Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022) (zwangscut)

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Alina
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Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022) (zwangscut)

von Alina am 19.05.2022 12:00

Ivanny "Ivy" Natalie Turner & Alina "Lina" Emilia Bishara Garcia



Nachdem Ivy im November von einem oder einer Unbekannten Drogen injeziert bekommen hat, hat sie sich nach Amarillo, Texas zurück gezogen und meldet sich bei niemandem. Reagiert auch nicht auf jegliche Versuche der Kontaktaufname. Woraufhin Alina, die sich große Sorgen macht, im Dezember beschließt auf eigene Faust nach Amarillo aufzubrechen und nach ihrer Mutter zu sehen. Die sie, nachdem sie doch erst von ihr erfahren hat und sie endlich in ihrem Leben hat, nicht schon wieder verlieren möchte!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.04.2023 15:09.

Alina
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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Alina am 19.05.2022 16:15

Verrückt, es war wohl nicht das schmeichelhafteste Wort das einem einfallen konnte aber ein Wort das es besser beschrieb wollte Alina beim besten Willen nicht einfallen für die vorherrschende Situationen in den vergengenen Monaten. Nicht nur hatte die junge Frau nach fast 17 Jahren ihre leibliche Mutter wieder zu Gesicht bekommen, sondern auch ihren Schulabschluss gemacht und einen wirklich tollen Jungen kennen gelernt. Ehrlich gesagt hatte Lina mit keinem von beidem wirklich gerechnet und das auftauchen von Ivy hatte durchaus für ordentlich dicke Luft gesorgt. Aber natürlich war dies des Chaos in ihrem Leben noch lange nicht genug gewesen - wie so oft - denn immerhin war ja bereits ihre Geburt nich ohne Chaos und Komplikationen verlaufen. Warum hätte es also plötzlich anders sein sollen? Alles in allem war Chaos wohl so ziemlich ein konstanter Zustand in ihrem Leben. Denn es herrschte schon immer ein gewisses Chaos in ihrem Kopf, es kam schließlich nicht von ungefähr das sich die junge Frau schon seit ihrem 6. Lebensjahr in Therapie befand. Erst wegen ihrem toten Zwilling und dann auch noch wegen diesem Feuer, ihrer Essstörung und ihren Phobien. Das mit dem Feuer konnte sie ja auch noch nachvollziehen, schließlich wäre sie fast verbrannt. Das mit den Katzen allerdings... dass war ihr ein echtes Rätsel. Aber gut, es war eben wie es war und Murphy war mindestens genau so süß, wie so ein kleines Kätzchen. Darum ging es allerdings auch nicht, denn es war mittlerweile Dezember, es ging auf Weihnachten zu und Ivy hatte sich nach einem Zwischenfall im November nach Amarillo in Texas zurück gezogen. Seitdem erreichte sie neimand mehr und ihre Mutter hatte auch auf keine ihrer Kontaktversuche reagiert. Natürlich war der Vorfall unschön gewesen aber Alina hatte ihrer Mutter doch geglaubt, ja sie kannte die Frau nicht wie ihr Vater nicht müde geworden war zu betonen aber sie hatte es einfach im Gefühl gehabt das Ivy nichts mehr mit Drogen am Hut hatte, dass sie sich wirklich geändert hatte und ihr Interesse an Alina groß gewesen war. 
Weshalb Alina sich mittlerweile auch große Sorgen machte, womöglich hatte diese Injektion Ivy ja in einen Rückfall getrieben? Was natürlich schrecklich wäre aber es wäre dann definitv nicht die Schuld ihrer leiblichen Mutter. Es war ja nun auch nicht gerade so als würde die Blondine nichts auf die Meinung von Bayek geben oder als wären ihr die Sorgen ihres Vaters egal. Nur vertraute sie auch sehr auf ihr Bauchgefühl und ihre Instinkte. Ihre Familie bedeutete ihr alles und sie wollte da auch niemanden hintergehen oder in Schwierigkeiten bringen... allerdings gehörte Ivy als ihre leibliche Mutter, jetzt eben auch zu dieser Familie. Statt also ihre Geschwister oder Elaine da wieder mit rein zu ziehen, hatte sich Alina nach langem überlegen und hadern, schließlich entschieden Nelias zu fragen ob er sie begleiten würde, nach Amarillo. Ja, wahrscheinlich hätte ihr Vater einen Aufstand geschoben, wenn er wüsste das seine Tochter mit einem Jungen ganz alleine nach Texas gereist war aber angeblich vertraute er ihr ja auch. Und überhaupt wer sagte denn das automatisch was passieren müsste wenn die beiden alleine waren? Zumal sie aktuell ganz gewiss andere Dinge im Kopf hatte als sich eine schöne Zeit mit Nelias zu machen. Umso mehr wusste Alina es auch zu schätzen das er zugestimmt hatte. 
Als sie an der Tür von Ivy läutete, war Nelias allerdings nicht dabei denn Alina hatte zunächst einmal alleine mit ihrer Mutter sprechen wollen. Was aber nicht automatisch bedeutete das sie vorhätte ihn bei diesem Besuch unbedingt außen vor zu lassen. Für den Anfang wollte sie Ivy nur nicht überrumpeln oder überfordern. Etwas angespannt wartete sie nach dem Klingeln also ab und horchte darauf ob sie von drinnen irgendwas hören konnte, wenn ihr nicht geöffnet würde, dann würde sie nach ihr rufen, jetzt wartete sie allerdings noch ein wenig ab...

