die Kabine neben ihnen in Anspruch genommen wurde.
Rachel:
Augenblicklich stöhne sie erneut auf, als Tessa ihre Finger in sie eindringen ließ, für einen Moment wurde ihr Griff um deren Brust fester und spätestens jetzt würde sie sich nicht mehr halten können. Ihr Finger strich weiter über den Kitzler der Frau, genoss es deren Finger in sich zu spüren und genau jetzt kam jemand herein, lief an der Kabine in welche sich die beiden befanden vorbei und verschwand in der daneben. Tessa jedoch ließ sich nicht weiter davon stören, grinste in den Kuss und so ließ Rachel nicht ab, tritzte sie stattdessen noch ein wenig mehr und ließ letztlich auch ihre Finger in sie eindringen, wobei sie ihr auf die Unterlippe biss und sich genau wie Tessa ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Es war gut möglich, dass die Person die Geräusche aus der Kabine richtig deutete, oder aber es fiel nicht auf. Aber es wäre beides egal.
Tessa:
Es grenzte an Hohn, dass genau jetzt, wo eigentlich Stille angesagt sein sollte, wo sie doch nun einen indirekten Zuhörer hatten, Rachel nicht nur nicht inne hielt, sondern auch noch ihre Finger in sie gleiten ließ, und ein Schwall von Hitze durch ihren Unterleib pulsierte. Zittrig, lustvoll, mühsam zurückgehalten entwich ihren Lippen nicht mehr als ein genussvolles Einatmen, doch sie wusste nicht, wie lange sie so leise bleiben könnte. Aber es war egal, oder nicht? Der Alkohol gab ihr den Schubs nach vorne und ließ sie weitermachen. Ja, es war egal.
Wie du mir, so ich dir. Grinsend, fuhr Tessa mit ihren feuchten Fingern erneut über Rachels Kitzler, triezend. Sie konnte die Person in der Kabine nebenan hören, das Abrollen des Klopapiers. Ob er es wahrnahm, ob es ihn interessierte, ob er inne halten oder schnell rausgehen würde. Gedankenfetzen tauschten durch Tessas Kopf, ohne dass sie diese wirklich wahrnahm. Was zählte war nur Rachel und die Aufregung und die schlichte energiegeladene leidenschaftliche Spannung, die hier in ihrer Kabine herrschte.
Rachel:
Gerade kannte sie keinen Halt mehr, viel zu aufregend war sie Situation und viel zu gierig war sie. Selbst wenn man sie hören würde, was konnte schon passieren? Man wüsste lediglich um wen es sich handelt, zumindest konnte man sich das bei Tessa denken - sie war schließlich schon einige Minuten nicht mehr in der Bar gewesen, hatte abkassiert, nachgefüllt.
Sie bemühte sich trotz des Alkohols und der Erregung leise zu sein, auch wenn die Geräusche die ihren Mund verließen verdächtiger waren als die der Barkeeperin. Sie ließ ihre Finger sich immer schneller vor und zurück bewegen, strich dabei immer wieder über ihren Kitzler, gab sich dem Tun von Tessa hin und lauschte nur halbherzig was die dritte Person machte. Wie sie die Kabine wieder verließ, sich die Hände wäschte und kurz inne hielt. Rachel musste lachen, leise, in Tessas Lippen, in den Kuss hinein.
Tessa:
Tessa konnte sich nicht mehr zurückhalten. Ihr Atem beschleunigte sich, passte sich dem schneller werdenden Rhythmus von Rachels Fingern an, während sie es ihr gleichtat, sie triezte, ihre Finger Zuckens hinein und hinaus gleiten ließ, sich an sie presste und die Geräusche, die aus ihrem Mund drangen, unvorsichtiger worden. Für einen Moment ging die Klospülung, laut, was Tessa ausnutze, um wohlig zu stöhnen, obwohl es danach nur noch schwerer war, leise zu sein.
Der Unbekannte Gast war an den Waschbecken angelangt und hielt inne. Auch Tessa musste grinsen, als in diesem Moment, ohne es zu erwarten, ihr Kitzler erneut von Rachels Finger stimuliert wurde. Ein leises, aber doch deutlich hörbares und ununterdrückbares Stöhnen entwich ihrer Kehle, sie presste sich diesem Finger entgegen, versenkte ihre eigenen nur umso tiefer und hörte kurz darauf die Tür zu gehen.
Jetzt ließ Tessa das Lachen ebenfalls zu, vergrub für einen Moment ihren Kopf in Rachels Halsbeuge, keuchend. Sie wusste, langsam musste sie wieder zurück, doch sie wollte nicht gehen, sie wollte überhaupt nicht gehen.
Rachel:
Auch ihr Atem wurde immer schneller, es war schwer leise zu sein, nicht sinnlich und voller Lust zu stöhnen und sie merkte, dass es Tessa da genau so ging. Beide waren nur noch halbherzig bemüht leise zu sein und Rachel war sich sicher, dass man die beiden mehr oder weniger erwischt hatte. Gehört hatte.
Als die Tür zu den Toiletten sich schloss und Tessa ihren Kopf lachend in ihre Halsbeuge legte, lehnte Rachel ihren Kopf nach hinten gegen die Kabinenwand und lachte, frei, lebhafter. Sie bereute nichts, keine Sekunde. Eine Hand legte sie auf Tessas Hinterkopf, ließ ihre Finger durch sie Haare gleiten, während die andere noch immer zwischen Tessas Beinen ruhte. "Lass uns später weitermachen.", flüsterte sie ihr ins Ohr und gab ihr daraufhin einen Kuss auf den Hals.
Tessa:
Auch Tessa musste breit grinsen. Es war eine Erfahrung, die mit nichts zu vergleichen war und Tessa würde sie auf keinen Fall missen wollen. Die Anstrengung, nicht zu keuchen oder zu stöhnen, auch wenn's nicht wirklich erfolgreich funktioniert hatte, hatte sie auf seine ganz eigene Art und Weise angeturnt, ihre Lust gesteigert. Und Rachels Finger, die nach wie vor zwischen ihren Beinen ruhten, sagten Ihr, dass es Rachel dabei nicht vollkommen anders gegangen war.
„Klingt gut", erwiderte Tessa ebenfalls flüstern, genoss das Gefühl von Rachels Lippen auf ihrem Hals und gab dann auch Rachel einen Kuss auf ihren Scheitel. Langsam zog sie ihre Hände zurück, fort von ihrer feuchten Mitte, fort von ihrer Brust und dem hochgeschobenen BH. Mit wenigen Handgriffen hatte Tessa ihre Hose wieder geschlossen und ihren BH und ihr Oberteil wieder gerichtet. Bevor sie die Tür zur Kabine aufschloss, gab sie Rachel nochmal einen kurzen verlangenden Kuss.
„Wenn du magst, kannst du in meinen Privaträumen auf mich warten.", flüsterte Tessa, lächelte sie an und öffnete die Kabinentür. Sie ging zum Waschbecken, wo sie kurz ihre Hände wusch, grinste Rachel dann nochmal an und kehrte selbstbewusst in ihre Bar zurück.
Ihr Blick ging über ihre Gäste. Sie sah einige leere Gläser, einige Portmonees und zwei Tische, die neu besetzt waren, aber noch abgeräumt werden mussten. Und vor allem sah sie einen jungen rothaarigen Mann Mitte zwanzig, der ihren Blick auffing und augenblicklich puterrot wurde. Na, wenn das nicht eben ihr geheimnisvoller Besucher gewesen war.
Rachel erlaubte sich nicht mehr als ein Lächeln und begann damit, sich um ihre Gäste zu kümmern, wobei sie nicht verhindern konnte, sich zu fragen, ob es den jungen Mann angetörnt hatte, ob er es sich vorstelle, und sie dachte an Rachel, die wartete. So oder so, Tessa würde heute auf jeden Fall früher zusperren als sonst.
Rachel:
Nur ungern wollte sie Tessa nun gehen lassen und noch weniger wollte sie warten, bis die Gäste der Bar gegangen waren und sie abschließen konnte. Es würde sicher noch einige Zeit dauern und der Gedanke gefiel ihr gar nicht. Doch besser so als gar nichts. Daher nickte sie und zog nur widerwillig ihre Hände zurück, um auch ihre Kleidung zurechtzuziehen. "Okay." Rachel nickte und verließ die Kabine. Nur einen Moment noch blickte sie Tessa nach, ehe auch sie ihre Hände wäschte und sich daraufhin auf den Weg zu den privaten Räumen machte, nachdem sie ihre Tasche von ihrem Platz noch geholt und Tessa ein breites Grinsen zugeworfen hatte.
Sofort fielen ihr wieder die vielen, vor allem leeren Flaschen an unterschiedlichem Alkohol auf. Es war etwas chaotisch, doch hatte das Rachel schon beim ersten Mal nicht gestört. Sie lief in die Küche um sich dort an den Tisch setzen zu können, denn wollte sie die Gelegenheit nutzen und Quincy eine Lüge auftischen. Zwar wusste sie nicht, was Tessa gesagt hatte, doch konnte sie das Thema gut umgehen, indem sie kurz schrieb, dass sie nun bei dich zu Hause war und alles gut wäre. Mehr wollte sie gar nicht dazu sagen, weshalb sie ihr Handy wieder zur Seite legte.
Tessa:
Nur kurze Zeit, nachdem Tessa sich wieder ihrer Arbeit zugewandt hatte, kam auch Rachel aus der Toilette. Tessa nahm den Blickkontakt mit ihr auf, und erwiderte ihr breites Strahlen mit einem kleinen Lächeln. Jetzt war sie wieder ganz die Barkeeperin,auch wenn sie es nicht erwarten konnte, abzuschließen, um für Rachel da zu sein.
Und so kassierte sie ab, brachte Getränke, plauderte Small-Talk-mäßig, erzählte ihren Gästen, dass sie noch einen Termin habe und deswegen heute nur bis 200 Uhr auf habe und sie trank - hier mal einen Schnaps, dort einen kleinen Absinth. So wie immer. Und der Gedanke, saß Rachel hinten auf sie wartete, ließ es nur noch besser schmecken. Es sollte endlich so weit sein. Die Zeit schien sich ins Unermessliche zu strecken.
Und endlich war die Zeit gekommen. Freundlich suchte sie jeden Tisch auf, entschuldigte sich, bat sie zu gehen und bot ihnen als Entschädigung noch einen Abschluss-Schnaps an. Einige nahmen es an, andere murrten, andere waren verständnisvoll, aber letztlich schaffte Tessa es so, dass nach und nach alle imbezahlten und ihre Bar verließen. So schnell es ihr möglich war, spülte sie alles, wischte provisorisch über die Tische und schloss ab.
Den Alkohol spürte sie nun stärker denn je. Ein roter Hauch hatte sich auf ihre Wangen gelegt, ihre Augen waren glasig, brauchten immer einen kurzen Moment, um sich zu fokussieren und allein der Gedanke an Rachel sorgte dafür, dass sie spürte, wie sie feucht zwischen ihren Schenkeln würde.
Mit einem Lächeln betrat sie ihre Privaträume, missachtete sämtliche Flaschen und suchte Rachel - sie fand sie in der Küche. Immer noch lächelnd blieb Tessa im Türrahmen stehen, lehnte sich gegen ihn, Rachel betrachtend. Sie war wunderschön. „Fertig. Jetzt haben wir Zeit", sagte sie, immer noch lächelnd. Der Gedanke an ihr kleines Abenteuer eben in der Toilettenkabine, und an das rotwerdende Gesicht des rothaarigen Mannes ließen ihr Herz wieder schneller schlagen.
Rachel:
Sie kannte Tessas Lächeln, wenn sie am arbeiten war. Leicht, freundlich, aber distanziert. Nur dieses kleine Leuchten in den Augen verriet Rachel gerade, dass sie für die Barkeeperin nicht einfach nur ein Gast war. Daher machte es ihr nichts aus. Sie wusste es und das war alles was nötig war.
Während Rachel wartete, ließ sie ihren Blick durch die Küche wandern, sah sich alles noch einmal genauer an und entdeckte die Kaffeemaschine. Sicher würde es Tessa nichts ausmachen, wenn sie sich eine Tasse davon gönnen würde. So saß sie nach einigen Minuten bereits mit einem schwarzen Kaffee an dem Tisch. Es hatte einen Moment gedauert, bis sie herausgefunden hatte, wo Tessa ihre Tassen stehen hatte, doch hatte sie sich die Schränke nicht weiter angesehen. Sie wollte nicht schnüffeln.
Sofort wandte sie sich auf dem Stuhl um, als Tessa endlich ebenso in der Küche stand und auf sich aufmerksam machte. Langsam und erneut mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht stand die Biologin auf und ging auf Tesse zu. "Aus einem Kaffee wurden drei, ich hoffe das macht dir nichts.", deutete sie zur Tasse auf dem Tisch und griff dabei an den Hosenbund von Tessa, um diese an sich ziehen zu können.
Tessa:
Sie kannte Tessas Lächeln, wenn sie am arbeiten war. Leicht, freundlich, aber distanziert. Nur dieses kleine Leuchten in den Augen verriet Rachel gerade, dass sie für die Barkeeperin nicht einfach nur ein Gast war. Daher machte es ihr nichts aus. Sie wusste es und das war alles was nötig war.
Während Rachel wartete, ließ sie ihren Blick durch die Küche wandern, sah sich alles noch einmal genauer an und entdeckte die Kaffeemaschine. Sicher würde es Tessa nichts ausmachen, wenn sie sich eine Tasse davon gönnen würde. So saß sie nach einigen Minuten bereits mit einem schwarzen Kaffee an dem Tisch. Es hatte einen Moment gedauert, bis sie herausgefunden hatte, wo Tessa ihre Tassen stehen hatte, doch hatte sie sich die Schränke nicht weiter angesehen. Sie wollte nicht schnüffeln.
Sofort wandte sie sich auf dem Stuhl um, als Tessa endlich ebenso in der Küche stand und auf sich aufmerksam machte. Langsam und erneut mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht stand die Biologin auf und ging auf Tesse zu. "Aus einem Kaffee wurden drei, ich hoffe das macht dir nichts.", deutete sie zur Tasse auf dem Tisch und griff dabei an den Hosenbund von Tessa, um diese an sich ziehen zu können.
Rachel:
Tessas Gesicht wirkte durch die leicht rötlich verfärbten Wangen lebendig, voller Leben. Es stand ihr gut, genau so wie ihr Lächeln. Das wirkliche Lächeln. Nicht ihr Arbeitslächeln, welches sie in ihrer Bar gerne auflegte, nein, das Lächeln welches sie Rachel gerade schenkte. Zumal die Zärtlichkeit ebenso wunderschön war, fast genau so wunderschön wie Tessa. Aber nur fast.
Ihre Arme ebenso um den Körper der anderen geschlungen erwiderte sie den von Alkoholgeschmack getränkten Kuss, was ihr wieder ein schlechtes Gefühl in den Magen warf, sie nachdenken ließ. Im Grunde akzeptierte Rachel den übermäßigen Konsum von Tessa nur, doch wollte sie das? Konnte sie das? Dadurch dass ihr letzter Schluck nun schon etwas länger zurücklag schoben sich diese Gedanken viel aufdringlicher zurück und waren nur schwer zu verdrängen. Doch wusste sie auch, dass Tessa ihre Hilfe nicht wollte und ohne zu wissen, warum die Barkeeperin dem Alkohol verfallen war, konnte Rachel leider sowieso nur den Klugscheißer raushängen lassen.
So versuchte diese Sorgen wieder aus ihrem Kopf zu schieben, sich auf Tess zu konzentrieren und da weiterzumachen, wo sie aufgehört hatte. So wanderten ihre Hände wieder langsam unter das Oberteil von Tessa, ihre Finger über deren Haut, ihre Lippen schmiegten sich weiter gegen die ihre, während Rachel die Brünette in Richtung ihres Schlafzimmers drückte.
Tessa:
Tessa lächelte leicht in den Kuss hinein, der sich großartig anfühlte, ihre Hände hatte sich nach vor um Rachels Hals gelegt, intensivierte den Kuss noch, und spürte, wie Rachels Körper gegen den ihren drückte. Bereitwillig stolperte sie blindlings nach hinten, einmal ins Wohnzimmer um die Ecke und gerade aus durch die Tür ihres Schafzimmers. Kaum waren sie dort angekommen, griff sie auch schon unten an Rachels Oberteil und zog es ihr kurzerhand über den Kopf, wofür sie ihren Kuss kurz voneinander trennen mussten. Tessa lächelte ihr Gegenüber an. Sie sah so wunderschön aus. Sanft, ganz leicht nur, ließ sie ihre Fingerspitzen über Rachels Arme gleiten, dann Seitrn, über den Bauch und schließlich hin zur Brust, auf den Rücken und hoch zu den Schnallen des BHs, dabei Rachel noch immer anlächelnd. Nur langsam beugte sie sich wieder vor, um wieder in einen Kuss zu versinken - in dem Moment, da ihre alkoholisierten Finger es schafften, den Verschluss zu öffnen.
Rachel:
Sie konnte die Gefühle nicht beschreiben, die sie bei dem immer intensiver werdenden Kuss fühlte. Am liebsten hätte sie ihre Lippen nie wieder von den Tessas gelöst. Der Gedanke um den Alkohol schob sie gekonnt zur Seite, noch. Allerdings war sie froh, als beide ohne zu fallen im Schlafzimmer ankamen. Ihre Arme streckte sie nach oben, so dass Tessa ihr das Oberteil ausziehen konnte und damit sie nicht erneut voneinander lassen mussten, tat sie es ihr schnell gleich und zog das Oberteil von der Barkeeperin ebenso aus, beide Kleidungsstücke fielen zu Boden und Rachels Hände suchten sofort wieder nach Tessa. Die sanften Berührungen von ihr zauberten ihr eine leichte Gänsehaut und sie schloss ihre Augen. Verdammt, sie hatte sich wohl wirklich verliebt. Den Kuss erwiderte die Brünette liebevoll, während sie ihre Hände auf ihre eigenen Schultern legte und die BH-Träger über diese zog, sodass diese ihre Arme herab rutschten konnten. Vorsichtig öffnete auch sie den BH der Frau, drückte sie auf das Bett und beugte sich über diese, wobei ihre Hände nicht von Tessa lassen konnten.
