Charlie & Sharon ~ Party Named Life

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Sharon
Gelöschter Benutzer

Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 24.09.2020 12:16

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Sharon Hollt, oder besser gesagt, ihr Sexual Alter Ruby ist mit ihren Kommilitonen in einem Club ihre bestandenen Prüfungen feiern. Dort fällt der hypersexuellen Ruby der vom Unglück gejagte Charles Linden ins Auge, der an diesem Abend bereits einiges intus hat. Gemeinsam mit dem Alkohol kommen sie sich schnell gegenseitig näher... und merken auch schnell, dass der jeweils andere deutlich kaputter ist, als es von außen den Anschein hat...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.12.2024 23:26.

Sharon
Gelöschter Benutzer

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 24.09.2020 12:46

Sharon konnte es immer noch nicht glauben.
Sie hatte tatsächlich die Klausur über 'altenglische Sprache' direkt beim ersten Mal bestanden! Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen las sie immer und immer wieder ihre Note im Computer, wo stand: B+. Es war unglaublich. Echt einfach unglaublich!
Ihr Blick flog zum unteren rechten Bildschirmrand, wo ein paar weiße Ziffern ihr die Uhrzeit anzeigten. In einer Stunde war es soweit. Zur Feier des Tages wollte sie mit einigen anderen Literaturstudenten feiern gehen. Nicht schickimicki, wie man es von Literaturstudenten wohl erwartete, sondern richtig in die Clubs der stadt. Seit Sharon hier in Oregon City lebte, war sie noch kein einziges Mal feiern gewesen. Zumindest nicht so. Sie war aufgeregt. Und Ruby war das auch, sie spürte sie ganz nah. Aber das wunderte Sharon nicht. Feiern...feiern, das war genau Rubys Stichwort.
Tja, wenn sie rechtzeitig da sein wollte, wurde es höchste Zeit, sich fertig zu machen. Mit einem kleinen Freudenlaut stand Sharon auf und marschierte ins Badezimmer.
Sie blickte in den Spiegel, ind ie Augen, die nicht so gänzlich die ihren waren, und spürte, wie ihr Schädel von beiden Seiten wie von einer Müllpresse zusammengedrückt wurde. Ihre Finger umklammerten das Waschbecken. Sharon versuchte ruhig zu atmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen.
Das Gefühl verschärfte sich. Ihre ganze Sicht verschwamm, wie als wäre ein weißer, leicht durcheinender Vorhang vor ihr zugezogen worden und schon konnte sie sich gegen den extremen, von innen kommenden Sog nicht mehr wehren...
...und verschwand.

Ruby
Ruby öffnete die Augen, sofort ein strahlendes, anzügliches breites Lächeln auf den Lippen. Oh, sie wusste was war. Oder? Es war doch heute, nicht wahr?
In wenigen Schritten hatte sie das Badezimmer verlassen und ihren gemeinsamen Terminkalender in der Hand. Ja! Es war genau jetzt. In einer Stunde, wie der Blick zur Uhr zeigte. "Feiern mit den Freunden!", jauchzte sie mit höher werdender Stimme und absolut begeistert kehrte sie ins Badezimmer zurück.
Dafür musste sie sich jetzt erstmal absolut schick machen! Sie trug Konturpurder und Highlighter auf, um sich hohe Wangenknochen und ein mysteriöses Aussehen zus chminken, gefolgt von dezent lila braunem Lidschatten, kräftiger Wimperntusche, einem deutlichen Lidstrich und kräftigen, dunkelrotem Lippenstift.
Bald darauf war sie fertig, musterte sich kritisch und zwinkerte sich selbst anschließend aufreizend zu. Ja, so ließ sich etwas machen. Im Schlafzimmer durchforstete sie die Schublade, in der ihre Sachen lagen und entscheid sich für eine knappe zerrissene Hot-Pen in ausgeblichenem Jeans-Style, ein weißes Top - über dem Bauch zerfranst, sowie einem genauso auf Brusthöhe abgeschnittenen schwarzen Lederjacke, welche sie vorne mit dem Reißverschluss leicht zumachte, sodass es ihre Brüste ein wenig einengte und nach oben drückte. Es folgten schwarze High-Heels und noch einmal musterte sie sich im Ganzkörper-Spiegel.
Fast.
Mit den Händen fuhr sie sich durch die langen, dunkelbraunen Locken und legte sie sich alle zusammen aufreizend über eine Schulter. Ja... das musste gehen. es war zwar nicht so gut, wie ihr eigener Körper in der Inner World, aber immerhin war er auch hier draußen alles andere als hässlich.
Zufrieden mit sich schnappte sie sich also noch ihre eigene kleine Handtasche, auf der mit falschen Brillanten ein verschlungenes R draufgeklebt war und machte sich auf den Weg. Sie genoss es, wie auf den Straße, wo langsam die Sonne unterging, die Blicke ihr folgten. Die Blicke, die auf ihren Brüsten und ihrem Arsch lagen, und die Pfiffe, die sie begleitete. Sie atmete tief die kalte Nachtluft ein, grinste breit und betrat die Straße, wo ihr Ziel lag. Vor dem Club konnte sie bereits zwei oder drei andere stehen sehen. Sharons Kommilitonen. Zwei davon kannte Ruby, mit denen war sie schon einmal aus gewesen.
"Na ihr. Hi!" Sie grinste sie an, begrüßte sie,w ährend die anderen sie mit leicht offenen Mündern anstarrte. Ruby zwinkerte. "Auf gehts."
Sie vernahm Kichern. Gemeinsam betraten sie das heiße, stickige Innere. Oh, wow, genauso liebte sie es!
Es dauerte nicht lange, bis Ruby sich von den anderen Langweilierinnen absetzte. Sie war hier um Spaß zu haben! An der Bar bestellte sie sich den ein oder anderen Drink oder Shot und merkte, wie sie immer lockerer wurde. Und auch heißer. Sie wollte an dem Abend hier auf keine Fälle leer ausgehen.
Willig ließ sie ihren Blick über die tanzenden und trinken Leute in dem düsteren, bunt flacekrnden Licht schweifen und blieb schließlich auf einem jungen Mann hängen, der offensichtlich auch schon ein wenig etwas intus hatte. Diese Locken, seine Bewegungen, das Gesicht... er war süß, keine Frage. Kurzerhand leerte Ruby in einem Schluck ihren Gin Tonic, richtete sich auf und bewegte sich elegant zu ihm hin.
"Hallo Sweetie", lächelte sie ihm verführerisch zu, ihre roten Lippen ganz nah an seinem Ohr, damit er sie verstehen konnte. Ihre Stimme war tief, hatte etwas raues und rauchiges. Sie sprach langsam, aufreizend. Sie blickte ihm in seine wirren Augen. Ob er noch mehr als nur Alk intus hatte? Ihr war es ganz ehrlich egal. "Möchtest du tanzen, oder einen Drink?" Sie lächelte ihn leicht verführerisch an. Oh, er hatte wirklich etwas...etwas, das ihr gefiel..

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.09.2020 16:33.

Charlie

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Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Charlie am 03.10.2020 00:06