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Ivy

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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Ivy am 25.05.2022 20:39

Es war stickig und dunkel in ihrem kleinen Haus. Alle Vorhänge zugezogen, die Fenster seit Wochen nicht geöffnet. Zwanghaft versuchte sie wenigstens äußerlich die Ordnung zu waren, doch die Verwahrlosung war dennoch nicht zu übersehen: die überquellenden Mülleimer, wo der Müll bereits zu den Seiten auf dem Boden lag. Der volle Wäschekorb ungewaschener Wäsche. Der volle ebenfalls überquellende Aschenbecher, der die abgestandene verrauchte Luft nur noch unerträglicher machte - zumindest für Leute von außen. Die nicht geputzten Küchentheken, die bereits klebten und etwas pappig waren. Doch nichts in diesem kleinen einstöckigen Haus in dem kleinen Städtchen Amarillo war so heruntergekommen wie die Frau, die darin lebte.
In den letzten Wochen war Ivanny bedenklich abgemagert. Ihre Hände kalt, tiefe Schatten unter ihren glanzlosen, blutunterlaufenen Augen, die Haut unter den Tätowierungen leichenblass, wodurch sich diese Körpermale nur umso stärker - beinahe schon übernatärlich - hevorzuheben schienen. Sie trug nicht mehr als ein weißes Unterhemd ohne BH, sowie eine weite Jogginghose, welche sie sich zuschnüten musste damit sie ihr nicht die Beine hinunterrutschte.
Sie hatte es fast gehabt. Für eine kurze unglaubliche wundervolle Zeit hatte sie ihre Tochter zurückgehabt. Sie hatte Kontakt mit ihr aufgenommen in dem Wissen, ihr endlich die Mutter sein zu können, die sie verdient hatte - auch wenn ihr klar war, dass sie Elaines Platz niemals würde ersetzen können (und das wollte sie auch gar nicht!) Allein irgendeni Teil von Alinas Leben zu sein und sie nicht vollständig durch ihre damaligen Fehler verloren zu haben, hatte ihr gereicht. Doch jetzt.
Sie lachte ein trockenes, bitteres Lachen dass in der aufgebrauchten sauerstoffarmen Luft stehen zu bleiben schien. Sie konnte sich kaum daran erinnern was geschehen war. Doch... halb zumindest. Sie war an diesen Stuhl gefesselt gewesen. Sie hatte dieses genugtuende grausame Lächeln zu sehen. Panik und Verlangen hatten in ihr gekämpft, doch die Panik übersiegte, sie wehrte sich - doch sie konnte sich nicht wehren. Ihr waren wortwörtlich die Hände gebunden. Und dann war die Nadel in ihre Haut eingedrungen. Hatte das pure Glück in sie injiziert, ihre ihre Welten die sie nun schon seit Monaten vermisst hatte unverhofft zurückgebracht.