Tessa:
Tessa war warm, glühte nahezu von innen. Einerseits natürlich durch den Alkohol, welcher in ihrem Blutkreislauf zirkulierte. Andererseits aber auch durch die Lust, welche in ihrem Unterleib pochte, es zwischen ihren Beinen feucht werden und ihr Herz schneller schlagen ließ. Sie konnte die leichte Gänsehaut auf Rachels Haut sehen, ihn unter ihren Fingerkuppen fühlen und es zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Sie konnte nicht leugnen, dass es ihr gefiel, einen solchen Einfluss auf diese wundervolle Frau zu haben.
Es dauerte nicht lange, da war auch Tessa nicht nur ihr Oberteil, sondern auch ihren BH los. Wieder wurde sie nach hinten gedrückt, bis sie ihr Bett in den Kniekehlen spürte. Der leichte Schwindel verbat ihr ohnehin, sich zu halten und so ließ sie sich bereitwillig darauf nieder, Rachel über sich. Auch ihre Finger hatten eine unmittelbare Auswirkung auf ihren Körper - eine Gänsehaut, obwohl ihr nicht kalt war, ein leichtes wohliges Zittern. Die Lippen der anderen auf den ihren fühlten sich verboten gut an. Auch sie ließ ihre Hände über sie wanden, über ihren Rücken, liebevoll, bis hinunter zur Hose. Spielte sanft um den Bind, glitt unter ihn, langsam nach vorne in Richtung des Knopfes, um auch diesen zu lösen. Ihre Augen hatte sie genießerische geschlossen, auch wenn es ihren Schwindel leicht verstärkte, dich sie wollte sich voll und ganz auf Rachel einlassen, auf jede einzelne ihrer Berührungen, während sie gleichzeitig damit begann, die Hose langsam von ihren Hüften zu streifen.
Rachel:
Beide schienen nahezu zu kochen, solch eine Hitze strahlten beide aus und voneinander fernhalten konnten sie ohnehin nicht mehr, was Rachel durchaus gefiel. Nicht nur sie hatte diese Gefühle, Gedanken und dieses Verlangen. Die Brünette konnte die den leichten Schweißfilm auf der Haut von Tessa fühlen, ihren Geruch in ihrer Nase aufnehmen. Tessa war eine atemberaubende Frau, zu gerne gab sie sich ihr hin. Viel zu gerne.
Noch immer tasteten ihre Hände die Haut von Tessa ab, erkundeten jeden Teil davon, während ihre Lippen nun über deren Hals lagen. Für einige Sekunden biss sie ihr leicht in die sanfte Haut, ehe sie ihren Körper ein wenig mehr auf den Körper der Frau niederließ. Dabei half sie der Barkeeperin dabei, die Hose von Rachel über ihre Hüfte zu streifen, zog diese immer weiter nach unten und letztendlich aus. Kurz darauf wanderte ihre Hand an Tessas Körper herab, unter ihre Hose, jedoch über deren Slip und triezte die Frau, während sie auch mit ihrem Kopf weiter nach unten wanderte. Mit ihren Lippen fuhr Rachel über die Haut, hinab zu ihrer Brust, hin zu einer ihrer harte Brutwarzen, welche sie daraufhin mit ihrer Zunge umkreiste.
Schmunzelnd verwöhnte sie Tessa, genoss die Reaktionen ihres Körpers, welche sie unglaublich erregten ... So sehr, dass sie irgendwann nicht anders konnte als ganz an ihr herab zu rutschten, ihre Hose auszuziehen und mit ihrem Kopf in Tessas feuchter, warmer Mitte zu verschwinden.
Tessa:
Genießerisch sog Tessa leicht die Luft ein, als sie Rachels Zähne sanft in ihrer Haut spürte, drehte den Kopf sogar ein wenig, um sich ihr noch mehr hinzugeben, während ihre Hüfte sich ihr gleichzeitig etwas entgegen nach oben drückte, willig, bereit, auch wenn die Störenfriede Hose noch im Weg war. Rachels Berührungen schienen ihr wie aus einem Traum, leicht großartig, befreiend und erlösend. Ihre eigenen Hände fuhren auch über Rachels Körper, über ihre Schulterblätter zu ihren Brüsten, umspielten sie kneteten sie leicht, doch als Rachel begann, sich ihren Weg weiter nach unten zu suchen, als ihre Hand zu ihrer Mitte, doch über ihre. Slip fuhr, sie sich dem Finger entgegenstreckte, empörend, der nicht in sie eindringen konnte und als Rachels Zunge ihren Nippel umspielte, ließ Tessa mit einem leichten genießerischen Stöhnen von ihr ab, legte sich tief in die Kissen und beschloss instinktiv, dieses Mal einfach nur alles anzunehmen und voll und ganz in sich aufzusaugen, was Rachel ihr gab. Sie begab sich voll und ganz in ihre Hände und - Hand aufs Herz - so rum war es in ihrer Verfassung diesmal sicherlich besser als anders rum.
Tessa biss sich auf die Unterlippe als endlich auch ihr Slip entfernt wurde, wieder drückte sie ihre Taille hoch, wollte sie nur spüren, dürstete danach, lechzte danach und dann war es da. Das warme Gefühl der leicht rauen Zu ge, die über ihre Schamlippen spielten, langsam zu ihrem Kitzler wanderte und Tessa ein lautes ungehemmtes lustvolles Stöhnen entlockte. Ihre Brust begann sich schneller zu heben und zu senken, gemeinsam mit ihrer schneller gehenden Atmung. Ihre eine Hand hatte sie sich selbst auf die Stirn gelegt, sie spreizte die Beine noch ein wenig weiter, so weit es ihr möglich war, um Raxhel so viel Platz wie möglich zu geben. Sie wollte es, sie wollte sie, sie wollte mehr...
Rachel:
Es war ein schönes Gefühl, so frei handeln zu können, sich in die Situation fallen zu lassen und sich allem hingeben zu können. Rachel hatte das Gefühl Tessa voll und ganz vertrauen zu können, was durchaus wichtig war. Nur so konnte ihr Sex wirklich gefallen, nur so ließ sie sich gerne immer wieder darauf ein und wenn sie ehrlich war, konnte sie an fast nicht anderes mehr als an Tessa denken. Ihren Körper studierte sie selbst, wenn diese nicht anwesend war. Ihr Geruch verfolgte sie bis in ihren Schlaf, ihr Blick ließ ihr keine Ruhe.
Rachel spürte, wie Tessa immer mehr genoss, irgendwann von ihr abließ und sich ihr hingab. Es war genau das, was sie gerade wollte - was beide wohl gerade wollten. Tessa sollte sich entspannen, ihren Körper sprechen lassen, alles andere ausschalten. Rachel wollte sie verwöhnen, so gut es ihr möglich war. Auch wenn sie die zarten, genau so wie die willigen Berührungen von Tessa mehr als nur gefielen, war auch das etwas unglaublich erregendes, sowie intimes.
Sie richtete sich ganz nach den Signalen des Körpers unter ihr, führte ihre Zunge immer wieder über ihre
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 16:575. Tag
Tessa:
Am nächsten Tag wurde Tessa tatsächlich gegen die Mittagszeit entlassen - zum ersten Mal seit vermutlich sehr langer Zeit tatsächlich komplett nüchtern. 0,0 Promille. Tessa fühlte sich zerschlagen. Sie rief siche in Taxi und fuhr mit ihren Sachen, die Rachel ihr gebracht hatte, zur Bar. Sich dabei nur allzu deutlich bewusst, dass ganz oben in der Tasche das Album lag. Sie hatte es sich noch nicht richtig angesehen - sie hatte sich im Krankenhaus dazu nicht getraut. Aber sie würde es nachholen. Nachher, wenn sie die Bar wieder auf Vordermann gebracht hatte.
In ihrer Bar angekommen schloss sie auf. Es sah...bei weitem nicht so schlimm aus, wie sie befürchtet hatte. Rachel hatte gute Arbeit geleistet. Das hätte sie nicht tun müssen. Mit einem Seufzen stellte Tessa die Tasche beiseite, schloss die Tür ab und hing das Geschlossen-Schild an und machte sich als erstes daran, sich einen Kaffee zu brühen.
Einen Irish-Coffee, natürlich.
Während die Kaffeemaschine lief, wischte sie die Tische ab und wischte den Boden durch. Ihr Kaffee war fertig, sie kippte sich ihren Schuss rein und während sie immer mal wieder einen Schluck davon trank, was ihre Sinne belebte, erstellte sie eine Bestandsliste ihrer Getränke und was sie alles einkaufen müsste. Nach ihrem dritten Kaffee war sie damit fertig und fuhr einkaufen. Das war das Positive als Barbesitzerin: man wurde nicht schräg angesehen, wenn man Unmengen alkoholischer Getränke kaufte.
Wieder in der Bar räumte sie alles ein. Sie schüttete sich selbst gemütlich einen Whiskey ein, ließ sich dann an einem der sauberen Tische nieder und legte das Album vor sich ab. Mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend schaute sie es an. Betrachtete das kleine Bild von Ricky und sich im Zoo. Sie trank einen Schluck und öffnete das Album. Ein Eintrag von Max - einem Klassenkamerad von Ricky. Er schrieb von ihrer ersten gemeinsamen Begegnung, wie Ricky ihn vor zwei Siebtklässlern beschützt hatte, die ihm auf die Pelle gerückt waren. Tränen sammelten sich in Tessas Augen, ihr Herz schmerzte und doch musste sie leicht lächeln. Das war so Ricky. Sie betrachtete die gemeinsamen Bilder von Ricky und Max und ihr Herz schien zu bluten.
Und in diesem Augenblick klopfte es. Verdammt! Schnell trank Tessa ihren Whiskey aus, versteckte das leere Glas unter der Bank und klappte das Buch zu. Sie nahm es auf dem Weg zur Tür mit und legte es hinter die Theke, wo man es hoffentlich nicht sehen würde. Dann schloss sie die Tür auf und öffnete ihr.
Rachel. "Hallo", lächelte Tessa ehrlich, ihren kleinen schwachen Moment gerade eben schon wieder vollständig vergraben. "Komm rein." Sie nickte mit dem Kopf und trat beiseite, um sie einzulassen.
Rachel:
Der nächste Morgen brach früh an, sie hatte nur wenig Schlaf bekommen, doch würde sich das nur durch den heutigen Tag ziehen. Morgen wäre mit Sicherheit wieder alles normal, wie immer. Die erste Tätigkeit die Rachel in ihrem Labor anfing war das Videotagebuch, welches sie seit einigen Tagen vernachlässigt hatte. In ihrem Eintrag erklärte Rachel die Ergebnisse ihrer vorläufigen Tests mit dem Virus, die darauf hinweisen, dass das Virus Merkmale aufwies, die kein Mensch jemals in einem Virus gesehen hat. Sie kam zu dem Schluss, dass dieses Virus älter ist als die Menschheit. Der Virus wurde im arktischen Permafrost begraben, bevor die globale Erwärmung die Eiskappen zum Schmelzen brachte und das Virus in die Wasserversorgung freisetzte, wo Seeschwalben, arktische Vögel, es tranken und nach Süden trugen. Da es sich demnach um ein prähistorisches Virus handelt, ist der menschliche Körper nicht in der Lage, es zu bekämpfen, und könnte schließlich zum Aussterben der Menschheit führen. Durchaus ein unberuhigendes Thema, wenn sie ehrlich war.
Trotz allem würde sie den Besuch bei Tessa nicht vergessen. Sie hatte es sich immerhin fest vorgenommen und würde sie die Barkeeperin da auch nicht enttäuschen. Deshalb versuchte sie ihre Sorge rund um diesen Virus und ihre Arbeit zur Seite zu schieben und sich mit halbwegs guter Laune auf den Weg zur Bar zu machen. Es war bereits Nachmittag, eben die Zeit, in welcher sie Zeit hatte - wenn sie das wollte. Oft arbeitete sie einfach länger, aber das wollte sie nicht. Nicht heute. Die Bar war geschlossen, gut. Sie hatte sie also wirklich einen freien Tag genommen. Mehr oder weniger. Sie klopfte an und wartete nicht lange, bis die Tür sich bereits öffnete. Rachel trat ein und schloss die Tür hinter sich. ''Hey.'', lächelte die Biologin dabei fast schon verliebt und wandte daraufhin verdutzt den Blick ab. Was war das denn schon wieder? ''Es sieht aus, als wäre nie etwas gewesen.'', lenkte Rachel darauf schon von dem Thema ab und lief ein paar Schritte durch die Bar. Man konnte nichts von dem kleinen Ausrutscher erkennen. ''Wie fühlst du dich?'' Sie war sicher nicht mehr nüchtern, doch sie wirkte normal.
Tessa:
Der Ton von Rachel entging Tessa nicht. Dieses beinahe schon gehauchte, wie sie ihr dabei in die Augen sah und kurz darauf, wie sich ein Hauch von Rosa auf ihre Wangen legte. Unwillkürlich musste Tessa leicht lächeln. Ihr früheres Ich, das im Augenblick wieder tiefer in ihr vergraben wollen, regte sich mit einem Kribbeln, dass ihre Magenhöhle erfasste.
"Dafür hast du ja schon gute Vorarbeit geleistet", lächelte Tessa auf Rachels Lob, und folgte ihren schritten in den Raum. Die Nachfrage nach ihrer Gesundheit ließ selbstverständlich nicht lange auf sich warten.
"Gut, gut", log Tessa gekonnt und lächelte ihr immergleiches leichtes Lächeln. Es war noch nichtmal eine ganze Lüge, ausnahmsweise. Es ging ihr besser, als vor zwei Tagen, wo wie aus heiterem Himmel Rickys Klassenkameraden vor ihr gestanden hatten. Aber 'gut' war dennoch bei weitem nicht das richtige Wort. Erst recht nicht nach ihrem kleinen Schmerz eben, als sie sich voll und ganz dem Album widmen wollte. Aber es war in Ordnung. Sie kam zurecht. Wie immer. Sie kam zurecht.
Sie trat an Rachel heran, ließ unbewusst und wie zufällig ihre Hand kurz über Tessas Schulter und Oberarm streichen, sanft. "Darf ich dir denn irgendetwas anbieten?", fragte sie mit ihrer tiefen Stimme leise, die wieder den leciht verruchten Klang angenommen hatte. Sah ihr dabei in die Augen und ihr kleines verschüttetes Ich schien in ihrem Magen einen Sambatanz zu beginnen.
Rachel:
Der kurze Moment war intensiv, regte erneut zum nachdenken an. Noch vor wenigen Wochen hätte sie nicht geglaubt einmal in so einer Situation zu sein, ihre Sexualität anzuzweifeln, auszutesten, zu erweitern. Ganz egal wie man das auch immer bezeichnen wollte. Was wohl ihre Familie dazu sagen würde? Ihre Mutter würde es sicher gut finden, sich freuen. Ihr Vater wohl eher weniger, aber er würde es hinnehmen. Aber ihr Bruder? Nein, er würde das nicht verstehen. Da war es wohl gut, dass sie keinen davon mehr in ihrem Leben hatte. So konnte sie ganz ohne Befürchtungen für sich herausfinden, was sie wollte und was genau das zu bedeuten hatte. Rachel war zwar streng katholisch erzogen, doch wirklich glauben, was man so alles sagte, hatte sie noch nie getan. Dennoch war die anachronistische Ansichtweise nicht die ihre.
''Ach, das habe ich gerne getan. Zumal es mir auch ein wenig dabei geholfen hat, meine Gedanken zu sammeln und mich ein wenig abzulenken. Demnach war die Putzaktion auch für mich etwas Gutes.'', schmunzelte Rachel noch immer erhitzt und wandte sich Tessa zu, Sekunden bevor Tessa über ihren Arm strich und sie erneut ein warmes Gefühl durchfuhr. Kurz verharrte ihr Blick in Tessas Augen. ''Ich-Ehm, also.'', sie räusperte sich. ''Ich würde tatsächlich einen Kaffee nehmen, wenn du so etwas gerade parat hast.'' Ihre vollen Lippen pressten sich aufeinander, ehe sie wie verwirrt erst in eine und dann in die andere Richtung lief, um sich auf einem Stuhl niederzulassen. Dabei fiel ihr Blick kurz zur Toilettentür. Dort hatte das alles angefangen.
''Was hast du denn heute gemacht? Nur aufgeräumt?'', wandte sie einfach ein Thema in den Raum um von ihren Blicken und ihrem merkwürdigen Verhalten abzulenken, ganz, als wäre es niemals passiert. ''Ich hoffe du hast wenigstens ausgeschlafen.'' Und wahrscheinlich schon etwas getrunken ... Sofort verdunkelte sich ihre Stimmung wieder ein wenig. Es stimmte sie nachdenklich, sie machte sich Sorgen, wollte helfen - doch wie?
Tessa:
"Das beruhigt mich", lächelte Tessa leicht. Tatsächlich war es schon zu wissen, dass es für Rachel nicht nur Arbeit gewesen war, ihre bar aufzuräumen - was Tessa wirklich niemandem hatte zumuten wollen. Sie selbst hatte für das Chaos gesorgt...zumindest ging sie da stark von aus. Wirklich an den Abend erinnern tat sie sich nämlich nicht. Dennoch... ach wie auch immer. Auch wenn es unangenehm war, war sie Rachel dankbar, dass sie das getan ahtte - und es beruhigte sie, dass es ihr irgendwie auch geholfen hatte.
Ihr Blickkontakt war intensiv und ihr kleines verschüttetes Ich drängte sie nahezu dazu, sich nur ein wenig nach vorne zu beugen, nur ein wenig, um die Lippen kollidieren zu lassen, um Rachels peinlich berührt stotternde Reaktion auszunutzen. Doch Tessa tat nichts dergleichen, blickte ihr einfach in die Augen und wartete auf eine Antwort, die kurz darauf auch kam.
"Natürlich", sagte sie, noch in der gleichen anziehenden Stimme, lächelte sie nochmal kurz an, ehe sie den Bann löste und hinter ihre Theke trat, um zwei Tassen in die Kaffeemaschine zu stellen und diese in Gang zu bringen. Sich auf der Anrichte hinter ihr abstützend drehte sie sich zu Rachel um.