Meine Schicht im Supermarkt war gerade zu Ende, als ich an diesem späten Nachmittag auch schon überfallen worden war: Sean hatte mit vor dem Laden aufgelauert – genauer gesagt am Mitarbeitereingang – und mich mit einer, in seinen Augen jedenfalls, grandiosen Idee überrumpelt: Feiern gehen. Es war nicht so, dass das für mich nichts wäre – ab und ab ging auch ich gern einmal unter Menschen und auf die Straße und auch in einen Club, aber meistens verliefen solche Abende nicht allzu positiv, denn irgendetwas war ja immer. Und dann, nun ja, auch noch die anderen Menschen.
Aber das war an diesem Tag nicht einmal das schlimmste. Nicht die Vorstellung, vor anderen Menschen, die ich nicht einmal kannte, die jedoch sehr wohl über mich urteilen konnte, blank zu ziehen – und das nicht im wörtlichen Sinne, sondern sehr viel eher im übertragenen Sinne, was sehr viel schlimmer war –, sondern auch die Tatsache, was mir an diesem Tage wieder anhaftete. Nicht nur hatte mein cholerischer Chef sich heute wieder zu einer Glanzleistung aufgeschwungen und mich zu einem weiteren Wochenende Arbeit verdonnert, sondern mich vor einer alten Frau, einer Frau mit Kind und einem älteren Herren zur Schnecke gemacht. Obendrein waren die drei in diesem Moment zwar sehr mitleidig um die Ecke gekommen, aber im nächsten Moment hatten sie sich auch schon als die schlimmsten Kunden meines Lebens herausgestellt – und hatten mich kurzerhand selbst zur Schnecke gemacht, nur weil es dies im Geschäft nicht gab oder ich ihnen bei jener Frage nicht helfen konnte...
Mir selbst den Nacken massierend hatte ich nur den Kopf geschüttelt und war bereits auf dem Weg zur Bushaltestelle gewesen, Sean vollkommen enttäuscht zurückgelassen. Doch er war ein Meister des Balatscherns und hatte schließlich nur weiter auf mich eingeredet – immerhin war es die erste Party seit einer ganzen Weile, die endlich wieder stattfinden würde und all solche Gründe...Und ich hatte ein zu gutes Herz. Noch immer niedergeschlagen und vollkommen erschöpft hatte ich schließlich eingeschlagen – seufzend und die Augen verdrehend, verstand sich – und er hatte versprochen, mich am Abend abzuholen...Ich hatte nun quasi eine Verabredung, die ich nicht gewollt hatte...Einmal mehr...
Im Bus stand ich – hatte ich doch einer alten Frau meinen Sitz angeboten, die mich daraufhin mit ihrer Handtasche geschlagen hatte, weil sie noch gar nicht so alt sei...sich meinen Sitz aber dennoch unter den Nagel gerissen hatte – und schaute aus dem Fenster auf die vorbeirauschenden Häuser und Straßenzüge. Schon im Stehen wollten mir die Augen zufallen. Was hatte ich nur getan?!
Mit einem schmerzenden Rücken und gähnend hatte ich bald darauf die zerkratzte Tür zu meiner Wohnung aufgeschlossen – ein Hund hatte sich einmal einen großen Spaß daraus gemacht, sich dieser Tür anzunehmen und die rote Farbe auf den Boden zu schälen; es hatte ausgesehen, als wäre etwas vor meiner Tür verblutet, was mir bis heute irritierte und verängstigte Blicke meiner Nachbarn einbrachte, wenn man sich auf dem Gang begegnete – und in die Wohnung getreten. Ich rümpfte die Nase. Es roch nach Fisch und ungewaschener Wäsche. Eine witzige Geschichte, ha, wenn man über so etwas lachen konnte, denn meine Katze hatte sich einmal einen Fisch aus dem Aquarium eines Nachbarn stibitzt und war damit stolz wieder in meine Wohnung zurückgekehrt – nur war sie schlau genug gewesen, ihn mir nicht zu zeigen und hatte ihn versteckt...schlecht versteckt...unter einem Rad meines Schreibtischstuhls und als ich mit diesem durch die Wohnung fuhr, wurde der Fisch ein Teil meines Teppichs, und sein Geruch ein Teil des hier herrschenden Odours. Und wegen der Wäsche: Meine Waschmaschine ließ sich nur bedienen, wenn ihr der Sinn danach stand.
Ich griff nach einer Parfumflasche, die im Eingangsbereich stand und sprühte damit einmal kräftig in die Luft – schon besser!
Im nächsten Augenblick war ich dann auch schon auf dem Sofa zusammengebrochen. Mautzend kam Louie auf die Couch gesprungen und trampelte auf meinem Bauch herum. Ich zuckte etwas zusammen und streichelte ihn und er streckte sich schnurrend meiner Hand entgegen. Und es dauerte nicht lange, da war ich auch schon eingeschlafen...
Minuten vergingen, eine halbe Stunde, eine Stunde...und noch ein weitere. Ich wusste am Ende nicht mehr, wie lange ich vor mich hingedöst hatte, doch ich hatte auch nicht auf die Uhr geschaut. Es war aber bereits dunkel vor den Fenstern, als ich die Augen wieder öffnete und wieder klarer vor mich hinschaute. Doch irgendetwas regte sich in meinem Hinterkopf. Hatte ich nicht noch etwas vor?
Scheinwerfer fuhren langsam an meinem Fenster vorbei und ein Automotor wurde leiser, der Wagen hielt.
OH MEIN GOTT!
Ich sprang vom Sofa und Louie quietschte auf, als er von meinem Schoß auf den Boden fiel und sich erst einmal sortieren musste, nicht wusste, was Sache war.
Ich stürzte ins Bad. Wieso hatte ich ihm das noch gleich mal versprochen? Wieso hatte ich zugesagt? Aus dem Spiegel blickte mich ein heruntergekommener junger Mann an mit dunklen Augenringen, einem eingewachsenen Bart und verwirrten Haaren an. Aus seinem Blick sprachen Frust und Unwille. Vor dem Fenster wurde eine Autotür geöffnet.
Mit einer Hand strich ich die Haare zur Seite und nahm mir eine Nagelschere – aus Ermangelung an besseren Ideen – und stutzte meinen Bart ein wenig, mich dabei auf das Waschbecken stützend, um dichter an den Spiegel heranzukommen. Doch als ich meine Hand bereits rutschen spüren, konnte ich auch nichts mehr daran ändern. „Aaargh!", schrie ich auf, als die Klinge der Schere über meine linke Wang fuhr, die Haut aufriss und sogleich Blut auf mein T-Shirt tropften und ebenso ins Waschbecken. Ich stolperte zum Toilettenpapier, um mir davon etwas auf den Schnitt zu legen, geriet ins Straucheln, weil mein Fuß an einem Vorleger hängen blieb und verlor das Gleichgewicht – mein rechtes Knie prallte gegen die Toilettenschüssel und ich rutschte gegen die Dusche ab, schlug mir dabei meinen Ellenbogen und meine rechte Seite an. Jammernd, tobend und vor mich hin weinend hüpfte ich auf und ab, konnte mich noch an eine Wand lehnen und glitt an ihr herunter zu Boden. „VERDAMMT!", schrie ich durch zusammengebissene Zähne auf.
Es ertönten Schritte im Treppenhaus.
Wieso eigentlich nicht einfach hier sitzen bleiben? So konnte ich niemals das Haus verlassen? Aber vielleicht nun gerade erst recht? Um die Scheiße zu vergessen und sich einen schönen Abend zu machen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen!
Und so wusste ich nicht, was mich ritt, als ich wieder aufsprang und in Mein Zimmer hinkte. Wenn jetzt auch noch etwas mit meinem Knie nicht stimmte...! Doch ich biss die Zähne zusammen. Nur ein weiterer blauer Fleck und ansonsten nichts!
Aber leider wurde ich hier nur von einem Sachenberg empfangen. Was wollte ich sowieso anziehen? Ich hatte keine Ahnung. Ich hielt mich für halbwegs modisch, doch wenn es um speziellere Mode ging, hatte ich kein Händchen mehr. Eine Jeans? Gute Idee und dazu ein weißes Shirt mit einer Strickjacke? Oder doch eher ein Hoodie? Nachdenklich wog ich ab, während ich durch das Zimmer springend und hüpfend in meine schwarze Jeans kletterte. Schließlich wurde es das Shirt und die Strickjacke, die ich locker darüber warf, geöffnet und die Kapuze im Nacken liegend. Und dann noch...
Schnell huschte ich vor einen Spiegel und bog und schob meine Barthaare ein wenig, damit sie den Schnitt verdecken konnten, der so schnell nicht mit dem Bluten aufzuhören schien. Frustriert verzog ich das Gesicht und seufzte, als ich es im Schloss klicken hörte.
„Heeeey", rief Sean, als er die Tür aufschwang. Weshalb er einen Schlüssel hatte? Nun ja, man konnte ja nie wissen, was mit mir so los war und was mir wieder einmal so passierte, wenn ich allein war, und weil Louie keine Erste-Hilfe konnte und sich auch ansonsten nicht um mich kümmern würde (außer vielleicht mit der Leichenentsorgung zu beginnen – nichts für ungut), musste das wohl ein menschliches Wesen übernehmen. Und da ich mich da nur mit einem besonders gut verstand, war die Wahl nicht allzu schwer gefallen.
„Bist du fertig...?", fragte er noch bevor ihm seine Gesichtszüge entglitten. „Ist alles..." – „In Ordnung? Ja, natürlich!", gab ich hastig zurück, während ich mich halbwegs lässig an das Sofa lehnte, aber mich kaum auf dem angeschlagenen Bein halten konnte und leider feststellen musste, dass auch meinem Arm diese lässige Haltung nicht sonderlich zusagte. Ich konnte das nur mit einem unterdrückten Stöhnen kommentieren. Stark bleiben! Sean hob eine Augenbraue. „Okay..." Ich nickte daraufhin noch einmal bekräftigend. Oh, mein verspannter Nacken! „Na dann", sagte ich und schritt an ihm vorbei, meinen Haustürschlüssel in meine Tasche packend, das Portemonnaie greifend und mein Handy vom Stecker reißend – gerade so, als könnte ich es gar nicht erwarten.
Zum Glück verlief die nächste Zeit ruhiger für mich – wie immer eigentlich, wenn Sean in der Nähe war. Ob man es verstand oder nicht, er war so etwas wie mein Ruhepol. Okay, das verstand ich selbst nicht. Doch wenn er in meiner Nähe war, dann war alles immer entspannter.
Im Spiegel in der Klappe zum Blendschutz überprüfte ich während der Fahrt die ganze Zeit den Schnitt an meiner Wange. Er schien sich langsam zu beruhigen – wenigstens eine gute Nachricht. Mein Knie und mein Arm pochten aber immer noch heftig. Doch wir hatten es bald geschafft. Die Betonung lag dabei auf „bald" für „baaaaaaaaaaaaald"; die Schlange vor dem Club war lang wie in laaaaaaaaaaaaaang. Warten und...dabei...Stehen? Wieso nicht...? Mein Knie brachte mich nur jetzt schon um...und so. Aber was soll's...Das ließ sich immerhin nicht mehr ändern – und wenn wir feiern wollten, würden wir da durch müssen...
Und das gelang auch – und es dauerte auch nur eine Stunde! Und nein, ich war natürlich nicht sarkastisch!
Es tat sich nur ein Problem auf: Sean konnte gern rein. Nur ich nicht. Stöhnend und böse vor mich hin funkelnd sollte Sean reingehen und ich bat ihn sogar darum – man konnte es ja nicht ändern –, doch er blieb neben mir. Und diskutierte. Super. Welch ein wundervoller Abend! Doch während ich noch in böse Gedanken versunken, hatte Sean den Türsteher bereits so belatschert, dass er mich reinließ. Dieser Glückspilz...und auf den Mund war er auch nicht gefallen. Das musste ich immer wieder feststellen.
Und endlich waren wir drinnen. Und es war voll und dunkel und so viele Menschen und es roch nach Deo, Parfum, Schweiß und Alkohol. Eine Mischung, die die Hemmungen nahm, die Sinne benebelte und einen gleichzeitig so sehr weckte und so in diese Welt eintauchen ließ. Ich nahm einen kräftigen Hieb davon und wir bestellten uns Alkohol. Doch auch der konnte nicht sonderlich bei meinen Sorgen helfen. So gern ich nun aufgehen wollte, wenn ich schon einmal hier war, so sehr war ich auch gehemmt. Mein ganzer Tag hing mir nach und alle starrten sie den Kerl mit dem Schnitt an der Wange an und diesen hinkende Typen, der sich in den Club getraut hatte. Ich konnte ihre Blicke auf meiner Haut spüren; brennend wie Feuer und ätzend wie Säure. Und ich wusste, dass sie mich verurteilten und...Meine inneren Gedankenkreise wurden unterbrochen. Ein fremder Kerl hatte mich angesprochen, doch ich konnte ihn über die laute Musik hinweg nicht verstehen; er hatte mir etwas in die Hand gedrückt und in den Schummerlicht brauchte ich eine Weile bis ich verstanden hatte, dass es sich dabei um Pillen handelte. Nachdenklich sah ich dem Mann nach, der noch einige Leute ansprach. Ich hatte nicht viel Glück im Leben und wie hoch standen die Chancen, dass mich diese Zeug umbrachte – oder jedenfalls ins Krankenhaus beförderte? Ich war nie gut im Schätzen gewesen, doch das konnte sogar ich mir ausrechnen! Aber wie könnte das schlimmer sein als die Dinge, die ich bereits erlebt hatte, die mir sonst schon so im Alltag geschehen waren? Und so schluckte ich die Dinger und spülte sie mit ordentlich Alkohol runter. Sean hatte davon nichts mitbekommen; er war auf der Toilette gewesen.
Beinahe sofort verschwammen die Farben leicht vor meinen Augen und mir war, als hätte jemand die Schwerkraft hier drinnen ausgeschalten...Ich fühlte mich schwerlos und von jedem Ballast befreit! Und die Musik streichelte sanft meine Ohren und schmiegte sich an mich, fast, als bräuchte ich nur auf sie hören und würde mich ganz allein bewegen. Oh, da stand ich bereits neben dem Hocker und schob mich scheinbar schwebend durch die Menge und fand eine Stelle für mich. Sean behielt mich im Auge, etwas verwundert, und verblieb jedoch erst einmal an der Bar.
Und ich begann einfach, mich zu bewegen, folgten den Tönen, die mir den Weg zeigten und mich an die Hand genommen, mir zeigten wie es ging und was ich tun musste...Es war alles so einfach, so leicht, so schwerelos...Nie hatte ich mich ruhiger gefühlt.
Schon bald spürte ich jemanden ganz dicht bei mir, die Lippen dicht an meinem Ohr hatte sie mich angesprochen, mich Sweetie genannt. Ich schmunzelte und drehte leicht den Kopf. „Aber ich tanze doch schon", gab ich zurück und kicherte leicht. „Schau wie leicht das geht; einfach nur..." Ich schwang etwas von einer Seite zur anderen. „Die Musik zeigte es einem." Oh ja, ich war so drauf. Und ich hatte mich nie besser gefühlt!