Danach erinnerte sie sich nur verschwommen. Bayek hatte sie so gesehen. Alle. Man musste sie abgeladen haben. Sie konnte sich nicht erinnern... nur als sie wieder runterkam, wusste sie, dass sie wegmusste. Es war nicht mehr sicher. Sie war nicht mehr sicher. Wie hatte sie jemals glauben können Mutter sein zu können? Wie hatte sie jemals glaubten können irgendjemandem etwas gutes sein zu können? Wie hatte sie jemals glauben können diese Welt hinter sich zu lassen? Wie hatte sie jemals glauben können, sich ändern zu können?
Bayek hatte recht gehabt. Von Anfang an. Sie war eine Gefahr. Und würde sich niemals ändern.
Also hatte sie das einzige getan, was sie noch tun konnte. Das einzige was sie tun konnte, um Alina vor dieser zerstörerischen Welt die sie ihr eigen nannte zu beschützen: sie zu verlassen. Sie hatte eine großartige Familie. Und die sollte sie gneießen. Sie hätte sich niemals einmischen durfen.
Ivannys Finger zitterten als sie sich über das müde Gesicht fuhr. Die Entzugserscheinungen zogen an ihr. Bald würde sie nicht mehr an sich halten können. Das wusste ihr. Der alte Kampf, den sie so viele Jahre immer und immer wieder versucht hatte zu bewältigen, war zurück. Sie wusste sie würde wieder in einen Entzug müssen. Aber scheiße es war so... so scheiße, sie konnte... konnte nicht...
Ihre Finger zitterten vor der Schublade wo sie den Stoff aufbewahrte, als es klopfte. Ivy hielt den Atem an. Sie hatte nichts bestellt. Ihren Job als Kamerafrau hatte sie verloren. Momentan hielt sie sich als Online-Nutte über Wasser, bezahlte sich damit Essen und Trinken und was sie sonst so brauchte, was direkt vor ihre Haustür geliefert wurde. Und einmal - ja - hatte sie sich bei ihrem alten Dealer gemeldet. Vermutlich hatte ein kleiner Teil von ihr schon immer gewusst, dass sie wieder rückfällig werden würde. Dass sie nicht ohne diese Welt konnte. Sonst hätte sie seine Nummer doch gelöscht...
Aber heute hatte sie nichts beschalt. Sie erwartete nichts.
Schweigend und sehr leise, wie ein Beutetier auf der Hut, schlich sie in den Flur und starrte die Tür an. Wer auch immer da war, er sollte gehen. Sie war nicht da... nein, sie war nicht da. Es war besser, wenn sie nicht da war... es war für alle besser...
Und dann erklang Alinas Stimme. Ivys Herz machte einen Satz nach unten. Das konnte nicht sein. Das konnte nicht sein! Sie war siebzehn! Sie konnte nicht hier sein, in Amarillo. Das durfte sie nicht!!
Kurz entschlossen war Ivanny bei der Tür angekommen. "Geh.", rief sie hindurch. Ihre Stimme war rau und viel schwächer als sie es früher gewesen war. Eine ganz leichte gewisse Schärfe ihrer früher so entschlossen auftretenden Art war aber noch immer rauszuhören. Ganz leicht nur, aber da. "Du hättest nicht herkommen sollen."