"Nein", schüttelte sie auf die Frage, was sie heute so gemacht habe den Kopf. "Nicht nur. Ich war noch einkaufen. Einige Getränke mussten aufgefüllt werden." Sie nickte mit dem Kopf an die Wand hinter sich, wo einige der alkoholischen Flaschen, die sie vor allem zum Cocktails mischen verwendete, für den Flair offen zur Schau standen. Das leichte Lächeln schlich sich auf ihre Lippen zurück, als sich Rachel nach ihrem Schlaf erkundigte.
"Ja. Ja, das habe ich." Sie wartete bis der Kaffee durchgelaufen war, unterdrückte den Impuls, sich in ihren einen Schuss hineinzugeben (Rachel beobachtete sie bestimmt) und ging mit den beiden Tassen in der Hand zu Rachel zurück. Immerhin war das Zittern ihrer Hände, welches sie heute Mittag noch gequält hatte, inzwischen wieder vergangen.
"Hier", sagte sie und ließ sich gegenüber von Rachel nieder. "Und bei dir?", fragte sie mit dieser Stimme. Ihre Augen wanderen von Rachels Lippen hoch zu ihren Augen. "War im Labor alles in Ordnung?"
Rachel:
Rachel konnte sich vorstellen, wie unangenehm das alles für Tessa sein musste. Ihr selbst würde es wohl nicht anders ergehen, wäre sie in ihrer Lage. Sie selbst konnte auch nur schwer Hilfe annehmen, wollte alles selbst schaffen. Irgendwie lag das wohl in der Natur der beiden Frauen. Manchmal konnte sie sich selbst sehen, eine kleine, schreiende Rachel. Was das wohl über sie aussagte? Doch konnte sie darüber nicht weiter philosophieren, denn ruhten ihre Augen und Gedanken lieber auf der Barkeeperin, während diese ihr und sich selbst einen Kaffee zubereitete. Ja, sie beobachtete sie. Jedoch nicht um zu sehen, ob sie sich einen kleinen Schluck von irgendetwas alkoholischem in das schwarze, koffeinhaltige Heißgetränk schüttete. Sondern lediglich weil sie ihre Augen nur schwer von ihr abwenden konnte. Es machte sie ganz nervös, weshalb sei mit zwei Fingern einer Hand über ihre Augen rieb und leise in sich seufzte.
''Danke.'', entgegnete sie während sie ihre Tasse annahm und diese mit ihren Händen umschloss. Zu den darauffolgenden Worten nickte sie leicht. Es handelte sich bei ihrer Arbeit aktuell um ein ebenso sehr sorgenbereitenden Zeitvertreib. Natürlich durfte sie Tessa nicht einfach etwas erzählen, das würde sie auch nicht. ''Ja, es ist zur Zeit sehr spannend, muss ich gestehen. Der erste Durchbruch war immerhin nur der Anfang. Leider darf ich dir da nicht mehr verraten. Aber es ist auch sicher nichts, was du wissen möchtest. Langweilige Laborarbeit und Forschung.'', lachte Rachel leise und legte ihre Lippen an die Tasse, um einen Schluck des ziemlich heißen Kaffees zu trinken. ''Es kann allerdings sein, dass ich in einigen Wochen für eine Zeit verreisen muss. Beruflich. Auch wenn das vielleicht untypisch klingt für einen Biologen.'' Rachel war tatsächlich schon ziemlich viel herumgekommen, ein weiterer, positiver Aspekt ihrer Arbeit.
Tessa:
"Das freut mich, dass dir deine Arbeit gefällt", lächelte Tessa leicht. Es war immer schön, wenn Menschen einer spannenden oder für sie interessanten Arbeit zum Geld verdienen nachgehen konnten. Sie selbst liebte ihren Job als Barkeeperin auch. Früher zumindest hatte sie ohn voll und ganz genossen. Mittlerweile arbeitete nur noch vor sich hin, fühlte sich eher wie eine schlechte Hülle ihres vergangenen Selbst, auch wenn sie nach außen hin stets versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen. Aber auch wenn sie die Euphorie oder die Befriedigung momentan gröäßtenteils dafür verloren haben mochte, so gefiel ihr ihr Job nach wie vor, keine frage.
Sie trank ebenfalls einen kleinen Schluck ihres Kaffees und bereute sogleich, nicht doch einen kleinen Schuss Rum hineingegeben zu haben. Sie blickte auf, als Rachel ihr von ihrer künftigen Reise erzählte.
Ein tontloses "Oh", verließ ihre Lippen. Sie versuchte sich selsbt einzureden, dass ihr das egal war, doch sie spürte wie ihr kleines verschüttetes ich in ihrer Magengegend, den Kopf hängen ließ und das Tanzen aufhörte. "Für wie lange wirst du fort sein?", fragte Tessa dann gefasst, blickte von der schwarzen Flüssigkeit in ihrer Tasse wieder auf in Rachels Augen. Auch wenn sie sich ihre Gefühle für Rachel nicht eingestehen wollte (die Anziehung gestand sie sich ein, ja, aber für Gefühle war sie noch nicht bereit. Nicht so nah nach Rickys Tod), so hoffte sie doch, sie würde nicht allzu lange fern bleiben. Ein unbewusster Wunsch, den sie versuchte zu unterdrücken, der aber dennoch unbestreitbar da war.
Rachel:
"Es ist genau das, was ich seit meiner Kindheit machen wollte." Auch wenn sie viele Abschlüsse absolviert hatte, war der Beruf als Biologin ihr kleiner Traum seit dem Tod ihrer Mutter. Vielleicht war es sogar Schicksal. Es sollte vielleicht so sein. "Auch wenn ich tatsächlich überlegt habe Psychologie zu studieren.", schmunzelte Rachel und schüttelte dabei ihren Kopf. Noch einen Abschluss und man würde sie für vollkommen merkwürdig abstempeln.
In Angesicht der aktuellen Situation mit Tessa wollte ein Teil von ihr Zuhause bleiben, doch stand auch noch nicht alles fest. Daher könnte sich das auch alles wieder legen - was Rachel jedoch eher weniger glaubte. "Das ist ungewiss.", fing sie an und versuchte dabei die aufkommende Aufregung zu unterdrücken. Was sie tat war schließlich wichtig und gleichzeitig ein Abenteuer. "Ich muss Proben vom Ursprungsgebiet sammeln und analysieren. Das kann Tage dauern, aber auch Monate. Wobei ich natürlich hoffe, dass es nicht allzu lange dauern wird.", lächelte die Biologin sanft und trank erneut einen Schluck ihres Kaffees, beobachtete Tessa. Ob sie Rachel vermissen würde?
Tessa:
"Psychologie ist sicher auch sehr spannend", stimmte Tessa zu. es hatte eine Phase gegeben, in der Ricky sich ausgesprochens ehr für Psychologie interessierte. Ungefähr als sie zwölf war. Allerdings hatten Rickys Interessen in etwa jedem Monatauf etwas anderes gelegen, ihre Begeisterung konnte auf nahezu alles übergreifen. Der Gedanke tat weh. Sie schob ihn beiseite.
Und schon unterbreitete Rachel ihr, dass sie in Zukunft wögmlich aufgrund ihrer Arbeit verreisen müsste. Auf unbestimmte Zeit. Vielleicht sogar Monate. Tessas kleines verschüttetes Selbst setzte sich traurig und schmollend in eine Ecke und schien ihr Herz mit runterziehen zu wollen. Tessa gab ihr Bestes, sich nichts anmerken zu lassen. "Ich verstehe", nickte sie und drehte ihre Kaffeetasse leicht in der Hand. "Wo geht es denn hin?" Dachte sie gerade wirklich daran, sie dort zu besuchen? Nein, das konnte sie nicht tun. Sie ahtte ihre Bar. Und davon abgesehen war sie an einer Beziehung wirklich nicht interessiert, nicht mit diesem Loch in ihrer Brust, welches Rickys Tod dort hinterlassen hatte.
Oder?
Sie unterdrückte ein Seufzen und trank noch einen Schluck Kaffee. Eine kleine Weile herrschteeine Art unangenehme Stille, dann jedoch unterhielten sie sich noch ein wenig - mehr über belanglose Sachen, ein einfaches Gespräch. Als sie ihren Kaffee ausgetrunken hatten, räumte Tessa die beiden Tassen beiseite und Rachel war aufgestanden. Tessa begleitete sie noch zur Tür. die Worte Rachels...die Möglichkeit, dass sie in Zukunft womöglich sogar für Monate verreisen müsste, spukte ihr noch im Kopf herum.
An der Tür angekommen, stellte sich Tessa dicht hinter Rachel und griff gleichzeitig mit ihr nach der Klinke - hielt sie aber zu. Blickte hinunter in Rachels Augen, sog ihren Duft in sich auf. Sie spürte ihr verschüttetes Ich in sich wieder deutlich. "Ich hoffe, dass deine Reise nicht allzu lang sein wird", sagte Tessa dann leise, mit dieser leicht rauen, bedeutungsvollen Stimme. Ihr kleines verschüttetes Ich drängte sie dazu, sich hinunterzubeugen, nur ein wenig, ihre Lippen auf die Rachels zu legen - doch für den Schritt hatte sie noch nich wieder genügend Alkohol im Blut, obgleich sie schon so dicht standen, das kaum ein Blatt Papier mehr zwischen sie gepasst hätte...
Rachel:
Spannend war die menschliche Psyche allemal und Rachel war ohnehin schon immer besser im Beobachten, als im Interagieren. Vielleicht wäre das tatsächlich ja auch etwas für sie gewesen. Doch so sollte es nun einmal aktuell nicht sein. ''Zum Nordpol Arktis. Dort liegt eine Vorschungsstation.'', antwortete Rachel mit einem Lächeln, sicher nicht das, was sie erwartet hatte. Viel mehr durfte sie ohnehin nicht sagen, weshalb sie es dabei beließ und lieber in Ruhe ihren Kaffee austrank. Es war allesdings schön, dass Tessa sich dafür interessierte, nachfragte. Es zeigte der Brünetten, dass es sich bei dem Sex nicht einfach nur darum gehandelt hatte, sondern dass Tessa sie doch wirklich irgendwie mochte. Selbst, wenn die Antworten noch nicht zu greifen waren. Stattdessen sprachen die beiden mehr um den heißen Brei herum und tranken dabei eine weitere Tasse.
''Nun gut, es freut mich aber, dass es dir schon deutlich besser geht als Gestern noch.'', meinte sie zum Abschluss, ehe sie aufstand und sich mit Tessa gemeinsam auf den Weg zum Ausgang machte. Sie hatten ein wenig Zeit totschlagen können, auch wenn Rachel mehr das Gefühl hatte, als wären es gerade einmal zehn Minuten gewesen. Erst zu spät bemerkte die Biologin wie Tessa zur gleichen Zeit nach dem Griff der Tür griff. Anders als sie jedoch hielt diese die Tür geschlossen. Sie konnte die Körperwärme hinter sich spüren und drehte sich so zu der Barkeeperin um, was allerdings nur zur Folge hatte, dass sie eigentlich gar nicht anders konnte als ihr zuerst auf die Lippen und dann auf die Augen zu schauen. Dieser Wow-Effekt. Tessa hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, die Rachel fast zum zerschmelzen brachte. Bald würde sie eine Pfütze unter den Füßen der Barkeeperin darstellen. ''Das hoffe ich auch.'', kam es nur leise über die vollen Lippen von Rachel, während sie damit kämpfte nicht wieder zu Tessas Lippen zu blicken. Doch verlor sie diesen Kampf, weshalb sie mit ihrer Hand hinter sich zur Türklinke, jedoch nur Tessas Hand erfassen konnte, welche scheinbar noch immer dafür verantwortlich war, dass die Tür geschlossen blieb. Oh verdammt. Wie gerne würde sie ihre Lippen auf ihrem Körper spüren, die Hände die langsam ihren Körper untersuchten. Ohne es bewusst zu merken lehnte sie sich an die Tür, schaffte sich dabei ein wenig mehr Freiraum, allerdings wollte sie das gar nicht. Für einen Moment überlegte sie, die Barkeeperin einfach zu sich zu ziehen. Wieso war sie nur so unsicher? Stattdessen schmunzelte Rachel und biss sich kurz darauf auf ihre Unterlippe.
Tessa:
Tessas Augenbrauen hoben sich leicht überrascht. Zur Arktis? "Wow. Das ist weit." Damit hatte sie nicht gerechnet. Zweifellos war es eine ganz einmalige Erfahrung, an einen solch abgelegten Ort zu reisen, um irgendetwas zu erforschen. Diese schneeige weiße Eiseskälte, die endlose Weite, in echt zu beobachten und nicht nur im Fernsehen in irgendeiner Doku zu sehen. Ihr Herz wurde schwer bei dem Gedanken daran, wie sehr Ricky wohl gebettelt hätte, mit ihr zur Arktis zu fahren und wie begeistert sie von dem allen gewesen wäre.
Sie trank einen Schluck Kaffee.
Das darauf folgende Gespräch mit Rachel mochte sich um nichts konkretes handeln, doch es war gut. Lenkte sie ein wenig von ihren Gedanken und Erinnerungen ab, wenn das möglich war. Aber schließlich war es so weit. Ihr Kaffee war leer und Rachel würde sich auf den Weg machen. Nachdem Tessa die Tassen weggeräumt hatte, folgte sie der Frau noch zur Tür. Tessa war nicht betrunken - wirklich nicht - und dennoch hielt sie die Tür zu, dennoch konnte sie nicht anders, als sich Nähe zu der Frau zu sehnen, die hier jetzt stand, zwischen ihr und der Tür und die mit flüsternder Stimme sprach, deren Augen auf Tessas Lippen ruhten, wie ein warmer, wohltuender Kuss.
Doch es war nicht das was sie wollte, nicht wahr? Sie sollte das hier nicht tun. Und trotzdem war es ihr nicht möglich, einen Schritt zurückzu tun. Ihr kleines verschüttetes Selsbt hinderte sie daran. Seit wann war es so stark geworden? Vor wenigen Tagen noch war Tessa felsenfest davon überzeugt gewesen, dass ihr früheres Selbst nicht mehr existieren würde. Was war geschehen?
Langsam zog sie ihre Hand von der Klinke herunter und gab sie so für Rachel frei. Aber zurücktraten tat sie nicht. Sie stand da, einen halben Kopf größer als Rachel, schaute sie an, ihr wunderschönes Gesicht, die leichten Grübchen, wie sie auf ihren glänzende Unterlippe biss. "Hab einen schönen Abend", sagte Tessa leise, tief, lächelte und widerstand dem Drang ihrer Hand, eine verirrte Strähne aus Rachels Gesicht zu streichen.
Rachel:
Weit entfernt von Tessa. Viel zu weit weg, wenn es nach ihrem Geschmack ging. Doch konnte sie noch immer nicht ganz für sich erklären, woher diese Gedanken und Gefühle kamen. Aber sie waren da. Definitiv. Unübersehbar. Allein jetzt schon fiel ihr der Gedanke schwer, diese Frau lange nicht mehr sehen zu können. Sie würde nicht einfach ein paar Minuten im Auto verbringen können um nach ihr zu sehen. Selbst Kontakt wäre schwer, Händys konnte man an der Arktis wirklich vergessen. Doch umso mehr sie über diese Dinge nachdachte, umso schmerzhafter wurde es. Aber vielleicht, ja - vielleicht - würde es dazu nicht kommen und das war das erste Mal, dass sie sich über eine solche Chance nicht zu hundert Prozent freuen konnte.
Ihr Blick auf Tessas Lippen dauerte einige Sekunden zu lang, es war auffällig, doch sie konnte nicht anders als ihr Gesicht einzustudieren. Es dauerte auch einige Sekunden bis sie bemerkte, dass Tessa ihre Hand wieder zu sich gezogen hatte. Selbst ihre Worte schienen nur an ihr vorbeizuziehen. Fast wie ein Gedanke, eine Einbildung. Sie wollte nicht gehen, nein. Definitiv nicht. Doch sie sollte es vielleicht tun. Vielleicht aber auch nicht. Rachel schwieg, betrachtete die Frau ihr gegenüber weiterhin. Sie dachte nach, konnte sich nicht entscheiden und das musste Tessa auffallen. Dessen war sie sich bewusst. Sie musste wissen, welchen Effekt sie auf Rachel ausübte. Nun lehnte sie auch ihren Kopf an die Tür, seufzte leise, fast schon verzweifelt. Diese Entscheidung. Sie wollte gehen. Nein, sie wollte nicht gehen. ''Ich denke der Abend könnte nur mit dir schön werden.'' Warte, was? Was hatte sie gesagt? Hatte sie es gesagt? Oder doch nur gedacht? Ihre Wangen eröteten augenblicklich. ''Wow.'', stieß sie kurz darauf aus und grinste verlegen. ''Ich glaube ich habe das gerade wirklich gesagt, nicht?'' Ihr Blick wanderte zum ersten Mal seit gefühlen Stunden wieder von Tessa ab gen Decke und sie stieß sich leicht von der Tür in Richtung Tessa, um sich mit ihren Lippen denen der Barkeeperin zu nähern und kurz davor innezuhalten. Dieser Moment. Sie genoss ihn.
Tessa:
Rachel reagierte nicht. Und auch Tessa rührte sich nicht. Sie beide standen sich gegenüber, fast wie lebendige Staturen, nur mit leichten Atem und keiner von ihnen wagte es sich zu regen. Selbst wenn sie gewollt hätte - und ihr kleines Selbst hielt sie davon ab - glaubte Tessa nicht, dass sie in diesem Moment in der Lage gewesen wäre, sich zu bewegen. Sie blickte einfach rachel an, saugte ihren Anblick in sich auf und fragte sich, ob sie nun einfach gehen würde. Sie würde enttäuscht sein, wenn sie es täte, das war ihr aus irgendeinem Grunde bewusst, aber es wäre besser so, nicht?
Doch Rachel ging nicht. Im Gegenteil. Nach einer kleinen gefühlichen Ewigkeit sagte sie etwas. Etwas, was Tessas Herz höher springen ließ, welches ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht zauberte, sie aus ihrer Position löste. Sie sagte darauf nichts, sondern beobachtete Rachels eigene Reaktion, wie ihr Röte auf die Wangen schlich, Röte, die ihr Wärme verlieh, Röte, die Tessa an das letzte Mal erinnerte, als sie dies gesehen hatte. In ihrem Zimmer. Als sie sich so nah gewesen waren.
