Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018) [ZWANGSCUT]

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Rachel
Gelöschter Benutzer

Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Rachel am 13.11.2020 17:13

Aufmerksam lauschte Rachel den Worten der jungen Frau, ließ sie ausreden und nickte ab und an. Die verscheiden Persönlichkeitsanteile unterschieden sich stark voneinander. Sharon hatte zum Beispiel eine ausgeglichene und freundliche Persönlichkeit sowie eine weitere vielleicht eher aufbrausend und leicht reizbar sein konnte. Angst hatte Rachel zwar nicht, dennoch konnte sie verstehen, wenn das den Alltag und den Umgang mit anderen Menschen deutlich beeinflussen konnte und es schwierig machte, einen festen Platz in er Welt zu finden.
''Demnach sind die anderen Persönlichkeiten einmal alle du gewesen? Also, sie haben sich aus dir gespalten?'' Das Thema war so unglaublich umfangreich und kompliziert, dass sich Rachel tatsächlich eher als einen Anfänger auf dem Gebiet einschätzen würde und das auch gerne zugab. Nur eins war klar - Sharon hatte bereits sehr viel durchmachen müssen. Anders wäre es zu dieser Aufspaltung nicht gekommen. ''Und passiert das in Vorlesungen denn oft?'' Wie es sich wohl anfühlte, wenn man diesen Übergang zu jemand anderem hatte? 
''Ich glaube so geht es vielen Menschen, die im Laufe der Zeit mit ihrer Psyche zu kämpfen haben. Es gibt genug Personen die nicht verstehen, was das eigentlich bedeutet oder es auch gar nicht erst verstehen wollen. Im Endeffekt sind es aber dann nie wirklich Freunde gewesen. So weißt du, auf wen du dich verlassen kannst und auf wen nicht. Also ... ihr.'', ihr Lächeln war schwach, aber ehrlich. Rachel sprach auch nicht viel von sich, sie erzählte nie von ihrer Familie, über ihre Arbeit durfte sie oft gar nicht reden und sonst gab es da nicht viel. Sie führte keine Beziehung, hatte eigentlich nicht wirklich Freunde sondern eher Arbeitskollegen und bis vor kurzem hatte sie noch nicht einmal hier in Oregon gelebt.
''Du kannst aber auch gerne etwas erzählen, das nichts damit zu tun hat. Etwas von dir, Sharon. Genau so wie die anderen, sollte da irgendwann mal wieder jemand mit mir reden.'' Rachel gab sich Mühe, keiner der Personen vor ihr auf die Füße zu treten oder etwas falsches zu sagen. ''Schließlich besteht ihr ja nicht nur aus der Krankheit.'', fügte sie daher noch hinzu und lächelte erneut, diesmal jedoch deutlich 'erfreuter'.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.11.2020 19:43.