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Alina
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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Alina am 04.08.2022 09:14

Den ganzen Weg über hatte Alina versucht die richtigen Worte zu finden und hatte sich gefragt, was passiert war und was sie wohl erwarten würde wenn sie ihr Ziel erreicht hatte. Damit das Ivy sie wegschicken wollen könnte, damit hatte die Blondine durchaus bereits gerechnet, was nicht verhindern konnte das es sie dennoch traf. Wenngleich sie auch nicht vorhatte sich davon gleich entmutigen zu lassen. Und klein beigeben und auch so einfach verscheuchen lassen würde sie allerdings keineswegs! Denn Alina wollte herausfinden was passiert war, was verkehrt gelaufen war und ihrer Mutter helfen. Und wenn sie wirklich Investigativjournalismus betreiben wollte, dann könnte sie dort auch nicht einfach aufgeben sondern musste hartnäckig bleiben und Leuten richtig auf die Nerven gehen und auf die Füße treten, wenn diese nicht reden wollten. Natürlich war ihre Mutter durchaus keine Story an der sie dran war oder besser sein würde aber auch sie hatte eine Geschichte und diese wollte Alina erfahren. Denn Vorwürfe und vorschnelle Urteile an und über Ivy hatte sie bereits zur genüge gehört und diese interessierten sie nicht im Geringsten, denn das war nicht unbedingt auch die Wahrheit. Und die Wahrheit hatte sie doch immerhin verdient, nicht wahr? Wenn Ivy sich doch entschieden haben sollte, dass sie ihre Tochter nicht in ihrem Leben haben wollte, dann sollte sie ihr das ins Gesicht sagen. Soviel war ihre Mutter ihr schuldig. Auch wenn Alina keineswegs daran glaubte das es so sein könnte. Sie war es allerdings Leid sich durch die geschlossene Tür zu unterhalten, sie wollte Ivy in die Augen sehen und ihr Gegenüber stehen können.
Also atmete die junge Frau durch und straffte die Schultern Ehe sie mit einem klaren und deutlichen "Nein.", auf die vorherigen Worte reagierte. "Ich bin es Leid mir ständig anzuhören du hättest mich verlassen, weil du eben doch kein Interesse an mir hast. Das man es hätte kommen sehen und das ich ja ach so schrecklich naiv bin. Denn ich weiß ganz tief in mir drin das dass nicht die Wahrheit ist und das du diesmal mich brauchst." Darauf ließ sie zunächst erstmal eine kurze Pause folgen und lehnte sich leicht gegen die Tür. "Ich bin nicht den ganzen Weg gekommen um mich einfach von dir abwimmeln zu lassen. Ich will Sucher gehen das es dir gut geht und wenn es dir nicht gut geht dann möchte ich dir helfen. Du sollst wissen das ich an dich glaube und ich habe nicht vor mich weiter durch die geschlossene Tür mit dir zu unterhalten. Also hast du jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder du lässt mich freiwillig rein, oder ich rufe die Polizei. Das du seit Monaten nicht auf Kontakt-Versuche reagierst dürfte wohl eine vernünftige Begründung sein, meinst du nicht auch?" Erneut ließ sie ihren Worten eine kurze Pause folgen und schüttelte sachte den Kopf. "Für den ungewöhnlichen Fall das du tatsächlich einfach nichts mehr mit uns oder besser mit zu tun haben möchtest, hätte ich es zumindest verdient das du mir das uns Gesicht sagtest. Findest du nicht?" Alina verschränkte leicht die Arme vor der Brust und blieb so dicht vor der Tür stehen. "Du hast 5 Minuten um dich zu entscheiden, Mom." 