Leute fragen mich: "Ist das dein Leben?" Ja! Das ist mein Leben! Mein Leben hat Probleme, aber möchte das nicht einsehen! Es ist ständig besoffen, dauernd schlecht gelaunt. Erst schlagen, dann reden. Mein Leben ist auf Stress aus! Also mach die Tür zu! Pyscho auf dem Pausenhof. Dein Leben geht gut voran, mein Leben geht auf mich los! Ohne irgendeinen Grund, kein Plan warum. Ich schwöre, mein Leben bringt mich irgendwann um! Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Und egal was ich tu, mein Leben bleibt ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Ich beschwer mich gar nicht mehr darüber im Regen zu stehen. Ich hab mein Leben lang versucht, meinem Leben aus dem Weg zu gehen! Ich will keinen Streß, versuch den Ärger zu vermeiden, Doch mein scheiß Leben kann mich eben nicht leiden! Ich hab zu wenig Geld (und der Monat zu viel Tage!) Die Mahnugen im Briefkasten wechseln ihre Farbe. Meine Ex wirft mich aus meiner Wohnung raus. Macht nichts. Es läuft fantastisch! Mein Leben hasst mich!

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Sharon
Gelöschter Benutzer

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 04.10.2020 14:24

Der Mann lächelte sie an.
Okay, er hatte definitiv noch etwas extra intus, zusätzlich zu Alkohol. Aber er wirkfte, befreit, und glücklich und frei. Der Schnitt auf seiner Wange war durch den Bart, die blitzenden flackernden Lichter und die gleichzeitige Dunkelheit kaum zu erkennen und es spielte auch keine Rolle. Er strahlte etwas sehr tiefes aus, was Ruby anzog, was sie anmachte und dem sie nur zu gerne auf den Grund gehen würde. Tatsächlich hätte sie auch keinerlei Probleme damit, ein wenig von dem zu probieren, was auch immer er wohlg enommen haben mochte, aber das kontne sie nicht. Leider leider trg sie nicht die alleinige Verantwortung an diesem Körper und es war einer der Regeln dieses Systems, dass sie keine Drogen nehmen würden. Daran würde sie sich also wohl oder übel halten.
"Ja, ich sehe es", antwortete Ruby mit ihrer verruchten Stimme. Wie von selbst begann sich nun auch ihr Körper zu den Bässen der Musik zu bewegen. Ließ sie, die Hüfte zuckend in die Knie gehen, dann wieder aufreizend nach oben, den Blick unablässig in die weit geöffneten Pupillen der Person vor ihr gerichtet, das Glänzen in seinen Augen, das zusammenhanglöse Strahlen auf seinen Lippen.
Wieder war sie bei ihm flüsterte ihm ins ohr, berührte seinen Körper, strich mit ihren Händen gleichsam seinen Hals entlang, verband ihre Finger in seinem Nacken. Unerschrocken. Willig. "Dann lass uns zusammen dazu tanzen", hauchte sie.
Sie spürte es in ihrem Unterleib kribbeln, sie wollte diesen Abend Sex und sie zweifelte nicht daran, auch zu ihrem Ziel zu kommen. Am liebsten mit desem mysteriösen, zugedröhtnen Kerl, den eine beeindruckende Aura umgab, auch wenn niemand anderes fähig zu sein schien, diese wahrzunehmen...

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Charlie

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Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Charlie am 06.10.2020 22:17