Sharon

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 13.11.2020 21:12

Nachdenklich neigte Sharon den Kopf von links nach rechts und wieder zurück. Rachels Frage war gut - und in gewisser Weise freute sich Sharon, dass Rachel ehrliches Interesse an ihrer Erkrankung zu haben schien - ohne Vorurteile! Gerne wollte sie ihr zeigen, wie die Krankheit wirklich war - ohne gleich für einen Mörder oder etwas ähnliches gehalten zu werden. Obgleich das Unwohlsein in ihr bestehen blieb. Sie war anders als andere, völlig. Die meisten verstanden es nicht. Was, wenn sie irgendetwas sagte, was Rachel doch nicht verstand. Sie irgendwie reizen könnte?
Natürlich, es schien unwahrscheinlich, aber dennoch...
Sie riss sich am Riemen. "Nicht ganz", sagte sie also und setzte sich noch ein wenig aufrecher hin (so das überhaupt möglich war) um Rachel die Sachlage richtig erklären zu können. "Also, zunächst einmal: ich selbst erinnere mich nicht an unsere Kindheit. Komplett nicht. Was natürlich durch unseren Schutzmechanismus kommt und auch so sein soll. Aber unsere Psychologin hat es mir wie folgt erklärt: Ein Kind hat erstmal sehr einfache generelle Grundbedürnisse - ich hab Hunger, ich hab Durst, ich muss auf Toillette, ich will Aufmerksamkeit,... was auch immer. Im Alter zwischen sieben und neun Jahren vereinen sich diese einzelnen Bestandteile zu einer vollständigen komplexen Persönlichkeit." Um es zu veranschaulichen verschränkte Sharon ihre schmalen Finger ineinander. "Aber wenn ein Kind wiederholte schwere Traumata erlitten hat, dann funktioniert das nicht, dann können sich diese einzelnen Bestandteile nicht integrieren und bleiben sogesehen für sich. Ergeben und entwickeln sich zu Persönlichkeiten - wir nennen sie Alters - die dem System im Ganzen am Besten irgendwie helfen können. Damit werden Amnesiebarrieren geschaffen, die den Körper davor schützen an dem Erlebten zugrunde zu gehen."
Sharon schwieg einen Moment. "Ich hoffe, das war halbwegs verständlich", sagte sie dann, mit einems chwachen Lächeln. Es war ein sehr komplexes Thema. Sie hatte DID und verstand es ja selbst oft genug nicht zur Gänze. "Was ich sagen will: es gibt nicht nur 'einen' richtigen Alter von uns. Wir sind kein Spiegel auf den geschlagen wurde und der zersplittert ist. Wir haben uns einfach...einzeln entwickelt und jeder von uns ist gleichberichtigt in diesem Körper. Ich bin nur der Host - also der Alter, der am Besten mit der Außenwelter hier interagieren kann. Unter anderem, weil ich keine Erinnerungen an unsere Kindheit habe, also...ja." Sharon zog die Schultern hoch und lächelte verlegen. "So ist das."
Sie hoffte, es halbwegs verständlich erklärt zu haben. Sie wusste noch, wie verwirrt sie damals gewesen war, als sie Diagnose bekommen hatte. Wie verloren sie sich gefühlt hatte. Wie voller Angst sie gewesen war. Sie hatte sogar geglaubt, von einem Dämon besessen zu sein, von bösen Geistern heimgesucht zu werden, verrückt zu sein. Es war eine...wirklich furchtbare Zeit gewesen und die Thearpie hatte ihr wirklich sehr geholfen.
Gedankenverloren nickte Sharon leicht - und musste unwillkürliche hrlich Lächenl, als sie hörte wie Sharon in Mehrzahl sprach. Sie bemühte sich wirklich. Das war Sharon nicht gewohnt, aber... ja, es war ein wirklich gutse Gefühl (obgleich sich der Unbehagen und der Zorn von jemand anderem schon wieder in ihrer Magebgrube ballte - sie ignorierte es). Ja. Die die einen wegstießen wegen seiner Erkrankung waren nie echte Freunde gewesen - das hatte sie auch schon öfters gehört, aber... "es tut dennoch weh. Jedes Mal." Sie hatten es sich nicht ausgesucht, DID zu haben. Alles was sie wollten, war, das System zu schützen. Sie alle auf ihre eigene Art und Weise. Sie waren nicht gefährlich, sie waren keine Mörder oder etwas in der Richtung.
"Danke", sagte Sharon ehrlich auf Rachels Angebot. Sie kaute leicht auf ihrer Unterlippe. Nervös und nachdenklich. Sie fragte sich, was jetzt am klügsten wäre. Starrte zusammenhangslos auf irgendeinen Punkt. Sie fühlte sich dissoziativ. Sie wollte nicht switchen. Aber das lag nicht wirklich in ihrer Hand. Manchmal - mit bestimmten Fokussierungsmethoden - konnte sie es womöglich hinauszögern, aber sie konnte es nicht wirklich beeinflussen. Sollte sie Rachel vielleicht einen kurzen Überblick über ihre Alters geben? Nur dass sie Bescheid wusste?
Sofort sträubte sich alles in ihr. Nein. Nein, das würde sie nicht tun. Ganz sicher nicht. Das ging zu weit.
"Naja, ich...schreibe", erzähtle Sharon das offensichtliche und musste Lächeln. Ihr Blick löste sich von dem Punkt und glitt wieder zu Rachel. "Ich studiere Literatur und möchte Romanschriftstellerin werden. Aber ich schreibe auch liebend gern in meiner Freizeit Filmkritiken - ich find das unglaublich spannend." Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Naja, ich bin eher so der kreative Typ." Sie hatte keine Ahnung, was sie erzählen sollte (sie war wirklich schlecht in sowas) und trank lieber noch einen kleinen Schluck Wasser, wobei ihr Blick schon wieder irgendwo ins Nirgendwo striff...

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Rachel
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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Rachel am 13.11.2020 22:57