Und dann war sie wider da. Ganz nah und Tessa konnte einfach nicht anders. Einen Moment hielt sie genauso wie Rachel inne, saugte den Moment, die Spannung auf das Erwartete, auf das Bevorstehende, was immer kommen mochte, in sich auf. Dann legte sie ganz sanft ihre Hände auf Rachels Hüften, ließ ihre Finger langsam an ihren Seiten hinaufwandern, bis sie ihre Schultern umfasste. Ihre Augen wären in die Ihren gerichtet, wanderten dann zu den Lippen und in einem Moment, wo es Tessa einfach egal war, überbrückte sie die letzten Centimeter, um den Luftraum zu überbrücken und legte ihre Lippen auf die dieser wundervollen Person vor ihr.
Rachel:
Der Moment zog sich in die Länge, aber fühlte es sich nicht schlecht an. Im Gegenteil - es war wundervoll, voller Ladung, Spannung, Erwartung. Und dann: die Entscheidung. Ihre Entscheidung. Erneut konnte sie sich nicht dazu ringen einfach zu gehen. Sie konnte sie nicht stehen lassen, wissend, dass sie sie küssen konnte. Das Lächeln von Tessa ließ ihr Herz höher schlagen. Es tanzte zu Tessa und ließ ihren Körper folgen. Ihre Augen schlossen sich, als die Barkeeperin ihre Hände auf iher Hüfte legte, langsam damit nach oben zu ihren Schultern wanderte und als sie die Lippen auf die ihrer spürte, entwich ihr ein leises Seufzen. Sie hatte sich definitiv richtig entschieden. Wie konnte sie überhaupt überlegen? Nichts war falsch daran. Das wusste sie. Vorsichtig ließ Rachel ihre Arme um den Hals der Brünetten wandern und drückte sie zaghaft näher an sich, woraufhin ihr restlicher körper sich ebenso annäherte. Mit einem Finger fuhr Rachel über den Hals der Schönheit hinab zu ihrem Dekolleté, während die andere Hand damit beschäftigt war, sich langsam mit ihren Fingern in dem Haar von Tessa zu schlängeln.
Allein Tessas Hände ließen sie fast zwischen deren Fingern zerschmelzen. Jeder Moment war wundervoll und eigentlich sollte das absolut kein Problem darstellen. Dieses Mal war sie mutiger, ein klein wenig selbstbewusster in der Situation. Ihre Finger wanderten weiter an ihrem Oberkörper herab und langsam unter ihr Oberteil. Sie spürte die warme Haut der Brünetten. Die Zeit schien stillzustehen. Abermals schlich sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen, welches sie jedoch nicht davon abhielt den Kuss weiterhin zu erwidern. Diesmal hatten die beiden nicht getrunken, zumindest nicht dass sie wüsste und dennoch schien sie nicht widerstehen zu können.
Tessa:
Rachels Finger hinterließen wundervolle brennende Spuren auf ihrer Haut und sie genoss jede einzelner ihrer Berührungen - an ihrem Hals, in ihren Haaren, ihre miteinander verschmolzenen Lippen. Tessa spüre, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, sie spürte, wie sich ihr Atem zu intensivieren begann, als die sanften Hände nun sogar unter ihr Oberteil strichen und sie konnte sich eines leiden genüsslichen Seufzend nicht erwehren. Rachel war mutiger, mutiger als beim ersten Mal, doch das gefiel Tessa, es baute eine neue Art der Spannung auf, die sie begierig in sich einsog. Entschieden schob sie alle im Moment Störsendern Gedanken beiseite - Gedanken an Alkohol, an Ricky, an das leere Glas unter der Bank, an Whisky, an das Album, an alles...
Sie wollte sich nur auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
Ihre Arme, die Rachel umschlungen hielten und bisher völlig unbewusst mit ihren braunen geschmeidigen Haaren gespielt hatten, lösten sich nun leicht, als ihr Kuss sich zu intensivieren begann. Auch ihre Hände fuhren nun unter Rachels Oberteil, fuhren ihr Rückgrat hinauf und hinunter spüre die Wirbel, während sie sich gleichsam an Rachel drückte und sie mit dem Rücken gegen die Tür presste. Ihre Hände wanderten hinunter wieder zu ihren Hüften, wo sie vor der eng anliegenden Hose stoppten und wieder hochfuhren, sie wieder ihre Schultern von unten umgriffen und zu sich zog, wie um zu sagen, dass sie ihr gehöre.
Rachel:
Ohne darüber nachzudenken ließ Rachel ihre Hand unter dem Oberteil von Tessa weiter nach oben wandern, vorsichtig. Sie wollte jeden Moment genießen, nichts überstürzen. Das leise Seufzen der Frau war wie Musik in ihren Ohren. Eine liebliche Melodie, die ihre Ohre umwarben und ihre Gefühle wie Schnee in der Sonne zum schmelzen brachte. Für diesen Moment waren alle Gedanken, Sorgen und Gespräche vergessen. Selten hatte sie sich so auf eine Sache konzentrieren können. Ausblenden war eine schwierige Sache, doch mit Tessa schien es fast schon leicht. Zumindest jetzt, in diesem Augenblick.
Nur zu gerne spürte sie die Performance von Tessas Händen auf ihrem Körper, an ihrem Haar und auf ihren Lippen und als deren Hand über ihren Rücken wanderte überkam ihren Körper eine Gänsehaut, unverkennbar voller Genuss. Ebenso ein leises Seufzen überkam ihre vollen Lippen, welches jedoch augenblicklich lauter und intensiver wurde, als sie mit dem Rücken gegen die Tür gedrückt wurde und den Körper der Barkeeperin an ihrem spürte. Mit Sorgfalt griff sie nach dem unteren Ende von Tessas Oberteil, ehe sie dieses ein wenig nach oben schob, immer weiter nach oben. Sofort wurde diese Wärme ausgetrahlt. Der verführerische, zarte Geruch ihrer Haut wanderte in ihre Nase. Nur kurz löste sie den Kuss, fast schon widerwillig, doch wollte sie ihr das Oberteil über den Kopf ziehen.
Erneut ruhte ihr Blick zunächt auf dem Gesicht von Tessa, dann jedoch wanderte dieser an ihrem Körper hinab. Nun konnten ihre Finger viel besser über deren zarte Haut fahren, was sie auch taten. Vorsichtig an ihrem BH entlang hinab zu ihrem Bauch und wieder hinauf, ehe sie mit einem Finger unter die Mitte des BHs wanderte und Tessa somit wieder ein wenig näher zu sich zog.
Tessa:
Der gleichmäßige, aber schneller werdende Takt ihres Herzens schien in ihrem ganzen Bewusstsein wiederzuhallen, und auch wenn es unmöglich war zu wissen, so war sich Tessa doch in diesem Moment vollkommen sicher, dass Rachels Herz in genau dem selben Takt, genau den selben Rhythmus schlug. Als wären sie eins.
Das etwas lautere, intensivere Seufzen schicken rasendes schnelles warmes Gefühl durch Tessas Körper, welches sie von Kopf bis Fuß erfüllte. Ihre Lust ergriff sie, ließ sie ihre Hüfte an die der anderen drängen, während sie gleichsam das Gefühl genoss, wie ihr ihr Oberteil von der anderen allmählich ausgezogen wurde, wie immer mehr kühler erscheinende Luft auf ihre warme, ja erhitzte Haut traf und eine leichte Gänsehaut entstehen ließ.
Tessa ließ zu, als Rachel sich ihrem Kuss entzog, wusste, was sie vorhatte. Sie löste den Griff ihrer Arme um Rachels dünnen lieblichen Körper und hielt sie bereitwillig etwas nach oben, sodass Rachel ihr ihr Oberteil über den Kopf ziehen konnte, was daraufhin in einer fließenden Bewegung achtlos irgendwo auf dem gewischten Boden landete.
Tessa blieb wie sie da, ihr Blick auf Rachels Gesicht geheftet, deren glänzende Augen über Tessas Körper wanderten, gefolgt von den Fingern, die ein Kribbeln auf ihrer Haut hinterließen und abermals das warme elektrisierende Gefühl durch ihren Körper spülen ließen. Ein Grinsen legte sich auf ihre Lippen, als Rachel sie an ihrem BH wieder zu sich zog und bereitwillig folgte Tessa der Bewegung, versank wieder in einen leidenschaftlichen Kuss mit ihr, wobei nun sie an der Reihe war. Ihre Finger wanderten seicht und schnell und erkundend über Rachels Seiten, dann über ihren Bauch, hinauf und unter ihren BH, umfassten ihre Brüste. Unter dem Soff, strichen ihre Daumen leicht über die Brustwarzen, die spürbar hart wart waren. Tessa seufzte leicht in den Kuss hinein, begann sanft mit der einen Hand eine Brust zu kneten, während sie mit der anderen hinten am Verschluss rumfummelte und ihn öffnete..
Rachel:
Nur zu gerne betrachtete Rachel den an Perfektion grenzenden Körper der Frau. Noch nie zuvor war ihr aufgefallen wie ästhetisch ein Frauenkörper sein konnte, die wundervoll geschwungene Figur Tessas glich einer von einem Bildhauer geschaffene freistehende Statue einer Göttin, welche ohne weiteres im Metropolitan Museum of Art stehen könnte. Zumindest kam ihr das in diesem Augenblick so vor und würde sie wohl auch nie etwas anderes behaupten. War das diese berühmte rosarote Brille, die zu Beginn die Sicht auf den anderen verschleierte? Nein, oh nein. Sie sah klar und deutlich.
Erst der erneute Kuss unterband die Gedanken Rachels und ließ sie in eine andere Welt eintauchen, wo Gedanken mehr ein Meer aus Farben zu sein schienen. Ihr Körper reagierte sofort auf die Berührungen, ihre Brustwarzen wurden steif, selbst wenn ihr BH noch nicht einmal von ihren Brüsten gelöst war und die Hand von Tessa darüber lag. Massierte. Es gefiel ihr. Doch auch ihre Hände suchten nach dem Verschluss der BHs an Tessas Körper, öffneten diesen mit Fingerspitzengefühl und fuhr mit ihren Fingern die Träger hinauf zu ihren Schultern, wo sie diese langsam an ihrem Arm herabwandern ließ. Zum Glück musste sie dabei ihre Lippen nicht erneut lösen.
Noch immer mit der Spitze ihres Zeigefingers ertastete sich Rachel den Weg zu Tessas Oberweite, wo sie recht schnell auf deren Brustwarze stief. Sofort grinste die Brünette in den Kuss, umfuhr die Haut mit kleinen Kreisen immer näher zur Mitte ihrer Brustwarze und biss Tessa darauf sanft auf deren Unterlippe. Sie spürte wie unglaublich sie die Situation reizte, sie spürte ihre eigene Erregung deutlich, weshalb sie mit ihrer anderen Hand den Knopf von Tessas Hose öffnete und zart über die Haut unter dem Hosenbunt strich.
Tessa:
Ohne inne zu halten entfernte Tessa den BH, zog ihn unter Rachels Oberteil hervor und ließ es so achtlos auf den Boden fallen, wie es kurz zuvor mit Tessas Shirt geschehen war, sogleich lagen ihre Hände auch schon wieder auf Rachels Haut fuhren zu den Brüsten, nun ohne Barriere, schon dabei Rachels Oberteil mit nach oben, ignorierte es jedoch, drückte sich an sie, genoss den Kontakt von warmer Haut an warmer Haut, genoss ihre Leidenschaft, ihren Kuss.
Und während sie selbst in völliger Ekstase war, nahm sie in diesem Rausch aus Gefühlen wahr, was Rachel mit ihr machte. Sie spürte den Finger der sich kreisend bewegte, kreisend auf ihre empfindliche Brustwarze zubewegte, fast schon neckend, triezend und als er ihn endlich erreichte, und Rachel ihr ohne Erwarten gleichzeitig leicht in die Unterlippe biss, konnte Tessa nicht anders als leicht zu stöhnen. Sie spürte wie die Finger hinunterwanderten und allein diese Richtung ließ ein heißes Feuerwerk in ihrem Unterleib explodieren. Für einen kurzen Moment, mit schnellerem, leicht keuchenden Atem, löste sich Tessa von Rachel, um dieser nun ihrerseits ihr Shirt über den Kopf zu ziehen. Sie beugte sich hinunter, küsste erst das eine, dann das andere Schlüsselbein Rachels, ehe sie sich wieder ihren Lippen zuwandte. Ihre Hüfte, ermutigt durch Rachels Finger, drückte dich an die Hüfte der Anderen. Tessas Hand knetete Rachels Brust, während die andere ihrerseits die Hose öffnete, und nun nicht nur unter die Jens, sondern auch unter die Unterhose fuhr, sanft willig, und quälend langsam den oberen Bereich streichelte, ohne tiefer zu gehen.
Tessas Lust brannte in ihr und doch wollte sie jeden einzigen Moment dieses Aufeinandertreffens auskosten, ohne Kompromiss. Sie ließ sich tief, tief in Rachels Arme fallen..
Rachel:
Sie ließ Tessa ihren BH ohne Acht von sich nehmen und zu Boden wandern, konzentrierte sich voll und ganz auf deren Hand, die ihrer Brust besonders viel aufmerksam schenkte (was Rachel durchaus gefiel). Auch das Stöhnen, welches von der Barkeeperin ausging, ließ ihre Lust nur noch mehr steigen und ehe sie sich versah war auch ihr Oberteil von ihrem Körper verschwunden und die nackte Haut beider Frauen trafen nun auf ganz andere Art und Weise aufeinander. Es war schön ihr so nah zu sein und wenn sie ehrlich war, hatte sie seit dem ersten Mal mit Tessa ständig an den Sex und auch daran, es endlich erneut zu tun, denken müssen. Ihren Körper erneut so nah an ihrem zu spüren, sie zu berühren und von ihr berührt zu werden. Selten einmal verging eine Stund ohne diese Gedanken, selbst im Schlaf war Tessa präsent.
Ein williges Seufzen überkam Rachels volle Lippen, als sie spürte wie Tessas Hand immer weiter an ihre untere Mitte kam, jedoch bewusst kurz vor dem Ziel stoppte. Gemein, doch gerechtfertig. So hatte sie Sekunden zuvor bereits mit einer kleinen Provokation begonnen. Auch ihr Becken drückte sich immer mehr an das der Brünetten und mit einer kurzen Bewegung hatte die Biologin Tessas Hose geöffnet und schob diese ein Stück weiter nach unten. Erneut mit ihrem Zeigefinger fuhr sie ihre Hüfte, unter dem Slip entlang und spürte dabei selbst, wie ungeduldiger ihre Lust wurde. Anders als beim ersten Mal war ihr sogar die Umgebung egal, wobei man dazu sagen musste, dass die beiden aktuell nicht in einem Badezimmer standen.
Langsam und auf die Körpersprache Tessas achtend ließ sie ihre Finger immer weiter in den Slip der Frau wandern, wobei sie diesen gleichzeitig ein wenig mit der Hand nach unten schob. Nur kurz strich sie über die Schamlippen, ehe sie erneut grinsend wieder ein Stück nach oben wanderte und dies einige Male wiederholte.
Tessa:
„Verdammt", entehr es Tessa leise. Willig. Ihr Körper handelte losgelöst von ihrem Verstand, ihr Becken zuckte vor, als sich der Finger, der für einen kurzen Moment ihre feuchte Mitte berührt hatte, sie stimuliert hatte, schon wieder zurückzog, folgte ihm, als wolle ihre Hüfte den Finger einfangen. Tessas Atem ging schnell, die Lust brannte in ihr und Rachels wissendes Grinsen, während diese sie triezte, turnte sie nur noch mehr an. Einige ihrer braunen Haare klebten ihr in ihrem verschwitzten Nacken.
Sie konnte nicht anders. Sie schob ihre eigene Hand weiter zwischen Rachels Beine, hin zu ihrer Mitte, wo sie von warmer, feuchter Hitze empfangen wurde. Sie ließ, ihre Finger - gekrümmt wegen der Hose - zunächst über die Schamlippen wandern, triezte einmal kurz den Kitzler und entfernte sich dann wieder von ihm, während sie selbst keuchte. Gott, sie wollte gerade an keinem anderen Ort sein wie diesem.
Die Körper beider Frauen waren Hitzequellen, die Bar um sie herum vollkommen ausgeblendet. Tessa konnte nicht anders. Sie zog ihre Hand wieder zwischen Rachels Beinen hervor, nur um ihren Bauch mit beiden Armen fest zu packen und sie hochzuheben. Sie spürte, wie sich Rachels Beine automatisch um ihre Hüfte zu schlingen schienen und ganz sanft beförderte Tessa sie mit dem Rücken auf den Boden, sie selbst über ihr und nutze nun den neuen Freiraum, ihr den Störsendern dicken Stoff der Jeans, gleichzeitig mit ihrem Slip hinunter zu ziehen.
Rachel:
Tessas Zucken zeigte ihr deutlich, wie bereit ihr Körper schon für ihre Berühungen war, eine Tatsache, die ihr durchaus gefiel. Und wie. Seufzend drückte sie ihr Becken der Frau entgegen, als auch sie mit ihrer Hand tiefer zwischen ihre Beine wanderte. Kurz, viel zu kurz. Sie wollte mehr, viel mehr. Sehr viel mehr. Fast schon automatisch schlang sie ihre Beine um die Mitte der Frau, als diese sie wie eine Leichtigkeit kurz nach oben hob und ehe sie sich versah, lag sie auf dem Boden der Bar. Ihre beiden Hände hatten in dieser Zeit noch einmal den Weg zu Tessas Oberweite gefunden, wo sie ihre Brüste erforschte, während sie ihr Becken ein wenig anhob, sodass Tessa ihre Jeans, sowie ihren Slip ohne Schwierigkeiten über ihr Becken nach unten schieben konnte. Sie spürte die Kälte des Bodens unter sich und die Wärme von Tessas Körper erschien ihr noch heißer. Mit einigen Bewegungen ihrer Beine und der Hilfe von Tessa konnte sich Rachel ihrer Hose nun ebenso entledigen und schob diese mit ihrem Fuß zur Seite. Eine Hand liß sie darauf auf einer Brust liegen, massierte diese leicht, während die andere nun wieder zwischen die Beine der Barkeeperin rutschte. Erneut fand diese den Weg zu ihren Schamlippen, wobei sie nun noch ein wenig weiter zu ihrem Kitzler wanderte. Ihre Beine winkelte sie neben Tessas Hüften an und als sie es nun doch nicht mehr erwarten konnte, zog auch sie ihr die Hose mit ihrem Slip weiter nach unten. Wanderte dabei mit ihren Lippen zu dem Hals der Brünetten, welchen sie mit Küssen bedeckte. Ja, sie war eindeutig ein wenig mutiger als beim ersten Mal.