Es fiel mir schwer, auf der Tanzfläche einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn überhaupt bewusst etwas mit meinem Inneren anzustellen, mit meinem Geist, meinen Emotionen, doch ein Gedanke war ganz klar; wie in Leuchtbuchstaben geschrieben zog er sich als langer Schriftzug vor meinem inneren Augen über die Bühne meines Denkens...Ich hatte mich noch nie so frei gefühlt, so gut und ganz und gar wie ich selbst...Noch nie war ich so aus mir gegangen und noch nie war mir die Welt um mich herum so egal wie in diesem Augenblick und noch war es mir so leicht gewesen, einfach...loszulassen...
Und ich konnte mir ein weiteres Lächeln nicht verkneifen, als ich ihre Antwort hörte. Um genau zu sein, lächelte ich eigentlich die ganze Zeit unablässig vor mich hin – nur dann und wann immer mal wieder ein wenig mehr oder etwas weniger.
Die Frau tanzte mit mir. Und die Fremde konnte gut tanzen, wirklich gut. Sie tanzte mich an und es gefiel mir, wie sie aus sich selbst dabei herausging, wie sie sich dabei öffnete. Es war, als könnte man nun Bände aus ihr herauslesen und wüsste, mit wem man es zu tun hatte. Oder erschien es nur mir so in diesem Moment? Ich konnte es nicht genau zu sagen...und es war mir auch gar nicht wichtig, darauf tatsächlich eine Antwort zu finden...mir ging es nur um die Sache an sich, um den Moment und dass ich in ihr lesen konnte, was ich eben erkennen konnte. Ob es ein anderer konnte, ob dieser Gedanke überhaupt objektiv war, stand auf einem anderen Blatt geschrienen und dieses Buch würde ich nicht öffnen, nicht heute – nicht hier und nicht jetzt.
Und doch konnte ich etwas in ihr lesen, das mir...nicht so gefiel. Es war wie ein missklingender Ton in einem ansonsten vollkommen perfekten und wunderschönen Lied...oder wie ein begabter Tänzer, der nur einen einzigen Fehltritt getan hatte...Irgendetwas zerstörte das Gesamtbild; ein falscher Stich des Rotes, weshalb man den Farbton nicht mehr nachempfinden konnte, mit dem man gestern noch begonnen hatte, den Sonnenuntergang zu malen...Es war ärgerlich und tat der Schönheit des Moments absoluten Abbruch...und dennoch wollte man nicht aufhören, denn die Perfektion des Restes sorgte für eine viel zu starke Anziehungskraft, um die Sache zu verwerfen...
Ich wusste nicht, ob es die Drogen waren, die da aus mir sprachen oder mein absonderlicher zusätzlicher Sinn für eine gewisse Schönheit in der Welt – selbst für Dinge, die jeder Mensch sofort als abscheulich und abstoßend abtun würde; mein eigenartiges Gespür für ein Licht in der Welt, dass den allermeisten anderen Menschen niemals ihren Weg durch die Welt leuchten würde, selbst wenn sie danach suchten.
Und ich ließ zu, dass sie ihre Arme um meine Schulter legte und dicht an mich gedrückt mir tanzte, auch wenn darin etwas schlimmes lag, das ich nicht weiter benennen konnte, doch mein Gefühl sagte es mir sehr deutlich, wenn auch langsam und hallend und ferner als sonst aufgrund der Drogen.
Ich legte den Kopf etwas schief und musterte sie, während wir beide uns bewegten und der Takt der Musik durch unsere Glieder fuhr, die Melodie durch uns hindurch strömte und unsere Körper im festen Griff hatte. Sie war eine wunderschöne Frau. Und doch erschien es mir, als trüge sie eine Maske; wie ein zweites Gesicht auf dem eigenen. Nein, mehr wie ein zweiter Schein unter dem echten Gesicht. So als wären sie nicht ganz eins, das fleischliche Gesicht und der leuchtende Schatten ihrer Seele. Nicht vollkommen kongruent.
Es hatte eine faszinierende Wirkung auf mich. So neu, so eigenartig. Und so schön anzusehen.
„Du bist wunderschön", rief ich dann schließlich über die Musik hinweg, ohne groß darüber nachzudenken, und war dabei dicht an ihr Ohr gekommen, damit sie mich überhaupt verstehen konnte. Sie war so schön, dass man sie küssen wollte, aber nicht auf die Weise, wie es die meisten verstehen würde. Man wollte sie auf eine Weise küssen, dass man ihr ganz nah sein wollte, dass man sie spüren wollte – und zwar einer der sensibelsten Stellen des Körpers, den Lippen...Auf keine romantische Weise, auf keine platonische Weise, einfach...aus eine körperliche Weise jemanden spüren, dem man nah sein wollte. Einfach, weil es ein anderer Mensch war, jemand, der einem gefiel und der etwas hatte, weshalb man ihn nicht mehr loslassen wollte...einem anderen menschlichen Weisen auf eine Weise nahe sein, die einem die meiste Kraft schenken konnte. Es so sensibel und differenziert spüren wie man es sonst niemals könnte...das Pulsieren des Blutes in den Adern, die feinen Härchen auf der Haut und feinste Unebenheiten des Körpers...
Doch ich ließ es schließlich bleiben und betrachtete sie nur weiter. So etwas hatte ich noch nie empfunden.



Leute fragen mich: "Ist das dein Leben?" Ja! Das ist mein Leben! Mein Leben hat Probleme, aber möchte das nicht einsehen! Es ist ständig besoffen, dauernd schlecht gelaunt. Erst schlagen, dann reden. Mein Leben ist auf Stress aus! Also mach die Tür zu! Pyscho auf dem Pausenhof. Dein Leben geht gut voran, mein Leben geht auf mich los! Ohne irgendeinen Grund, kein Plan warum. Ich schwöre, mein Leben bringt mich irgendwann um! Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Und egal was ich tu, mein Leben bleibt ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Ich beschwer mich gar nicht mehr darüber im Regen zu stehen. Ich hab mein Leben lang versucht, meinem Leben aus dem Weg zu gehen! Ich will keinen Streß, versuch den Ärger zu vermeiden, Doch mein scheiß Leben kann mich eben nicht leiden! Ich hab zu wenig Geld (und der Monat zu viel Tage!) Die Mahnugen im Briefkasten wechseln ihre Farbe. Meine Ex wirft mich aus meiner Wohnung raus. Macht nichts. Es läuft fantastisch! Mein Leben hasst mich!

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Sharon
Gelöschter Benutzer

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 09.10.2020 15:34

Es war ein ganz eigenes Zusammenkommen der Gefühle. Ruby liebte die Sinnüberflutung. Sie liebte es, im Mittelpunkt zu stehen, sie liebte diese heißen stickigen und lauten Orte voller MEnschen, wo jeder dicht an dicht tanzte, wo man intim wurde, mit Leuten, die man kaum kannte, doch die man begeherte, wo man sich zwischen Alkohol und Dunkelheit kennenlernte, seine Körper erkundete und einfach alles in einem einzigen, im Tageslicht kaum mehr anchvollziehbaren Rausch stattfand.
Das war ihre Welt. Und warum? Weil die anderen nicht damit umgehen konnten. Sie waren solche Langweiler. Doch Ruby...Ruby liebte das hier, Ruby übernahm gerne das sexuelle BEgeheren, die sexuellen Spielereien, sie machte gerne neue Bekanntschaften und ging nur allzu gerne mit Freunden wie mit Fremden feiern. Dabei war sie nicht naiv. Sie war klug, sie genoss es einfach nur und verarbeitete damit all dei Unterdrückung,w elche sie selbst in ihrer Jugend erfahren ahtte, welche nun hier aber nicht mehr die geringste Rolle zu spielen hatte. Hier, eng an eng mit de, jungen bärtigen Mann, der auf Drogen war, genoss sie jede einzelne Sekunde, jeden einzelnen tiefen Bass der Musik, der durch ihre Körper drang, sie absolut synchron virbieren ließ und die Luft mit Spannung versetzte. Sie hatte hunderte Begeheren ins ich aufflammen, hunderte kleine Flammen der Lust, welche sie befriedigen wollte, zu der sie hunderte Ideen hatte, welche sie nur allzu gerne umsetzen wollte. Allein in seine Augen zu blicken, seine Lippen, die Wunde an seiner Wange und diese glänzenden Augen, die zu leuchten und gleichzeitig so viel zu verbergen schienen.
Verdammt, es machte sie an.
Und dann, nach einer unbestimmten Zeit des Rausches der Musik, des Rauches des Tanzes, der ihre Lust und ihr Begehren nur immer weiter steigen ließ, langsam aber stetig, verlangend und brennend, da rief er ihr schließlich ein Kompliment zu, welches ihr sofort ein breites Grinsen beschräntke auf ihren rot geschminkten Lippen. Ihr Herz hämmerte ihr lustvoll in der Brust. Mit schlangen Fingern fuhr sie ihm durch das länger gewordene Haar am Hinterkopf hinunter in seinen Nacken, zog ihn dann mit ganz sanftem Druck zu sich und legte ihre weichen Lippen kurzerhand auf die seinen, ihr dünner Körper drückte sich an den seinen. Sie wollte ihn einfach nur spüren, ihn einfach nur erleben, das Brennen in sich einfach nur befriedigen...