Zweifel waren wohl mehr als nur verständlich. Sharon, sowie all die anderen waren nicht ohne Grund so geworden. Es war nicht einfach aus der Laune der Natur einfach so gekommen. Dazu mussten viele Faktoren aufeinandertreffen und Rachel verstand nicht, wie man nicht wenigstens das einsehen konnte. Doch Rachel war bemüht darum, das System hinter Sharon zu verstehen. So gut es eben möglich war. ''Nein, alles gut. Ich habe es verstanden.'', nickte sie zu der Brünetten, die das alles wirklich sehr gut erklärt hatte. ''Wow. So lernt man nie aus. Es ist unglaublich, wozu der menschliche Körper fähig ist.'' Rachel würde nicht taktlos versuchen irgendwie jemanden zu triggern oder etwas herauszufinden, wozu sie oder einer der anderen nicht wirklich bereit war zu erzählen. Sie wollte sich bemühen nichts falsches zu sagen (wobei das sicher gar nicht mal so einfach war). ''Und wie ist es dann mit den Namen? Hat sich den jeder selbst ausgesucht? Oder wie läuft das?'' Für jemanden, der damit nie wirklich etwas am Hut hatte, war das alles eine ganz neue Welt. Sie fühlte sich wie ein Alien in Sharons Welt und diese Neugier ... war halt einfach immer groß. Schon immer. Schon als Kind.
''Natürlich tut es weh, das wollte ich damit auch nicht anzweifeln. Es ist für mich nur nicht zu verstehen, wie man aufgrund einer Diagnose einen Menschen einfach fallen lassen kann. Das was ihr habt ist keine ansteckende, schnell tötende Erkrankung, von der man sich fernhalten muss. Niemand ist perfekt, jeder kann schwierig sein und hat seine schlechten Seiten. Diese Krankheit ist eben eure 'schlechte Seite', was soll's?'' Rachel hatte bereits die Hände von am Lujo-Virus, an Ebola oder sogar der Pest (die Krankheit existierte auch heute noch) erkrankte und sterbenden Menschen gehalten, weil sie sonst nichts mehr für sie tun konnte und andere Menschen konnten nicht einmal versuchen jemandem zu helfen, der ganz offensichtlich nicht hochansteckend und gefährlich war? Nein. Das verstand sie dann wiederrum nicht! ''Es gibt so viel Elend auf dieser Welt, so viele grauenvolle Wege sein Leben zu ertragen oder zu sterben und die kleinsten Dinge wie Verständnis fallen den meisten Menschen so schwer...''
Während sie sprach und alles was Sharon ihr erzählte verarbeitete bemerkte sie nur nebenbei, dass sie ab und an ein wenig abwesend wirkte. Rachel kannte die Anzeichen für einen Wechsel der Personen nicht, sie wusste nicht, worauf sie zu achten hatte oder wie sie das (wenn überhaupt) verhindern konnte. Sie müsste sich in dieses Thema erst reinlesen, eventuell mehr von Sharon erfahren und nach und nach lernen, was okay war und was triggerte. Aber Rachel war dazu bereit, sollten Sharon und die anderen Alter das zulassen.

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Sharon

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 14.11.2020 09:42

Sharon lächelte leicht. Sie freute sich, es anscheinend halbwegs anschaulich erklärt zu haben. Es war ein wirklich kompplexes und auch spannendes Thema und sie selbst hatte sehr lange gebraucht um damit klar zu kommen. Es war wirklich schwierig. Viele stellten sich auch oft vor, es müsste toll sein, nie allein zu sein, immer Freunde ins einem Kopf zu haben, aber... es waren nicht alle Alters ihre Freunde.
Es war einfach nur so schwierig.
Zustimmend und mit einem leichten Lächen nickte Sharon. Ja, es war wirklich unglaublich, was der Körper leisten konnte. "Es ist...einfach unser Schutzmechanismus. Unser Körper hat gelernt, so mit traumatischen Erfahrungen umzugehen - eine neue Persönlichkeit zu kreieren, die die Erinnerung trägt. Unser ganzes Leben kann es sein, dass wir neue Alters dazu bekommen. Ein System ist nicht statisch, es ist dynamisch, immer in Bewegung." Sharon zuckte mit den Schultern und lächelte schwach. Mochte ihnen irgendetwas zustoßen - hoffentlich nicht! - war es sehr gut möglich, dass ein neuer Alter zu ihrem System hinzukäme. Es war so möglich, dass sie noch Alters in ihrem System hatte, von denen sie gar nicht wusste. Es war auch möglich, dass eine Integration stattfinden könnte - also, zwei Alters miteinander verschmolzen zu einem neuen. Um sich gegenseitig bei Problemen zu stützen, sich besser helfen zu können. Es kontne sein, dass die Alters mit der Zeit andere FUnktionen übernahmen, jeder entwickelte sich. Nur eins war nicht möglich: Alters konnten nicht sterben. Sie konnten höchstens so etwas wie... 'inaktiv' werden, dass sie jahrelang nicht frontete. Das war bei ihnen aber (noch) nicht der Fall.
Die Namens-Frage war gut! Und ganz langsam verlor Sharon ein klein wenig ihrer Sorge. Rachel schien sich wirklich ehrlich dafür zu interessieren. Es war ein...irgendwie schönes Gefühl. Ein akzeptiertes Gefühl. "Das ist unterschiedlich", erklärte sie. "Manche...haben ihren Namen einfach. Weil er passt. Ich trage unseren Geburtsnamen, weil es sich einfach angeboten hat, ich am meisten hier in der Welt agiere. Andere haben ihn sich tatsächlich selbst ausgesucht, den genommen, der sich gut angefühlt hat. Verschieden." Sie zuckte erneut mit den Schultern und lächelte leicht.
Ihr Gespräch wandte sich zu ihren Freunden zu. Und was rachel zunächst dazu sage, hörte sich wirklich gut an - es war schließlich auch so-  doch bei dem letzten Satz versteifte sie sich innerlich. Sie spürte James in der Nähe, obgleich sie nicht mit ihm kommunizieren konnte (sie hatten eine schelchte Bindung zueinander). "Die Krankheit ist keine schlechte Seite an uns. Sie ist unser Schutzmechanismus, ohne den wir vermutlich schon lange nicht mehr leben würden", erklärte sie verteidigend. Es war nichts falsch mit ihnen, weil sie so waren, wie sie waren. Und jeder ihrer Alters hatte seine Daseinsberechtigung, hatte das Recht zu leben. Es war, wie es war, ihr Körer hatte gelernt mit dem, was auch immer geschehen sein mochte, zu leben. Sie wusste, dass es Rachel nicht so gemeint hatte, aber...dennoch hatte sie nicht anders gekonnt, als zu intervenieren. Vielleicht auch angefeuert durch James.
Ihr Kopf schaltete auf Durchzug, nahm kaum etwas von Rachels Worten war. Ihre Finger krallten sich in ihre Hose, strichen über den Stoff und mühsam zog sie ihren Blick weg von dem unsichtbaren Punkt. Sie bekam Kopfschmerzen. Vielleicht...vielleicht sollte sie besser...
"Tut mir leid, ich fühle mich sehr dissoziativ", entschuldigte sich Sharon und fokussierte sich mühsam wieder auf Rachel. Sie hoffte, dass sie sich täuschte und nicht James, sondern vielleicht Simon oder einfach irgendwer anders fronten würde. Die kopfschmerzen verstärkten sich. Sie schloss die Augen und atmete bewusst ein und aus, ehe sie ihre Augen ein wenig konfus durch den Raum schweifen ließ. "Huh, tut mit leid, wenn ich switchen sollte." Sie lächelte Rachel leicht an.
Es war gerade wirklich, wirklich schwer, hier zu bleiben.
Wirklich schwer.