Tessa:
Rachels Finger auf ihrer Brust fühlten sich genau richtig an, massierten sie zum gleichen Rhythmus ihres rasenden Herzschlags, vollkommen im Einklang, untermalt von ihrem Keuchen, dass sie nicht an sich halten konnte und wollte. Lustvoll biss sie sich auf ihre Unterlippe, als Rachels Finger über ihren empfindlichen, leicht geschwollenen Kitzler strichen, die AUgen halbg eschlossen drängte sich ihr Becken näher zu diesem wohltuenden, Finger, wollte mehr von diesem Gefühl koste, von diesem brennenden, kribbelnden, überwältigenden Gefühl, welches von ihrem Unterleib aus durch ihren gesamten Körper schoss.
Rachels Küsse auf ihrem Hals fühlten sich nahezu göttlich an und sie legte ihren Kopf zurück, um sich ihr ganz hinzugeben, um zu genießen, was sie mit ihr tat.
Ihre großen schmalen Hände umfassten Rachels Seite, wanderten über den Bauchnabel und lösten sich dann schließlich doch noch einmal kurz, ein letztes Mal, von ihrem Körper. Für einen winzigen Moment zwang sie sich, sich von Rachel zu entfernen, stand auf, um nur schnell ihre bereits heruntergezogene Hose endgültig zu entfernen und beiseite zu werfen, da war sie schon wieder auf Rachel. Alles in ihr lechzte nach ihr. Sie küsste sie auf die Lippen, in die Halsbeugte und arbeitete sich mit ihren Küssen langsam zwischen ihren Brüsten über den Bauch hinunter, hinunter zu ihrem Ziel, während ihre Arme nach obren gerichtet waren und mit Rachels undervollen Haaren spielten.
Rachel:
Ein Stöhnen überkam ihre Lippen, als Tessa ihr auf die Unterlippe biss. Ihre Atmung wurde intensiver, lauter. Ihre Hand massierte Tessas Brust weiter genüsslich, solange bis Tessa sich zunächst kurz von ihr abwandte um ihre Hose auszuziehen (wobei sie ihren Körper selbstverständlich betrachten musste. Sie war wunderschön. Alles an ihr wirkte eine Anziehungskraft auf Rachel aus) und daraufhin begann mit ihrem Mund an ihrem Körper herab zu wandern und ihren Körper mit Küssen bedeckte. Ihre Kopf lehnte sie voller Genuss seufzend nach hinten. Ihre Hand fand ihren Weg auf den Hinterkopf der Brünetten. Sanft strichen deren Haare durch die Finger von Rachel. Fast automatisiert spreizten sich ihre Beine, umso näher Tessas Lippen sich ihrem Intimbereich näherten. Sie war erfreut erregt und wandte ihren Blick in Tessas Augen, welche ebenso zu ihr gerichtet waren. Schmunzelnd betrachtete sie die wunderschönen Augen der Frau.
Tessa:
Das Stöhnen schoss wie eine weitere Impulsquelle elektisch durch ihren Körper, genauso spürbar, genauso wahrnehmbar, genauso aufreizend wie jede kleinste Bewegung Rachels, jeder Berührung auf ihrer Haut. Die Hose musste weg und binnen küruester Zeit hatte sie genau die von sich getreten.
Ihr Herz schoss warmes Blut durch ihre Venen, ihr war heiß, sie wollte Rachel, mit jeder Faser ihres Körpers wollte sie sie - sie spüren,s ie erleben, sie schmecken. Ihre Küsse näherten sich Rachels Intimbereich, welche die Beine bereitwillig spreizte, was Tessa ein kleines Lächeln entlockte. Kurz hielt sie inne, erwiderte Rachels Blick intensiv, ehe sie die wenigen Centimeter u ihrer fuechen Mitte überbrückte.
Sie begann langsam. Ein Kuss auf ihre Schamlippen. Auf ihren Kitzler, während ihre Arme nach oben gestreckt auf Rachels Seite ruhte. Dann begann sie, ganz sanft, mit ihrer Zungenspitze darüber zu fahren, nahm Rachels ganz einzigartigen, süßgen Schmeck in sich auf, begann sie zu triezen und zu liebkosen und die Geräusche, die Rachel dabei von sich gab, war Musik in Tessas Ohren.
Rachel:
Der kurze, dennoch intensive Blick zwischen den beiden war einfach wundervoll, sie genoss jede Sekunde. Ihr Körper ließ sich fallen, nicht ganz - aber nahezu und das war für sie nicht selbstverständlich. Ein erneutes, wieder leiseres Stöhnen entfloss ihren Lippen als sie die Küsse in ihrer Intimzone spüren konnte. Es war gezielt, gekonnt und dennoch vorsichtig. Tessa schien auf die Körpersprache von Rachel zu achten und gerade wollte sie unglaublich gern zeigen, was ihr gefiel und als Tessas Zunge anfing ihren Tanz zu beginnen, wurde auch ihr stöhnen wieder lauter. Mit ihrer Hand drückte sie den Kopf der Brünetten zwart ein wenig mehr an sich, unbewusst, doch gefiel ihr einfach was sie tat. Rachels Körper spannte sich an, ihre Hüfte bewegte sich ein wenig mit ihrer Zunge mit. Die Atmung wurde schneller, deutlich schneller - mit jeder Sekunde schien sie erregter.
Tessa:
Auch Tessas eigener Körper begann immer mehr zu kribbeln, während sie Rachels Intimbereich verwöhnte. Sie stöhnte leicht und lustvoll, als Rachels Hand auf ihrem Kopf sie noch näher drängte und bereitwillig folgte sie der Bewegung. Sie spürte die Bewegung unter ihrer Zunge, Geruch und Geschmack und Geräusch, alles schien nur noch aus Rachel zu bestehen, alles auszufüllen. Sie saugte ein wenig, verursachte einen leichten Unterdruck, ehe sie mit ihrer Zunge erneut über den Kitzler fuhr, wieder und wieder... sie wollte, das Rachel kam, sie wollte sie zum Kommen bringen, wollte, dass dieser warme, wundervolle Körper an seinen Höhepunkt ankam, der in gewisser Weise auch sie selbst befriedigen würde. Und sie spürte, dass sie dem Punkt näher kam, spüre es an Rachels angespannten Muskeln, an ihrem halb unterdrückten Stöhnen, an ihren verkrampften Fingern in ihren Haaren...
Rachel:
Lustvolle, kurze Zuckungen durchfuhren ihren Körper, während Tessa mit ihrer Zunge über die empfindlichsten Stellen ihres Körpers fuhr, gefolgt von einem Aufstöhnen, als der leichte Unterdruck entstand. Tessa wusste verdammt genau was sie da tat und fand sofort die perfekte Technik. Ihr Griff in dem Haar der Barkeeperin wurde fester, wobei sie natürlich nicht zu fest wurde. sie spürte wie sie immer näher an ihr Ziel kam, mit jeder Minute, Sekunde ... Ein Kribbeln machte sich langsam in ihrem Unterleib breit. Ihr Oberkörper drückte sie ein wenig mehr nach oben und ihr Becken immer weiter gegen Tessa - selbst wenn das kaum noch möglich zu sein schien. Rachel konnte sich kaum noch halten und nach nur noch wenigen, intensiven Momenten kam die Brünette zu ihrem Höhepunkt, welcher sich deutlich zeigte.
Tessa:
Rachels Stöhnen und Zucken traf Tessa bis in ihren tiefsten Kern. Sie stützte sich mit ihren Armen hoch und betrachtete für einen Moment diesen Körper vor ihr: verschwitzt, der flache Bauch der sich schnell hob und senkte, erschöpft und absolut wundervoll. Langsam krabbelte Tessa wieder nach oben, dass sie auf Augenhöhe miteinander waren. Sie beugte sich hinab und gab ihr einen ganz sanften Kuss auf die Lippen, ehe sie sich wieder von ihr löste und ihr in diese hellen, strahlenden Augen schaute. Ein leichtes Lächeln umspielte Tessas Lippen, als ihr ganz allmählich ihre Umgebung wieder bewusste. Auf dem Boden ihrer Bar, direkt hinter der Tür, welche sie von der Straße trennte.
Sanft schob Tessa mit ein paar Fingern eine Strähne beiseite, die an Rachels verschwitzter Stirn klebte. Und doch wurde ihr Herz schwer, als sich nun langsam wieder andere Gedanken aus dem Hintergrund meldeten. Gedanken an Ricky, Gedanken an Tod und damit verbunden auch Gedanken an Alkohol..
Rachel:
Langsam entspannte sich ihr Körper ein wenig mehr. Sie öffnete ihre Augen und suchte sofort die von Tessa, welche nun wieder über ihr war. Ein Grinsen wanderte über die vollen Lippen der Biologin, während sie eine Hand an deren Wange legte und über ihre weiche Haut strich. Den Kuss erwiderte sie liebvoll, wobei sie den Geschmack von ihr selbst an Tessas Lippen erkennen konnte. Noch war alles andere verschwommen, wurde erst langsam klarer. Rachel wollte noch nicht von der Barkeeperin ablassen, weshalb sie deren heißen Körper näher zu sich nach unten zog und ihr erneut einige Küsse auf ihren Hals gab, sanft mit ihren Fingern über ihren Rücken strich. Die Realität kehrte zurück, alle Gedanken und Gefühle, die nichts mit dem Geschlechtsverkehr zutun hatten zeigten sich langsam wieder.
Tessa:
Rachels Hand an ihrer Wange fühlte sich unglaublich wohltuend an, beinahe schon schützend und Tessa genoss dieses illusorische Gefühl, bis sie sich hinunterbeugte, um ihr einen weiteren Kuss zu geben. Ihre Gedanken meldeten sich wieder, die Realität, welche sich für kurze Zeit während ihres gemeinsamen Spiels verabschiedet hatte, kehrte zurück, und damit all der Schmerz und auch das Verlangen.
Aber für Rachel schön hier noch nicht Ende zu sein und Tessa wehrte sich nicht - bereitwillig ließ sie sich näher zu ihr ziehen. Die Küsse auf ihrer heißen Haut, auf welche sie nun wieder kühlere Luft fühlte, die seichten Finger, die wie Rinnsale von Wasser sanfteste Berührungen über ihren Rücken zogen ... das alles fühlte sich wunderschön an und entlockte Tessa doch wieder ein sehr zufriedenes Seufze. Sie ließ ihren Körper weiter sinken, auf den Rachels, genoss ihre Liebkosungen, obgleich sie nicht wusste, wie lange sie die leisen dunklen Gedanken in ihrem Hinterkopf und das wieder aufkommende Verlangen nach ihrem flüssigen Glück würde ignorieren können.
Rachel:
Ihr Blick wanderte nur kurz durch den Raum, sie erkannte langsam wieder, wo die beiden eigentlich gerade waren. Es hatte die beiden scheinbar so übermannt, dass sie einfach an Ort und Stelle blieben. Auf dem Boden, direkt an der Tür, welche sie kurz zuvor noch durchlaufen wollte um nach Hause zu gehen. Doch das wollte sie nicht mehr, eigentlich hatte sie das nie gewollt. Jetzt gerade wollte sie an keinem anderen Ort sein. Der Blick richtete sich wieder zu Tessa, welche Rachel mit einem Schmunzeln anblickte. Der Kuss folgte. Rachel fühlte sich geborgen, umgeben von Tessa und ihrer Bar. Ihre Finger wanderten weiter über den Rücken, über die Hüfte nach vorne zu ihrem Unterleib. Sie wollte es ihr gleichtun, auch wenn sie absolut keine Erfahrungen hatte. Tessa wusste das, demnach war das okay. Doch Rachel wollte wissen, wie die Barkeeperin schmeckte, sie wollte sie genau so befriedigen, wie sie es bei ihr getan hatte. So kündigte sie ihr Vorhaben mit sanften Berührungen mit ihrem Zeigefinger zwischen Tessas Beinen. Über ihre Schamlippen hin zu ihrem Kitzler, ehe sie die Frau mit ihrer anderen Hand vorsichtig zur Seite drückte und sich selbst immer mehr über sie beugte.
Tessa:
Tessa hatte gedacht, dass Rachel fertig sei. Sie hatte damit gerechnet, dass Rachel erschöpft war, sie vielleicht noch ein wenig in Eintracht nebeneinander liegen und sich dann anziehen würden. Sie hatte damit gerechnet, dass Rachel mit ihrer eigenen Befriedigung ... nun... genügend befriedigt sei.
Doch sie hatte sich getäuscht.
Ein Grinsen legte sich erneut auf ihre Lippen, als sie spürte, wie die sanften Finger auf ihrer nackten Haut Tiere glitten, an ihrem Rücken entlang, über ihre Hüften, zwischen ihre Beine. Und nur einen Moment später glitten diese sanften lustvollen Finger genau über ihren empfindlichen Punkt und ein tiefer, wollender lustvoller Seufzer entkam Tessas Lippen, ihre Hüfte presste sich an die Rachels, dem Finger entgegen, während sich ihr Rücken durchbog, sie den Kopf nach hinten lehnte. Es fühlte sich viel zu gut an.
Und dann spürte sie, wie Rachel sich bewegte. Tessa ließ es zu, dass sie ein wenig beiseite geschoben wurde und rollte sich bereitwillig auf den Rücken, um nun Rachel nach oben zu lassen. Sie sah an, in diese wundervolle Augen und wusste einen Moment später, was sie vorhatte. Die düsteren, sich aufdrängenden Gedanken wurden wieder komplett in den Hintergrund geschoben, denn Rachel überraschte Tessa ein zweites Mal. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass Rachel es ihr gleichtun wollte, aber sie hatte nichts dagegen, nicht im geringsten, das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter, ihre Beine spreizten sich bereitwillig und ihre Hände langten nach unten und verfingen sich in Rachels Haaren..
Rachel:
Rachel hatte sich bereits denken können, dass Tessa überrascht über ihre folgenden Handlungen sein würde. Zuvor hatte sich Rachel eher zurückgehalten, Tessa die Oberhand gelassen und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr das auch. Die Ausstrahlung der Brünetten, ihr dominantes Auftreten, alles was damit zusammenhing war einfach nur unglaublich antörnen. Doch sollte nicht nur Rachel diese Zuneigung bekommen, sondern auch Tessa. Diese hatte ihr immerhin eine kleine Anleitung gegeben und alles andere würde ihr Körper ihr schon verraten. Genau so wie er ihr zeigte, dass die Barkeeperin genau das gerade wollte.
Nervös und dennoch voller Spannung beugte sich die Brünette schließlich ganz über die Frau und gab ihr noch einen sanften Kuss auf die Lippen, welche mit einem Grinsen verziert waren. Daraufhin bedeckte Rachel Tessas Körper mit Küssen, Hals abwärts hin zu ihrem Brustkorb, über die Brüste, wo sie einen ihrer Brustwarzen für einen Moment mit ihren vollen Lippen liebkoste und weiter hinunter über ihren Bauch, der ihr förmlich entgegengestreckt wurde, genau so wie ihre Hüfte. An ihrem Venushügel angekommen wagte Rachel noch einen kurzen Blick nach oben, schmunzelte und verschwand gänzlich zwischen den Beinen der Frau.
Tessas Hand vergrub sich schnell in ihrem Haar, was ihre Lust nur noch mehr zur Geltung brachte. So ließ Rachel sie nicht weiter warten und tastete sich mit ihrer Zunge hervor. Sofort konnte sie den einzigartigen Geschmack in ihren Mund aufnehmen, es war eine ganz neue Erfahrung. Auf die Reaktionen des unter ihr liegenden Körpers bedacht wanderte Rachels Zunge über die Schamlippen bis hin zu ihrem Kitzler.
Tessa:
Tessa erwiderte den Kuss dieser weichen Lippen, nach wie vor grinsend und lehnte sich zurück, genoss den Weg, den Rachels Lippen sich auf ihrem Körper suchten, genoss das leichte Saugen an ihren harten Nippeln, genoss die brennende Spur, welche sich über ihren Bauch weiter nach unten entlangzog. Sie erwiderte Rachels Blick, erwartungsvoll, lustvoll und dann gibt Rachel schon weiter. Tessas Augen schlossen sich automatisch, um alle Sinne auszuschalten, sich nur auf dieses Gefühl zu konzentrieren.
Einen kurzen Moment noch war nichts. Und dann spürte sie die warme, leicht raue Zunge auf ihrer heißen feuchte Mitte, spürte, wie sie sich ihren Weg suchte. Sich auf die Unterlippe beißend sog Tessa tief und lustvoll die Luft ein und kurz darauf explodierte auch schon ein wahres Feuerwerk in ihr, als Rachel ihren Kitzler erreichte. Ein wohliges unkontrollierbares Zittern lief durch ihren ganzen Körper, ihre Hüfte drückte sich ihr ein wenig entgegen, ihre Beine spreizten sich noch eine Spur breiter, um sich ihr vollkommen hinzugeben.
Ihren einen Arm hatte sie quer über ihre Stirn gelegt, währe Fuhre andere Hand nach wie vor in Rachels Haaren verfangen war, ihr fast das Gefühl verschaffte, Rachel ein wenig zu führen, obwohl sie in Wirklichkeit alles selbst tat, all diese wundervolle heißen Wellen der Lust, die immer schneller aufeinander folgend durch ihre Körper zickte. Bei einer neuerlichen, besonders extremen Reizung konnte Tessa sich eines lauten Aufstöhnens nicht mehr erwehren. Sie fühlte sich wie weggespült - einfach großartig.