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Charlie

27, Männlich

FSK 18 Anderes Wesen flexibel schwul homoromantisch Geübter erfunden

Beiträge: 35

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Charlie am 10.10.2020 00:25

Oh, die Musik ging mir durch Mark und Bein und übernahm die Kontrolle über meinen Körper – und das war überhaupt nicht schlimm. Endlich konnte ich mich einmal einer Sache hingeben...ohne Angst und ohne Stress und ohne den Druck, das Ruder sofort wieder an mich zu reißen, weil ich die Konsequenzen fürchtete, wenn ich einmal nicht alles unter Kontrolle hatte.
Doch in diesem Augenblick fühlte ich mich so wunderbar gelöst und frei und unabhängig. Ich hatte keine Angst, was geschehen könnte, was werden könnte – es war mir egal. Denn was auch immer geschah, das geschah, das konnte ich sowieso nicht im Hier und Jetzt kontrollieren. Ich gab mich viel zu oft der Illusion hin, dass ich die Dinge steuern konnte und verhindern konnte, was geschehen sollte. Denn am Ende konnte das niemand und wir alle waren der Spielball des Schicksals. Und das war nichts Schlechtes. Man musste diese Tatsache lediglich akzeptieren und hinnehmen und schon wurde alles einfacher...
Ich seufzte leicht, während ich so dicht mit ihr tanzte und ich hatte das Gefühl, das bei diesem winzigen Laut alle Bedenken meinen Körper verließen, die mich nachts wachhielten und mir meine Tage zur Hölle machten...zumindest für den Moment verließen sie mich und suchten das Weite. Irgendwann würden sie sicher zurückkehren, doch das wäre ein anderer Moment, dieser Augenblick war nicht jetzt!
Ich bewegte mich einfach zu der Musik und ließ sie gewähren, als sie mich berührte, die Arme um mich legte, fuhr mich durch das Haar und betrachtete mich einnehmend. Was für ein wunderschönes menschliches Wesen...Wie oft wir unglaubliche Schönheit vor Augen hatten...und sie einfach an uns vorbeiging, weil wir sie nicht verstehen, nicht begreifen konnten...Doch ich glaubte, sie zu verstehen. Ich sah viele schöne Dinge, Tag ein, Tag aus. Und ich versuchte, sie mir alle einzuprägen und sie auf Papier zu bringen. Doch so ganz würde das niemals dem Original entsprechen. Niemals könnte ich wirklich einfangen, was ich hier vor mir sah...Niemals könnte ich auf dem Papier bannen, wie sie von einem Lichtschimmer ergriffen war, der sich neben ihrem Körper bewegen zu schien, die Umrisse nicht ganz ausfüllte – hier drüber stand, dort nicht bis an die äußeren Grenzen heranreichte. Sie hatte nichts himmlisches, nichts göttliches und doch..wirkte es, als hätte ich ein ganzes Pantheon der Menschlichkeit vor mir...So viel unterschiedliches Leben, solch unterschiedlichen Energien...in einer einzigen Person. So verstörend anziehend, so wundervoll abstoßend und eigenartig. Als tanzte ich mit einem Wesen aus einer anderen Welt, auf die wir anderen keinen Zugriff hatten...
Ich gab dem sanften Druck nach, den ich im Nacken spürte und spürte, wie ihre roten Lippen sich mit angenehmer Stärke auf meine Lippen drückten...Sanft und doch mit einem gewissen Nachdruck...Sie küsste mich und irgendwie küsste ich auch sie...wir küssten uns. Kein unangenehmes Erlebnis und ein so wunderschöner Moment, doch etwas daran war nicht richtig. Dieser Unstimmigkeit mit der Umgebung, mit allem anderen, das in mir vorging und das um uns herum geschah, die war nicht verschwunden. Die Anomalie in diesem Tanz zweier Körper und unendlichen Seelen. So schön sie auch war, sie hatte ihren Höhepunkt erreicht und ich löste mich sachte von ihr und schüttelte leicht den Kopf. Ich wollte den Moment nicht zerstören, doch er sollte hier scheinbar sein Ende finden, denn...so ging das nicht. Ich wollte ihr nicht auf die Weise nahe sein, auf die sie mich begehrte und sie konnte mir kein Partner auf die Art sein, die ich mir herbeisehnte. So sehr wir uns ergänzten und so gut wir zusammenpassten, einige Ecken und Kanten passten nicht. Überhaupt passte es vermutlich nur an diesem Abend, unter dem Drogeneinfluss, in den tanzenden Lichtern, zwischen dem Geruch nach Schweiß und Alkohol und Trockennebel und dieser einzigartigen Atmosphäre von vielen, vielen Menschen, die miteinander, füreinander und gegeneinander zu stehen schienen. Ein Liebesreigen für die Götter von Musik, von Ekstase und Leben...
„Ich mag keine Frauen", bildete ich mit dem Mund die Worte und hoffte, dass sie sie verstehen konnte, doch ich brachte keinen Ton heraus, denn ich trauerte um den Moment um uns...um die wenigen Minuten, die wir miteinander verbracht hatten und die so schön gewesen waren, dass sie für eine Ewigkeit gereicht hätten. Dieser Augenblick schien vergangen zu sein, denn ich hatte ihn zerstört. Ich fühlte mich schuldig und meine Gefühle überschlugen sich. Ich konnte der wunderschönen Frau nicht bieten, was sie sich wünschte, auch wenn sie sich bereits auf mich eingestellt hatte und sie sich unter all diesen tanzenden und feierenden Menschen ausgerechnet mich ausgesucht hatte. Was sie wohl dazu bewegt hatte? Was hatte sie geritten, mich zu wählen und sich damit selbst zu verletzen?
Und ich hatte etwas so wundervolles verdorben; etwas, das es in unser beider Leben vermutlich nie wieder geben würde und konnte dennoch nur da stehen und sie betrachten. Wie die flackernden Lichter ihrer Haut streichelten und mit ihren hochroten Lippen spielten, die eben noch weich und sanft und warm auf meinen gelegen hatten. Und wie sich die Farben in ihren Augen spiegelten, die so tief wirkten, dass sie wohl unglaubliche Geschichten erzählen konnten, wenn man nur lange genug in die hineinsah und abwartete...es zuließ. Und ihren schmalen Körper, der einer Fee gehören könnte, wenn man sie so flüchtig hatte berühren und spüren dürfen wie ich eben noch...
Eben noch wie auf Engelsschwingen getragen, fühlte ich mich nun, als würde ich in ein tiefes Loch gesogen. Der Moment meines Lebens, zunichte gemacht von dem, was ich war...



Leute fragen mich: "Ist das dein Leben?" Ja! Das ist mein Leben! Mein Leben hat Probleme, aber möchte das nicht einsehen! Es ist ständig besoffen, dauernd schlecht gelaunt. Erst schlagen, dann reden. Mein Leben ist auf Stress aus! Also mach die Tür zu! Pyscho auf dem Pausenhof. Dein Leben geht gut voran, mein Leben geht auf mich los! Ohne irgendeinen Grund, kein Plan warum. Ich schwöre, mein Leben bringt mich irgendwann um! Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Und egal was ich tu, mein Leben bleibt ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Ich beschwer mich gar nicht mehr darüber im Regen zu stehen. Ich hab mein Leben lang versucht, meinem Leben aus dem Weg zu gehen! Ich will keinen Streß, versuch den Ärger zu vermeiden, Doch mein scheiß Leben kann mich eben nicht leiden! Ich hab zu wenig Geld (und der Monat zu viel Tage!) Die Mahnugen im Briefkasten wechseln ihre Farbe. Meine Ex wirft mich aus meiner Wohnung raus. Macht nichts. Es läuft fantastisch! Mein Leben hasst mich!

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Sharon
Gelöschter Benutzer

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 15.10.2020 23:20

Es war ein großartiges Gefühl hier mit dem jungen Mann, dessen Namen sie noch nicht einmal kannte, zu tanzen, sich an ihn zu schmiegen, ihre Hände in seinen verschwitzten Nacken zu legen. Es war ein gutes Gefühl in seine Augen mit den erweiterten Pupillen zu schauen, die glasig waren, rötlich, ein Zeichen für Drogenkonsum, doch gleichzeitig fand sie es so unglaublich anziehend. Mit jedem Bass, der durch ihren Brustkorb und ihr Herzen fuhr, mit jedem Schritt, den sie machten und jeder Bewegung seines und ihres Körpers, wollte sie mehr zu ihm. Sie wollte ihn erkunden, wollte seinen Körper erkunden, wollte weitergehen, so viel weiter, wollte mehr bekommen, so viel mehr...
Und dann, als er ihr das Kompliment über ihr Aussehen machte...handelte sie. Auf so ein winziges Zeichen seines Entgegekommens hatte sie nur gewartet. Das hatte sie gebraucht. Sie legte die Lippen auf seine, schmiegte sich an ihn, schmeckte den Alkohol, der noch dort lag, ihre Finger fuhren durch seine feuchten dunklen Haare, was sie nicht im Geringsten abstieß, im Gegenteil. Sie drängte ihren dünnen Körper noch mehr an den Seinen, um alles mit allem zu erkunden, jeden noch so kleinen Centimter...
Sie erwartete, dass er es erwidern würde, erwartete seine Zunge, die um Einlass bat, dem sie ihm nur zu gerne erlauben wollte, sie wartete auf seine Hände auf ihrer Hüfte, auf ihrem Po, unter ihrem Kleid,...
...doch was sie bekam, war etwas ganz anderes.
Es war Entzug.
Sie spürte, wie er sich fort von ihr bewegte. Sie sah sein Kopfschütteln, den traurigen Blick, den er aufgesetzt hatte. Sie starrte ihn an, unverständlich, wollte sich im ersten Augenblick schon wieder ihm nähern, ihm ihren Kuss aufzwängen, denn die Leidenschaft brannte so sehr in ihr...sie wollte sie auf ihn übergehen lassen, wollte ihn spüren lassen, was sie spürte, wollte ihn bekommen, jetzt, hier... doch dann drang die Bedeutung seiner Wote in ihren Kopf vor. Langsam, bruchstückahft, sich nur ganz allmählich zu einem Sinn zusammensetzend.
Er war schwul.
Ach fuck! Frustriert und durchaus auch genervt wandte sie den Blick ab. Das konnte doch jetzt wohl nicht wahr sein!! Sie wusste, manch anderem wäre es egal, würde sich ihm trotzdem aufdrängen, bis er willig war, bis er dank der Droge denoch einen Steifen bekam und einfach die Situation ausnutzen, tun was er wollte. Doch das würde sie nicht, keinesfalls würde sie das tun. Sie hatte noch gut die Erinnerungen an ihre Kindheit, was ihr Bruder ihr alles angetan hatte, zu was er sie alles gezwungen hatte. Das würde sie niemals - niemals - jemand anderem antun.
Sie beugte sich zu ihm vor, dass ihre Lippen erneut dicht neben seinen Ohren waren. "Tut mir leid" Das waren die einzigen Worte ihrer tiefen ruhigen Stimme, ehe sie sich umwandte und einfach wieder in die Menge verschwand, ihn stehen ließ.
Sie war hypersexuell. Sie hatte Lust, ihre Intention für diese Nacht hatte sich durch die Abfuhr nicht im Geringsten verändert. Es tat ihr wirklich Leid um ihn, doch sie konnte und würde daran nichts ändern. Er sollte seinen Spaß haben in seinem Rausch und sie...sie würde einfach schauen, ob sie jemand anderen fand, der ihre Aufmerksamkeit erregte.