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Rachel
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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Rachel am 16.11.2020 18:32

Rachel war doch ganz froh darum, dass sie mit sich allein war und nicht viele Persönlichkeiten in ihrem Körper durch die Welt trug. Für sie erschien diese Vorstellung schon wie eine Last. Auch wenn sie es sich nicht mal Ansatzweise vorstellen konnte, wie es wirklich war Tag für Tag damit zu leben. Das Thema an sich war schwer zu begreifen und noch schwerer war es damit umzugehen. Aber es gab immer Menschen, die sich bemühten und nicht mit negativen Absichten in das Leben von anderen traten. ''Ich hoffe wirklich, dass die schlimmste Zeit hinter euch liegt.'', meinte sie ehrlich und mit ruhigem Ton. ''Auch wenn das Leben nicht immer schön ist, so sollte es doch niemals so sein, wie für euch vor einigen Jahren.'' Oh, es gab so viel Leid. So viel Elend. So viel Armut. Die meisten Menschen konnten sich das kaum wirklich vorstellen, sie waren verwöhnt von der 'Normalität' und Blind für alles andere geworden. Jeder, der nicht dem Muster entsprach, wurde aussortiert und verurteilt, ausgeschlossen oder schlimmeres. Das war nicht fair. Doch so funktionierte diese Welt, das wussten Sharon und die anderen wohl besser als Rachel. 
''Interessant. Es ist sicher schwierig den perfekten Namen für einen selbst zu finden, oder?'' Wenn man so gar keinen Anhaltspunkt hatte, wenn man wie ein neugeborenes Baby als neuer Alter entstand und plötzlich da war. Naja, plötzlich war gut. Aber Sharon verstand sicher, was sie meinte. Rachel fand nur gerade nicht die richten Worte, um sich richtig zu erklären. ''Oh nein. Versteht mich nicht falsch. Ich meinte für andere, nicht für euch. Andere Menschen sehen es als etwas schlechtes an, gerade wenn sie nicht verstehen was genau bei euch los ist und wie es dazu kam. Ich glaube die wenigsten Menschen kennen wirklich jemanden, mit merheren Personen in sich vereint. Es ist unbekannt und das Unbekannte wird oft als feindlich angesehen.'', entgegente sie sofort entschuldigend, schließlich wollte sie damit keine Gefühle verletzen. ''Aber das ist nicht euer Fehler und auch nicht eure Schwäche.'', fügte die Brünette mit einem sanften Lächeln hinzu, wobei sie jedoch merkte, wie Sharon immer weniger wirklich zuhörte. War das ein schlechtes Zeichen? Hatte sie etwas falsches gesagt?
''Schon gut. Wenn es gerade nicht so gut ist, kann ich auch gerne gehen. Ich wollte niemand triggern ... oder wie man das nennt.'' Sie fühlte sich gerade ein wenig schuldig. Sicher war das Thema gerade bei einigen anderen Alter nicht so beliebt und vielleicht wollte deshalb nun jemand anders das Wort übernehmen. Ob das gut oder schlecht war, wusste sie natürlich nicht. ''Mach dir keine Sorgen, ich weiß ja bescheid.''