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Ivy

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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Ivy am 28.08.2022 19:48

Ivanny hatte die Augen geschlossen und betete still zu einem Gott, an welchen sie nicht glaubte. Lass sie gehen., ging das inständige Gebet. Lass sie gehen, verdammt! Es war nicht richtig, dass sie hier war. Es war nicht gut. Ivy war noch nie gut in Gefühlsangelegenheiten gewesen, erst recht nicht in ihren eigenen. Vielleicht war dies der Grund, weswegen sie sich in einer Welt voller Gefühle immer so gefangen gefühlt hatte, weswegen sie zu ihren Hilfsmitteln griff un ihr Talent zur Organisation dafür verwendet ahtte, an den nächsten Stoff zu kommen. Sie lehnte ihren Kopf erschöpft an die Wand neben der Tür, ignorierte wie sich das Schlüsselbrett schmerzhaft in ihre Haut drückte. Bisste lass sie gehen, du Arschloch. Denn wenn es einen Gott gab, dann war er ein absolutes Arschloch.
Und wieder einmal bestätigte sich das, als Alinas Stimme durch die Tür drang: Nein. Die Blondine lächelte bitter. War doch klar gewesen. War doch absolut klar gewesen, oder nicht? Verbitterung stieg wie Galle in ihrer Kehle auf und das Verlangen nach ihrem Stoff wurde übermächtig. Nur der Weg in die Küche, nur zu der Schublade an der sie eben erst gestanden hatte. Es würde schnell wirken. Sehr schnell. Sie bräuchte nur das Fläschchen zu nehmen, die Spritze aufzuziehen und...
Doch ihre Sucht-Gedanken wurden von ihrer Tochter unterbrochen, die noch immer draußen vor der Tür stand. Ivy presste die Lippen fest zusammen. Sie brauchte niemanden und niemand brauchte sie. Alina war ohne sie besser dran. Und wer weiß, vielleicht hatte ihr Unterbewusstsein Alina ja auch weggestoßen? Vielleicht hatte ihr Unterbewusstsein nie ein Kind gewollt und sie deswegen zu einer beschissenen unnützen Mutter werden lassen? Sie war ein Arschloch. Nichts anderes war sie gewesen und nichts anderes war sie immer noch. Das war die ganz einfache Realität.
Doch was dann kam - damit hatte Ivy nicht gerechnet. Ein verbittertes trockenes Lachen drang aus ihrer Kehle. Die Bullen? Ihre eigene Tochter wollte die Bullen rufen und sie ihr auf den Hals hetzen? Unfassbar. Sie würde sofort wieder im Knast landen, wenn sie die Drogen fanden - und das würden sie. Bei ihrem Vorstrafenregister kannten die Kerle keine Gnade.
"Ich hasse dich, verficktes was auch immer...", flüsterte sie an den unsichtbaren Gott an den sie gebetet aber auch nie geglaubt hatte, griff ohne nochmal darüber nachzudenken nach der Klinke und öffnete die Tür.
Da stand sie. Ihre wunderschöne Tochter, mit den blonden Augen, den strahlenden Augen und einer ungemein trotzigen Haltung. Ivanny Turner selbst war derweil die Verwahrlosung in Person: weißes Unterhemd ohne BH, schlabbrige Jogginghose die zugebunden war. Einstichwunden am Arm, fast weiße Haut von der sich die Tätowierungen unnatürlich deutlich absätzten und dunkelste Augenrinte unter toten Augen.
"Du rufst nicht die Bullen.", stellte sie als allererstes fest. Mit einer Stimme, welche einen Befehlton hatte und zugleich wie tot klang. "Und du hättest nicht kommen sollen."
Dennoch ruckte sie mit dem Kopf und trat zur Seite, damit ihre Tochter eintreten konnte. Hinein in die verwahrloste, sauerstoffarme und heruntergekommene Wohnung. "Ich kann dir nicht geben, was du suchst.", sagte sie frei heraus, während es sich gleichzeitig anfühlte, als würde sie sich innerlich selbst erstechen. "Ich kann dir keine Mutter sein."
Bayek hatte von Anfang an Recht gehabt.