Tatsächlich fand sie jemanden. Ein Mädchen mit blau gefärbten Haaren und knallig rot geschminkten Lippen, die einen Drink in der einen Hand hatte, während sie mit geschlossenen Augen wie in ihrer eigenen Welt in der Menge tanzte. Nur ein Blick und Ruby wusste, dass sie es sein sollte. Und diesmal - diesmal hatte sie Glück. Es dauerte nicht lange, da tranken sie zusammen zwei oder drei Shots, tanzten ein wenig und kurze Zeit später fanden sie sich bereits knutschend an der Wand neben den Toiletten wieder.
Es turnte Ruby unaussprechlich an. Es zu tun. Hier. In aller Öffentlichkeit, direkt neben den Menschen, die in der Schlange warteten, sie beobachteten konnten, das Stöhnen von ihnen beiden hören konnen, beobachten konnten, wie jeweils die Hand der anderen unter dem Kleid verschwand, es hochdrückten, unter den Slip fuhren. Es war ein einziger Rausch aus Glücksgefühlen und Endorphinen, der sich mit der fernen Musik und dem Tuscheln der Leute, den dunklen flackernden bunten Lichtern verband. Nirgends anders wollte Ruby in diesem Augenblick sein, während sie die Fremde immer intensiver küsste, sich an sie schmiegte, diese den Kuss erwiderte, in sie eindrang, während die Finger der anderen an ihren Kitzler fühlten, ihn reizten, ihr Becken vorzucken ließen.
Zeit war unwichtig, Blicke waren unwichtig, alles war unwichtig. Es war ein einzigesr Rausch. Und irgendwann...irgendwann da sie fertig waren, grinsten sie sich an, zogen ihre Kleider wieder richtig und kehrten an den Thresen zurück, um noch einen Shot zusammen zu kippen. Dann verabschiedete sich die Fremde - Stacey, wie sie sich beim Weggang vorstellte (und ihr gleichzeitig einen Zettel mit ihrer Nummer hinschob) und mit einem anzüglichen und glücklichen Lächeln auf den Lippen schaute Ruby ihr nach. Sie warf einen Blick auf den Zettel. Sie wusste nicht, ob sie sich wirklich melden würde. Vermutlich eher nicht. Obwohl...sie war schon heiß gewesen. Und gut. Wer wusste es schon?
Mit einem süffisanten Lächeln steckte Ruby den Zettel einfach in ihre Handtasche, als ihr Blick erneut auf den Ausgang fiel, aus welchem Stacey gerade verschwunden war. Sie konnte den jungen Mann sehen, mit dem Dreitagebart und dem Schnitt auf der Wange, der auf Drogen war.. den jungen Mann, der ihre erste Wahl gewesen war, da er so etwas mystisches und tiefgründiges und einfach nur anziehendes hatte...der Mann, der schwul war...
Er sah gar nicht gut aus.
Nochmal sah Ruby kurz durch die Menge, doch ihre Lust war befriedigt. Sie zögerte noch einen winzigen Moment, doch dann konnte sie ienfach nicht anders, als ihm zu folgen. Ebenso wenig, wie sie die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf nicht ausstellen konnte, ob er nicht vielleicht doch Bi war, ob sich vielleicht nicht doch irgendwie...
Die kalte Luft draußen traf sie wie ein Schlag. Tief atmete sie sie ein, füllte ihre Lungen mit frischer nach der stickigen heißen Luft im Inneren. Ein leichter kalter Wind fuhr ihr durch ihre langen dunkelbraunen Haare, die ungewohnter Weise gelockt waren. Sie sah sich um konnte links von sich den Mann entdecken. Mit raschen Schritten holte sie auf.
"Hey...alles in Ordnung?", fragte sie. Noch immer war ihre Stimme tief ruhig und verrucht, doch das war sie immer. Sie konnte -  und wollte, ehrlich gesagt - nicht anders sprechen. Es war Teil ihres Charmes. Aus grauen Augen musterte sie ihn, eine Hand auf seine Schulter gelegt. Sie fühlte sich leicht dissoziativ, spürte andere der Alters in der Nähe, doch für den Moment war das nicht wcihtig. Sie bemühte sich, sich ganz auf den jungen Mann zu konzentrieren.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.11.2020 15:05.