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Sharon

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 16.11.2020 21:56

Sharon lächelte leicht und dankbar. "Danke. Das hoffen wir auch inständig." Sie glaubte daran - wollte daran glauben. Natürlich...sie hatte nicht den geringsten Schimmer, was in ihrer Kindheit passiert sein mochte. Sie konnte sich nicht mal im mindesten an ihre Kindheit erinnern - erst, als sie bei ihrer Tante wohnte, hatte sie die ersten Erinnerungen. Aber davor? Nichts als gähnende Leere. Was oft genug seltsam war. Es musste etwas wahrlich schlimmes passiert sein. Ein wenig hatte Sharon durch ihre Tante und die Therapie erfahren. Sie wusste, dass ihre Eltern und ihr Bruder im Gefängnis einsaßen, wegen dem, was sie ihr angetan hatten. Doch Erinnerungen?
Ganz ehrlich... sie war froh, dass sie sie nicht hatte.
Sharon zuckte mit einem Lächeln die Schultern. "Ich weiß nicht. Für manche war es ganz klar, es war...einfach offensichtlich. Manche haben vielleicht länger überlegt, ich...weiß es gar nicht so genau." Sharon runzelte leicht die Stirn und fügte dann mit einem schwachen Lächeln - sich der Ironie der Worte bewusst - hinzu: "Ich kann nicht in die Köpfe der anderen schauen." Wofür sie übrigens ebenfalls dankbar war. Sie trugen größtenteils die Traumata und...sie wollte es wirklich nicht so genau wissen. Sie hatte mit dem einfachen Alltag, sie alle tagtäglich ohne Katatrophe durch die Uni und die normale Welt zu bringen und irgendwie die Ordnung zu halten, schon genug zu tun.
"Achso..." Sharon war erleichtert, als Rachel erklärte, wie sie ihre Worte eigentlich gemeint hatte und nickte dann zustimmend. "Ja. Du hast recht, es ist... fast alles, was man über unsere Krankheit weiß, sind nur Vorurteile. Und Filme wie Split helfen nicht gerade bei, diese Voruteile aufzuklären..." Sie selbst hatte den Film nicht gesehen. Obwohl sie gerne Filmkritiken schrieb, aber... das lesen anderer Kritiken und der Zusammenfassung hatte schon gereicht. Lilly war gefrontet, sogar recht lange und dann auch James ... und es war schwierig gewesen. Dieser Film tat ihnen nicht gut - tat keinem System mit dissoziativer Identitätsstörung gut. Es war falsch.
Sie fühlte sich immer dissoziativer. Hatte Mühe, Rachels Worten zu folgen, dem Dröhnen in ihrem Schädel beizubringen, sich auf sie zu fokussieren. Selbst das Sätze bilden wurde schwerer und in ihren Schläfen bahnten sich pochend und stechend die Kopfschmerzen an - wie häufig, wenn sie in kurzer Zeit switchten. Oder manchmal auch einfach so. Es war sehr anstrengend.
Sharon blinzelte und schaffte es für einen Moment, sich wieder auf Rachel zu fokussieren. "Nein, nein, du hast niemanden getriggert, keine Sorge. Es ist nur...manchmal..." Ihr Blick schwiff ab. Starrte irgendwo ins Nichts. Ihre Finger krallten sich in ihre Jeans. Sie räusperte sich, versuchte sich am Riemen zu reißen. "Manchmal passiert halt einfach...einfach..." Wieder glitt ihr Blick weg.
Unfokussiert. Das Dröhnen in ihren Schädel nahm überhand, wurde immer stärker und stärker und dann...

James
James öffnete die Augen. Sein Blick war hart, unfreundlich, auf die Fremde vor ihm gerichtet.
Zorn kochte in ihm hoch. Es war doch un-glaublich!! Ernsthaft?! War das ihr verschissener Ernst?!! Eine Fremde direkt in ihre Wohnung zu bringen, die sie nicht im geringsten kannten?! Die jetzt wusste wo sie wohnten?! Ihr auch noch zu erzählen, was es mit ihnen auf sich hatte?! Ihnen das alles verraten hatte?! MANN EY! War es denn so verdammt schwierig, einfach ein bisschen vorsichtiger mit ihrem Scheiß-Privatleben zu sein?!
Menschen waren nicht lieb und süß und gute Freunde. Oder Familie. Sie waren ganz einfach Arschlöcher. Verletzten ein. Sie hatten es immer und immer und immer wieder bewiesen! Die einzige auf der ganzen Welt, die er als Ausnahme sah, war ihre Tante Judith, doch abgesehen davon... Nein! Das ging zu weit, viel zu weit!
Ruckartig sprang James auf. Seine Mimik, seine Gestik, wie er den Körper bewegte - alles war vollkommen anders im Vergleich zu Sharon. Und als er sprach, war seine Stimme bedeutend tiefer und rauer, als die Sharons - obwohl es sich (theoretisch) um die gleiche Stimme handelte, doch einfach ganz anders verwendet, ganz anders gesprochen.
"Du musst gehen." Seine Worte waren eindeutig, hart und unnachgiebig. Er würde dem System verdammt nochmal beibringen, sich vorzusehen. Würde gleich zu der Schere greifen, sobald diese Frau weg war. Es ging nicht anders. Sie mussten. Es endlich. Kapieren!! Kapieren wie gefährlich Menschen waren, die einem nah standen, wie gefährlich verdammt nochmal jegliche Art der Freundschaft war!!! Und erst recht Fremde, die man nicht im geringsten einschätzen konnte!
Nein. Ohne ihn.
"Jetzt.", fügte er hinzu, ging zur Tür und öffnete sie. Es interessierte ihn nicht.
Nochmal sah er der Frau in die Augen. "Du wirst dich nicht nochmal melden", fügte er mit bestimmten Ton hinzu. Es war nur zur Sicherheit des Systems. Nur zu ihrer verdammten Sicherheit, weil sich ja sonst einfach niemand - abgesehen von Jes - darum zu kümmern schien!