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Alina
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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Alina am 21.10.2022 17:02

Die Situation war ihr unangenehm, sogar äußerst unangenehm - obwohl es natürlich irgendwo Quatsch war, fühlte sich Alina wie ein Eindringling - dabei war sie hier vor dem Haus ihrer Mutter. Ihrer leiblichen Mutter, denn schließlich hatte sie in Stillwater eine Familie, inklusive einer wundervollen und sehr fürsorglichen Mutter und das seit Jahren. Elaine war alles was sich die Blondine jemals unter einer Mutter vorgestellt hatte. Es war immer sie gewesen die ihr zugehört und sie getröstet hatte, sich um sie gekümmert wenn sie krank gewesen war und sie und Bayek hatten ihnen allen eigentlich immer jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Aber Ivanny Turner hatte sie nun einmal geboren und war der andere Teil ihrer Herkunft. Diese hatte man ihr an ihrem 16. Geburtstag präsentiert - was ihr ganzes Leben und vor allem das Familienleben auf den Kopf gestellt hatte. Ihr Vater und Elaine hatten gestritten und dann war Ivy beinahe genau so plötzlich wieder von der Bildfläche verschwunden, wie sie auf dieser erschienen war. Aber sie hatte, ganz unabhängig davon was alle anderen denken mochten, das untrügliche Gefühl das hier etwas nicht stimmte. Nicht mit rechten Dingen zuging. Also war sie her gekommen, um in Erfahrung zu bringen was los war; und jetzt? Da sollte sie einfach unverichteter Dinge wieder gehen, ohne Ivy überhaupt gesehen zu haben? Nein, das war nicht in Ordnung. Und da wurde die zum ersten Mal in ihrem Leben dann wütend und auch trotzig. Das mochte nicht sehr erwachsen sein aber sie war auch nicht erwachsen und sie hatte sich eigentlich immer sehr reif und einsichtig und verständnisvoll gezeigt. Auch während alle um sie herum durchzudrehen schienen. Nach all dem da konnte sie doch auch mal die Fassung verlieren, oder?
Alina sah durchaus ein das die Drohung mit der Polizei nicht gerade vernünftig oder nett gewesen war, nur hatte sie sich anders nicht mehr zu helfen gewusst. War ratlos gewesen, womit sie Ivy sonst hätte dazu bringen sollen, die Tür für sie zu öffnen. Außerdem machte sich die Blonde ja schlicht einfach nur Sorgen und wollte nur sicherstellen das Ivy sich nicht in irgendeiner Form von Lebensgefahr befand... Und ihre Drohung schien seine Wirkung ja auch nicht verfehlt zu haben, denn kurz darauf öffnete sich die Tür und sie konnte zum ersten Mal seit sie hier war, wieder einen Blick auf ihre Mutter werfen. Und der Anblick der sich ihr darbot war alles andere als beruhigend. Den Befehlston ignorierte sie einfach mal und trat in die Wohnung, die einen eher unangenehmen Belüftungszustand aufwies, was nach dem ersten Blick auf ihre Mutter aber auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Sie öffnete ein paar Fenster und drehte sich erst dann wieder um. Aufmerksam betrachtete sie Ivy und fragte schließlich: „Warum sollte ich nicht hier sein? Warum hatte ich nicht herkommen sollen? Weil ich dich so nicht sehen sollte? Weil du mir keine Mutter sein kannst? Oder weil ich dir egal bin und du mich nicht sehen willst?", ihre Stimme war ruhig und ihre Augen waren fest in die ihrer Mutter gerichtet. „Das du mir keine Mutter sein kannst ist mir bewusst. Das würde mir mehrfach, auch von anderen gesagt! Aber das habe ich nie von dir erwartet. Denn ich hatte eine Mutter und Elaine wird auch immer meine Mutter für mich sein. Ich hatte nur angenommen, du wärst an meinem Geburtstag da gewesen, weil du gerne ein Teil meines Lebens wärst. Hättest du das nicht gesagt? Was hat sich geändert?" 