Rachel:
Als sich das Becken von Tessa immer näher zu ihr drückte, legte sie ihre Arme um die Beine der Frau, so, dass sie ihre Hände an deren Hüften legen konnte. Somit war der Sache ein wenig Halt gegeben, denn hatte sie vor dieses Zukunft nicht bei diesem einen Mal zu belassen. So führte ihre Zunge ihren Tanz weiter, suchte sich ihren Weg und reizte ab und an die empfindlichste Stelle Tessas Körper. Ein genüssliches Seufzen entglitt ihr, als sie begann mit leichtem Saugen einen Unterdruck zu erschaffen und Tessa noch mehr zu reizen. Das aufkommende Stöhnen war wie Musik in Rachels Ohren, der zitternde Körper signalisierte wie nah nun auch die Brünette ihrem Höhepunkt war. Die Biologin genoss den Moment, suchte nach der Hand von Tessa und verschrenkte ihre Finger mit den ihren, nur um ihr Tun in deren feuchten Mitte zum Abschluss nocheinmal eine Tour intensiver werden zu lassen, sie lauter werden zu lassen.
Nach einigen Minuten wandte sie ihre Lippen langsam wieder von Tessas Mitte ab, während diese nach ihrem Orgasmus zur Ruhe kam. Abermals schmunzelnd beugte sie sich wieder weiter nach oben und ließ sich für einen Moment neben Tessa nieder, ihren Kopf legte sie dabei auf deren Schultern ab. Ruhig betrachtete sie die Atmung der Frau, welche ihren Brustkorb immer langsamer an- und abheben ließ. Erneut konnte Rachel nicht anders als mit ihrem Zeigefinger über die zarte Haut zu streichen. Ihr Herz schlug wie verrückt und erneut wusste sie nicht, wie sie mit diesem Gefühl umgehen sollte. Daher schloss sie nur ihre Augen, genoss - genoss solange es möglich war. Erst nach einigen Minuten richtete sie sich mit ihrem Oberkörper auf, versuchte ihre Haare halbwegs in Position zu bringen und sah schließlich wieder zu Tessa. Da war es erneut, dieses Gefühl. War sie wirklich verliebt? Bildete sie sich das nur ein? Was war los?
Tessa:
Tessas Atmung beschleunigte sich wieder. Ihre linke Hand vergrub sich in ihre eigene Harre, legte sich auf ihre Stirn, die Augen geschlossen, alles ausgeblendet bis auf die Berührungen Rachels auf ihrer Haut. Die Hände auf ihrer Hüfte, die Zunge auf ihren Schamlippen, hin und wider über ihre Kitzler, was jedes Mal unmittelbar eine körperliche Reaktion Tessas zur Folge hatte. „Oh...", stöhnte sie lustvoll auf, als Rachel einen Unterdruck erzeugte - sie liebte das Gefühl, bis sich erneut fest auf die Unterlippe, atmete zittrig wieder auf, wollte mehr, mehr, mehr.
Und Rachel gab ihr mehr. Wieder über ihre empfindliche Stelle, wieder das Feuerwerk - nun atmete sie hörbar lautstarker, murmelte selig, spürte, wie sie ihrem Höhepunkt immer näher und näher kam, stöhnte, drückte sich ihr entgehen, ihr Körper erbebte in einer heißen unglaublichen inneren Gefühlswelle und kam zu ihrem Orgasmus.
Ihre Muskulatur entspannte, alles erschlaffe. Ihre Brust hob und senkte sich, nun allmählich langsamer. Ihre nackte Haut war von einer feinen Schweißschicht bedeckt. Sie öffnete ihre Augen und merkte, wie Rachel sich neben sie legte. Tessa legte einen Arm um ihre Schulter zog sie ein wenig an sich und genoss den Finger, der leichte Muster auf ihre Haut zeichnete. Eine Weile herrschte einträchtlcihe Stille.
„Sicher, dass du das das erste Mal gemacht hast?", durchbrach Tessa schließlich mit einem leicht schrägen Grinsen und blickte Tessa an. Sie fühlte sich gut, doch der Durst kämpfte sich wieder hoch - das Verlangen. Sie dachte an Ricky. Es war ein Fehler gewesen. Sie wollte keine Beziehung. Sie seufzte leicht, löste sich sanft von Rachel und richtete sich auf, betrachtete die Kleider, welche um sie herum verstreut lagen und musste lächeln. Sie konnte nicht bestreiten, dass es großartig gewesen war.
Rachel:
Die Intimität hatte sie schon lange nicht mehr mit einem anderen Menschen geteilt und umso schöner war es nun. Selbst, wenn es gleichzeitig unglaublich verwirrend und neu war. Auch sie sah sich erneut in dem Raum um, die Kleidung der beiden lag überall herum, daher suchte sie sich ihre Sachen nach und nach zusammen. ''Ja, sehr sicher.'', schmunzelte sie auf Tessas Aussage und zog sich ihren Slip wieder an, ehe sie aufstand und nach ihrem BH griff. Eins war ihr nun klar, sie konnte und wollte (wenn es darauf ankam) ihr nicht widerstehen und das stellte für sie selbst ein kleines Problem dar. ''Aber ich habe mich einfach mitreißen lassen.'', fügte die Biologin mit erröteten Wangen hinzu. Sie hatte noch immer den Eigengeschmack von Tessa an ihren Lippen, welche sie bei dieser Erkenntnis zusammen presste.
Nachdem sie auch ihr letztes Kleidungsstück angezogen hatte, ließ sie sich langsam auf einem Stuhl nieder. Langsam kam die Realität wieder bei ihr an, die Zweifel, die Tessa in ihr auslösten, ganz gleich wie unfair diese doch waren. Nachdenklich musterte Rachel die Barkeeperin, bemerkte nicht einmal wie lange sie diese fast schon anstarrte. Doch dann kam ihr der Alkohol in den Kopf. Wie es Tessa wohl g
Serenity
Gelöschter Benutzer
Re: Tessa und Rachel | was bisher geschah
von Serenity am 07.09.2020 16:454. Tag
Tessa:
Auch am nächsten Morgen noch sah die Bar aus, als wäre dort eine Bombe eingeschlagen. Auf den meisten Tischen standen noch die benutzten dreckigen Gläser herum, teilweise sogar noch mit einem Schluck drin. Klebrige Flüssigkeiten bedeckten große Flächen des Bodens. Die Tür war nicht abgeschlossen. Auf dem Tisch direkt gegenüber der gläsernen Eingangstür stand eine leere Absinth-Flasche, auf dem Boden lagen zwei oder drei leere Weinflaschen und auf den Stühlen neben dem Tisch, lag die Barkeeperin.
Die Barkeeperin, die es geschafft hatte, sich bereits um kurz vor acht vom Vollrausch ins Delirium zu trinken und deren Arm hinunter zum Boden hing, ihre Fingerspitzen Millimeter von einem gebundenen Album entfernt...
Rachel:
Der Weg zu ihrer Wohnung war zum Glück nicht allzu weit von Tessas Bar entfernt, weshalb sie nach einer halben Stunde schon in ihrem Bett lag. Sie spürte den Kater noch immer und würde wohl der ganze Tag noch so aussehen. Aber das war okay, denn hatte sie dafür einen schönen Abend und eine noch schönere Nacht gehabt. Da war dieser kleine Kater wirklich kaum noch der Rede wert. Auch wenn sie das alles noch nicht so verstand, so war es trotz allem eine schöne Erinnerung, die sie sich sicher öfter einmal zurück ins Gedächtnis rufen würde. Nun aber würde sie den Tag mit einem Buch und einem heißen Bad langsam ausklinken lassen, dafür war nun ja noch genug Zeit. Sie sah kurz zur Uhr, Mittag. Naja, zum Glück war Sonntag und die Woche damit schon vorbei. Vielleicht konnte sie diese Woche ja einen erneuten Besuch in der Bar wagen, wenn sie dazu den Mut finden würde. Erst einmal sollte sie sich klar werden, was sie wollte. Denn stellte sie wirklich einiges gerade in Frage. Besonders ihre Sexualität.
Der Montag verlief so, wie sie es erwartet hatte. Am Morgen standen einige, kleinere Aufgaben auf dem Programm. So war sie immernoch einem Virus auf den Fersen und selbst wenn ein Durchbruch geschafft war, war das noch lange nicht alles was getan werden musste. Tessa war zum Glück nicht der das Hauptthema ihrer Kollegen, worum sie doch sehr froh war. Auf der einen Seite wollte sie während der Arbeit nicht ständig an sie denken, an ihre Haut, an ihren Geruch und was die beiden nun miteinander verband und zum anderen wollte Rachel auch nicht, dass man schlecht von ihr sprach. Besonders jetzt nicht mehr. Jetzt, wo sie diese Gedanken und Gefühle hatte, die sie nur schwer von ihren Gedanken schieben konnte. Erst am Abend ließ sie ihre Gedanken wieder wirklich zu. Sie saß Zuhause an ihrem Tisch, sah zu ihrem Tee und wünschte sich, wieder bei Tessa zu sein und ihren Kaffee trinken zu können. Aber sie hatte schon eine Idee, naja, die hatte sie wohl schon länger und wusste bestimmt auch die Barkeeperin von diesem Hintergedanken. Rachel würde tatsächlich diesen Ruhetag, welcher immer Dienstags war, ausnutzen, um Morgens vor ihrer Arbeit noch bei Tessa vorbeizuschauen, mit ihr zu reden und zu sehen, was sich ergab. So hatte sie immer eine Ausrede, wenn sie schnell wegmusste, aber die Gelegenheit, die Situation ein wenig besser einschätzen zu können. Nur deshalb hatte sie ihre Wäsche am Morgen noch in die Waschmaschiene gestopft und das Oberteil von Tessa gewaschen. Dieses konnte sie als offensichtliche Ausrede nutzen, falls sie doch irgendwie stören sollte. Sie machte sich eindeutig zu viele Gedanken und das war der Biologin auch bewusst. Anders handeln wollte sie dennoch nicht. So war sie auch recht früh zu Bett gegangen, einfach um schon einige Stunden früher aufstehen zu können. Aber auch, um die Zeit schneller zu überbrücken (zumindes gefühlt).
Der Dienstag brach für sie noch fast mitten in der Nacht an. Sie stand um halb fünf auf, sprang unter die Dusche und machte sich wie gewohnt für die Arbeit fertig. Allerdings war sie viel nervöser, wahrscheinlich wäre sie auch ohne Wecker relativ früh wach geworden. Es war eine ungewohnte Aufregung, die in ihrem Magen lag und sie unglaublich unruhig machte. Sie glaubte sogar ein paar Schmetterlinge zu spüren - wie man das eben so schön sagte - und das machte sie nur noch nervöser. Würde sie das alles denn überhaupt können? Aber einbilden konnte sie sich das Ganze doch auch nicht! Was war da nur los? Was hatte Tessa mit ihr angestellt? Seufzend verließ Rachel ihr Bad und zog sich ihre Schuhe an. Sie achtete immer darauf, dass sie ordentlich und farblich angepasst aus dem Haus ging. Sie wollte einfach nicht wie ein bunter, verrückter Vogel aussehen. Das Oberteil von Tessa packte sie ordentlich in ihre Tasche, die Schlüssel folgten sogleich und als sie sicher war, dass sie alles bei sich hatte, verließ sie ihre Wohnung und wenige Minuten später das Haus. Ihre Tasche warf sie an ihrem Auto auf die Beifahrerseite und stieg ein. Kurz noch blieb sie sitzen, doch war sie sich sicher, dass sie Tessa heute sehen wollte. Sie musste einfach wengsten kurz nach dem rechten sehen.
Auf der Staße war zu dieser frühen Stunde zum Glück noch nicht viel los und so war sie schneller an der Bar angekommen, als sie es wirklich realisierte. So stand sie erneut ein oder zwei Minuten mit dem Auto auf dem Parkplatz, ehe sie dieses ausschaltete und verließ. Irgendwie hatte die Biologin ein komisches Gefühl. Aber noch wusste sie nicht, wie richtig sie damit lag. Auf dem Weg zur Tür vergaß sie sogar die Tasche, doch war das auch eher weniger ein Problem. Sie konnte ja jederzeit zu ihrem Auto zurück.
Die Tür war offen, ungewöhnlich. Sie hatte schon fast damit gerechnet, länger davor stehen bleiben und auf sich aufmerksam machen zu müssen, bis Tessa reagierte. Aber so stand sie in der Bar, die Tür fiel hinter ihr zu und sofort traf sie der erste Schlag. Sie sah diese Unordnung, es sah aus, als wäre eine Bombe in die Luft gegangen. Man roch überall den Alkohol, doch es schien niemand da zu sein. Erst als Rachel ihren Blick durch den Raum wandern ließ, erkannte sie Tessa. Und da war der zweite, deutlich schlimmere Schlag. Was in Gottes Namen war hier passiert? Augenblicklich eilte die Biologin zur Brünetten, diese lag gerade so noch auf den Stühlen, allerdings fehlte nicht viel bis sie hinunterfallen würde. ''Tessa?'', schoss es über ihre Lippen, während sie sich zu ihr und neben etwas kniete, dass aussah wie ein Fotoalbum. Diesem schenkte sie gerade jedoch keine Aufmerksamkeit, sie bemerkte es auch nur unbewusst. Rachel strich der Barkeeperin die vielen, klebrigen Haare aus dem Gesicht. Für zwei oder drei Sekunden dachte sie sogar, sie würde nicht mehr atmen. Doch da war der kleine, leise Atemzug und Rachel seufzte erleichtert. Doch verschwand ihre Sorge nicht. Es war ihr sogar egal, in was sie eigentlich gerade kniete. Es klebte. War es Alkohol? Erbrochenes? Beides? Egal. Etwas grober versuchte sie die Frau aufzuwecken, drückte hier, rüttelte da, doch es geschah nichts. Sie war wütend, unglaublich wütend, doch noch war sie mehr besorgt. Voller Angst. Panisch. Kurz vergaß sie alles, sie hätte wahrscheinlich nicht mal ihren Namen gekannt. Doch dann schoss ihr ein Gedanke in den Kopf - Krankenwagen. Sie musste in Krankenhaus. Und genau deshalb suchte sie nach ihrem Handy, doch es war nicht in ihrer Hosentasche. Wo zur Hölle war ihr Handy?! Tasche. Auto. Verdammt!
Wie von einem Blitz getroffen sprang sie auf und eilte zu ihrem Auto. Dort packte sie ihre Tasche und rannte damit zurück, durch die Tür, durch den Raum hin zu Tessa, welche noch weiter zu Boden rutschte. Rachel kramte ihr Handy raus, tippte und hielt sich das Handy an ihr Ohr, gehalten von ihrer Schulter, denn zog sie Tessa währenddessen von den Stühlen, damit sie nicht tiefer fallen konnte ...
Tessa:
Ein Schlag fuhr dumpf durch ihren Körper. Dann noch einer. Unwahrgenommen, verklungen, weg. Tessas bewusstloser, einer Alkoholvergiftung erlegener Körper war eiskalt, aber noch funktionierte er - zumindest genügend, um alle Organe am Leben und Arbeiten zu erhalten. Tessa selbst jedoch bekam nichts mit. Weder Rachels Worte, noch ihre Versuche, sie zu wecken, noch sonst was. Erst, als ihre Beine zu Boden fielen, als Rachel sie irgendwie von den Stühlen zerrte, reagierte ihr Körper.
Ihre Augen flatterten. Ihr Mund war trocken. Ihre Kopf jedoch war noch ausgeschaltet - später würde sie sich hieran nicht erinnern können - aber für den Moment begann sie ansatzweise etwas wahrzunehmen. Wieder flackerten ihre Augen auf und zu. Obgleich der Körper kalt war, war ihr warm. Sie sah etwas verschwommene Umrisse, die für sie keinen Sinn ergaben. Sie erkannte nicht, dass sie in ihrer Bar war, war sich nicht bewusst, überhaupt irgendwo zu sein. Sie atmete ein und aus und schloss die Augen wieder. Nur einer Sache war sie sich bewusst sicher. Die Dunkelheit war angenehm gewesen, da wollte sie gerne wieder zurück.
Felix:
Felix und sein Partner Christian waren im Bereischaftsdienst, als Rachels Anruf einging. Felix nahm ihn entgegen und ruhig hörte er sich die schnellen Worte der fremden, offensichtlich panischen Frau an. "In Ordnung, wir sind unterwegs." Er wandte sich kurz zu seinem Partner, der den Rettungswagen fuhr: "Die Bar Everybody's Joy" und nannte ihm die Adresse. Christian machte das Blaulicht an. "Ist die Person ansprechbar?", fragte er dann die Frau am anderen Ende des Telefons. Er lauschte ihrer Antwort und nickte, auch wenn die Frau das nicht sehen konnte. "Dann legen Sie sie bitte in die stabile Seitenlage und kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung. Wir sind gleich da."
"Und, was haben wir?", fragte Christian, die Augen fest auf die Straße gerichtet, wo die Autos ihnen so schnell wie möglich eine Gasse bildeten, damit sie hindurchbrausen konnten, über eine rote Ampel hinweg, rechts abbiegen, dann wieder rechts.
"Die Besitzerin der Bar hat offensichtlich eine Alkoholvergiftung. Sie wurde bewusstlos in ihrer Bar aufgefunden heut morgen.", fasste Felix kurz zusammen. Christian seufzte. "Ich schwöre dir, wenn es den Alkohol nicht gäbe, hätten wir mindestens 60% weniger Einsätze."
"Nur 60%?", erwiderte Felix und lächelte leicht, auch wenn ihm nach Scherzen nicht zumute war. Es ging um das Leben einer Person und er war fest entschlossen, es zu retten.
Zwei Minuten später waren sie an der Bar schon angekommen. Felix sprang aus dem Wagen und machte sich schonmal auf den Weg nach drinnen, während Christian Trage und ihre erste Hilfe-Tasche herausholten.
"Hi, Felix", stellte sich Felix der fremden Frau rasch vor, ehe er sich neben die offensichtliche Patientin kniete. Sie atmete, das war schonmal etwas. Eine Berührung mit der Haut zeigte ihm aber, dass sie offensichtlich unterkühlt war. Sie mussten sie gleich unbedingt wärmen.
"Kennen Sie die Frau? Haben Sie eine Ahnung, was passiert sein könnte?", erkundigte sich Felix nach wichtigen Informationen, während seine Augen die Szenerie absuchten, um sich ein Bild zu machen. Die Weinflaschen am Boden fielen ihm als erstes auf, dann das Album. Da hatte er allerdings gerade keine Zeit zu. Dann entdeckte sein Blick die leere Absinth-Flasche. Oh verdammt, das war gar nicht gut. Das Wissen, dass manche Menschen so verzweifelt waren, tat manchmal einfach nur weh.