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Rachel
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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Rachel am 26.12.2020 15:20

Die Erklärungen rund um dieser Erkrankungen waren interessant. Es war schwierig, sich das alles so genau vorzustellen. Viel zu komplex schien das alles in Sharons Körper zu sein. ''Ich denke, das wohl auch Sinn des ganzen Systems, oder? So irgendwie. Jeder hat sein Päckchen und zusammen funktioniert alles.'' Auf eine gewisse Art und Weise klang das wirklich gut, sinnvoll. Der Körper konnte vieles verbringen, wenn es um das Überleben ging. Vergessen, verdrängen, abändern. Sicher würde Rachel noch einige Bücher über das ganze Thema verschlingen, gerade jetzt war ihre Interesse so sehr geweckt und wollte sie natürlich auch mehr darüber erfahren, wie es Sharon und den anderen dabei ging. Was sie alles falsch machen konnte und am besten vermeiden würde ... Solche Dinge eben. ''Nein, das stimmt wohl. Es ist einfach eine gute Vorlage für Filme, denke ich. Leider. Aber es bringt wenigstens etwas Aufmerksamkeit. Vielleicht wird es sich bald auch ändern. Die Welt dreht sich.'' Sicher waren das nicht die motivierensten Worte, aber es war auch nicht so negativ bestückt. Jedoch kam sie auch nicht wirklich dazu, etwas mehr dazu zu sagen. So schien etwas in ihr zu passieren. War das überhaupt noch Sharon? Und wenn nein, wer dann?
Ihre Haltung wurde wieder etwas weniger gelassen. Wenn sich gleich jemand 'neues' vorstellen würde, naja, dann wollte sie einen guten Eindruck hinterlassen. Und ja, relativ schnell war sie sich sicher, dass es nun nicht mehr Sharon war. Dort saß nun jemand anders und ganz offensichtlich wollte diese Person nicht, dass sie hier war. Sah sie als Bedrohung an. Rachel fragte sich, wie es zu diesem Wechsel gekommen war. Hatte sie etwas falsches gesagt? ''Okay.'', nickte sie nur, erhob sich von ihrem Stuhl und blickte kurz zu der Person, dessen Namen sie nicht kannte. Sie wollte diese Situation nicht schlimmer machen, als sie vielleicht schon war. Dazu kannte sich Rachel einfach viel zu wenig mit dieser Erkrankung aus. Sie wollte nichts falsch machen, dem System nicht schaden. Also würde sie gehen. Ersteinmal. Rachel trat aus der Tür und verließ kurz darauf das Haus, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. 

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Sharon

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 17.01.2021 13:09

Sharon nickte bestätigend. "Ja, ganz genau. Das ist der Sinn dahinter." Die Leiden eines einzigen Menschen wurden aufgeteilt auf mehrere - sodass man immer noch funktionieren und den Alltag bewältigen konnte. Das war ihre Aufgabe. Die anderen... die hatten hauptsächlich mit dem Vergangenen zu kämpfen. Jeder hatte eine Funktion im System, jeder eine Rolle, damit sie alle ein gemeinsames Leben führen konnten, so gut es eben möglich war. Ohne diesen Schutzmechanismus, die Amnesiebarrieren und das alles, würden sie vermutlich nicht mehr existieren.
Das war mit das Wichtigste, was Sharon bei der Therapie gelernt hatte. Für sie war es lange Zeit unglaublich schwer gewesen, mit den großen Zeitabschnitten, in denen sie nicht wusste, was sie getan hatte, wo sie gewesen war, umzugehen. Sie hatte sich unsicher gefühlt, verfolgt, bessen, war verzweifelt gewesen und ja, hatte durchaus auch mit Gedanken an Suizid gespielt. Und natürlich waren diese großen unbekannten Abschnitte noch immer eine Last - aber mittlerweile wusste sie, dass sie nur damit überhaupt existieren konnte. Dass es ein notwendiger Bestandteil war. Wüsste sie alles, dann wäre sie nicht mehr in der Lage den Alltag zu absolvieren, auch wenn dei Aussetzer es schwerer machten. Aber nur so ging es und das hatte Sharon mittlerweile gelernt zu akzeptieren. Sie arrangierte sich damit, so gut es ihr eben möglich war.
"Falsche Aufmerksamkeit, wenn immer ein Alter als der Mörder dargestellt wird oder sowas.", sagte Sharon bestimmt und schüttelte den Kopf. "Natürlich gibt es Alters, die rauer sein können-" Sofort dachte sie an James. "-aber selbst die tun nicht anderen weh, sondern höchstens sich selbst. Ein Film darüber, wie es wirklich ist, DID zu haben, der wäre gut. Ein Aufklärungsfilm. Und nicht 'Engel und Teufel in einer Person'." Vielleicht war ihre Meinung etwas extrem, aber sie stand zu 100% dahinter. So wie bei allem, was sie bei Kritiken von sich gab. Sonst wäre sie ja auch eine denkbar schlechte Filmkritikerin. Nein, was sie zu solchen Themen für Meinungen äußerte, die meinte sie auch.
Und dann - ausgerechnet jetzt - passierte ist.
Sie switchte.
Zu James.