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Ivy

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Re: Ivy & Alina | What is wrong? I´m worried sick about you! (Dezember 2022)

von Ivy am 20.12.2022 16:08

Kaum hatte Ivy ihrer Tochter widerwillig die Tür geöffnet, marschierte diese auch schon hinein in die die stickige, sauerstofflose und verwahrloste Wohnung und schien bereit zu sein, alles auf den Kopf zu stellen. Die blonde Junkie hatte gerade wirklich nicht die Kraft, ihrer Tochter eines besseren zu belehren. Es fiel schwer genug gerade nicht zu der Küchenschublade zu eilen und ihr Zeug zu nehmen. Egal ob jemand da war oder nicht. Je eher Alina gesagt hätte, was sie zu sagen hatte...
Ein kurzes bitteres Lächeln zuckte über Ivys Lippen. Bayek hatte wirklich von Anfang an Recht gehabt. Sie hatte sich nicht im Mindesten verändert. Mit deutlichst verspäteter Reaktion schloss sie endlich auch die Eingangstür und ging ins Wohnzimmer, wo ihre Tochter sie bereits erwartete. Es fröstelte Ivy an ihrem dürren abgemagerten Körper durch die Jogginghose und das Unterhemd hindurch. "Mach die Fenster wieder zu.", bat sie. Abgesehen davon, dass (zumindest sie) es frisch fand, wollte sie nicht so gesehen werden. Es hatte einen Grund, warum sie sich hierhin zurückgezogen, warum sie sich verbarrikadiert hatte. Keinen Kontakt zu haben, war wohl das Beste was sie jedem geben konnte.
Und dann begann Alina. Begann ihre Tirade, Vorwürfe. Vorwürfe und Worte, die Ivy verdient hatte. Und die sie gewusst hatte. Von Anfang an war es ihr bewusst gewesen. Warum schmerzte es dann trotzdem. Sollte sie sich nicht an den Schmerz des Versagens inzwischen gewöhnt haben? Konnte es nicht einfach aufhören?
Das Verlangen nach etwas Stoff wurde stärker. Und kurz entschlossen nahm sie ihre Tochter fest - fast schon schraubstockartig - am Handgelenk und zog sie mit sich in die Küche, wo sie sie losließ und die Schublade nahezu aufschmiss. Es klirrte, Spritzen rollten, kleine Metallröhrchen klapperten auf dem Tablett und Plastiktüten und -dosen mit verschiedenem Inhalt verrutschten ineinander. "DAS hat sich geändert!!", rief Ivy wütend, zerrte sich kurz an den Haaren, kehrte Alina den Rücken zu und stützte sich auf der Theke ab. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihre Arme zitterten. Alles zitterte. Sie hatte die Augen geschlossen. Und es dauerte einige Augenblicke, ehe sie wieder sprach. Gezwungen ruhig. Voller Schmerz. "Ich habe Jahre gebraucht um clean zu werden. Ich habe es immer und immer und immer wieder versucht, nur um irgendwann vielleicht wirklich einmal Teil deines Lebens zu kommen. Und dann kommt dieses Arschloch und..." Sie blinzelte an die Decke. Beherrschte sich irgendwie. Mühsam. Es kostete sie wirklich alle Mühe. "Ich bin ein Junkie. Ich war es schon immer und werde es wohl auch immer sein. Ich bin kein Umgang für dich. Für irgendwen. Bay hatte Recht." Die Kraft verließ sie. Ihr Lächeln war schwach und bitter. "Die letzten Jahre habe ich davon geträumt, ein Teil deines Lebens zu sein. Trotz all meiner Fehler die ich begangen habe. Doch es war nur das. Ein Traum. Nur ein verfickter Traum."

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