Charlie

27, Männlich

FSK 18 Anderes Wesen flexibel schwul homoromantisch Geübter erfunden

Beiträge: 35

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Charlie am 07.11.2020 15:09

Wie schön es war, so dicht bei ihr, dass ich durch den Duft ihrer Parfums bereits eine sanfte Note von Schweiß wahrnehmen konnte; mein Körper dicht an ihrem und unsere Gesicht ganz nah beieinander. Wie wundervoll dieser Moment des Umeinanderkreisens gewesen war, wie das Hinfortschweben auf einer Wolke – so fern der Wirklichkeit, so weit weg von allen Problemen und Schwierigkeiten meines Lebens, so losgelöst und frei wie noch nie – so schnell musste es auch enden, denn es endete immer alles, wenn es am schönsten war, nicht wahr? Man konnte nicht ewig in Glückseligkeit schweben; wir Menschen waren dazu verdammt, sie immer nur ein wenig kosten zu dürfen, bevor uns unsere Probleme als Sterblicher und Irdische wieder einholten und wir wieder zurück auf den Boden der Tatsachen gezogen wurde, geradezu dort aufschlugen wie ein Komet. Ein unendliches Spiel mit der Ewigkeit und der Erlösung, die wir ja doch noch nicht erreichen konnten, wenn wir es denn jemals konnten...
Tatsächlich hatte es sich nicht schlecht angefühlt, sie zu küssen – auch wenn ich nicht genau sagen konnte, ob es sich dabei um die Worte der Drogen handelte oder um mein wirkliches Empfinden –, aber es hatte sich nicht so angefühlt, wie sie es sich wünschte, dass es sich für mich anfühlte...so wie es sich eben für sie anfühlte. Das konnte es nicht – und das tat mir so furchtbar leid. Ich liebte das Gefühl sie zu küssen, weil ich einer so großartigen und inspirierenden und energetischen Person so nahe sein konnte, so viel von ihr aufnehmen, ein Teil von ihr sein konnte, doch das hatte alles nichts mit Romantik, Erotik, Sex und Liebe zu tun, es war nicht einmal platonisch. Stattdessen war es vielleicht Bewunderung, oder aber etwas anderes, das aus mir sprach...dieser seltsame Sinn, der sich immer einzuschalten vermochte, wenn ich zeichnete oder bastelte oder an Skulpturen arbeitete...mein Sinn für das Schöne, das Ausgefallene, das Seltsame in der Welt. Künstler waren eine seltsame Spezies...
Und doch musste ich sie bald von mir stoßen und bemerkte, dass sie mit sich haderte, es noch einmal versuchen wollte, sich aber schließlich zurückhielt. Sie hatte sich abgewandt. Vielleicht las ich falsch aus ihr, weil ich ein Talent dafür hatte, die Dinge falsch zu verstehen und mich davon verletzen zu lassen, auch wenn sie ganz anders gemeint waren, oder ich verstand sie und sie handelte aus Verletzung....es tat ihr leid...Tat es ihr leid, dass ich schwul war?
Ich konnte nichts sagen, konnte ihr nur hinterher sehen und spürte noch den Hauch ihres Atems auf meinem nassgeschwitzten Gesicht und hatte den Hall ihrer leisen Worte in den Ohren, die so schmerzhaft darin umher schwangen, dass sie die Musik krachend zu übertönen schienen. Mochten es die Drogen sein, mochten es meine fragile Persönlichkeit und mein empfindliches Ego sein, aber der Moment war für mich zerstört; alles um mich herum wurde schwarz, der goldene Schein war verschwunden und die Musik schlich sich mir nicht mehr wie warme Düfte und Aromen in die Glieder und trieb mich zum Tanzen und zur Bewegung an, stattdessen tropfte sie auf mich herab wie heißer Teer, verbrannte mir die Haut und fraß sich seinen Weg bis tief in meinen Körper bis zu meinem Herzen; meine Brust schmerzte. Ich konnte mich nicht bewegen und trottete nur langsam über die Tanzfläche, um sie zu verlassen. Ich hatte bereits von Natur aus starke Stimmungsschwankungen, Ausbrüche von Angst und Wut und stolperte immer zwischen heller Aufregung und tiefer Trauer, doch die Drogen gaben mir an diesem Abend den Rest. Sie zerfraßen mich nun von innen heraus, verstärkten alles, was sie finden konnte. Und so wie sie zuvor die Vorfreude und die Glückseligkeit verstärkt und ins tausendfache intensiviert hatten, stärkten sie nun Selbsthass, Schmerz und Wut.
Mir wurde ganz bleiern zumute. Mit jedem Atemzug fiel es mir schwerer, richtig zu atmen – der Trockennebel, der Geruch von Alkohol, Schweiß und Sex gaben mir den Rest. Panisch sah ich mich um...die bunten Farben verschwammen vor meinem Gesicht und ich verlor die Orientierung. Überall ein Wirbel aus Farben und Lichtern, Gesichtern, Stimmen, dröhnende Musik, wummernde Beats, die mir in den Gliedern schmerzten.
Ich brachte ein ersticktes „Hilfe" heraus, doch niemand konnte mich hören, niemand beachtete mich. Niemand beachtete den verschwitzten Drogenabhängigen auf der Tanzfläche, der sich wild im Kreis drehte und sicher sowieso halluzinierte.
Oh, mein Kopf schmerzte so sehr, ich hatte so einen gewaltigen Druck in meinem Schädel, dass ich fürchtete, mir könnten jeden Moment die Trommelfelle platzen und die Augäpfel herausspringen! Ich legte mir die Hände auf die Ohren, als würde es etwas ändern können, und blinzelte wild.
Ich konnte nicht anders, ich musste hieraus und stolperte auf gut Glück vorwärts – irgendwo musste ja der Ausgang zu finden sein.
Auf meiner Suche rempelte ich mehrere Personen an, die sich beschwerten, aber nicht sonderlich stören ließen, ich bahnte mir meinen Weg bis ich von der Tanzfläche war und endlich etwas aus dem Licht war. Im dumpfen Schatten konnte ich mich ein wenig besser konzentrieren. Ich stützte mich an Säulen und Wände, weil ich nur taumelnd vorankam und fürchtete, ich würde stürzen, wenn ich es nicht tun sollte.
Und so tastete ich mich langsam voran und hatte schließlich auch den Ausgang ausfindig gemacht und fand meinen Weg nach draußen, am Türsteher vorbei, der mich nachdenklich musterte – soweit ich das einschätzen konnte. Doch trotz dem Rausch und des Durcheinanders in meinem Kopf wusste ich, dass ich so schnell nicht wieder nach drinnen gelassen werden würde – doch das war vollkommen in Ordnung für mich. Ich wollte nicht dahin zurück, an diesen chaotischen und albtraumhaften Ort, auch wenn ich wusste, dass es an den Drogen und dem Alkohol und besonders an meiner Gefühlslage gelegen hatte, was eben geschehen war, doch ich wusste auch, dass es wieder so kommen würde, wenn ich noch einmal wieder hineingehen sollte...
Oh, war die frische Luft ein Segen – und ein Fluch zugleich: Die kühle Nachtluft traf mich heftig im Gesicht und fühlte eisig meine Lungen. Ich riss die Augen auf und atmete scharf ein. Und auf einmal dreht sich alles und ich konnte mich nicht rechtzeitig halten, ich stolperte und stürzte auf meine Knie, hielt mich mit beiden Armen an einer Wand und drehte mich vorsichtig, um daran herunterzurutschen und erst einmal sitzen zu bleiben. Ich atmete schwer, doch das Gewicht der dröhnenden Musik und er schweren Luft aus dem Club war von mir gewichen – ich konnte freier Atmen und tat es in großen Zügen, sah zu, wie die Welt von der kalten Luft, die durch meinen Körper strömte, erneut vernebelt wurde, weil mein Gehirn sich schwer damit tat, es richtig zu verarbeiten.
Und dann war sie da...ich hatte die Schritte ihrer Absatzschuhe gar nicht früh genug gehört, so hatte sie mich überrascht, als sie nun auf einmal über mir stand...die junge Frau aus dem Club. In meiner Brust und in meinem Bauch zog sich alles zusammen... „Es...", setzte ich an, doch sie war schneller als ich und ich musste langsam den Kopf heben, um zu ihr aufsehen zu können, damit meine Augen sich immer wieder an das neue Bild anpassen konnten. War denn alles in Ordnung? Eigentlich nicht. Tatsächlich könnte es mir nicht schlimmer gehen, doch was machte das schon? Nachdenklich betrachtete ich sie; etwas hatte sich gewaltig verändert im Gegensatz zu ihrem Anblick, den ich im Club noch von ihr erlebt hatte. Und nein, es lag nicht an den leicht zerwühlten Haaren und auch nicht an den weiteren Falten in ihrem Kleid (fast so, als hätte sich jemand daran zu schaffen gemacht), auch wenn mir diese Hinweise sehr wohlwollend ins Auge stachen, es war etwas anderes...Es war die Tatsache, dass wir nicht allein waren...oder sie jedenfalls nicht: Es schien, als hätte sie mehrere Gesichter – und bei diesen Worten sprach ich nicht vom Doppelt- und Mehrfachsehen von Betrunkenen und Berauschten, nein, das meinte ich ganz und gar nicht. Nein, ihr Gesicht war umringt von goldenem Schimmer, mehrere Gesichter schienen sich von ihrer Silhouette trennen zu wollen und auch ihre Statur traf nicht ganz ihrer; ihre Züge waren leicht verschwommen. Es war, als würde sie von diesen Personen begleitet werden, als wären sie zu uns getreten, immer näher gerückt, immer weiter auf sie eingerückt, um...Ja, was wollten sie überhaupt? Sie sahen keinesfalls böswillig aus...nur anders. Goldenen Lichtgestalten, die sich von ihr zu trennen vermochten und dennoch immer näher zu kommen schienen.
„Wow", sagte ich nur, ehe mir schwarz vor Augen wurde und ich zur Seite sackte, mein Kopf unsanft auf dem kalten Asphalt aufkam...doch ich bekam davon schon nichts mehr mit...



Leute fragen mich: "Ist das dein Leben?" Ja! Das ist mein Leben! Mein Leben hat Probleme, aber möchte das nicht einsehen! Es ist ständig besoffen, dauernd schlecht gelaunt. Erst schlagen, dann reden. Mein Leben ist auf Stress aus! Also mach die Tür zu! Pyscho auf dem Pausenhof. Dein Leben geht gut voran, mein Leben geht auf mich los! Ohne irgendeinen Grund, kein Plan warum. Ich schwöre, mein Leben bringt mich irgendwann um! Mein Leben ist nicht cool, mein Leben ist ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Und egal was ich tu, mein Leben bleibt ein Arschloch! Dein Leben läuft gut, mein Leben läuft Amok! Ich beschwer mich gar nicht mehr darüber im Regen zu stehen. Ich hab mein Leben lang versucht, meinem Leben aus dem Weg zu gehen! Ich will keinen Streß, versuch den Ärger zu vermeiden, Doch mein scheiß Leben kann mich eben nicht leiden! Ich hab zu wenig Geld (und der Monat zu viel Tage!) Die Mahnugen im Briefkasten wechseln ihre Farbe. Meine Ex wirft mich aus meiner Wohnung raus. Macht nichts. Es läuft fantastisch! Mein Leben hasst mich!