James Sicht {Triggerwarnung!!}
Finster beobachtete James, wie die Frau sogleich einwilligte, aufstand und ging.
Er schmetterte die Tür hinter ihr zu, sein Herz raste. Er war wütend. Er war richtig wütend! Nach allem was sie nun schon für einen Scheiß mit Familie und Freunden und Mitschülern und sonst irgendeinem Scheiß erlebt hatten, hatte Sharon es immer noch nicht kapiert?!!
"Oh, warts ab, du verdammtes Miststück! Du lernst das noch!!" Mit großen Schritten betrat er die Küche und zog die Schere von dem Haken. Öffnete sie und wütend, ohne auch nur eine Sekunde zu warten, zog er sie mit einem heftigen Ruck über seinen Arm.
Ein scharfer Schmerz und schon trat das Blut zu Tage, zwischen all den anderen Narben, die der Körper ihm oder Lilly oder Juliet oder wem auch immer zu verdanken hatte. Er knurrte und ritzte sich gleich ein zweites Mal über die Haut. Weiteres Blut, dass hervor trat. Er pfefferte die Schere in die Ecke und drückte sich wütend auf die Wunden.
Schmerz.
Sharon musste es begreifen!! Ihr Verhalten, ihre Vertrauensseligkeit war falsch!!!
James atmete schwer. Er starrte in den Kühlschrank und konnte ganz hinten in der Ecke noch ein Bier erkennen. Von wer weiß wann, aber es war ihm egal. Perfekt. Mit einem Ruck zog er sich Hemd und BH aus, dass er oberkörperfrei war und schnappte sich dann das Bier, mit welchem er sich aufs Sofa verkrümmelte.
Dort saß er, trank und betrachtete die beiden langen tieferen Schnitte. Ob das reichen würde?
Er dachte an die Fremde frau. Die Wut brodelte erneut.
Nein. Er ging lieber auf Nummer sicher. Er stand auf, stellte die leere Flasche achtlos in der Küche auf die Theke...
...und nahm die Schere.

-------- 1 Tag später ---------


Sharons Sicht
Sharon zog sich den Reißverschluss ihrer Jacke bis zum Hals hoch, vergewisserte sich, dass sie ihre Tasche mit ihren wichtigsten Wertsachen dabei hatte und verließ die Wohnung.
Sie musste sich beeilen. Sie hoffte, noch nicht zu spät zu sein.
Nachdem sie gestern Abend oberkörperfrei auf dem Sofa liegend erwacht war, war es nicht schwer gewesen herauzufinden, wer gefrontet war. Nur James lief Zuhause oben nackt herum - Frauenkörper hin oder her. Außerdem hatte sie drei neue tiefe Verletzungen am Arm, die unangenehm pochten und bei leichtem Druck schmerzten. Und er hatte eine ausgesprochen wütende Nachricht in ihr gemeinsames Notizbuch geschrieben, wo er sich über 'die Anwesenheit dieser verdammten heuchlerischen Schlampe' beschwert hatte und dass das System verdammt nochmal vorsichtiger sein müsse, mit wem es Informationen teilte.
Und, dass sie das absprechen sollten.
Sharon hatte ihm heut Morgen zunächst ausfühlrich darauf geantwortet und erklärt, warum Rachel Bescheid wusste und dass sie bei ihr wirklich keine Sorgen zu haben brauchten. Gott, sie hoffte, James würde es verstehen. Sie wünschte, sie hätte heute ihre Therapiestunde, doch die stand erst in drei Tagen wieder an..
Zwei Stufen auf einmal nehmend lief Sharon die Treppe hinunter auf die Straße und machte isch rasch den Bürgersteig entlang auf den Weg. siew ürde mit dem Bus fahren.
Es war früh morgens.
Sie musste zu Rachel. Sie hatte ihre Handynummer nicht, aber sie wusste, wo sie arbeitete und sie betete, dass es ihr gelingen möge, sie abzufangen. Sie wollte sich entschuldigen. James war nicht gerade für seine Sanftmütigkeit bekannt und sie hoffte einfach, dass er nichts falsches getan hatte...
Nach einer halben Stunde war sie an dem Gebäude angekommen. Nervös blickte sie sich um. Ob sie schonr eingehen, fragen sollte, ob Rachel schon da war? Ob sie überhaupt auf hatten?
In diesem Augenblick sah sie, wie ein Auto heranfuhr, parkte und eine bekannte Gestalt ausstieg.
Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Sharons Lippen und rasch ging sie ihr entgegen.
"Ähm...hey", begrüßte Sharon sie und knetete nervös ihre Finger. "Ich bins, Sharon. Ich.... ich wollte mich für gestern entschuldigen. Ich hoffe wir...wir haben nichts irgendwie blödes getan oder gesagt." Unsicher, zweifelnd, entschuldigend blickte sie Rachel an.
Es tat ihr wirklich leid, auch wenn sie für James Handeln natürlich wirklich nichts konnte.