Christian kam herein, stellte sich der Frau ebenso knapp vor wie er selbst und ließ sich neben ihr nieder. "Ich mess den Blutdruck." Felix nickte. "Und dann der Flüssigkeitskatheter."
Felix blickte erneut zu der Frau. "Wir müssen die Patientin ins Krankenhaus bringen zur Beobachtung, während sie den Rausch ausschläft. Möchten Sie mitfahren?"
Rachel:
Im Grunde dauerte es Rachel schon viel zu lange, bis sie bei der Notrufnummer durchgestellt wurde und jemand ihre panischen Worte wahrnahm. Jede Sekunde zählte und gerade hatte die Biologin wirklich Sorge, dass sie zu spät gekommen war. Während sie die Situation mehr oder weniger verständlich schilderte, steckte sie die Beine von Tessa aus, legte ihren Arm, der ihr am nähesten war angewinkelt nach oben. Den fernen Arm der Barkeeperin packte sie am Handgelenk und kreuzte diesen vor ihrer Brust, bevor sie die Handoberfläche an ihre Wange legte. ''Ich bin gerade dabei.'', meinte sie ruhiger zu der Aussage mit der stabilen Seitenlage und zog Tessa zur Seite, nachdem sie auch die Beine angepasst hatte.
Während sie auf das Eintreffen des Krankenwagens wartete kontrollierte Rachel die Atmung von Tessa und versuchte sich wieder ein wenig zu fassen. Diese Situation war einfach anders, wenn es um jemanden ging, den man gern hatte. Man konnte kaum klar denken und das sollte ihr gerade einfach nicht im Weg stehen. ''Rachel.'', stellte sie sich ebenso knapp vor wie der Rettungssanitäter es tat und machte ihm widerwillig Platz. Am liebsten hätte sie Tessa gar nicht erst wieder losgelassen, aber mussten die beiden ihre Arbeit auch irgendwie machen können. ''Wir haben uns vor ein paar Tagen kennengelernt.'' Sollte sie erzählen, dass sie bisher immer wenn sie sie gesehen hatte, deutlich getrunken hatte? Sollte sie sagen, dass sie den Verdacht hatte, dass Tessa ein Problem mit Alkohol hatte? Es wäre besser, aber würde Tessa das sicher nicht wollen. Rachel war hin- und hergerissen. ''Ich wollte sie heute nur kurz besuchen, da habe ich sie so gefunden. Naja, sie lag auf diesen Stühlen da herum.'', deutete Rachel zu den drei Stühlen. ''Sie verträgt viel, daher mache ich mir Sorgen ...'' Wie viel musste sie getrunken haben? Sehr, sehr viel. Viel zu viel. Seufzend nickte Rachel schließlich zu der Frage, ob sie denn mit Tessa ins Krankenhaus fahren wollte. Sie wollte sie nicht allein lassen. Auch wenn sie ihr eigentlich auch gerne wehtun würde. Erneut erhob sich Rachel und blickte zu dem Album, allerdings ließ sie es liegen und wartete, bis Tessa auf der Liege lag und zum Wagen transportiert wurde. Dort stieg sie ein und setzte sich. Noch immer nachdenklich.
Felix:
Schweigend und ernst lauschte Felix den Erklärungen Rachels, während sein Partner Christian das Blutdurckmessgerät herausgeholt hatte, und diesen um den Arm der bewusstlosen Frau schnallte. Felix unterdessen kramte aus der Erste Hilfe Tasche die silbergoldene Rettungsfolie heraus und legte diese - mit der silbernen Seite zum Körper, über die bewusstlose Patientin. Sie hatten Glück, dass sie noch nicht an Unterkühlung gestorben war.
Dabei hörte er weiterhin Rachels Erklärungen zu und nickte leicht. Sie hatte also eine hohe Toleranzgrenze? Sein Blick glitt erneut rasch über die leeren Weinflaschen und der leeren Absinth-Flasche auf dem Tisch. "Mögliche Alkoholabhängigkeit", teilte er Christian mit, der nur mit konzentriertem Blick nickte und dann kurz darauf mitteilte: "175 zu 100. Bluthochdruck."
Ja, verdammt. Er hatte es sich fast gedacht. Er nickte.
Gemeinsam mit Christian hob er die Patientin auf eine Trage und gemeinsam brachten sie sie so ins Innere des draußen stehenden Krankenwagens. Christian holte noch ihre Erste Hilfe-Sachen, ehe er sich ans Steuer setzte. Rachel und Felix setzten sich gemeinsam nach hinten. Während Christian das Blaulicht anschaltete und losfuhr, legte Felix sie erneut in die stabile Seitenlage und sorgte dafür, dass die Rettungsdecke sie gut umschloss. Dann griff er nach einem Schnelltest für Alkohol. Nur kurze Zeit später hatte er Gewissheit. "Etwa 2,7 Promille", teile er seinem Partner vorne im Wagen mit. Wenn sie sich am vergangenen Abend betrunken hatte, hieß das, dass sie über 3 Promille, fast 4 Promille, gehabt haben musste. Verdammt. Sie hatte echt Glück gehabt.
Tessa:
Im Krankenhaus angekommen wurde Tessa ohne weitere Umschweife auf ein Krankenzimmer gebracht. Ihr wurde eine Flussigkeitszufuhr in die Vene gelegt, sie wurde weiter gewärmt, diesmal mit Decken und ein EKG zur ständigen Überwachung ihrer Herzfunktion wurde angelegt. Felix und Christian waren wieder in ihren Rettugnswagen zurückgekehrt, stattdessen übernahm die Behanflung gerade Dr. Hallyman.
"Bei Alkoholvergiftungen können wir leider nur warten, bis der Patient von alleine erwacht und dabei ihre Vitalfunktionen überprüfen. Glücklicherweise scheint die Patinenten sich trotz ihres Überkonsums nicht übergeben zu haben - eine der größten Gefahren bei Alkoholvergiftungen ist nämlich, an seinem Erbrochenen zu ersticken. Nun gut. Ich werde Sie beide jetzt allein lassen." Er lächelte Rachel an und verließ das Krankenzimmer.
Tessa erwachte erst spät am Abend dieses Tages. Sie hatte keinen Kater - dafür war die Alkoholkonzentration in ihrem Blut noch immer zu hoch - aber sie fühlte sich wie zerschlagen. Ihre Lider waren Betonplatten, welche sie nahezu zwingen musste, sich zu öffnen. Centimeter für Centimeter.
Sie starrte an eine weiße Decke. Ihr war heiß. Warum war ihr heiß? Es brauchte einige Augenblicke, bis ihr bewusst wurde, dass sie nicht in ihrer Bar war. Ihre Gedanken flossen träge dahin, bis sich endlich eine logische, zähflüssige Erklärung anbahnte.
"Oh shit", flüsterte sie und schaffte es eine schwere Hand, aus der eine Venüle ragte, über ihre Augen zu legen. Sie war im Krankenhaus. Shit, sie war tatsächlich im Krankenhaus...
Rachel:
Es war das erste Mal seit sie diesen Gedanken hatte, dass das Wort Alkoholabhängigkeit ausgesprochen worden war. Es traf sie wie ein Schlag, erschütterte ihren Körper und hinterließ ein merkwürdiges Gefühl in ihr. Sie konnte es nicht einmal beschreiben. Benennen. Rachel rief auf ihrer Arbeit an und machte seit langem einmal spontan einen Urlaubstag. Sie würde sich sowieso nicht auf ihre Arbeit konzentrieren können und wäre mit ihren Gedanken nur bei Tessa und ob es ihr wirklich gut ging ... gut gehen würde.
So verbrachte sie den ganzen Morgen im Krankenhaus, hörte sich an, was die Ärzte zu sagen hatten und behielt Tessa im Auge. Jedoch kam ihr die Bar in den Sinn, diese war noch immer nicht abgesperrt, sah schrecklich aus und man konnte jederzeit hineinspazieren. Rachel wusste wie wichtig Tessa diese Bar war, sie hatte ihr schon ein paar Details erzählt und deshalb machte sie sich Mittags auf den Weg zu Everybody's Joy um dort nach dem Rechten zu sehen. Zumal ihr die Ablenkung gerade heute auch gut tat. So räumte sie ein wenig auf, putzte den Boden und suchte nach einem Schlüssel, um die Bar abschließen zu können. Nach einer gefühlen Ewigkeit hatte sie den richtigen gefunden und während der Suche noch eine Tasche für Tessa gepackt. Niemand wusste, wie lange sie in diesem Krankenhaus bleiben würde und wenn sie schon einmal hier war, konnte sie das auch gerade noch schnell tun.
Gegen Nachmittag war Rachel jedoch schon wieder zurück im Krankenhaus. Tessa war noch immer nicht wach, es hatte sich nichts getan, keiner wusste etwas neues. Die Tasche stellte sei in den Schrank, welcher dem Bett von Tessa zugewiesen war und somit aktuell ihr gehörte und setze sich dann wieder an das Bett. Der Stuhl war zwar wirklich nicht gemütlich, doch verweilte sie lange darin, starrte im Zimmer herum, musterte die weiße Wand und sah immer wieder einmal zu Tessa, ob diese nicht doch die Augen geöffnet hatte. Doch das tat sie nicht. So schloss Rachel irgendwann ihre Augen und schlief eingemurmelt auf dem Stuhl ein. Ihre Träume entführten sie jedoch nicht an einen schönen Ort, nein, sie träumte von der Bar, Tessa, dem Alkohol und dieses Gefühl verfolgte sie sogar dort.
Die Worte der Barkeeperin rissen Rachel letztendlich erst wieder in die Realität. Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Augen öffnete und zu Tessa blickte. Diese hatte ihre Hand über ihre Augen gelegt. Shit. Das traf ihre Handlung wirklich gut. Rachel richtete sich in ihrem Stuhl auf, alles tat weh. Die Idee mit dem Nickerchen war wohl doch nicht so gut gewesen. ''Du bist wach.'' - Und lebst, bist nicht tot. Am liebsten hätte sie ihr für diese Aktion eine runtergehauen. Dennoch huschte ein sanftes Lächeln über ihre Lippen. ''Ich habe dich gefunden, in der Bar ...''
Tessa:
Ihre Mundhöhle und ihre Kehle fühlten sich staubtrocken an. Ihr Körper fühlte sich wie in viele Einzelteile gesprengt und das Denken fiel ihr schwer. Im ersten Moment verwunderte sie es, dass sie keine höllischen Kopfschmerzen, keinen Kater, hatte - bis ihr einfiel, dass das durchaus noch kommen konnte. Sie spürte den Alkohol auch immer noch. Oh, verdammt. Ja, sie wusste, sie hatte es übertrieben. Aber...sie hatte nicht anders gekonnt. Nicht nach dem...Besuch von Rickys Freunden...
Ihr Herz verpasste ihr den nächsten tiefen Stich.
Die Hand auf den Augen versuchte Tessa sich daran zu erinnern, was genau sie am Abend noch getan hatte. Verschwommene Erinnerungen von Anschuldigungen kamen in den Sinn, von...Stolpern, von Trinken... eine Rangelei... aber nein, sie wusste es nicht genau und darüber nachzudenken, verursachte nur noch mehr Knoten in ihrem Kopf, als sie dort gefühlt ohnehin schon hatte.
Eine Stimme holte Tessa ins Hier und Jetzt zurück und bewirkte, dass sie ihre Hand hinunter kam. Einen Moment brauchte ihr Kopf, dann erkannte sie Rachel. Rachel? Sie war hier? Tessa hätte nicht damit gerechnet, dass irgendjemand bei ihr im Krankenzimmer sein würde, abgesehen von Ärzten natürlich.
Oh. Tessa konnte sich ansatzweise vorstellen, was für ein Schock das für Rachel gewesen sein musste... "Tut mir leid, Rachel. Ich hatte dich nicht so erschrecken wollen." Tessas Stimme war rauer als gewöhnlich, hatte aber trotz ihrer momentanen Situation nichts an ihrer Mystik verloren. Sie blickte Rachel in die Augen, als sie plötzlich die Erkenntnis wie ein Schlag in die Magengrube traf. Wenn Rachel sie gefunden hatte, dann.. wo hatte sie das Album hingetan?? An der Theke, im Schrank, in ihren Zimmern? Sie wusste nicht was geschehen war, aber... hatte sie es gesehen??
Sie blickte sich um, konnte aber nichts sehen. Sie musste fragen, sie konnte nicht anders. "Hast du...hatte ich ein Album bei mir?" Dann kam ihr ein ganz anderer Gedanke - und Tessa selbst fand es erschreckend, dass ihre erste Sorge dem Album gegolten hatte. "Was ist mit der Bar?" Gut, dass heute Ruhetag war. Ihr Blick fiel auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. Es war abends. Gut, morgen früh konnte sie wieder aufmachen. Alles gut, sie bekam das schon hin.
Rachel:
Das leise, beklemmende Gefühl in ihrem Bauch ließ langsam ab. Es schien, als würde für ein Moment wieder eine gewisse Normalität eintreten. Doch hier war gerade nichts normal, gar nichts. Nicht für Rachel und hoffentlich auch nicht für Tessa. Zu den Worten von Tessa fiel ihr nichts ein und wären jegliche Worte von einem Knoten in ihrem Hals gestoppt worden. Daher schwieg sie, presste ihre Lippen aufeinander. Am liebsten hätte sie sie angeschrien, ihr gesagt wie dumm ihre Aktion gewesen war, welche Sorgen sich Rachel gemacht hatte und wie sie nur darauf kam, sich selbst so zu schaden. Doch die Vernunft war stärker. Es müsste einen Grund dafür geben, etwas, dass die Biologin nicht wusste. Tessa hatte ein Alkoholproblem, das war nun klar. Noch immer schweigend ging sie zu dem Schrank, nahm die Tasche heraus und stellte diese auf den Stuhl neben dem Krankenbett. Das Album lag direkt über den Kleidern, es war etwas verklebt, aber hatte Rachel sich geschworen nicht näher darauf einzugehen oder gar hineinzusehen. Daher hatte sie es nicht wirklich sauber gemacht. "Ich wollte nicht schnüffeln, daher habe ich es nicht sauber gemacht.", sprach Rachel ruhig, während sie Tessa das Album reichte, die Tasche wieder verschloss und in den Schrank stellte. "Ich wusste nicht wie lange du hier bleiben musst, daher habe ich ein paar Sachen für dich gepackt. Die Bar ist verschlossen, ich habe den Schlüssel gefunden. Aufgeräumt habe ich auch ein wenig. Man müsste nur noch einmal ordentlich durchputzen." Man merkte Rachel an, dass es ihr nicht gut ging. Solche Situationen gingen ihr immer viel zu nah, besonders wenn es sich um Menschen handelten, die ihr wichtig waren. "Du solltest dir Zeit für dich nehmen."
Tessa:
Tessa fühlte sich unwohl, aber sie war nicht bereit, diese Gefühlsregung offen zu zeigen. Sie war schon immer jemand gewesen, die ihre Gefühle eher mit sich selbst ausmachte - und seit dem Vorfall auch gemeinsam mit dem Alkohol. Aber sonst mit niemand anderem. Das war einfach...einfacher.
Für den Moment hatte Tessa nur Angst, dass Rachel das Album gesehen haben könnte - dass sie über alles Bescheid wissen könnte, alles gelesen hatte. Über Ricky. Über den Ausflug. Was geschehen war. Tessa atmete flach und kontrolliert um die Tränen wegzuhalten und es funktionierte dankenswerter Weise. Mit bangem Gefühl beobachtete sie, wie Rachel die Schranktür öffnete und die Tasche herausholte. Nein. Hatte sie etwa...?!
Ihre unausgesprochene Frage wurde beantwortet, als Rachel tatsächlich das Album aus der Tasche herausholte. Allein sein Anblick verursachte ein heftiges Stechen und Ziehen in ihrer Brust, verursachte den erneuten Wunsch zur Flasche zu greifen. Sie war froh, dass Rachel keine Gedanken lesen konnte.
Mir schwachen Händen nahm Tessa das Album entgegen. Sein Buchdeckel war leicht klebrig, aber das war nicht schlimm. Für einen winzigen Moment konnte Tessa ihre äußere Fassade nicht aufrecht erhalten. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach oben, eine tiefe Falte entstand zwischen ihren Augenbrauen, als diese sich zusammenzogen. Sie senkte den Kopf, legte ihre Stirn gegen das Album. Verdammt, tat das weh.
Sie konzentrierte sich auf die Atmung. Ein und aus. Ein und aus. Zwang sich zur Ruhe. Blickte wieder auf. "Danke", sagte sie ehrlich. Es war ein Danke dafür, dass sie nicht hineingesehen hatte. Ein Danke, dass sie aufgeräumt hatte. Ein Danke, dass sie abgeschlossen hatte. "Du hättest nicht für mich aufräumen müssen." Es war Tessa gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass ihre Bar in schlechtem Zustand gewesen war - also wäre es auch ihr zugefallen, das in Ordnung zu bringen. Aber Rachel hatte auch abgeschlossen und dafür war Tessa wirklich dankbar. Das war wichtig.
Tessa schüttelte bestimmt den Kopf. Sie hatte sich wieder gefasst, das Album legte sie in die Nachttisch-Schublade. "Ich brauche keine Zeit für mich." Dann würden nur die Gedanken und Erinnerungen und der Schmerz umso stärker kommen und sie würde sich umso mehr in die Welt des Alkohols flüchten. Mehr als gut war. "Ich hab vor, morgen wieder aufzumachen." Vorausgesetzt, bis dahin wurde sie entlassen, aber sie wüsste nichts, was dagegen sprechen sollte.