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Sharon
Gelöschter Benutzer

Re: Charlie & Sharon ~ Party Named Life

von Sharon am 08.11.2020 15:31

Besorgt hockte sich Ruby vor den Mann. Ihre Augen wanderten über ihn. Dei verschwitzten dunklen Haare, die ihm an den schweißnassen Schläfen klebten. Die flatternden Augenlider, der Bart mit dem dunkelroten Schnitt auf der Wange, welcher nur halb verdeckt war. Er lag schlaff da, als wäre ihm jegliche Muskulatur seines Körper abhanden gekommen. Seine Haut war bleich, seine Lippen farblos, seine Augen zuckten wirr, mit winzigen Pupillen trotz der Dunkelheit um sie herum. Hilfesuchend blickte Ruby sich um, doch bis auf den Türsteher, der mit unmissverständlich finserem Blick klar machte, wie hilfsbereit er awr, war niemand zu sehen.
Ruby wandte sich wieder zu dem Mann um. Sie spürte wie sich Kopfschmerzen anbahnten, ein tiefer innerer Druck, als wolle er ihren Schädel zum bersten bringen. Der Mann versuchte etwas zu sagen, doch kein Wort drang hervor. "Hey...hey!", sagte sie nochmal nachdrücklicher. Trotz seines ungewaschenen und alkoholisierten Geruchs griff sie ihm unerschrocken an seinen Hals, um seinen Kopf zu halten, ihn ein wenig aufzurichten, klopfte ihm mit einer schmalen Hand leicht auf die Wange. "Hey! Nicht einschlafen, okay?" Ihre Stimme war nach wie vor tief, mit einem verruchten Touch, in die sich jedcoch auch Unbehagen schlich. Seine Augen flatterten kurz auf und dann wieder zu.
Oh verdammt! Was sollte sie den jetzt tun?
Ihr Herz begann immer schneller zu klopfen, seinen Standort ein wenig in Richtung ihrer Kehle zu verlagern, während das Dröhenn in ihrem Schädel immer weiter zunahm, ebenso wie das Gefühl des dissoziieren. Automatisiert kämpfte sie dagegen an - einfachl..weil man immer dagegen ankämpfte. Außerdem... was, wenn Lily oder Jamey fronten würden? Die würden den Mann hier einfach nur liegen lassen, und sich nicht um ihn scheren! Das konnte sie nicht verantworten!
Komm schon, hilf ihm, aufzustehen.
Die Stimme sprach zu ihr. Heathers Stimme. "Ja...ja", hauchte Ruby flüsternd, nickte zustimmend und griff dem halb bewusstlosen Mann um den Rücken, legte einen Arm um ihre Schultern und hievte ihm hoch. Seine Füße standen schräg, nur halb stabil beim Bodenkontakt als wüssten sie, was sie in der Theorie zu tun hatten, hätten aber die Umsetzung verlernt. Aber wenigstens stand er - das war ein gutes Zeichen!
Ruby spürte Heather. So dicht neben sich, als würden sie Hand in Hand gehen.S ie waren co-consciouness. Heather half ihr gerade - und Ruby war dankbar dafür.
Sie schluckte und begann den Mann, Schritt für Schritt in Richtung Straße zu führen, dessen Füße zu langsam und stolpernd mitkamen, während er angestreng keuchte, die Augen immer wieder auf und zu flatterten. Wir machen das zusammen, okay? Alles kein Problem, wir kriegen das ohne Probleme hin. Wir rufen ein Taxi, okay?
Rubys Blick, in die Leere gestarrt, fokussierte sich plötzlich wieder und überrascht merkte sie, dass sie bereits an der Straße angekommen war. Vorsichtig lehnte sie den Mann an die Häuserwand, während sie das Handy herauskramte und ein Taxi rief. Sie hatte keine Ahnung, wo er wohnte, also blieb nur, ihn mit zu sich zu nehmen. Natürlich barg das seine Risiken...aber sie konnte ihn einfach nicht sich selbst überlassen - nicht in diesem zustand! Und Heather sah das ebenso, dementsprechend...
Als das Taxi da war schafften sie (Heather & Ruby) den Mann in das Auto und nannten ihre Adresse. Die schwierigste Etappe war, die Treppe zu erklimmen, doch Schritt für Schritt und mit unglaublicher Anstrengung schafften sie es schließlich. Zwischendurch fronteten abwechselnd mal Heather richtig, dann Ruby wieder und wieder umgekehrt, doch die ganze EZti waren sie co-consciouness, steuerten den Körper gemeinsam, halfen sich gegenseitig.
Erst, als der Mann endlich auf dem Sofa gebetettet und Ruby abgeschminkt und fertig mit den Nerven unter der Dusche schwand, und der endlose Druck auf ihren Schläfen isn Unermessliche stief, wurde sie zurück gesogen.

Heather spürte das heiße Wasser über ihre Haut tropfen und atmete tief durch. Bei Gott, was füre in Abend. Da sie gerade nicht auf dem Schirm hatte, ob Ruby sich bereits gewaschen hatte doer nicht, seifte sie sich nochmal komplett ein, spülte es mit dem heißen Wasser ab und trat aus der Dusche. Es war unebschreiblich merkwürdig in einem körper zus ein, der so weiß und so zierlich war wie dieser - war sie doch in der Inner World schwarz und recht korpulent. Nachdem sie sich bettfertig gemacht hatte ging Heather nochmal ins Wohnzimmer zu dem jungen Mann, der schlafend und völlig erschöpft wie erschlagen da lag. Mitleid regte sich in ihm. Sie würde Sharon und den anderen noch eine Nachricht schreiben müssen, damit sie sich nicht zu sehr erschreckten, wenn plötzlich ein fremder Mann in ihrer Wohnung lag - vorausgesetzt, am nächsten Morgen würde nicht mehr sie fronten.
Sie konnten sich das schließlich nicht aussuchen.
Mütterlich deckte sie den jungen Mann mit einer dünnen Decke zu, drehte die Heizungein wenig hoch, da er sich völlig unterkühlt anfühtle unds chrieb dann auf einen kleinen Zettel ganz grob, was Sache war. Diesen deponierte sie - ganz in Gedanken - auf dem Wohnzimmertisch - ehe sie dann endlich selbst ins Bett verschwand. Hoffend, dass dem jungen Mann bald besser ginge und der morgige Tag kein völliges Drama bringen würde (nicht auszudenken, wenn der arme James fronten würde...)
Kaum lag Heather im Bett und hatte sich afrikansiche Musik auf die Kopfhörer gelegt, war sie auch schon ins Reich der Träume abgeglitten...

Sharon wachte auf. Kopfschmerzen pochten unter ihrer Schädeldecke, sie fühlte sich wie mit dem Hammer bearbeitet. Müde blinzelte sie aus verklebten Augen und richtete sich auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es 9 Uhr war. Bitte was?! So spät??
Sie versuchte sich daran zu erinnern, was sie als letztes auf dem Schirm ahtte und was sie vom vergangenen Tag noch wusste. Sie hatten am Abend mit ihren Kommilitonen feiern gehen wollen und sie hatte sich dafür fertig machen wollen und dann...
Sharon seufzte erschöpft, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Tja, dann war da die nur allzu bekannte Leere. Sie ging hinüber zu ihrer Tasche, die neben ihrem Tisch auf dem Boden stand und holte ihren Notiz-Block heraus. Doch...es war kein Eintrag dazu gekommen. Na großartig! Wie sie es einfach liebte, wenn ihre Alters vergaßen, da rein zu schreiben! Grr!!
Sie konnte nur vermuten, dass Ruby gefrontet war. Ruby liebte es, zu feiern. Hoffentlich hatte sie nichts allzu peinliches angestellt. Obgleich die Kopfschmerzen... gut, Kopfschmerzen waren nichts besonderes, die hatte sie häufig (v.a. begünstigt, wenn sie öfter am Tag oder hinterinander switchcten), aber diesmal kontne esdurchaus auch vom Alkohol sein, den Ruby sicher getrunken haben würde.
Sie wusste es nicht.
Sie gähnte breit und tappte in die Küche, wo sie sich einen Kaffee aufsetzte. Kaffee war das wichtigste an einem Morgen. Wenn sie die erste Tasse intus hatte, würde sie sich mit der zweiten anihren Laptop begeben und wohl einen Film schauen. Es war Sonntag, sie hatte den ganzen Tag Zeit und sie verspürte große Lust, mal wieder eine Filmkritik zu schreiben.
Eigentlich könnte sie ihren Laptop schonmal aufbauen.
Arglos schritt Sharon ins Wohnzimmer, um ihren Laptop aus der zugehörigen tasche zu holen - und erstarrte. Ihr Herz fiel mehrere Meter weit in die Tiefe, ihre Augen waren aufgerissen.
Auf dem Sofa lag jemand!!!
Ihr Herz begann in ihrer Kehle zu rasen, am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre hinausgestürmt, geflohen, einfach nur weg. Aber... das hier war ihre Wohnung! Was zur Hölle war gestern nur passiert??!
Sie schluckte nervös und näherte sich langsam dem Schlafenden. "Mann ey, Leute!", flüsterte sie leise. Dass die nicht wenigstens hatten Bescheid sagen oder eine Notiz hinterlassen können! (Heathers beschriebenr Zettel war in der Nacht durch einen leichten Windhauch geflogen und von Sharon bisher überhaupt nicht registriert worden).
Der Mann so völlig erledigt aus. Sharon schluckte und streckte vorsichtig einen Arm aus, um ihn ganz seicht an der Schulter zu berühren, wobei ihr Herz vor Panik immer schneller zu rasen begann. "Äh...hallo?", fragte sie, ihre Stimme fast eine Oktave höher als gewöhnlich.
Denn...wer fand schon gerne einen Wildfremden beim Aufwachen in seiner Wohnung vor, ohne die geringste Ahnung davon zu haben, wie dieser dorthin gekommen war??

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