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Rachel
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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Rachel am 23.01.2021 15:03

Das Treffen zwischen Rachel und Sharon war unglaublcih unerwartet und abrupt verlaufen. Die Biologin wusste nicht, wen sie am Ende vor sich gehabt hatte. Dennoch war sie Sharon und den ganzen anderen, die sie (noch) nicht kannte nicht weiter böse. In manchen Dingen konnte Rachel nachtragend sein, vielleicht sogar ein wenig engstirnig, doch das was keine dieser Situationen. Auch, wenn Rachel nicht wirklich wusste, was genau sie tun sollte. Sollte sie einfach noch einmal bei ihr vorbeischauen? Würde sie wieder jemand anderen anstreffen als Sharon? Vielleicht jemandem Angst einjagen? Ach, das war wirklich eine verzwickte Angelegeheit, doch irgendwie würde sie da schon eine Lösung finden. Eine, die nicht bedeutete Sharon oder den anderen aus dem Weg zu gehen. Damit, dass Sharon an diesem Morgen vor ihrer Arbeit auftauchen würde, hatte Rachel allerdings nicht gerechnet und das sah man ihr im ersten Moment auch an. Sie hatte die junge Frau sofort erkannt, da war sie noch gar nicht richtig aus ihrem Auto ausgestiegen.
''Hallo!'', lächelte sie freundlich und war tatsächlich ein wenig erleichtert, dass Sharon sie aufsuchte. Anders als so hätte sie die Biologin wohl nicht erreicht, schließlich hatten die beiden keine Nummern ausgetauscht. Es hätte sie aber auch anders nicht gestört. So würde sie sich wenigstens voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können, wenn die beiden sich vorher kurz aussprechen würden. Wobei ... viel zu erzählen gab es ja ohnehin nicht. ''Das brauchst du nicht, Sharon.'', entgegnete die Brünette zugleich und legte eine Hand kurz auf Sharons Oberarm. ''Es ist nichts merkwürdiges passiert. Ich sollte lediglich gehen und das habe ich auch getan. Ich hoffe ... es geht euch gut?'' Schließlich konnte es auch genau so gut sein, dass Rachel sich nicht richtig verhalten hatte. Hätte sie bleiben sollen? Sie wusste es nicht so genau. ''Aber ich bin wirklich nicht verärgert. Es ist alles in Ordnung.''

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Re: Rachel & Sharon ~ Friend To You All (2018)

von Sharon am 15.02.2021 11:24

Erleichtert lächelte Sharon, als Rachel so ruhig antwortete, ihr erklärte, was egnau passiert war. James hatte sie also nur zum Gehen aufgefordert. Das war doch... gut, oder nicht? Hoffentlich war er nicht zu unfreundlich gewesen. Natürlich wusste sie nicht, was genau er tat und sagte, aber aus Reaktionen von Bekannten aus ihrer Vergangenheit oder auch der Uni wusste sie das... naja, dass er eben einfach wirklich nicht gefühlvoll war.
Bei der Frage, ob es ihnen gut ging, spürte Sharon das schmerzhafte Pochen ihrer neuen Verletzungen unter dem Verband. Aber... das war etwas wirklich intimes. Etwas, was... nicht für Außenstehende gedacht haben. Und so lächelte Sharon nach einem Zögern nur leicht und zurückhaltend. "Es geht schon." Das war eien passende Antwort. Sie würden wie immer irgendwie damit zurecht kommen - und in drei Tagen würden sie das auch alles wieder durchsprechen können in der Therapie. Hoffentlich. Immerhin wusste Sharon nicht ob wirklich sie zu der Therapiestunde gehen würde.
"Das erleichert mich", sagte Sharon ehrlich und biss sich für einen Moment auf die Lippen. "Den, den du kennengelernt hast... das war James. Er... mag es nicht sonderlich, wenn wir neue Kontakte knüpfen und erst Recht nicht, wenn wir... naja, von unserer Erkrankung erzählen. Weißt du was?" Kurzerhand kramte Sharon in ihrer Tasche und hatte kurz darauf auch schon einen Block und einen Stift in ihrer Hand, wo sie in ordentlichen geraden Zahlen ihren Namen und ihre Telefonnummer aufschrieb. "Hier. Dann können wir in Kontakt bleiben, falls so etwas... naja, nochmal passiert." Sie zuckte leicht mit den Schultern, riss den Zettel ab und reicht eihn Rachel. "Ich möchte dich jetzt nicht vom Arbeiten abhalten. Aber vielliecht können wir uns ja später treffen?" Ein bisschen nervös sah sie rachel an. Sie hatte so ein gutes Gefühl bei ihr. Dass sich hieraus wirklich mal eine gute Freundschaft entwickeln könnte - das größte Hindernis war doch schon aus der Welt geschafft. Sie wollte... diese Chance einfach nicht so schnell vergehen lassen..

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