Rachel:
Es war Rachel schwer gefallen nicht wenigstens einen kleinen Blick hineinzuwerfen. Die Neugier war ein stetiger Begleiter an ihrer Seite, ganz gleich in welcher Lebenslage. Aber wäre es nicht in Ordnung gewesen in den Dingen von Tessa zu schnüffeln. Dazu hatte Rachel kein Recht, selbst, wenn sie sich wirklich Sorgen machte und ihr ihre Hilfe anbieten wollte. ''Ich weiß, aber ich wollte. Ich wollte nicht, dass du zurückkehrst und direkt wieder diese Bilder vor Augen hast. Wer weiß, an was du dich dann erinnerst. Manche Dinge will man nicht wissen.'' Tessa wäre immerhin fast gestorben. Es hatte nicht viel gefehlt. Ihr Körper war bereits ungalublich abgekühlt gewesen. Bei extremer Alkoholintoxikation zeigt der Körper weite und reaktionslose Pupillen, fast wie eine Leiche. Die Schutzreflexe fallen aus, der Körper kühlt extrem aus. Die Spontanatmung ist so weit beeinträchtigt, dass es zum Atemstillstand kommen kann. Es hätte zu Kreislaufversagen, Koma und Multiorganversagen kommen können. Doch das war Tessa wohl egal. So groß musste ihr Schmerz sein. Bei dem Gedanken traten ihr sofort Tränen in die Augen, jedoch sah sie nur zu Boden. Tessa sollte sich nicht noch schlechter fühlen, als sie es wohl ohnehin schon tat.
Ein kurzer Blick zum Fenster folgte, ehe sie sich wieder auf den Stuhl setzte und leise in sich hinein seufzte. Ihr gefielen die Worte der Barkeeperin nicht und hoffte sie, dass man sie nicht entlassen würde. ''Und dann? Dann wirst du immer weiter trinken und irgendwann wirklich sterben, weil dich niemand rechtzeitig findet?'' Sie konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten, sie musste es ansprechen. ''Ich kann diese ganzen Dinge zusammenzählen, Tessa. Selbst wenn du es nicht ansprichst und es dir egal ist. Du hast ein Alkoholproblem und egal was du versuchst damit zu betäuben, im Endeffekt wird es dir damit niemals besser gehen. Du bringst dich damit nur langsam um. Nicht mehr und nicht weniger.''
Tessa:
"Danke", sagte Tessa erneut mit einem leichten Nicken. Sie glaubte nicht, dass der Anblick ihrer verwüsteten Bar einen Flashback hätte auslösen können - immerhin war es nicht die Ursache ihres Trinkens, sondern die Folge. Aber wie auch immer. Sie bräuchte kiene Hilfe, sie bekam das hin, sie gab nicht auf. So weh es auch tun konnte, so schwer es auch manchen Tags war, sie gab nicht auf. Ricky hätte das nicht gewollt, nicht wahr?
Nachdem sich Tessa wieder gesammelt hatte, schaute sie zu Rachel. Sie hatte ihre Worte ernst gemeint, am Morgen ihre Bar wieder öffnen zu wollen. Und sie war sich auch sicher darin, keine Zeit für sich zu brauchen. Das würde es nur noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war und das konnte sie nicht gebrauchen. Wirklich nicht.
Tessa hatte nicht damit gerechnet, dass Rachel das Thema einfach auf sich beruhen lassen würde - dass sie sie bewusstlos in ihrer eigenen Bar aufgefunden hatte, mit einer Alkoholvergiftung. Daher überraschte es sie nicht, dass Rachel Einwände erhob, ihre Stimme etwas lauter wurde, wenn auch nicht zu laut. Dennoch konnte Tessa den unterschwelligen Vorwurf durchaus heraushören. Sie seufzte, wich Rachels Blick aus, indem sie nun diejenige war, die aus dem Fenster schaute. Wenn sie ehrlich war... was tat es schon, wenn sie starb? Sollte es ein Leben nach dem Tod geben, wäre sie vielleicht wieder mit Ricky vereint. Es gab wahrlich schlimmeres, oder nicht?
Sie sammelte sich innerlich. Sie mochte Rachel - sie fand sie anziehend, nach wie vor. Aber das musste sie klarstellen. "Du hast Recht." Ihre Augen richteten sich wieder auf die Frau mit den brünetten langen Haaren, den Grübchen in den Wangen, den besorgten funkelnden Augen. "Es ist mir egal." Sie sprach ruhig und bestimmt, blickte direkt in Rachels Augen. "Und ich möchte nicht darüber reden und es geht dich auch nichts an."
Sie meinte das ernst, aber nicht böswillig. Es war so einfach... einfacher. Für alle Beteiligten.
Rachel:
Eine ganze Weile verging ohne das Rachel noch etwas zu Tessa sagte, denn diese hatte ihre Position klar und deutlich gemacht. Nun jedoch wusste Rachel noch weniger, wo sie stand, was sie davon halten sollte, ob sie etwas tun sollte oder eher nicht. Sie war nun nur noch verwirrter von der ganzen Situation. Schweigend saß sie auf dem Stuhl, sah aus dem Fenster, beobachtete das Wetter und ließ ihre Gedanken kreisen, wandern, fast schon philosophieren. Zwischenmenschliche Themen waren nicht ihre Stärke, es wurde ihr nie vorgelebt, wie man eine gesunde Beziehung zu anderen Menschen aufbaute, wie man sich verhielt, entschied, was besser für einen war. Sie blickte lieber auf die Frage, was besser für den anderen war und genau dabei war sie sich nun nicht sicher.
Mit einem Seufzen richtete sich die Biologin wieder ein wenig mehr in dem Stuhl auf. Ihr war gar nicht bewusst aufgefallen, dass sie immer weiter in diesen gesunken war, während sie stumm die Natur betrachtete. ''Nein, es geht mich nichts an.'', fing sie nun wieder an etwas zu sagen, die Stimmung war gerade ohnehin nicht mehr zu retten. ''Aber ich möchte dir meine Hilfe anbieten, wann auch immer du dazu bereit bist.'' Das meinte sie vollkommen ernst. Sie wollte Tessa nicht einfach wie ein gelesenes Kapitel hinter sich lassen, nein. Sie wollte ihr helfen und wenn das aktuell nicht erwünscht war, würde sie ihren Drang dazu eben zurückschrauben müssen. Sie musste das alles objektiver sehen, egal wie schwer ihr das auch gerade fiel. ''Und ich möchte dazu auch sagen, dass ich dich wegen dieser nicht Sache verurteile oder schlecht von dir denke, das tue ich wirklich nicht. Ich möchte dir auch nicht das Gefühl geben, ständig bedauert oder sonst etwas zu werden. Du bist mir nicht egal, ich denke das dürfte dir bewusst sein und auch wenn ich das Ganze zwischen uns noch immer nicht ganz verstehe, möchte ich, dass es dir gut geht und nicht, dass es dir wegen mir noch schlechter geht.'' Hoffentlich würden diese Worte nicht so abgestoßen werden wie die zuvor, hoffentlich würde Tessa wenigstens ein wenig auf sie eingehen und nicht alles blockieren.
Tessa:
Auf diese Worte herrschte erst einmal Stille. Und Tessa konnte nicht behaupten, darüber unglücklich zu sein.
Während Rachel aus dem Fenster blickte, ließ sich Tessa wieder ins Kissen sinken, starrte an die weiße Decke und dachte an Ricky. Sie wusste, Ricky würde es hassen, was aus ihrer Mutter geworden war. Vermutlich würde sie sie an den Schultern packen und so lange rütteln, bis sie wieder bei Verstand war. ...Doch Ricky war nicht mehr da, um so etwas zu tun. Ein neuerlicher Schmerz fuhr durch Tessas nach wie vor alkoholisierten Körper. Wie könnte man noch derselbe wie vorher sein, wenn man sein einziges Kind verlor?
Entschieden versuchte Tessa die Gedanken wegzudrücken, ignorierte mögliche Tränen, die sich aufzwängen wollten und versuchte Leere in ihrem Kopf zu schaffen. Dabei bemerkte sie, dass ihr tatsächlich ein wenig schwindlig war. Das mussten dann wohl noch die Reste des Alkohols sein, die in ihrem Blut zirkulierten.
Rachels Stimme durchbrach die Stille und Tessa öffnete die Augen, von denen sie gar nicht gemerkt hatte, dass sie ihr zugefallen waren. Sie blickte zu Rachel.
"Danke.", sagte Tessa. Mehr wusste sie nicht darauf zu sagen. Sie wusste es zu schätzen, dass Rachel ihr ihre Hilfe anbot. Doch Tessa wüsste nichts, was Rachel tun könnte. Ricky war tot und sie würde auch tot bleiben, egal was man tat. Tessa konnte nicht sagen, ob sie mal auf dieses Hilfsangebot zurückkommen würde oder nicht, ob sie ihr von Ricky erzählen würde oder nicht. Im Augenblick jedenfalls definitiv nein.
"Komm", sagte Tessa leise und schlug mit einer Hand, aus der eine Venüle ragte, leicht auf die Matratze neben sich, richtete sich selbst vorher etwas auf, in eine sitzende Person. Als Rachel da war, lächelte Tessa sie leicht an. Ansatzweise konnte sie sich vorstellen, dass Rachel sich Sorgen machte und in gewisser Weise rührte es sie auch. Rachel hatte ihr Hilfe versprochen, sollte sie mal welche wollen. Tessa wollte ihr ebenfalls ein Versprechen zurückgeben.
Sie hob eine Hand und legte sie sanft an Rachels Wange - spürte ihre Körperwärme, den Form ihres Kiefers, ihr Ohr, ihre Haare zwischen ihren Fingern, ganz weich. "Ich verspreche dir, dass ich nicht vorhabe, zu sterben, okay?", lächelte Tessa dann leicht, erneut mit dieser leisen, leicht rauchen, fast schon verruchten Stimme und blickte Rachel dabei tief in die Augen.
Rachel:
Es war das erste Mal seit sicher guten drei Jahren, dass ihr Herz sich wieder äußerte, bei einder anderen Person ganz nervös hin und her hüpfte. Selten ließ sie solchen Gefühlen wirklich eine Chance, auch war sie sich bei Tessa noch nicht einmal sicher, ob sie das tun würde, doch würde es nichts daran ändern, dass Rachel sich nun auch um die Brünette sorgen machte. Doch das dürfte sie nun klargestellt haben. Deutlich. Demnach tat sie ihr danken mit einem leichten nicken wieder ab und lächelte, selbst wenn ihr Lächeln gerade eher bedrückt war. Auch sie wusste nicht, wie sie helfen konnte, doch würden ihre Gedanken darüber sicher noch eine Weile kreisen, so hatte sie ja noch nicht wirklich entschieden, wie nah sie Tessa wirklich wieder an sich lassen wollte. Ob sie überhaupt dazu in der Lage war ihr das zu schenken, was sie sich wünschte und was sie brauchte. Es war schwierig. Rachel war kein Beziehungstyp. Wirklich nicht.
Einen Moment sah Rachel zu der freien Fläche auf dem Krankenbett neben Tessa, setzte sich jedoch ohne weiteres Zögern zu ihr, selbst wenn ihre Nähe sie noch immer nervös werden ließ und sie daher entschlossen hatte, ein wenig Abstand zu bewaren. Irgendwie konnte sie den Vorschlage aber auch nciht abtun. Sie wollte also doch nicht sterben? War sie demnach nur lebensüberdrüssig? Wobei nur auch nicht einfach so gesagt sein kann ... Denn war ein Leben nie nur. ''Okay.'', nickte Rachel abermals. Ihr Gesichtsausdruck war zu ihrer Erleichterung relativ unspektakulär, wenig aussagend. Auch wenn Tessas Worte viele Gefühle in ihr hochsprudeln ließen. Natürlich war sie auf der einen Seite erfreut darüber, doch trat sie diesem Versprechen auch ein wenig misstrauisch gegenüber. Die beiden kannten sich erst seit ein paar Tagen, nicht einmal einer Woche und doch fühlte es sich schon länger an. Dem tiefen Blick in ihre Augen wich sie nicht aus, im Gegenteil, auch sie blickte ruhig zu Tessa. ''Ich wäre aber wirklich beruhigter, würdest du dir wenigstens Morgen einen freien Tag genehmigen. Deinem Körper etwas Gutes tun. Selbst, wenn du nur ausschläfst.''
Tessa:
Tessas lächeln vertiefte sich ein wenig. Gedankenverloren strich sie Rachel über eine brünette Strähne, führte sie an ihrem Kopf entlang nach unten, ehe sie die Hand langsam wieder sinken ließ. Bei der Bitte, die Rachel aussprach, seufzte Tessa.
"Einen Tag", sagte sie dann warnend. "Länger setze ich nicht aus." Es war nichts nur schlechtes. Sie könnte dann den Tag morgen - oder Nachmittag halt - damit verbringen, richtig aufzuräumen und alles wieder sauber zu machen. Außerdem könnte sie ihre Bestände an Getränken überprüfen und einkaufen gehen. Alles vorbereiten, um am Donnerstag ihren Laden wieder öffnen zu können. Einige ihrer Gäste würden sch bestimt wundern, warum sie zugehabt hatte, aber... sie würde ihnen einfach sagen, sie hätte einen Kreislaufzusammenbruch gehabt und deswegen für eine Nacht ins Krankenhaus gebracht. Tessa glaubte, dass diese Lüge die meisten genaueren Nachfragen im Keim ersticken würden. Zumindest hoffte sie es.
"Wirst du mich denn wieder in meiner Bar besuchen kommen?", fragte Tessa leise, mit einer kleinen Hoffnung, in ihre Augen blickend. Vielleicht waren es die Reste des Alkohols, aber das Verlangen, Rachel zu spüren und nah bei sich zu haben, war durch ihre gemeinsame Nacht noch nicht gedämpft worden. Sie wusste nicht, was genau es war, dochauf ihre ganz eigene Art und Weise übte Rachel eine enorme Anziehungskraft auf Tessa aus.
Rachel:
Die Berührungen von Tessa ließen ein warmes Gefühl in Rachel aufkommen und für einige Sekunden schloss sie einfach nur ihre Augen, ließ sich in den Moment fallen. Nur deshalb ergriff sie die sinkende Hand der Brünetten, um ihr nicht das Gefühl zu geben, dass diese Zuneigung nur von ihr aus ging. Schließlich war da durchaus etwas. Etwas undefinierbares für Rachel. Etwas, das sie noch nicht so ganz zulassen konnte. ''Ich meine es nur gut, Tessa.'' Wie könnte sie es auch anders meinen? Doch konnte sie die Handlungen der Barkeeperin gut verstehen, sie selbst würde sich auch keinen schwachen Moment erlauben, einfach weitermachen. Auch, wenn sie natürlich keine Ahnung von den Hintergründen hatte. Doch sie kannte diese Eigenschaft. Viel zu gut.
''Ja, ich denke schon.'', nickte Rachel mit einem sanften Lächeln. Sie wollte Tessa sehen, erfahren, was das alles zu bedeuten hatte. Auch wenn es ihr schwer fiel dem ganzen wirklich eine Chance zu geben. Vielleicht würde sie das auch nie können. Rachel wusste es nicht. ''Ich würde gerne Morgen einmal vorbeischauen. Außer, du möchtest es lieber nicht, was ich auch verstehen könnte. Ich muss dir auch nicht helfen, falls dich das auch stört.'' Rachel wusste, dass sie Tessa mehr geholfen hatte, als es viele andere getan hätten und wenn Tessa es zulassen würde, würde sie auch noch mehr tun. Doch sie würde sich auch nicht allzu sehr aufdrängen. Zumindest würde sie es versuchen, wirklich. Wirklich.
Jedoch würde Rachel ihr noch ihre Ruhe geben. Sie war zwar noch nicht lange wach, aber wusste sie, dass ein Körper nach so einer Nacht viel Ruhe brauchte. ''Ich würde nun aber gehen. Ich muss noch kurz im Labor vorbeischauen und sichergehen, dass alles okay ist. Du solltest am besten einfach noch ein wenig schlafen." Ein Kuss auf ihre warme Wange folgte, ehe sie sich wieder von dem Krankenbett erhob.
Nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte fuhr sie wie erwähnt zu ihrer Arbeit, fand dort noch einiges zu tun und beschäftigte sich mit diesen Aufgaben bis tief in die Nacht. Es fiel ihr schwer sich richtig zu konzentrieren, immer wieder drifteten ihre Gedanken zu Tessa, den Alkohol, den Kuss, den Sex ... Oh ja, der Sex ... So musste Rachel gegen zwei Uhr unfertige Arbeit liegen lassen, da sie einfach nur noch in ihr Bett hüpfen wollte.
Tessa:
Tessa genoss das Gefühl von Rachels Hand auf ihrer - das kleine Zeichen, dass es ihr ebenso gefiel, dass auch sie die Anziehung spürte. Dass sie sich ihrer nicht vollständig Verwehrte. Obgleich Tessa nach wie vor nicht wusste, woher diese Gefühle, die sie wollte auf einmal kamen und ob sie diese wirklich zulassen wollte. Ihr nüchternes Ich strebte dagegen an, doch ihr aufgelockertes Ich, verstärkt vom Alkohol, schien sich danach zu sehnen...
Aber das waren Gedanken für einen anderen Moment. Für einen anderen Tag.
De Aussage, dass Rachel wieder kommen würde in ihre Bar - dass Tessa sie mit dem allem nicht verjagt hatte - freute sie Barbesiterin tief in ihrem inneren. Erzeugte ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Bezüglich des Helfens jedoch schüttelte Tessa leicht den Kopf. "Du kannst kommen, wenn du magst, aber ich brauche keine Hilfe", sagte sie und war sich der Doppeldeutigkeit dieser Worte - lag sie doch gerade nur durch Rachels Hilfe im Krankenhaus - deutlich bewusst. "Ich krieg das schon hin." Sie versuchte so viel Zuversicht wie möglich in diese Worte zu legen, damit sich Rachel keine Sorgen machen musste. Aber Hilfe wollte sie keine. Zu sehr würde sie dann das Gefühl belagern, in irgendeiner Art und Weise Ricky zu ersetzen und das konnte sie nicht ertragen.
Tessa nickte leicht, als Rachel sagte, sie müsse nun gehen. "Das werde ich", versprach sie leise. Sie fühlte sich auch noch müde. Obwohl sie so lange geschlafen hatte, fühlte sie sich immer noch müde. Vielleicht ja auch deswegen. Sie erwiderte langsam, den Moment auskostend, den sanften Kuss auf die Wange bei Rachel und lächelte ihr dann leicht nach. Sie wusste nicht, was das werden würde und ob sie das auch wirklich wollte, doch wie immer würde sie sich dabei wohl einfach ihrem Körper hingeben.